Verfahren zur Ansteuerung einer motorischen
Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer motorischen Ver- Schlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Steuersystem für eine motorische Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 12.
Motorische Verschlusselementanordnungen haben sich in den letzten Jahren im Rahmen der Komfortsteigerung bei Kraftfahrzeugen weitgehend durchgesetzt. Bei den Verschlusselementen solcher Verschlusselementanordnungen kann es sich beispielsweise um Türen, insbesondere Seitentüren, Klappen, insbesondere Heckklappen, Heckdeckel, Motorhauben, Laderaumböden oder dgl. eines Kraftfahrzeugs handeln. Insoweit ist der Begriff„Verschlusselement" vorliegend weit zu verstehen. Dem Verschlusselement der Verschlusselementanordnung ist oft eine Antriebsanordnung zugeordnet, mittels der sich das Verschlusselement motorisch öffnen und schließen lässt. Um das Auslösen der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung für den Bediener besonders komfortabel zu gestalten, wird zunehmend dazu übergegangen, eine auslösende Bediensituation sensorisch zu erfassen. Ein Beispiel hierfür liefert die DE 10 2014 101 661 AI, die ein Verfahren zur Ansteuerung einer motorischen Heckklappenanordnung eines Kraftfahrzeugs betrifft.
Das bekannte Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, ist auf die Erfassung einer vorbestimmten Fußbewegung des Bedieners gerichtet. Es ermöglicht die Reduktion von Fehlerfassungen, in dem nicht nur das sich bewegende Bein des Bedieners, sondern auch das stillstehende Bein des Bedieners detektiert wird. Durch die Detektion zweier Körperteile ergibt sich im Ergebnis eine besonders hohe Erfassungs Sicherheit insgesamt.
Bei dem bekannten Verfahren ergibt sich je nach Systemauslegung eine gewisse Reaktionszeit zwischen der sensorischen Erfassung einer auslösenden Bediensituation, hier der Erfassung der Fußbewegung des Bedieners, und einer motorischen Bewegung des Verschlusselements. Dies führt nicht selten dazu, dass der Bediener die betreffende Fußbewegung nochmals ausführt, um sicherzustellen, dass die gewünschte motorische Verstellung des Verschlusselements auch tat-
sächlich ausgelöst wird. Dies wird vom Bediener als Komforteinbuße wahrgenommen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Verfahren derart aus- zugestalten und weiterzubilden, dass der Bedienkomfort gesteigert wird.
Das obige Problem wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dem Bediener einen haptischen Signalgeber zur Verfügung zu stellen, über den die Steuerungsanordnung eine haptische Information an den Bediener ausgeben kann. Damit kann dem Bediener eine Rückmeldung über den Zustand der Verschlusselementanordnung gegeben werden, ohne dass der Bediener ein Display oder dgl. ablesen muss.
Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass ein tragbarer, haptischer Signalgeber vorgesehen ist, wobei in mindestens einem vorbestimmten Triggerzustand der Steuerung sanordnung über den Signalgeber eine dem Triggerzustand zugeordnete haptische Information ausgegeben wird. Hier können grundsätzlich mehrere Triggerzustände vorgesehen sein, die jeweils zur Ausgabe einer entsprechenden haptischen Information führen.
Die haptische Information kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgegeben werden. Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 er- zeugt der Signalgeber hierfür eine mechanische Vibration, die vom Bediener spürbar ist. Eine solche mechanische Vibration lässt sich mit geringem konstruktivem Aufwand erzeugen. Ferner ist es ohne weiteres möglich, mit einer mechanischen Vibration unterschiedliche haptische Informationen auszugeben. Beispielsweise ist die Zeitdauer der mechanischen Vibration je nach zu übertragen- der Information veränderbar. Es ist auch denkbar, eine mechanische Vibration mit variabler Amplitude, insbesondere mit ansteigender oder abfallender Amplitude, zu erzeugen, um unterschiedliche Informationen auszugeben.
