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Zahnkrone aus Metall
Die Erfindung betrifft eine Zahnkrone aus Metall, die in sonst bekannter Weise als eine zylindrische
Metallhülse ausgebildet ist.
Bisher wurden die Kauflächen der als Zahnersatz zu verwendenden Metallkronen entweder einzeln in
Giessformen gegossen, die nach Mundabgüssen hergestellt waren, oder sie wurden einzeln mit Hilfe von
Hartmetallstanzen geformt, die ebenfalls nach Mundabgüssen und speziell für den betreffenden Zahnersatz gefertigt wurden. Die Kaufläche, die nach dieser Prozedur eine im Verhältnis zum Gegenzahn formge- rechte kleine Platine darstellt, wurde daraufhin mit einem passenden Metallring verlötet.
Die Kosten und der Zeitaufwand einer solchen Einzelfertigung lagen naturgemäss sehr hoch und stan- den in keinem rechten Verhältnis zu den Materialkosten. Überdies war das gebräuchliche Giessverfahren insbesondere beim Gold recht aufwendig, da der Goldguss wegen der hohen Schmelztemperaturen mit Umsicht vorzunehmen ist.
Zudem erforderte die technische Durchführung besonders geschulte Fachkräfte, die manchmal schwer zu finden sind. Nicht jeder Zahnarzt ist imstande, ein eigenes zahntechnisches Laborarotium zu unterhalten, zumal die einzelnen Sparten der Zahntechnik immer mehr spezialisiert werden, so dass ein zeitgemässes Zahnersatzlaboratorium heute einen ganzen Stab von technischen Mitarbeitern aufweisen muss.
Der Trend geht deutlich dahin, dass immer grössere Kreise von Zahnärzten die Dientsleistungen einzelner grosser Zahnersatzlaboratorien in Anspruch nehmen.
Aus den nämlichen Gründen ist die Herstellung von Zahnkronen aus Metall langwierig und kostspielig. Bei dem herkömmlichen Herstellungsverfahren wird sie in Zukunft stets teurer werden und noch länger dauern. Eine zeitgemässe Rationalisierung des Herstellvorganges durch Serienfertigung der Metallhülsen war nach den bisherigen Erkenntnissen nicht möglich, weil die Ausformung der Kaufläche unter allen Umständen individuell stattfinden muss, wenn der Zahnersatz seine Aufgabe richtig erfüllen soll.
Es liegt nahe, diese Ausformung durch eine einfache Bissnahme zu bewerkstelligen. Ein bekannter Vorschlag geht darauf hinaus, dass die in herkömmlicher Weise über einen Abguss hergestellte Zahnkrone zunächst in den Mund des Patienten eingebracht und dort mittels eines kräftigen Aufbeissens die letzte Anpassung erhalten soll. Dieser Vorschlag setzt aber erstens die umständliche herkömmliche Erstellung der Zahnkrone an Hand eines Abgusses voraus ; sie bringt somit keinen technischen Fortschritt in bezug auf Vereinfachung und Verbilligung. Zum andern ist es zweifelhaft, ob eine Ausformung, sei es lediglich der letzten Feinheiten, in dieser Weise überhaupt möglich ist, denn dann würde jeder Fruchtkern und jeder sonstige harte Gegenstand im Essen auch imstande sein, die Kaufläche der Zahnkrone weiter zu verformen, was höchst unerwünscht wäre.
Die Erfindung hat zum Ziel, die Anfertigung individueller Zahnkronen in einfacher, schneller und billiger Weise zu ermöglichen, indem die Zahnkronen in der Form von Metallhülsen und in wenigen Normgrössen serienmässig vorgefertigt werden, u. zw. derart, dass die Kaufläche vom Zahnarzt selbst in seiner Ordination und mit Hilfe einfacher Mittel kunstgerecht ausgeformt werden kann.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Seitenwände der zylindrischen Metallhülse die für eine Zahnkrone übliche Stärke und Festigkeit aufweisen, während der als Kaufläche dienende Hülsenboden (der Kronendeckel) derart dünnwändig ausgebildet ist, dass er mit geringem Kraftaufwand, beispielsweise durch den Aufdruck eines Gegenzahnes, verformt wird.
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Nach der Verformung wird die Zahnkrone in an sich bekannter Weise innen mit einer Verstärkungsauflage versehen. Vorzugsweise wird als Verstärkungsauflage eine Lotschicht in die Zahnkrone eingebracht.
