AT114852B - Verfahren zur Herstellung von Gravierungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gravierungen.

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Gaetan Pierre Ferdinand Jeanni
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  Verfahren zur Herstellung von Gravierungen. 



   Es ist   begannt, Gravierungen   auf Glas oder anderen   durchsichtigen   Materialien mit Hilfe von   Säuren   in der Weise vorzunehmen, dass man auf der   zweckentsprechend vorbe-   reiteten Oberfläche Sand, Schrot oder andere regelmässig oder regelmässig geformte körnige Substanzen verteilt, die von der verwendeten Säure nicht angegriffen werden. Dieses Verfahren kann aber nur für ebene Flächen Verwenduug finden. Gravierungen mit Hilfe des Sandstrahles unter Anwendung von Schablonen herzustellen ist ebenfalls schon vorgeschlagen worden. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht nun im Wesen darin, dass bei Verwendung des Sandstrahles zur Durchführung der Gravierung als Reserve wirkende   Bruchstücke durch   ein vom   Sandstralil     angreifbares Klebemittel auf   der gravierenden Oberfläche befestigt werden. 



  Vorzugsweise wird die so zu behandelnde   Oberfläche   zur Gänze mit dem Klebemittel überzogen, bevor die als Reserve dienenden Bruchstücke aufgebracht werden. 



   Bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens kann man sehr eigenartige dekorative Effekte erzielen. Dabei ist das Verfahren rasch, leicht und mit geringen Kosten durchführbar. 



   Um z. B. eine transparente Glasplatte mit Hilfe des Verfahrens gemäss der Erfindung zu gravieren, verfährt man auf die folgende oder eine   ähnliche   Weise :
Jene Stellen, welche nicht gravier werden sollen, werden durch Bruchstücke einer Masse geschützt, die an und für sich nicht an dem Glase anhaftet, beispielsweise vermittels kleiner   Bruchstücke   von Glas od. dgl. Diese Bruchstücke oder sonstigen kleinen Körperchen können eine beliebige Form aufweisen und werden auf der   Glasfläche   vermittels eines geeigneten Klebstoffes, z.

   B. mit Hilfe von Leim oder eines Lackes, welcher der Einwirkung des Sandstrahles nicht so lange standzuhalten vermag als die   Bruchstücke   selbst, so befestigt, dass Zwischenräume verbleiben, welche den zu bearbeitenden Stellen der Glasplattenfläche entsprechen. 



   Die zu bearbeitende Fläche wird zur Gänze mit dem Klebmittel überzogen und die Reserve (Abdeckung) aufgebracht, so lange das Klebemittel noch nicht vollständig trocken ist, ohne dass man notwendigerweise darauf Bedacht zu nehmen braucht, dass die Verteilung der   Bruchstücke   irgendwie regelmässig erfolgt. Gewisse   Bruchstücke   werden an der Fläche haften bleiben und andere nur auf den ersteren aufliegen, ohne mit der Platte in Berührung zu kommen. Diese überflüssigen   Stückchen   können, wenn das Klebemittel vollständig getrocknet ist, durch Schütteln der Platte oder auch durch den   Sandstrahl   selbst entfernt werden. 



   Das Aufbringen der Reserve kann in verschiedener Weise bewerkstelligt werden, z. B. durch Aufstreuen mit der Hand oder vermittels einer Streuvorrichtung, durch Aufsieben, durch   Aufschleudern,   eventuell auch in der Weise, dass man einen schwachbefeuchteten Lappen oder Schwamm gegen eine Masse der   Abdeckkörperchel1   so drückt, dass eine Anzahl der letzteren daran leicht haften bleibt und diese dann auf die klebrige Platte aufpresst. Man kann aber auch kleine Klümpchen eines speziell zu diesem Zwecke präparierten Klebmittels (Leim) als Reserve benutzen und mittels des Lappens oder des Schwammes aufbringen, in welchem Falle man den Lappen oder Schwamm nicht   anzufeuchten   braucht. 

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 wird die Platte der Wirkung des Sandstrahls ausgesetzt.

   Hiebei werden nicht nur lose daran hängende Abdeckkörperchen entfernt, sondern auch solche, welche nur unvollkommen angeklebt sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass, wenn die   Körperchen   genügend kleine Dimensionen aufweisen und in genügender Anzahl vorhanden sind, nach der Sandstrahlbehandlung noch immer so viele   Abdeckkörperchen   vorhanden sind, dass nach der Sandstrahlbehandlung der beabsichtigte dekorative Effekt erzielt wird. 



   Die Reserve wird durch Abwaschen des Klebstoffes mit einem geeigneten Lösungsmittel, durch Abkratzen bzw. Abschaben oder in sonstiger geeigneter Weise entfernt. Die Platte zeigt nun auf der bearbeiteten Fläche durchsichtige, erhabene, unregelmässig verteilte Stellen, welche der Abdeckung entsprechen und zwischen diesen tieferliegende, aufgerauhte Stellen. Die erhabenen Stellen können matt gemacht werden und die vertieften Stellen noch weiter vertieft werden, sei es durch eine nochmalige Behandlung mit Sandstrahl, sei es durch eine Behandlung mit Säure. Man erhält auf diese Weise eine Schattenwirkung der erhöhten Teile gegenüber den übrigen Stellen und dadurch einen kräftiger ausgesprochenen Reliefeffekt. 



   Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel, sondern umfasst auch alle Varianten, beispielweise eine solche, bei der anstatt des Glases ein anderes durchsichtiges oder undurchsichtiges Material bearbeitet wird, eine solche, bei welcher ein durchsichtiger Körper mit gegenüberliegenden, verhältnismässig benachbarten Seiten, z.

   B. eine durchsichtige Platte beiderseits in der beschriebenen Weise behandelt wird, wodurch man es in der Hand hat, die dekorativen Effekte zu ändern oder reicher zu gestalten, ferner eine solche, bei welcher die zu behandelnde Fläche nicht eben ist, sondern eine Form aufweist, bei welcher die eingangs erwähnte Methode des Granulierens überhaupt nicht angewendet werden könnte, und schliesslich eine solche, bei welcher die Abdeckkörperchen nicht aus Glasbruchstücken bestehen, sondern aus einem andern Material, z. B. aus Metalldrehspänen,   Stückchen   oder Fäden von Kautschuk oder auch einem sonstigen beliebigen Material, welches der Einwirkung des Sandstrahles länger widersteht als das verwendete Klebmittel. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Gravierungen, insbesondere auf Glas, bei welchem auf der zu gravierenden Oberfläche regelmässig oder unregelmässig geformte Bruchstücke aus einem Material, welches geeignet ist, die Oberfläche gegen Angriffsmittel zu   schützen,   regelmässig oder unregelmässig verteilt werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines Sandstrahles zur   Durchführung   der Gravierung als Reserve wirkende   Bruchstücke durch   ein vom Sandstrahl angreifbares Klebemittel auf der zu gravierenden Oberfläche befestigt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu gravierende Oberfläche zur Gänze mit dem Klebemittel überzogen wird, bevor die als Reserve dienenden Bruchstücke aufgebracht werden.
AT114852D 1927-08-12 1927-09-01 Verfahren zur Herstellung von Gravierungen. AT114852B (de)

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