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Die Erfindung betrifft eine Tür für ein öffentliches Verkehrsmittel, die einen berührungslosen Schalter aufweist, ein Schienenfahrzeug, das eine solche Tür aufweist, sowie ein Verfahren zur Betätigung einer solchen Tür.
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Von öffentlichen Verkehrsmitteln sind Türen bekannt, die mit Hilfe eines Drucktasters betätigt werden. Üblicherweise sind an einem Türflügel ein Druckknopf auf einer Innenseite, also auf der Seite des Fahrzeuginnenraums, und ein Druckknopf auf einer Außenseite angebracht. Durch Betätigen des Druckknopfes von der Innenseite oder von der Außenseite kann der Türflügel geöffnet werden.
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Türflügel, an denen ein erwähnter Druckknopf angebracht ist, weisen oftmals eine Türflügelscheibe, üblicherweise aus Glas, auf und der Druckknopf ist an der Türflügelscheibe angebracht. Die Türflügelscheibe kann in einen Rahmen eingelassen sein oder auf einen Rahmen aufgebracht sein, der ebenfalls Teil eines Türflügels ist.
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Wenn ein äußerer Druckknopf an einer Türflügelscheibe angebracht ist, so ist es erforderlich, einen elektrischen Kontakt von dem Druckknopf zu den Komponenten herzustellen, die durch Betätigung des Druckknopfes geschaltet bzw. aktiviert werden sollen, wie zum Beispiel einer Türsteuerung oder einem Türantrieb. Da die elektrischen Verbindungen üblicherweise auf der Innenseite der Tür bzw. des Türflügels angeordnet sind, ist es erforderlich, eine Bohrung in der Türflügelscheibe vorzusehen, durch welche eine elektrische Verbindung von dem außenseitigen Druckknopf nach innen geführt wird. Falls ein Druckknopf auf der Außenseite auf oder an einem Rahmen für die Türflügelscheibe befestigt ist, ist ebenfalls eine Bohrung zur Führung elektrischer Verbindungen erforderlich. Die Herstellung einer solchen Bohrung stellt einen zusätzlichen Bearbeitungsaufwand dar.
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EP2552031 (A1) offenbart einen Türöffnerschalter, umfassend einen Taster, ein Gehäuse mit einem Innenraum, ein Rückstellelement, welches den Taster mit dem Gehäuse verbindet, und ein elektrisches Schaltelement. Der Taster ist von einer Ruheposition in eine Schaltposition relativ zum elektrischen Schaltelement bewegbar, so dass das elektrische Schaltelement, das im Innenraum des Gehäuses angeordnet ist, betätigbar ist, wobei das Rückstellelement den Taster nach der Betätigung in die Ruheposition zurückstellt. Das Gehäuse hat eine dem Taster gegenüberliegende Gehäuse-Grundfläche. Der Türöffnerschalter verfügt über ein Anschlussgehäuse, in dem eine Anschlussleitung für die Energieversorgung und Signalleitung endet und welches über eine Anschlussgehäuse-Grundfläche verfügt. In Gehäuse und Anschlussgehäuse sind jeweils eine kabellose Signalübertragungseinrichtung vorgesehen, so dass bei Montage von Gehäuse-Grundfläche und Anschlussgehäuse-Grundfläche auf beiden Seiten einer im wesentlichen flächenförmigen Wand aus nicht magnetisierbarem Material vom Taster erzeugte Signale über die Signalübertragungseinrichtung und die Anschlussleitung ableitbar sind. Der Türöffnungsschalter ist beidseitig einer Türscheibe befestigt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Türöffnungsmittel bereitzustellen, das von einer Außenseite eines Fahrzeugs einfach zu bedienen ist und das einfach zu installieren ist, möglichst unter Vermeidung zusätzlicher Bearbeitungsschritte an einem Türflügel.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Tür nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Angegeben wird von der Erfindung eine Tür für ein öffentliches Verkehrsmittel, aufweisend
- - einen Türflügel, aufweisend eine transparente Türflügelscheibe,
- - einen berührungslosen Schalter, der auf der Innenseite der Türflügelscheibe auf der Oberfläche der Türflügelscheibe befestigt ist, wobei der berührungslose Schalter von der Außenseite des Türflügels aus durch eine Geste oder Annäherung einer Person betätigbar ist und durch Betätigung des berührungslosen Schalters eine Öffnung des Türflügels bewirkbar ist, wobei der berührungslose Schalter ein Sensorfeld aufweist, das durch die Türflügelscheibe verdeckt ist.
