Vorrichtung und Verfahren zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgi
Handhaben von Karten und/oder zum Sortieren von Karten
[01] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern, zum Handhaben von Karten und/oder zum Sortieren von Karten. [02] Entsprechende Vorrichtungen sind beispielsweise aus der WO 2008/107839 A2, aus der WO 2004/039711 AI , aus der DE 10 2004 053 562 B4 bzw. aus der US 4,866,259 bekannt. So offenbart die WO 2008/107839 A2 eine Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträger in einem Applizierbereich, in welchem Karten und Kartenträger über einen industriellen Manipulator miteinander verheiratet werden, mit einer Kartenbereitstellung zur Zufuhr von Karten zu dem Applizierbereich und mit einem Karten trägerkanal zur Zufuhr von Kartenträgern, welche in der Regel in Form von Briefen und ähnlichem vorliegen, zu dem Applizierbereich. Hierbei werden die Karten in dem Kartenträgerkanal überprüft und dahingehend elektronisch erfasst, dass ein korrespondierender Brief mit entsprechender Adresse gedruckt und in dem Kartenträgerkanal synchron zu der entsprechenden Karte zu dem Applizierbereich geführt werden kann. Mittels eines horizontalen Gelenkarmroboters als Manipulator werden die Karten in dem Applizierbereich auf den Kartenträgern appliziert, wobei der Manipulator auch fehlerhafte Karten auf einem separaten Stapel aussortiert, die dann manuell entfernt werden müssen.
[03] Die WO 2004/03971 1 AI offenbart einen Zwischenspeicher bzw. ein Kartenmagazin, in welchem Karten nach einem fifo-Prinzip zwischengespeichert werden können.
[04] Die US 4,866,259 und die DE 10 2004 053 562 B4 offenbaren jeweils Vorrichtungen, mit denen Karten, die auf Kartenträgern appliziert werden sollen, personalisiert werden können. Hierbei werden neben allgemeinen Informationen, wie beispielsweise ein bestimmter Aufdruck eines Firmenlogos oder ähnlichem, diese Karten beispielsweise auch mit personalisierten Daten, wie einem persönlichen Foto eines Nutzers, dem Nutzernamen oder ähnlichem, versehen.
[05] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, gattungsgemäße Vorrichtungen möglichst kompakt auszugestalten bzw. gattungsgemäße Verfahren auf möglichst kompakten Anlagen durchzuführen.
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[06] Die eingangs genannte Aufgabe löst eine Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern in einem Applizierbereich, in welchem Karten und Kartenträger über einen industriellen Manipulator miteinander verheiratet werden, mit einer Kartenbereitstellung zur Zufuhr von Karten zu dem Applizierbereich und mit einem Kartenträgerkanal zur Zufuhr von Kartenträgern zu dem Applizierbereich, welche sich dadurch auszeichnet, dass in Reichweite des Manipulators wenigstens eine Kartenbearbeitungsstation und/oder eine Messstation und/oder ein reversibler Zwischenspeicher angeordnet sind.
[07] In Abweichung von der WO 2008/107839 A2, welche einen Manipulator mit zwei Ablagepositionen, einer Verheiratungsposition und einer Abwurfposition für fehlerhafte Karten, und einer Kartenaufnahmeposition offenbart, ermöglicht diese Vorrichtung einen besonders kompakten Aufbau, da Kartenbearbeitungsstationen, wie beispielsweise Mittel zum Aufbringen einer Klebestelle an der Karte, Kartendrucker, Embosser - also Vorrichtungen, mit denen Prägungen der Karte vorgenommen werden können -, Mittel zum Beschreiben eines Magnetstreifens und/oder Mittel zum Beschreiben eines elektronischen Speichers auf einer Karte, in unmittelbarer Nähe des Manipulators angeordnet werden können, wodurch die gesamte Baulänge bzw. Baugröße der entsprechenden Vorrichtung dementsprechend kleiner gewählt werden kann. Selbiges gilt für die Möglichkeit, eine Messstation zum Erfassen bestimmter Karteneigenschaften, wie beispielsweise eine Kamera, insbesondere mit einer geeigneten Bilderkennung, einen Magnetstreifenlöser, einen Chip-Leser oder ähnliches, in unmittelbarer Nähe des Manipulators anzuordnen, was dementsprechend ebenfalls die gesamte Vorrichtung wesentlich kompakter Bauen lässt.
[08] Insbesondere der reversible Zwischenspeicher ist im Gegensatz zu der Abwurfstelle für fehlerhafte Karten, welche in der WO 2008/107839 A2 offenbart ist, vorteilhaft, da etwaige Karten, welche durch Sortierungsfehler oder sonstige zuvorige Irrtümer fehlerhaft über die Kartenbereitstellung zugeführt werden, dort zwischengespeichert werden können, sodass der eigentliche Appliziervorgang ungestört weiterverfolgt werden kann. Über den Zwischenspeicher können zu gegebener Zeit wieder Karten von dem Manipulator aufgenommen werden, wenn geeignete Kartenträger zu Verfügung stehen. Insbesondere ist dieses im Zusammenspiel mit Kartenbearbeitungsstationen vorteilhaft, über welche ggf. etwaige Fehler behoben werden, wie beispielsweise entsprechende elektronische Schreibvorrichtungen für Chips oder sonstige Speicherkarten. Insbesondere wenn die Kartenbearbeitungsstation beispielsweise zum Aufbringen einer Klebestelle dient, ermöglicht es diese Anordnung, die Karte ohne Klebestelle zwischenzuspeichern, sodass letztere über die Zeit nicht korrumpiert, und die Klebestelle erst unmittelbar vor dem Applizieren aufzubringen.
[09] Dementsprechend löst die eingangs genannte Aufgabe auch ein Verfahren zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern in einem Applizierbereich, in welchem Karten und Kartenträger über einen industriellen Manipulator miteinander verheiratet werden, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass der Manipulator die Karte nach einer Kartenaufnahme und vor einem Verheiraten mit dem Kartenträger nach Bedarf einer Kartenbearbeitungsstation und/oder einer Messstation und/oder einem reversiblem Zwischenspeicher zuführt.
[10] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, da es auch sehr einfach umzusetzen ist, wenn der Manipulator eine Karte in dem reversiblen Zwischenspeicher ablegt und nach Bedarf dem reversiblen Zwischenspeicher wieder entnimmt.
[ 1 1] Unter Umständen ist es notwendig, Karten, die im Zwischenspeicher abgelegt worden sind, gänzlich aus dem Prozess zu entfernen, beispielsweise weil durch eine zu lange Zwischenlagerung in dem Zwischenspeicher eine bereits auf der entsprechenden Karte angebrachte Klebestelle korrumpiert ist. Ein derartiges Entfernen kann beispielsweise manuell erfolgen, wenn die Gesamtvorrichtung stillsteht - ein manuelles Entfernen während des Betriebs ist angesichts des Manipulators und der von diesem ausgehenden Gefahren an sich schon aus Sicherheitsgründen in der Regel ausgeschlossen. Andererseits kann im Bereich des Manipulators, insbesondere als Zwischenspeicher oder Zwischenspeicherplatz ein Kartenaustransport vorgesehen sein, welcher Karten aus dem Bereich des Manipulators heraus transportiert, so dass die Karten, die letztlich dann aussortiert oder auf sonstige Weise nach bzw. neu bearbeitet werden müssen, auch während des Prozessbetriebs zugänglich werden. Ein derartiger Kartenaustransport kann beispielsweise ein separater Förderer, wie beispielsweise ein Transportband, oder auch nur eine Kartenrutsche oder ähnliches sein. Hierbei können auch Gruppen von Karten gemeinsam aussortiert werden, indem beispielsweise ein Karten sammelnder Wagen dementsprechend genutzt wird.
[ 12] Je nach konkreter Verfahrensführung kann es dementsprechend von Vorteil sein, den Manipulator auch zum Aussortieren von Kartenträgern, aus welchen Gründen auch immer, beispielsweise weil diese fehlerhaft sind, zu nutzen. Dieses kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Manipulator mit einem an ihm angeordneten Effektor einen Kartenträger dementsprechend manipuliert, wobei er beispielsweise lediglich einfach über eine entsprechende Fläche streicht und einen Kartenträger beiseiteschiebt. Ebenso kann ggf. der Effektor, der für die Karten vorgesehen ist, wie beispielsweise ein Sauger, dazu genutzt werden, einen Kartenträger zu erfassen und an anderer Stelle zum Aussortieren abzulegen.
[13] Die Vorzüge eines Manipulators können insbesondere dann optimal genutzt werden, wenn in Reichweite des Manipulators zumindest zwei Zwischenspeicherplätze angeordnet sind. Insbesondere ist es auch denkbar zumindest drei Zwischenspeicherplätze vorzusehen, die in zwei Dimensionen zueinander angeordnet sind. Je nach konkreter Ausgestaltung des Manipulators kann sogar eine dreidimensionale Anordnung von Zwischenspeicherplätzen für Karten vorgesehen sein, wenn dementsprechend viele Zwischenspeicherplätze kompakt zur Verfügung stehen sollen. Eine derartige Ausgestaltung der Vorrichtung, bei welcher der Manipulator selbst mehrere Zwischenspeicherplätze erreichen und dort Karten ablegen bzw. Aufnehmen kann, ist konstruktiv sehr einfach umsetzbar und ermöglicht ohne weitere Maßnahmen, Karten sehr individuell und auf kompaktem Raum zwischenzuspeichem und sehr flexibel wieder in den entsprechenden Prozess zurückzuführen.
[14] Im Zusammenhang vorliegender Beschreibung sei betont, dass als Karten insbesondere Geldkarten, Kreditkarten oder ähnliche Karten zur Anwendung kommen. Ebenso können SIM- Karten oder Chips, insbesondere Telefonchips, dementsprechend als Karten mit Kartenträgern verheiratet werden. Insofern umfasst im vorliegenden Zusammenhang der Begriff „Karten" flächige, im Wesentlichen eigensteife Körper, die nicht größer als 10 mal 10 cm sind.
[15] Die Kartenbereitstellung umfasst insbesondere den aus der WO 2008/107839 A2 bekannten Kartenkanal aber auch entsprechende Magazine, wie sie dort offenbart sind. Angesichts der Verwendung eines Manipulators und seine vielfältige Einsatzmöglichkeit kann die Kartenbereitstellung jedoch auch einen Tisch oder eine Schütte umfassen, insoweit in geeigneter Weise sichergestellt ist, dass der Manipulator eine Karte als solches betriebssicher erkennen und aufnehmen kann. Insbesondere hierdurch lässt sich ein aufwändiger Sortiervorgang vorab vermeiden und es können beispielsweise Einzelkarten sehr leicht einer entsprechenden Vorrichtung zugeführt werden, indem diese lediglich auf einem entsprechenden Tisch abgelegt werden. Ebenso ist es denkbar, dass der Manipulator Karten unmittelbar einem Magazin entnimmt. Auch können als Zwischenspeicher dienende Anordnungen, wie beispielsweise Stapelfächer oder bestimmte Ablagestellen einer Kartenbereitstellung dienen.
[16] In praktischen Versuchen hat sich ein derartiger reversibler Zwischenspeicher als äußerst vorteilhaft erwiesen, was insbesondere für an sich Prozessbedingt zwar sehr selten auftretende Zuführungsfehler von Kartenträgern aber auch Kartenträgerfehler als solche betrifft. Insbesondere aber auch bei Kleinserien, bei denen Sortiervorgänge ggf. nicht automatisiert durchgeführt werden, erweist sich ein entsprechender reversibler Zwischenspeicher als äußerst vorteilhaft. Diese Vorteile lassen sich insbesondere dann nutzen, wenn der Zwischenspeicher
adressierbare Zwischenspeicherplätze aufweist, da dann nicht nur eine wahllose sondern eine gezielte Entnahme von im Zwischenspeicher befindlichen Karten möglich ist. Insofern ist es möglich, dass beispielsweise für eine in dem Zwischenspeicher befindliche Karte gezielt ein Kartenträger angefordert und über den Kartenträgerkanal bereitgestellt wird, wodurch beispielsweise fehlerhaft zugeordnete Karten oder aber Karten, die in dem Zwischenspeicher abgelegt wurden, da ein zugehöriger Kartenträger, der mit dieser Karte verheiratet werden soll, bei einer Zwischenkontrolle als fehlerhaft ausgesondert werden musste, schnell und betriebssicher wieder in den Gesamtprozess überführt werden können.
[17] Dementsprechend löst die eingangs gestellte Aufgabe auch eine Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträger in einem Applizierbereich, in welchem Karten und Kartenträger miteinander verheiratet werden, mit einer Kartenbereitstellung zur Zufuhr von Karten zu dem Applizierbereich, mit einem Kartenträgerkanal zur Zufuhr von Kartenträgern zu dem Applizierbereich und mit einem Zwischenspeicher zum Zwischenspeichern von wenigstens zwei Karten, wobei sich die Vorrichtung dadurch auszeichnet, dass der Zwischenspeicher unabhängig adressierbare Zwischenspeicherplätze aufweist. Insbesondere in Abweichung zu der WO 2004/039711 AI, welche eine derartige gezielte Entnahme nicht ermöglicht, ist dementsprechend ein freier Zugang zu den Karten, die in dem Zwischenspeicher gespeichert sind, möglich, sodass auf etwaige Störungen schnell und individuell reagiert werden kann. Es versteht sich, dass eine derartige Vorrichtung mit adressierbaren Zwischenspeicherplätzen auch unabhängig von der Anwendung eines Manipulators von Vorteil ist, wobei - wie bereits vorstehend angedeutet - die entsprechenden Vorteile insbesondere im Zusammenspiel mit einem Manipulator synergetisch genutzt werden können.
