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Die
Erfindung betrifft ein Staufach mit einem Piezoantrieb für ein Verriegelungselement,
ein Steuergerät
zum Steuern des Piezoantriebs und ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil.
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Piezoelemente
bestehen aus Materialien, die einen sogenannten piezoelektrischen
Effekt zeigen. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung verformt
sich ein Piezoelement, oder umgekehrt, durch Verformung des Piezoelements
wird eine elektrische Spannung erzeugt. Piezoelemente finden zahlreiche
Anwendungen in der Sensorik und in der Aktorik. Piezoelemente werden
zum Beispiel in der Musik als Tonabnehmer für Saiteninstrumente eingesetzt.
Durch den Druck einer klingenden Saite werden die Piezoelemente
mechanisch verformt und erzeugen dadurch geringe Spannungen, die
mittels eines Verstärkers
in Schall umgewandelt werden. Diesel- Einspritzventile mit piezoelektrischen
Aktoren finden Verwendung in der Common Rail Technik.
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Die
Patentschrift
DE 103 47 528 beschreibt einen
Türöffner zum
Freigeben einer Tür
mit einem Schlossfallengegenstück
zur Aufnahme einer Schlossfalle und mit einem schaltbaren Sicherungselement
zur Sicherung des Türöffners gegen
unberechtigtes Öffnen
der Tür.
Die Steuerung der Tür kann
gemäß der Patentschrift
auch piezoelektrisch erfolgen.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 859 110 beschreibt
eine Vorrichtung zum Bewegen eines Teils in einem Kraftfahrzeug,
das entlang zumindest einer Führung
verschiebbar ist. Ein Motor steht in Mitwirkung mit einem Mitnehmer,
um das Teil zu bewegen. Der Mitnehmer ist in unmittelbarer Nähe zu der Führung angeordnet
oder in der Führung
integriert. Der Motor kann dabei als piezo-elektrischer Linearmotor
ausgeführt
sein.
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Aus
dem Stand der Technik sind ferner Staufächer mit einem Deckel bekannt,
die über
eine mechanische Vorrichtung ver- und entriegelt werden können. Ein
Beispiel für
ein Staufach ist ein Handschuhkasten eines Kraftfahrzeugs. Die vom
Stand der Technik her bekannte mechanische Vorrichtung zum Ver-
und Entriegeln eines Handschuhkastens umfasst typischerweise einen
am Handschuhkastendeckel angebrachten Bolzen, der mittels einer
Rückstellfeder
in eine Aussparung am Staufach gedrückt wird, wodurch das Staufach
durch den Bolzen bei geschlossenem Deckel verriegelt wird. Zum Entriegeln des
Handschuhkastens befindet sich typischerweise ein Griff am Deckel
des Handschuhkastens. Der Griff ist mittels der mechanischen Vorrichtung
mit dem Bolzen verbunden, der durch Ziehen am Griff aus der Aussparung
gezogen wird. Dadurch wird der Handschuhkasten entriegelt.
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Aus
dem Stand der Technik sind auch Handschuhkästen bekannt, die mittels eines
Elektromotors, der ein Schneckengetriebe antreibt, entriegelbar sind.
Das Schneckengetriebe verkürzt
oder verlängert
einen Seilzug oder einen Bowdenzug, der wiederum über ein
Stangensystem Verriegelungselemente, wie etwa Ver schlussbolzen so
bewegt, dass der Handschuhkasten entriegelt wird. Nachteilig ist, dass
der Elektromotor im Handschuhkastengehäuse untergebracht werden muss.
Da der Elektromotor relativ groß ist,
schränkt
dieser die Designmöglichkeiten
von Handschuhkästen
ein. Der Motor verursacht auch im Betrieb akustische Geräusche, die
für einen Fahrzeuginsassen
deutlich wahrnehmbar sind.
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DE 196 17 403 A1 offenbart
einen Verschluss für
einen Handschuhkastendeckel eines Kraftfahrzeugs. Der Verschluss
für den
Handschuhkastendeckel besteht im Wesentlichen aus einem längs verschiebbar
angeordneten Arretier-Element, in dessen federbeaufschlagter Wirkstellung
der Handschuhkastendeckel in Verriegelungslage gehalten wird. An
das Arretier-Element schließt
sich ein Führungsabschnitt
an, der von einem Elektromagneten umgeben ist. Bei Aktivierung des
Elektromagneten kann das Arretier-Element aus der Verriegelungslage
gezogen werden, so dass der Handschuhkastendeckel entriegelt wird.
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DE 103 43 109 A1 offenbart
einen Schließzylinder
mit einer Antriebseinrichtung, die ein Piezoelement zum Antrieb
eines Sperrriegels aufweist. Die Antriebseinrichtung ist in einer
Tasche eines Gehäuses
des Schließzylinders
angeordnet und bewegt den Sperrriegel bei Bestromung des Piezoelements von
einer den Schließzylinder
verriegelnden Stellung in eine entriegelte Stellung und umgekehrt.
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DE 20 2004 008 071
U1 offenbart ein verschließbares Aufbewahrungsbehältnis, insbesondere
einen Briefkasten oder eine Briefkastenanlage mit einem Briefkastengehäuse und
einer Briefkastentür, das
ein Schloss mit einem Riegel aufweist. Dabei ist das Schloss mit
einem Verriegelungssystem versehen. Das Verriegelungssystem ist
mittels einer Zugangskontrolle mit elektronischer Auswertung, wie z.B.
einer Funkfernsteuerung, einem biometrischen System oder dergleichen
ansteuerbar und mittels einer Auswerteelektronik betreibbar. Der
Antrieb ist dabei ein elektromagnetischer oder motorischer, pneumatischer
oder hydraulischer Antrieb.
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DE 199 63 129 A1 offenbart
eine Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
und ein Verfahren zur Detektion eines geschlossenen Zustands einer
derartigen Vorrichtung. Die Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung weist ein Schloss
und einen zugeordneten Schließkolben
auf. Eine einfache Detektion des geschlossenen Zustands mit hoher
Ansprechsicherheit wird durch ein kraft- bzw. druck-sensitives Sensorelement
erreicht, das am Schließkolben
angeordnet ist.
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DE 103 61 876 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steuerung einer Zuziehhilfe für Kraftfahrzeugtüren. Die
Kraftfahrzeugtüre
hat einen exzentrisch zu einer Achse angeordneten und um die Achse
drehbaren Schließbolzen,
der in eine Schließfalle
des Türschlosses
eingreift, die mindestens eine Raststellung aufweist. An der Karosserie sind
ferner Sensoren angeordnet, mit denen die Schließgeschwindigkeit der Kraftfahrzeugtüre gemessen
werden kann und bei Überschreitung
eines Schwellwertes der Schließgeschwindigkeit
wird der Schließbolzen
in die Zu-Stellung gefahren.
