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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ausstoßvorrichtung einer Ausziehführung, insbesondere für Schubkästen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Ausziehführung.
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Gattungsgemäße Ausstoßvorrichtungen
von Ausziehführungen
für in
einem Möbelkorpus
eines Möbels
ausziehbar gelagerten Schubkästen
sind in zahlreichen Ausführungen
aus dem Stand der Technik bekannt. Bei diesen wird ein Mitnehmer,
der entlang einer an einem Führungsgehäuse angeformten Führung verschiebbar
ist, mit einem in einem Rastmechanismus angeordneten Kraftspeicher
derart gekoppelt, dass durch Drücken
des Schubkastens in Richtung des Möbelkorpus der Rastmechanismus den
Mitnehmer freigibt und der vorgespannte Kraftspeicher den Schubkasten
in Öffnungsrichtung drückt. Wird
der Schubkasten anschließend
wieder in den Möbelkorpus
hinein geschoben, wird der Kraftspeicher vorgespannt und der Mitnehmer über den Rastmechanismus
in einer den Kraftspeicher vorspannenden Schließstellung verrastet.
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Problematisch
bei diesen Ausstoßvorrichtungen
ist, dass es bei verrasteten Ausstoßvorrichtungen durch missbräuchliche
Benutzung, insbesondere durch Ziehen an dem Schubkasten, zur Beschädigung von
Bauteilen der Ausstoßvorrichtung
bis hin zu deren Zerstörung
und damit zum vollständigen
Funktionsverlust der Ausstoßvorrichtung
kommen kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ausstoßvorrichtung bereit zu stellen,
die derart ausgebildet ist, dass eine oben beschriebene missbräuchliche
Benutzung der Ausstoßvorrichtung
nicht eine Zerstörung
der Ausstoßvorrichtung
oder Teile derselben herbeiführt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Ausstoßvorrichtung
einer Ausziehführung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Ausziehführung mit
den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist mindestens
eine der an dem Mitnehmer zur Aufnahme des Aktivators angeformten
Konturen in Richtung des Führungsgehäuses absenkbar
ausgebildet. Dadurch kann bei der Aufschlagung einer bestimmten
Zugkraft auf den Mitnehmer ein bestimmter Teil des Mitnehmers in
Richtung des Führungsgehäuses abtauchen,
so dass der in dem Mitnehmer gehaltene Aktivator außer Eingriff des
Mitnehmers gelangen kann.
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Vorteilhaft
ist außerdem,
dass ein derart gestalteter Mitnehmer gleichzeitig mehrere Funktionen in
der Ausstoßvorrichtung
erfüllt.
Somit kann die Funktion zum Schutz vor Zerstörung der Ausstoßvorrichtung
in das gleiche Bauteil eingearbeitet werden, welches die Ankopplung
an den Rastmechanismus bewirkt, den Schubkasten in der geschlossenen
Stellung hält
sowie die Ausstoßenergie
des Kraftspeichers überträgt. Der
kostenträchtige
Einbau separater Bauteile zur Erfüllung dieser Anforderungen
ist somit nicht notwendig.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einer
Ausführungsvariante
ist mindestens eine der Konturen des Mitnehmers mit zumindest einer
rampenartigen Gleitfläche
ausgebildet, die in einer Verschieberichtung des Mitnehmers von einem
Rand der Kontur weg ansteigt. Dadurch ist das Überlaufen des Aktivators über eine
Haltekante des Mitnehmers erleichtert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante ist
mindestens eine der Konturen des Mitnehmers auf einer dem Führungsgehäuse zugewandten
Unterseite mit einer Ausnehmung versehen, so dass der Mitnehmer
im Bereich der Kontur nur teilweise auf dem Führungsgehäuse aufliegt. Dadurch kann
beim Überlaufen
des Aktivators über
die Haltekante der Kontur die Kontur zum Führungsgehäuse hin umgebogen und damit
in Richtung des Führungsgehäuses abgesenkt
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante ist
eine der Konturen des Mitnehmers mit zwei rampenartigen Gleitflächen ausgebildet,
wobei die von dem Rand des Mitnehmers wegführende Gleitfläche eine
geringere Steigung als die von der gegenüber liegenden Seite der Kontur
her ansteigende Gleitfläche
aufweist. Dadurch wird das Überlaufen
des Aktivators über
die Kante der Kontur hinreichend erleichtert und bietet gleichzeitig
bei einem Ziehen am Schubkasten mit einer nur geringen Kraft dem
Aktivator einen sicheren Halt in dem Mitnehmer.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform
einer Ausziehführung
mit daran angeordneter Ausstoßvorrichtung,
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2 eine
schematische perspektivische Darstellung der Ausstoßvorrichtung
aus 1,
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3 eine
schematische Explosionsdarstellung der Ausstoßvorrichtung aus 2,
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4a–d
verschiedene Ansichten einer Ausführungsvariante des Mitnehmers
der Ausstoßvorrichtung
und
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5a–e
schematische Darstellungen des Bewegungsablaufes eines durch missbräuchlichen Zug
eingeleiteten Außereingriffbringens
des Aktivators aus dem Mitnehmer.