[18] Andererseits erweist sich ein derartiges als Zwischenspeicher genutztes Kartenmagazin mit unabhängig adressierbaren Kartenplätzen auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung als vorteilhaft. Dementsprechend löst die Eingangs gestellte Aufgabe auch ein Magazin für Karten mit wenigstens einer Ein- und/oder Ausgabe sowie mit einem eine Vielzahl von Kartenplätzen aufweisenden Kartenspeicher, dessen Kartenplätze relativ zu der Ein- und/oder Ausgabe mittels eines Antriebs verlagerbar sind, welches sich dadurch auszeichnet, dass jedem der Kartenplätze eine absolute oder relative Adresse zugeordnet ist und eine Ansteuerung den Antrieb ansteuert, bis ein adressierter Kartenplatz an der Ein- und/oder Ausgabe angeordnet ist. Hierbei versteht es sich, dass - je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung - die Kartenplätze bewegt und die Ein- und/oder Ausgabe ortsfest verbleibt, wie diese in der WO 2004/039711 AI offenbart ist und was den Vorteil bedingt, dass ein flexibler Transport zu der Ein- und/oder Ausgabe unterbleiben kann. Andererseits ist es
denkbar, die Ein- und/oder Ausgabe zu bewegen, während die Kartenplätze ortsfest verbleiben, was dann einen entsprechend flexiblen Transport zu bzw. von der beweglichen Ein- und/oder Ausgabe bedingt, ebenso ist es denkbar, dass sowohl die Ein- und/oder Ausgabe als auch die Kartenplätze bewegt werden, solange eine relative Bewegung der Ein- und/oder Ausgabe in Bezug auf die Kartenplätze vorliegt, in diesem Zusammenhang sei auch betont, dass ein Magazin in der Regel eine im Wesentlichen eindimensionale Anordnung der Kartenplätze vorsieht, die bei Stapelmagazinen linear bzw. hintereinander und bei Rollmagazinen in einer geschlossenen Bahn angeordnet sind.
[ 19] Die Ansteuerung des Antriebs weist vorzugsweise einen Signaleingang zur Angabe einer Kartenplatzadresse auf, so dass ein entsprechender Kartenplatz einfach und präzise an der Ein- und/oder Ausgabe für eine Eingabe einer Karte in das Kartenmagazin bzw. in den entsprechenden Zwischenspeicher oder für eine Ausgabe bzw. Entnahme einer Karte aus dem Kartenmagazin bzw. aus dem entsprechenden Zwischenspeicher angefordert werden kann.
[20] Eine präzise und schnelle Bereitstellung eine gewünschten Kartenplatzes erfolgt, wenn die Ansteuerung einen Signalausgang zur Angabe, wenn ein bestimmter Kartenplatz an der Ein- und/oder Ausgabe angeordnet ist, aufweist. Letzteres kann beispielsweise die genaue Adresse, eine Identifikation einer unter dieser Adresse in dem Magazin befindlichen Karte oder einfach ein binäres Signal, letzteres wenn die gewünschte Kartenplatzadresse erreicht ist, sein. Vorzugsweise erfolgt die Angabe am Signalausgang nur dann, wenn der Kartenplatz über die Ein- und/oder Ausgabe auch zugänglich ist, so dass auf diese Weise ohne weitere Maßnahmen fehlerhafte Zugriffe auf ein Minimum beschränkt werden können.
[21] Eine absolute Adressierung der Kartenplätze kann besonders einfach umgesetzt werden, wenn jedem Kartenplatz ein Adressen träger, der eine eindeutige Adresse trägt, zugeordnet und eine Adressenieseeinrichtung in räumlich fester Beziehung zu dem Antrieb vorgesehen ist, an welcher die Adressenträger bei der Verlagerung der Kartenplätze vorbeilaufen.
[22] Umfasst der Antrieb eine Richtungsumkehr kann die Zugriffszeit insbesondere bei Rollmagazinen bzw. bei endlos zueinander angeordneten Kartenplätzen auf ein Minimum beschränkt werden. Auch im Übrigen ermöglicht eine Richtungsumkehr auch ansonsten eine flexiblen Einsatz des Kartenmagazins, während endlos zueinander angeordnete Kartenplätze auch unabhängig hiervon platzsparend eine große Zahl an Kartenplätzen im Kartenspeicher ermöglichen.
[23] Damit auch bereits mit Klebstoff versehene Karten, die anschließend mittels des Klebstoffs an einem Kartenträger appliziert werden sollen, in dem Kartenmagazin oder in einem entsprechenden Zwischenspeicher gespeichert werden können, ohne dass der Klebstoff zu sehr degeneriert, kann jedem Kartenplatz zumindest ein Kartenhalter zugeordnet sein, der eine Ausnehmung und einen die Ausnehmung an zumindest zwei Seiten umgebenden Halterrand, der eine Kartenauflage umfasst, aufweist, so dass im Bereich der Ausnehmung Klebstoff an der Karten vorhanden sein kann. Es versteht sich, dass dieses Merkmal auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung bei einem Kartenmagazin bzw. einen Zwischenspeicher entsprechend vorteilharft ist.
[24] Dementsprechend löst die eingangs genannte Aufgabe auch ein Verfahren zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern in einem Applizierbereich, in welchem Karten und Kartenträger gezielt miteinander verheiratet werden, wobei ggf. nicht passende oder gesondert zu behandelnde Karten in einem Zwischenspeicher zwischengespeichert werden, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass die Karten dem Zwischenspeicher gezielt entnommen und mit einem zugehörigen Karten träger verheiratet werden.
[25] Hierbei ist es insbesondere ohne weiteres möglich, dass vor der gezielten Entnahme einer Karte aus dem Zwischenspeicher ein dieser Karte entsprechender Kartenträger in dem Applizierbereich bereitgestellt wird, wobei dieses ggf. ohne weiteres auch mit bzw. nach der gezielten Entnahme der Karte erfolgen kann, insoweit über eine entsprechende Programmierung eine in dem Zwischenspeicher befindliche Karte als zu einem bestimmten Zeitpunkt zu applizieren ausgewählt wird. Die eigentliche Entnahme kann dann zu einem Zeitpunkt erfolgen, dass Kartenträger und Karte, die miteinander verheiratet werden sollen, entsprechend synchronisiert in den Applizierbereich gelangen.
[26] Insofern ist es von Vorteil, wenn jedem Kartenträger ein Kartenträgerdatensatz und jeder Karte eine Kartendatensatz zugeordnet und zwei zu verheiratende Kartenträger und Karten zunächst identifiziert werden und die gezielte Entnahme aus dem Zwischenspeicher erfolgt, wenn der identifizierte Kartenträger dem Applizierbereich zugeführt wird. Auf dieser Weise lässt sich das Verfahren äußerst effektiv durchführen.
[27] Wie bereits vorstehend dargelegt, kann der Zwischenspeicher Zwischenspeicherplätze aufweisen, die unmittelbar und einzeln durch den Manipulator erreichbar sind, sodass eine gezielte Entnahme von diesen Zwischenspeicherplätzen möglich ist. Alternativ ist es auch möglich, auf entsprechenden Zwischenspeichern Karten gestapelt abzulegen, sodass eine
adressierte und gezielte Entnahme nicht mehr möglich ist, da letztlich derartige Stapel nach dem filo-Prinzip genutzt werden können. Statt entsprechender Stapel können jedoch auch ohne weiteres Magazine zur Anwendung kommen, wobei dieses beispielsweise Stapelmagazine sein können, die ebenfalls nach dem filo-Prinzip arbeiten. Ebenso können jedoch diesbezüglich auch Magazine, wie beispielsweise in der WO 2004/039711 AI offenbart, zur Anwendung kommen, wobei vorzugsweise jeweils eine Ein- und/oder Ausgabe der Magazine, seien es Stapelmagazine oder Rollmagazine oder sonstige Magazine, im Bereich des Manipulators angeordnet sind. Je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung können diese Magazine adressierbare Speicherplätze aufweisen, sodass auch hier eine gezielte Entnahme möglich ist, was bei Magazinen mit nichtadressierbaren Speicherplätzen an sich ohne eine individuelle Kartenerkennung nicht möglich ist.
[28] Dementsprechend ist es auch von Vorteil, wenn die Entnahme aus dem Zwischenspeicher durch einen Manipulator erfolgt, wobei dieser Manipulator je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung entweder unmittelbar einen Zwischenspeicherplatz ansteuert oder aber eine Karte von einer Ein- und/oder Ausgabe eines Zwischenspeichers aufnimmt bzw. dort ablegt.
[29] Insofern ist es hinsichtlich einer Verfahrensführung auch von Vorteil, wenn der Manipulator Karten an verschiedenen Zwischenspeicherplätzen ablegt und dort nach Bedarf auch wieder aufnimmt und/oder wenn der Zwischenspeicher ein Magazin mit einer Ausgabe umfasst, von welcher der Manipulator eine Karte nach Bedarf aufnehmen kann, nachdem er das Magazin die entsprechende Karte an der Ausgabe bereitstellt. All dieses führt zu einer äußerst flexiblen Verfahrensführung bei kompaktem Aufbau der entsprechenden Anlage.
[30] Wie bereits eingangs angeordnet, ist es von Vorteil, wenn in Reichweite des Manipulators wenigstens eine Kartenbearbeitungsstation angeordnet ist, insbesondere da dieses einen entsprechend kompakten Aufbau der Vorrichtung ermöglicht. Im Laufe der Untersuchung einer entsprechenden Anlage hat sich herausgestellt, dass unabhängig davon, ob über eine entsprechende Vorrichtung Karten mit Kartenträgern zusammengeführt werden, die Vorteile der Kombination eines Manipulators mit wenigstens einer Kartenbearbeitungsstation, insbesondere auch bei mehreren Kartenbearbeitungsstationen, derart gravierend sind, dass bereits bei einer Vorrichtung zum Handhaben von Karten mit einer Kartenbereitstellung und einer Kartenausgabe sowie einem Manipulator, in dessen Reichweite sowohl die Kartenbereitstellung als auch die Kartenausgabe angeordnet ist, wie dieses beispielshaft in der WO 2008/107839 A2 offenbart ist, durch eine Kartenbearbeitungsstation in Reichweite des Manipulators auch
unabhängig von einem Applizieren an einem Kartenträger, eine kompakte Bearbeitung von Karten möglich ist. Insbesondere kann beispielsweise auch bei Vorrichtungen zum Personalisieren, wie sie in der US 4,866,259 oder der DE 10 2004 053 562 B4 offenbart sind, eine äußerst kompakte Anordnung ermöglicht werden, da letztlich Kartenausgabe, Kartenbereitstellung und Bearbeitungsstation sehr eng zueinander um den jeweiligen Manipulator angeordnet werden können. Insbesondere können weitere Bearbeitungsstationen dementsprechend dicht zu den übrigen Komponenten dieser Vorrichtung angeordnet werden.
[31] Häufig müssen Karten auch sortiert werden. Dieses geschieht beispielsweise in einem separaten Arbeits schritt und an einer gesonderten Maschine vor einem Applizieren auf einem Kartenträger, in dem beispielsweise Karten unterschiedlicher Art, wie zum Beispiel eine personalisierte Geldkarte und eine nichtpersonalisierte Gutscheinkarte jeweils abwechselnd in ein Magazin gelegt werden, welches dann einer Appliziervorrichtung zugeführt wird, sodass die Karten aus diesem Magazin sukzessive entnommen und dem Applizierbereich zugeführt werden können. Hierbei ist nicht unbedingt nur die Reihenfolge der Karten zu sortieren, sondern möglicherweise auch die Lage der Karte - also die Vorder- oder Rückseite nach oben bzw. eine bestimmte Ausrichtung in Kartenebene - gezielt zu beeinflussen. Entsprechende Sortiervorgänge können auch notwendig sein, wenn irgendwelche Unfälle passieren und beispielsweise ein gefülltes Magazin herunterfällt und sich schlagartig entleert. Selbst wenn an einer Appliziervorrichtung mehrere Magazine vorhanden sind, können Sortiervorgänge notwendig werden, wenn beispielsweise in einem Magazin Gutscheinkarten verschiedener Wertigkeit und in einem anderen Magazin personalisierte Karten bereitgestellt werden, wobei die personalisierten Karten möglicherweise ebenfalls sortiert werden müssen, wenn diese beispielsweise an Briefe, die an verschiedene Länder geschickt oder nach Postleitzahlen sortiert werden, appliziert werden sollen.
[32] Eine entsprechende Sortiervorrichtung zum Sortieren von Karten mit einer Kartenbereitstellung und einer Kartenausgabe baut verhältnismäßig kompakt, wenn diese einen Zwischenspeicher und einen industriellen Manipulator umfasst, welcher Karten von der Kartenbereitstellung nimmt und an der Kartenausgabe ggf. unter Nutzung des Zwischenspeichers sortiert ablegt.