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Durch Befestigung des berührungslosen Schalters an der Oberfläche einer Türflügelscheibe ist es nicht mehr erforderlich, ein Loch oder eine anderweitige Öffnung in eine Scheibe oder eine andere Struktur eines Türflügels einzubringen. Eine Führung von Kabeln auf der Außenseite eines Türflügels, was an sich unerwünscht ist, kann ebenfalls vermieden werden.
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Der berührungslose Schalter, auch bezeichnet als Sensor oder Sensorschalter, wirkt durch die Türflügelscheibe hindurch, die sich zwischen einer Person, welche den Schalter betätigt, und dem Schalter befindet.
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Berührungslose Schalter sind an sich bekannt, beispielsweise aus dem Gebiet der Bewegungsmelder. Der berührungslose Schalter kann einen elektronischen Sensor aufweisen, der Bewegungen in seiner näheren Umgebung erkennt und dadurch als elektrischer Schalter wirken kann. Es können aktive berührungslose Schalter und passive berührungslose Schalter unterschieden werden. Ein aktiver berührungsloser Schalter kann mit elektromagnetischen Wellen oder Ultraschall betrieben werden. Ein Beispiel für einen passiven berührungslosen Schalter ist ein Schalter, der einen Infrarotsensor aufweist. Ein weiteres Beispiel ist ein Schalter, der einen kapazitiven Sensor aufweist Kombinationen davon sind möglich.
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Von dem berührungslosen Schalter ausgesendete und/oder detektierte Wellen, Strahlung durchdringt die transparente Türflügelscheibe. Anders ausgedrückt wird ein Sensor, der Teil eines berührungslosen Schalters ist, durch die Türflügelscheibe hindurch betätigt. Der Begriff, dass der berührungslose Schalter an der Oberfläche der Türflügelscheibe befestigt ist, bedeutet, dass er ausschließlich an der Oberfläche der Türflügelscheibe befestigt ist. Anders ausgedrückt ist der berührungslose Schalter auf der Innenseite der Türflügelscheibe auf die Oberfläche der Türflügelscheibe aufgebracht. Insbesondere ist der berührungslose Schalter auf die Türflügelscheibe aufgeklebt, d.h. auf die Oberfläche der Türflügelscheibe aufgeklebt.
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Der berührungslose Schalter ist vorzugsweise nicht in eine Türflügelscheibe eingelassen oder versenkt. Die Türflügelscheibe weist keine Ausnehmung für den berührungslosen Schalter auf.
