DE552471C - Kuenstliches Gebiss - Google Patents

Kuenstliches Gebiss

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DE552471C
DE552471C DE1930552471D DE552471DD DE552471C DE 552471 C DE552471 C DE 552471C DE 1930552471 D DE1930552471 D DE 1930552471D DE 552471D D DE552471D D DE 552471DD DE 552471 C DE552471 C DE 552471C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
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  • Dental Prosthetics (AREA)

Description

  • Künstliches Gebiß Die Erfindung bezieht sich auf künstliche Gebisse, welche aus einer starren Gebißplatte mit einer dem Zahnfleisch angepaßten, eine Einlage aus elastischem Material enthaltenden Höhlung bestehen. Die aus elastischem Material bestehende Einlage, meist eine dünne Schicht verhältnismäßig weichen Gummis, sollte nach den bisherigen Vorschlägen mit der harten Gebißplatte (Kautschukplatte) durch Vulkanisation fest verbunden werden.
  • Indes ist zu berücksichtigen, daß die Mundform nach Extraktion eines Zahnes oder mehrerer Zähne sich ganz erheblich verändert; infolgedessen wird ein bald nach der @Extraktion der Zähne angefertigtes Gebiß der oben bezeichneten, bereits bekannten Bauart sehr bald durch ein neues, der endgültigen Mundform angepaßtes Gebiß ersetzt werden müssen, was für den Träger des künstlichen Gebisses mit nicht unerheblichen Kosten verknüpft ist.
  • Der Zweck der Erfindung ist, mit Rücksicht hierauf ein Gebiß zu schaffen, in welchem eine Masse enthalten ist, die zwecks Anpassung an etwaige Formveränderungen des Mundes bzw. Gaumens von Zeit zu Zeit umgeformt werden kann, ohne das eigentliche Gebiß irgendwie umarbeiten zu müssen. Es soll also die bis jetzt allgemein übliche Herstellung eines künstlichen Gebisses eigens für die Übergangszeit von der Extraktion der Zähne bis zum endgültigen Stillstand der Umgestaltung des Kiefers und Zahnfleisches vermieden und ein Gebiß geschaffen werden, welches etwaigen Formveränderungen des Mundes oder Kiefers bzw. Zahnfleisches ohne besondere Umarbeitung angepaßt werden kann. Hiernach besteht das Neue der Erfindung darin, daß die Einlage aus einem Stoff, z. B. aus Weichgummi, besteht, der unter Körpertemperatur nachgiebig, jedoch über Körpertemperatur formfähig ist. Eine solche Einlage hat den Vorteil, daß jetzt das Gebiß dem Gaumen bzw. Zahnfleisch oder Kiefer nicht mehr so genau angepaßt zu werden braucht und ein an irgendeiner Stelle etwa vorhandener Mangel im Sitz des Gebisses ganz automatisch ausgeglichen werden kann, indem die Einlage durch Erhitzung, beispielsweise durch Eintauchen in heißes Wasser, über Körpertemperatur gebracht, also formfähig gemacht und dann das Gebiß unmittelbar im Munde des Patienten richtig eingepaßt wird. Hiernach besteht gemäß Erfindung das Neue im Verfahren zur Herstellung eines Gebisses darin, daß die Höhlung für das Zahnfleisch erst mit einem Polsterstoff ausgelegt und dann die Polsterung nach dem Munde bzw. nach dem Kiefer geformt wird. Zur Herstellung eines Gebisses gemäß vorliegender Erfindung wird vorteilhaft so vorgegangen, daß über einem Gipsmodell erst eine dünne starre Platte dem Modell angeformt, auf dieser Platte das eigentliche Gebiß angefertigt, dann die Platte vom Gebiß entfernt und hierdurch im Gebiß eine erweiterte Höhlung geschaffen wird, die schließlich zur Vervollständigung des künstlichen Gebisses mit einer gummiartigen Masse überzogen wird.
  • Im folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an einem besonderen Ausführungsbeispiel beschrieben werden.
  • Abb. i stellt einen Schnitt durch das Modell eines Untergebisses mit einer über das Gebiß gelegten hämmer- oder ziehbaren Platte dar.
  • Abb. 2 zeigt, wie die Platte über das Modell gezogen ist.