[33] Als Kartenbereitstellung kann insbesondere auch bei einer derartigen Anordnung aber auch bei den vorgenannten Anordnungen der Zwischenspeicher genutzt werden. Insofern können die zu sortierenden oder sonst wie zu bearbeitenden oder handzuhabenden Karten auch
manuell oder sonst wie dem Zwischenspeicher aufgegeben und von dort zu sortieren bzw. zur weiteren Bearbeitung oder Handhabe in die Vorrichtung bzw. in das Verfahren geführt werden.
[34] Wie bereits eingangs dargelegt, kann als Kartenbereitstellung insbesondere auch ein Tisch oder ähnliches dienen, sodass die Karte sehr einfach und ungeordnet der entsprechenden Sortiervorrichtung zugeführt werden können, insbesondere wenn diese in einer konkreten Umsetzung sowohl hinsichtlich der Reihenfolge als auch hinsichtlich der Ausrichtung sortieren kann, wobei dementsprechend bevorzugte Ausgestaltungen, die diesbezüglich hilfreich sind, nachfolgend erläutert werden.
[35] Die eingangs genannte Aufgabe löst auch ein Verfahren zum Sortieren von Karten, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Karten mittels eines industriellen Manipulators einer Kartenbereitstellung entnommen und sortiert an einer Kartenausgabe ausgegeben werden, wobei zum Sortieren die Karten ggf. zwischengespeichert werden.
[36] Insbesondere ist es auch denkbar, die Karten an der Kartenausgabe an verschiedenen Ausgabestellen auszugeben, wie beispielsweise verschiedenen Magazinen zuzuordnen. [37] Dementsprechend ist es auch von Vorteil, wenn die Kartenausgabe mehrere Ausgabestellen umfasst. Mehrere Ausgabestellen bzw. eine Kartenausgabe an verschiedene Ausgabestellen ermöglicht insbesondere eine Sortierung nach verschiedenen Kartentypen, wie beispielsweise nach dem Vorhandensein eines Magnetstreifens und/oder eines Chips, oder Kartenarten, wie beispielsweise ob es sich um Geld- oder Kreditkarten, Chips, SM-Karten oder Telefonchips, elektronische Speicherkarten oder ähnliches handelt.
[38] Ähnlich wie bei der vorstehend genannten Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern ist es bei Sortiervorrichtungen von Vorteil, wenn eine Messstation bzw. eine Kartenbearbeitungsstation vorgesehen sind, sodass einerseits eine automatische Erkennung der Karte oder deren Ausrichtung und andererseits ggf. eine Bearbeitung, wie insbesondere beispielsweise eine Personalisierung möglich ist. Zwar bedingt schon ein Zwischenspeicher in Reichweite des industriellen Manipulators, eine sehr gute Sortierfähigkeit und kompakte Bauweise. Befinden sich eine oder mehrere Messstationen bzw. eine oder mehrere Kartenbearbeitungsstationen in Reichweite des Manipulators, können auf kompakte Weise besonders viele entsprechende Maßnahmen auf einem räumlich sehr begrenzten also kompakten Bereich durchgeführt werden.
[39] Insbesondere ist es möglich, über Messstationen auch eine Datenbank entsprechend zu pflegen, so dass die sortierten Karten auch in einer Datenbank entsprechend erfasst werden. Hierbei kann insbesondere auch die Belegung eines Magazins, in welches Karten einsortiert werden, in der Datenbank erfasst werden, unabhängig davon, ob die zu den jeweiligen Karten gehörigen Datensätze bereits zu den Karten zugeordnet sind oder ob dieses noch über entsprechende Messstationen erfolgen muss.
[40] Die Vorzüge eines Manipulators an einer Sortiervorrichtung bzw. im Zusammenhang mit einem Sortierverfahren können insbesondere dann optimal genutzt werden, wenn in Reichweite des Manipulators zumindest zwei Zwischenspeicherplätze oder zumindest drei Zwischenspeicherplätze angeordnet sind, die in zwei Dimensionen zueinander angeordnet sind. Je nach konkreter Ausgestaltung des Manipulators kann sogar eine dreidimensionale Anordnung von Zwischenspeicherplätzen für Karten vorgesehen sein, wenn dementsprechend viele Zwischen Speicherplätze kompakt zur Verfügung stehen sollen. Eine derartige Ausgestaltung der Vorrichtung, bei welcher der Manipulator selbst mehrere Zwischenspeicherplätze erreichen und dort Karten ablegen bzw. Aufnehmen kann, ist konstruktiv sehr einfach umsetzbar und ermöglicht ohne weitere Maßnahmen, Karten sehr individuell und auf kompaktem Raum zwischenzuspeichern und sehr flexibel wieder in den entsprechenden Prozess zurückzuführen.
[41] In praktischen Versuchen hat sich ein reversibler Zwischenspeicher auch bei Sortiervorrichtungen und -verfahren als äußerst vorteilhaft erwiesen. Insbesondere bei Kleinserien können hiermit Sortiervorgänge automatisiert durchgeführt werden. Diese Vorteile lassen sich insbesondere dann Nutzen, wenn der Zwischenspeicher adressierbare Zwischenspeicherplätze aufweist, da dann nicht nur eine wahllose sondern eine gezielte Entnahme von im Zwischenspeicher befindlichen Karten möglich ist. [42] Dementsprechend ist insbesondere auch der Einsatz eines unabhängig adressierbaren Zwischenspeicherplatzes vorteilhaft, durch welchen sehr flexibel jede einzelne Karte in dem Zwischenspeicher und jeder Speicherplatz des Zwischenspeichers für Sortiervorgänge, insbesondere für einen entsprechenden Manipulator zur Verfügung steht.
[43] Insofern können auch bei Sortiervorgängen Karten dem Zwischenspeicher vorteilhaft gezielt entnommen und an geeigneter Stelle sortiert ausgegeben werden.
[44] Wie bereits vorstehend dargelegt, kann der Zwischenspeicher Zwischenspeicherplätze aufweisen, die unmittelbar und einzeln durch den Manipulator erreichbar sind, sodass eine
gezielte Entnahme von diesen Zwischenspeicherplätzen möglich ist. Alternativ ist es auch möglich, auf entsprechenden Zwischenspeichern Karten gestapelt abzulegen, sodass eine adressierte und gezielte Entnahme nicht mehr möglich ist, da letztlich derartige Stapel nach dem filo-Prinzip genutzt werden können. Statt entsprechender Stapel können jedoch auch ohne weiteres Magazine zur Anwendung kommen, wobei dieses beispielsweise Stapelmagazine sein können, die ebenfalls nach dem filo-Prinzip arbeiten. Ebenso können jedoch diesbezüglich auch Magazine, wie beispielsweise in der WO 2004/03971 1 AI offenbart, zur Anwendung kommen, wobei vorzugsweise jeweils eine Ein- und/oder Ausgabe der Magazine, seien es Stapelmagazine oder Rollmagazine oder sonstige Magazine, im Bereich des Manipulators angeordnet sind. Je nach konkreter Umsetzung vorliegender Sortierverfahren und -Vorrichtungen können diese Magazine unabhängig adressierbare Speicherplätze aufweisen, sodass auch hier eine gezielte Entnahme möglich ist, was bei Magazinen mit nichtadressierbaren Speicherplätzen an sich ohne eine individuelle Kartenerkennung nicht möglich ist.
[45] Dementsprechend ist es auch von Vorteil, wenn die Entnahme aus dem Zwischenspeicher durch einen Manipulator der Sortiervorrichtung erfolgt, wobei dieser Manipulator je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung entweder unmittelbar einen Zwischenspeicherplatz ansteuert oder aber eine Karte von einer Ein- und/oder Ausgabe eines Zwischenspeichers aufnimmt bzw. dort ablegt.
[46] Insofern ist es hinsichtlich einer Verfahrensführung auch von Vorteil, wenn der Manipulator Karten an verschiedenen Zwischenspeicherplätzen ablegt und dort nach Bedarf auch wieder aufnimmt und/oder wenn der Zwischenspeicher ein Magazin mit einer Ausgabe umfasst, von welcher der Manipulator eine Karte nach Bedarf aufnehmen kann, nachdem er das Magazin die entsprechende Karte an der Ausgabe bereitstellt. All dieses führt zu einer äußerst flexiblen Verfahrensführung bei kompaktem Aufbau der entsprechenden Anlage. [47] Insofern sei betont, dass die weiter oben stehenden und nachfolgenden Ausführungen zu Vorrichtungen und Verfahren hinsichtlich der Applikation von Karten auf Kartenträgern oder hinsichtlich der Handhabe von Karten insbesondere in Bezug auf die verschiedenen Ausgestaltungen der Zwischenspeicher insbesondere auch bei Verfahren und Vorrichtungen zum Sortieren von Karten entsprechend vorteilhaft genutzt werden können. [48] Im Zusammenhang einer äußerst kompakten Ausgestaltung der entsprechenden Anordnungen sei betont, dass ggf. auch eine Messstation, insbesondere beispielsweise eine Kamera, oder auch Kartenbearbeitungsstation, wie beispielsweise ein Stempel oder eine
Einrichtung zur Applikation eines Klebepunktes, auch unmittelbar an dem Manipulator bzw. an dessen Effektor, sei er den lediglich Bestandteil einer Handhabevorrichtung oder auch einer Applizier- oder Sortiervorrichtung, angeordnet sein können.
[49] Wie bereits vorstehend angedeutet, kann es von Vorteil sein, wenn der Manipulator die Karte nach Bedarf wendet. Dementsprechend ist auch ein Verfahren zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern und/oder zum Sortieren und/oder Handhaben von Karten vorteilhaft, bei welchen die Karten von einer Kartenbereitstellung zu einer Kartenausgabe mittels eines Manipulators gebracht werden, wenn der Manipulator die Karte nach Bedarf wendet. Hierdurch kann auf kompakte Art und Weise eine geeignete Sortierung der Karten vorgenommen werden. [50] Vorzugsweise wird die Karte vor dem Wenden von einer Kamera erfasst, sodass deren Ausrichtung ermittelt werden kann. Dieses kann beispielsweise durch eine geeignete Bilderkennung oder durch einen Vergleich mit in einer Datenbank hinterlegten kartenspezifischen Daten erfolgen. Ebenso ist es denkbar, dass kumulativ bzw. alternativ hierzu die Ausrichtung über die Lage eines Magnetstreifens oder sonstiger Komponenten ermittelt wird, die mittels anderer Messstationen erfassbar sind. Beispielsweise kann über einen Magnetstreifenleser auch die Lage des Magnetstreifens möglicherweise durch mehrere Probiervorgänge ermittelt werden.
[51] Zur baulichen Umsetzung dieser Verfahrensweise ist es dementsprechend von Vorteil, wenn eine Vorrichtung zum Handhaben bzw. Sortieren von Karten bzw. auch eine Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern mit einem Manipulator wenigstens eine Baugruppe eines Wenders zum Wenden der Karten aufweist. Hierbei ist es dementsprechend natürlich insbesondere von Vorteil, wenn der gesamte Wender an dem Manipulator vorgesehen ist, was jedoch - je nach konkreter Ausgestaltung des Manipulators bzw. dessen Effektors - möglicherweise sehr kompliziert sein kann. Insofern ist es beispielsweise denkbar, dass der Manipulator lediglich einen entsprechend rotierbaren Greifer oder Kartenhalter aufweist, der jedoch über keinen eigenen motorischen Antrieb verfügt, sodass der Manipulator beispielsweise durch ein Vorbeiführen an einem Vorsprung eine entsprechende Rotationsbewegung zum Wenden der Karte durchführt. Bei einer derartigen Ausgestaltung umfasst der Wender einerseits die entsprechend drehbare Kartenhalterung und andererseits den entsprechenden Vorsprung, der seinerseits nicht an dem Manipulator angeordnet ist, als Baugruppe.
[52] Zur Klarstellung bzw. Definition sei an dieser Stelle herausgehoben, dass die Begriffe „Wender" und „Wenden" sich auf eine Rotation der Karte beziehen, bei welcher die
Rotationachse in der Kartenebene bzw. parallel hierzu liegt. Durch ein Wenden kann somit eine Ober- bzw. Unterseite einer Karte ausgetauscht werden. Hiervon zu unterscheiden ist ein Drehen, bei welchen eine zugehörige Rotationsachse senkrecht zur Kartenebene ausgerichtet ist, sodass die Karte in ihrer Kartenebene rotiert. Hierdurch kann beispielsweise ein Magnetstreifen in die richtige Position gebracht oder aber auch die Ausrichtung einer Karte auf einem Kartenträger in geeigneter Weise beeinflusst werden, wobei ein derartiges Drehen beispielsweise auch bei der Anordnung nach der WO 2008/107839 A2 mittels dort offenbarten Manipulators möglich ist.
[53] Dementsprechend ist es auch von Vorteil, wenn der Manipulator eine Dreherbaugruppe umfasst.
[54] Durch ein Wenden und/oder Drehen kann insbesondere die Ausrichtung einer Karte nicht nur beim Applizieren sondern auch unabhängig hiervon beim Zusammenspiel mit Bearbeitungs- oder Messstationen geändert werden, sodass beispielsweise beide Seiten einer Karte von einer Kamera erfasst werden können. Ebenso kann ein Magnetstreifenleser beide Seiten einer Karte lesen oder aber auch an verschiedenen Positionen einer Karte einen Lesevorgang versuchen. Selbiges gilt selbstverständlich für andere Bearbeitungs- und Messstationen.
