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Bissnehmer zur Bestimmung der richtigen gegenseitigen Lage des Ober-und Unter- kiefermodells bei der Herstellung künstlicher Gebisse.
Das Bissnehmen, d. h. die Herstellung eines zusammenhängenden Abdruckes des Unter-und Oberkiefers zur Ermögliehung der Bestimmung der richtigen gegenseitigen Lage der beiden Abgüsse der Negative verursacht bei zahnlosen Kiefern grosse Schwierigkeiten, da die bisher zu diesem Zwecke verwendeten Wachssehablonen keine Beobachtung der Kiefer während des Zusammenbeissens gestatten, wozu noch die Nachteile hinzukommen, dass die Festigkeit der Wachsmasse von der Temperatur abhängt und dass die Erwärmung der beim Zusammenbeissen in Berührung kommenden Stossfugenflächen des oberen und des unteren Teiles der Wachssehablone nur gefühlsmässig erfolgen kann, so dass keinerlei Gewähr für ein sicheres Gelingen gegeben ist.
Es sind wohl Bissnehmer für zahnärztliche Zwecke bekannt, bei denen die Beobachtung der Kiefer während der Bissnahme möglich ist ; diese Bissnehmer haben aber einen sehr verwickelten Bau und sie sind sehr umständlich zu handhaben. Der Abdruck eines jeden einzelnen Teiles des Ober-und Unterkiefers muss besonders hergestellt werden und erst nach diesem langwierigen Vorgang kann die Feststellung der verstellbaren Teile des Bissnehmers erfolgen. Abgesehen davon, dass sich die die Löffelsegmente tragenden Stangen verbiegen, ist auch deren genaue Einstellung kaum möglich, so dass die gegenseitige Lage der Kiefermodelle nicht mit voller Sicherheit bestimmt werden kann.
Die Erfindung bezweckt die Behebung dieses Mangels, was dadurch möglich ist, dass ein Bissnehmer in Anwendung kommt, bei dem an den Enden von unter Überwindung von Reibung gegeneinander verstellbaren Schenkeln eines Halters Löffelsegmente angeordnet sind, die sowohl oben als auch unten zur Aufnahme einer bildsamen Masse geeignet sind, so dass vor Herstellung der Kieferabgüsse an zwei gegenüberliegenden Stellen, zwischen denen die Beobachtung des Kiefers möglich ist, gleichzeitig die zusammengehörigen Abdrücke je eines Teiles des Ober-und Unterkiefers genommen werden können,
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werden können.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform u. zw. zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf den Bissnehmer, während die Fig. 2 und 3 schematische Schnittdarstellungen des in den Mund eingeführten Bissnehmers sind.
Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sind die Löffelsegmente 1 um Zapfen 2, die sich an den Enden von Schenkeln 3, 4 befinden, drehbar angeordnet, so dass sie in jede beliebige Winkellage gebracht werden können. Die Löffelsegmente sitzen so fest auf den Zapfen, dass sie sich nicht von selbst verdrehen können. Die Löffelsegmente sind oben mit Leisten 5 und unten mit Leisten 6 ausgestattet, die zum Festhalten einer bildsamen Masse dienen. Der Schenkel 3 besteht aus einem Stück mit dem Halter 7, kann aber auch drehbar mit diesem verbunden sein. Der Schenkel 4 ist um einen Zapfen 8 drehbar und kann durch Festziehen einer Mutter 9 in beliebigem Masse geklemmt und auch vollkommen festgestellt werden.
Der beschriebene Bissnehmer wid in der Weise benutzt, dass man nach der in üblicher Weise erfolgten Herstellung der Abdrücke des Ober-und Unterkiefers die Löffelsegmente 1 in die dem Kiefer am besten entsprechende gegenseitige Entfernung und Winkelstellung bringt und vorerst an der oberen Seite mit einer kleinen Menge Gipsbrei beschickt und damit, so wie dies Fig. 2 zeigt, einen Teil der rechten sowie
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des Oberkiefers an seine alte Stelle im Mund gebracht, worauf man den Unterkiefer soweit den weichen Gips beissen lassen-kann, als man will. (Fig. 3). Zur genauen Bestimmung des gewünsch & nJKieiera. b- standes kann man an den einen Schenkel 4 des Bissnehmers ein als Anschlag dienendes Stück 10 aus Wachs oder anderem geeigneten Stoff anbringen.
Ist auch hier der Gips erhärtet, so nimmt man den Bissnehmer heraus und man hat einen Abdruck, mittels dessen die genaue gegenseitige Lage der nach den Gipsabdrücken in bekannter Weise hergestellten Modelle des Ober-und Unterkiefers bestimmt werden kann, indem man in die am Bissnehmer hergestellten Abdrücke des Ober-und Unterkiefers die beiden Modelle einpasst.
Bei einiger Übung können der obere und der untere Bissabdruck zugleich genommen werden.
Ähnlich wird der Bissnehmer verwendet, wenn es sich nur um einen zahnlosen Kiefer handelt.
Die Vorteile, welche die Verwendung des Bissnehmers mit sich bringt sind,-dass man Abdruck und Biss in einer Sitzung nehmen kann,. weil es nicht nötig ist, das Auslösen der Abdrücke abzuwarten, dass man den Biss gegebenenfalls vor dem Abdruck nehmen kann, dass die Verwendung der oft unverlässlichen Waehssehablone gänzlich entfällt, dass man den Abstand zwischen den Kiefern beliebig gross nehmen kann und die sichere Gewähr hat, den gewünschten Abstand an den einartikulierten Modellen wiederzufinden, dass die Kiefer während der Bissnahme nur in geringem Mass verdeckt sind, so dass man eine etwaige Fehlstellung des Unterkiefers ohneweiters erkennen kann, dass man nach erfolgter Bissnahme sofort in der Lage ist, zu prüfen,
ob der Biss stimmt oder nicht und dass man, wenn der Biss falsch genommen wurde, in wenigen Minuten einen neuen nehmen kann.