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Eine transparente Türflügelscheibe kann aus Glas oder Kunststoff sein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Tür einen mechanisch betätigbaren Schalter auf, der von der Innenseite der Türflügelscheibe aus betätigbar ist. Der mechanisch betätigbare Schalter ist vorzugsweise ein Druckschalter, also ein durch Druck betätigbarer Schalter. Vorzugsweise ist dieser mechanisch betätigbare Schalter an der Türflügelscheibe oder an einem Rahmen, der Teil des Türflügels ist, befestigt. Zur Befestigung des mechanisch betätigbaren Schalters kann eine Ausnehmung in einem Türflügel-Rahmen vorgesehen sein, sofern der Schalter an oder in einem Türflügelrahmen befestigt ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der berührungslose Schalter drahtlos an einen Türantrieb oder eine Türsteuerung gekoppelt. Hierbei ist es möglich, den mechanisch betätigbaren Schalter und den berührungslosen Schalter örtlich voneinander zu trennen. Bei getrennter Anordnung kann es insbesondere vorgesehen sein, dass der berührungslose Schalter über eine drahtlose Verbindung, beispielsweise über Bluetooth oder WiFi oder einer anderweitige Funkverbindung, mit zu schaltenden Komponenten verbunden ist, anders ausgedrückt ein Schaltsignal über eine drahtlose Verbindung sendet. Der berührungslose Schalter kann drahtlos mit dem bereits erwähnten mechanisch betätigbaren Schalter verbunden sein, welcher von der Innenseite der Türflügelscheibe aus betätigbar ist. Der mechanisch betätigbare Schalter kann dafür eine entsprechende Empfangseinrichtung zum Empfang drahtloser Signale aufweisen. Von dem mechanisch betätigbaren Schalter aus kann das von dem berührungslosen Schalter an den mechanischen Schalter gesendete Signal an eine zu schaltende Vorrichtung weitergeleitet werden, vorzugsweise über eine elektrische Leitung.
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In einer Ausführungsform der Erfindung sind der berührungslose Schalter und der mechanisch betätigbare Schalter in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Durch eine Unterbringung des berührungslosen Schalters und des mechanisch betätigbaren Schalters in einem gemeinsamen Gehäuse wird eine bauliche Vereinfachung eines Schaltmechanismus für die Tür erzielt. Es werden Schalter dadurch weitestgehend örtlich konzentriert angeordnet.
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Elektrische Verbindungen, die von dem mechanisch betätigbaren Schalter und dem berührungslosen Schalter zu von diesen Schaltern betätigten Vorrichtungen geführt werden, können gebündelt aus einem gemeinsamen Gehäuse herausgeführt sein. Beispielsweise können solche elektrischen Leitungen durch einen Kabelkanal geführt sein oder durch ein Verkapselungselement verkapselt sein.
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Ein Gehäuse, in dem der mechanisch betätigbare Schalter sowie der berührungslose Schalter untergebracht sind, kann in einer Variante der Erfindung auf der Oberfläche der Türflügelscheibe befestigt sein. Vorzugsweise ist das Gehäuse auf die Türflügelscheibe aufgeklebt.
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Ein gemeinsames Gehäuse für den berührungslosen Schalter und den mechanisch betätigbaren Schalter weist insbesondere eine erste Öffnung auf, durch die ein Sensor des berührungslosen Schalters Signale senden und/oder empfangen kann. Ein gemeinsames Gehäuse für den berührungslosen Schalter und den mechanisch betätigbaren Schalter weist insbesondere eine zweite Öffnung auf, durch die der mechanisch betätigbaren Schalter zugänglich ist. Die erste und die zweite Öffnung sind vorzugsweise an entgegengesetzten Seiten des Gehäuses angeordnet.
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Ein gemeinsames Gehäuse ist vorzugsweise so an der Türflügelscheibe befestigt, dass diese Öffnung zur Türflügelscheibe hin orientiert ist, anders ausgedrückt von der Türflügelscheibe verdeckt ist. Der berührungslose Sensor kann dann durch die Türflügelscheibe hindurch Signale senden und/oder empfangen. Insbesondere weist das Gehäuse einen die erwähnte Öffnung umgebenden Rand auf. Das Gehäuse kann mit dem Rand auf die Türflügelscheibe geklebt sein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der berührungslose Schalter deaktivierbar. Eine Deaktivierung des berührungslosen Schalters bedeutet, dass der Schalter nicht mehr betätigbar ist. Insbesondere reagiert der Schalter dann nicht mehr auf die Annäherung, die Bewegung oder die Geste einer Person. Im Fall sich schließender Türflügel, beispielsweise bei einem Halt des öffentlichen Verkehrsmittels und kurz vor Abfahrt, möchten Fahrgäste oftmals noch das Fahrzeug erreichen und einsteigen. Der berührungslose Schalter der Erfindung ermöglicht es, dass solche Fahrgäste nicht zwingend einen mechanisch betätigbaren Schalter auf der Außenseite des Fahrzeugs auffinden und zwecks Bedienung berühren müssen. Eine Annäherung, insbesondere eine Handbewegung eines Fahrgastes kann durch den berührungslosen Schalter detektiert werden und ein erneutes Öffnen einer sich bereits im Schließvorgang befindlichen Tür kann eingeleitet werden. Andererseits ist es vorteilhaft, wenn der berührungslose Schalter ab einem gewissen Zeitpunkt oder in Abhängigkeit einer bereits erreichten Schließstellung des Türflügels deaktiviert wird. Dadurch wird verhindert, dass Personen sich beabsichtigt oder unbeabsichtigt der Tür nähern oder Gesten vollführen, die von dem berührungslosen Schalter registriert werden und dadurch ein Schließen verhindert wird.
