Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil, mit einem kraftbeaufschlagten und in Antriebsbewegungsrichtung bewegbaren Antriebselement, wobei das Antriebselement einen Antriebsanschlag aufweist, über den ein Mitnehmer bei einer Antriebsbewegung mitnehmbar ist. Zudem betrifft die Erfindung eine Anordnung mit einer Schubladenausziehführung und einer solchen Antriebsvorrichtung. Weiters betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus, einem bewegbaren Möbelteil und einer solchen Antriebsvorrichtung.
Bei Möbelbeschlägen ist es meist notwendig, dass vor allem bei Antriebsvorrichtungen Antriebsbewegungen zwischen einzelnen Komponenten weitergeleitet werden. Da diese Weiterleitung meist nur abschnittsweise während einer Relativbewegung eines bewegbaren Möbelteils zur Antriebsvorrichtung erfolgen soll, erfolgt dies z. B. über eine passende mechanische Koppelung. Dazu werden bei gattungsbildenden Antriebsvorrichtungen Mitnehmer in Verbindung mit an Antriebselementen ausgebildeten Anschlägen verwendet. Bei normalem Betrieb liegt der Mitnehmer am Anschlag an und wird somit bei der Durchführung der Antriebsbewegung durch den Antriebsanschlag mitgenommen.
Nun kann es aber aufgrund von Fehlbedienungen oder aufgrund von für die Funktionsfähigkeit notwendiger Toleranzen vorkommen, dass der Mitnehmer auf die vom Anschlag abgewandte Seite gelangt. Zum Beispiel kann beim Einhängen der Schublade der Anschlag versehentlich überfahren werden. Auch ist es möglich, dass die Antriebseinheit unabsichtlich ausgelöst wird, wenn der Schubkasten nicht eingehängt, sodass beim anschließenden Einhängen des Schubkastens der Mitnehmer auf die vom Anschlag abgewandte Seite gelangt. Bei einer solchen ungewünschten Ausgangslage war es bisher immer notwendig mit relativ großer Gewalt die Mitnehmer wieder auf die richtige Seite des Anschlages zu bringen. Hierbei konnten natürlich Schädigungen in den verschiedensten Teilen der Antriebsvorrichtung auftreten. Es konnte sogar vorkommen, dass die komplette Antriebsvorrichtung nicht mehr zu brauchen war.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Antriebsvorrichtung zu schaffen. Insbesondere sollen die bekannten Nachteile behoben werden. Vor allem sollen Schäden bei Fehlbedienungen möglichst ausgeschlossen werden.
Dies wird durch eine Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben. Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an einer vom Anschlag abgewandten Seite des Antriebselements eine Überfahrrampe für den Mitnehmer zum Überfahren des Antriebselements in Antriebsbewegungsrichtung ausgebildet ist. Das heißt, die vom Antriebsanschlag abgewandte Seite ist im Gegensatz zu bisherigen Ausführungen so ausgebildet, dass ein Zurückbewegen des Mitnehmers auf die richtige Anschlagseite keine Schäden mehr auslöst. Die Überfahrrampe ist so gestaltet, dass ein Vorbeifahren beschädigungsfrei möglich ist. Die Überfahrrampe kann auch als Ausweichelement oder als Weiche bezeichnet werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Antriebsvorrichtung ein Gehäuse, das im Gehäuse verriegelbare Antriebselement und einen das Antriebselement kraftbeaufschlagenden, einerseits mit dem Gehäuse und andererseits mit dem Antriebselement verbundenen Kraftspeicher aufweist. Wenn die Antriebsvorrichtung als eine Ausstoßvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil ausgebildet ist, so wird durch Überdrücken des bewegbaren Möbelteils in eine hinter der Schließstellung des bewegbaren Möbelteils liegende Überdrückstellung das Antriebselement entriegelt, wonach sich der Kraftspeicher entspannen kann und über das Antriebselement das bewegbare Möbelteil in Öffnungsrichtung (entspricht der Antriebsbewegungsrichtung) ausstößt. Derartige Vorrichtungen können als sogenannte Touch-Latch-Mechanismen bezeichnet werden. Die Verriegelung kann dabei reibschlüssig, formschlüssig oder auf ähnliche Art und Weise erfolgen. Bevorzugte Ausführungsformen sehen vor, dass das Antriebselement oder ein mit dem Antriebselement in Verbindung stehender Antriebs- oder Ausstoßschlitten über eine im Gehäuse ausgebildete herzkurvenförmige Kulissenbahn oder über einen im Gehäuse ausgebildeten abgewinkelten Endabschnitt am Gehäuse verriegelbar ist.
