-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bowdenzugaggregat für insbesondere Kraftfahrzeugverschlüsse, mit einem Bowdenzug mit Bowdenzughülle und Bowdenzugseele, und mit wenigstens einem Schalter.
-
Ein Bowdenzugaggregat der eingangs beschriebenen Art wird im Rahmen der
DE 100 02 215 C1 beschrieben. Hier geht es insgesamt um einen Türgriff, welcher mit einer Seilzuganordnung kombiniert ist. Die Seilzuganordnung verfügt über eine Längeneinstell-Vorrichtung für einen Außenzug. Gleichzeitig ist ein Betätigungsglied des Türgriffes mit je einem Ende des Innenzuges des Seilzuges verbunden. Zudem sind Fixierungsmittel vorgesehen, mit deren Hilfe eine Innenhülse und Außenhülse relativ zueinander festgelegt werden können. Der Außenzug besteht aus einer flexiblen Hülle mit einer steifen Verlängerung, die ihrerseits aus der Außenhülse und der Innenhülse aufgebaut ist. Die Außenhülse und die Innenhülse lassen sich gegeneinander axial verschieben.
-
Das bekannte Bowdenzugaggregat ist nicht nur kompliziert aufgebaut, sondern weist im Wesentlichen auch nur eine Funktion auf, nämlich die Bewegung eines Türgriffs auf ein entsprechendes Wirkglied im Türschloss zu übertragen. Ein Bowdenzugaggregat kann aber auch mehrere Funktionen gleichzeitig übernehmen, wie dies insbesondere die
DE 38 15 769 A1 aufzeigt. Hier wird insbesondere ein Bremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge offenbart, der aus Verstärkerzylinder und Verstärkerkolben besteht, wobei der Verstärkerkolben in Wirkverbindung mit dem Bremspedal steht. Zudem ist dort als ein Zugkraft übertragendes Element ein Bowdenzug vorgesehen, der mit dem Verstärkerkolben verbunden ist und einen Schalter betätigt, der eine Pumpe, insbesondere über den elektronischen Regler, steuert.
-
Bei diesem Anwendungsfall sorgt der Bowdenzug also nicht nur für eine Übertragung von Betätigungsbewegungen, sondern auch für das Aktivieren eines Schalters, der entsprechende elektrische Signale an eine weitere Vorrichtung weiterleitet. Insgesamt hat sich diese mehrfache Funktion eines Bowdenzuges im Stand der Technik und damit vor allem in einem Bremskraftverstärker bewährt. Allerdings sind die Anwendungen bisher hierauf beschränkt. Bei Kraftfahrzeugtürverschlüssen besteht dagegen das Problem, dass Feuchtigkeit und mögliche Verschmutzungen einen großflächigen Einsatz bisher verhindert haben. Hier setzt die Erfindung ein.
-
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Bowdenzugaggregat für insbesondere Kraftfahrzeugtürverschlüsse der eingangs beschriebenen Gestaltung so weiter zu entwickeln, dass eine funktionssichere Betätigung mit verringertem konstruktiven Aufwand zur Verfügung gestellt wird.
-
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Bowdenzugaggregat im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter an dem Bowdenzug angeordnet ist.
-
Erfindungsgemäß verfügt das Bowdenzugaggregat also über zumindest einen Schalter. Bei diesem Schalter handelt es sich für gewöhnlich um einen elektrischen Schalter, bzw. aufgrund seiner Größe auch bevorzugt um einen Mikroschalter, der in einem Kraftfahrzeugtürverschluss Relativbewegungen von Elementen wie z. B. Drehfalle, Verriegelungselemente usw.) separat und/oder zueinander detektiert. Dabei treten diese Elemente mit dem Schalter in Wechselwirkung, so dass je nach Lage der Elemente und des damit verbundenen Zustands des elektrischen Schalters ein eindeutiges Signal erhalten werden kann. Folglich lassen sich so über die Wechselwirkung des Schalters mit den besagten Elementen präzise Aussagen zu dem aktuellen Funktionszustand des Kraftfahrzeugtürschlosses gewinnen.
-
Ein Mikroschalter stellt insbesondere einen Tastsensor dar, wobei dieser sowohl mechanisch als auch elektrisch arbeitet. D. h., wird ein Teil des Mikroschalters durch eine eintretende Bewegung aktiviert, so wird diese mechanische Bewegung bevorzugt in ein elektrisches Signal umgewandelt.
