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Webstuhl zur mechanischen Herstellung eehter Knüpfteppiche.
Der Erfindungsgegenstand bildet eine weitere Ausbildung der Knüpfvorrichtung für Teppiche nach der österreichischen Patentschrift Nr. 73803, welche in der Weise arbeitet, dass das zum Einknüpfen des Florfadens bestimmte Kettenfadenpaar durch Ausheber über die Ebene der Kettenfäden gehoben wird, worauf das diese kreuzende Florfadenstück zwischen ihnen hindurchgezogen wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die für das Einlaufen der Greifer erforderliche Höhe der Aushebung der Kettenfäden herabzusetzen. Die Greifer sind hiezu flach bogenförmig ausgebildet und laufen mit ihren Spitzen in einer zur Ebene der Kettenfäden annähernd tangentialen Richtung ein.
Diese Ausbildung der Greifer ermöglicht, dass die Kettenfäden nur um ein so geringes Stück gehoben werden müssen, dass hiezu ein Entspannen derselben nicht erforderlich ist.
Die erfindungsgemäss ausgebildeten Greifer arbeiten mithin in einer Ebene, die knapp über der der Kettenfäden gelegen ist ; es müssen daher auch die mit den Greifern zusammenarbeitenden Teile der Knüpfvorrichtung in diese Arbeitsstellung gebracht werden, ohne dass sie mit den Kettenfäden in Berührung kommen. Zu diesem Zweck führen auch die Ausheber, die Farbsteller, die Ausziehklammern und die Seheren Schwingbewegungen aus.
Vorrichtungen zur Herstellung von Knüpfteppichen, bei denen die Ausziehklammern, die Farbsteller und die Scheren Schwingbewegungen ausführen, sind an sich nicht neu ; bei diesen Knüpfvor- richtungen erfolgt das Heben der Kettenfäden jedoch nicht durch Ausheber sondern durch Schäfte od. dgl., wobei unter"Ausheber"die auf der entgegengesetzten Seite der Kettenfäden wie die Knüpf-
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vorrichtungen, welche auf derselben Seite wie die Knüpfvorrichtung angeordnet sind, bezwecken lediglich, die Kettenfäden für das Durchgehen der Greifer zu trennen und sie für das Zusammenziehen der Knoten zu spannen.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes unter Weglassung von zur Erläuterung der Erfindung nicht notwendigen Teile, u. zw. in Fig. 1 in einem Querschnitt, in Fig. 2 in schaubildlicher Ansicht ; Fig. 3 zeigt den Kettenfadenausheber.
Der Knüpfteppichwebstuhl nach dem Ausführungsbeispiel besteht aus dem eigentlichen zur Herstellung des Grundgewebes dienenden Webstuhl und den diesem beigegebenen Einrichtungen, die zum Einknüpfen von Florfadenstücken dienen. Die Knüpforgane, mit Ausnahme der Kettenfadenausheber, sind auf dem Kl1fipfwagen angeordnet ; diese Knüpfwagen wiederholen sich in gleichen Abständen, so dass gleichzeitig eine Anzahl Knoten geknüpft werden. Der Wagen wird nach jedem Einknüpfen um zwei Kettenfäden verschoben, so lange, bis die Reihe vollgeknüpft ist. Hierauf wird durch ein besonderes Wechselgetriebe die Knüpfarbeit eingestellt und gleichzeitig der Grundstuhl in Bewegung gesetzt, um die notwendige Zahl Grundschüsse einzutragen.
Das abwechselnde Knüpfen und Weben erfolgt selbsttätig ; falls gewünscht, kann man das Wechselgetriebe ausschalten, um fortlaufend weben oder knüpfen zu können.