Anspruch 4 betrifft verschiedene bevorzugte Varianten für die Definition der auslösenden Bediensituation durch Bediensituationsbedingungen. Ganz allgemein geht es hier darum, dass der Bediener als solcher oder ein Körperteil eines
Bedieners eine vorbestimmte Bewegung vollzieht, um eine Ansteuerung der Verschlusselementanordnung auszulösen. Bei einer derart Gesten-gesteuerten Bedienung stellt sich die vorschlagsgemäße Lösung als ganz besonders vorteilhaft dar. Der Grund hierfür besteht darin, dass, anders als bei dem Drücken eines Tasters o. dgl., eine Gesten-gesteuerte Bedienung grundsätzlich keine Rückmeldung über die tatsächliche, steuerungstechnische Erfassung der jeweiligen Geste beinhaltet.
Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 ist es daher vorgesehen, dass der vorbestimmte Triggerzustand darin besteht, dass mittels der Steuerung sanordnung eine auslösende Bediensituation tatsächlich erfasst worden ist. Vollzieht der Bediener also eine Geste, die von der Steuerungsanordnung als auslösende Bediensituation erfasst wird, so erfolgt zunächst eine haptische Rückmeldung über den Signalgeber. Damit wird dem Bediener bestätigt, dass die durchgeführte Geste registriert und als auslösende Bediensituation erfasst worden ist. Damit weiß der Bediener, dass anschließend mit der von ihm gewünschten Ansteuerung der Verschlusselementanordnung zu rechnen ist, ohne dass weitere Maßnahmen seinerseits erforderlich sind. Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 besteht der vorbestimmte Triggerzustand darin, dass mittels der Steuerungsanordnung ein Bediener erfasst worden ist, der sich dem Kraftfahrzeug annähert. Damit wird dem Bediener bestätigt, dass die Steuerungsanordnung auf weitere Bedienereignisse wartet.
Ähnlich ist es bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 7, bei der nicht nur die Annäherung des Bedieners an das Kraftfahrzeug, sondern zusätzlich die Position des Bedieners innerhalb eines dem Verschlusselement zugeordneten Nahbereichs betroffen ist. Bei der letztgenannten Variante wird dem Bediener bestätigt, dass er sich in einer Position befindet, die eine sensorische Erfassung eines weiteren Bedienereignisses, insbesondere einer Bewegung eines Körperteils des Bedieners, erlaubt.
Der vorbestimmte Triggerzustand kann aber auch den Verschlusszustand der Verschlusselementanordnung betreffen, wie in Anspruch 8 vorgeschlagen wird. Beispielsweise kann dies motorisch verstellbare Fenster oder ein Kraftfahrzeug-
schloss der Verschlusselementanordnung betreffen. Vorzugsweise wird dem Be- diener durch die über dem Signalgeber ausgegebene haptische Information bestätigt, dass sich die Verschlusselementanordnung in einem vollständig geschlossenen bzw. verriegelten Zustand befindet.
Bei dem Signalgeber kann es sich um jedwedes tragbare Gerät handeln, mit dem sich haptische Informationen übertragen lassen. Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 handelt es sich hierbei in einer Variante um ein Funktelefon, um ein elektronisches Armband, um eine Smartwatch, um einen Funk- Schlüssel o. dgl.. Bei dem Funktelefon handelt es sich vorzugsweise um ein Smart-Phone, das durch das Laden einer entsprechenden Anwendungssoftware in den Arbeitsspeicher des Smart-Phones zu einem vorschlagsgemäßen Signalgeber gemacht werden kann. Für die Erzeugung eines drahtlosen, insbesondere funkbasierten, Kommunikationspfades zwischen Steuerungsanordnung einerseits und Signalgeber andererseits ist diesen beiden Komponenten jeweils eine drahtlose, insbesondere funkbasierte, Kommunikationsschnittstelle zugeordnet, wie die bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 vorsieht. Die direkte Kommunikation zwischen der Steuerung s anordnung einerseits und dem Signalgeber andererseits sorgt dafür, dass die vorschlagsgemäße, haptische Information über den Signalgeber nach einer reproduzierbaren Reaktionszeit garantiert werden kann.
Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 12, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Steuersystem für eine motorische Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs beansprucht, das insbesondere der Durchführung des obigen, vorschlagsgemäßen Verfahrens dient.
Wesentlich ist nach der weiteren Lehre, dass das Steuersystem eine Steuerungs- anordnung, eine Sensoranordnung und einen tragbaren haptischen Signalgeber aufweisen, die miteinander wechselwirken. Insoweit darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Verfahren verwiesen werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einer motorischen Verschlusselementanordnung, sowie mit einem, dem Verschlusselement zugeordneten, vorschlagsgemäßen Steuersystem in einer Seitenansicht, und
Fig. 2 den Heckbereich des Kraftfahrzeugs gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von oben.
Das vorschlagsgemäße Verfahren dient der Ansteuerung einer motorischen Ver- Schlusselementanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs 2, die mit einem Verschlusselement 3, einer dem Verschlusselement 3 zugeordneten Antriebsanordnung 4, einer Steuerungsanordnung 5 sowie einer Sensoranordnung 6 ausgestattet ist.
Bei dem Verschlusselement 3 kann es sich um alle Arten von Verschlusselemen- ten eines Kraftfahrzeugs handeln, wie im einleitenden Teil der Beschreibung erläutert worden ist. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei dem Verschlusselement 3 um die Heckklappe eines Kraftfahrzeugs 2. Alle Ausführungen zu einer Heckklappe gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen entsprechend.
Der Begriff„ Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung 1" bedeutet in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung, dass bei einer Ansteuerung das Verschlusselement 3 mittels der Antriebsanordnung 4 verstellt wird. Die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 ist damit stets mit einem Bestromen eines nicht dargestellten Antriebsmotors der Antriebsanordnung 4 verbunden. Im Einzelnen ist das Verschlusselement 3 der Verschlusselementanordnung 1 im Rahmen einer Ansteuerung ganz oder teilweise zwischen einer vollständig geschlossenen Stellung (in Fig. 1 in durchgezogener Linie dargestellt) und einer vollständig geöffneten Stellung (in Fig. 1 in gestrichelter Linie dargestellt) mit- tels der Antriebsanordnung 4 verstellbar. Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass eine Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung 1 lediglich ein Aufdrücken des Verschlusselements 3 bewirkt, so dass ein Eingriffsspalt zwischen Verschlusselement 3 und Kraftfahrzeugkarosserie entsteht, in den der Bediener B eingreifen und die weitere Verstellung des Verschlusselements 3 manuell vornehmen kann.
Der Begriff „Ansteuerung der motorischen Verschlusselementanordnung" bedeutet in einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung, dass bei einer Ansteuerung ein der Verschlusselementanordnung 1 zugeordnetes, hier nicht dargestelltes Kraftfahrzeugschließsystem, insbesondere mindestens ein dazugehöriges Kraft- fahrzeugschloss, motorisch verstellt wird. Die Verstellung des Kraftfahrzeugschlosses kann eine motorische Verstellung des Schlosszustands, beispielsweise zwischen den Schlosszuständen„verriegelt" und„entriegelt", sein, so dass in Abhängigkeit von dem Schlosszustand ein Öffnen des Kraftfahrzeugschlosses möglich ist. Denkbar ist weiter, dass die Verstellung des Kraftfahrzeugschlosses das Öffnen des Kraftfahrzeugschlosses bewirkt, so dass das zugeordnete Verschlusselement 3 in Öffnungsrichtung freigegeben wird. Schließlich kann die Verstellung des Kraftfahrzeugschlosses ein obiges Aufdrücken des Verschlusselements 3 in obigem Sinne sein. Der Begriff „motorisch" umfasst vorliegend jedwede Verstellbarkeit mit einem irgendwie gearteten, insbesondere elektrischen, Aktuator.
