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Einrichtung an Wagen zur Verhinderung falscher Wägungen infolge unnchtiger Taraeinstellung.
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der Wage mechanisch nicht gesichert, sondern von der Genauigkeit und Redlichkeit des Wägenden abhängig ; die etwa vorhandenen Sicherheitsvorrichtungen bezogen sich nur auf die Gewichtsabdruckvorrichtung, indem sie das Abdrucken nur in der Gleichgewichtslage der Wage zuliessen.
Zweck der Erfindung ist, diesem Mangel abzuhelfen, und dies wird durch eine an der Wage anzubringende Sperrvorrichtung erreicht, die das Wägen nach durchgeführter Tarierung nur dann zulässt, wenn die Wage richtig tariert worden ist.
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sicher hintangehalten.
Voraussetzung für die Anwendung einer solchen in mannigfache Art ausführbaren Sperrvorrichtung ist, dass der Wägemechanismus in bei Sicherheitswagen üblicher Weise in einem verschlossenen Gehäuse untergebracht ist und nur die Registrier-und Gewichtseinstellorgane zugänglich sind.
Die Zeichnungen veranschaulichen lediglich als Beispiel die Anbringung der Sperrvorrichtung an einer Sicherheitswage mit Rollgewichtseinrichtung. Fig. 1 stellt die Wage in jener Stellung dar, in welcher die die Tariervorrichtung zugänglich machende Schiebetür geschlossen ist, während Fig. 2 die Wage bei offener Taratür zeigt. In den beiden schaubildlichen Ansichten sind die zum Erfindungsgegenstand gehörigen Teile in stark gezogenen Linien dargestellt, während die Wägevorrichtung in dünnen Linien und der diese und die Sperrvorrichtung umschliessende Kasten in gestrichelten Linien gezeichnet ist.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf dem um die Achse 22 drehbaren Wagbalken 1 das Rollgewicht 2 durch Betätigung der Handkurbel 4 verschiebbar, auf deren Welle 5 der Zahnbogen 6 sitzt, der die Zahnstange 7 mit dem Mitnehmer 3 für das Rollgewicht bewegt. Ein zweiter, ebenfalls auf der Welle 5 sitzender Zahnbogen 8, der in den auf der Welle 10 befestigten Zahnbogen 9 eingreift, überträgt diese Bewegung der Kurbel 4 auf die Welle 10, auf ein auf letzterer angebrachtes Zahnrad 11 und auf die mit diesem Zahnrad in Eingriff stehende Ablesestange 12, welche mit Ziffern zum Ablesen und mit Typen zum Abdruck des Wägeergebnisses versehen ist. Rollgewicht 2 und Ablesestange 12 bewegen sich somit gemeinsam zwangläufig.
Der Wägemechanismus ist in dem Kasten 18 eingeschlossen, aus dem nur die Gewichtseinstellund Registrierorgane herausragen. Eine im Kasten angebrachte Tür M, im gezeichneten Beispiel eine
Schiebetür, gestattet bei Offenstellung den Zugang zu dem am Taraarm 17 hängenden Tariergewicht 23, welches auch als Laufgewicht ausgeführt sein kann und mit einer Schale 24 zum Auflegen der Ausgleichsgewichte versehen ist.
An der Kasteninnenwand sind oberhalb der Tür 14 zwei Führungen 25 und 26 angebracht, in denen sich ein Riegel 20 bzw. eine mit der Taratür 14 fest verbundene Zunge 28 verschieben, wobei der Riegel die Zunge entweder sperrt oder freigibt. Der Riegel ist an einem Schalthebel 16 angelenkt, an dem noch zwei Riegel 21 und 81 drehbar befestigt sind. Der in der Führung 27 gleitende Riegel 21 sperrt die Ablesestange 12 oder gibt sie frei ; er verriegelt somit in der Sperrstellung die Gewichtsverschiebevorrichtung 9, 8, 5, 4, 7, 8, 2.
Der andere in der FÜhrung 32 gleitende Riegel 31 greift bei der in der Pfeilrichtung (Fig. 1) erfolgenden Bewegung des Schalthebels 10 in die Nut einer Scheibe 29, die fest auf einer Welle 34 sitzt, welche durch die Drehung einer Kurbel 80 eine nicht dargestellte Registriervorrichtung betätigt. Der Schalthebel 16 trägt auf seiner Drehachse ein Griffrad 15, mittels dessen er in die aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Stellungen gebracht werden kann.
An der Hauptachse 22 der Wägevorrichtung ragt ein Kontrollbalken 19 vor, dessen freies Ende einen federnd gelagerten Finger 18 trägt, der nur in der Richtung des in Fig. 1 beigesetzten Pfeiles nachgeben kann.