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Es ist von der Erfindung insbesondere vorgesehen, dass der berührungslose Schalter in Abhängigkeit einer Zeitspanne nach Betätigung eines Türantriebs, zwecks Schließen des Türflügels, in Abhängigkeit einer Schließbewegung des Türflügels und/oder in Abhängigkeit einer erreichten Position des Türflügels während einer Schließbewegung deaktivierbar ist. Eine Betätigung des Türschließmechanismusses erfolgt üblicherweise durch den Fahrer eines öffentlichen Verkehrsmittels. Nach einer bestimmten, festzulegenden Zeitspanne wird eine bestimmte Schließstellung der Tür bzw. des Türflügels erreicht, sodass eine Zeitspanne einer erreichten Position des Türflügels während einer Schließbewegung entsprechen kann. In einer anderen Variante kann die Position des Türflügels während einer Schließbewegung bestimmt werden. Eine bestimmte Position des Türflügels kann ausgewählt werden, ab der der berührungslose Schalter zu deaktivieren ist.
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Zum Zweck der Deaktivierung des berührungslosen Schalters kann die Tür oder ein noch zu erwähnendes Schienenfahrzeug einen Deaktivierungsmechanismus oder eine Deaktivierungseinrichtung aufweisen. Einem solchen Deaktivierungsmechanismus oder einer entsprechenden Einrichtung kann ein Signal übermittelt werden, wenn ein Türschließmechanismus betätigt wird, wenn eine Schließbewegung des Türflügels erfolgt und/oder wenn eine Position des Türflügels während der Schließbewegung erreicht ist. Aufgrund dieses Signals kann der Deaktivierungsmechanismus oder die Deaktivierungseinrichtung betätigt werden und entsprechend eine Deaktivierung des berührungslosen Schalters erfolgen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Schienenfahrzeug, aufweisend eine vorangehend beschriebene Tür. Das Schienenfahrzeug ist insbesondere eine Straßenbahn, S-Bahn, ein Nahverkehrszug oder ein Fernverkehrszug. Grundsätzlich ist die Erfindung aber auch bei Kraftfahrzeugen einsetzbar, insbesondere Kraftfahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere Bussen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Betätigung einer Tür für ein öffentliches Verkehrsmittel, aufweisend:
- - Bereitstellen einer Tür, aufweisend
einen Türflügel, aufweisend eine transparente Türflügelscheibe, und
einen berührungslosen Schalter, der auf der Innenseite der Türflügelscheibe auf der Oberfläche der Türflügelscheibe befestigt ist, wobei der berührungslose Schalter ein Sensorfeld aufweist, das durch die Türflügelscheibe verdeckt ist
- - Betätigen des berührungslosen Schalters von der Außenseite des Türflügels,
- - Aktivieren eines Türantriebs infolge der Betätigung des berührungslosen Schalters und Öffnen des Türflügels durch den Türantrieb.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle bereits zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Gegenstände in beliebiger Kombination eingesetzt werden bzw. Verwendung finden. Insbesondere können alle anhand einer erfindungsgemäßen Tür oder eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs beschriebenen Merkmale bei dem Verfahren verwendet werden oder eingesetzt werden.