Der Antriebsanschlag sollte so ausgebildet sein, dass er eine Mitnahme des Mitnehmers ermöglicht. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Antriebsanschlag quer, vorzugsweise rechtwinkelig, zur Antriebsbewegungsrichtung ausgerichtet ist. Besonders bevorzugt bildet der Antriebsanschlag im Betriebszustand eine rechtwinkelig zur Antriebsbewegungsrichtung und im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Ebene.
Um nun auf möglichst einfache und schonende Art und Weise das Überfahren des Antriebselements zu ermöglichen, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Überfahrrampe eine zumindest teilweise quer, vorzugsweise in einem Neigungswinkel zwischen 10° und 45°, zur Antriebsbewegungsrichtung geneigte Rampenoberfläche aufweist. Der Neigungswinkel dieser Rampenoberfläche kann im Betriebszustand um eine vertikale Achse aufgespannt sein. Wenn dem so ist, bildet die Rampenoberfläche eine seitliche (sozusagen auf die Seite„blickende") Begrenzung. Diese Rampenoberfläche ist also seitlich vom Antriebsanschlag abgewandt. Demgegenüber ist gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Neigungswinkel der Rampenoberfläche im Betriebszustand der Antriebsvorrichtung um eine horizontale und rechtwinkelig zur Antriebsbewegung ausgerichtete Achse aufgespannt ist (siehe dazu beispielsweise Fig. 17). Diese Rampenoberfläche bildet somit eine „nach oben blickende" Begrenzung an der vom Antriebsanschlag abgewandten Seite.
Das Antriebselement weist bevorzugt ein Basisteil auf. Für ein beschädigungsfreies reversibles Überfahren ist bevorzugt vorgesehen, dass das Antriebselement ein Basisteil aufweist, wobei die Überfahrrampe bewegbar am Basisteil gelagert ist. Besonders bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass die Überfahrrampe um eine quer, vorzugsweise rechtwinkelig, zur Antriebsbewegungsrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar bzw. nachgiebig bewegbar ist. Eine einfache Ausführungsvariante sieht hierbei vor, dass das Basisteil und die Überfahrrampe einstückig, vorzugsweise aus Kunststoff, ausgebildet sind.
Grundsätzlich ist es möglich, dass die vorliegende Erfindung bei bestehenden Antriebsvorrichtungen nachgerüstet wird. Dazu müsste nur das Antriebselement durch ein neuartiges Antriebselement mit Überfahrrampe ersetzt werden. Daher ist es nicht notwendig, dass der Mitnehmer zwingend Teil des Schutzbereichs ist. Bevorzugt ist
allerdings vorgesehen, dass der Mitnehmer Teil der Antriebsvorrichtung ist und relativ zum Antriebselement bewegbar ist. Die genaue Ausbildung des Mitnehmers ist an sich beliebig. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Mitnehmer bolzenförmig ausgebildet ist, wobei der Mitnehmer quer, vorzugsweise rechtwinkelig, zur Antriebsbewegungsrichtung ausgerichtet ist. Für eine entsprechende Anordnung des Mitnehmers im Bereich der Antriebsvorrichtung ist der Mitnehmer bevorzugt an einem Basiselement montiert, wobei der Mitnehmer am Basiselement bewegbar, vorzugsweise um eine parallel zur Antriebsbewegungsrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar, gelagert ist. Ein Vorbeibewegen des Mitnehmers an diversen Teilen war bisher durch Gewalt bereits möglich. Um hier Schädigungen vorzubauen, ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass beim Überfahren der Überfahrrampe in Antriebsbewegungsrichtung durch den Kontakt zwischen der Überfahrrampe und dem Mitnehmer entweder die zum Basisteil des Antriebselements relativ bewegbare Überfahrrampe oder der am Basiselement bewegbar gelagerte Mitnehmer nachgibt. Das heißt, eine der beteiligten Komponenten (Überfahrrampe oder Mitnehmer) ist nachgiebig ausgebildet. Dadurch werden Schäden vermieden.