[55] Wie bereits vorstehend dargelegt ist es besonders vorteilhaft, wenn an einem Effektor des Manipulators ein Wender und/oder ein Dreher angeordnet sind. Dieses ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau der gesamten Anordnung und insbesondere auch eine kompakte Verfahrensführung, da ein Wenden und/oder Drehen während der Bewegung des Manipulators durchgeführt werden kann. Vorzugsweise sind an einem Effektor des Manipulators zwei unterschiedlich wirksame Kartentragewerkzeuge angeordnet. Dieses ermöglicht eine besonders hohe Flexibilität bei der Handhabe der Karte durch den Effektor insbesondere auch während der Manipulator in Bewegung ist.
[56] So kann beispielsweise ein erstes Kartentragewerkzeug besonders dafür ausgelegt sein, Karten von einer Ablage oder von einem Stapel aufzunehmen, was beispielsweise insbesondere durch einen Sauger umgesetzt sein kann. Mittels eines derartigen Saugers ist auch eine Applikation auf einem Kartenträger sehr einfach möglich. Zwar ist es denkbar, dass hierzu auch ein Greifer genutzt wird, der eine Karte sozusagen mit„spitzen Fingern" von oben greift. Ein derartiges Greifen ist jedoch, da Karten naturgemäß verhältnismäßig dünn sind, in der Regel verhältnismäßig fehleranfällig, insbesondere wenn hohe Beschleunigungen durch den
Manipulator bedingt sind. Statt eines Saugers versteht es sich, dass auch andere geeignete Hebebzw. Tragewerkzeuge zur Anwendung kommen können, wie beispielsweise elektrostatisch wirkende Hafteinrichtungen oder ähnliches, die jeweils über ein flache Seite einer Karte mit dieser in Wechselwirkung treten. [57] Nachteilig an derartigen Saugern oder anderen Kartentragewerkzeugen, welche im Wesentlichen von einer Seite einer Karte auf diese wirken, ist, dass ein Wenden nur sehr schwierig und insbesondere unter verhältnismäßig großen Bauraum möglich ist. Im Bezug auf das jeweilige Kartentragewerkzeug ist ein Wenden sogar ausgeschlossen, solange dieses die Karte hält. Anders sieht dieses bei Greifern oder ähnlichen Kartentragewerkzeugen, welche von der Seite mit einer Karte tragend wechselwirken. Derartige Werkzeuge können ohne weiteres einen Wendevorgang durchführen, wobei es jedoch äußerst schwierig ist, mittels derartiger Werkzeuge eine Karte auf einem Kartenträger zu applizieren bzw. gezielt abzulegen. Hierzu sind in der Regel noch weitere Maßnahmen notwendig, wenn dieses überhaupt möglich ist. Andererseits trägt ein derartiges Kartentragewerkzeug, insbesondere wenn es die Karte von beiden Oberflächenseiten aus umgreift, eine Karte verhältnismäßig betriebssicher, wobei dieses jedoch ggf. den Nachteil hat, dass bestimmte Bereiche der Karte für eine Bearbeitung oder für ein Messen nicht zugänglich sind, da diese möglicherweise von dem Greifer bzw. von Baugruppen des entsprechenden Kartentrage Werkzeugs überdeckt sind.
[58] Angesichts dieser Vor- und Nachteile ist es von Vorteil, wenn das zweite der beiden Kartentragewerkzeuge an dem Effektor ein Greifer oder eine ähnliche von zwei gegenüberliegenden Seiten auf die Karte wirkende Trageeinrichtung ist.
[59] Als Manipulator eignet sich insbesondere ein horizontaler Gelenkarmroboter, wie er beispielsweise exemplarisch in der WO 2008/107839 A2 dargestellt ist. Ein derartiger Gelenkarmroboter ist einerseits äußerst flexibel und andererseits auch bei hohen Bewegungsgeschwindigkeiten bzw. Beschleunigungen ausreichend stabil. Als Manipulator kommen andererseits Roboter oder Manipulatoren mit serieller Kinematik, also beispielsweise Gelenkarm- oder Portalmanipulatoren, oder mit paralleler Kinematik, also beispielsweise Hexapod- oder Delta-Roboter, in Frage, wobei - wie bereits vorstehend dargelegt - bevorzugt horizontale Gelenkarmroboter bzw. SCARA-(Selective Complains Assembly Robot Arm)- Roboter zur Anwendung kommen können, da dieser einerseits kostengünstig zur Verfügung stehen und andererseits auch bei hohen Geschwindigkeiten verhältnismäßig stabil bauen.
[60] Wie bereits vorstehend angedeutet, ist es von Vorteil, wenn der Manipulator an einem Arm, vorzugsweise an seinem Effektor, eine Kamera und/oder eine andere Messstation trägt. Dieses kann beispielsweise ein Barcodeleser sein, wobei mit einer geeigneten Bilderkennung auch eine Kamera als Barcodeleser benutzt werden kann. Auch können beispielsweise ein Magnetstreifenleser oder ein RFID-Leser bzw. ein sonstiger Chip-Leser an dem Manipulator vorgesehen sein. Insbesondere letzteres ist von Vorteil, da das Lesen von elektronischen Speichern auf einer Karte häufig verhältnismäßig zeitaufwendig ist, sodass zum Lesen eine verhältnismäßig lange Zeit zur Verfügung steht, während der Manipulator eine Karte hält und ggf. noch Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebepunktes oder einen ergänzend sonstwo angeordneten Magnetstreifenleser, anfährt. Ebenso ist es denkbar, an dem Manipulator bzw. an dem Effektor eine Bearbeitungsstation, wie beispielsweise ein Chip-Karten-Schreibgerät oder ähnliches, vorzusehen.
[61] Umfasst die Kartenbearbeitungsstation, sei sie nun wenigstens mit einer Baugruppe an dem Manipulator bzw. dessen Effektor, in Reichweite des Manipulators oder sonst wo in der entsprechenden Vorrichtung angeordnet, einen Kartendrucker, wie ein Tintenstrahl- oder Foliendrucker insbesondere zum Aufdrucken von Bildern, einen Kartenembosser, Mittel zum Beschreiben eines Magnetstreifens und/oder Mittel zum Beschreiben eines elektronischen Speichers auf einer Karte, so kann auf besonders kompakter Weise eine Personalisierung der entsprechenden Karte umgesetzt werden, was insbesondere für Kleinserien bzw. für Sonderanfertigungen, beispielsweise wenn eine personalisierte Karte verloren gegangen war, von erheblichem Vorteil ist. Insbesondere eignen sich besondere Ausgestaltungen der vorstehend genannten Vorrichtungen bzw. Verfahren, entsprechend individualisierte bzw. personalisierte Karten, die einzeln oder in sehr kleinen Serien benötigt werden, in eine Großserienproduktion einzubinden, ohne hierbei zu viel Aufwand betreiben zu müssen und insbesondere ohne zu viel Platz für Zusatzaggregate, die ggf. nur selten gebraucht werden, vorzuhalten.
[62] Die Kartenbearbeitungsstation kann insbesondere auch ein Mittel zum Aufbringen einer Klebestelle an einer Karte umfassen, was beispielsweise durch Aufbringen eines entsprechenden Klebepunktes oder auch durch Aufsprühen eines Klebstoffes bzw. durch Aufkleben eines doppelseitig klebenden Etikettes umgesetzt werden kann. Derartige Aufbringmittel können ggf. auch an dem Manipulator bzw. an dessen Effektor vorgesehen sein, wobei, da hier in der Regel regelmäßig Nachfüllbedarf besteht, eine Anordnung in der Nähe des Manipulators bzw. in dessen Reichweite von Vorteil ist, sodass die entsprechende Klebestelle erst kurz vor der Applikation an einem Kartenträger an der Karte aufgebracht werden kann.
[63] Enthält eine Datenbank neben kartenspezifischen, nach Kartentypen und -art sortierten Informationen, was letztlich aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist, auch visuelle Informationen und/oder Lageinformationen über Baugruppen der Karte wenigstens eines Kartentyps und/oder einer Kartenart, so kann in Abgrenzung zu dem Stand der Technik bei Vorrichtungen zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern und/oder bei Vorrichtungen zum Sortieren und/oder Handhaben von Karten unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung schnell und betriebssicher eine Karte je nach gewünschten Vorgaben ausgerichtet und an einer Kartenausgabe ggf. sortiert ausgegeben bzw. an einem Kartenträger appliziert werden. Dieses ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Karten völlig unsortiert, beispielsweise auf einem Tisch liegend, der entsprechenden Vorrichtung zugeführt werden. Insbesondere jedoch auch bei zwar äußerst selten auftretenden aber doch nicht ganz vermeidbaren Fehlausrichtungen kann hierdurch sogar während eines Großauftrags korrigierend eingegriffen werden, sodass der eigentliche, den Großauftrag abarbeitende Prozess nicht bzw. nur unwesentlich beeinflusst oder beeinträchtigt wird.
[64] Vorzugsweise umfassen die entsprechenden Vorrichtungen Messstationen, mittels derer zu den in der Datenbank befindlichen visuellen Informationen und/oder Lageinformationen über Baugruppen komplementären Informationen an einer entsprechenden Karte gemessen werden können. Insbesondere können dieses entsprechende Kameras sein, die derartig visuelle Informationen erfassen. Ebenso können diesbezüglich auch Scanner genutzt werden. Zur Ermittlung der Lageinformation von Baugruppen können Tastgeräte oder Lesegeräte, die ansprechen, wenn eine entsprechende Baugruppe in einer zu dem Lesegerät komplementären Lage befindlich ist, beispielsweise zur Anwendung kommen.
[65] Die eingangs genannte Aufgabe löst auch eine Vorrichtung zum Zusammenführen von Karten und Kartenträgern und/oder zum Sortieren und/oder Handhaben von Karten mit einer kartenspezifische, nach Kartentypen und -arten sortierte Informationen enthaltenen Datenbank, welche Vorrichtung sich dadurch auszeichnet, dass sie einen reversiblen Zwischenspeicher mit wenigstens einem Zwischenspeicherplatz aufweist und dass die Datenbank kartenspezifische Informationen über eine in dem Zwischenspeicherplatz zwischengespeicherte Karte enthält. Durch eine derartige Vorrichtung kann auf kompakte Weise eine nachträgliche Zuordnung einer in dem Zwischenspeicher befindlichen Karte zu einem Kartenträger erfolgen, wobei - je nach konkreter Umsetzung dieser Lösung - ein entsprechender Kartenträger vor, während oder nachdem die Karte in dem Zwischenspeicher abgelegt wird, angefordert werden kann. Hierbei ist es insbesondere denkbar, dass eine entsprechende Prozesssteuerung von sich aus eine entsprechende Karte wieder gezielt dem Zwischenspeicher entnimmt und mit dem zugehörigen
Kartenträger verheiratet, wenn dieser dementsprechend dann bereitgestellt wird. Andererseits ist es auch denkbar, dass der Kartenträgerkanal Messstationen aufweist, welche einen bestimmten Kartenträger als solches erfassen, worauf dann eine entsprechende Karte gezielt dem Zwischenspeicher entnommen und dementsprechenden Kartenträgern verheiratet wird.
[66] Vorzugsweise ist der reversible Zwischenspeicher adressierbar, was die vorstehend erläuterte Verfahrensführung unabhängig davon, ob es sich lediglich um eine Handhabe oder aber um eine Sortierung oder Applikation handelt, erheblich erleichtert, wobei diese noch weiter erleichtet wird, wenn der Zwischenspeicher unabhängig adressierbar ist, sodass eine gezielte Entnahme aus dem Zwischenspeicher jederzeit und sehr schnell erfolgen kann.
[67] Je nach konkreten Erfordernissen, kann ein Auftrag zur Bereitstellung eines passenden Kartenträgers ausgegeben werden, bevor, während oder nachdem eine zugehörige Karte in den Zwischenspeicher abgelegt wird. Dieses hängt letztlich davon ab, wann im Verfahrensablauf festgestellt werden kann, dass zu einer Karte ein passender Kartenträger nicht zur Verfügung steht, beispielsweise weil dieser nachträglich bei einer Kontrolle vor dem Verheiraten ausgesondert werden musste.
[68] Insbesondere kann der Kartenträger nach Vorgaben aus einer Datenbank unter Berücksichtigung der jeweils kartenspezifischen Information in der Datenbank erstellt werden. So kann beispielsweise bei einer personalisierten Karte ein entsprechend personalisiertes Anschreiben erzeugt werden, welches als Kartenträger dann mit der zugehörigen Karte verheiratet wird, die ihrerseits im Zwischenspeicher zwischengespeichert wird, bis der zugehörige Kartenträger erstellt ist.
