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PATENTSCHRIFT Ni. 1 0705.
EDUARD ROLAND-KLEIN m DORTMUND (DEUTSCHLAND).
Verfahren, Feinkohlen bei der Kohlenaufbereitung, sowie anderes körniges und schlammiges
Fördergut unter gleichzeitiger Aufwärtsbeförderung zu entwässern.
Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren soll namentlich bei Kohlenwäschen die Anlage der Trockentürme mit ihren vielen Nebenanlagen überflüssig gemacht und eine schnelle und gründliche Entwässerung der Kohlen, die für die Verkokung bestimmt sind, ermöglicht werden. Erreicht. wird dieses durch die Mitwirkung der bei Drehung einer aufrechten Förderschnecke erzeugten Fliehkraft.
Aufrechte Förderschnecken sind bekannt. Indessen ist ihre Wirkung lediglich eine solche, dass sie nur körniges Fördergut zu heben vermögen und dass es dabei besonderer Aufhaltemittel bedarf, um die Drehung des Gutes zu verhindern und der Schnecke das Aufwärtsschiebon im senkrechten Gehäuse zu ermöglichen.
Bei vorliegendem Verfahren, körniges und schlammiges Fördergut unter gleichzeitiger Aufwärtsbewegung durch Fliehkraftwirkung zu entwässern, sind solche Anfha1tcmittel nicht wirksam, aber auch nicht
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Schnecke nicht so gross sein darf, dass das an der Innenwand des Gehäuses unter dem FHehkraftdruck haftende Gut durch die Drehung der Schnecke einfach znrückgeschleppt wird, ohne unter der Schubwirkung der Schnecke aufsteigende Bewegung anzunehmen,
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gut mit dem nötigen Druck gegen die Gehäusewand gedrängt wird, denn sonst würde es einfach mit gedreht werden und eine Aufwärtsbewegung nicht annehmen können.
Das Verfahren besteht dementsprechend darin, dass das Fördergut einer aufrechten, von ihrem Gehäuse eng umschlossenen Förderschnecke geringer Steigung unten zugeführt und der Schnecke eine Umdrehungsgeschwindigkeit erteilt wird, die es dem Fliehkraftdruck des Gutes gegen die Gehäusewand ermöglicht, einerseits entwässernd zu wirken, andererseits die Drehung des Gutes derartig aufzuhalten, dass die auf die unteren Schichten mitreissen und dadurch stetig umwälzend wirkende Schnecke das Gut aufwärts bezw. aus dem Gehäuse hinauszuschieben vermag.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in Seitenansicht mit Schnitt bezw. in Oberansicht ein Aus- führungsboispiel einer zur Ausübung des Verfahrens dienenden Einrichtung für eine Kohlenwäsche und die Fig. 3 und 4 zeigen die Einrichtung für sich allein in grösserem Massstabe in Ansicht bfzw. im Schnitt.
Die von den Setzmaschinen b kommende Kohle mit dem Wasser wird zunächst einem Sammelbehälter d zugeführt, aus welchem die nassen Feinkohlen und Schlämme mittelst eines gelochten Becherwerkes e lierausgehoben werden. Durch das Becherwerk e wird ein grosser Teil des Wassers schon vorweg von der Kohle getrennt bevor letztere durch die Vorrichtung f. im dargestellten Beispiel eine liegende Förderschnecke, unten in das Gehäuse c der aufrechten Förder- und Sr. hleuderschnecke a vorgeschoben wird. Diese
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bis 120 Umdrehungen pro Minute getrieben, würde eine Umfangsgeschwindigkeit von 4-4 m pro Sekunde haben.
Der bei solcher Geschwindigkeit im Fördergut erzeugte Flieh-
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kraftdruck gegen die Gehäusewand reicht schon hin, einerseits entwässern zu wirken, andererseits die Drehung des Gutes derartig aufzuhalten, dass die auf die unteren Schichten mitreissend und dadurch stetig umwälzend Wirkende Schnecke das Gut aufwärts-und oben aus dem Gehäuse hinausschieben kann. Oben im Mantel des Gehäuses c ist eine Öffnung enthalten, durch welche hinweg das Gut von der Schnecke abgeschleudert wird. Bei einer Steigung von etwa 200 mm zwischen den einzelnen Windungen würde die nasse Kohle von unten bis oben einen Weg von etwa 55 m zurücklegen. Durch die schnelle Drehung der Schnecke wird dabei das Wasser an den Gehäusemantel getrieben.
Dort fliesst es teils nach unten ab, teils verdunstet es.
Bei einer als Beispiel hier angenommenen Kohlenwäsche wird also das zu trocknende Gut aus den Setzmaschinen von unten nach oben befördert ; sobald es in das Gehäuse c hinüber geschafft ist. Daher brauchen solche Setzmaschinen nicht mehr in so grosser Höhe aufgestellt zu werden, wie beispielsweise die Punktierung in Fig. 1 andeutet, und es bedarf nicht mehr der Aufstellung kostspieliger Trockentürme mit Zubehör, wenn man sich des vorstehend beschriebenen Verfahrens bedient.