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DE 101 46 703 A1 offenbart
ein Antriebssystem, bestehend aus mindestens einem Motor, mit jeweils
zumindest einem Schwingungsgenerator sowie jeweils mindestens einem
Resonanzkörper
und einer Vorrichtung, die von dem Motor angetrieben wird. Der Resonanzkörper weist
dabei eine Kontaktfläche
auf, die mit der Oberfläche
der Vorrichtung zusammenwirkt, um diese anzutreiben.
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DE 103 54 645 B3 beschreibt
eine Verriegelungsvorrichtung für
einen Deckel eines Ablagefachs von Kraftfahrzeugen. Der Deckel ist
dabei an einem zugeordneten Rahmen schwenkbar gelagert und im geschlossenen
Zustand mittels zweier, eine zugehörige Schließkontur am Rahmen hintergreifender Sperrabschnitte
des Riegels gehalten. Die Riegel sind zum Öffnen des Deckels mittels eines
Betätigungselementes
synchron aus ihrer Verriegelungsstellung in ihre Freigabestellung
verlagerbar.
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DE 103 40 601 A1 offenbart
eine Betätigungseinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug-Schließsystem
mit wenigstens einem eine Annäherung
oder Berührung
durch einen Bediener sensierenden Sensor, insbesondere in Kombination
mit einem schlüssellosen
Zugangssystem, wobei ein aktiver haptischer Signalgeber in oder
an der Betätigungseinrichtung
vorgesehen ist, vermittels welchem dem Bediener Betriebszustände des
Kraftfahrzeug-Schließsystems angezeigt
werden können.
Ferner wird ein Verfahren zur Anzeige eines Betriebszustandes eines
Kraftfahrzeug- Schließsystems
offenbart, wobei nach erfolgter Detektion eines Signals zur Anzeige
eines ausgewählten
Betriebszustandes des Kraftfahrzeug-Schließsystems ein in oder an der
Betätigungseinrichtung
vorgesehener aktiver haptischer Signalgeber betätigt wird. Bei dem aktiven
haptischen Signalgeber kann es sich um ein Piezoelement handeln.
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DE 93 01 267 U1 offenbart
einen Türbeschlag,
der mit einer Alarmanlage, insbesondere Einbruchsalarmanlage, verbunden
ist. In den Türbeschlag
ist wenigstens ein Signalgeber, insbesondere ein Schallgeber, eingebaut,
der über
Sensoren oder Auslöseschalter,
die auf einen den Signalgeber betätigenden und ebenfalls in den
Türbeschlag
eingebauten Schaltkreis einwirken, im Falle des Alarms auslösbar ist.
Bei dem Signalgeber kann es sich um einen piezo-keramischen Schallwandler
handeln.
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DE 198 11 572 C1 gibt
ein Verfahren zum Betreiben eines Diebstahl-Schutzsystems in einem Kraftfahrzeug
und ein Diebstahl-Schutzsystem an. Das Diebstahl-Schutzsystem weist einen oder mehrere
Berechtigte, mit Transpondern versehene Antwortgeber auf. Je nach
Betriebszustand des Fahrzeugs werden Fragesignale entsprechend einem vorbestimmten
Programm mit unterschiedlichen Übertragungsparametern
gesendet, um das Vorhandensein und/oder den Ort des oder der Antwortgeber zu überprüfen. Je
nach Betriebsbedingungen wird ein Warnsignal erzeugt, wenn kein
Antwortgeber oder ein Antwortgeber an einem für die nachfolgende Betriebsfunktion
ungeeigneten Ort gefunden wird.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
103 09 643 A1 offenbart ein Schloss mit einer Zuziehhilfe
für Klappen
oder Türen
von Fahrzeugen, insbesondere ein Handschuhfachschloss. In dem Schloss
befindet sich ein schwenkbares Verriegelungsglied, das mit einem Schließteil zusammenwirkt
und das von einem Motor gesteuert wird, der als Zuziehhilfe für eine Klappe dient.
Die Baueinheit kann durch ein Motorgetriebe zunächst translatorisch zwischen
einer Einschublage und einer Aufschublage bewegt werden und wirkt
dabei als Zuziehhilfe für
das Schließteil.
Nachteilig ist hier, dass der Motor relativ groß ist und deshalb auch relativ
viel Platz in der Armatur bzw. im Deckel des Handschuhfaches einnimmt.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Staufach, ein verbessertes
Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil, sowie eine verbesserte Steuerung
für einen
Verrieglungsmechanismus eines Staufachs anzugeben.
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Die
Aufgabe wird mit den in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen
Merkmalen gelöst.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen
werden in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein
Staufach mit einem Deckel, mindestens einem Verriegelungselement
und einem Piezoantrieb für
das Verriegelungselement geschaffen. Das Verriegelungselement wird dabei
vom Piezoantrieb angetrieben, wodurch das Staufach verriegelbar
und/oder entriegelbar ist. Die Verwendung eines Piezoantriebs als
Antrieb für
ein Verriegelungselement ist besonders vorteilhaft, da ein Piezoantrieb
im Vergleich mit anderen elektrischen Antrieben relativ kompakt
ist und so in den Deckel oder in das Gehäuse des Staufaches integrierbar
ist, dass das Design des Staufachs nicht beeinträchtigt wird. Außerdem ist
ein Piezoantrieb geräuschlos,
so dass bei Verwendung des Staufachs zum Beispiel als Handschuhkasten
in einem Kraftfahrzeug die Insassen nicht durch Betrieb des Piezoantriebs
gestört
werden. Piezoantriebe sind auch verhältnismäßig günstig, so dass diese als Antriebe für das Verriegelungselement
eines Staufachs eingesetzt werden können, ohne die Kosten eines
Staufaches merklich zu erhöhen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Staufach zudem mindestens einen Sensor auf,
wobei mittels des Sensors detektierbar ist, ob das Staufach geschlossen
ist oder geschlossen wird. Beim Betrieb des Piezoantriebs wird der
Sensor dazu verwendet, zu entscheiden, ob der Piezoantrieb das Verriegelungselement
so verschieben soll, dass das Staufach verriegelt oder entriegelt
wird. Zudem wird der Sensor dazu verwendet, das Staufach dann, wenn
es beim Schließen
eine Schließposition
erreicht, zu verriegeln.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Staufach durch Aktivierung des Piezoantriebs entriegelbar
und/oder verriegelbar. Wird der Piezoantrieb nicht verwendet, so
wird der Piezoantrieb spannungslos belassen. Bei Aktivierung des
Piezoantriebs wird das Verriegelungselement so bewegt, dass das
Staufach entriegelt und bzw. oder verriegelt wird. Der Piezoantrieb
kann beispielsweise über
einen elektrischen Schalter aktiviert werden, der an einer für einen
Benutzer günstigen
Position untergebracht ist.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Staufach Dämpfungsmittel auf, wobei durch
die Dämpfungsmittel
eine Schließbewegung des
Deckels abbremsbar ist, wobei die Schließbewegung durch den Sensor
detektierbar ist, wobei das Staufach verriegelt wird, wenn das Staufach
eine Schließposition
erreicht. In der Ausführungsform werden
die Verriegelungselemente sowohl zum Entriegeln als auch zum Verriegeln
des Staufachs verwendet. Wird der Deckel des Staufachs geschlossen, so
verhindern Dämpfungsmittel,
dass der Deckel zugeworfen werden kann. Der Deckel lässt sich
aufgrund der Bremswirkung der Dämpfungsmittel
nur langsam schließen.