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In
der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie
oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf
die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung
und Position der Ausziehführung
und anderer Teile. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu
verstehen, das heißt,
durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische
Auslegung oder dergleichen können
sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist
mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Ausziehführung bezeichnet,
die aus einer in einem (nicht gezeigten) Möbelkorpus festgelegten Führungsschiene 2 besteht,
an der die Ausstoßvorrichtung 4 befestigt
ist sowie einer auf der Führungsschiene 2 verfahrbaren
Laufschiene 3, an der ein Aktivator 5 befestigt
ist, mit dem die Ausstoßvorrichtung 4 während eines
Schließ-
oder Öffnungsvorgangs
eines an einem Möbelkorpus
angeordneten beweglichen Möbelteils
aktivierbar ist. Die Ausziehführung 1 mit
der daran angeordneten Ausstoßvorrichtung 4 dient
insbesondere der Lagerung von Schubkästen, ist aber auch für andere
verschiebbare Elemente wie Schiebehalter, Ablagen oder dergleichen
einsetzbar.
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Wie
in 2 gezeigt, weist die Ausstoßvorrichtung 4 einen
durch den Aktivator 5 verschiebbaren Mitnehmer 8 auf,
der in einem Führungsgehäuse 6 entlang
mindestens einer in der hier gezeigten Darstellung mehrerer Führungen 9, 17, 18 verschiebbar ist.
Die Führungen 9 bzw. 17 sind
dabei vorzugsweise L-förmig
ausgebildet, um den Mitnehmer 8 durch Einschieben in den
kurzen Schenkel des L der Führungen 9, 17 in
einer Öffnungsposition
zu fixieren. Die Öffnungsposition
bezieht sich dabei auf den aus einem Möbelkorpus heraus bewegten Schubkasten.
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Zur
Fixierung des Mitnehmers 8 in einer Schließposition
(bei der der Schubkasten vollständig in
den Möbelkorpus
eingeschoben ist), weist die Ausstoßvorrichtung 4 bevorzugt
einen Rastmechanismus 11 mit einer aus dem Stand der Technik
bekannten Steuerkurve sowie einem entlang dieser Steuerkurve verschiebbaren
und mit dem Mitnehmer 8 gekoppelten Steuerelement 12 auf
(gezeigt in 3), um den Mitnehmer 8 entgegen
der Kraft eines Kraftspeichers 15 (ebenfalls gezeigt in 3)
in der Schließposition
zu fixieren. Das Steuerelement 12 greift dabei bevorzugt
in eine Bohrung 88 in einer Grundfläche 89 des Mitnehmers 8 ein.
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Wie
des Weiteren in 3 gezeigt ist, ist der Kraftspeicher 15 mit
dem Mitnehmer 8 über
eine Koppelstange 14 gekoppelt, die mit einem Kopfstück an einem
Koppelteil 90 des Mitnehmers 8 angekoppelt ist.
Die Koppelstange 14 und der Kraftspeicher 15, der
bevorzugt als Druckfeder ausgebildet ist, sind in einem Gehäuse 7 gelagert,
welches über
ein Koppelstück 13 an
dem Führungsgehäuse 6 befestigt
ist.
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Wie
in den 4a–d gezeigt ist, weist der Mitnehmer 8 zwei
voneinander beabstandete, die Aufnahme 10, zur Aufnahme
des Aktivators 5, bildende Konturen 81, 84 auf.
Dabei ist die erste Kontur 81 mit zwei rampenartigen Gleitflächen 82, 83 ausgebildet,
welche in einer Verschieberichtung X des Mitnehmers 8 von
den quer zur Verschieberichtung X verlaufenden Rändern der Kontur 81 weg
ansteigen. Die zweite Kontur 84 des Mitnehmers bildet die
zweite Wand der U- bzw. V-förmigen
Aufnahme 10 zur Aufnahme des Aktivators 5.
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Der
Aktivator 5 ist, wie in 5a–e zu erkennen
ist, bevorzugt mit zwei in die Aufnahme 10 hineinragenden
Zähnen 51, 52 ausgebildet,
deren Breite und Abstand voneinander so bemessen ist, dass die außen liegenden
Kanten der Zähne 51, 52 in
der Arbeitsstellung des Aktivators 5 die die Aufnahme 10 bildenden
Innenseiten der Konturen 81, 84 berühren.
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Wie
insbesondere in 4b zu erkennen ist, ist
der Mitnehmer 8 auf seiner Unterseite mit bevorzugt drei
Stegen 85, 86, 87 versehen, die in die
Führungen 9, 17, 18 des
Führungsgehäuses 6 hineinragen.