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Der berührungslose Schalter kann insbesondere durch Annäherung einer Person, Bewegung oder Geste einer Person, insbesondere einer Handbewegung, betätigt werden.
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Bei der Aktivierung eines Türantriebs kann eine Türsteuerungseinrichtung einbezogen sein. Bei der Aktivierung des Türantriebs infolge der Betätigung des berührungslosen Schalters muss somit nicht der Schalter direkt auf den Türantrieb einwirken. Es kann eine Türsteuerungseinrichtung einbezogen sein, die einerseits mit dem berührungslosen Schalter gekoppelt ist und andererseits mit dem Türantrieb gekoppelt ist.
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Es kann der Öffnungs- bzw. Schließvorgang der Tür von einer Türsteuerungseinrichtung gesteuert werden. Eine Türsteuerungseinrichtung kann einen Antriebsmotor des Türantriebs steuern, insbesondere in Abhängigkeit eines Signals von dem berührungslosen Schalter und in Abhängigkeit eines Signals von einem zuvor erwähnten mechanisch betätigbaren Schalter. Der berührungslose Schalter und ein zuvor erwähnter mechanisch betätigbarer Schalter (sofern vorhanden) sind vorzugsweise mit der Türsteuerungseinrichtung verbunden.
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Die Türsteuerungseinrichtung kann einen programmierbaren Teil aufweisen, der zur Steuerung der Tür eingerichtet ist und auch als Logikteil bezeichnet wird. Die Türsteuerung kann zumindest einen Leistungsteil aufweisen, der einen Antriebsmotor eines erwähnten Türantriebs mit Energie versorgt.
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Der Türantrieb weist insbesondere einen bereits erwähnten Motor und ein Getriebe zur Kraftübertragung von dem Motor auf den oder die Türflügel auf.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren auf:
- - Aktivierung des Türantriebs und Versetzen des Türflügels in eine Schließbewegung durch den Türantrieb,
- - Deaktivierung des berührungslosen Schalters in Abhängigkeit einer Zeitspanne nach Betätigung des Türantriebs, in Abhängigkeit der Schließbewegung des Türflügels und/oder in Abhängigkeit einer erreichten Position des Türflügels während der Schließbewegung.
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Auf die Deaktivierung des berührungslosen Schalters wurde bereits vorangehend in dieser Beschreibung eingegangen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein öffentliches Verkehrsmittel in einer Gesamtansicht,
- 2a, 2b einen Türflügel einer Tür in einer Ansicht von der Außenseite und in einer Ansicht von der Innenseite,
- 3a, 3b die Ansicht eines berührungslosen Schalters und die Ansicht eines Drucktasters, und
- 4 einen erfindungsgemäßen Verfahrensablauf.
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Das in 1 gezeigte öffentliche Verkehrsmittel 2 ist eine Straßenbahn in Modulbauweise und weist mehrere Türen 1 auf. Die Türen 1 an den Endmodulen weisen jeweils einen Türflügel auf und die Türen 1 an den mittleren Modulen jeweils zwei Türflügel.
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Fig. 2a und 2b zeigen einen Türflügel 3, wobei 2a die Außenseite des Türflügels zeigt und 2b die Innenseite, die vom Innenraum des Schienenfahrzeugs 2 aus sichtbar ist.
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Der Türflügel 3 weist die Türflügelscheibe 4 auf, die von außen auf den Türflügelrahmen 5 aufgebracht ist, durch eine Klebeverbindung. Der Türflügelrahmen 5 weist ferner einen Quersteg 6 auf. Die Türflügelscheibe 4 kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Beispielsweise kann ein Teil der Scheibe sich von der Querverbindung 6 bis zu einer Oberkante des Türblatts erstrecken und ein zweiter Teil von der Querverbindung 6 bis zu der Unterkante des Türblattes.