Es können aber auch als Verstärkungsauflage Metallplättchen angelötet werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Kronendeckel ein geriffeltes oder netzförmiges Profil auf. Der Kronendeckel kann auch perforiert sein.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Zahnkrone gemäss Erfindung, vor der Anpassung und Verformung, in einem Längsschnitt, und Fig. 2 : dieselbe Zahnkrone nach Verformung und Einführung der Verstärkung (Lotschicht).
Die Zahnkrone nach Fig. 1 ist serienmässig aus einem Metallband hergestellt, vorzugsweise in einem oder mehreren Ziehvorgängen. Diese Herstellungsart ist nicht Gegenstand der Erfindung. Die Bearbeitung des Metallbandes und die nachfolgenden Ziehvorgänge werden derart vorgenommen, dass der Hülsenboden (der Kronendeckel) 1 im Verhältnis zu der Zylinderwand 2 sehr dünn erscheint, u. zw. derart dünn, dass eine Verformung bereits durch einen leichten Eindruck erfolgt. Bei Verwendung der üblichen Goldlegierung ist die Wandstärke des Hülsenzylinders 0, 25 mm, während der Kronendeckel eine Stärke von nur 0, 10 bis 0, 16 mm aufweist, im Falle einer Profilierung noch weniger. Der Übergang vom Zylinder zum Kronendeckel findet in diesem Beispiel 1 mm unterhalb der zu verformenden Kaufläche statt.
Auf diese Weise wird der Deckel leicht verformbar gestaltet ; die approximalen Berührungsflächen sind leicht anzupassen und gegebenenfalls mit Hilfe sogenannter Buckelzangen zu wölben.
Die Abformung selbst findet wie folgt statt : Der im Munde des Patienten abgeformte und beschliffene Zahnstumpf wird mit Hartgips, Zement od. dgl. bedeckt und ein Abguss der Gegenzähne hergestellt. Zur leichteren Befestigung des plastischen Materials wird auf den Zahnstumpf ein vorher angepasster Ring aus Kunstharz oder Metall aufgesetzt. Noch vor Durchführung des Zubisses kann eine Zinn-Aluminium-Folie (etwa 0,3 mm stark) auf den Stumpf gelegt werden, damit nach Schliessen des Mundes ein der Stärke der Folie entsprechender Zwischenraum erhalten bleibt. Dieser Zwischenraum dient nachher der Aufnahme der Kaufläche.
Wird der Zahnstumpf ausserhalb des Mundes abgeformt, wird entsprechend verfahren.
Nach Abmessung des Zahnstumpfes und des Gussmodells wird unter den wenigen Normgrössen eine passende Kronenhülse ausgewählt und entsprechend dem Verlauf des Zahnfleischrandes beschnitten und angepasst. Das Modell wird ausserhalb des Mundes am Zahnfleischrand etwa 1 bis 2 mm radiert und der Rand der Kronenhülse entsprechend versenkt.
Bei Anfertigung am Modell wird der oben beschriebene Ring (aus Kunstharz oder Metall) auf den Stumpf aufgesetzt und mit Zahnzement od. dgl. beschickt. Vor dem Erhärten erfolgt die Zwischenlagevon Folie, wonach der Abdruck der Gegenzähne vorgenommen wird. Nach Erhärtung und Aufbringung der Kronenhülse auf den Zahnstumpf erfolgt die Ausprägung der Kaufläche durch Zusammenpressen der Modellstücke, eventuell unter Kaubewegung. Es können sogenannte Kronenartikulatoren Verwendung finden, die die gegebenen individuellen Verhältnisse übertragen.
Ob nun diese Ausprägung der Kaufläche am Modell erfolgt oder im Munde des Patienten, ist für das Ergebnis an sich gleich ; der Zahnarzt wird von Fall zu Fall entscheiden, welche Ausführungsform zweckdienlich ist. Nach der Verformung wird die Zahnkrone innen mit einer Verstärkungsauflage, z. B. mit einer Lotschicht 3, versehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zahnkrone aus Metall, bestehend aus einem zylindrischen Hülsenmantel und einem durch Bissnahme zu seiner endgültigen Gestalt formbaren Hülsenboden, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenboden wesentlich dünnwändiger ist als der in üblicher Stärke ausgebildete Hülsenmantel und in an sich bekannter Weise nach der Verformung innen mit einer Verstärkerauflage versehen wird.
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