DE122971C

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Publication number: DE122971C
Application number: DENDAT122971D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 122971 KLASSE 49 e.

in KARLSRUHE i. B.

Es ist bekannt, daß beim Stanzen bezw. Pressen von figural verzierten Gegenständen in Blech u. s. w. die Reliefs um so besser ausfallen, je kürzer und rascher die Wirkung eines dazu verwendeten Fallwerkes ist, und daß mit einem hydraulischen Druck allein, auch wenn er sehr groß genommen wird, doch nicht die Wirkung erzielt werden kann, wie dies durch Stoß oder Schlag geschieht.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen, Umformen und Vereinigen hohler und flacher Metallkörper vermittelst hochgespannter Druckflüssigkeit, deren Wesen darin besteht, daß die Pressung im hydraulischen Recipienten durch die Einwirkung kurzer Stöße oder Schläge, welche vermittelst einer besonderen Vorrichtung auf das im Recipienten befindliche Druckmedium (Wasser) ausgeübt werden, erhöht und vervollkommnet wird. Zur Ausführung dieses vervollkommneten Verfahrens dient also eine hydraulische Presse, welche mit einer derartigen, als Druckmultiplikator wirkenden Vorrichtung (Fallwerk, Luft-, Dampfhammer u. s. w.) versehen ist.

Was nun die in beiliegender Zeichnung gegebene Construction anbelangt (bei welcher das aktive Medium, hochgespanntes Wasser unter einem Druck von ca. 6ooo Atm., zur Deformirung von Metallgegenständen und zur Hervorbringung von erhabenen Zeichnungen u. s. w. angewendet wird), so werden bei derselben dem unter hohem Druck stehenden Wasser im Recipienten r durch einen kleinen Kolben φ¹ und den Luftdruckhammer h kurze und schnelle Stöße ertheilt, welche das gesammte in r befindliche Wasser in kurzen Intervallen, in denen die Hammerschläge erfolgen, in seinem Druck steigern, wobei diese momentanen Drucksteigerungen als Stöße oder Schläge durch das Wasser auf die Arbeitsstellen weiter übertragen werden.

Da das Wasser kein elastisches, sondern ein hartes, starres Medium ist, so erfolgen diese Stoßübertragungen auch ohne Abschwächung und bewirken so ein intensives Bearbeiten, Verdichten oder Deformiren des davon getroffenen Gegenstandes, während der Druck von 6ooo Atm. nach wie vor durch eine hydraulische Presse erzielt wird, welche den Recipienten r gegen den Kolben f bewegt. Zu diesem Druck gesellt sich also als neues Arbeitsmittel die Wirkung des Lufthammers auf den kleinen Kolben p¹.

Claims

Pat ent-Ansprüche:

ι. Verfahren zum Formen, Umformen und Vereinigen hohler und flacher Metallkörper vermittelst hochgespannter Druckflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressung im hydraulischen Recipienten durch die Einwirkung kurzer Stöße oder Schläge, welche auf das im Recipienten befindliche Druckmittel (Wasser) ausgeübt werden, erhöht und vervollkommnet wird.

(2. Auflage, ausgegeben am 27. Juli igcrj.i
2. Vorrichtung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Presse mit Druckmultiplicator, bestehend aus einem Recipienten (r), in welchen ein Kolben (f) eindringt, um das in dem ersteren befindliche Wasser auf einen hohen Druck zu bringen, und einem kleinen Kolben (P¹), welcher seinerseits während dieses Preßvorganges durch einen Luftdruckhammer (h) oder eine sonstige geeignete Vorrichtung (Fallwerk, Dampfhammer u. s. w.) kurze, rasch auf einander folgende Schläge erhält, durch welche der Druck im Recipienten erhöht wird, und welche durch das harte unelastische Wasser dem zu bearbeitenden Gegenstande mitgetheilt werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLiM. Gedruckt, in öer REiCnSDRUiKEREl.