Die Sensormesswerte der Sensoranordnung 6 werden mittels der Steuerungsanordnung 5 daraufhin überwacht, ob eine auslösende Bediensituation vorliegt. Die Steuerung sanordnung 5 ist also steuerungstechnisch mit der Sensoranordnung 6 gekoppelt, so dass mittels der Steuerungsanordnung 5 die Erzeugung entsprechender Sensormesswerte der Sensoranordnung 6 ausgelöst werden kann. Die Sensoranordnung 6 kann je nach Anwendungsfall Abstandssensoren, bildgebende Sensoren oder dgl. umfassen. Als Abstandssensoren haben sich kapazitive Sensoren bewährt. Insoweit darf auf die deutsche Anmeldung DE 10 2014 101 661 AI vom 11.2.2014 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und die insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Die Sensoranordnung 6 kann auch einen Radarsensor umfassen, mit dem sich Körperteile des Bedieners einschließlich deren Ausrichtung leicht erfassen lassen.
Schließlich kann die Sensoranordnung 6 als bildgebenden Sensor einen kamerabasierten Sensor umfassen. Hier findet vorzugsweise ein 3D-Kamerasystem An- wendung, das mindestens zwei voneinander beabstandete Kamerasensoren aufweist.
Die Sensoranordnung 6 dient wie oben angedeutet der Überwachung der Sensormesswerte der Sensoranordnung 6 daraufhin, ob eine auslösende Bediensituation vorliegt. Eine solche Bediensituation ist vorschlagsgemäß durch mindestens eine Bediensituationsbedingung definiert. Eine solche Bediensituationsbedin- gung kann grundsätzlich statische Parameter wie die aktuelle Position, aber auch dynamische Parameter wie die Bewegung mindestens eines Körperteils des Be- dieners betreffen. Bei der Erfassung einer derart definierten Bediensituation wird mittels der Steuerung sanordnung 5 eine entsprechende Ansteuerung der Ver- Schlusselementanordnung 1 ausgelöst.
Die Erfassung einer obigen, auslösenden Bediensituation führt bei vollständig geschlossenem Verschlusselement 3 vorzugsweise dazu, dass das Verschlusselement 3 mittels der Antriebsanordnung 4 in Öffnungsrichtung, vorzugsweise in die vollständig geöffnete Stellung, verstellt wird. Andersherum führt die Erfassung einer auslösenden Bediensituation bei vollständig geöffnetem Verschlusselement 3 vorzugsweise dazu, dass das Verschlusselement 3 mittels der Antriebsanordnung 4 in Schließrichtung, vorzugsweise in die vollständig geschlossene Stellung, verstellt wird.
Wesentlich für die vorschlagsgemäße Lösung ist, dass ein tragbarer haptischer Signalgeber 7 vorgesehen ist, wobei in mindestens einem vorbestimmten Triggerzustand der Steuerungsanordnung 5 über den Signalgeber 7 eine dem Triggerzustand zugeordnete haptische Information ausgegeben wird. Dabei besteht zwischen der Steuerungsanordnung 5 einerseits und dem Signalgeber 7 andererseits ein drahtloser, insbesondere funkbasierter, Kommunikationspfad, wie noch erläutert wird.
Fig. 1 zeigt, dass der Signalgeber 7 einen Aktuator 8 zur Erzeugung einer me- chanischen Vibration aufweist, wobei der Signalgeber 7 im vorbestimmten Triggerzustand zur Ausgabe der haptischen Information eine mechanische Vibration erzeugt. Dabei ist der Aktuator 8 so ausgelegt, dass ein Bediener, der den Signalgeber 7 beispielsweise in einer Jacken- oder Hosentasche trägt, die mechanische Vibration deutlich spüren kann.
Alternativ kann es vorgesehen sein, dass der Signalgeber 7 einen Aktuator 8 zur Erzeugung mechanischer Impulse aufweist, wobei der Signalgeber 7 im vorbestimmten Triggerzustand zur Ausgabe der haptischen Information mechanische Impulse erzeugt. Auch hier ist der Aktuator 8 so ausgelegt, dass die mechani- sehen Impulse deutlich spürbar sind. Andere Varianten für die Ausgestaltung des Signalgebers 7 sind denkbar.