Für eine gute Koppelung des Mitnehmers mit dem Antriebselement ist bevorzugt vorgesehen, dass am Antriebselement ein dem Antriebsanschlag zugewandter Fanghebel für den Mitnehmer angeordnet ist. Dieser Fanghebel ist am Antriebselement bzw. an einem Basisstück dieses Antriebselement bewegbar, vorzugsweise schwenkbar, gelagert. Um Lärmentstehung bei Kontakt des Antriebsanschlags mit dem Mitnehmer zu verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass der Antriebsanschlag von einem, vorzugsweise aus Gummi bestehenden, Pufferelement gebildet ist.
Schutz wird auch begehrt für eine Anordnung mit einer Schubladenausziehführung und einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung. Hier kann vorgesehen sein, dass die Schubladenausziehführung eine Korpusschiene und eine Ladenschiene aufweist, wobei der Mitnehmer an der das Basiselement bildenden Korpusschiene montiert ist.
Darüber hinaus wird Schutz für ein Möbel mit den Merkmalen von Anspruch 19 begehrt. Prinzipiell kann die Antriebsvorrichtung am Möbelkorpus angeordnet und der Mitnehmer am bewegbaren Möbelteil befestigt sein. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass das Antriebselement am bewegbaren Möbelteil und der Mitnehmer am Möbelkorpus angeordnet ist.
Wie bereits erwähnt kann die Antriebsvorrichtung als Ausstoßvorrichtung fungieren. Es ist aber auch möglich, dass die Antriebsvorrichtung als eine, vorzugsweise gedämpfte, Einziehvorrichtung zum Einziehen des bewegbaren Möbelteils aus einer Offenstellung in eine Schließstellung fungiert. Auch eine Variante, bei der die Antriebsvorrichtung sowohl als Ausstoßvorrichtung als auch als Einziehvorrichtung fungiert, ist möglich.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Möbels,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Unterseite eines bewegbaren
Möbelteils mit einer Antriebsvorrichtung,
Fig. 3 - 6 diverse Stellungen der Antriebsvorrichtung mit bewegbarem Möbelteil
Fig. 7 - 10 diverse Stellungen der Antriebsvorrichtung ohne bewegbares Möbelteil und
Fig. 1 1 - 18 diverse Ansichten der Antriebsvorrichtung bei bewegbar gelagertem
Mitnehmer.
In Fig. 1 ist ein Möbel 16 mit zwei im Möbelkorpus 17 bewegbar gelagerten Möbelteilen 2 in Form von Schubladen dargestellt, wobei das obere bewegbare Möbelteil teilweise geöffnet ist.
Fig. 2 zeigt die Unterseite eines bewegbaren Möbelteils 2 mit einer Anordnung bestehend aus beidseitig angeordneten Schubladenausziehführungen 13 und beidseitig angeordneten Antriebsvorrichtungen 1 . Das bewegbare Möbelteil 2 weist eine Frontblende 19 und ein Schubladenbehältnis mit einem Schubladenunterboden 18 auf. Die Schubladenausziehführungen 13 umfassen eine Korpusschiene 14, eine
Ladenschiene 15 und gegebenenfalls eine Mittelschiene. An der Korpusschiene 14 ist über eine Halteplatte 21 der Mitnehmer 4 befestigt. Dieser Mitnehmer 4 ist also korpusfest. Auf dem Schubladenunterboden 18 sind beidseitig spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildete Antriebsvorrichtungen 1 angeordnet bzw. montiert. Diese beiden Antriebsvorrichtungen 1 sind über die Synchronisierungsvorrichtung 20 miteinander synchronisiert.