Erreicht der Deckel eine Schließposition,
dann wird über
den Sensor der Piezoantrieb aktiviert, wodurch das Staufach durch
das Verriegelungselement geschlossen bzw. verriegelt wird. Zum Entriegeln
des Staufachs kann erneut das Verriegelungselement über den
aktivierten Piezoantrieb betrieben werden, zum Beispiel durch einen
Schalter, der am Deckel integriert ist und für einen Benutzer gut zugänglich ist.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung detektiert der Sensor eine Geschwindigkeit einer Schließbewegung
des Deckels, wobei der Piezoantrieb während der Schließbewegung
aktivierbar ist, wenn die Geschwindigkeit einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
In dieser Ausführungsform
kann der Deckel des Staufachs beim Schließen des Staufachs zugeworfen
werden. Damit das Staufach verriegelt wird, wenn der Deckel eine Schließposition
erreicht, wird das mindestens ein Verriegelungselement bei Überschreitung
des Schwellwerts einer vorgegebenen Schließgeschwindigkeit durch den
Piezoantrieb bereits während
der Schließbewegung
so angetrieben, dass, wenn der Deckel eine Schließposition
erreicht, das Staufach verriegelt wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Staufach ein Verriegelungselement, das ein
Schließbolzen
ist, auf, wobei der Schließbolzen zum
Verriegeln des Staufachs in eine Aussparung eingreifen kann, wobei
der Schließbolzen
durch den Piezoantrieb so angetrieben werden kann, dass der Schließbolzen
ganz aus der Aussparung gezogen wird oder so, dass der Schließbolzen
in die Aussparung eingreift.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Staufach ein Verriegelungselement auf, wobei
am Verriegelungselement eine Rückstellfeder angebracht
ist, wobei die Rückstellfeder
bei inaktivem Piezoantrieb das Verriegelungselement so ausrichtet,
dass das Verriegelungselement das Staufach bei geschlossenem Deckel
verriegelt. Hier wird der Piezoantrieb nur zur Entriegelung des
Staufachs verwendet. Die Rückstellfeder
hält das
Verriegelungselement in einer Position, so dass das Staufach beim geschlossenen
Deckel verriegelt ist. Wird der Piezoantrieb aktiviert, so wirkt
der Piezoantrieb der Rückstellkraft
der Rückstellfeder
entgegen und verschiebt das Verriegelungselement in eine Entriegelungsposition.
Das Staufach lässt
sich nun öffnen.
Wird der Piezoantrieb wieder abgeschaltet, so zieht die Rückstellfeder
das Verriege lungselement wieder in die ursprüngliche Position zurück, wobei
das Staufach beim Schließen
verriegelt wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Piezoantrieb ein Piezoelement, einen Resonator
und ein Reibrad auf, wobei nach Betätigung des Piezoantriebs das
Piezoelement über
den Resonator das Reibrad in Bewegung versetzt, wobei das Reibrad
mit einem Zahnrad verbunden ist, wobei das Reibrad über das
Zahnrad die Bewegung an mindestens ein Zahnstangenelement übertragen
kann, wobei das mindestens eine Zahnstangenelement mit dem Verriegelungselement
verbunden ist, wobei das Verriegelungselement durch die Bewegung
des Zahnstangenelements aus der Aussparung oder in die Aussparungen
geschoben werden kann. Alternativ kann das dem Zahnrad entgegensetzte
Ende des Zahnstangenelements als Verriegelungselement fungieren.
Dadurch wird der mechanische Aufbau der Verrieglungsvorrichtung
verringert, weil in dieser Ausführungsform
das Verriegelungselement direkt im Zahnstangenelement integriert
ist.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Reibrad durch Schwingungen des Piezoelements
in eine gleichförmige
Rotationsbewegung mit einer vorgegebenen Drehbewegung versetzbar,
wobei das Reibrad mit dem Zahnrad so verbunden ist, dass das Zahnrad
entgegen der Drehrichtung frei lauffähig ist, wobei eine Rückstellfeder
das Zahnstangenelement entgegengesetzt zur Drehrichtung zieht. In
dieser Ausführungsform
dient der Piezoantrieb zum Entriegeln des Staufachs. In der anderen
Richtung, das heißt
in der Richtung, in der eine Verrieglung des Staufachs durch die
Verrieglungselemente erreichbar ist, ist das Zahnrad frei lauffähig, so
dass über
die Piezoelemente keine Bewegung in Richtung der Schließrichtung
erreichbar ist. In dieser Richtung wird das mindestens eine Zahnstangenelement über die
Rückstellfeder
in die Verrieglungsposition gezogen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Piezoantrieb ein Piezoelement und einen Resonator
auf, wobei Schwingungen des Piezoelements auf den Resonator übertragbar
sind, wobei die Bewegungen des Resonators auf das Verriegelungselement übertragbar
sind, so dass das Verrieglungselement eine lineare Bewegung ausführt. In
dieser Ausführungsform
treibt der Piezoantrieb das Verrieglungselement direkt an, wobei
sich das Verriegelungselement linear in eine Richtung bewegt. Das Verrieglungselement
ist auf diese Art und Weise mittels des Piezoantriebs in eine Verriegelungsposition bzw.
in eine Entriegelungsposition verschiebbar. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass sehr wenige Komponenten, nur der Piezoantrieb
und das Verriegelungselement, für
eine Verriegelungsvorrichtung des Staufachs verwendet werden müssen. Dadurch kann
die Verriegelungsvorrichtung des Staufachs besonders einfach und
kompakt realisiert werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Verriegelungselement über eine Feder an einem Kraftübertragungselement
angebracht, wobei der Piezoantrieb das Kraftübertragungselement so antreiben
kann, dass das Verriegelungselement aus einer Verriegelungsposition
in eine Entriegelungsposition oder aus der Entriegelungsposition
in die Verriegelungsposition gebracht werden kann. Das Kraftübertragungselement
ist dabei L-förmig
oder T-förmig
ausgebildet. Bei deaktiviertem Piezoantrieb befindet sich das Verriegelungselement
in der Verriegelungsposition. Durch Aktivierung des Piezoantriebs wird
das Kraftübertragungselement
so angetrieben, dass das Verriegelungselement in eine Entriegelungsposition
bewegt wird und somit das Staufach entriegelt wird. Im Anschluss
wird das Verriegelungselement wieder in die Verriegelungsposition
gebracht. Beim Schließen
des Staufachs wird das Verriegelungselement entgegen der Federkraft
der Federn zurückbewegt.