  • Abb.3 stellt im Querschnitt ein Untergebiß dar und zeigt insbesondere, wie das Gebiß auf der als Unterlage dienenden Platte aufgebaut ist.
  • Abb. q. stellt das in Abb. 3 gegebene Gebiß in umgekehrter Lage dar. Die gezogene Platte ist aus dem Gebiß entfernt, und über das Gebiß ist eine Weichgummiplatte gelegt, die später in die das Zahnfleisch aufnehmende Höhlung des Gebisses hineingedrückt werden soll.
  • Abb. 5 stellt im Schnitt eine in eine Handpresse eingesetzte Küvette dar, in der das Gebiß in Sand eingebettet und unter Druck gesetzt ist.
  • Abb. 6 zeigt das fertige Gebiß in schaubildlicher Darstellung.
  • In der Ausführung der Erfindung wird zunächst in der üblichen Weise ein Modell nach dem Munde des Patienten angefertigt. Dies geschieht, indem im Munde des Patienten ein negativer Abdruck genommen und von diesem Abdruck ein positives Modell (sogenanntes Gipsmodell) hergestellt wird. In Abb. i ist mit 2 das Modell ganz allgemein und mit 3 der das Zahnfleisch des Patienten darstellende Teil des Modells bezeichnet. Nachdem das Modell hergestellt ist, wird über das Modell eine aus irgendeinem hämmer- oder ziehbaren Material bestehende dünne Platte gezogen. Verwendet wird vorzugsweise eine dünne und weiche Platte 5 aus Zinn (Abb. i). Diese Zinnplatte wird, wie aus Abb.2 ersichtlich ist, über das Modell gezogen. Die fertiggezogene Platte ist in Abb. 2 mit 6 bezeichnet. Die Stärke der gezogenen Platte 6 soll so sein, daß sich die Platte selbst zu tragen vermag und eine Unterlage liefert, auf der sich das Gebiß sicher aufbauen läßt. Unter Verwendung der Platte 6 als Unterlage werden die Zähne mit Wachs aufgesetzt, und zwar genau so, wie es gewöhnlich unmittelbar auf dem Modell geschieht. Das Arbeiten mit der Platte 6 hat den Vorteil, daß nach dem Aufsetzen der Zähne die Platte in den Mund des Patienten gesetzt und der »Biß« eingepaßt werden kann. Nachdem man sich durch ein derartiges Einpassen von der Richtigkeit des Sitzes überzeugt hat, kann mit der Kautschukarbeit begonnen werden. Die Kautschukplatte wird, ohne das Modell noch zu benötigen, unmittelbar auf der Metallplatte 6 hergestellt.
  • In Abb.3 ist das vulkanisierte Gebiß 7 noch in Verbindung mit der gezogenen Metallplatte 6 dargestellt. Die zum Gebiß 7 gehörigen künstlichen Zähne sind mit ä bezeichnet. Nachdem die vulkanisierte Platte geschaffen bzw. das Gebiß soweit hergestellt ist, wird die Platte 6 aus dem Gebiß herausgenommen. Entsprechend der Stärke der Platte 6 wird jetzt die zur Aufnahme des Zahnfleisches bestimmte, mit 9 bezeichnete Höhlung des Gebisses eine Übergröße besitzen. Würde das Gebiß vom Patienten in den Mund genommen, so würde es auf dem Zahnfleisch vollkommen lose sitzen.