In Fig. 3 ist eine Normalstellung der Antriebsvorrichtung 1 dargestellt. Hierbei ist der Mitnehmer 4 zwischen dem Antriebselement 3 und dem Fanghebel 4 positioniert bzw. „gefangen". Die Antriebsvorrichtung 1 befindet sich in Verriegelungsstellung, da der Verriegelungshebel 24 in der herzkurvenförmigen Kulissenbahn 8 verriegelt ist. In dieser Fig. 3 ist auch eine an der Ladenschiene 15 montierte Einziehvorrichtung 26 ersichtlich. Diese Einziehvorrichtung 26 ist mit dem separat vom Mitnehmer 4 ausgebildeten und an der Korpusschiene 14 angeordneten Einziehmitnehmer 27 koppelbar. Gemäß dieser Fig. 3 ist die Einziehvorrichtung 26 entspannt, weshalb sich das bewegbare Möbelteil 2 in Schließstellung befindet.
Wenn nun ausgehend von dieser Schließstellung in Schließrichtung (also gegen die Antriebsbewegungsrichtung R) auf das bewegbare Möbelteil 2 gedrückt wird, erfolgt eine Entriegelung des Verriegelungshebels 24, wodurch sich die Kraftspeicher 7 der Antriebsvorrichtung 1 entspannen können. Dadurch wird auch das Antriebselement 3 relativ zum Gehäuse 6 der Antriebsvorrichtung 1 in Antriebsbewegungsrichtung R bewegt. Da das Antriebselement 3 über den Antriebsanschlag A am korpusfesten Mitnehmer 4 anliegt, stößt sich das bewegbare Möbelteil 2 über die Antriebsvorrichtung 1 am korpusfesten Mitnehmer 4 ab. Gleichzeitig mit dieser Öffnungsbewegung wird durch die Kopplung der Einziehvorrichtung 26 mit dem Einziehmitnehmer 27 ein nicht dargestellter Einziehkraftspeicher gespannt. In Fig. 4 ist der Fanghebel 1 1 für den Mitnehmer 4 bereits aus seiner Fangstellung verschwenkt, sodass sich das bewegbare Möbelteil 2 in einem Freilauf befindet. Der Fanghebel 1 1 ist dazu am Basisteil 9 des Antriebselements 3 verschwenkbar gelagert. Beim Schließen des bewegbaren Möbelteils 2 erfolgt zunächst ein Spannen des Kraftspeichers 7 bis der Verriegelungshebel 24 wieder verriegelt ist. Nach Erreichen dieser Verriegelungsstellung kann die Einziehvorrichtung 26 seine Wirkung entfalten und bewegt das bewegbare Möbelteil 2 im letzten Schließabschnitt in die Schließstellung.
Bei einer Fehlbedienung kann es vorkommen, dass der Mitnehmer 4 auf die vom Antriebsanschlag A abgewandte Seite W gelangt, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Wenn ausgehend von dieser Fehlstellung versucht wird, das bewegbare Möbelteil 2 zu öffnen, kann dies nicht auf vorher beschriebene Weise erfolgen, da ja kein Abstoßen am Mitnehmer 4 möglich ist. Wenn bisher diese Fehlstellung vorlag, musste mit Gewalt versucht werden, den Mitnehmer 4 wieder auf die richtige Seite des Antriebsanschlages A zu bringen. Dabei konnten natürlich Schäden auftreten. In Fig. 6 ist nun ersichtlich, dass am Antriebselement 3 eine Überfahrrampe 5 ausgebildet ist, die ein beschädigungsfreies Zurückbewegen des Mitnehmers 4 auf die „richtige", dem Fanghebel 11 zugewandte Seite des Antriebsanschlags A ermöglicht.