In der Zeichnung sind nur die bim Einknupfen mitwirkenden Teile des Ausführungsbeispieles dargestellt, wobei auch das Knüpfwagengestell weggelassen ist. Die Kettenfäden 1 (Fig. 1) durchsetzen
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geteilt und gehen schliesslich zur Tischplatte 5, von wo aus die fertige Ware abgezogen wird. Die zum Ausheben je eines Kettenfadenpaares für den Knüpfvorgang dienenden Ausheber 6 (Fig. 1 und 2) sind auf der Welle 7 angebracht. Diese Welle ist'auf der Lade 8 drehbar gelagert und wird jedesmal nach erfolgter Knüpfung um die Breite zweier Kettenfäden verschoben. Die Ausheber ruhen beim Weben in der Ausrundung der Lade, welche keine eigentliche Schützenbahl1 hat, da sonst ein Heben, Senken, und Schieben der Ausheber unmöglich wäre.
Die Schützenbahl1 bilden lediglieh die unteren Kettenfäden des Faches.
Bei bisher bekannten Knüpfteppichwebstühlen sind behufs Teilung der Kettenfäden in den Kopfteilen der Ausheber Nuten oder Kanäle angebracht. Beim dargestellten Beispiel sind die Ausheber mit drei Spitzen 34, 35,36 (Fig. 3) versehen und bilden eine Art Gabel, welche zwei Kettenfäden in sich aufnimmt und aushebt. Die Ausheber sind ausserdem mit einer nach vorn. spitz auslaufenden Nase 33 versehen, die nach oben in-die mittlere Spitze 35 übergeht, um die Fäden in eine für die richtige Teilung günstige Lage zu bringen. Um das Ausheben der richtigen Kettenfäden ausserdem noch zu sichern, ist es notwendig, dass diese unmittelbar an der Stelle, wo die Ausheber angreifen, geteilt werden. Diesem
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der Grundschüsse jeweils aus der Schützenbahn bewegt werden, damit der Schützen freie Bahn hat.
Diese Lage ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt.
Die Tischplatte 5 ist ebenfalls beweglich gelagert. Die Anschlagseite wird bei der Annäherung der Greifer 16 gesenkt, damit die Greiferspitzen unbehindert über die fertigen Knoten gehen können.
Auf der Welle 9 sind zur Lagerung der Schiene 11 und der Steuerwelle 13 dienende Tragarme 10 angebracht. Durch diese Art der Lagerung wird die Schiene 11 und die Steuerwelle 13 von der Welle 9 mitgenommen, wobei durch die wiederholte Unterstützung dieser Teile auch ihre Durchbiegung verhindert wird. Auf der Schiene 11 sitzen in gleichen Abständen je zwei bogenförmige, zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkel besitzende Greifer 16, die um Bolzen 12 seitlich drehbar sind. Die Steuerwelle 13 trägt die Steuersegmente-M, die mit Zapfen in entsprechend geformte Nuten der Greiferschenkel eingreifen. Dadurch wird bei Verdrehung der Welle 13 je ein zusammengehöriges Greiferpaar gegeneinander bewegt.
Durch das Verdrehen dieser Steuerwelle kommt auch das an ihr befestigte Stäbchen 15 zur Wirkung und öffnet zur geeigneten Zeit den Schnabel der unter Federdruck geschlossenen Greifer 16.
Die zur Auswahl der verschiedenfarbigen Florfäden dienenden Farbensteller 17 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet und in gleichem Abstande auf der Welle 18 lose gelagert. Die verschiedenfarbigen Florfäden sind in deren Ösen 19 eingezogen. Die Farbensteller sind mit Nasen 20 versehen (Fig. 1), welche an die jeweilig von der Jacquardmaschine gesenkten und in Rechen geführten Jacquardeisen 21 stossen. Die Farbsteller stehen unter der Wirkung von Federn 22 und-werden durch Verdrehen der Welle 18 mittels einer an dieser sitzenden Mitnehmerstange 23 nach jedesmaligem Knüpfen aus dem Bereiche der Jacquardeisen gebracht, um bei dem nächsten Knüpfvorgang an das der neuen Farbe entsprechende Jacquardeisen zu stossen.
Auf Welle 24 sind die einen Schenkel, auf Welle 26 die andern Sehenkel der Florausziehklammern 25, 251 in gleichen Abständen angebracht. Durch Verdrehen der Wellen werden die Ausziehklammern geöffnet und geschlossen. Die Wellen werden auch seitlich zu den Farbstellern in Längsrichtung verschoben, wodurch die Florfäden jeweilig auf die gewünschte Lage herausgezogen werden.