Die Feder kann sich wieder entspannen, wenn das Staufach eine Schließposition
erreicht. Die zuvor eingestauchte Feder drückt dann das Verriegelungselement
wieder in die Verriegelungsposition, wodurch das Staufach verriegelt
wird. Um sicherzustellen, dass das Verriegelungselement bei einer
Verschiebung des Kraftübertragungselements
aus der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition auch
dann mitbewegt wird, wenn es sich z.B. zwischen dem Gehäuse und
dem Deckel verkantet, kann am Kraftübertragungselement ein Anschlag
angebracht sein.
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Die
Ausführungsform
ist besonders vorteilhaft, da keine Getriebeteile wie etwa Zahnstangenelemente
und Fliehkraftregler benötigt
werden und somit die Verriegelungsvorrichtung in einer besonders kompakten
Weise realisiert werden kann. Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist
das Staufach einen Deckel und einen Piezoantrieb auf, wobei der Deckel
durch den Piezoantrieb in Vibrationen versetzbar ist. Der Deckel
kann durch Aktivierung des Piezoantriebs in Vibrationen versetzt
werden. So kann zum Beispiel bei Aktivierung des Piezoantriebs eine
haptische Rückmeldung
für einen
Benutzer, der zum Beispiel eine Hand am Deckel hat, erzeugt werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung sind Verformungen des Deckels mittels des Piezoantriebs
detektierbar, wobei der Piezoantrieb ein Steuersignal erzeugt. Der
Piezoantrieb ist mit dem Verriegelungselement verbunden. Wird nun
der Deckel zum Beispiel in das Staufach gedrückt, so wirkt sich das auf
die Verriegelungselemente aus. Die Verriegelungselemente erfahren
einen Druck. Werden die Verriegelungselemente zum Beispiel so ausgeformt, dass
sie beim Eindrücken
des Deckels in das Staufach leicht gegen den Piezoantrieb drücken, wodurch
das Piezoelement gestaucht wird, so erzeugt das Piezoelement aufgrund
des Piezoeffekts eine Spannung. Diese Spannung kann als Steuersignal verwendet
werden, das von einem Steuergerät
detektierbar ist. Das Steuergerät
wird durch das Steuersignal aktiviert und kann dann ein erstes Signal
erzeugen, wobei durch das erste Signal der Piezoantrieb aktiviert
wird, so dass das Staufach entriegelt wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Staufach ferner Mittel zur Erzeugung eines akustischen
Signals auf, wobei die Mittel zur Erzeugung des akustischen Signals
ein akustisches Signal beim Entriegeln und/oder beim Verriegeln
des Staufachs erzeugen. Der Piezoantrieb arbeitet geräuschlos.
Das hat den Vorteil, dass keine für einen Benutzer des Staufachs
störenden
Geräusche
erzeugt werden. Als Rückmeldung
für den
Benutzer kann aber ein akustisches Signal beim Entriegeln und/oder
beim Verriegeln des Staufachs mittels der Mittel zur Erzeugung des
akustischen Signals erzeugt werden. Bei dem akustischen Signal kann
es sich um ein besonders angenehm zu hörendes Geräusch handeln.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet das Staufach einen Piezoantrieb, wobei der
Piezoantrieb zur Erzeugung des akustischen Signals verwendbar ist.
Die Schwingungen, die der Piezoantrieb ausführt, um das Verriegelungselement an zutreiben,
können
auch bei entsprechender Wahl der den Piezoantrieb antreibenden elektrischen Spannungen
so ausgelegt werden, dass der Piezoantrieb ein z.B. dumpfes Signal
erzeugt. Dieses akustische Signal kann als ein Meldesignal für einen Fahrzeuginsassen
verwendet werden, um ihm akustisch anzuzeigen, dass das Staufach
verriegelt oder entriegelt wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Piezoantrieb ein Piezoelement, einen Resonator
und eine elektrische Schaltung zum Steuern des Piezoelements auf.
Die elektrische Schaltung kann dabei eine analoge Schaltung oder
eine Schaltung mit digitalen Komponenten sein, die im Gehäuse des
Staufachs integriert ist oder die elektrische Schaltung kann als
Steuergerät
realisiert sein, das über
einen Kommunikationsbus mit dem Piezoantrieb kommuniziert und über diesen
Bus den Piezoantrieb steuert.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Piezoantrieb Mittel zur Kommunikation mit einem
Kommunikationsbus auf.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil
mit einem erfindungsgemäßen Staufach.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Steuergerät mit Mitteln
zur Erzeugung von elektrischen Signalen zum Betrieb mindestens eines Piezoantriebs
für ein
Verriegelungselement eines Staufachs und mit Mitteln zur Übertragung
der elektrischen Signale an den Piezoantrieb.
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Das
Steuergerät
kann in einer Ausführungsform
z.B. eine Schaltung auf einer Leiterplatte aufweisen, die wie der
Piezoantrieb selbst in den Deckel oder in das Staufachgehäuse integriert
sein kann. Die Mittel zur Erzeugung der elektrischen Signale sind
in dieser Ausführungsform
auf der Leiterplatte untergebracht.
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Das
Steuergerät
kann ferner Mittel zur Erzeugung eines akustischen Signals aufweisen
und das Steuergerät
kann auch eine Nutzerschnittstelle beinhalten. Die Nutzer schnittstelle
kann z.B. ein USB-Port oder eine Infrarotschnittstelle sein. Über die
Nutzerschnittstelle kann ein Benutzer beliebige akustische Signale
auf das Steuergerät
aufspielen, die dann, wenn zum Beispiel ein Staufach, dessen Verriegelungselement
mittels eines Piezoantriebs angetrieben wird, der von dem Steuergerät kontrolliert
wird, entriegelt oder verriegelt wird, abgegeben werden. Das Staufach
kann alternativ auch elektrische Signale erzeugen mittels derer
der Piezoantrieb selbst akustische Signale erzeugt.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen oder
Schließen
eines Staufachs, wobei das Staufach einen Deckel, ein Verriegelungselement
und einen Piezoantrieb für
das Verriegelungselement aufweist, wobei erfindungsgemäß der Piezoantrieb
aktiviert wird, und dann das Verriegelungselement durch den Piezoantrieb
so angetrieben wird, dass das Staufach entriegelt oder verriegelt
wird. Anschließend
wird der Piezoantrieb deaktiviert.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt
mit computerausführbaren
Instruktionen zur Steuerung eines Steuergeräts eines Piezoantriebs, wobei
der Piezoantrieb als Antrieb für
ein Verriegelungselements eines Staufachs verwendbar ist.