Fig. 7 zeigt aus einem anderen Blickwinkel das Gehäuse 6 der Antriebsvorrichtung 1 mit den diversen wichtigen Komponenten und dem Mitnehmer 4. Die Position des Mitnehmers 4 entspricht der Stellung gemäß Fig. 5. In dieser Fig. 7 ist auch der Ausstoßschlitten 22 erkennbar, an dem die Kraftspeicher 7 gehalten sind. Zudem ist an diesem Ausstoßschlitten der Verriegelungshebel 24 schwenkbar gelagert. Weiters ist das Koppelelement 23 abgebildet, welches das Basisteil 9 des Antriebselements 3 mitbildet. Mit diesem Basiselement 9 ist die Überfahrrampe 5 einstückig ausgebildet. An dieser Überfahrrampe 5 ist auch das Pufferelement 12 angeordnet, welches den Antriebsanschlag A bildet. Die Überfahrrampe 5 weist eine geneigte, „nach oben blickende" Rampenoberfläche F auf. Fig. 8 entspricht der Stellung des Mitnehmers 4 gemäß Fig. 6. Gemäß Fig. 8 wird der Mitnehmer in Antriebsbewegungsrichtung R relativ zum Antriebselement 3 bewegt. Durch den Kontakt des bolzenförmigen Mitnehmers 4 mit der geneigten Rampenoberfläche F der Überfahrrampe 5 wird der vordere Bereich der Überfahrrampe 5 um die horizontal und rechtwinkelig zur Antriebsbewegungsrichtung ausgerichtete Achse X5 bewegt bzw. verschwenkt. Das heißt, diese Überfahrrampe 5 gibt nach.
Sobald bei dieser Relativbewegung in Antriebsbewegungsrichtung R kein Kontakt mehr zwischen dem Mitnehmer 4 und der Rampenoberfläche F der Überfahrrampe 5 gegeben ist, gelangt der Mitnehmer 4 wieder in seine Koppel- bzw. Fangstellung
zwischen dem Antriebsanschlag A und dem Fanghebel 1 1 gemäß Fig. 9. In dieser Fig. 9 ist auch ersichtlich, dass der Verriegelungshebel 24 über den Verriegelungszapfen 25 in der herzkurvenförmigen Kulissenbahn 8 verriegelt ist. Über einen nicht dargestellten Anschlag kontaktiert der Verriegelungshebel 24 das Koppelelement 23 und mithin das Antriebselement 3. Somit steht der Ausstoßschlitten 22 mit dem Antriebselement 3 in Verbindung.
Wenn gemäß Fig. 10 der Ausstoßvorgang bereits abgeschlossen ist, befindet sich das Möbelteil 2 wieder in einem Freilauf, da der Mitnehmer 4 nicht mehr zwischen dem Fanghebel 1 1 und dem Antriebsanschlag A gehalten ist (entspricht der Fig. 4). In Fig. 10 ist der Neigungswinkel oc der Rampenoberfläche F eingezeichnet.
Die bisher in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele betreffen jeweils eine nachgiebige Ausführung der Überfahrrampe 5 selbst. Wie in den Fig. 1 1 bis 18 aber dargestellt kann die Überfahrrampe 5 auch mechanisch stabil ausgebildet sein, wogegen der Mitnehmer 4 nachgiebig an einem Basiselement 10 (Korpusschiene 14) gelagert ist. Gemäß Fig. 1 1 ist nur die Halteplatte 21 und der Mitnehmer 4 (ohne die Korpusschiene 14) dargestellt. Auf der abgewandten Seite W des Antriebsanschlags A ist die Überfahrrampe 5 angeordnet, die zwei unterschiedliche Steigungsabschnitte im Bereich der Rampenoberfläche F aufweist.