[69] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann eine Karte gezielt aus dem Zwischenspeicher entnommen werden, wenn ein zugehöriger Kartenträger dem Applizier- bereich zugeführt wird. Vorzugsweise werden hierzu individuelle Daten des Kartenträgers gemessen, beispielsweise durch eine optische Bilderfassung und Erkennung eines Adressfeldes oder durch Lesen eines Barcodes, und anhand der Messwerte aus einer Datenbank der Zwischenspeicherplatz der jeweiligen Karte ermittelt werden. Eine derartige Verfahrensführung ist äußerst flexibel, da letztlich entsprechende Kartenträger auch händisch in den Kartenträgerkanal eingeführt werden können. Da anderseits in der Regel die individuellen Daten eines an einer bestimmten Stelle des Kartenträgerkanals befindlichen Kartenträgers bekannt sind, ggf. durch eine entsprechende Messung oder Erfassung, kann alternativ natürlich anhand dieser
Informationen eine gezielte Adressierung des entsprechenden Zwischenspeicherplatzes erfolgen.
[70] Unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung löst die eingangs genannte Aufgabe auch ein Verfahren zum Handhaben von Karten mit einem Manipulator, dessen Effektor ein erstes Karten trage Werkzeug aufweist, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass eine von dem ersten Kartentragewerkzeug des Manipulators aufgenommene Karte an ein zweites Kartentragewerkzeug übergeben, anschließend die Karte manipuliert also bearbeitet, geprüft, gewendet, gedreht, - insbesondere bei schnelleren Bewegungsabläufen - sicherer gehalten oder abgelegt, und danach wieder an das erste Kartentragewerkzeug des Manipulators übergeben wird. Wie bereits vorstehend erläutert, sind bestimmte Kartentragewerkzeuge, insbesondere beispielsweise Sauger bzw. andere lediglich an einer Fläche einer Karte ansetzende Kartentragewerkzeuge, für bestimmte Tätigkeiten besonders geeignet, wie beispielsweise das Abheben von flachen Oberflächen oder Stapeln und das Auflegen auf flache Oberflächen oder Stapel, während derartige Kartentragewerkzeuge für andere Tätigkeiten, insbesondere für einen Wendevorgang oder auch eine beidseitige Bearbeitung letztlich ungeeignet sind. Andererseits können Kartentragewerkzeuge, die insbesondere als zweite Kartentragewerkzeuge genutzt werden können und die eine Karte von zwei Seiten entweder von ihrer Vorderseite und ihrer Rückseite her oder aber von zwei einander gegenüberliegenden Kanten her ergreifen, in der Regel wesentlich betriebssicherer eine Karte halten, wobei dann ein Ablegen oder bzw. ein Aufnehmen ohne weitere ergänzende Maßnahmen in der Regel verhältnismäßig schwierig ist.
[71] Durch das Nutzen verschiedener Kartentragewerkzeuge kann diesem Handicap begegnet werden, wobei das zweite Kartentragewerkzeug nicht zwingend ebenfalls an den Manipulator bzw. an einen Effektor des Manipulators angeordnet sein muss. Vielmehr kann beispielsweise ein Kartenwender auch in Reichweite des Manipulators angeordnet sein, sodass eine Karte an den Kartenwender übergeben, gewendet und anschließend wieder von dem zweiten Kartentragewerkzeug aufgenommen werden kann, wobei bei einer derartigen Ausgestaltung der Wender das zweite Kartentragewerkzeug aufweist, welches die Karte während des Wendens trägt. [72] Vorzugsweise ist auch das zweite Kartentragewerkzeug an dem Effektor des Manipulators vorgesehen, sodass eine von dem ersten Kartentragewerkzeug des Manipulators aufgenommene Karte an ein zweites Kartentragewerkzeug des Effektors übergeben werden kann, was dementsprechend auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender
Erfindung die eingangs genannte Aufgabe bei einem Verfahren zum Handhaben von Karten mit einem Manipulator, dessen Effektor ein erstes Kartentragewerkzeug aufweist, löst.
[73] Wie bereits weiter vorstehend erläutert, kann das erste Kartentragewerkzeug insbesondere ein Kartentragewerkzeug sein, welches eine Karte von lediglich einer Kartenoberfläche aus erfassen und tragen kann, während das zweite Kartentragewerkzeug vorzugsweise ein Kartentragewerkzeug ist, welches eine Karte von zwei Seiten her bzw. von zwei Kanten her umgreift. Je nach konkreter Ausgestaltung, insbesondere wenn die Karte mit ihren beiden Seiten für einen Greifer zugänglich sind, kann auch das erste Kartentragewerkzeug ein Greifer sein, während das zweite Kartentragewerkzeug nicht an dem Manipulator angeordnet sein muss und dennoch beispielsweise ein Sauger oder ein sonstiges lediglich auf eine Fläche wirkendes Kartentragewerkzeug ist, was beispielsweise unmittelbar über den den Applizierbereich durchlaufenden Kartenträgern angeordnet ist und durch Absenken eine Karte applizieren kann, während der Greifer die entsprechende Karte zuvor an dieses zweite Kartentragewerkzeug von unten übergibt. [74] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen zu können, insbesondere sei betont, dass die vorstehend oder in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen bei einer Handhabevorrichtung oder bei einem Handhabeverfahren auch bei entsprechenden Sortier- und Appliziervorrichtungen und -verfahren zur Anwendung kommen können. Ebenso können die vorstehend oder in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen bei Sortiervorrichtungen und -verfahren bei Appliziervorrichtungen und -verfahren entsprechend vorteilhaft zur Anwendung kommen.
[75] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine erste Sortiervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht;
Figur 2 eine zweite Sortiervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht;
Figur 3 eine weitere Sortiervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht;
Figur 4 die Vorrichtung nach Figur 3 aus einer anderen Richtung gesehen;
Figur 5 eine Appliziervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht;
Figur 6 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator und einem
Kartenkanal in perspektivischer Schemaansicht;
Figur 7 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator und einer
Kartenbereitstellung durch Magazine in perspektivischer Schemaansicht;
Figur 8 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator und einer
Kartenbereitstellung durch Magazine sowie Mitteln zur Personalisierung von
Karten in perspektivischer Schemaansicht;
Figur 9 eine weitere Applizierstation mit einem Manipulator und einem Kartenkanal zur
Kartenbreitstellung in perspektivischer Schemaansicht sowie einer schematischen Darstellung einer Datenbank;
Figur 10 die Anordnung nach Figur 9 in einer Detailansicht aus einer anderen
Perspektive;
Figur 1 1 eine weitere Applizierstation mit einem Kartenkanal als Kartenbereitstellung sowie einem herkömmlichen Applizierer und einem unabhängig adressierbaren Magazin als Zwischenspeicher;
Figur 12 die Anordnung nach Figur 1 1 aus einer anderen Perspektive;
Figur 13 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht und exemplarischer Darstellung einer Datenbank;
Figur 14 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator in perspektivischer
Schemaansicht und exemplarischer Darstellung einer Datenbank; Figur 15 eine weitere Appliziervorrichtung mit einem Manipulator sowie mehreren
Personalisierungsstationen in einer perspektivischen Schemaansicht;
Figur 16 eine perspektivische Darstellung eines ersten Effektors für einen Manipulator;
Figur 17 eine perspektivische Darstellung eines zweiten Effektors für einen Manipulator;
Figur 18 den Effektor nach Figur 17 bei ergriffener Karte in einer anderen Perspektive;
Figur 19 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Effektors;
Figur 20 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Effektors;
Figur 21 schematisch eine Belegung einer Datenbank;
Figur 22 einen Schnitt durch ein Kartenmagazin;
Figur 23 eine schamtische Frontansicht in Richtung des Pfeils XXII auf das
Kartenmagazin nach Figur 22;
Figur 24 eine Aufsicht auf einen Kartenhalter des Kartenmagazins nach Figuren 22 und
23;
Figur 25 eine Aufsicht auf einen alternativen Kartenhalter;
Figur 26 eine Seitenansicht des Kartenhalters nach Figur 25; und
Figur 27 eine Aufsicht auf eine weitere Appliziervorrichtung.
[76] Die in Figur 1 darstellte Handhabevorrichtung 1 bzw. Sortiervorrichtung 2 umfasst als Kartenbereitstellung 20 einen Tisch 26, auf welchem unterschiedliche Karten 5 in unterschiedlichen Anordnungen aufgelegt werden können. Hierbei kann es sich einerseits um Karten 5A mit personalisierten Daten, um Karten 5B mit Magnetstreifen, um Karten 5C mit einem Chip, um lediglich mit gleichem Bild bedruckte Karten 5D oder aber um SIM-Karten 5E handeln. Es versteht sich, dass diesbezüglich auch ganz andere Karten dementsprechend verarbeitet werden können.
[77] Die Handhabevorrichtung 1 bzw. Sortiervorrichtung 2 weist darüber hinaus einen Manipulator 50 mit einem Arm 51 auf, der als horizontaler Gelenkarmroboter einen Effektor 55 tragt, mit welchem die Karten 5 ergriffen und einerseits auf verschiedenen Zwischenspeicherplätzen 61 zweier Zwischenspeicher 60 oder aber an Ausgabestellen 16 zu Magazinen 17 einer Kartenausgabe abgelegt werden können. Auch ist im Bereich des Manipulators 50 eine Kartenbearbeitungs Station 53 bzw. Messstation 54 in Form eines Chip- Kartenlese- und -Schreibgeräts 7 angeordnet.
[78] In Figur 1 nicht dargestellt ist eine Kamera, die je nach konkreter Ausführungsform ortsfest auf dem Tisch 26 gerichtet oder aber an dem Effektor 55 angeordnet ist, sodass die Karten 5 visuell erfasst und in gewünschter Weise von dem Manipulator 50 ergriffen werden können. Hierbei ist es über die Kartenbearbeitungsstation 53 bzw. Messstation 54 auch möglich, etwaige Chip-Karten auszulesen oder auch gezielt zur Personalisierung zu beschreiben.
[79] Mithin ist es ohne weiteres möglich, Karten 5 von dem Tisch 26 zu entnehmen und über den Zwischenspeicher 60 zu sortieren, indem die Karte dort entweder einzeln oder in Stapeln sortiert abgelegt werden. Hierbei können die Karten dann entsprechend sortiert zu Ausgabestellen 16 gegeben werden, von denen sie in die Magazine 17 eingefüllt werden. Die Karten können dann in den Magazinen 17 zu weiteren Verarbeitungszwecken entnommen werden. Beispielsweise können die Karten, die dementsprechend sortiert wurden, einer Appliziervorrichtung zugeführt werden. [80] Der Effektor 55 kann um eine Hochachse drehen, sodass er als Dreher dient und die Karten in geeigneter Weise horizontal ausrichten kann. Im Nachfolgenden wird um eine auf eine extra Bezifferung des Drehers in der Regel verzichtet, da dieses Merkmal offensichtlich
erscheint. Figur 1 nicht unmittelbar entnehmbar ist, dass der Effektor 55 auch als Wender ausgestaltet, sodass Karten nach Wunsch gewendet werden können, wenn diese mit der falschen Seite oben auf dem Tisch 26 liegen.
[81] In den nachfolgenden Figuren sind die verschiedenen Kartentypen bzw. -arten nicht mehr einzeln der Übersichtlichkeit halber beziffert. Letztlich spielt die Kartenart bzw. der Kartentyp ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, da nach Möglichkeit verschiedenste Karten 5 dementsprechend gehandhabt bzw. sortiert werden sollen.
[82] Wie unmittelbar nachvollziehbar, kann der Manipulator die einzelnen Zwischenspeicherplätze 61 gezielt ansteuern bzw. ansprechen und mithin unabhängig adressieren. Da die Karten 5 in dem Zwischenspeicher 60 abgelegt und auch dort vom Manipulator 50 wieder entnommen werden können, handelt es sich um einen reversiblen Zwischenspeicher 60.
[83] Es versteht sich, dass mit einem Stillstand der Vorrichtung Karten 5 auch manuell dem Zwischenspeicher 60 entnommen werden können, wenn diese - aus welchen Gründen auch immer, beispielsweise weil sie mangelhaft waren - in dem gerade abgeschlossenen Prozess nicht weiterverarbeitet werden können oder sollen. Aus Sicherheitsgründen sollte dieses nicht erfolgen, wenn der Manipulator 50 ggf. die Zwischenspeicherplätze 61 ansteuert, wobei - sollte sich eine derartige Entnahmemöglichkeit während des laufenden Prozesse als sinnvoll erweisen, ein vorliegend nicht dargestellter Kartenaustransport, wie beispielsweise ein separater Kartenförderer oder eine Rutsche, zur Anwendung kommen können, durch welche die auszusortierenden Karten aus dem Arbeitsbereich des Manipulators 50 entfernt werden können. Bei einer Rutsche oder ähnlichem erfolgt dieses naturgemäß unmittelbar, wenn der Manipulator 50 eine Karte 5 dementsprechend auf der Rutsche ablegt, es sei denn es wäre eine separate Kipp- oder Haltevorrichtung vorgesehen, die hier eine Karte 5 auf an einem Zwischenspeicherplatz 61 hält oder sogar ein Ansammeln mehrerer Karten erlaubt, bis eine Entscheidung, die Karte 5 auszusortieren, gefällt wurde. Auch kann ein Förderband oder ein Transportwagen vorgesehen sein, mittels derer Karten 5 oder Gruppen von Karten 5 nach bedarf aussortiert werden können.
[84] Die Handhabevorrichtung 1 bzw. Sortiervorrichtung 2 nach Figur 2 entspricht im Wesentlichen der Anordnung nach Figur 1 , sodass auf mehrfache Erläuterungen identischer bzw. identisch wirkender Baugruppen verzichtet wird. Auch bei den nachfolgenden Ausführungsbeispielen wird dementsprechend verfahren.
