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Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur vereinfachten Herstellung von Zahnprothesen, insbesondere von
totalen Prothesen. sowohl für den Oberkiefer als auch für den Unterkiefer. Das Wesen
der Erfindung besteht darin, daß statt der bisherigen Prothesen in fahrikmäsiger
Massenherstellung eine Reihe genormter, also ungefähr passender Körper für die Prothesen
als Halbfabrikate für die verschiedenen Kieferformen mit den Zähnen oder mit Stümpfen
für die einzusetzenden Zähne in Stahlformen bei hohen Temperaturen und hohem Preßdruck
hergestellt werden. Der Behandelnde hat dann nur die passendste Form und Größe auszuwählen
und hat dann lediglich dieses Grundkörperstück zu bearbeiten, indem er Stellen der
Auflagefläche, die den Sitz beeinträchtigen, entfernt oder anderen Stellen, die
an der Oberfläche des Kieferkammes nicht ganz anliegen, durch Auflagen ergänzt.
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Das Verfahren hat den Vorteil, daß die für den Patienten empfindliche
und für den Behandelnden schwierige und zeitraubende Abdrucknahme mit dem Löffel,
das Zusammenpassen des Gipsabdruckes, die Modell'herstellung, die Funktionsabdrucknahme,
die Herstellung des endgültigen Arbeitsmodelles, die Wachsschablone zur Bißabnahme
und die Aufstellung der Prothese im Wachsmodell im Artikulator, die wiederholte
Anprobe im Munde des Patienten, besonders aber die technische Herstellung der Prothese
und deren Fertigbearibeitung in Wegfall kommen. Alle diese Arbeiten erfordern viel
Zeit, der Patient muß nicht nur die unangenehme Gipsabdrucknahme über sich ergehen
lassen, sondern muß auch fünfmal in Zeitabständen zum Behandelnr den kommen.
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Alle diese Ühelstände fallen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
weg. Der Patient braucht nur einmal zur Behandlung zu kommen und kann seine
Prothese
nach kurzer Einpassung und ohne viel Unannehmlichkeiten sofort fertig mitnehmen.
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Die nach dem Verfahren fabrikmäßig als Halhfabrikate hergestellten
Prothesenkörper sind qualitativ auch weit wertvoller als die in Zahnlaboratorien
hergestellten Prothesen. Während in den Laboratorien die Kunstmasse nur mit verhältnismäRig
niedrigen Drücken unter Verwendung von Gipsformen und Pressen bearbeitet werden
kann, wird bei der Massenherstellung das Material für diese neuen Grundkörper in
Stahlformen unter genauer Temperaturbestimmung mit 30 bis 50 atü gepreßt. Dadurch
wird der Grundkörper bedeutend widerstandsfähiger und ist beinahe bruch sicher.
Die spätere Bearbeitung dieser fabrikmäßig hergestellten Prothesen, das Ausgleichen
der Paß stellen und das Einpassen der Prothese in den Mund des Patienten ist so
einfach und ohne größere Arbeiten und Zeitverlust, daß die fertige Prothese nur
einen Bruchteil der Kosten erfordert. die bisher entstanden, und kann deshalb eine
solche Prothese weit billiger an den Patienten abgegeben werden.
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Das Verfahren wird wie folgt beschrieben: Für die verschiedenen Kieferformen
werden in entsprechenden Mengen fabrikmäßig Prothesenkörper als Halbfabrikate unter
der erforderlichen Temperatur und hohem Druck aus dem üblichen Material hergestellt.
Es ist hierbei nicht erforderlich, für jede Kieferform einen genau passenden Prothesenkörper
anzufertigen, denn da der Behandelnde ausgleichend das Stück bearbeitet, also Material
wegnehmen kann, wo es stört, oder ergänzen kann. wo es erforderlich ist, genügen
etwa 6 his lo oder auch einige mehr verschiedene Prothesenkörper, da eine Grundform
jeweils für eine ganze Reihe von Kieferformen paßt. Der Behandelnde probiert. welche
Grundform für den Patienten am passendsten ist. Dabei wird sich ergeben, daß an
einigen Stellen zuviel Material vorhanden ist, und der Behandelnde entfernt zunächst
durch Schleifen an diesen Stellen mehr oder weniger Material, bis die Innenfläche
an diesen Stellen sich der Oberfläche des Kiefers angeglichen hat. Darauf werden
die Stellen, an welchen Material fehlt, durch Wachsauflagen verstärkt und dem Patienten
die Prothese eingepaßt, his die Lage der Prothese sich dem Kieferkamm angleicht.
und gegebenenfalls die Prothesen zueinander oder zu den noch in einem Kiefer vorhandenen
Zähnen im bestimmten Okklusions- bzw. Artikulationsverhältnis stehen. Dabei wird
die der Schleimhaut zugekehrte Fläche des im Massenverfahren hergestellten Prothesenkörpers
mit einer Wachsschicht überzogen, die verstärkt hzw. abgeflacht wird. und es wird
dabei der Sitz der Prothese bei der Feststellung der Bißhöhe und Relation der Zähne
fixiert. Ist derProthesenkörper nach erfolgter Einpassung ausgerichtet, sind also
die Bißverhältnisse in ästhetischer und funktioneller Hinsicht befriedigend, so
werden die Prothesen in ihrer Stellung zueinander oder zum Restgrebiß fixiert und
aus dem Munde genommen. ISei Herstellung totaler Ober- und Unterkieferprothesen
wird dabei z. B. zuerst die ani Alveolarkamm abgeformte Wachsschicht der unteren
Prothese entfernt und an Stelle des Wachses ein bekanntes geeignetes pastöses Unterfütterungsmaterial
aufgetragen. Darauf werden die Prothesen wieder im Stunde in Stellung gebracht.
wobei die obere Prothese als Führung dient. Der Patient schließt darauf den und
und innerhalb von wenigen Minuten ist der pastöse Kunststoff polymerisiert. worauf
die Prothesen wieder aus dem Munde herausgenommen werden.
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Darauf wird von der oheren i>rothese die Wachsauflage ebenfalls
entfernt und durch eine Kunststoffauflage ersetzt, die sich im Alunde formt und
polymerisiert. Nach Entfernen eventuellen ttlerschusses ist die Prothese fertig.
der Patient kann tden Zahnersatz also sofort mitnehmen. ohne daß er lange warten
oder mehrmals zur Anprobe kommen muß, oder viel unangenehme A1 anipulatiollen über
sich ergehen lassen muß. Da aber auch die individuelle Zahnstellung in ,esonderen
Fällen berücksichtigt werden muß. werden für solche Fälle die im Massenverfahren
hergestellten Gehißkörper nicht mit Zähnen versehen, sondern es wird für jeden Zahn
je ein kleiner Stumpf vorgesehell, auf den der Behandelnde die Zähne in der erforderlichen
Stellung aufsetzt, ausrichtet und hefestigt. i)ie Zähne haben dazu an ihrer Unterfläche
entsprechend große Vertiefungen, in die die Stümpfe mit leichtem Spiel hineinpassen,
so daß den darauf befestigten Zähnen die erforderliche Stellung gegeben werden kann.
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Das Verfahren heateht also darin. daß aus der erfindungsgemäßen.
, in Niassenfabrikation hergestellten Grundform eine I>rothese hergestellt wird.
die in ihrer Qualität weit besser und hilliger ist und dem Behandelnden viel leichter
die Möglichkeit gibt, den Ersatz passen nur und für den Patienten angenehmer im
Gelrauch zu gestalten.