Es darf darauf hingewiesen werden, dass der Signalgeber 7 zusätzlich dafür ausgelegt sein kann, optische und/oder akustische Informationen auszugeben. Dies insbesondere gleichzeitig zu der vorschlagsgemäßen Ausgabe der haptischen Informationen, um die Wahrscheinlichkeit, dass der Bediener B die Information auch wahrnimmt, zu erhöhen.
Ganz allgemein kann es vorgesehen sein, dass der Signalgeber 7 in Abhängigkeit von der Art des vorbestimmten Triggerzustands eine unterschiedliche haptische Information ausgibt. Dabei können sich die unterschiedlichen haptischen Informationen in Amplitude, Zeitdauer oder zeitlichem Verlauf unterscheiden.
Für die Definition der auslösenden Bediensituation durch mindestens eine Be- diensituationsbedingung sind je nach Anwendungsfall unterschiedliche Varianten vorteilhaft. Vorzugsweise besteht eine Bediensituationsbedingung darin, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 eine vorbestimmte Bewegung eines Bedie- ners B oder eines Körperteils K eines Bedieners B, insbesondere eines Beins oder einer Hand, erfasst worden ist. Hier und vorzugsweise besteht eine Bedien- Situationsbedingung darin, dass das Bein des Bedieners B eine Hin- und Herbewegung, die auch als„Kick-Bewegung" bezeichnet wird, durchführt. Eine solche Kick-Bewegung ist in Fig. 1 angedeutet. Alternativ kann eine Bediensituationsbedingung auch darin bestehen, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 eine vorbestimmte Bewegung einer Hand des Bedieners B erfasst worden ist. Ganz allgemein können die Bediensituationsbedingungen alle Arten von Gesten eines Bedieners B umfassen.
Eine andere Bediensituationsbedingung besteht darin, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 ein Bediener B erfasst worden ist, der sich in einem vorbe- stimmten, dem Verschlusselement 3 zugeordneten Nahbereich 9 aufhält. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist diese Bediensituationsbedingung erst er-
füllt, wenn sich der Bediener in dem Nahbereich 9 über einen vorbestimmten Mindest-Zeitintervall aufhält, wobei der Mindest-Zeitintervall vorzugsweise in einem Bereich zwischen 2s und 10s liegt. Andere Bediensituationsbedingungen sind denkbar. Beispielsweise kann die Be- diensituationsbedingung auch die Ausrichtung zumindest eines Körperteils des Bediener s B o. dgl. betreffen.
Wie oben angesprochen, ergibt sich aus der Definition des vorbestimmten Trig- gerzustands, was die Ausgabe einer haptischen Information über den Signalgeber 7 auslösen soll. Insoweit kommt der Definition des Triggerzustands vorliegend besondere Bedeutung zu. Hierfür sind je nach Anwendungsfall verschiedene vorteilhafte Varianten denkbar. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der vorbestimmte Triggerzustand darin besteht, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 eine auslösende Bediensituation tatsächlich erfasst worden ist. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bedeutet dies, dass die Erfassung einer Kick- Bewegung des Beins des Bedieners B die Ausgabe einer haptischen Information über den Signalgeber 7 auslöst. Dem Bediener B wird dadurch unverzüglich bestätigt, dass seine Beinbewegung als auslösende Bedien Situation erfasst worden ist.
Umgekehrt kann es aber auch vorgesehen sein, dass der vorbestimmte Trigger- zustand darin besteht, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 nur eine unvollständige auslösende Bediensituation erfasst worden ist, die von der Steuerungsanordnung 5 als Fehlerfassung bewertet wird und somit nicht zur Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 führt. In diesem Fall führt in Fig. 1 eine nur teilweise durchgeführte Kick-Bewegung des Beins des Bedieners B zu einer ent- sprechenden, haptischen Fehlermeldung über den Signalgeber 7.