[85] In Abweichung von dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 umfasst die Anordnung nach Figur 2 zwei Magazine 62, welche rein mechanisch entsprechend der Magazine nach der WO 2004/039711 AI als rotierende Zwischenspeicher 60 ausgebildet sind. Jedoch wurden diese Magazine 62 in Ergänzung zu der Ausgestaltung nach dem Stand der Technik dahingehend modifiziert, dass die einzelnen Zwischenspeicherplätze dieser Magazine einzeln unabhängig adressierbar sind, sodass Karten gezielt bestimmten Zwischenspeicherplätzen entnommen und auch dort abgelegt werden können. Auf dieser Weise kann insbesondere über die Magazine 62 sortiert werden, indem der Manipulator 50 Karten 5 an den Ein- und/oder Ausgaben 63 dieser Magazine 62 ablegt. Zu weiteren Sortierzwecken weist die Anordnung nach Figur 2 noch einen Zwischenspeicher 60 mit nebeneinander und vor- bzw. hintereinander angeordneten Zwischenspeicherplätzen 61 auf, wie dieses auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 vorgesehen ist. Hierdurch können Sortiertätigkeiten wesentlich einfacher durchgeführt werden als mit den Magazinen 62. Jedoch wird eine der mit Speicherplätzen 61 in zwei Dimensionen versehenen Platten nicht als Zwischenspeicher wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 genutzt, sondern als Kartenausgabe 15 mit mehreren Ausgabestellen 16, denen nach Bedarf dann entsprechend sortierte Kartenstapel händisch entnommen werden können.
[86] Es versteht sich, dass die in Figuren 1 und 2 dargestellten Anordnungen auch miteinander kombiniert und um weitere Zwischenspeicher 60 bzw. Kartenbearbeitungsstationen 53 und Messstationen 54 erweitert werden können, wobei schon aus der Zeichnung unmittelbar ersichtlich ist, dass hierfür im Bereich des Manipulators 50 ausreichend Raum verbleibt, sodass hierdurch eine besondere kompakte Ausgestaltung auch bei einer Vielzahl an Aggregaten ohne weiteres möglich ist.
[87] Auch bei den in Figuren 3 und 4 dargestellten Vorrichtungen handelt es sich um eine Handhabevorrichtung 1 bzw. Sortiervorrichtung 2, bei welcher jedoch Karten 5 in einer herkömmlichen Kartenbereitstellung 20 durch einen an sich bekannten Kartenkanal 21 aus Magazinen 22 zugeführt werden. In Abweichung vom Stand der Technik weist der Kartenkanal 21 eine Entnahmeöffnung 21 A auf, durch welche eine Karte 5 dem Kartenkanal 21 mittels eines Greifers 59, der an dem Effektor 55 des Manipulators 50 vorgesehen ist, entnommen werden können.
[88] Auch diese Anordnung weist einen Zwischenspeicher 60 mit in zwei Dimensionen zueinander angeordneten Zwischenspeicherplätzen 61 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils ebenfalls Entnahmeöffnungen 21 A aufweisen, sodass der Greifer 59 dort Karten 5 ablegen und wieder entnehmen kann.
[89] Wie unmittelbar ersichtlich können bei diesem Ausführungsbeispiel die Karten 5 ohne weiteres gewendet werden, indem der Effektor 55 bzw. der Greifer 59 um eine horizontale Achse rotiert wird. Schwieriger ist bei dieser Ausführungsform ein Drehen, wozu ein Zusatzfach 8 dient, welches zwei nicht bezifferte Entnahmeöffnungen aufweist, sodass der Greifer von einer Seite eine Karte 5 einlegen und von der anderen Seite wieder entnehmen kann. Auf dieser Weise ist auch ein Drehen der Karten um 180° in der Kartenebene mit dieser Anordnung ohne weiteres möglich, sodass der Dreher 80 bei diesem Ausführungsbeispiel durch zwei Dreherbaugruppen 81 gebildet wird, nämlich das Zusatzfach 8 und den Manipulator 50 bzw. dessen Effektor 55.
[90] Durch diese Anordnung können ohne weiteres Karten 5 dem Kartenkanal 20 entnommen, sortiert und wieder aufgegeben werden können, sodass etwaige Fehler, die in einer Sortierreihenfolge der Magazine 22 zu finden sind, korrigiert werden können. Hierbei kann der Kartenkanal 21 je nach konkreter Umsetzung vorliegender Ausführungsform wieder in einem Magazin münden oder aber zu einem Applizierbereich oder zu ähnlichen Einrichtungen führen. Alternativ kann auch eine andere Kartenausgabe, die hier nicht dargestellt ist, vorgesehen sein.
[91] Die in Figur 5 dargestellte Appliziervorrichtung 3, welche dementsprechend eine Handhabevorrichtung 1 sowie eine Sortiervorrichtung 2 umfasst, weist einerseits einen Tisch 26 als Kartenbereitstellung 20 für Karten 5 auf, wie dieses bereits aus den Ausführungsbeispielen nach Figuren 1 und 2 erläutert wurde. Darüber hinaus umfasst die Appliziervorrichtung 3 einen Manipulator 50, in dessen Reichweite einerseits ein Applizierbereich 10 zum Verheiraten der Karten 5 mit Kartenträgern 6 und andererseits ein Zwischenspeicher 60 mit mehreren in zwei Dimensionen zueinander angeordneten Zwischenspeicherplätzen 61 sowie mehrere Bearbeitungsstationen 53 bzw. Messstationen 54 angeordnet sind.
[92] Darüber hinaus umfasst diese Appliziervorrichtung 3 einen Kartenträgerkanal 31 mit einem Vorrat 32 und einer Messstation 34, der zu dem Applizierbereich 10 führt und ausgehend noch eine weitere Messstation 34 für eine Endkontrolle, eine Faltstation 35 und eine Ausgabe 36. Im Konkreten sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Kartenträger 6 Briefbögen, welche mit den Karten 5 verheiratet werden sollen, wobei dementsprechend die Bearbeitungsstation 33 ein Drucker ist und der Vorrat 32 ein entsprechender Druckerschacht.
[93] Die gedruckten Briefbögen werden in der Messstation 34 über eine nicht dargestellte Kamera kontrolliert und ggf. aussortiert, was gerade nach Bedarf eine Zwischenspeicherung notwendig macht.
[94] Nach der Kontrolle werden die Kartenträger 6 bzw. die Briefe mit den Karten 5 verheiratet, worauf nochmals eine Messstation 34 folgt, welche ebenfalls über eine Kamera überprüft, ob die richtige Karte 5 an dem richtigen Kartenträger 6 appliziert wurde. Danach erfolgt in der Faltstation 35 eine Faltung zu fertigen Briefen, die an der Ausgabe 36 dann zu weiteren Behandlungen bereitgestellt werden.
[95] Bei dem Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in Reichweite des Manipulators 50 ein Chip-Karten- und Magnetstreifenlesegerät als Messstation 54 sowie zwei Klebepunktespender als Bearbeitungsstationen 53 angeordnet, sodass personalisierte Informationen auf den jeweiligen Karten 5 ausgelesen werden können, bevor die entsprechenden Karten 5 in dem Zwischenspeicher 60 zwischengespeichert werden. Mit dem Auslesen wird dann ein entsprechender Druckauftrag an den Drucker 33 erteilt, wobei die Messstation 34 wiederum mitteilt, wenn ein entsprechender Kartenträger 6 zutreffend und korrekt gefertigt wurde, dass der Manipulator 50 die zutreffende Karte 5 aus dem Zwischenspeicher 60 entnimmt und im Applizierbereich 10 an dem zugehörigen Kartenträger 6 appliziert. Auf dieser Weise kann äußerst individuell anhand der auf den Karten befindlichen Informationen ein entsprechender Brief bereitgestellt werden. Durch die Klebepunktspender, die erst unmittelbar vor dem Applizieren einer Karte 5 genutzt werden, kann ein Korrumpieren des Klebstoffs, der Karten 5 oder andere Bauteile der Vorrichtung wirkungsvoll vermieden werden.
[96] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Effektor 55 unmittelbar als Dreher geeignet, indem er um seine Hochachse gedreht wird, sodass hier eine separate Bezifferung nicht vorgenommen wird. Darüber hinaus umfasst der Effektor 55 jedoch eine passive Wenderbaugruppe 71 , die lediglich um eine Horizontalachse rotierend fixiert oder freigegeben werden kann. Über ein Prisma als weitere Wenderbaugruppe 71 in Reichweite des Manipulators kann nunmehr eine Karte ggf. gewendet werden, wenn diese mit Ihrer Oberseite nach unten auf dem Tisch 26 liegt und gerade andersherum auf dem Kartenträger 6 appliziert werden soll. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf eine komplexe Motorik an dem Effektor 55 zum Wenden verzichtet werden kann.
[97] Die in Figur 6 dargestellte Appliziervorrichtung 3, welche ebenfalls eine Handhabevorrichtung 1 bzw. Sortiervorrichtung 2 umfasst, entspricht im Wesentlichen der Anordnung nach Figur 5 und ist lediglich um einen Kartenkanal 21, welcher Karten aus Magazinen 22 als Bestandteil der Kartenbereitstellung 20 dem Applizierbereich 10 zuführt, ergänzt.
[98] Hierbei entsprechen die über den Kartenkanal 21 zugeführten Karten 5 einem Standardgroßserienauftrag, wobei über eine Chip- und Magnetstreifenlesevorrichtung als Messstation 24 personalisierte Daten einer Karte 5 gelesen werden und ein entsprechender Druckauftrag an den Drucker 33 erteilt wird. Passiert ein entsprechend vorbereiteter Kartenträger 6 bzw. Brief die kontrollierende Messstation 34 hinter dem Drucker 33 und wird nicht aussortiert, so wird die entsprechende Karte an einer Bearbeitungsstation 23 mit einem Klebepunkt versehen und mittels des Manipulators 50 aus dem Kartenkanal 21 entnommen und an den entsprechenden Kartenträger 6 appliziert. Wird ein bereits in Auftrag gegebenen Kartenträger 6 an der Messstation 34 aussortiert, so erfolgt eine Applikation durch den Manipulator 50 nicht, sondern die jeweilige Karte 5 wird ohne Klebepunkt in dem Zwischenspeicher 60 abgelegt. Es erfolgt ein erneuter Druckauftrag an den Drucker 33, sodass die Karte aus dem Zwischenspeicher 60 entnommen, mit einem Klebepunkt an der Bearbeitungsstation 53 versehen und an dem entsprechenden Kartenträger 6 appliziert wird, wenn der erneut gedruckte Kartenträger 6 die Messstation 34 passiert und nicht aussortiert wird.
[99] Wie bereits anhand des Ausführungsbeispiels nach Figur 5 erläutert, nimmt der Manipulator 50 auch Karten 5, die auf dem Tisch 26 der Kartenbereitstellung 20 liegen, legt diese in dem Chip- und Magnetstreifenlesegerät der Bearbeitungsstation 54 ab, um diese datenmäßig zu erfassen und dann ebenfalls in dem Zwischenspeicher 60 zwischenzuspeichern, bis nach Erteilung eines entsprechenden Druckauftrags ein entsprechender Kartenträger 6 zur Applikation in dem Applizierbereich 10 bereitsteht.
[100] Auch die in Figur 7 dargestellte Anordnung entspricht im Wesentlichen den in Figuren 5 und 6 dargestellten Anordnungen, wobei jedoch im Gegensatz zu der Anordnung nach Figur 6 auf einen Kartenkanal 21 sowie einen Tisch 26 der Kartenbereitstellung 20 verzichtet wurde. Die Kartenbereitstellung umfasst hier lediglich 4 Magazine 22. Im Übrigen entspricht die Anordnung nach Figur 7 den Anordnungen nach Figuren 5 und 6 und ähnelt diesen auch in Ihrer Funktionsweise.
[ 101] Der Manipulator 50 entnimmt jeweils Karten 5 den Magazinen 22, wobei die Kartenart bzw. Kartentyp je Magazin 22 bekannt ist. Insofern legt der Manipulator 50 lediglich die Karten 5 auf die als Chip- und Magnetkartenleser ausgebildete Messstation, um dann einen entsprechend personalisierten Druckauftrag zu starten, wobei eine jeweilige Karte dann dementsprechend lange zwischengespeichert wird. Nichtpersonalisierte Karten können bei diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar dem Applizierbereich 10 zugeführt und dort an einem
entsprechenden Kartenträger 6 appliziert werden. Vor dem Applizieren werden sämtliche Karten 5 zunächst zum Aufbringen eines Klebepunktes der Bearbeitungsstation 53 zugeführt.