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Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Zeichnung eines erfindungsgemäßen Staufaches,
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2 einen
Teil eines Piezoantriebs mit einem Reibrad,
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3 einen
Teil eines Piezoantriebs zum Antrieb eines Verriegelungselements,
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4 eine
Skizze eines Handschuhfachs,
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5 einen
Piezoantrieb für
ein Reibrad mit einem Freilauf,
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6 schematisch
eine alternative Ausführungsform
einer Verriegelungsvorrichtung mit einem Piezoantrieb zum Antrieb
eines Verriegelungselements,
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7 ein
Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform eines Steuergeräts in einem
Kraftfahrzeug,
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8 ein
Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verriegeln
oder Entriegeln eines Staufachs, und
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9 ein
Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
schematisch ein erfindungsgemäßes Staufach 100.
Das Staufach 100 wird von einem Staufachgehäuse 102 umfasst.
Ein Deckel 104 ermöglicht
einen Zugang in das Innere des Staufachgehäuses 102. Der Deckel 104 ist
entlang der Drehachse 114 mit dem Staufachgehäuse 102 zum
Beispiel mittels eines Scharniers verbunden. Der Deckel 104 ist
daher schwenkbar um die Drehachse 114.
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Das
Staufach 100 kann zum Beispiel ein Handschuhkasten oder
eine andere Ablage in einem Kraftfahrzeug-Innenraum sein. Beim Handschuhkasten
wird typischerweise das Staufachgehäuse 102 durch eine
entsprechende Aussparung der Armaturentafel gebildet, wobei der
Deckel dann direkt an der Armaturentafel angebracht ist.
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Der
Deckel 104 weist eine Aussparung 114 auf, in die
ein am Staufachgehäuse 102 angebrachtes
Verriegelungselement 106 eingreifen kann, wobei dadurch
das Staufach 100 verriegelbar ist. Das Verriegelungselement 106 ist
durch einen Piezoantrieb 110 antreibbar. Der Piezoantrieb 110 weist
typischerweise ein Piezoelement und eine elektrische Schaltung zum
Antreiben des Piezoelements auf. Ausführungsformen des Piezoantriebs
werden weiter unten näher
erläutert.
Der Piezoantrieb 110 ist durch elektrische Leitungen 112 mit
einem Schalter 108 verbunden, durch den der Piezoantrieb 110 aktivierbar
ist.
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Das
Verriegelungselement 106, der Piezoantrieb 110 sowie
die elektrischen Leitungen 112 sind unter dem Staufachgehäuse 102 angebracht,
so dass sie von außen
nicht sichtbar sind. Der Schalter 108 kann z.B. in der
Oberfläche
des Staufachgehäuses
integriert sein, so dass dieser von außen betätigbar ist. Bei Verwendung
des Staufachs als Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil kann der Schalter
auch in einer für
den Insassen besonders gut zugänglichen Stelle,
zum Beispiel in der Mittelkonsole, untergebracht sein.
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Der
Piezoantrieb 110 wird durch Betätigung des Schalters 108 aktiviert.
Nach der Aktivierung treibt der Piezoantrieb 110 das Verriegelungselement 106 so
an, dass es aus der Aussparung 114 gezogen wird oder dass
es in die Aussparung 114 geschoben wird.
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Der
Piezoantrieb kann so verwendet werden, dass er das Verriegelungselement 106 alternierend in
eine Verriegelungsposition bzw. in eine Entriegelungsposition, das
heißt
im Wechsel bei jeder Betätigung
entweder aus der Aussparung 114 heraus bzw. in die Aussparung 114 hinein
schiebt. Das heißt,
der Schalter 108 muss jedes Mal beim Öffnen wie auch beim Schließen des
Deckels 104 betätigt
werden, um das Staufach zu entriegeln bzw. zu verriegeln. Alternativ
kann an das Verriegelungselement 106 eine Rückstellfeder
angebracht werden, die das Verriegelungselement 106 immer
in einer Verriegelungsposition hält.
Der Piezoantrieb 110 wird dann nur noch zum Entriegeln
verwendet, wobei das Verriegelungselement 106 vom Piezoantrieb 110 entgegen
der Rückstellkraft
der Feder aus der Verriegelungsposition gezogen wird, wodurch der
Deckel freigegeben wird und sich das Staufach öffnen lässt. Nach Abschalten des Piezoantriebs 110 wird
das Verriegelungselement 106 durch die Rückstellkraft
der Federn wieder in seine Ausgangslage zurückgezogen, wodurch das Verriegelungselement 106 wieder
in die Aussparung 114 einrasten kann, sobald der Deckel geschlossen
wird.
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Erfindungsgemäß kann auch
ein Sensor am Staufach 100 angebracht werden, mit dem die
Position des Deckels 104 bzw. die Position der Verriegelungselemente 106 feststellbar
ist. Mit dem Sensor kann somit detektiert werden, ob der Deckel
geschlossen oder geöffnet
ist, bzw. ob sich das Verriegelungselement 106 in einer
Verriegelungsposition oder in einer Entriegelungsposition befindet.
Beim Schließen
des Deckels kann dann mittels des Sensors detektiert werden, wann
der Deckel 104 geschlossen ist, wobei dann der Sensor den
Piezoantrieb 110 aktivieren kann, wodurch das Verriegelungselement 106 in
eine Verriegelungsposition gefahren wird.
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2 zeigt
einen Teil eines Piezoantriebs
200, der als Antrieb für ein Reibrad
204 Verwendung findet.
Ein derart gestalteter Piezoantrieb ist aus der Offenlegungsschrift
DE 102 27 509 bekannt.
Komponenten des Piezoantriebs
200 sind ein Resonator
202,
eine Schenkelfeder
206, die elektrischen Leitungen
208 sowie
ein Piezoelement
210. Das Piezoelement
210 befindet
sich innerhalb des Resonators
202. Das Piezoelement
210 ist
dabei über
die elektrischen Leitungen
208 mit einer hier nicht dargestellten Steuerschaltung
verbunden, die eine weitere Komponente des Piezoantriebs
200 bildet.
Der Resonator
202 ist mit der Schenkelfeder
206 formschlüssig verbunden.
Die Schenkelfeder
206 drückt die der Schenkelfeder
206 entgegengesetzte
Seite des Resonators
202 gegen das Reibrad
204.
