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Verfahren zum Einschmelzen des den Glühkörper oder die Elektroden tragenden
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Das übliche Verfahren zum Einschmelzen des den Glühkörper bzw. die Elektroden tragenden Glasfüsschens in den Glaskolben elektrischer Glühlampen oder Entladungsgefässe besteht darin, da. ss das TeIIerfüsschen, auf welchem sieh die Elektroden bzw. auch das Traggestell mit dem Leuchtdraht befinden und der Glaskolben senkrecht und koaxial auf die Einschmelzmaschine gesetzt werden, wobei aie zu verschmelzende Zone des etwas verlängerten Kolbenhalses in die Höhe des Tellerrades zu liegen kommt ; dann wird der Kolbenhals an dieser Stelle durch Stichflammen erhitzt. Um eine gleichmässige
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die Gebläseflammen in eine Drehbewegung um die gemeinsame Achse versetzt werden.
Der über die Einaehmelzstelle hinausragende Teil des Halses wird nach erfolgter Erweichung entweder durch das eigene Gewicht oder mechanisch abgezogen, wobei durch Kapillarwirkung und Flammendruck eine Einschnürung des Kolbenhalses stattfindet, bis dieser mit dem Teller des Füsschens ringsum in Berührung kommt und mit ihm verschmilzt. Hierauf wird der überflüssige Halsteil durch mechanischen Eingriff, Luftdruck oder durch die blosse Wirkung der Stichflammen entfernt und die Verschmelzung durch kurzandauerndes Weitererhitzen vervollständigt, wobei bis zu einem gewissen Grade eine Glättung der
Verschmelzstelle erfolgt. Dieser Teil des Kolbenhalses weist nach erfolgter Einschmelzung die Form eines abgestumpften Kegels auf, welcher an der Einschmelzstelle eine Wulst, die Schmelznaht, trägt (Fig. 1).
Es ist auch iiblich, den noch weichen Kolbenhals derart zu formen, dass an der Verschmelzstolle keine zu scharfe Krümmung auftritt, was durch Anlegen einer entsprechend geformten Schablone und gleichzeitigem Einblasen eines Luftstromes durch das am Kolben oder am Füsschen angesetzte Pumpröhrchen ausgeführt wird. Das Einblasen der Luft erhöht gleichzeitig die Haltbarkeit der Verschmelzung.
Welches immer von den bisher bekannten Verfahren angewendet wird, liegt die Verschmelznaht, d. h. der ringförmige Übergang zwischen Kolbenhals und Füsschen, der meistens an einer geringfügigen Verdickung erkenntlich ist, genau am Rande dieses, Kopf genannten Teiles des Kolbens. Diese Lage der Versehmelzstelle ist aber aus verschiedenen Gründen eine sehr ungünstige, was sich in den vorkom- menden Sprüngen an dieser Stelle, in den sogenannten Kopfsprüngen"auffallend zeigt.
Die Ursachen , hiefür sind in folgenden Umständen zu suchen :
Die Verschmelzstelle liegt in einer ausserordentlich starken Krümmung ; gerade an dieser Stelle treten dann auf der Pumpmasehine, wo die Kolben von aussen durch Gasflammen erhitzt werden, die grössten Temperaturdifferenzen dadurch auf, dass das Kolbenglas durch die Flammen unmittelbar, also rasch, das Füsschen dagegen nur durch Strahlung und Leitung-langsam-erhitzt wird.
Diese Umstände und ihre Folgen, die auftretenden Kopfsprünge, werden erfindungsgemäss am zweckmässigsten dadurch vermieden, dass anschliessend an das Einschmelzverfahren die Verschmelzstelle zwischen Kolbenhals und Füsschen von ihrer Randlage verlfgt wird.
Die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kann auf verschiedene Weise erfolgen, je nachdem, ob die Verschmelzstelle in das Innere des Kolbenhalses an die Stelle, wo bei den bisher üblichen
Einschmelzverfahren der Teller des Füsschens eingeschmolzen war, oder in die äussere Wand des Kolben- halses verlegt werden soll. In beiden Fällen muss dafür gesorgt werden, dass die Glasteile an der Ver- schmelzstelle etwas stärker gehalten werden als die Wand des Kolbenhalses. Dies wird in bezug auf den entsprechenden Teil des Kolbenhalses zweckmässig dadurch erreieht, dass das Abziehen des überflüssigen
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Halsteils verlangsamt wird, wodurch ein Stauchen des Glases entsteht.