[102] Das in Figur 8 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7, wobei jedoch lediglich drei Magazine 22 zur Anwendung kommen und eine Chip- und Magnetstreifenkartelese- und -schreibeinrichtung als Kartenbearbeitungsstation 53 und Messstation 54 vorgesehen ist. Ergänzend hierzu ist eine weitere Kartenbearbeitungsstation 53 in Reichweite des Manipulators 50 vorgesehen, welche in der Lage ist, Karten auch visuell zu individualisieren bzw. zu personalisieren, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel an dieser Stelle ein Foliendrucker zum Aufdrucken von Fotos, insbesondere von Passfotos, vorgesehen ist. Da hierbei das Personalisieren verhältnismäßig lange dauert, werden Kartenrohlinge zunächst entsprechend bedruckt und auch hinsichtlich ihres Magnetstreifens bzw. Chips entsprechend individualisiert und in den Zwischenspeicher 60 abgelegt. Erst dann wird ein korrespondierender Druckauftrag für die Kartenträger 6 erteilt. Ist eine entsprechende Individualisierung nicht vorgesehen, so können die Karten 5 unter Umgehung des Zwischenspeichers 60 unmittelbar an einem jeweiligen Kartenträger 6 appliziert werden, wobei ggf. eine Zwischen speicherung derartiger Karten 5 erfolgt, wenn ein an sich bereits avisierter Kartenträger 6 kurzfristig aufgrund irgendwelcher Fehler aussortiert wird.
[103] Auch die in Figuren 9 und 10 dargestellte Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform nach Figur 6, wobei auf einen Tisch 26 zur Kartenzufuhr verzichtet wurde. Die Kartenzufuhr 20 umfasst darüber hinaus jedoch eine nicht im Einzelnen bezifferte Platte, welche im Wesentlichen der Platte des Zwischenspeichers 60 entspricht, sodass hier einzelne Karten ohne weiteres abgelegt werden können, die der Manipulator 50 dann nach Bedarf aufnehmen kann. Hierbei können diese Karten über die Bearbeitungsstation 53 ggf. eingelesen und erkannt werden, sodass eine Datenbank eine entsprechende Zuordnung vornehmen kann.
[104] In einer alternativen Umsetzung kann es notwendig sein, die manuell über die Platte der Kartenbereitstellung 20 aufgelegten Karten 5 händisch, beispielsweise über ein geeignetes Computerterminal, der Datenbank bzw. der entsprechenden Prozesssteuerung mitzuteilen.
[105] Darüber hinaus arbeitet diese Anordnung ein klein wenig abweichend von den zuvor aufgeführten Anordnungen, da davon ausgegangen wird, dass der entsprechende Gesamtauftrag zuvor im ausreichenden Maße vorkonfiguriert wurde. Dieses bedeutet, dass sowohl der Drucker 33 als auch der Kartenkanal 21 mit dem Magazin 22 nach fest vorgegebenen und vorbereiteten
Aufträgen arbeiten. Über die Messstationen 24 und 34 erfolgt eine entsprechende Kontrolle, was der Datenbank 90 mit geteilt wird, welche dann den Manipulator 50 dementsprechend ansteuert. Für von dem Manipulator 50 aussortierte Karten 5 wird, ähnlich wie für die manuell über die Platte der Kartenbereitstellung 20 aufgegebenen Karten 5, ein separater Auftrag vorgegeben, der dann über den Drucker 33 gestartet und die Datenbank 90 und hierüber den Manipulator 50 in geeigneter Weise ansteuert. Es versteht sich, dass diesbezüglich auch eine andere Verfahrensführung, insbesondere auch die Verfahrensführung, wie sie für die vorstehenden oder nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutert ist, durchgeführt werden kann.
[106] Die in Figuren 1 1 und 12 dargestellte Appliziervorrichtung 3 nutzt an sich eine herkömmliche Appliziervorrichtung, wobei jedoch ein an sich aus dem Stand der Technik bekannter Puffer als Zwischenspeicher 60 in Form eines Magazins 62 modifiziert worden ist, indem dieser mit unabhängig adressierbaren Speicherplätzen versehen worden ist. Auf diese Weise kann eine in dem Zwischenspeicher 60 befindliche Karte je nach Bedarf dem Zwischenspeicher 60 wieder entnommen und individuell über den Kartenkanal 21 dem Applizierbereich 10 zugeführt werden, in welchem ein herkömmlicher Applizierer 11 für die Karten vorgesehen ist. Insofern können beispielsweise durch die Messstation 34, welche personalisierte Daten des entsprechenden Kartenträgers 6 ausliest die zugehörigen Karten 5 für den jeweiligen Kartenträger 6 aus dem Speicher 60 gezielt angefordert werden. Ebenso können Karten 5, zu denen aus welchen Gründen auch immer kein Kartenträger 6 rechtzeitig zur Verfügung steht, die allerdings aus dem Magazin 22 gespendet werden, in dem Zwischenspeicher 60 zwischengespeichert werden.
[107] Die in den Figuren 13 und 14 dargestellten Anordnungen entsprechen im Wesentlichen der Anordnung nach Figur 6, wobei jedoch statt des Tisches 26 als zusätzliche Kartenbereitstellung 20 eine separate Platte, welche dem Zwischenspeicher 60 entspricht, zur Anwendung kommt, sodass hier eine Anordnung ähnlich der in Figur 9 dargestellten Anordnung vorliegt und lediglich die Platte der Kartenbereitstellung 20 an anderer Stelle angeordnet ist.
[108] Bei dem in Figur 13 dargestellten Ausführungsbeispiel steuert die Datenbank 90 die Magazine 22 unmittelbar an und gibt hierdurch den Grundrhythmus der Appliziervorrichtung 3 nach Figur 13 vor. Über die Messstation 24, die bereits vorstehend im Detail erläutert wurde, wird der Datenbank die letztlich vom Magazin 22 ausgegebene Karte 5 mitgeteilt, welche dann einen entsprechenden Druckauftrag an den Drucker 33 erteilt, sodass die entsprechende Karte 5 und der zugehörige Kartenträger 6 dementsprechend verheiratet werden können.
[109] Bei etwaigen Störungen werden die Karten, wie bereits vorstehend im Detail beschrieben, in dem Zwischenspeicher 60 abgelegt, und es wird ein erneuter Druckauftrag erteilt.
[110] Einzelne Karten können über die Platte der Kartenbereitstellung 20 dem Verfahren aufgegeben werden, wobei diese dann in der Messstation 54 dementsprechend eingelesen und der Datenbank 90 mitgeteilt werden, sodass diese einen entsprechenden Druckauftrag erteilen kann.
[11 1] Da der Kartenkanal 21 bei diesem Ausführungsbeispiel keine eigene Klebepunktapplikation aufweist, wird bei diesem Ausführungsbeispiel jede Karte vor der Applikation an den Kartenbearbeitungsstationen 53 mit einem Klebepunkt versehen.
[1 12] In Abweichung von den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Manipulator 50 mit seinem Effektor 55 sowohl als Wender als auch als Dreher ausgebildet, sodass auf eine separate Wenderbaugruppe 71 verzichtet werden kann. Stattdessen ist eine weitere Kartenbearbeitungsstation 53 vorgesehen, mittels welcher doppelseitige Klebeetiketten auf die Karten 5 aufgebracht werden können, was bei bestimmten Kartenmaterialien einem Klebepunkt aus flüssigem Klebstoff vorzuziehen ist.
[113] Bei dem in Figur 14 dargestellten Ausführungsbeispiel wird auf einen Drucker 33 in dem Kartenträgerkanal 31 verzichtet. Die Kartenträger 6 werden bei diesem Ausführungsbeispiel separat bereitgestellt. Über eine Kamera 37 an der Messstation 34 wird ein Kartenträger 6 geprüft und ein entsprechender Auftrag zur Ausgabe einer Karte aus dem Magazin 22 erteilt, die dann über den Kartenkanal 21 dem Applizierbereich 10 zugeführt werden. Über die separate Platte der Kartenbereitstellung 20 können Sonderkarten bereitgestellt werden, welche ggf. - ähnlich wie bei etwaigen Fehllieferungen aus dem Magazin 22 auch in dem Zwischenspeicher 60 zwischengespeichert werden können, bis ein passender Kartenträger 6 bereitsteht. [114] Dort, wo bei den Ausführungsbeispielen nach Figuren 13 und 14 die Platte zur zusätzlichen Kartenbereitstellung vorgesehen ist, weist die Anordnung nach Figur 15 den Zwischenspeicher 60 auf, wobei im Vergleich zu den in Figuren 14 und 13 dargestellten Ausführungsbeispielen anstelle des Zwischenspeichers 60 drei Personalisierungsstationen 25 vorgesehen werden, in welchem in Magazinen 22 vorgehaltene Karten 5 äußerst individuell personalisiert werden können. Eine derartige Personalisierung betrifft insbesondere ein Stanzen bzw. Embossen sowie ein Bedrucken der jeweiligen Karte 5, entweder mit Logos der jeweils die Karten ausgebenden Firmen oder auch mit Bildern der jeweiligen Nutzern, was durch
geeignete Drucker, wie Tintenstrahldrucker und Foliendrucker, in der Praxis umgesetzt werden kann.
[1 15] Die in den Figuren 16 bis 20 dargestellten Effektoren 55 können jeweils bei den Manipulatoren 50 der vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele je nach konkreter Umsetzung zur Anwendung kommen.
[1 16] So weisen alle diese Effektoren 55 ein erstes Kartentragewerkzeug 56 auf, welches ein Sauger 57 umfasst, der seinerseits vertikal verlagerbar ist, wie durch den Doppelpfeil 56A exemplarisch in Figur 16 angedeutet, jedoch auch in den anderen Ausführungsformen nach Figuren 17 bis 20 umgesetzt ist. Über den Sauger 57 kann eine Karte 5, wie exemplarisch in Figur 18 dargestellt, an einer ihrer Seiten ohne weiteres erfasst und getragen werden. Dieses ermöglicht insbesondere ein Abnehmen von etwaigen Stapeln oder von etwaigen Oberflächen, auf welcher die Karten 5 liegen, sowie ein Applizieren auf Kartenträger 6.
[ 1 17] Darüber hinaus weisen die in den Figuren 16 bis 20 dargestellten Effektoren ein zweites Kartentragewerkzeug 58 auf, welches einen Greifer 59 umfasst, mittels dessen die Karten 5 jeweils an gegenüberliegenden Kanten ergriffen werden können, wodurch sich dieser Greifer 59 von dem Greifer des Ausführungsbeispiels nach Figuren 3 und 4 unterscheidet, welcher die Karten jeweils an ihrer Ober- und Unterseite ergreift.
[ 1 18] Bei den in Figuren 16 bis 18 dargestellten Ausführungsbeispielen weist der Greifer 59 jeweils starre Arme 59A auf, die jeweils ein aktives Greifelement 59D tragen, welches parallel zur Ebene der Karten 5 verlagerbar ist. Bei diesen Ausführungsbeispielen ist das Greiferelement 59B aktiv angesteuert und kann motorisch bzw. durch einen entsprechenden Aktuator in der Kartenebene auf die Karte zu und von dieser Karte weg bewegt werden. Wenn der Sauger 57 in einer vertikalen Position befindlich ist, in welcher die Greiferelemente 59B die Karte mit ihren Schlitz ergreifen können, so werden die Greiferelemente 59B durch den Aktuator auf die Karte 5 zubewegt und die Karte 5 auf diese Weise formschlüssig ergriffen. Dann kann das erste Kartentrage Werkzeug 59 die Karte 5 freigeben.
[1 19] In einer alternativen Ausführungsform können die Greiferelemente 59B passivisch ausgebildet sein, sodass das erste Karten trage Werkzeug 56 die Karte zwischen den Greiferelementen 59B einspannt, welche beispielsweise durch Feder in Richtung auf die Karten vorgespannt sind. Zum Herausnehmen der Karte kann dann das erste Kartentragewerkzeug 56 wieder mit der Karte 5 verbunden werden und diese durch entsprechende Kraft aus den Greiferelementen 59B herausstoßen.
[ 120] Bei den in Figuren 16 bis 18 dargestellten Ausführungsbeispielen ist darüber hinaus als Messstation 54 noch ein Chip-Kartenleser angeordnet, gegen welchen die Karte 5 mittels des ersten Kartentragewerkzeuges 56 gedrückt werden kann, sodass eine Chip-Karte der Karte 5 während des Transports mit dem Effektor 55 ausgelesen werden kann. [ 121] Darüber hinaus weist die in Figuren 17 und 18 dargestellte Ausführungsform noch eine Kamera als Messstation 54 auf, mittels welcher einerseits eine Bilderkennung und Barcodeerkennung an der Karte zum Einlesen personalisierter Daten vorgenommen werden kann. Ebenso kann die Kamera 14 auch zur gezielten Applikation und deren Kontrolle und zum Suchen von Karten auf einem Tisch 26 genutzt werden. [ 122] Darüber hinaus sind die Greiferelemente 59B drehbar in den Armen 59A gelagert, wobei durch entsprechende Rastelemente sichergestellt ist, dass diese lediglich dann drehen können, wenn auch eine Karte 5 von den Greiferelementen 59B ergriffen ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Greiferelemente 59B ihre Position beibehalten, wenn keine Karte 5 von ihnen ergriffen ist. [ 123] Durch das erste Kartentragewerkzeug 56 kann die Position der Karte im Übrigen gesichert werden, wenn eine Karte 5 ergriffen ist. Eine entsprechende Sicherung wird durch den Rückzug des Saugers 57 geöffnet, wenn die in Figuren 16 bis 18 dargestellten Effektoren 55 zu einer ortsfesten Wenderbaugruppe 71 geführt werden und somit der Manipulator 50 die entsprechende Karte 5 gezielt wendet. Dementsprechend sind die Greiferelemente 59B auch Wenderbaugruppen 71 eines Wenders 70.
