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HalbpneumatischerRadreifen.
Zur Vermeidung der mit Vollreiten verbundenen Übelstände, insbesondere ihres Mangels an NachgiebigReit, der das vorzeitige Zugnundegehen von Wl1gentpilen sowie der Strassen zur Folge hat, wurden bereits ha1hpneumatische Radreifen hergestellt. Sie unterscheiden sich von Vollreifen und von Luftreifen durch das Vorhandensein von Zellen oder Kammern in der Kautschukmasse selbst.
Diese Zellen oder Kammern können einen dreifachen Zwecl : haben : a) entsprechend angeordnet,
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bringt, werden sie während der Fahrt die Luft abwechselnd ausstossen und ansaugen @ infolge der Innenkühlung des Reifens wird die den Vollreifen äusserst schädliche hohe Erwärnung vermieden; c) sie spielen bei der Durchführung des Vulkanisierens eine bedeutende Rolle. Sie werden in der Masse mittels Formen oder Kerne hergestellt, die aus Metall sein können. Diese ermöglichen die Übertragung der Wärme bis ins Innere des Reifenmaterials selbst. Diese doppelte Wärmeübertragung, von innen und von aussen, bewirkt ein vollständiges und gleichmässiges Vulkanisieren, das bei Vollreifen nicht erzielbar ist.
Dieses Herstellungsverfahren wurde bei Reifen angewendet, die eine Grundfläche aus Kautschuk und Gewebe besitzen und mit Wulst oder mit Leiste versehen sind. Infolge der Nachgiebigkeit dieser GlUndfläcl1e kann man in diesen Fällen den Zellen beliebige Form und Rauminhalt geben und der Metallkern kann sodann infolge der Nachgiebigkeit der Grundfläche entfernt werden.
Trotzdem weist diese anordnung für sehr grosse Gewichte den Nachteil auf, sich platt zu drücken, ohne dass die gewünschte Gegenwirkung auftritt, wenn eine grössere Belastung als die für den Raum-
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giebigkeit, fast vollständig verloren.
Die Aufgabe ist noch verwickelter, 'enn die Grundfläche aus einer halten Bewehrung (z. B. wie dies meist der Fall ist, aus einer Metallbewehrung) besteht,
Man hat in diesem Fall das genannte Prinzip angewendet, in dem man eine durchlaufende Kammer herstellte und aus mehreren Ringen zusammengesetzte Bewehrungen verwendete, wodurch jedoch die Gefahr entsteht, dass die innen nicht unterstützte Kammer gänzlich zerdrückt wird ; überdies wird die Herstellung schwieriger, die Handarbeit hiebei wird vermehrt und auch die Festigkeit der Bewehrung wird herabgesetzt. An Stelle der obigen Massnahmen kann man auch einfach die Bewehrung mit Löchern zum Hindurchstecken der Kerne versehen.
In diesem Falle können die Kerne nicht grosser sein als die Löcher und der Durchmesser dieser letzteren ist notwendigerweise begrenzt, wenn man nicht die Festigkeit der Bewehrung in bedenklicher Weise herabsetzen will.
Weiter muss man bei diesem Verfahren der Zelle einen gewissen Rauminhalt geben, um Nachgiebigkeit des Reifens zu erzielen. Da man sie an der Grundfläche nicht unterbringen kann, wird man dazu geführt, diese letztere in Zylinderform zu verlängern. Dieser Vorgang vermindert sehr stark die Dicke des Laufstreifens und infolgedessen die Lebensdauer des Reifens.
Die Erfindung betriift einen nicht platzenden halbpneumatischen Radreiten, der sowohl bei bewehrten Reifen als auch bei solchen mit unstarre Grundfläche Verwendung finden kann und bei dem
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wobei infolge des Vorhandenseins metallischer Kerne einerseits das Prinzip der Innenkühlung, anderseits der wesentliche Vorteil der Innenvulkanisierung der Masse beibehalten wird.
Der Erfindung gemäss werden in das Innere des Reifenmaterials elastische Kerne oder ein fortlaufender Streifen aus besonders nachgiebigem Material eingeführt.
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hohem Masse, hingegen werden die beiden Vorteile : Innenkühlung und Gleichförmigkeit der Vulkanisierung, nicht beibehalten.
Der Erfindung gemäss werden nun alle die angestrebten Ergebnisse (Aufrechterhaltung der Nachgiebigkeit und sämtlicher Vorteile) dadurch erzielt,, dass man im Inneren des Reifens in Form eines fortlaufenden Streifens oder in Form von Klötzen ein selbst mit Löchern oder Ausnehmungen versehenes besonders nachgiebiges Material anordnet, das wie eine sehr schwache Feder wirkt. Mit dieser Art Reifen zusammenwirkend kann man Bewehrungen mit Löchern verwenden, deren Durchmesser gleich odei kleiner ist wie jener der Ausnehmungen des besonders nachgiebigen Stoffes.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele solcher Reifen dargestellt, u. zw. zeigen die Fig. 1, 2 und 3 je eine Ausführungsform im Schnitt, Fig. 2 a ist ein Schnitt durch die Ausführungsform gemäss Fig. 2, bei welcher der besonders nachgiebige Stoft in Form von in den Zellen angeordneten Klötzen ausgebildet ist. Fig. 2 b zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der besonders nachgiebige Stoff die Form eines Streifens besitzt.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform, Fig. 5 ist eine Unteransicht zu Fig. 4, Fig. 6 veranschaulicht einen Kern in teilweise geschnittener Ansicht, Fig. 7 ist eine Draufsicht zu Fig. 6, Fig. 8 eine abgeänderte Ausführung nach Fig. 7, Fig. 9 zeigt die mit der Ausführungsform nach Fig. 5 übereinstimmende Bewehrung von innen im selben Masse wie die Fig. 6 und 8.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende halbpneumatische Radreifen, besteht aus einem
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Ausnehmungen zur Aufnahme eines besonders nachgiebigen Stoffes b vorgesehen sind. Dieser im Augenblick der Fertigstellung eingesetzte Stoff kann nicht oder nur teilweise vulkanisierter Kautschuk sein, wobei sowohl die Mischung als auch die entsprechende Vulkanisierung im selben Zeitraum stattfinden
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oder vollständig in der Kautschukmasse des Reifens < ? eingelassen sein (Fig. 3).
