<Desc/Clms Page number 1>
Stabiler Drucklufthammer.
Das Abschlagen der Enden von Stahlstangen mittlerer Dimensionen wurde bis jetzt am wirtschaftlichsten von Hand aus mittels Vorschlaghammer nach Einkerben der Stangen an einem Brechbock durchgeführt. Die Verwendung von Fallhämmern o. dgl. ist zu zeitraubend. Ein geübter Arbeiter schlägt durch einen Schlag Stangen ab, die bei einem bedeutend stärkeren Fallhammer Schwierigkeiten
EMI1.1
das Abschlagen erforderliche Arbeit) zusammensetzt. Je grösser die Kolbenkraft P = p. f und je kleiner das Gewicht des Kolbens ist, desto grösser ist die Geschwindigkeit v.
Je grösser die Geschwindigkeit v des aufschlagenden Kolbens bei gleichem A ist, desto günstiger ist die Wirkung des Schlages. Ein zum Abschlagen dienender Hammer muss deshalb eine grosse Endgeschwindigkeit besitzen, ausserdem nur Einzelschläge ausführen und sofort wieder schlagbereit sein.
Dies trifft bei obigem Hammer zu.
Die unbedingte Notwendigkeit der Verwendung einer grossen Endgeschwindigkeit bei verhältnismässig kleinem Bärgewicht hat seine Begründung darin, dass die Kerbempfindlichkeit wie sie in der Verschiedenheit der Legierungen bei den einzelnen Qualitäten zum Ausdruck kommt, von grundsätzlichem Einfluss auf die Wahl der notwendigen Endgeschwindigkeit ist. Stahlqualitäten mit geringer Kerbzähig-
EMI1.2
EMI1.3
werden.
Stähle jedoch mit grosser Kerbzähigkeit, wie besonders Chrom-Nickelstähle, wobei das Nickel die geringe Kerbzähigkeit des Chroms wesentlich erhöht, oder sonst vergütete Baustähle bedürfen unbedingt einer hohen Schlaggeschwindigkeit, wenn angestrebt wird, dass mit einem Schlag das Stangenende abgeschlagen wird oder abbrechen soll. Bei einem Schlaghammer mit im Verhältnis zur Geschwindigkeit zu grossem Kolbengewicht würde das Abschlagen nicht durch einen Schlag bewerkstelligt werden, sondern es sind, wie es auch durch eine lange Versuchsreihe erprobt wurde, drei bis vier Schläge bis zum vollständigen Bruch notwendig.
Die durch Versuche festgestellte Verhältniszahl G : P von Kolbengewicht
EMI1.4
ist daher das charakteristische Merkmal dieses Hammers, da nur durch dieses Mindestverhältnis die erforderliche Endgeschwindigkeit erreicht wird.
Dieser Hammer besteht aus zwei Druckzylindern A, von welchen einer mit einer Vorrichtung B zum Einkerben versehen ist. Der Zweite dient zum Abschlagen der eingekerbten Enden. Die beiden Zylinder sind durch Blechplatten 0 mit dem Ambos D verbunden. Seitlich am Hammer sind die beiden Steuerapparate E angebracht, welche durch die Fusstritte F betätigt werden.
Für den Arbeitshub des Kolbens wird Druckluft verwendet. In der Zuleitung ist ein Druclduft- behälter eingeschaltet. Der Rückzug des Kolbens erfolgt durch den atmosphärischen Luftdruck, indem die Einströmseite unter Vakuum von 15-20 cm Quecksilbersäule gesetzt wird. Das Vakuum wird durch eine kleine Pumpe erzeugt, welche aus dem Vakuumreservoir saugt. Die Kolben bewegen sich ganz frei in den Zy lindern und stehen an der einen Seite unter atmosphärischem Luftdruck, an der andern unter Druckluft oder Vakuum. Stopfbuchsen sind ganz vermieden.
<Desc/Clms Page number 2>
Befindet sich der Kolben in der oberen Stellung, so wird beim Auftreten am Fusstritt in rascher Reihenfolge zuerst die Verbindung des Zylinders mit der Vakuumpumpe abgesperrt, dann Druckluft aus dem Druckluftbehälter oberhalb den Kolben geleitet, welche den Kolben rasch vorwärts treibt. Wird der Fusstritt wieder frei, so schliesst er durch Federkraft die Drucklufteinströmung und öffnet hierauf die Verbindung mit der Aussenluft. Der grösste Teil des im Zylinder befindlichen Überdruckes kann ausströmen, worauf die Ausströmung geschlossen und wieder die Verbindung mit der Vakuumpumpe hergestellt, wodurch die Kolben wieder zurückgezogen und dort gehalten werden bis wieder der Fusstritt
EMI2.1
1.
Stabiler Drucklufthammer, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenkraft P = p. f mindestens zehn-oder mehrmal so gross ist, als das Kolben- oder Bärgewicht, wodurch eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht wird.