[124] Bei einem Manipulator ist es ohne weiteres realisierbar, den Effektor 55 um eine Hochachse bzw. um eine Achse senkrecht zu den Karten 5 zu rotieren, sodass die in den Figuren 16 bis 18 dargestellten Effektoren 55 ohne weiteres auch als Dreher 80 dienen können und dementsprechend eine Dreherbaugruppe 81 darstellen. [125] Selbiges gilt für die in Figuren 19 und 20 dargestellten Effektoren 55.
[126] Jedoch sind die Greiferelemente 59B der in den Figuren 19 und 20 dargestellten Effektoren 55 aktiv drehend also mit einem eigenen motorischen Antrieb um eine horizontale Achse ausgebildet. Aus diesem Grund stellen bei diesen beiden Ausführungsbeispielen die Greiferelemente 59B als einzige die Wenderbaugruppen 71 bereit, sodass der Effektor 55 der in den Figuren 19 und 20 dargestellten Ausführungsbeispiele auch ein Wender 70 ist.
[127] Darüber hinaus sind bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 19 beide Arme 59 A über Gelenke von den Karten weg bzw. auf die Karte 5 zu bewegbar, sodass ein aktives Greifen erfolgen kann. Selbiges gilt für die Anordnung nach Figur 20, wobei dort lediglich ein Arm 59A horizontal verlagerbar ist, was über einen Schieber realisiert ist. [ 128] Es versteht sich, dass bei den Anordnungen nach Figuren 19 und 20 auch Messstationen 54 bzw. Kartenbearbeitungsstationen 53 vorgesehen sein können, wie dieses exemplarisch bei den Ausführungsbeispielen nach Figuren 16 bis 18 angedeutet ist.
[129] Darüber hinaus sind an den Greiferelemente 59B bei den in Figuren 19 und 20 dargestellten Ausführungsbeispielen Fortsätze 59C vorgesehen, die es ermöglichen, Karten 5 ähnlich wie mit einer Pinzette zu ergreifen. Für ein Wenden werden Karten jedoch vorzugsweise mit dem ersten Kartentragewerkzeug 56 in der zentralen rotatorischen Mitte der Greiferelemente 59B angeordnet.
[130] In der Datenbank 90, wie sie exemplarisch insbesondere in den Figuren 9, 13 und 14 dargestellt ist, liegen Kartenträgerdatensätze 91 und Kartendatensätze 92 vor, sodass ein entsprechender Datenabgleich ohne weiteres vorgenommen werden kann.
[131] Hierbei weist der Kartendatensatz 92 neben Personalisierungsdaten 93 und Kartentypdaten 94, was an sich schon bekannt ist, auch visuelle Informationen 95 bzw. Lageinformationen 96 auf, wie exemplarisch in Figur 21 angedeutet. Ebenso können Informationen über die Kartenart in dem jeweiligen Kartendatensatz 92 gespeichert sein. Durch eine derartig ausgebildete Datenbank 90 ist es möglich, eine gezielte Kartenausrichtung automatisiert vorzunehmen.
[132] An sich können die Magazine 62 auf verschieden Weise aufgebaut sein. Ein detaillierteres Beispiel für ein Magazin 62 ist in Figuren 22 und 23 dargestellt und umfasst ein Gehäuse 110, innerhalb dessen eine Vielzahl an Kartenhaltern 1 1 1 an einem um Umlenkrollen 1 13 umlaufenden Band 1 12 vorgesehen sind.
[133] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die obere Umlenkrolle 1 13 von einem Antrieb 1 14 angetrieben, der seinerseits mittels einer Ansteuerung 1 16 in gewünschter Weise in Bewegung gesetzt und angehalten werden kann.
[134] Die Ansteuerung 1 16 ist über ein Leitung 1 17 mit einem Signaleingang 1 1 8 und Signalausgang 119 verbunden, die bei diesem Ausführungsbeispiel über einen gemeinsamen Stecker realisiert sind, der auch eine Strom- bzw. Spannungsversorgung sicherstellt.
[135] Darüber hinaus ist die Ansteuerung 1 16 über eine nicht dargestellte Leitung mit einer Adressenieseeinrichtung 120 verbunden, welche Adressen, die als binärer Code 121 (siehe Figur 24) auf den Kartenhaltern 1 1 1 , die mithin als Adressenträger 122 dienen, angebracht sind, ausliest und an die Ansteuerung 116 gibt.
[ 136] Letzer ist hierbei derart ausgebildet, dass der Antrieb 1 14 ähnlich eines Schrittmotors nur dann stehen bleibt, wenn ein Kartenhalter 1 1 1 genau in Position in Bezug auf die Ein- und/oder Ausgabe 63, also bei diesem Ausführungsbeispiel genau horizontal (Horizontale 123) positioniert ist, so dass eine Karteneingabe bzw. Kartenausgabe erfolgen kann.
[137] Während bei dem in Figuren 22 und 23 dargestellten Ausführungsbeispiel die Karteneingabe bzw. Kartenausgabe seitlich erfolgt, kann, wie unmittelbar ersichtlich, die Kartenausgabe bzw. Karteneingabe auch frontal erfolgen, wie dieses bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 exemplarisch angedeutet ist.
[138] Zwischen den Kartenhaltern 1 1 1 sind Kartenplätze 1 15 gebildet, die durch die Codes 121 der Kartenhalter 1 1 1 bzw. Adressenträger 122 eindeutig angesprochen werden können. Durch geeignete Wahl der geometrischen Form des Gehäuses 1 10 kann ein Herausfallen der Karten 5 aus diesen Kartenplätzen 1 15 verhindert werden.
[ 139] Bei größeren Umlaufgeschwindigkeiten kann Letzteres zu Fehlfunktionen bzw. zu Geräuschen oder Beschädigungen der Karten 5 führen, was durch einen Kartenhalter 125, der letztlich in sich und nicht, wie in dem Ausführungsbeispiel nach Figuren 22 bis 24 dargestellt, im Zusammenspiel mit benachbarten Kartenhaltern 1 11 einen Kartenplatz 1 15 bildet, vermieden werden kann. Selbiges lässt sich auch durch andere Maßnahmen, wie beispielsweise umlaufend angeordnete Gleitschienen, umlaufende Halteklammern oder ähnliches, realisieren.
[ 140] Der Kartenhalter 125 umfasst hierbei äußere Anlagen 126, welche die Kartenplätze 1 15 insbesondere nach radial außen begrenzen und definieren. Über eine seitliche Öffnung 127 können Karten 5 an der Ein- und/oder Ausgabe 63 in die Kartenplätze 1 15 eingeschoben oder herausgeschoben werden, indem entsprechende Antriebseinrichtungen in die Öffnungen 127 eingreifen.
[ 141 ] Es versteht sich, dass Kartenhalter 1 11 und Adressen träger 122 nicht zwingend auf einer identischen Baugruppe sondern auch in unterschiedlichen Baugruppen realisiert werden können.
[ 142] Beide Kartenhalter 1 1 1 und 125 weisen jeweils eine Ausnehmung 128 auf, die bei diesen Ausführungsbeispielen durch einen kompletten Verzicht von Material an dieser Stelle realisiert ist, ggf. jedoch auch durch eine entsprechende dünnere Materialschicht des Kartenhalters 1 1 1 , 125 in einem entsprechenden Bereich gebildet sein kann. Hierbei weist die Ausnehmung 128 einen Halterrand 129 des jeweiligen Kartenhalters 1 1 1 , 125 zumindest an zwei Seiten, bei vorliegenden Ausführungsbeispielen sogar an drei Seiten, auf, die jeweils eine Kartenauflage 130 bilden, so dass eine Klebestelle an einer Karte 5 in dem Bereich der Ausnehmung 128 in dem Magazin jeweils nicht so schnell degenerieren kann.
[ 143] Die in Figur 27 dargestellte Appliziervorrichtung 3 umfasst eine Sortiervorrichtung 2, und zwei Manipulatoren 50, wobei ein erster Manipulator 50 in seiner Reichweite einerseits einen Applizierbereich 10 zum Verheiraten von Karten 5 mit Kartenträgern 6 und andererseits einen Zwischenspeicher 60 mit mehreren Magazinen 62 und jeweiligen Ausgaben 63 aufweist, während ein zweiter Manipulator 50 in seiner Reichweite einerseits die zu den Magazinen 62 gehörigen Eingaben 63 sowie andererseits mehrere Ausgabestellen 16 nicht explizit dargestellten Magazinen aufweist. Hierdurch können zwischen den nicht dargestellten Magazinen mit den Ausgabestellen 16 und den Ausgaben 63 und dem ersten Manipulator 50 unter Zuhilfenahme der Magazine 62 Sortierarbeiten durchgeführt werden, so dass diese Baugruppen Bestandteil der Sortiervorrichtung 2 sind. Es versteht sich, dass in Reichweite der Manipulatoren 50 ggf. auch Bearbeitungsstationen 53 bzw. Messstationen 54 und ähnliches angeordnet sein können, so dass hier auch jeweils eine Handhabevorrichtung vorliegen kann.
[ 144] Darüber hinaus umfasst diese Appliziervorrichtung 3 einen Kartenträgerkanal 31, der zu dem Applizierbereich 10 führt. Im Konkreten sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Kartenträger 6 Briefbögen, welche mit den Karten 5 verheiratet werden sollen, wobei je nach konkreter Umsetzung dieses Ausführungsbeispiels noch weitere Stationen, wie sie bereits vorstehend erläutert wurden, vorhanden sein können.
[145] Nach der Sortierung werden die Kartenträger 6 bzw. die Briefe mit den Karten 5 verheiratet, hierbei können beispielsweise völlig unsortiert Karten 5 in den Magazinen an den Ausgabestellen 16 bereitgestellt werden, die dann über den zweiten Manipulator 50 in die Magazine 62 einsortiert und dort zwischengespeichert werden. Je nach Anforderung durch das System können dann die in den Magazinen 62 gespeicherten Karten 5 in beliebiger Reihenfolge an den Ausgaben 63 dem ersten Manipulator 50 zur Verfügung gestellt werden, so dass dieser dann die Applikation in der gewünschten Reihenfolge vornehmen kann.
[146] Hierbei ist es denkbar, dass ein gesamter Tagesdurchsatz an Karten 5 in den Magazinen 62 zwischengespeichert wird.
[147] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Magazine 62 jeweils mit kreisförmig angeordneten Kartenhaltern in einem kreisförmigen Kartenspeicher 140, welcher rotiert, versehen, wie dieses im unteren Teil der Figur 27 angedeutet ist. Hierbei wird davon ausgegangen, dass ein derartig ausgebildeter Kartenspeicher 140 sehr hohe Rotationsgeschwindigkeiten und eine große Zahl an Kartenplätzen gegenüber dem in Figuren 22 und 23 dargestellten Kartenspeicher zulässt. Auch ermöglicht eine derartige Ausgestaltung den Verzicht auf in sich beweglich Bänder für die Förderung der Kartenhalter. [148] Je nach konkreter Umsetzung können bei dem kartenspeicher 140 insbesondere auch die Kartenhalter 11 1 oder 125 zur Anwendung kommen.
Bezugszeichenliste:
Handhabevorrichtung 37 Kamera
Sortiervorrichtung
Appliziervorrichtung 50 Manipulator
Karte 51 Arm
A Karte mit personalisierten Daten 40 53 KartenbearbeitungsstationB Karte mit Magnetstreifen 54 Messstation
C Karte, nur bedruckt 55 Effektor
E SDVI-Karte 56 erstes Kartentragewerkzeug Kartenträger 56A Verlagerungsrichtung Chip-Kartenlese- und Schreibgerät 45 57 Sauger
Zusatzfach 58 zweites Kartentragewerkzeug
59 Greifer
0 Applizierbereich 59A Greifer
1 Applizierer 59B Greiferelement
4 Kamera 50 59C Fortsatz
5 Karten ausgäbe
6 Ausgabestelle 60 Zwischenspeicher
7 Magazin 61 Zwischenspeicherplatz
62 Magazin
0 Kartenbereitstellung 55 63 Ein- und/oder Ausgabe1 Kartenkanal
1 A Entnahmeöffnung 70 Wender
2 Magazin 71 Wenderbaugruppe
3 Kartenbearbeitungsstation
4 Messstation 60 80 Dreher
5 Personalisierungsstation 81 Dreherbaugruppe
6 Tisch
90 Datenbank
1 Kartenträgerkanal 91 Kartenträgerdatensatz2 Vorrat 65 92 Karten datensatz
3 Bearbeitungsstation 93 Personalisierungsdaten4 Messstation 94 Kartentyp
5 Faltstation 95 visuelle Informationen6 Ausgabe 96 Lageinformationen
110 Gehäuse 122 Adressenträger
11 1 Kartenhalter 123 Horizontale
112 Band 15 124 Vertikale
113 Umlenkrolle 125 Kartenhalter
5 114 Antrieb 126 Anlage
1 15 Kartenplatz 127 seitliche Öffnung
1 16 Ansteuerung 128 Ausnehmung
1 17 Leitung 20 129 Halterrand
1 18 Signaleingang 130 Kartenauflage
o 119 Signalausgang
120 Adressenieseeinrichtung 140 kreisförmiger Kartenspeicher
121 Code