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Vorrichtung zum Abdichten von Waggon- und Lokomotivlagern.
Die bisher bekannten aus Holz, Pappe oder Leder gebildeten Scheiben zum Abdichten von Waggon-und Lokomotivlagern verfolgen den Zweck, das ÖL von der Achse abzustreifen und derart den Austritt aus dem Lager zu verhindern. Ganz abgesehen davon, dass durch diese Einrichtungen keinerlei Schutz des Lagerraumes gegen äussere atmosphärische Einflüsse erfolgt, wird auch das Abstreifen des Öles nur in unvollkommenerweise bewerkstelligt. Selbst bei den jetzt gebräuchlichen Schutzvorrichtungen, welche aus zwei durch Federkraft gegen die Achse gedrückten Scheiben bestehen, erfolgt ein dichtes Anliegen der Scheiben immer nur an zwei gegenüberliegenden Stellen, während zwischen diesen segmentförmige Öffnungen verbleiben, durch welche das Öl ungehindert durchtreten kann.
Durch das Austreten des Öles aus dem Lagergehäuse entstehen ausserordentlich grosse Ölverluste, die nicht nur ein häufiges Nachfüllen der Lager erforderlich machen, sondern auch oftmals Veranlassung zum Heisslaufen geben. Hiezu kommt noch das Eindringen von Staubund Regenwasser in das Gehäuseinnere, was ebenfalls Heisslaufen verursacht.
Alle diese Übelstände werden gemäss vorliegender Erfindung dadurch vermieden, dass die Vorrichtung aus mindestens drei, je eine ungeteilte Schicht bildenden Scheiben besteht, welche mit einer dem Wellendurchmesser entsprechenden Öffnung versehen sind und Passflächen besitzen, die ihrer ganzen Länge nach genau an dem Umfang der Welle anliegen. Die Scheiben stehen unter der Wirkung von Federn oder sonstigen elastischen Organen, welche die Scheiben ständig gegen das Zentrum zu verschieben suchen, so dass die Scheiben in ihrer Gesamtheit mit den Passflächen an den ganzen Umfang der Welle dicht aufsitzen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform in Fig. 1 in der Gebrauchslage im Längsschnitt veranschaulicht, Fig. 2 zeigt die Dichtungsscheiben in Vorderansicht und Fig. 3 in Seitenansicht.
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel besteht die Vorrichtung aus vier Scheiben 1, 2, 3, 4, von denen jede eine Öffnung von etwas grösserer lichter Weite als dem Durchmesser der Welle 5 aufweist.
Jede Scheibe trägt je eine Passfläche 11, 21, 3 bzw. 4', die etwas über ein Viertel der Kreisöffnung reicht und nach innen in diese vortritt. Dadurch wird die Dauer der Verwendung verlängert und brauchen die Scheiben niemals ausgewechselt zu werden.
Im vorliegenden Falle liegen die Passflächen 11 bzw. 31 der Scheiben 1 bzw. 3 und die Passflächen 2'bzw. 4'der Scheiben 2 bzw. 4 diametral einander gegenüber.
Durch Federn 6 bzw. 7 werden die Scheiben 1 und 3 bzw. die Scheiben 2 und 4 gegeneinander, gezogen so dass die Passflächen in ihrer Gesamtheit an den ganzen Umfang der Welle dicht anliegen.
Wenn auch bereits ein solches Scheibensystem genügt, ein Austreten von Öl zu verhindern, so empfiehlt es sich der Sicherheit halber zwei oder mehrere Scheibensysteme hintereinander auf die Welle aufzuschieben. Bei dem in Fig. l veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind zwei Scheibensystem vorgesehen, zwischen welchen eine Feder 8 eingeschaltet ist, welche das
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Die der Gehäusewand zugekehrte Scheibenfläche ist mit einer Ringauflage 8'aus Gummi od. dgl. versehen, durch welche ein dichter Abschluss des Gehäuseinneren nach aussenhin erzielt und das Eindringen von Staub und Regenwasser in das Gehäuse zuverlässig verhindert wird.
Wie Fig. 2 zeigt, liegen die Wellendurchtrittsöffnungen der Scheiben gegen die Achse der Welle bzw. gegeneinander exzentrisch u. zw. so, dass der Mittelpunkt der Durchtrittsöffnung
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welchen die montierten Scheiben in der Breiten- und Höhenrichtung einnehmen, verringert. was insbesonders in der horizontalen Richtung sehr erwünscht ist, da die Kammer, welche die Seheibenpaare aufnimmt, in dieser Richtung beschränkt ist.
Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit und insbesondere zur Verminderung des Gleitwiderstandes der aneinanderliegenden Scheiben sind dieselben mit einem Lacküberzug versehen.
Die vorliegende Konstruktion besitzt noch den Vorteil, dass sie in alle bestehenden Achslager für Waggons und Lokomotiven eingebracht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abdichten von Waggon-und Lokomotivlagern, gekennzeichnet durch mindestens drei, mit dem Wellendurchmesser entsprechenden Öffnungen versehenen, je eine ungeteilte Schicht bildende Scheiben, welche durch Federn od. dgl. beständig gegen das Zentrum geschoben werden und von denen sich jede mit einem Teil des Öffnungsumfanges (mit einer Passf1äche) genau an den Wellenumfang anschmiegt, so dass die Scheiben in ihrer Gesamtheit am ganzen Umfang der Welle dicht anliegen.