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Verfahren zur Behandlung von Holz in noch lebenden und stehenden Bäumen oder noch lebenden, in gefälltem Zustande befindlichen Baumstämmen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Behandlung von Holz in noch lebendem Zustande, sei es, dass das Holz des noch stehenden Baumes oder das Holz unmittelbar nach Fällung des Baumes bearbeitet wird und dient zur Imprägnierung, Färbung, Konservierung sowie zum schwer Entzündbar- und Entflammbarmachen und Veredeln des Materiales.
Den bekannten Verfahren zur Behandlung des Holzes haftet eine gewisse Unbeständigkeit und Umständlichkeit an, indem eine völlige Durchführung, respektive Imprägnierung usw. mit erheblichem Zeitaufwand verbunden ist und nur unvollständig gelingt, indem das Holz weder in seiner ganzen Durch-
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gewünschte Gleichmass der Färbung erreicht wird.
Dies hat seinen Grund darin, dass in bereit'gotrocknetem Holz die natürlichen Durehzugskanäle, wie Plasmadrüsen, welche für die Zufuhr von Losungen dadurch besonders geeignet sind, da es ihie Aufgabe ist, das Wasser, die Nährsalze sowie die übrigen Nährstoffe zur Förderung des Wachstums und Lebensprozesses in alle Teile der Holzmassc zu führen, die Aufnahmsfähigkeit verloren haben.
Gelingt es jedoch, die Lösungen, mit welchem das Holz zweckmässig zu behandeln ist, derart in den Baumstamm einzuführen, dass alle jene Kanäle und Plasmadrüsen, welche Wasser und Nährsalze für ihren Durchzug benutzen, zur Verfügung stehen, so ist die Möglichkeit vorhanden, eine vollständige und gleichmässige Durchdringung in kurzer Zeit herbeizuführen.
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gute Verdichtung und dauernde Konservierung bewirkt.
Es ist wohl schon vorgeschlagen worden, zur Imprägnierung von Holz Manganehlorid und Antimonchlorid zu verwenden, um sieunentzündlichzu machen. Hiebei handeltessichjedoch nurum die Behandlung bereits abgestorbenen Holzes. Im Gegensatz hiezu wird gemäss der Erfindung noch le bendes Holz behandelt, wodurch erzielt wird, dass die angewendete Imprägnierlosung mit dem Zellmft usw. selbst in Reaktion tritt, so dass sieh das endgültige Imprägnierungsmittel erst in den Holzzellen selbst bildet und mit der Substanz dieser Zellen einen neuen Körper bildet, wogegen bei Anwendung einer Imprägnierungslösung auf abgestorbenes Holz nur die einzelnen Elemente der Imprägnierungslösung selbst in Reaktion treten.
Es wurde gefunden, dass noch in lebendem Zustande mit Lösungen der angegebenen Stoffe imprägnierte Hölzer äusserst widerstandsfähig gegen Angriffe der Atmosphärilien und auch gegen Angriffe holzzerstörender Pilze sind. Die verwendeten Lösungen gehen mit der Zellulosefaser und mit im Holze
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in den Holzzellen angelagerten Stoffe nicht ausgewaschen werden.
Die Wirkung der angegebenenen Imprägnierflüssigkeit wird noch verbessert, wenn man ihr Metallsalze, wie z. B. Salze des Eisens, Kupfers, Zinns, und Zinks, Bleis, Quecksilbers, Magnesiums u. dgl. zusetzt. Derartige Salze sind an sich für Zwecke der Holzkonservierung bereits verwendet worden, jedoch nicht in Gemeinschaft mit Imprägnierlösungen der oben angegebenen Art, in welchem Zusammenhange die Metallsalzzusätze besonders vorteilhafte Wirkung zeigen.
Weiters wurde gefunden, dass die konservierende Wirkung noch erhöht wird. wenn den Lösungen noch Zusätze organischer Art beigefügt werden. Unter diesen Zusätzen haben sich besonders Tetralin, Tetra-Chloräthan, Amylazetat und Oxalsäure bewährt.
Gleichzeitig mit der Imprägnierung des Holzes kann auch in an sich bekannter Weise eine Färbung des Holzes vorgenommen werden, zu welchem Zwecke der jeweils verwendeten Imprägnierlösung ein Farbstoff zugesetzt wird. Die bei gleichzeitigem Zusatze der ob erwähnten Metallsalze und der organischen Zusätze vorgenommene Färbung ist ungemein echt, infolge der Reaktion des Farbstoffes sowie der bei- gemengten chemischen Substanzen mit den natürlichen Substanzen der Holzzellen. Die Struktur des Holzes kann in erhöhtem Masse hervortreten und hiedurch zu einer vollwertigen Veredlung des Holzes beitragen.
