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Trommel zum Extrahieren von pflanzlichen Stoffen, insbesondere Gerbmatenalieu.
Trommeln zum Extrahieren von pflanzlichen Stoffen, insbesondere Gerbmaterialien, deren
Innenraum durch Siebe in eine mittlere Kammer für das Extraktionsgut und seitliche Kammern für die
Brühen unterteilt ist, sind bereits bekannt. Eine derartige Trommel bildet den Gegenstand der Erfindung und unterscheidet sich dieselbe von den oben angeführten Trommeln dadurch, dass erfindungsgemäss nicht nur die Zuleitungen sondern auch die Ableitungen für die Brühe in die Seitenkammer münden.
Im weiteren besteht die vorliegende Erfindung auch darin, dass diese Extraktionstrommel ebensogut auch zum Auflösen von Festextrakten Verwendung finden kann, zu welchem Behufe die Trommel derart ausgestaltet wird, dass das Ableitungsrohr, um die sich entwickelnden Gase abzuleiten, erfindungsgemäss hochgestellt ist. Auf diese Weise bringt diese Trommel besonders dem kleinen Gerber grosse Vorteile.
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt.
Die Trommel A ruht auf zwei hohlen wagrechten Tragzapfen a und ist mit einer abschliessbare Öffnung B versehen. Die Holzapfen a sind durch die Stopfbüchsen b abgedichtet. Durch den einen Hohlzapfen führt die Zuleitung d, durch den andern die Ableitung e. Die Trommel A weist in ihrem
Innern zwei lotrechte Siebböden e auf, wodurch sie in drei Kammern geteilt ist. In die eine Seitenkammer mündet die Zuleitung d, in die andere die Ableitung e. An der Innenwand der Trommel, u. zw. in der mittleren grössten Kammer sind Mitnehmer Obefestigt, die vorteilhafterweise in sich kreuzenden Schraubenlinien angeordnet sind. Die Hohlzapfen a ruhen in Stehlagern D, die zu beiden Seiten der unter der Trommel befindlichen Sammelgrube E angeordnet sind.
Durch ein Getriebe wird die Trommel in Umdrehung versetzt.
Wird nun die Trommel zum Extrahieren verwendet, so wird das Extraktionsgut (Gerbmaterialien) in die mittlere Kammer durch die Öffnung B eingebracht und durch das Zuleitungsrohr d kaltes Wasser eingeleitet. Das Rohr e bleibt dabei so lange nach oben gedreht, bis die Extraktion beendet ist. Beim Ablassen der Flüssigkeiten wird das Rohr e nach abwärts gedreht und wirkt durch Öffnen des (nicht gezeichneten) Ablasshahnes als Heber zum Entleeren der Trommel. Werden mehrere Aufgüsse (kalt oder warm) auf das Extraktionsgut gegeben, so muss darauf geachtet werden, dass jeweils während des
Umlaufes der Trommel das Rohr e nach aufwärts gedreht bleibt.
Wird hingegen die Trommel zum Auflösen von Festextrakten (Quebracho, Kastanien, Eichen u. dgl. ) verwendet, so wird zuerst Wasser durch das Rohr d in die Trommel eingeführt, welches Wasser durch den hierauf durch dasselbe Rohr eingeleiteten Dampf auf die erforderliche Temperatur erwärmt wird.
Hierauf werden die zu lösenden Extrakte durch die Öffnung B eingebracht, worauf letztere hermetisch abgeschlossen wird. Nun wird die Trommel in Umdrehung versetzt, wobei die Extrakte durch die Mitnehmer 0 zur Auflösung gebracht werden. Gleichzeitig werden durch das Rohr d die vorher aufgelösten Chemikalien nach und nach zugesetzt. Die sich entwickelnden Gase und Dämpfe ziehen durch das hoch gestellte Rohr e ins Freie ab. Die beiden Siebböden c haben dabei hauptsächlichst den Zweck, die Rohre d und e sowie die Hohlzapfen a vor der Beschädigung durch die sich bildenden Klumpen zu schützen.
Nach Beendigung der Arbeit wird die Trommel so weit gedreht, bis die Öffnung B über der Grube JE zu stehen kommt, worauf die Extrakte durch die Öffnung B in die Grube ausfliessen.
Abgesehen davon, dass die Trommel gemäss der vorliegenden Erfindung ganz besonders für den
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von Gerbstoffen und das Auflösen von Festextrakten, verwenden zu können, ist noch zu bemerken, dass es dem Gerber auch an die Hand gegeben ist, dann, wenn die Trommel für einige Zeit für beide Zwecke nicht in Betracht kommt, sie innerhalb dieser Zeit auch als gewöhnliche Gerbtrommel zu gebrauchen, ohne eine Änderung ihrer Konstruktion vornehmen zu müssen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Trommel zum Extrahieren von pflanzlichen Stoffen, insbesondere Gerbmaterialien, deren Innenraum durch Siebe in eine mittlere Kammer für das Extraktionsgut und seitliche Kammer für die Brühen unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass nicht nur die Zuleitungen, sondern auch die Ableitungen für die Brühe in die Seitenkammern münden.