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Verfahren zur Herstellung Mimstlicher Fäden u. dgl. an# Viskose.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden, Films, Bänder u. dgl. aus Viskose besteht darin, dass der zum Spinnen benutzten Viskose lösliche Sulfide zugesetzt sind. Beim Spinnen im sauren Fällbade wird das Sulfid zersetzt, so dass sich elementarer Schwefel abscheidet. Hiedurch wird erreicht, dass der Faden einen starken Überzug von Schwefel erhält und auch im Innern Schwefel besitzt.
Man kann Alkalisulfide, Ammoniumsulfide, allgemein lösliche Sulfide und Polysulfide verwenden. Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass man die Sulfide des Arsens, Antimons und Zinns in Schwefelnatrium oder Polysulfide, Ammoniumsulfid oder Ammoniumpolysulfidenlöst und diese Lösung zum Lösen des Xanthates verwendet. Beim Lösen kann noch freie Natronlauge vorhanden sein. Man kann auch derartig arbeiten, dass man die Sulfide des Zinns usw. der Alkalizellulose zugibt, oder dem Zellstoff bei der Darstellung der Alkalizellulose, oder der Masse bei Bildung des Xanthogenates und nachher Sulfide oder Polysulfide zum Lösen zugibt. Ein besonderer Zusatz von Sulfiden oder Polysulfide zum Lösen des Zinnsulfids usw. kann unterbleiben, wenn sich beim Reifen genügende Mengen von Alkalisulfiden oder Polysulfide bilden.
Das vorliegende Verfahren gestattet, grosse Mengen von Schwefel als Uberzug oder Bestandteil des Fadens einzuführen. Die beim Reifen der Viskose entstehenden Sulfide sind hiezu nicht genügend.
Beispiel 1 : Das in normaler Weise hergestellte Zellulosexanthogenat wird in einer wässerigen Lösung von Natriumsulfid z. B. Na2S, NaHS, oder Na, S, gelöst, so dass die Lösung 8% Zellulose und 6 bis 10% Nazis, Na, S, u. dgl. enthält. Man kommt aber auch mit wesentlich geringeren Mengen aus. Die Menge des Zusatzes wird praktisch durch die Beobachtung des Fadens beim Spinnen bestimmt.
Die Wirkung der Sulfide von Zinn, Arsen und Antimon ist ähnlich jener des Schwefels. Gleichzeitig jedoch tritt eine Veränderung des Aufnahme-und Egalisierungsvermögens für Farbstoffe ein. Es genügen schon sehr kleine Mengen von z. B. Antimonsulfid, Arsensulfid oder Zinnsulfid, um die Fadenqualität zu beeinflussen.
Beispiel 2 : Zellstoff 7'5-8'5%, titrierbares Alkali 7%, Antimonsulfid 0'2-1%. Man kann jedoch die Menge der Sulfide auch wesentlich erhöhen. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, dass man an Stelle der Sulfide von Zinn, Arsen und Antimon die Oxyde, bzw. Hydroxyde anwendet, also die Sulfide erst in der Viskose bildet. Man löst z. B. arsenige Säure (AsOg) Antimonsäure Antimontrioxyd, frisch gefälltes Zinnhydroxyd in der Löselage und löst hierin das Zellulosexanthogenat auf. Es bilden sich während des Reifens die bekannten Sulfoverbindungen, gelöst in Alkalisulfide, bzw. Alkalipolysulfiden, welche beim Eintritt der Viskose in ein saures Fällbad unter Abscheidung der Sulfide und Sehwefelabscheidung gespalten werden.
Verwendet man einen Uberschuss der betreffenden oxydischen Verbindung, dann bleibt ein Teil als entsprechende Alkaliverbindung, z. B. als Natriumstannat, Antimonat oder Arsenit unverändert in der Viskose gelöst. Insoweit diese Körper in das Zellulosemolekül eintreten bzw. mit dem Zellulosexanthogenat reagieren, soll nicht Gegenstand dieser Erörterung bilden. Lässt man eine derartige Viskose, welche neben Zellulosexanthogenat, z. B. Natriumsulfoarseniat und Natriumarseniat enthält, in verdünnte
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Beispiel 3 : Man erzeugt eine Viskose, welche enthält : 8% Zellulose, 7% Alkali. Hierin löst man 0'5 bis 2% Arsentrioxyd (Antimon, Zinn im äquivalenten Verhältnis). Auch in diesem Falle können die Mengen der Metalle wesentlich erhöht werden. Die zugesetzten Oxyde, bzw. Hydroxyde lösen sich in dem Alkali der Viskose auf, wobei sich infolge der stets vorhandenen Sulfide sogleich und noch mehr während des Reifens wiederum die Sulfide von Antimon, Zinn oder Arsen bilden. Es ist also gleichgültig, ob man die Oxyde bzw. Hydroxyde oder die Sulfide in der Viskose löst.
Die Fäden sind beim Spinnen dick mit dem entsprechenden Sulfid und freien Schwefel bedeckt und dadurch gegen schädliche Einflüsse chemischer und mechanischer Natur, sowohl beim Spinnen, als auch bei den Nachoperationen besser geschützt. Die Entfernung der Sulfide aus den Fäden bildet keine Schwierigkeiten und kann in der üblichen Weise vorgenommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden, Bänder und Filme u. dgl., aus Viskose, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Verspinnen eine Viskose verwendet, der während oder nach der Herstellung lösliche Sulfide zugesetzt sind.
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