-
In der hier vorliegenden Erfindung dient vor allem ein Steuerelement, welches mit dem Bowdenzug über die Bowdenzugseele verbunden ist, als Bewegungsübermittler. Dieses Steuerelement ist so mit dem Bowdenzug verbunden, dass es mit dem Kontaktbereich des Mikroschalters in berührenden Eingriff bringbar ist.
-
D. h., der Schalter bzw. der Mikroschalter ist vorteilhaft in den Bowdenzug integriert. Meistens wird der Schalter von dem Bowdenzug bzw. einem Gehäuse dicht umschlossen. Der Schalter ist dadurch verkapselt und von Umwelteinflüssen geschützt. Dabei wird der Schalter von dem Bowdenzug betätigt, sobald der Bowdenzug selbst etwaige Betätigungsbewegungen überträgt. Diese Betätigungsbewegung kann bevorzugt nach der Erfindungslehre die Betätigung eines Türgriffes an einem Kraftfahrzeug sein. Oder aber der Bowdenzug wird von einem der zuvor bereits angesprochenen Elemente (Drehfalle, Verriegelungselemente) im Kraftfahrzeugtürverschluss betätigt. Auch eine motorische Betätigung zur Auslenkung der besagten Elemente ist möglich.
-
Bei dem Steuerelement, das mit dem Bowdenzug über die Bowdenzugseele verbunden ist, kann es sich lediglich um eine Materialverdickung handeln, oder aber auch um einen weiteren Sensor bzw. ein elektrisches Element, welches eine entsprechende Ausgestaltung für die Betätigung des Mikroschalters mit sich bringt.
-
Die Ausgestaltung des Steuerelementes muss vor allem in der Lage sein, mit dem Schalter bzw. mit einem Teil eines Schalters an einer bestimmten Position, bei einer gleichzeitigen Bewegung der Bowdenzugseele, in Kontakt zu treten.
-
Insgesamt kann also das Steuerelement nicht nur den Schalter bzw. Mikroschalter über die Bewegung des Bowdenzuges aktivieren, sondern zusätzlich auch, wenn es sich hierbei um ein elektrisches Element handelt, weitere Funktionen übernehmen. Damit können insgesamt mehrere Aufgaben sowie auch mehrere Funktionen in die Bewegung bzw. Aufnahmen des Bowdenzuges integriert und damit in einem Kraftfahrzeugverschluss bewältigt werden. Hierin sind die wesentlichen Vorteile der Erfindungslehre zu sehen.
-
Zudem verfügt das Bowdenzugaggregat und der darin integrierte Schalter über ein vorzugsweise geschlossenes bzw. abgedichtetes Gehäuse, welches die Aufgabe hat, die beiden erfindungsgemäßen Elemente (Bowdenzug und Schalter) vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise Staub oder Flüssigkeit entsprechend zu schützen.
-
Des Weiteren sorgt das Gehäuse dafür, dass vor allem der Schalter bzw. der Mikroschalter innerhalb des Gehäuses fest verankert wird. Dadurch erhält der Schalter bzw. der Mikroschalter einen stabilen Halt. Folglich kann der Schalter vor allem während des Betriebes des Kraftfahrzeuges auch bei etwaigen Erschütterungen dauerhaft einwandfreie exakte Ergebnisse liefern. Um dieser Anforderung zusätzlich nachzukommen, verfügt das Gehäuse für den Schalter bzw. Mikroschalter auch noch über einen Stab bzw. allgemein ein Sicherungselement, der (das) den Schalter zusätzlich abdichtet und auch in seiner Bewegung sichert.
-
Hinzu kommt, dass das Gehäuse, um die Produktionskosten möglich gering zu halten, selbst bevorzugt einteilig und aus einem Kunststoff hergestellt wird. Gleichzeitig kann es sich bei dem Gehäuse auch um ein Spritzgussteil handeln.
-
Da das Gehäuse nicht nur den Schalter bzw. Mikroschalter aufnimmt, sondern auch den Bowdenzug bzw. die Bowdenzughülle, weist dieses entsprechend eine ringförmige Aufnahme für die Bowdenzughülle auf. Die Bowdenzughülle kann somit dort passend von dem Gehäuse aufgenommen und damit befestigt werden. Außerdem stützt sich die Bowdenzughülle an der Aufnahme ab.
