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Eintallchverfahren zur Essigherstellung.
Bisher sind Essigbildner bekannt geworden, bei denen die Füllstoffe dadurch in der Flüssigkeit gebadet werden, dass ein Arbeiter in eine Bütte steigt, die im Flüssigkeitsbehälter ruht und so durch das Körpergewicht des Arbeiters ein Eintauchen der Füllstoffe in Flüssigkeit erfolgt. Diese Einrichtung hat den Nachteil eines sehr hohen Baues des die Flüssigkeit enthaltenden Gefässes, ausserdem ist es unmöglich,
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Pressluft an Stelle von Dampf zur Fortbewegung des Essiggutes benutzt wird, jedoch nicht zur Einpressung des Essiggutes in den Bildner. sondern in Verteilungsgefässe, von denen aus das Essiggut in die Bildner fällt.
Der Mangel dieser Verfahren liegt darin, dass hiefür eine sehr komplizierte Einrichtung erforderlich ist und dass bei unvollständiger Entfernung der verbrauchten Luft, weil eine Verdrängung derselben unmög- lich ist, nur eine mangelhafte Durchlüftung erzielt wird.
Durch die vorliegende Erfindung werden alle diese Mängel beseitigt. Die Erfindung besteht in einem Verfahren, wobei die Durchtränkung der Füllstoffe mit dem Essiggut nebst Durchlüftung der Füllstoffe durch Pressluft erfolgt. Durch die direkte Benutzung der Pressluft zur Durchtränkung der Fillstoffe wird das Verfahren sehr vereinfacht und durch die intensive Durchlüftung unter Druck wird jede Schleimbildung vermieden.
Beifolgende Zeichnung stellt in Fig. 1-4 beispielsweise eine schematische Ausführungsform des Verfahrens in seinen verschiedenen Arbeitsphasen dar.
A und A'sind die beiden Hälften eines Bildners, der aus Holz, Beton oder einem sonstigen geeig- neten Material gebaut sein kann. Die beiden Bildnerhälften sind durch eine untere und eine obere Verbindungsleitung, von denen die obere durch ein Ventil absperrbar ist, miteinander verbunden. Etwa auf ein drittel Höhe ist in jeder Bildnerhälfte ein Sieb s und s'vorgesehen. Der Deckel trägt je ein Ventil V und V'für den Austritt der Luft und die Mündung D'der Pressluftleitung. Der Raum unter dem Sieb. der Flüssigkeitsraum, ist so bemessen, dass in beiden Bildnerhälften zusammen gerade soviel Flüssigkeit Platz hat, als zur vollständigen Füllung einer der beiden Hälften notwendig ist und noch 7. wischen dem Flüssigkeitsspiegel und dem Sieb ein Raum von 5-10 cm frei bleibt.
Knapp unter dem Siebe ist an beiden Bildnerhälften je ein Ventil v und v'für den Eintritt der zur Gärung nötigen Luft vorgesehen.
Es ergibt sich folgende Wirkungsweise : Ist der untere Raum mit der Flüssigkeit gefüllt (Fig. 1), so werden die Lufteintrittst entile v und 1)'geschlossen, ebenso wird das Luftaustrittsventil V'der Bildnerhälfte A'geschlossen und in diese Bildnerhälfte aus der Pressluftleitung D'Luft eingeführt, wodurch die Flüssigkeit derart in die andere Bildnerhälfte getrieben wird, dass diese bis zum Deekel voll wird, wobei die Luft durch das obere Ventil V entweicht (Fig. 2). Sobald die Flüssigkeit den Deckel erreicht, wird die Pressluftleitung abgesperrt nud das obere Ventil V'der Bildnerhälfte A'geöffnet, so dass die Pressluft durch dieses entweichen kann. Die Flüssigkeit strömt sofort wieder zurück, bis das Gleichgewicht in beiden Bildnerhälften wieder hergestellt ist (Fig. 4).
Hierauf folgt der gleiche Vorgang im umgekehrten Sinne, indem die Pressluft nach Schliessung des Ventils V in der Bildnerhälfte A eingeführt und die Flüssigkeit aus dieser in die andere Bildnerhälfte getrieben wird (Fig. 3). Wiederum wird die Pressluft abgesperrt und die komprimierte Luft durch das Ventil V entlassen, worauf sich das Gleichgewicht der Flüssigkeit wieder herstellt (Fig. 4). Nun werden die unteren Ventile für den Eintritt und die oberen für den Austritt der Luft geöffnet und einreguliert, um eine ungestörte Gärung zu erzielen. Die Einregulierung der Ventile und die Anzahl der Eintauchungen bzw. die Zwischenzeiten zwischen denselben richten sich nach der Bildnertemperatur.
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Die Bildner können verschiedenartig ausgebildet sein. Beispielsweise können Flüssigkeitsraum und Gärraum in einem Gefässe gemäss der Zeichnung, durch eine Scheidewand getrennt, übereinander oder untereinander angeordnet sein, Flüssigkeitsraum und Gärraum können voneinander getrennte Gefässe darstellen, die durch Rohre miteinander verbunden sind. In letzterem Falle kann eine grössere Anzahl von Gefässen mit nur dem Gärraum mit einem einzigen Flüssigkeitsraum batterieartig neben-und hintereinander angeordnet sein. Zwecks Einschränkung von Verlusten kann die Pressluft nach geleisteter Arbeit durch ein Verbindungsrohr in die bereits beschickte Bildnerhälfte übergeleitet oder sonstwie verwertet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eintauchverfahren für Essigherstellung, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtränkung der Füllstoffe mit Flüssigkeit nebst Durchlüftung durch direkte Benutzung von Pressluft erfolgt.