ZumZwecke einer mechanischen Kontrolle, ob der W agebalken1 bzw. der mit demselben schwingende Kontrollbalken19 sich in der Gleichgewichtslage befindet, ist gegenüber dem Finger 18 am Schalthebel 16 ein Gabelstück 33 angebracht, dessen Einschnitt so breit ist, als der Höhe des Fingers 18 entspricht. Der
Schalthebel kann aus der Stellung gemäss Fig. 2 in die Stellung gemäss Fig. 1 nur dann bewegt werden, wenn sich der Kontrollbalken 19 in der Gleichgewichtslage befindet, weil nur bei dieser Stellung das
Gabelstück 33 über den Finger 18 hinweggeschoben werden kann.
Die Handhabung dieser Vorrichtung ist folgende : Mittels der Handkurbel 4 wird die Welle : 5 gedreht und dadurch der Zahnbogen6, die Zahnstange 7 und der Mitnehmer 3 bewegt, um das Rollgewicht 2 in die erste Kerbe des Wagebalkens einzustellen. Die Vorrichtung befindet sich alsdann in der in Fig. 1
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gezeigte Lage gebracht, wodurch die Taratür 14 entriegelt wird, während einerseits die Handkurbel und anderseits die Kurbel 30 der Registriervorrichtung verriegelt wird.
Befindet sich das Rollgewicht 2 nicht in der Nullstellung, so kann der Schalthebel 16 nicht in die in Fig. 2 dargestellte Stellung gebracht werden, weil der Riegel 21 gegen die in diesem Falle gehobene
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nicht möglich, wenn der mittels der Kurbel 30 betätigte Abdruckhebel nicht in der Normalstellung sich befindet. Denn der Riegel 31 stösst dann gegen den Umfang der Scheibe 29, so dass der Schalthebel 16 an der weiteren Drehung durch das Griffrad 15 im Sinne des Pfeiles in Fig. 1 verhindert ist und daher auch die Taratür 14 nicht freigeben kann.
Nach Öffnen der letzteren bei in Nullstellung befindlichem Rollgewicht kann die Tarierung der Wage in bekannter Weise vorgenommen werden. Ist die Wage hierauf im Gleichgewicht, so wird die Taratür geschlossen und der Schalthebel 16 kann nun betätigt werden, da der Kontrollbalken. 19 eine solche Lage einnimmt, dass das am Schalthebel sitzende Gabelstück 33 mit seinem Schlitz über den Finger 18 sich hinwegschiebt. Der Riegel 20 schiebt sich gleichzeitig vor die Zunge 28, wodurch die Taratür 14 verriegelt und die Kurbeln 4 und 30 entriegelt werden.
Wird versucht, mittels des Griffades 15 die Tür 14 zu verriegeln bzw. die Kurbeln 4 und 30 zu entriegeln, ohne dass die Wage im Gleichgewicht, also nicht austariert ist, so scheitert dies daran, dass die volle Fläche des Gabelstückes 33 gegen den Finger 18 des Kontrollbalkens 19 stösst, der in diesem Falle nicht hochgegangen ist und hiedurch die Entriegelung der Wage verhindert.
Durch die beschriebene Einrichtung werden folgende Wirkungen erzielt :
1. Die Taratür kann nur bei erreichter Gleichgewichtslage des Wagbalkens in Schliessstellung versperrt werden ;
2. sie kann nur geöffnet werden, wenn sich die Gewichte in der Null-oder Normalstellung befinden ;
3. bei geöffneter Taratür sind die Gewichtseinstell-und die Gewichtsregistriervorrichtung gesperrt ;
4. die Möglichkeit des Öffnens und Schliessens der Taratür ist von der jeweiligen Stellung eines von dem Wägemechanismus beeinflussten Sperrorgans abhängig ;
5. die Bewegungsmöglichkeit dieses Sperrorganes ist wieder von der Stellung der Gewichte abhängig und nur bei Nullstellung der Gewichte vorhanden ;
6. das genannte Sperrorgan kann nur bei geschlossener Taratür und bei Gleichgewichtslage des Wagebalkens in die Sperrstellung gebracht werden ;
7. durch Freigeben der Sperre für die Taratür werden die Gewichtseinstellvorrichtung sowie die Registrier-oder Abdruckvorrichtung gesperrt ;
8. umgekehrt werden durch die Sperrung der Taratür die Gewichtseinstellvorrichtung und die Registriervorrichtung freigegeben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung an Wagen zur Verhinderung falscher Wägungen infolge unrichtiger Taraeinstellung, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Sperrvorrichtung, die während der Dauer der Tarierung in Wirksamkeit ist, die zur Einstellung der Gewichte dienenden Wagebestandteile und gegebenenfalls auch die zur Gewichtsregistrierung bestimmten Bestandteile festgestellt sind und erst nach durchgeführter Tarierung und erreichtem Gleichgewicht freigegeben werden.