-
Es hat sich bewährt, wenn das Anschlagelement als die Bowdenzughülle fixierendes Befestigungsmittel ausgebildet ist. Dabei mag das Befestigungsmittel erfindungsgemäß das oben beschriebene Gehäuse bzw. einen Teil desselben darstellen. D. h., das erfindungsgemäße Gehäuse dient zusätzlich als Gegenlager oder Endanschlag für den Bowdenzug. Entscheidend ist hierbei, dass das Anschlagelement zusammen mit dem Anschlag an der Bowdenzughülle für die mechanische Fixierung der Bowdenzughülle im Betrieb des Bowdenzugaggregates gegenüber der Bowdenzugseele sorgt.
-
Für die beschriebene Kraftfahrzeuganwendung wird das Bowdenzugaggregat in der Regel mit einem aus dem Kraftfahrzeugtürverschluss herausgeführten Hebel oder einem Hebel im Innern des Kraftfahrzeugtürschlosses verbunden. Bei diesem Hebel mag es sich um einen Außenbetätigungshebel eines Außentürgriffes handeln. Gleichzeitig geht der Bowdenzug so eine Verbindung mit einem Außentürgriff ein. Dies ist aber generell nicht zwingend, denn es kann sich beispielsweise auch um die Betätigung einer Heckklappe, eines Seitenfensters etc. handeln.
-
Bei diesen Anwendungsfällen sorgt der Bowdenzug als Verbindungsmittel also dafür, Betätigungsbewegungen, insbesondere Ziehbewegungen am Außentürgriff auf den Außenbetätigungshebel des Kraftfahrzeugtürverschlusses zu übertragen, so dass ein im Innern des Kraftfahrzeugtürverschlusses befindliches Gesperre durch diesen Vorgang geöffnet wird.
-
Hinzu kommt, dass das Bowdenzugaggregat angebracht in einem Kraftfahrzeugtürverschluss den Vorteil hat, dass seine Funktionalität auch dann gegeben ist, wenn die Kraftfahrzeugtür durch beispielsweise einen Seitenaufprall im Falle eines Unfalles eine Beschädigung erfährt. Denn dieser Bowdenzug und der darin integrierte Schalter bzw. Mikroschalter werden, wie eingangs bereits erläutert, durch ein entsprechendes Gehäuse zusätzlich geschützt. Insgesamt bietet also das erfindungsgemäße Gehäuse einen zusätzlichen Schutz der eingangs beschriebenes Elemente auch im Falle eines Unfalls.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Bowdenzugseele durch Verpressen mit dem Steuerelement verbunden. D. h., es besteht eine Pressverbindung zwischen dem Steuerelement und der Bowdenzugseele. Das Steuerelement umfasst insbesondere an seinem Ende eine Öffnung oder Bohrung, in die die Seele des Bowdenzuges hineinreicht. Das Ende des Steuerelementes mit der Öffnung oder Bohrung wird anschließend so verpresst, dass die Bowdenzugseele durch Kraftschluss mit dem Steuerelement verbunden ist.
-
Zu Montagezwecken wird die Bowdenzughülle durch eine ringförmige Öffnung im Gehäuse hindurchgesteckt und fixiert sowie gegebenenfalls abgedichtet. Das dort hindurchgesteckte Ende der Bowdenzugseele wird mit einem Steuerelement verbunden, und zwar durch Hineinstecken eines Endes der Bowdenzugseele in eine öffnung im Steuerelement welches, wie bereits oben beschrieben, durch eine Pressverbindung anschließend verbunden wird. Das Bowdenzugaggregat ist damit durch seine besondere Ausgestaltung besonders platzsparend und einfach montierbar.
-
Insgesamt werden also erfindungsgemäß ein Bowdenzug, ein Steuerelement und ein Schalter zur Verfügung gestellt, wobei das Steuerelement über den Bowdenzug mit dem Schalter wechselwirkt, so dass präzise Aussagen zu dem aktuellen Funktionszustand des Kraftfahrzeugverschlusses in nur einem Bauteil gewonnen werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Bowdenzugaggregat in Kombination mit einem Kraftfahrzeugtürverschluss.
-
In der Figur ist ein Bowdenzugaggregat dargestellt, welches im Rahmen der Zeichnung einen Kraftfahrzeugtürverschluss mit einem Außentürgriff verbindet. Dazu arbeitet ein Bowdenzug (1, 2) mit Bowdenzughülle (1) und Bowdenzugseele (2) auf einem nicht eingezeichneten Außenbetätigungshebel des Kraftfahrzeugtürverschlusses. Dem Bowdenzugaggregat ist zudem ein Schalter bzw. Mikroschalter (3) zugeordnet sowie ein mit der Bowdenzugseele (2) verbundenes Steuerelement (4).