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Das
Piezoelement 210 wird durch geeignete Spannungspulse, die
vom hier nicht gezeigten Steuergerät über die elektrischen Leitungen 208 an
das Piezoelement 210 angelegt werden, in Schwingungen versetzt.
Die Schwingungen werden auf den Resonator 202 übertragen.
Die dem Reibrad 204 zugewandte Seite des Resonators 202 führt dabei
ellipsenförmige
Bewegungen aus, wobei das Reibrad 204 während einer halben Schwingungsperiode
mitgeführt
wird und wobei das Reibrad 204 während der anderen Schwingungsperiode
vom Resonator 202 nicht berührt wird und dementsprechend
nicht mit geführt
wird. Dadurch wird das Reibrad 204 bei jeder Schwingung
um wenige Millimeter in eine Richtung gedreht. Durch die periodische
Wiederholung der Schwingungen führt
das Reibrad 204 eine gleichförmige, kontinuierliche Bewegung
aus. Das Reibrad 204 kann durch den Piezoantrieb sowohl
in der einen als auch in die andere Richtung gedreht werden. Die Drehbewegung
des Reib rads 204 kann nun auf ein hier nicht gezeigtes
Verriegelungselement übertragen
werden, wodurch das Verriegelungselement angetrieben wird.
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3 zeigt
einen Teil eines Piezoantriebs 300 zum Antrieb eines Verriegelungselements 306. Der
Piezoantrieb 300 ist dabei ähnlich aufgebaut wie der in 2 gezeigte
Piezoantrieb. Aus diesem Grund ist der Einfachheit halber hier nur
der Resonator 302 und die Spannfeder 304 dargestellt.
Die Spannfeder 304 drückt
eine Seite des Resonators 302 gegen das Verriegelungselement 306.
Im Resonator 302 befindet sich ein Piezoelement, das den Resonator 302 in
Schwingungen versetzt, wobei die dem Verriegelungselement 306 zugewandte
Resonatorseite ellipsenförmige
Bewegungen ausführt. Dadurch
wird das Verriegelungselement pro Schwingung um wenige Mikrometer
verschoben. Durch die Periodizität
der Schwingungen entsteht eine gleichförmige, gerichtete Bewegung
des Verriegelungselements 306.
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Das
Verriegelungselement 306 kann dabei direkt zum Verriegeln
bzw. Entriegeln von Staufächern
eingesetzt werden. Der Resonator 302 hat typischerweise
die Länge
von einigen Zentimetern und ist somit direkt in den Deckel eines
Staufachs oder in ein Staufachgehäuse integrierbar, ohne dass Änderungen
im Design des Staufachs notwendig wären. Alternativ kann der in 3 gezeigte
Piezoantrieb 300 verwendet werden, um zum Beispiel über ein Gestänge ein
Verbindungselement anzutreiben.
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4 zeigt
schematisch einen erfindungsgemäßen Handschuhkasten 400.
Der Handschuhkasten 400 weist ein Handschuhkastengehäuse 402 sowie
einen Handschuhkastendeckel 404 auf. Der Handschuhkastendeckel 404 ist
an seiner unteren Kante schwenkbar mit dem Handschuhkastengehäuse 402 verbunden.
Im Handschuhkastendeckel 404 sind Verriegelungselemente
in Form von Zahnstangenelementen 406 und 407,
die durch ein Reibrad 408, welches von zwei Piezoantrieben 410 und 411 antreibbar
ist, angetrieben werden können.
Das Reibrad 408 besteht zum Beispiel aus HF oder aus PAGFSO.
Die Piezoantriebe 410 und 411 sind in 2 näher beschrieben
und mittels der Kabel 412 mit einem Steuergerät, das hier
nicht gezeigt ist, verbunden.
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Die
Zahnstangenelemente 406 und 407 werden durch jeweils
eine Feder 416 bzw. 418 nach außen gezogen,
so dass die Zahnstangenelemente 406 und 407 beim
Schließen
des Deckels in jeweils eine Aussparung 420 bzw. 422 am
Handschuhkastengehäuse 420 eingreifen
können,
wodurch der Handschuhkasten verriegelbar ist.
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Die
Piezoantriebe 410 bzw. 411 werden mittels eines
Schalters, der hier nicht dargestellt ist, und der zum Beispiel
in der Instrumententafel integriert sein kann, über das Steuergerät aktiviert.
Das Steuergerät
liefert Spannungspulse an die im Piezoantrieb 410 bzw. 411 integrierten
Piezoelemente, wodurch der Resonator eines Piezoantriebs in Schwingungen
versetzt wird, wodurch das Reibrad 408 wie zuvor beschrieben
in eine Drehbewegung versetzt wird. Das Reibrad 408 ist
mit einem Zahnrad 414 gekoppelt. Das Zahnrad 414 gibt
die Drehbewegung des Reibrads 408 an die Zahnstangenelemente 406 und 407 weiter.
Die Zahnstangenelemente 406 und 407 werden entgegen
der Federkraft nach innen gezogen, wodurch der Handschuhkasten 400 entriegelt wird.
Der Deckel 404 des Handschuhkastens lässt sich nun öffnen. Typischerweise
geschieht dies, in dem der Handschuhkastendeckel 404 aufgrund
der Wirkung der Schwerkraft eine Schwenkbewegung nach unten ausführt.
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Nach
dem Öffnen
schaltet das Steuergerät die
Spannungsversorgung für
den Piezoantrieb ab. Zwischen dem Reibrad 408 und dem Zahnrad 414 befindet
sich ein Freilauf. Die Federn 416 und 418 ziehen
die Stangenelemente 406 und 407 wieder nach außen. Beim
Zudrücken
des Handschuhkastens werden die Zahnstangenelemente 406 und 407 entgegen
der Federkraft der Federn 416 bzw. 418 zurückbewegt,
bis diese im Handschuhkastengehäuse 402 wieder
eingreifen können
und somit dann in den Aussparungen 420 bzw. 422 verrasten.
Das Reibrad 408 bleibt hierbei aufgrund des Freilaufs ebenfalls stehen.
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Die
Piezoantriebe 410 und 411 können erfindungsgemäß auch auf
folgende Art aktiviert werden. Die Zahnstangenelemente 406 und 407 können an den
Enden, die in die Aussparungen 420 bzw. 422 eingreifen,
so ausgebildet sein, dass die Zahnstangenelemente 406 und 407 beim
Eindrücken
des Deckels nach innen gedrückt
werden, wodurch über
den Zahnkranz 414 und das Reibrad 408 eine Kraft
auf die Pie zoantriebe 410 bzw. 411 übertragen
wird. Dadurch werden die Piezoelemente des Piezoantriebs verformt
und erzeugen somit eine elektrische Spannung, ein so genanntes Steuersignal.