Es kann auch vorteilhaft sein, dass die Erfassung einer auslösenden Bediensituation die Ausgabe einer ersten haptischen Information über den Signalgeber 7 auslöst und dass die Erfassung einer unvollständigen auslösenden Bediensituati- on die Ausgabe einer zweiten haptischen Information über den Signalgeber 7 auslöst. Bei der ersten haptischen Information könnte es sich beispielsweise um
eine mechanische Vibration mit geringer Amplitude handeln, während es sich bei der zweiten haptischen Information um eine mechanische Vibration mit vergleichsweise hoher Amplitude handeln könnte. Die vorschlagsgemäße Ausgabe einer haptischen Information über den Signalgeber 7 kann aber auch genutzt werden, um dem Bediener B mitzuteilen, dass die Erfassung von Bedienereignissen seitens der Steuerungsanordnung 5 überhaupt möglich ist. Hierfür ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der vorbestimmte Triggerzustand darin besteht, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 ein Bedie- ner B erfasst worden ist, der sich dem Kraftfahrzeug lediglich annähert. Alternativ oder zusätzlich kann der Triggerzustand auch dadurch definiert sein, dass die Steuerung sanordnung 5 durch die Annäherung des Bedieners B schon aus einem Standby-Betrieb aufgeweckt worden ist. Um die Annäherung des Bedieners B zu erfassen, kommt vorzugsweise nicht die Sensoranordnung 6, sondern eine ande- re, hier nicht dargestellte Sensoranordnung zum Einsatz, die einen Fernbereichssensor umfasst. Ein solcher Fernbereichssensor ermittelt die Annäherung des Bedieners B beispielsweise funkbasiert.
Um die Wahrscheinlichkeit der korrekten Erfassung einer auslösenden Bediensi- tuation zu erhöhen, ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass der vorbestimmte Triggerzustand darin besteht, dass mittels der Steuerungsanordnung 5 ein Bediener B erfasst worden ist, der sich in einen vorbestimmten, dem Verschlusselement 3 zugeordneten Nahbereich 9 hineinbewegt. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass der Triggerzustand darin besteht, dass mittels der Steuerung sanordnung 5 ein Bediener B erfasst worden ist, der sich in einem vorbestimmten, dem Verschlusselement 3 zugeordneten Nahbereich, hier und vorzugsweise über einen vorbestimmten Mindest-Zeitintervall, aufhält. Dies bedeutet, dass bei der in Fig. 2 dargestellten Situation eine Bewegung des Bedieners B in den Nahbereich 9 hinein die Ausgabe einer haptischen Information über den Signalgeber 7 bewirkt, wodurch dem Bediener B mitgeteilt wird, dass die weiteren, von ihm ausgehenden Bedienereignisse nunmehr zuverlässig erfassbar sind.
Alternativ kann der vorbestimmte Triggerzustand auch darin bestehen, dass die Verschlusselementanordnung 1 einen vorbestimmten Verschlusszustand einnim- mt. Beispielsweise kann dem Bediener B durch die Ausgabe der haptischen Information über den Signalgeber 7 mitgeteilt werden, dass sich die Verschlus-
selementanordnung 1 in einem vollständig geschlossenen bzw. verriegelten Zustand befindet. Im Einzelnen kann es in diesem Sinne vorgesehen sein, dass der vorbestimmte Triggerzustand darin besteht, dass mindestens ein motorisch verstellbares Fenster der Verschlusselementanordnung 1 geschlossen ist, und/oder, dass mindestens ein motorisch verstellbares Kraftfahrzeugschloss der Verschlusselementanordnung 1 verriegelt ist. Umgekehrt kann der vorbestimmte Triggerzustand auch darin bestehen, dass mindestens ein motorisch verstellbares Fenster der Verschlusselementanordnung 1 geöffnet ist, und/oder, dass mindestens ein motorisch verstellbares Kraftfahrzeugschloss entriegelt ist.