-
Zudem sind der Bowdenzug (1, 2) und der Schalter bzw. der Mikroschalter (3) von einem Gehäuse (5) dicht umschlossen. Das Gehäuse (5) dient dazu, um die Bowdenzughülle (1) entsprechend aufzunehmen und dauerhaft zu fixieren. Insbesondere umfasst das Gehäuse (5) eine ringartige Aufnahme, welche die Bowdenzughülle (1) umringt und als Widerlager fungiert. Die Position der Bowdenzughülle (1) wird so vorteilhaft stabilisiert. Die Bowdenzugseele (2) wird somit über die Bowdenzughülle (1) durch das Gehäuse (5) hindurchgeführt.
-
D. h., durch diese entsprechende Stabilisierung kann die Bowdenzugseele (2) aus der Bowdenzughülle (1) heraus- und hineinbewegt werden, da das Gehäuse (5), wie oben bereits beschrieben, als ein Gegenlager oder Endanschlag dient.
-
Wird also das Bowdenzugaggregat 1, 2 durch beispielsweise einen Türgriff betätigt, so wird dieser bzw. die Seele des Bowdenzuges (2) entsprechend gezogen. Wie eingangs bereits beschrieben, befindet sich an der Bowdenzugseele (2) zusätzlich das Steuerelement (4), welches in seiner besonderen geometrischen Ausgestaltung einen im Vergleich zu der Bowdenzugseele (2) in seiner Breite verdickten Bereich darstellt. D. h., das Steuerelement (4) wird in Richtung des Pfeils in 1 gezogen. Nach Überwindung einer bestimmten Strecke (5) läuft das Steuerelement (4) gegen den Schalter bzw. Mikroschalter (3) und betätigt diesen. Durch den Schalter bzw. Mikroschalter (3) wird, wie oben beschrieben, ein elektrisches Signal ausgelöst, welches eine Zentraleinheit bzw. Steuereinheit über den Zustand des Kraftfahrzeugverschlusses informiert.
-
Dadurch, dass der Schalter bzw. der Mikroschalter (3) in den Bowdenzug (1, 2) integriert ist und zudem von dem Gehäuse umgeben ist (5), ist gleichzeitig auch eine gewisse Ausfallsicherheit gegeben, da das Gehäuse (5) die darin integrierten Bauteile vor äußeren Einflüssen zusätzlich schützt.
-
Zu diesem Zweck ist auch das Bowdenzugaggregat (1, 2) mit einem Stab (6) als Sicherungselement versehen, welcher insbesondere den Schalter bzw. den Mikroschalter (3) abdichtet und zusätzlich fixiert.
-
Ebenfalls schließt sich an das Gehäuse (5) ein Faltenbalg (7) an, in dem das an der Bowdenzugseele (2) befestigte Steuerelement (4) im Ruhezustand gelagert wird. Damit ist insbesondere gemeint, dass das Steuerelement (4) eine Ruhelage (gemeint ist eine bevorzugte, insbesondere selbst aufrechterhaltende Lage) hat, in der es vom Kontaktbereich des Schalters bzw. Mikroschalters (3) entfernt positioniert ist.
-
Denn bei einer entsprechenden Bewegung des Bowdenzuges (1, 2) wird das daran befestigte bzw. damit verbundene Steuerelement (4) entlang des Gehäuses (5) verfahren, bis es in einem Kontaktbereich (K) mit dem Schalter bzw. Mikroschalter (3) in Wechselwirkung tritt. Dabei wird bei einer genaueren Betrachtung ein Teil des Schalters bzw. des Mikroschalters (3) teilweise eingefahren, wobei der Schalter (3) simultan dazu ein eindeutiges elektrisches Signal an die Steuereinheit ausgibt.
-
Das erfindungsgemäße Bowdenzugaggregat (1, 2) mit dem darin integrierten Schalter- bzw. Mikroschalter (3) hat also den Vorteil, dass seine mehrfache Funktionalität in praktisch nur einem Bauteil vereint ist, so dass etwaige Produktionskosten sowie auch Wartungszeit eingespart werden können. Denn der Bowdenzug (1, 2) und der Schalter (3) müssen nicht getrennt montiert werden, sondern können gemeinsam im oder am Kraftfahrzeugtürverschluss angebracht werden. Zudem ist seine Funktionalität auch dann gegeben, wenn die Kraftfahrzeugtür durch z. B. einen Seitenaufprall eine Beschädigung erfährt. An dieser Stellt setzt die Erfindung insgesamt ein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10002215 C1 [0002]
- DE 3815769 A1 [0003]