Das Steuersignal wird vom Steuergerät detektiert und dient zur
Aktivierung des Steuergeräts.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Piezoantriebe 410 und 411 auch
so in den Handschuhkastendeckel 404 integriert, dass diese
bei einem entsprechenden Signal vom Steuergerät den Handschuhkastendeckel 404 in
Vibrationen versetzen. Wenn folglich ein Benutzer den Deckel 404 eindrückt, so
wird mittels des Steuersignals wie oben beschrieben das Steuergerät aktiviert,
wodurch das Staufach entriegelt wird. Zusätzlich erhält der Benutzer eine haptische
Rückmeldung
aufgrund der Vibrationen des Deckels.
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Des
Weiteren kann der Piezoantrieb vom Steuergerät auch so betrieben werden,
dass dieser ein akustisches Signal erzeugt. Nach Betätigung eines
Schalters oder nach Drücken
des Deckels zur Aktivierung des Steuergeräts wird in einer Ausführungsform
der Erfindung der Piezoantrieb durch entsprechende elektrische Signale
vom Steuergerät
so angetrieben, dass der Handschuhkasten 402 entriegelt
wird und so dass ein akustisches Signal als Rückmeldung für einen Benutzer erzeugt wird.
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5 zeigt
schematisch einen Antrieb mit Freilauf 500. Von dem aus 2 bekannten
Piezoantrieb ist nur der Resonator 502 mit dem darin enthaltenen
Piezoelement 504 gezeigt. Der Resonator 502 drückt an das
Reibrad und bewegt dieses in eine Richtung, wenn das Piezoelement 504 in
Schwingungen versetzt wird. Das Reibrad ist über eine Fliegkraftregelung 508 mit
einem Zahnrad 510, das zur Übertragung der Bewegung des
Reibrads 506 auf die Zahnstangenelemente, wie in 4 beschrieben, eingesetzt
wird, verbunden. Die Fliegkraftregelung 508 ist so ausgelegt,
dass diese einen Freilauf in eine Bewegungsrichtung des Zahnrads
ermöglicht,
und in der anderen Bewegungsrichtung eine Mitbewegung des Zahnrads
mit dem Reibrad 506 bewerkstelligt.
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6 zeigt
schematisch eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform
einer Verriegelungsvorrichtung 600 mit einem Piezoantrieb.
Vom Piezoantrieb ist nur der Resonator 602 schematisch dargestellt.
Weitere Komponenten sowie die Funktionsweise des Piezoantriebs sind
weiter oben beschrieben. Die Verriegelungsvorrichtung 600 weist ferner
ein Kraftübertragungselement 604,
eine Feder 606 sowie ein Verriegelungselement 608 auf.
Das Kraftübertragungselement 604 weist
einen Anschlag 610 auf. Die Verriegelungsvorrichtung 600 kann
sowohl im Gehäuse
des Staufachs als auch im Staufachdeckel untergebracht sein. Das
Kraftübertragungselement 604 ist
in dieser Ausführungsform L-förmig ausgebildet.
Eine T-förmige
Ausbildung ist ebenso möglich.
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Bei
geschlossenem Staufach befindet sich das Kraftübertragungselement 604 in
einer Verriegelungsposition. In dieser Position ist das Verriegelungselement 608 so
positioniert, dass es z.B. in eine ihm gegenüberliegende Aussparung eingreift
und dadurch den Staufachdeckel verriegelt. Die Feder 606 ist
in dieser Position in Ruhelage. Nach Aktivierung des Piezoantriebs übertragt
der Resonator 602 die Schwingungen eines im Resonator integrierten
Piezoelements so auf das Kraftübertragungselement 602,
dass das Verriegelungselement 608 aus der Aussparung gezogen
wird und somit das Staufach entriegelt wird. Der Anschlag 610 sorgt
dafür,
dass das Verriegelungselement 608 bei einer Bewegung des
Kraftübertragungselements 604 in
Richtung der Entriegelungsposition mitgeführt wird. Der Anschlag 610 ist
insbesondere dann wichtig, wenn das Verriegelungselement 608 zwischen
dem Staufachgehäuse
und dem Deckel verkantet. Ohne Anschlag 610 würde dann
unter Umständen
die Feder gespannt werden und das Verriegelungselement 610 entgegen der
Federkraft in der Verriegelungsposition verharren, während das
Kraftübertragungselement 604 in die
Entriegelungsposition gefahren werden würde. Das Staufach bliebe ohne
die Mitführung
des Verriegelungselements 608 durch den Anschlag 610 verriegelt.
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Nach
Entriegelung das Staufachs wird das Kraftübertragungselement 602 wieder
in die ursprüngliche
Verriegelungsposition gefahren. Beim Schließen des Staufachdeckels wird
nun das Verriegelungselement 608 entgegen der Federkraft
der Feder 606 zurückbewegt,
bis dieses, wenn das Staufach eine Schließposition erreicht, in die
Aussparung eingreifen kann, wodurch das Staufach verriegelt wird.
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Vorteilhaft
an dieser Ausführungsform
ist, dass auf Zahnstangenelemente und auf einen Fliehkraftregler,
die in der in 4 gezeigten Ausführungsform
Verwendung finden, verzichtet werden kann. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders gut zur Unterbringung im Stauchfachdeckel,
so dass jeweils am linken und am rechten Deckelrand ähnlich wie
in 4 ein Verriegelungselement in Aussparungen am
Gehäuse
eingreifen kann.
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7 zeigt
ein Blockdiagramm 700 eines in der Kraftfahrzeug-Elektronik
integrierten Steuergeräts 702.
Das Steuergerät 702 weist
einen Mikroprozessor 710, einen Speicher 712,
eine Nutzerschnittstelle 714, eine Netzwerkschnittstelle 716,
und einen Piezotreiber 722 auf. Das Steuergerät 702 ist
mittels der Netzwerkschnittstelle 716 mit dem Netzwerk 704 der
Kfz-Elektronik verbunden. Das Netzwerk 704 ist ferner mit
dem Piezoantrieb 706 sowie mit einem Audiosystem 708 des
Kraftfahrzeugs und mit einem Schalter verbunden. Bei dem Netzwerk 704 handelt es
sich beispielsweise um einen Kommunikationsbus, wie einen CAN-Bus
oder einen LIN-Bus.
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Der
Piezotreiber 722 ist eine Spannungsquelle zur Erzeugung
von geeigneten Spannungen, um das im Piezoantrieb 706 enthaltene
Piezoelement in Schwingungen zu versetzen, wodurch akustische Geräusche erzeugt
werden oder wodurch der Piezoantrieb 706 das Verriegelungselement
antreibt oder wodurch der Piezoantrieb 706 den Staufachdeckel
in Vibrationen versetzt. Die vom Piezotreiber 722 erzeugten
Signale werden über
die Netzwerkschnittstelle 716 und das Netzwerk 704 an
den Piezoantrieb 706 übertragen.