In einer weiteren bevorzugten Alternative kann es auch vorgesehen sein, dass die Ausgabe einer haptischen Information über den Signalgeber 7 dafür benutzt wird, auf einen Fehlerzustand hinzuweisen. Entsprechend besteht der vorbestimmte Triggerzustand dann darin, dass ein Fehlerzustand auftritt. Ein solcher Fehlerzustand kann beispielsweise darin bestehen, dass ein vorbestimmter Ver- schlusszustand trotz anderweitiger Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 nicht eingenommen worden ist. Mit„anderweitiger Ansteuerung" ist hier gemeint, dass die Verschlusselementanordnung 1 an sich zur Einstellung des betreffenden Verschlusszustands angesteuert worden ist. Die Ursache dafür, dass der betreffende Verschlusszustand dennoch nicht eingenommen worden ist, kann beispielsweise ein Kabelbruch, eine mechanische Verklemmung o. dgl. sein.
Für die Ausgestaltung des Signalgebers 7 sind zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. Grundsätzlich kann es sich bei dem Signalgeber 7 um ein Funktelefon, insbesondere um ein Smart-Phone handeln. Dabei ist es vorzugsweise so, dass das Funktelefon durch entsprechendes Laden einer Anwendungssoftware in dessen Arbeitsspeicher in einen vorschlagsgemäßen Signalgeber 7 überführt wird. Der Signalgeber 7 kann auch als elektronisches Armband oder als Smartwatch, die jeweils vorzugsweise über eine funkbasierte Kommunikations Schnittstelle verfügen, ausgestaltet sein. Grundsätzlich kann der Signalgeber 7 aber auch als Funkschlüssel eines Kraftfahrzeugs ausgestaltet sein, der vorzugsweise auch der funkbasierten Authentifizierung des Bedieners B gegenüber einer kraftfahrzeug- seitigen Steuerung, insbesondere gegenüber der Steuerungsanordnung 5, dient. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist ein oben angesprochener, drahtloser Kommunikationspfad zwischen der Steuerungsanordnung 5 und dem Signalge-
ber 7 vorgesehen. Hierfür weisen die Steuerungsanordnung 5 eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 10 und der Signalgeber 7 eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 11 auf, wobei über die beiden Kommunikationsschnittstellen 10,11 ein Ausgabebefehl zur Ausgabe einer haptischen Information über den resultierenden, drahtlosen Kommunikationspfad an den Signalgeber 7 übermittelt wird. Der drahtlose Kommunikationspfad ist hier und vorzugsweise ein funkbasierter Kommunikationspfad.
Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Steuersystem 12 für eine motorische Verschlusselementanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs 2 als solches beansprucht, das insbesondere zur Durchführung des oben angesprochenen, vorschlagsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Insoweit darf auf alle das vorschlagsgemäße Verfahren betreffenden Ausführungen verwiesen werden.
Das vorschlagsgemäße Steuersystem 12 weist eine Steuerungsanordnung 5 sowie eine Sensoranordnung 6 auf, wobei die Sensormesswerte der Sensoranordnung 6 mittels der Steuerung sanordnung 5 daraufhin überwacht werden, ob eine oben erläuterte, auslösende Bediensituation vorliegt und wobei die Steuerungsanord- nung 5 bei Erfassung der auslösenden Bediensituation eine Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 auslöst. Im Übrigen entspricht die Funktionsweise des Steuersystems 12 einer Umsetzung des obigen, vorschlagsgemäßen Verfahrens. Bemerkenswert bei der in der Zeichnung dargestellten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung ist die Tatsache, dass die Steuerungsanordnung 5 zwei voneinander separate Steuerungen 5a, 5b aufweist, wobei die Steuerung 5a der Sensoranordnung 6 zugeordnet ist und wobei die Steuerung 5b der Antriebsanordnung 4 zugeordnet ist. Die der Sensoranordnung 6 zugeordnete Steuerung 5a dient der Erzeugung von Sensormesswerten mittels der Sensoranordnung 6 und/oder der Auswertung der Sensormesswerte und/oder der Überwachung der Sensormesswerte im Hinblick darauf, ob eine auslösende Bediensituation vorliegt. Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Steuersensoranordnung 6 zugeordnete Steuerung 5a auch die oben angesprochene Kommunikationsschnittstelle 10 der Steue- rungsanordnung 5 aufweist.
