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lladioempfangseinrichtlmg.
Die bestehenden Radioempfangsstationen mit Rückkopplungsapparaten haben den Nachteil, dass die Einstellung auf den Punkt sehr schwierig ist, an welchem die Verstärkung ihren Höchstwert erreicht, ohne dass dabei die Eigenschwingungen einsetzen, welche den Empfang verzerren, die Antenne zum starken Strahlen bringen und die Nachbarn stören.
Um einen möglichst günstigen Telephonieempfang zu erreichen, ist ein möglichst weiches Einsetzen
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deren Grösse konstant bleibt und sich erst bei weiterer Verstärkung der Rückkopplung steigert.
Es ist bekannt, dass, wenn der am Gitter liegende Arbeitskreis mit einer bestimmten Amplitude schwingt, sieh eine bestimmte Amplitude des Anodenwechselstromes ergibt. Ergibt dieser Wechselstrom Über die Rückkopplung einen Energiezuschuss an den Gitterkreis, der die Dämpfungsverluste gerade deckt, so bleibt die Schwingungsamplitude konstant ; bei Anwachsen des Energiezusehusses steigt die
Schwingungsamplitude, bei Abnehmen des Energiezuschusses fällt sie ab.
Da einer jeden Vergrösserung der Gitterspnnungsamplitude eine bestimmte Vergrösserung der Anodenstromamplitude entspricht, ist anzustreben, dass bei Vergrösserung der Gitterspannungsamplitude der Differentialquotient der Anoden- stromamplitude abnimmt.
Hiedurch wird der Energieüberschuss an den Arbeitskreis umso geringer, je höher die Schwingungs- amplitude ist. Dies ist bekanntlich der Fall, wenn die Steilheit der Anodenstromkennlinie mit wachsenden
Gitterspannungsamplituden abnimmt, d. h. wenn an dem Punkte der grössten Steilheit gearbeitet wird.
Da nun aus verschiedenen Gründen erwünscht sein kann, an einem andern Punkte der Anoden- stromkennlinie zu arbeiten, an welchem das Einsetzen der Schwingungen ohne weiteres hart erfolgen würde, wird durch die Erfindung angestrebt, das Einsetzen der Schwingungen an jedem beliebigen Punkte der Anodenstromkennlinie weich zu gestalten.
Gemäss der Erfindung wird nun der angestrebte Zweck dadurch erreicht, dass eine Zunahme der
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gungskreise eine Dämpfung zugefügt wird, deren Dekrement mit wachsender Spannungsamplitude stetig zunimmt.
Man erreicht dadurch, dass bei zunehmender Gitterspannungsamplitude die Anodenstromamplitude, wie auch der Energiezuschuss durch die Rückkopplung ansteigt, das Dekrement der Dämpfung sich aber gleichzeitig derart vergrössert, dass kein Energieüberschuss vorhanden ist und daher die Spannungamplitude nicht weiter wächst.
Solche mit der Spannungsamplitude zunehmende Dämpfung kann auf verschiedene Weise erreicht werden, beispielsweise durch Parallelschalten eines Widerstandes, dessen Ohmwert mit zunehmender Spannung abnimmt, z. B. eines Kristalldetektors zu der Selbstinduktion bzw. zu einem Teile der Selbst- induktion des Schwingungskreises, wie Fig. 1 in einem Schaltungsschema beispielsweise zeigt.
Der den Detektor durchfliessende Strom ist nicht proportional der angelegten Spannung, sondern steigt rascher als diese an, d. h. der Widerstand nimmt mit zunehmender Spannung ab. Der Detektor verursacht sohin zufolge seines Widerstandes bei Strom durchgang einen Energieverbrauch, der hei
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Widerstand aber rascher anwächst, als das Quadrat der Spannung (vgl. Rein-Wirtz, Telegraphisches Praktikum, III. Aufl., S. 433, 1. H. Reyner, Rdio-Engineering, S. 173 und 174).
Schaltet man daher einen Kristalldetektor einem Schwingungskreise parallel, so erhöht er die Dämpfung desselben, da er einen ohmschen Nebenschluss bildet. Bei kleinen Sp1nmmgsamplituden ist diese Dämpfungserhöhung zwar äusserst gering. Vergrössert sich aber die Schwingungsamplitude, so steigt die im Schwingungskreise pulsierende Energie proportional dem Quadrate der Spannung ; nachdem der durch den Detektor verursachte Energieverbrauch bei zunehmender Spannung rascher ansteigt, so nimmt auch das Dekrement der Dämpfung bei zunehmenden Amplituden zu ; der Kristalldetektor wirkt sohin bremsend auf das Ansteigen der Schwingung.
Die Parallelschaltung eines geeigneten Kristilldeiektors zu einem von einer Fernerregung in Schwingung versetzten Schwingungskreis bewirkt daher, wenn, wie Fig. 1 zeigt, die Rückkopplung des Audions, gleichgültig ob sie induktiv oder kipizitiv ist, eingeschtitet und gesteigert wird, dass deren Ein-
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kopplung zu einem leisen, dann stärkerem Zischen steigert, um erst bei sehr starker Rückkopplung in das bekannte Pfeifen überzugehen, wodurch, feine Einstellbarkeit der Rückkopplung und der Abstimmorgane vorausgesetzt, die Einstellung auf grösste Verstärkung und klaren Empfang an einem gewünschten Punkte der Anodenstromkennlinie leicht gefunden werden kann.
Statt eines Kristalldetektors kann ohne Änderung des Erfinsungsgedankens auch eine Elektronenröhre verwendet werden, u. zw. beispielsweise eine Zweielektrodenröhre oder eine Dreielektrodenröhre mit Raumladungsgitter.
Fig. 2 zeigt ein Schaltungsschema einer beisplelswelsen Ausführungsform der Erfindung mit Parallelschaltung einer Elektronenröhre zu einem Teil der Selbstinduktion. Die strichliert eingezeichnete Anordnung des Rmmladungsgitters kann in manchen Fällen erwünscht sein, in ändern Fällen aber fortfallen.
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die Zunahme des Dämpfungsdekrementes ein, so dass ein weiteres Anwachsen der Schwingungen kräftig gebremst wird, was für gewisse Zwecke, etwa für Messanordnungen erwünscht sein kann.
Es sind wohl Schaltungen bekannt, bei denen ein Gleichriehter, etwa ein Kristalldetektor mit dem Gitterkreise einer Empfangsröhre in Verbindung steht ; diese bekannten Anordnungen haben jedoch weder den Zweck, noch die Wirkung der vorstehend beschriebenen Erfindung'.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Radioempfangseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dfss dem rückgekoppelten Eingangs- kreis eine Däm pfungseinrichtung zugeschaltet ist, deren Einfluss mit wachsender Spannungsamplitude zunimmt, so dass das Einsetzen der Selbstschwingungen allmählich erfolgt.