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Am Oberrand ist der Türflügel 3 an den Türantrieb 7 gekoppelt. Vorgesehen ist ein Führungssystem für das Türblatt 3, welches eine Führungsschiene und eine Lagerschiene aufweist. Diese Komponenten sind in der 2 nicht näher bezeichnet. Die Führungsschiene ist mit einem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs 2 verbunden. Die Lagerschiene ist mit dem Türblatt 3 verbunden und führt eine Parallelbewegung zu dem Antrieb aus. Die Bewegung des Türflügels 3 erfolgt mittels eines Elektromotors 8 mit Übersetzungsgetriebe. Türantriebe 7 nach dem hier dargestellten Prinzip sind prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt und daher nicht an dieser Stelle detaillierter erläutert.
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Beim Blick des Betrachters auf die Außenseite des Türflügels 3 bzw. der Türflügelscheibe 4 ist in 2a ein berührungsloser Schalter 8 zu sehen, der etwas oberhalb des Querverbindungsstegs 6 des Türflügelrahmens 5 angeordnet ist. Auf der Innenseite des Türflügels 3 bzw. der Türflügelscheibe 4 ist in 2b ein Drucktaster 9 zu sehen, der vom Wageninneren aus bedient werden kann.
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In 3a und 3b ist die Anordnung des berührungslosen Schalters 8 und des mechanisch betätigbaren Schalters 9, der hier ein Drucktaster ist, detaillierter dargestellt. In Fig. 3a fällt der Blick des Betrachters auf die Außenseite der Türflügelscheibe 4, die in dieser Figur quer schraffiert dargestellt ist. Die Perspektive des Betrachters ist von schräg links unten. Die Türflügelscheibe 4 überdeckt den Rahmen 5 sowie den Quersteg 6, was durch die Fortsetzung der Schraffur gezeigt ist. Wie erwähnt ist die Türflügelscheibe 4 auf den Rahmen 5 und den Quersteg 6 aufgeklebt.
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Es ist in der 3a zu sehen, dass der berührungslose Schalter 8 sich in dieser Ansicht hinter der Türflügelscheibe 4 befindet. Er ist auf der Innenseite der Türflügelscheibe auf die innenseitige Oberfläche der Türflügelscheibe aufgebracht.
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Der berührungslose Schalter 8 ist in dem Gehäuse 10 untergebracht. Das Gehäuse 10 weist den Rand 11 auf, der auf die innenseitige Oberfläche der Türflügelscheibe 4 aufgeklebt ist, um den berührungslosen Schalter 8 zu befestigen. Der Rand 11 des Gehäuses 10 umgibt eine Öffnung 12 für den kapazitiven Sensor 13 des berührungslosen Schalters 8. Der Sensor 13 ist ein Bewegungssensor und wie der Schalter 8 selbst von der Außenseite betrachtet hinter der Türflügelscheibe 4 angeordnet. Der Sensor 13 weist in Richtung Außenseite, also in Richtung des Betrachters der Fig. 3a und wird von der Türflügelscheibe 4 überdeckt. Von der in 3a gezeigten Außenseite der Türflügelscheibe 4 aus ist der Sensor 13 durch eine Geste oder Annäherung einer Person, die von außen die Tür 1 des Schienenfahrzeugs 2 öffnen möchte, betätigbar. Durch Betätigung des Sensors 13 wird ein Signal erzeugt und an eine Türsteuerung 14, die in dem Türantrieb 7 (siehe 2) untergebracht ist, weitergeleitet. Infolge des Signals aus dem Schalter 8 bewirkt die Steuerung die Öffnung des Türflügels 3. Der berührungslose Sensor 13 ist über eine elektrische Leitung, die durch den Kabelkanal 15 und weiter durch einen Hohlraum des Türrahmens 5 geführt ist, mit der Steuerung 14 verbunden. Die Leitung 16 ist gestrichelt dargestellt, da sie im Inneren des Kabelkanals 15 bzw. des Rahmens 5 angeordnet und daher nicht sichtbar ist. Mit dem Bezugszeichen 17 ist eine Gummidichtung an der Hauptschließkante des Türflügels 3 bezeichnet.