In Fig. 12 ist zeichnerisch auch die Korpusschiene 14 angedeutet. Zusätzlich ist ersichtlich, dass der Mitnehmer 4 bereits den mittleren Bereich der Rampenoberfläche F kontaktiert.
Bei dieser Bewegung des Mitnehmers 4 in Antriebsbewegungsrichtung R entlang der Überfahrrampe 5 wird der Mitnehmer 4 mitsamt der Halteplatte 21 um die parallel zur Antriebsbewegungrichtung R ausgerichtete Achse X4 verschwenkt (siehe Fig. 13). Dadurch kann der Mitnehmer 4 beschädigungsfrei in seine Normalstellung gemäß Fig. 14 gelangen.
In Fig. 15 ist in einem Schnitt dargestellt, wie sich der Mitnehmer 4 mitsamt seiner Halteplatte 21 beim Überfahren der Überfahrrampe 5 relativ zur Korpusschiene 14
verschwenkt. Die reversible Nachgiebigkeit der Halteplatte 21 kann durch eine entsprechende Lagerung über eine Schwenkachse gegeben sein, wobei sich die Halteplatte 21 relativ zur Korpusschiene 14 um diese Schwenkachse gegen eine Kraftbeaufschlagung (zum Beispiel gegen eine nicht dargestellte Schenkelfeder) in die Position gemäß Fig. 15 verschwenken kann. Alternativ kann auch die Halteplatte 21 selbst nachgiebig bzw. elastisch ausgebildet sein. Die Nachgiebigkeit kann aber auch bei einer fest mit der Korpusschiene 14 verbundenen Halteplatte 21 gegeben sein, indem sich die Korpusschiene 14 relativ zur Ladenschiene 15 verschwenkt bzw. verwindet. Diese Verwindung ist vor allem dadurch möglich, dass zwischen der Korpusschiene 14 und der Ladenschiene 15 Spiel (z. B. über Rollwägen usw.) gegeben ist.
In den Fig. 16 bis 18 ist in den Seitenansichten der Verlauf der Rampenoberfläche F mit unterschiedlichen Neigungswinkeln α gut erkennbar. In Fig. 17 ist auch ersichtlich, wie sich der Mitnehmer 4 mitsamt der Halteplatte 21 nach oben verschwenkt.
Mit der vorliegenden Erfindung ist somit eine Möglichkeit geschaffen, um bei einer Fehlbedienung beschädigungsfrei einen Mitnehmer 4 wieder in die vom Antriebsanschlag A beaufschlagbare Stellung zu bringen. Dies wird vor allem dadurch auf einfache Art und Weise ermöglicht, dass eine Überfahrrampe 5 für den Mitnehmer am Antriebselement 3 angeordnet ist, wobei entweder die Überfahrrampe 5 oder der Mitnehmer 4 selbst nachgiebig gelagert ist.
Bezugszeichenliste:
1 Antriebsvorrichtung
2 bewegbares Möbelteil
3 Antriebselement
4 Mitnehmer
5 Überfahrrampe
6 Gehäuse
7 Kraftspeicher
8 Kulissenbahn
9 Basisteil
10 Basiselement
11 Fanghebel
12 Pufferelement
13 Schubladenausziehführung
14 Korpusschiene
15 Ladeschiene
16 Möbel
17 Möbelkorpus
18 Schubladenunterboden
19 Frontblende
20 Synchronisierungsvorrichtung
21 Halteplatte
22 Ausstoßschlitten
23 Koppelelement
24 Verriegelungshebel
25 Verriegelungszapfen
26 Einziehvorrichtung
27 Einziehmitnehmer
R Antriebsbewegungsrichtung
A Antriebsanschlag
W abgewandte Seite
α Neigungswinkel
X5 Achse für Rampe
X4 Achse für Mitnehmer