Auf einer Welle 27 sitzen in gleichen Abständen Seheren 28. Durch Verdrehen dieser Welle werden die Scheren so lange gehoben, bis die Ausziehllammern die Florfäden erfasst und ausgezogen haben, weil sonst diesen die Scheren im Wege stünden. Die beweglichen Schenkel 29 der Scheren sind durch Zugstangen 30 und Bolzen 31 mit der Welle 32 verbunden. Durch Verdrehen dieser Welle bei gesenkten Scheren werden die Florfäden abgeschnitten.
Zum leichteren Auswechseln der Ausziehklammern und Scheren werden deren Schäfte mit ihren hakenförmigen Enden in Vertiefungen der Wellen 27, 24, 26 eingehakt und auf der entgegengesetzten Seite mittels Kopfschraube 25a, 27a fixiert (Fig. l).
Mit diesen Vorrichtungen ist die Arbeitsweise der Maschine sehr einfach und sicher. Die Welle 9 wird zum Einknüpfen von Florfäden in die Kette in entgegengesetzter Richtung des Uhrzeigers verdreht.
Zu Beginn des Einknüpfens der Florfäden ist je ein Greiferpaar vorn mit den Spitzen 161 geschlossen.
Das Greiferpaar nähert sich nun den hochgeschwungenen Aushebern 6, geht zwischen zwei Kettenfäden hindurch und die Greiferspitzen 161 öffnen sich seitlich, um dem Ausheber beiderseits ausweichen zu können. Die Greifer bewegen sich bis zum ausgezogenen Florfaden, wobei sich ihre Spitzen inzwischen auf die Grifflänge des ausgezogenen Florfadens voneinander entfernt haben. Unter einem wurden auch die Greiferschnäbel geöffnet, so dass durch das Schliessen der Schnäbel der Florfaden wie von zwei Fingerpaaren erfasst wird. Die inzwischen gesenkte Schere schneidet den Florfaden ab und die sich wieder zurückbewegenden Greifer bringen die Florfäden als fertige Knoten zum Anschlage an der fertigen Ware, nachdem inzwischen die Ausheber gesenkt wurden.
Bei dem Rückgange der Greifer schliessen sie. diese auch seitlich, so dass die Spitzen zweier zusammenarbeitender Greifer einen spitzen Winkel
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bilden. Sobald die Greiferspitzen zum Anschlage an die fertige Ware kommen, hebt sieh die Anschlagseite der Tischplatte 5 und verfolgt den Weg der Greiferspitzen, bis von diesen die Knoten losgelassen werden.
Diese Bewegung der Tischplatte ist sehr wichtig, da sonst die Knoten nicht fest genug angezogen werden könnten.
Nach diesem Vorgange wandern die Ausziehklammern zum Farbsteller zurück, die Scheren werden gehoben und der Knüpfwagen verschoben, um den Knüpfvorgang so oft zu wiederholen, bis die ganze Reihe geknüpft ist und das Einweben der Grundsehüsse erfolgen kann.
Die abwechselnde Bewegung der Knüpf-und Weborgane erfolgt durch ein nicht gezeichnetes Wechselgetriebe in der Weise, dass während des Knüpfens der Grundwebstuhl ruht und ausserdem gegen Verdrehung gesperrt ist, ebenso umgekehrt, wenn das Eintragen der Grundsehüsse erfolgt, die Knüpf- meehanismen ruhen und ausserdem gesperrt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Webstuhlzur mechanischen Herstellung echter Knüpfteppiehe mit Kettenfadenaushebern nach der österreichischen Patentschrift Nr. 73803, bestehend aus dem eigentlichen zur Herstellung des Grundgewebes dienenden Webstuhl und den auf diesem angebrachten Einrichtungen zum Einknüpfen von Florfadenstileken, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer in der Ebene des Faches flachbogenförmig ausgebildet sind und um eine senkrecht zu den Kettenfäden liegende Achse verschwenkbar sind, um ein flaches Einlaufen der Greifer zwischen den ausgehobenen Kettenfäden zu ermöglichen.