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Der
Mikroprozessor 710 kann ein Programm 718 ausführen, das
zur Steuerung des Piezotreibers 722 verwendbar ist. Mittels
des Programms wird der Piezotreiber 722 gesteuert, wodurch
die entsprechenden Signale für
den Piezoantrieb zur Erzeugung von akustischen Geräuschen,
von Vibrationen und zur Verschiebung des Verriegelungselements erzeugt
werden.
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Die
Nutzerschnittstelle kann verwendet werden, um ein akustisches Signal,
zum Beispiel in Form einer Audiodatei 720 z.B. im MPEG-Format
auf den Speicher 710 aufzuspielen und dort zu speichern.
Bei dem akustischen Signal kann es sich um Musik, Stimmen oder sonstige
Geräusche
handeln.
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Das
Programm 718 kann auch Instruktionen aufweisen aufgrund
derer die Audio-Datei 720 beim Aktivieren
des Piezoantriebs 706 abgespielt wird. Die Audio-Datei 720 wird
dazu über
das Netzwerk 704 an das Audio-System 708 des Kraftfahrzeugs übermittelt
und durch das Audio-System 708 abgespielt.
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Das
Programm 718 kann ferner Instruktionen zur Detektion eines
Steuersignals, das aufgrund einer Stauchung oder Dehnung des im
Piezoantrieb 706 integrierten Piezoelements erzeugt wird,
aufweisen. Das Steuersignal dient zum Aktivieren des Steuergeräts 702,
das dann den Piezoantrieb 706 aktiviert, um das Staufach
zu entriegeln oder zu verriegeln. Die Aktivierung des Steuergeräts kann
auch mittels des Schalters 724 erfolgen, der über das Netzwerk 704 an
das Steuergerät
angeschlossen ist, und der z.B. in der Instrumententafel des Kraftfahrzeugs
integriert ist.
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8 zeigt
ein Flussdiagramm 800 eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Verriegeln oder Entriegeln eines Staufachs. Erfindungsgemäß wird in Schritt 802 der
Piezoantrieb aktiviert. In Schritt 804 treibt der Piezoantrieb
das Verriegelungselements an, wodurch das Staufach verriegelt oder
entriegelt wird. Anschließend
wird in Schritt 806 der Piezoantrieb deaktiviert. Der Piezoantrieb
wird typischerweise durch die Steuerschaltung aktiviert, die wiederum z.B.
mittels eines Schalters aktivierbar ist.
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9 zeigt
ein Flussdiagramm 900 eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Schritt 902 erfolgt die Detektion eines Druckes, der
auf den Deckel des Staufachs ausgeübt wird. Aufgrund des Drucks
erzeugt der Piezoantrieb ein Steuersignal in Schritt 904,
das in Schritt 906 durch das Steuergerät empfangen wird. In Schritt 908 erfolgt
eine Erzeugung eines ersten, zweiten und dritten Signals durch das Steuergerät. In Schritt 910 werden
das erste, zweite und dritte Signal durch den Piezoantrieb empfangen. In Schritt 912 erzeugt
der Piezoantrieb aufgrund des zweiten Signals Vibrationen am Deckel,
wodurch eine haptische Rückmeldung
für einen
Benutzer, der zum Beispiel eine Hand am Deckel hat, erzeugt wird. In
Schritt 914 wird mittels eines Sensors ermittelt, ob das
Staufach verriegelt ist. Ist dies der Fall, so erfolgt in Schritt 916 eine
Entriegelung des Staufachs aufgrund des ersten Signals und in Schritt 918 wird
ein akustisches Signal aufgrund des dritten Signals erzeugt, wodurch
eine Rückmeldung
an einen Benutzer gegeben wird. Ist das Staufach entriegelt, so
erfolgt in Schritt 920 eine Verriegelung des Staufachs, sobald
der Deckel eine Verriegelungsposition erreicht hat. In Schritt 922 wird
aufgrund des dritten Signals ein akustisches Signal erzeugt, wodurch
eine akustische Rückmeldung
für einen
Benutzer erfolgt.
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- 100
- Staufach
- 102
- Staufachgehäuse
- 104
- Deckel
- 106
- Verriegelungselement
- 108
- Schalter
- 110
- Piezoantrieb
- 112
- elektrische
Leitungen
- 114
- Aussparung
- 116
- Drehachse
- 200
- Piezoantrieb
- 202
- Resonator
- 204
- Reibrad
- 206
- Schenkelfeder
- 208
- elektrische
Leitungen
- 210
- Piezoelement
- 300
- Piezoantrieb
- 302
- Resonator
- 304
- Spannfeder
- 306
- Verriegelungselement
- 400
- Handschuhkasten
- 402
- Handschuhkastengehäuse
- 404
- Handschuhkastendeckel
- 406
- Zahnstangenelement
- 407
- Zahnstangenelement
- 408
- Reibrad
- 410
- Piezoantrieb
- 411
- Piezoantrieb
- 412
- Kabel
- 414
- Zahnrad
- 416
- Feder
- 418
- Feder
- 420
- Aussparung
- 422
- Aussparung
- 500
- Antrieb
mit Freilauf
- 502
- Resonator
- 504
- Piezoelement
- 506
- Reibrad
- 508
- Fliegkraftregelung
- 510
- Zahnrad
- 600
- Verriegelungsvorrichtung
- 602
- Resonator
- 604
- Kraftübertragungselement
- 606
- Feder
- 608
- Verriegelungselement
- 610
- Anschlag
- 700
- Blockdiagramm
- 702
- Steuergerät
- 704
- Netzwerk
- 706
- Piezoantrieb
- 708
- Audiosystem
- 710
- Mikroprozessor
- 712
- Speicher
- 714
- Nutzerschnittstelle
- 716
- Netzwerkschnittstelle
- 718
- Programm
- 720
- Audiodatei
- 722
- Piezotreiber
- 724
- Schalter
- 800
- Flussdiagramm
- 802
- Aktivierung
- 804
- Antrieb
des Verriegelungselements
- 806
- Deaktivierung
- 900
- Flussdiagramm
- 902
- Detektion
- 904
- Erzeugung
eines Steuersignals
- 906
- Empfangs
des Steuersignals
- 908
- Erzeugung
eines ersten, zweiten und dritten Signals
- 910
- Empfangs
des ersten, zweiten und dritten Signals
- 912
- Erzeugung
von Vibrationen
- 914
- Staufach
verriegelt?
- 916
- Entriegelung
- 918
- Erzeugung
eines akustischen Signals
- 920
- Verriegelung
- 922
- Erzeugung
eines akustischen Signals