Je nach dem Grade von Nachgiebigkeit, den man dem Reifen geben will, kann man die Breite bzw. den Durchmesser der Löcher c verändern, so dass sie jenen der Ausnehmungen d gleich oder grösser als dieselben sein können.
Im ersten Fall, d. h. wenn die Breite der Löcher c geringer ist als jene der Löcher d oder gleich gross ist wie jene, kann der Metallkern, den man in die Ausnehmung c eingreifen lässt, ohne Schwierigkeit
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die Kerne beispielsweise aus drei Stücken f1, f2, f3, bestehen (Fig. 6),'so dass man nach Herausziehen des Mittelstückes die Teile 11 und 13 einander genügend weit nähern kann, um sie durch das Loch cl durchstecken und in die Ausnehmung c einlegen zu können ; man schiebt so dann das Mittelstück f2 zwischen die Teile f1 und 13, die es wie ein Keil auseinander treibt und der Kopf des Kernes steckt sodann vollkommen in der Ausnehmung e ; das Herausnehmen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Diese Anordnung macht eine besondere Form des Loches d erforderlich ; wie aus den Fig. 5 und 9 ersichtlich, muss dieses Loch mit diametralen Erweiterungen d1 versehen sein, um den freien Durchgang der Ränder des Mittelstückes zu gestatten.
Um diese Erweiterungen zu vermeiden, kann man den Kern aus fünf Stücken herstellen, nämlich die Seitenteile/ und wie beim vorhergehenden Beispiel und im Mittelstück aus drei Teilen jss,/*, .
Das Zusammensetzen geschieht sodann, indem man vor allen die Mittelstüeke und zwischen die Seitenteile f1 und f3 einschiebt und sodann den mittleren Teil 12 eintreibt, der das Auseinanderspreizen der Teile und/ bewirkt und das Festhalten des Kernkopfes im Loch c sichert. Das Zerlegen findet in der umgekehrten Reihenfolge statt.
Die Kerne werden, gleichgültig wie sie ausgestaltet sind, während der ganzen Dauer der Vulkanisierung des Reifens a in der Ausnehmung c gehalten. Die Vulkanisierung wird infolge der guten Wärmeverteilung im Innern des Reifens mittels der genannten Kerne in vollendeter Weise bewirkt.
Selbstverständlich muss das Material der Klötze oder des Streifens b derart sein, dass es nach der Vulkanisierung des Reifens seine volle Nachgiebigkeit beibehält. Der Rauminhalt und die Form dieser Klötze können beliebig sein ; sie können von der Form des Reifens selbst, vom Gewicht des Fährzeuges, vom angestrebten Zweck usw. abhängen.
Nach dem Vulkanisieren, nachdem die Kerne herausgezogen sind, erhält man einen Reifen, der mit inneren Zellen versehen ist, die gegebenenfalls mit der Aussenluft in Verbindung stehen können.
Diese Zellen haben den Vorteil, dass sie innen mit einem nachgiebigen Futter versehen sind, das wie eine
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schwache Feder wirkt. Diese Einrichtung erhöht den Rauminhalt der mit Luft gefüllten Zelle und macht den Reifen sehr nachgiebig, indem die Zelle auf ihrer Umfläche mittels des elastischen Futters gehalten wird, das, wenn das Fahrzeug voll beladen ist, entgegen wirken wird und auf die Art die Deformierung der Zellen verhindert.
Gegebenenfalls kann man die Klötze oder Streifen b aus einem Material herstellen, das leicht entfernt werden kann, z. B. aus einem schmelzbaren Material wie Gelatine oder aus einem durch Erhitzung zerfallenden z. B. harzigen Material.
Die mit dem beschriebenen Reifen erzielten Vorteile sind folgende : a) Nachgiebigkeit wie beim Luftreifen, ohne Gefahr des Platzen oder Eindrückens selbst bei starker Belastung. b) Da sich die Zone der grossen Elastizität auf eine grosse Fläche erstreckt, kann man dem Laufstreifen eine grössere Stärke geben und infolgedessen die Lebensdauer des Reifens erhöhen. c) Bei Verwendung von Metallgrundfläche die Ausschaltung der Bruchgefahr.
Statt des Klotzes oder Streifens aus besonders nachgiebigem Kautschuk können selbstverständlich auch Klötze oder Streifen durch Einrollen oder Übereinanderlegen von Kautschuk unter Spannung hergestellt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Halbpneumatischer, gegebenenfalls mit Metallgrundfläche versehener Radreifen mit beliebig geformten Zellen oder Kammern, gekennzeichnet durch als Futter dieser Zellen oder Kammern angeordnete Klötze, Streifen od. dgl. aus sehr nachgiebigem Material (gewöhnlichem Kautschuk, Gummi, Gelatine, harzigem Stoft usw. ), in denen vorzugsweise Löcher oder Ausnehmungen vorgesehen sind, wobei
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