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Prüfvorrichtung zur Untersuchung von Kondens oder Abwasser auf für den Kessel schädliche Stoffe.
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verwendung der Ablasswässer stets eine Gefahr für die Kessel bedeutete. Es konnte sich nämlich ereignen, dass infolge von Undichtigkeiten oder sogar eines Bruches des Schlangenrohres oder des Doppelbodens einer der bei der Erzeugung verwendeten, durch Dampf oder heisses Wasser beheizten Vorrichtungen eine gewisse Menge von Öl, Fett oder sonstiger ätzender Flüssigkeiten durch die Rückleitungen in die Dampfkessel gelangte.
Solche, in unmerklicher Weise in die Kessel eindringende Öle und Fette sind aber den Blechwandungen sehr schädlich ; bei der Erzeugung von Zellulose z. B., bei der doppelsehwefelsaurer Kalk verwendet wird, ist die Gefahr sogar sehr gering.
Aus diesem Grunde verzichtet man bisher in Gewerben der oberwähnten Art gänzlich oder zumindestens teilweise auf die Wiedergewinnung der Abwässer, so dass diese einfach in den Kanal abgeleitet wurden. Aus gleichen Gründen war man bisher notgedrungen gezwungen, auf die Verwendung von Heisswasser im geschlossenen Kreislauf zur Erwärmung von Vorrichtungen zu verzichten.
Die Erfindung gestattet die vollkommene Nutzbarmachung von Abwässern beliebiger Art im geschlossenen Kreislauf infolge des Umstandes, dass die Gegenwart von Ölen, Fetten oder ätzenden Flüssigkeiten in den Rüekwässern unmittelbar dem Heizer angezeigt wird, so dass er die notwendigen Vorkehrungen treffen kann.
Die Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel eine Anlage, welche mit einer oder mehreren Prüfvorrichtnngen gemäss der Erfindung ausgestattet ist.
1 stellt den Kessel, 2 die das Heizmittel zuführende Sammelleitung, 5 einen Kocher für die Zellulose dar, welche durch das, durch eineZweigleitung3 anlangende Heizmittel erhitzt wird, welches das Schlagenrohr des Kochers 5 durchströmt. 6 stellt eine Vorrichtung mit Doppelboden bzw. ein Wasserbad dar, welches ebenfalls durch das durch eine Zweigleitung 4 zugeführte Heizmittel erhitzt wird.
Die Rückströmung des Heizmittels erfolgt durch Abzweigungen 7 und die Sammelleitungen 8, 9 zum Kessel 1, in den es durch eine beliebige Pumpe 10 gedrückt wird ; 11 stellt eine Rückschlagklappe dar.
Eine Stichprobe der Rückwässer wird in der Rücksammelleitung 9 unter Zuhilfenahme eines Rohres 12 kleinen Durchmessers vorgenommen ; das Ausfliessen erfolgt durch den in den Rückleitungen herrschenden Druck und die Flüssigkeit wird in einem, einen Fassungsraum von nur einigen Litern habenden Schauglas 13 aufgefangen, das bis zur Höhe a-a mit reinem Wasser gefüllt ist. Die Menge der Abwasserprobe wird nach Belieben durch ein Ventil 15 geregelt. Die Anordnung des Schauglases 13 erfolgt in der Weise, dass es leicht vom Heizer besichtigt werden kann.
Sind in den Rückwässern aus einem der oben angegebenen Gründe (Undichtheit der Schlagen-
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Heizraum. In solchen Fällen sperrt der Heizer das Ventil 16 und öffnet das Ventil 18, so dass die für den Kessel schädlichen Rückwässer durch die Leitung M nach dem Kanal abströmen.
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Die Speisung des Kessels erfolgt in diesem Falle durch kaltes Wasser, welches bei offenem Ventil 17 aus der Leitung 20 anlangt.
Um die Spiegelhöhe im Schauglas 13 zu wahren, wird der Wasserüberschuss durch eine kleine Überlaufleitung 14 entfernt ; die sich ungefähr bis zum Boden des Schauglases 13 erstreckt. Die entnommene Wassermenge kann ohne Bedenken in den Kanal geschüttet werden, da sie nur einige Zehner von Litern täglich ausmacht.
Um nach Ausbesserung des Schlangenrohres bzw. des Doppelbodens die neuerliche Verwendung der Abwässer zu ermöglichen, genügt es, die Ventile 17 und 18 zu sperren und das Ventil 16 zu öffnen.
Hierauf setzt man, wie oben angedeutet, das Schauglas 13 nach vorhergegangener Leerung und sodann erfolgender Füllung mit reinem Wasser in den Gang.
Es leuchtet ein, dass die gleiche Vorrichtung bei jedem Kocher oder Wasserbad, wie gestrichelt in der Zeichnung angedeutet, verwendet werden kann, so dass die Aufdeckung der schadhafte Vorrichtung rascher erfolgen kann, worauf sie durch die Ventile 21 aus dem Stromkreis abgeschaltet werden kann. Diese Einrichtung ermöglicht überdies die Nutzbarmachung der Rückwasser od. dgl. der übrigen Vorrichtungen während der Ausbesserung der schadhafte Vorrichtung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Prüfvorrichtung zur Untersuchung von Kondens-oder Abwasser auf für den Kessel schädliche Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dass an die Rückleitung (9) der zum Kessel führenden Heizleitung (2) ein oder mehrere, reines Wasser enthaltende Schaugläser (13) angeschlossen sind, die es ermöglichen, Proben aus der Rückleitung (9) zu entnehmen, so dass etwa in die Kondens-oder Abwässer beigemischte schädliche Stoffe durch Trübung, Verfärbung od. dgl. des in den Schaugläsern enthaltenen reinen Wassers angezeigt werden.