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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erzielung eines weichen Schwingungseinsatzes bei
Telephonieempfang insbesondere kurzer Wellen bei einer Empfangsschaltung mit Verstärkerröhre und induktiver Rückkopplung von Spule zu Spule und besteht darin, dass ausser der induktiven Rückkopp- lung die hochfrequente Rückkopplungsspannung oder ein Teil derselben auf einem zweiten Weg der
Verstärkerröhre zugeführt wird. In einer zweckmässigen Schaltung nach der Erfindung wird unter Ver- wendung einer bekannten Doppelgitterröhre der Spannungsabfall an dem Rückkopplungskondensator oder an der Rückkopplungsspule dem zweiten Gitter der Verstärkerröhre zugeführt.
Bei den bislang bekannten Empfangsschaltungen der obenerwähnten Art trat beim Einsetzen der Schwingung eine bedeutende Abnahme des Anodenstromes ein, die mit zunehmender Kürze der
Wellen zu immer härterem Schwingungseinsatz führte, d. h. der Übergang vom schwingenden zum nicht- schwingenden Zustand des Empfängers, also der Übergang zur Telephonie, war mit einem bedeutenden
Knacks im Telephon und daher bei Kurzwellenempfängern mit starker Niederfrequenzverstärkung mit
Geräuschen und Heulen verbunden. Um den Schwingungseinsatz weicher zu gestalten, war es bisher üblich, die Gittervorspannung durch ein Potentiometer zu ändern bzw. in die Anodenleitung Ohmsche
Widerstände zu bauen oder die Anodenspannung des Schwingaudions entsprechend zu variieren.
Ein weiteres Mittel stellte die Erhöhung der Induktion der Rückkopplungsspule dar, doch war damit der
Nachteil verbunden, dass der Abstimmbereieh einer Spulenkombination verkleinert wurde. Erfindungs- gemäss wird der angestrebte Effekt, d. h. die möglichst geringe Veränderung des Anodenstroms im schwin- genden und nichtschwingenden Zustand und daher die Möglichkeit, scharf an der Grenze des Schwingung- einsatzes sich einzustellen, in einfachster Weise erreicht. Gleichzeitig wird die zur Schwingung not- wendige Rückkopplungsspannung nicht mehr durch die Selbstinduktion der Spule allein hervorgerufen, und ist es daher möglich, die Rückkopplungsselbstinduktion wesentlich zu verkleinern.
Da die Rück- kopplungsselbstinduktion bei den Empfangsschaltungen sich meist als unveränderliche Grösse darstellt, ergibt eine hohe Rückkopplungsinduktion einen kleinen Abstimmbereich. Erfindungsgemäss genügt eine kleine Rückkopplungsselbstinduktion, die meist kleiner als jene der Gitterkreisspule ist und die eine Er- höhung des Abstimmbereichs bei gleicher Gitterkreisspule und gleicher Kapazität um 100 und mehr
Prozent ergibt.
Auf der Zeichnung sind zwei Schaltungen gemäss der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Schaltung einer Schwingaudionschaltung mit kapazitiver Antennenkopplung und Fig.'2 die Anwendung für Hochfrequenzverstärkerstufen.
Gemäss Fig. 1 besteht die Schaltung in an sich bekannter Art aus einem abgestimmten Gitter- kreis g mit in Serie geschalteter Antennenkapazität c und Antenne a. Die Röhre R erhält die Anoden- spannung über eine Drossel d und der Primärwicklung p des Niederfrequenztransformators T. Gleich- zeitig ist der niederfrequente Teil des Kreises, bestehend aus Transformator T und Anodenbatterie B, überbrückt durch eine Parallelkapazität C. Die induktive Rückkopplung wird durch eine Spule S hervor- gerufen, deren hochfrequenter Strom durch eine Serienkapazität Cl variiert werden kann. In üblicher
Weise wird die Audionwirkung durch Kondensator C2 und Gitterbloekableitungswiderstände w hervor- gerufen.
Bei einer derartigen Schaltung ist es zur Erreichung möglichst weichen Schwingungseinsatzes bei kurzen Wellen erforderlich, die Selbstinduktion S gross gegenüber der Gitterkreisspule zu machen, was eine Verringerung des Wellenbereiches zur Folge hat. Gemäss Fig. 1 wird der weiche Schwingung- einsatz erzielt, indem der Spannungsabfall des variablen Kondensators Cl (zwischen 1, 2) dem zweiten
Gitter des Audions R zugeführt wird. Die Selbstinduktion S kann dabei klein sein. Die Lage der Spule S
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und des Kondensators e1 ist vertauschbar, in welch letzterem Fall der hochfrequente Spannungsabfall der Spule S dem zweiten Gitter des Audions R zugeführt wird.
Die Spule S kann jedoch auch als Rahmenspule ausgebildet sein, in welchem Fall eine Peilwirkung erreicht wird, wobei die Rückkopplungsspannung für den Schwingungseinsatz zum wesentlichen Teil durch die erfindungsgemässe Rückführung der Hochfrequenzenergie auf die Röhre R geliefert wird.
Die Fig. 2 stellt die Anwendung einer erfindungsgemässen Schaltung für die Hochfrequenzverstär- kung dar. In ähnlicher Weise, wie bei Fig. i beschrieben, wird die am Kondensator e1 erzeugte Hochfrequenzspannung der Röhe R zugeführt. Durch eine der bekannten Massnahmen, beispielsweise einem Widerstand W in der Anodenleitung, wird eine solche Dämpfung in die Anordnung der Hochfrequenzverstärkerstufe gebracht, dass die Möglichkeit der Erzeugung des Schwingens und Nichtschwingens durch die Veränderung des Kondensators 61 gegeben erscheint. Dadurch ergibt sich der Vorteil, die Einstellung
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vertauscht werden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann sinngemäss auch für Senderanlagen, insbesondere für solche von kurzen Wellen, angewendet werden, wobei auch dort die Rückkopplungsinduktion klein sein kann. Es wird durch die starke Rückkopplungsspannung trotz Dämpfungen bei normalen Röhren auch bei ultrakurzen Wellen die Erzeugung einer Schwingung ermöglicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Erzielung eines weichen Schwingungseinsatzes bei Telephonieempfang insbesondere kurzer Wellen, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Empfangsschaltung mit Verstärkerröhre und Rückkopplung ausser der induktiven Rückkopplung von Spule zu Spule die hochfrequente Rückkopplungsspannung oder ein Teil derselben auf einem zweiten Weg gleichphasig der Verstärkerröhre zugeführt wird.