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Durch Annäherung einer Person, beispielsweise des Betrachters der 3a an den Sensor 13 wird der berührungslose Schalter 8 betätigt. Der Sensor 13 wirkt durch die Scheibe 4 hindurch. Vom kapazitiven Sensor 13 ausgesandte oder detektierte bzw. empfangene Wellen oder Strahlung durchdringen die Scheibe 4.
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3b zeigt die Ansicht von der Innenseite des Schienenfahrzeugs 2 aus. Der Blick des Betrachters fällt auf die Innenseite der Türflügelscheibe 4.
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Der Blick des Betrachters in Fig. 3b fällt auf den mechanisch betätigbaren Schalter 9 in Form eines Drucktasters. Der Drucktaster 9 ist von der Innenseite des Türflügels 3 bzw. vom Innenraum des Schienenfahrzeugs 2 aus betätigbar. Der Drucktaster 9 ist im gleichen Gehäuse 10 untergebracht, wie der mechanisch betätigbare Schalter 8. Zur Innenseite hin weist das Gehäuse ebenfalls eine Öffnung auf, bezeichnet mit dem Bezugszeichen 18, durch die der Drucktaster 9 zugänglich ist. Durch die Leitung 16 wird das durch Betätigung des Drucktasters 9 erzeugte Signal an die Türsteuerung 14 geleitet und durch den Türantrieb 7 die Öffnung des Türflügels 3 bewirkt.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßer Verfahrensablauf skizziert. Bereitgestellt wird zunächst eine vorangehend beschriebene Tür 1. In Schritt S1 wird der berührungslose Schalter 8 betätigt, beispielsweise durch Annäherung einer Person an den Sensor 13 oder Vollführung einer Geste im Erkennungsbereich des Sensors 13. Ein Signal aus dem Sensor 13 wird wie vorangehend beschrieben durch die Leitung 16 an die Türsteuerung 14 geleitet und es folgt der Schritt S2, nämlich die Aktivierung des Türantriebs 7 durch die Türsteuerung 14 und ein Öffnen des Türflügels 3 durch den Türantrieb 7.
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In den folgenden Schritten ist das Schließen des Türflügels 3 beschrieben. Im Schritt S3 wird der Türantrieb 7 aktiviert, beispielsweise durch den Fahrer des Fahrzeugs 2. Der Fahrer gibt vom Fahrerstand aus ein Schließsignal an die Türsteuerung 14 und es wird der Türantrieb 7 aktiviert und der Türflügel 3 in eine Schließbewegung versetzt.
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In Schritt S4 erfolgt die Deaktivierung des berührungslosen Schalters 8, was auf verschiedene Art und Weise erfolgen kann. In einer Variante wird eine Zeitspanne nach Betätigung des Türantriebs 7 durch den Fahrer ermittelt. Nach einer festgesetzten Zeitspanne wird der berührungslose Schalter 8 bzw. der Sensor 13 deaktiviert, um ein erneutes Öffnen des Türflügels 3, der bereits in einem gewissen Ausmaß eine Schließbewegung vollzogen hat, zu verhindern. Es ist dann nicht mehr möglich, durch Annäherung oder Geste an bzw. vor dem Sensor 13 die Tür erneut zu öffnen. Alternativ kann es vorgesehen sein, den Sensor 8 in Abhängigkeit der Schließbewegung des Türflügels 3 zu deaktivieren. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass der Sensor 13 bzw. der Schalter 8 deaktiviert wird, sobald eine Schließbewegung der Tür begonnen hat. In einer weiteren Alternative wird eine Position des Türflügels während der Schließbewegung ermittelt. Wird eine festgelegte Position während der Schließbewegung erreicht, beispielsweise wenn der Türflügel 3 halb geschlossen ist, kann der Sensor 8 deaktiviert werden. Ein erneutes Öffnen der bereits zur Hälfte oder mehr geschlossenen Tür ist dann zumindest von außen durch Betätigung des Sensors 13 nicht mehr möglich.