  • Nachdem die Platte 6 aus dem vulkanisierten Gebiß entfernt worden ist, wird das Gebiß noch etwas nachgearbeitet und dann die zur Aufnahme des Zahnfleisches bestimmte Höhlung 9 innen mit einem Klebstoff io überzogen (Abb. q.). Das zur Ausfütterung bestimmte, in Form einer Platte gegebene Material i i wird auf der Unterseite ebenfalls mit Klebstoff bestrichen und dann in die Höhlung des Gebisses hineingedrückt. Die Dicke des zur Ausfütterung dienenden Materials i i soll etwas stärker sein als die Dicke der Metallplatte 6. Als Material zur Ausfütterung wird vorzugsweise ein gummiartiges Material verwendet, und zwar von solcher Beschaffenheit, daß es unter der Temperatur des menschlichen Körpers wohl nachgiebig ist, aber seine gegebene Form bewahrt und unter einer den Siedepunkt des Wassers nicht übersteigenden Temperatur halb plastisch bzw. formfähig wird. Die Temperatur, unter welcher die gewünschte Formfähigkeit sich ergibt, soll vorzugsweise so sein, daß das Gebiß noch ohne weiteres in den Mund genommen werden kann. Die Verwendung irgendeiner speziellen Gummizusammensetzung schreibt dieErfindung nicht vor, da an sich jedes Material verarbeitet werden könnte, sofern es nur die oben angegebenen Eigenschaften besitzt. Trotzdem sei erwähnt, daß gewisse Zusammensetzungen, hergestellt aus einerMischung von Latex und Balata, sich zur Verarbeitung ganz besonders gut eignen. Ein solcher Gummi hat den Vorteil, daß er im Gebiß normalerweise seine Form bewahrt, jedoch bei Temperaturen, die etwas über der Temperatur des menschlichen Körpers liegen, formfähig wird, also etwas erhitzt und in solchem Zustande - die Temperatur darf jedoch nicht so groß sein, daß der Mund des Patienten verbrannt wird - in den Mund des Patienten gedrückt und hiermit entsprechend der Form des Zahnfleisches gestaltet werden kann.
  • Nachdem das zur Ausfütterung dienende Material in das Gebiß hineingedrückt worden ist, wird es mit der Hand bearbeitet, d. h. gut ausgeglättet und in die Höhlung des Gebisses innig hineingedrückt. Es empfiehlt sich natürlich, die Platte oder Tafel i i, bevor sie in die Höhlung des Gebisses hineingedrückt wird, etwas anzuwärmen, damit sie mit den Fingern verarbeitet und in die Höhlung des Gebisses glatt eingestrichen werden kann. Nachdem die Tafel l i in die Höhlung mit cler Hand so gut wie möglich hineingedrückt und festgeklebt ist, wird das Gebiß in eine mit Sand, trockenem Gips oder irgendeinem ähnlichen Material teilweise gefüllte Küvette hineingetan. -Nachdem das geschehen, wird die Küvette mit Sand vollständig ausgefüllt, also das Gebiß vollständig eingebettet. Es wird hierzu auf Abb. 5 verwiesen. Die Küvette ist mit 1?, die Sandfüllung mit 13 und der Boden der Küvette mit 14 bezeichnet. 15 bezeichnet einen in die Küvette einschiebbaren Deckel. Die Küvette wird in eine Presse 16 genommen, um mit derselben den Deckel 15 auf den Sand oder auf irgendein anderes trockenes, körniges Material herunterzudrücken. Der Sand fließt in alle Unregelmäßigkeiten des Gebisses hinein und wird den Gummi an das Gebiß fest herandrücken. Diese .Operation geschieht, noch bevor der Klebstoff fest wird. Das Gebiß wird ungefähr drei oder vier Stunden lang bzw. so lange unter Druck gehalten, bis die Lösungsmittel und sonstige flüchtige Bestandteile aus dem Klebstoff verschwunden sind. Da der Sand dem durch Pressung zu schaffenden Fluß einen ganz erheblichen Widerstand entgegenstellt, kann der Boden der Küvette ringsum mit einer schrägen oder gekrümmten Eckleiste id.a und ebenso der Deckel mit einer abgeschrägten oder gekrümmten Eckleiste 15a versehen sein. Hierdurch wird der Fluß der in der Küvette befindlichen Sandmassen in solche Bahnen gelenkt, daß der Druck auf das Gebiß an gewissen Stellen bis auf ein bestimmtes Maß vergrößert -wird. Die Menge des erforderlichen Sandes wird verringert und so der Umriß des Gebisses näher an den Metallkörper der Küvette herangebracht. Der Deckel 15 ist nahe dem äußeren Rand mit einem oder noch besser mit zwei kleinen Knöpfen 15b versehen, die es ermöglichen, den Deckel, nachdem die Küvette mit Sand gefüllt ist, vor und zurück zu drehen und so den Sand in der Küvette herunterzuarbeiten, bevor die Xüvette selbst in die Presse genommen wird.