Der Steg 85 ist so ausgebildet, dass er die Führung 9 von
einer Unterseite des Führungsgehäuses 6 her
umgreift, um ein Abheben des Mitnehmers 8 von dem Führungsgehäuse 6 zu
verhindern.
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Wie
in den 4a und d besonders gut zu erkennen
ist, ist die Kontur 81 des Mitnehmers 8 auf einer
dem Führungsgehäuse 6 zugewandten
Unterseite mit einer Ausnehmung 91 versehen, so dass der
Mitnehmer 8 im Bereich der Kontur 81 nur teilweise
auf dem Führungsgehäuse 6 aufliegt
und bei Krafteinwirkung auf die Kontur 81 durch den Aktivator 5 in
Richtung des Führungsgehäuses 6 hin
nachgeben kann, wodurch die Höhe
der Kontur 81 vermindert wird und dadurch der Aktivator 5 leichter über die Kontur 81 des
Mitnehmers hinweg gleiten kann. Um einen Bruch der Kontur 81 aufgrund
der von dem Aktivator auf diese Kontur 81 ausgeübten Kraft
zu verhindern, ist die Kontur 81 bzw. die Verbindung der Kontur 81 mit
dem Mitnehmer 8 bevorzugt elastisch ausgebildet.
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Die
rampenartigen Gleitflächen 82, 83 der Kontur 81 sind
dabei bevorzugt so ausgebildet, dass die vom Rand des Mitnehmers 8 wegführende Gleitfläche 82 eine
geringere Steigung als die von der gegenüber liegende Seite der Kontur 81 her
ansteigende Gleitfläche 83 aufweist.
Dadurch wird dem Aktivator 5 bei einer nur mäßigen Krafteinwirkung
des Aktivators 5 in Richtung der Kontur 81 ein
hinreichender Halt gewährt,
wo hingegen ab einer bestimmten Krafteinwirkung der Aktivator 5 so
stark gegen die Kontur 81 drückt, dass die Kontur 81 sich
zur Gleitfläche 82 bzw.
zum Führungsgehäuse 6 hin
abtauchend verbiegt. Dadurch kann der Aktivator 5 über die
Kontur 81 hinweg gleiten und somit eine Zerstörung des Aktivators 5 bzw.
der an dem Mitnehmer 8 angekoppelten weiteren Teile der
Ausstoßvorrichtung 4 verhindern.
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In
den 5a–e ist der Ablauf eines solchen Außereingriffbringens
des Aktivators 5 von dem Mitnehmer dargestellt. Wie in 5a zu erkennen ist, ist der Aktivator 5 hier
mit dem Mitnehmer 8 im Eingriff. Die Zähne 51, 52 des
Aktivators 5 liegen dabei an den Innenseiten der Konturen 81, 84 an. 5b zeigt einen Zustand, bei dem der Aktivator 5 gegen
die Kontur 81 gedrückt
wird. Dabei wird die Kontur 81 in Richtung der Krafteinwirkung
hin umgebogen und stößt dabei
mit der vorher noch von dem Führungsgehäuse 6 bzw.
der Oberseite des Führungsgehäuses 16 beabstandeten
Unterseite der Kontur 81 an die Oberseite 16 des
Führungsgehäuses 6 an.
Dadurch liegt der Zahn 51 des Aktivators 5 an
der Gleitfläche 83 der
Kontur 81 an, so dass ein Hinweggleiten über die
Kontur 81 erleichtert ist. In 5c ist
der Zustand erreicht, wo der erste Zahn 51 des Aktivators 5 aus
der Ausnehmung 10 des Mitnehmers 8 heraus getreten
ist. Je nach Beschaffenheit des Führungsgehäuses 6 kann dieses
dabei zusätzlich
leicht nachgeben, so dass der Mitnehmer 8 im Bereich der
Kontur 81 weiter nach unten gedrückt wird.
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In
den 5d bis 5e ist
das Übergleiten
des zweiten Zahns 52 des Aktivators 5 über die
Kontur 81 gezeigt, so dass der Aktivator in der in 5e gezeigten Position vollständig von
dem Mitnehmer 8 gelöst
ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausziehführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Laufschiene
- 4
- Ausstoßvorrichtung
- 5
- Aktivator
- 6
- Führungsgehäuse
- 7
- Gehäuse
- 8
- Mitnehmer
- 9
- Führung
- 10
- Aufnahme
- 11
- Rastmechanismus
- 12
- Steuerelement
- 13
- Koppelstück
- 14
- Koppelstange
- 15
- Kraftspeicher
- 16
- Oberseite
des Führungsgehäuses
- 17
- Führung
- 18
- Führung
- 51
- Zahn
- 52
- Zahn
- 81
- Kontur
- 82
- Gleitfläche
- 83
- Gleitfläche
- 84
- Kontur
- 85
- Steg
- 86
- Steg
- 87
- Steg
- 88
- Bohrung
- 89
- Grundfläche
- 90
- Koppelteil
- 91
- Ausnehmung
- X
- Verschieberichtung