Die der Antriebsanordnung 4 zugeordnete Steuerung 5b dient der Umsetzung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 basierend auf den von der Steuerung 5a empfangen Befehlen. Es darf darauf hingewiesen werden, dass die Steuerung 5a und die Steuerung 5b grundsätzlich in einer einzigen Steuerung zu- sammengefasst sein können.
Fig. 1 zeigt, dass ein Teil der Steuerungsanordnung 5, hier die der Sensoranordnung 6 zugeordnete Steuerung 5a, zusammen mit der Sensoranordnung 6 eine vormontierbare Einheit 13 ausbildet. Interessant dabei ist die Tatsache, dass hier und vorzugsweise die Kommunikationsschnittstelle 10 der Steuerungsanordnung 5 Bestandteil der vormontierbaren Einheit 13 ist, so dass grundsätzlich die Kommunikation zwischen der Steuerungsanordnung 5 und dem Signalgeber 7 schon im montierten Zustand getestet werden kann. Die vorschlagsgemäße Lösung lässt sich ohne weiteres umsetzen, ohne in die steuerungstechnische Struktur des Kraftfahrzeugs im Übrigen eingreifen zu müssen. Dies lässt sich dadurch realisieren, dass die Sensoranordnung 6 und zumindest ein Teil der Steuerungsanordnung 5, hier und vorzugsweise zumindest die Kommunikationsschnittstelle 10 der Steuerungsanordnung 5, zusammen im Hin- blick auf die Ausgabe haptischer Informationen über den Signalgeber 7 eine autark arbeitende Einheit ausbilden. Der Begriff „autark arbeitend" bedeutet vorliegend, dass die vorschlagsgemäße Ausgabe der haptischen Informationen von statten gehen kann, ohne dass andere steuerungstechnische Komponenten des Kraftfahrzeugs an der Ausgabe der haptischen Informationen beteiligt sind. Dies betrifft insbesondere die steuerungstechnischen Komponenten, die an der Authentifizierung des Bedieners beteiligt sind.
Die vorschlagsgemäße Lösung lässt sich demnach in eine bestehende Kraftfahrzeuglinie integrieren, wobei Änderungen ausschließlich in dem der Sensoranord- nung 6 zugeordneten Teil der Steuerungsanordnung 5, hier in der Steuerung 5a, erforderlich sind. Dies führt zu einer insgesamt kostengünstigen Umsetzung der vorschlagsgemäßen Ausgabe haptischer Informationen über den Signalgeber 7.
Es darf abschließend darauf hingewiesen werden, dass vorzugsweise eine Au- thentifizierungsroutine vorgesehen ist, die der oben angesprochenen Authentifizierung des Bedieners im Sinne einer Zugangskontrolle dient. Die Authentifizie-
rangsroutine wird vorzugsweise von einer übergeordneten Kraftfahrzeugsteuerung übernommen. Eine besonders schnelle und konstruktiv wenig aufwendige Ausgabe der vorschlagsgemäßen haptischen Information lässt sich in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung dadurch bewerkstelligen, dass die Ausgabe der haptischen Information unabhängig von der Durchführung der Authentifizie- rungsroutine erfolgt. Das ist sachgerecht, da die Ausgabe der haptischen Information noch keinen Zugang zu dem Kraftfahrzeug umfasst. Die Ausgabe der haptischen Information geht dann vorzugsweise ausschließlich auf den Eintritt des Triggerzustands zurück.
Bezugszeichenliste Verschlusselementanordnung
Kraftfahrzeug
Verschlusselement
Antriebsanordnung
Steuerungsanordnung
Sensoranordnung
Signalgeber
Aktuator
Nahbereich
Kommunikations Schnittstelle
Kommunikations Schnittstelle
Steuersystem
Einheit