  • Nach der Pressung wird das Gebiß aus der Küvette herausgenommen, gebürstet und gereinigt und hiernach entweder in Dampf gehalten oder in heißes Wasser getaucht oder auf andere Weise warm gemacht, z. B. in trockener Wärme. Das Warmmachen geschieht so weit, bis das Futter i i sich bequem bearbeiten läßt, jedoch unter keinen Umständen so weit, däß der Gummi irgendeine Beschädigung erfährt. Nun kann das Gebiß wieder auf das Modell 3 genommen und das Weichgummifutter der Mundform des Patienten mehr oder weniger genau angepaßt werden. Zwecks solcher Einpassung wird das Gebiß wieder so weit erhitzt, daß das Gummifutter ii sich formen läßt, jedoch unter keinen Umständen so weit, daß der Mund des Patienten verbrannt werden kann. Nach dein Warmmachen wird das Gebiß in den Mund eingesetzt, wobei man das Gebiß mit den Fingern und zugleich der Patient das Gebiß mit Hilfe der Zunge und durch kräftiges Zusammenbeißen auf das Zahnfleisch preßt, damit sich das Futter i i der Form des Zahnfleisches genau anpaßt. Gegebenenfalls könnte das Vorformen des Futters auf dem Modell z vollkommen wegfallen und die ganze Formung des Futters i i oder das ganze Einpassen des Gebisses im Munde des Patienten vorgenommen werden.
  • Sofern das Gebiß nicht sitzt oder wenn im Munde des Patienten irgendeine Formveränderung vor sich gegangen ist, wird das Gebiß ungefähr eine Minute lang in Warmwasser gehalten, dann wieder in den Mund des Patienten hineingebracht und so dem Futter Gelegenheit gegeben, sich von selbst entsprechend der Form des Mundes einzurichten.
  • Auf Grund der Tatsache, daß das endgültige Einpassen und Gestalten des Gebisses unmittelbar im Munde des Patienten geschieht, bedarf es zur Herstellung der vulkanisierten Platte keiner so großen Genauigkeit mehr wie früher. Die Verwendung der dünnen Platte 6 als Unterlage zum Aufbau des Gebisses ist weit bequemer als das Arbeiten auf einem Gipsmodell. Hinzu kommt, daß das Arbeiten mit der Platte 6 die Möglichkeit gibt, das Gebiß schon genau einzupassen, noch während die Zähne im Wachs gehalten werden und dabei das Wachs auf dem Metall eine feste Unterlage findet.
  • Die Erfindung wurde hier für den Fall eines Untergebisses beschrieben. Bei der Herstellung eines Obergebisses wird selbstverständlich in genau derselben Weise verfahren. Die Erfindung ist auch anwendbar bei Teilgebissen, beispielsweise bei sogenannten Brücken.
  • Wenn oben gewisse Materialien als zur Verarbeitung besonders geeignet angegeben wurden, so ist es natürlich selbstverständlich, daß die Erfindung als solche auf diese Angaben nicht beschränkt ist. Zur Herstellung der das Zahnfleisch aufnehmenden Höhlung, und zwar zur Herstellung derselben in einer gewissen Übergröße, könnte an Stelle von Metall o. dgl. Papier verarbeitet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Künstliches Gebiß, bestehend aus einer starren Gebißplatte mit einer zur Aufnahme des Zahnfleisches bestimmten Höhlung, welche mit einer Einlage aus elastischem Material ausgekleidet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage aus einem Stoff, z. B. Weichgummi, besteht, der unter Körpertemperatur nachgiebig, jedoch über Körpertemperatur formfähig bleibt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung eines Gebisses nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhlung für das Zahnfleisch erst mit einem Polsterstoff ausgelegt und dann der Polsterstoff nach dem Kiefer geformt wird.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines Gebisses nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß über einem Gipsmodell erst eine dünne starre Platte dem Modell angeformt, auf der Platte der Prothese aufgebaut, dann die Platte von letzterer entfernt und hierdurch in der Prothese eine erweiterte Höhlung geschaffen wird, die mit gummiartiger Masse überdeckt wird.
DE1930552471D 1930-05-13 1930-07-22 Kuenstliches Gebiss Expired DE552471C (de)

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