Dies ist deshalb nötig, weil die Verlegung der Schmelznaht jeweils mit einem Ausziehen des erweichten Glases verbunden ist ; es wurde also sonst eine Schwächung der Kolbenwand gerade an dieser heikelsten Stelle entstehen. Zur Erläuterung der Ausführung des erfindungsgemässen : Verfahrens wird beispielsweise die Anwendung einer Einschmelzmaschine angenommen, auf welcher der Hals des Kolbens nach unten gerichtet ist.
Die erste der erwähnten beiden Ausführungsarten, d. h. die Verlegung der Schmelznaht in das Innere des Kolbenhalses, hat den Vorteil, dass die Verbindungsstelle in eine geschütztere Lage gerät, wo sie im Laufe des Pumpverfahrens einer unmittelbaren Erhitzung nicht ausgesetzt ist. Das Verfahren ist in diesem Falle am. zweckmässigsten derart durchführbar, dass die durch das üblich ; Einschmelzen noch weiche Schmelznaht durch eine Aufwärtsbewegung der Spindel, die das Tellerfüsschen trägt, in den inneren Teil des Halses gezogen wird. Das Mass der Aufwärtsbewegung kann naturgemäss nur gering sein ; es beträgt zweckmässig ungefähr 5% der Kolbenhohe.
Die Arbeitsweise gestaltet sich dann folgendermassen : Das Verschmelzen der etwa stärker gehaltenen Glasteile, des Kolbenhalses und des Füsschen, erfolgt in der gewohnten Weise mit der Abänderung, dass zum Schluss der Kopf durch den eingeblasenen Luftstrom etwas stärker aufgeblasen wird. Dann wird sofort die erwähnte Aufwärtsbewegung der Spindel durchgeführt, so dass das Füsschen und somit der ganze Einbau im Kolben etwas höher zu liegen kommen. Hiedurch wird gleichzeitig das Glas etwas ausgezogen und somit das vorher an dieser Stelle gestauchte Glas verjüngt, so dass durchwegs eine gleichmässige Wandstärke erhalten wird.
Dasselbe Resultat kann nach erfolgtem Zusammenschmelzen auch durch ein entsprechendes Abwärtsbewegen der Achse, auf welcher der Kolben selbst sitzt, erreicht werden. Die bei der ersten Ausführungsart des Verfahrens zu verwendenden übrigen Massnahmen : stärkere Ausgestaltung der zu verschmelzenden Glasteile, kräftigeres Einblasen von Luft, müssen naturgemäss auch in diesem Falle durchgeführt werden.
Die Lage einer nach diesen Ausführungsarten der Erfindung hergestellten Verschmelzstelle ist aus Fig. 2 ersichtlich.
Wenn die Sehmelznaht in den äusseren Teil des Kolbenhalses verlegt werden soll, so müssen nach erfolgtem Einschmelzen den vorherigen entgegengesetzte Bewegungen der Bestandteile : Aufwärtsbewegen des Kolbens oder Senken des Füsschen zur Anwendung gelangen. Auch in diesen Fällen muss für stärkeres Glas an der Verbindungsstelle und kräftiges Einblasen gesorgt werden. Die Lage einer derart fertiggestellten Einschmelzstelle ist auf Fig. 3 sichtbar.
Es ist zweckmässig, die endgültige Form des Kolbenköpfes bei allen Ausführungsarten des erfindungsgemässen Verfahrens durch Anlegung einer entsprechend geformten Schablone während des Einblasens der Luft auszubilden.
Es muss ausdrücklich betont werden, dass dieses Verfahren von der anzuwendenden maschinellen Einrichtung unabhängig ist ; es muss nur dafür gesorgt werden, dass die durchzuführende Auf-oder Abwärtsbewegung der Spindel oder der Achse durchgeführt werden kann.
Wird dieses Verfahren angewendet, so verbleibt die Schmelznaht, wie aus obiger Darstellung ersichtlich, nicht mehr in der gefährlichen Randlage. An dieser Stelle (Fig. 1, A) wird nunmehr das einheit-
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durch die Anwendung dieses Verfahrens eine günstigeWirkung in der Herabsetzung der Zahl der Kopfsprünge erzielt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einschmelzen des den Glühkörper oder die Elektroden tragenden Glasftsschens in den Glaskolben elektrischer Glühlampen, Entladungsgefässe od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelznaht von Kolbenhals und Füsschen von ihrer Randlage verlegt wird, so dass der Rand des Kolbenkopfes aus einer einheitlichen Glasmasse gebildet ist.