Beispiele für die Zusammensetzung der Imprägnierlösung :
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<tb> 1. <SEP> b <SEP> # <SEP> autgelöstes <SEP> 6% <SEP> Ersenoxydammon,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Tetrachloräthan,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> schwefelsaure <SEP> Tonerde,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> manganchlorür,
<tb> 1" <SEP> 5% <SEP> Farbstoff <SEP> ;
<tb>
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<tb> 2. <SEP> 6 <SEP> l <SEP> aufgelöstes <SEP> 6% <SEP> Eisenchlorid,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Tetralin,
<tb> 3,.'1'1 <SEP> 4% <SEP> kohlpnsaures <SEP> Ammoniak.
<tb>
3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Manganchlorid:
<tb>
oder
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<tb> 3. <SEP> 6 <SEP> l <SEP> aufgelöstes <SEP> 6% <SEP> Mangansäure <SEP> oder <SEP> Manganchlorid.
<tb>
3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Amylazetat,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> kohlensaures <SEP> Ammoniak <SEP> Amylazetat,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Bleichlorid.
<tb>
1"50/,, <SEP> Farbstoff,
<tb>
oder
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<tb>
<tb> 4. <SEP> 1. <SEP> l <SEP> aufgelöstes <SEP> 6% <SEP> Magnesiumborat,
<tb> 3" <SEP> 4% <SEP> Oxalsäure,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> Manganchlorür,
<tb> 3 <SEP> # <SEP> # <SEP> 4% <SEP> kohlensaures <SEP> Ammoniak,
<tb> 1 <SEP> # <SEP> # <SEP> 5% <SEP> Farbstoff
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werden mit 100 l kaltem Wasser vermocht.
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verteilt, wobei sich diese Flüssigkeit innerhalb des Baumstammes von den Flüssigkeit führenden Zellen aus radial ausbreitet. Man geht hiebei derart vor. dass die Hauptwurzel. der Wurzelstock oder der Stamm unmittelbar oberhalb des Wurzelstockes in mehreren Lagen mit parallelen Lochbohrungen versehen wird, wobei die einander folgenden Bohrungsschichten quer übereinander gelagert sind.
Die Bohrungslöcher werden mit einer leichten Metallochschraube versehen und durch einen Schlauch mit einem bereitstehenden Fassgeschirr verbunden, das die betreffenden Lösungen enthält. Ist solcherart die Färbung, respektive Imprägnierung u & w. in Gang gesetzt, so ist abzuwarten, bis die Blätter an den höchsten Stellen des Baumes gefärbt erscheinen, was ein Zeichen der völligen Durchfärbung ist. Nach nunmehriger Unterbrechung des Zuflusses ist nicht nur die weitere Aufnahme der betreffenden Lösung gehemmt, sondern der Baumstamm kann auch weiterhin keine Nährlösungen mehr in sich aufnehmen und der Stamm verfällt in seiner ganzen Masse dem raschen Trocknungsprozess.
Eine derartige Durchführung des Färbungsprozesses kann vorteilhaft nur in der Zeit von Anfang Frühjahr Ms Herbst erfolgen. Soll die betreffende Lösung in den bereits gefällten aber noch in frischem Zustande befindlichen Baum eingeführt werden, so muss die Flüssigkeit unter Anwendung einerentsprechenden Vorrichtung unter Druck eingeführt werden. Hier ist der Prozess beendigt, wenn die Flüssigkeit am andern Ende des Baumes austritt. Ein Vorteil dieser Arbeitsweise ist. dass man sie zu jeder Jahreszeit, also auch im Winter anwenden kann.
Durch die zahlreichen beschriebenen Vorziige ist nach dem hier beschriebenen Behandlungsprozess hergestelltes Holzmaterial besonders geeignet zur Verwendung für Bauholz, wie auch Verarbeitung in den Gewerben, insbesondere aber für kunstgewerbliche Zwecke.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von Holz in noch lebenden und stehenden Bäumen oder noch lebenden, in gefälltem Zustande befindlichen Baumstämmen, dadurch gekennzeichnet, dass das Holz mit Ammon- salzen in Gemeinschaft mit Chlorverbindungen des Mangans behandelt wird.