Beschreibung
ROLLEN-ROTATIONS-OFFSETDRUCKMASCHINE MIT MINDESTENS EINEM LACKIERWERK MIT KAMMERRAKEL UND RASTERWALZE
Die Erfindung betrifft eine Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine mit mindestens einem Lackierwerk und mindestens einem Druckwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder dem Oberbegriff des Anspruches 2.
Bei der Herstellung von Druckprodukten ist es ein bekanntes Vorgehen, diese Druckprodukte mit einer Lackschicht zu überziehen. Dadurch wird zum einen eine Schutzwirkung erzielt, denn es wird zuvor auf einen Bedruckstoff aufgebrachte Farbe fixiert und ein Abfärben oder Verschmieren der Farbe, beispielsweise auf Teile einer Druckmaschine, auf andere Druckprodukte oder auf die Hände einer die Druckprodukte anfassenden Person, wird verhindert. Zum anderen ergibt sich ein höherwertig erscheinendes Druckprodukt, denn durch eine Vielzahl von verschiedenen Lacken sind unterschiedliche Effekte möglich. Es können beispielsweise glänzende oder matte Lacke verwendet werden, die das Druckprodukt ganz oder teilweise bedecken. Auch Duftlacke, die bei leichter Reibung einen in winzigen Kapseln gespeicherten Duftstoff freisetzen, oder Lacke mit Metallic- oder Glittereffekt sind bekannt. Dabei entsteht ein M etal Nc- Effekt durch eine Vielzahl von im Lack enthaltenen, metallisch glänzenden Partikeln, während ein Glitter-Effekt auf eine Vielzahl von im Lack enthaltenen, beispielsweise irisierenden und/oder fluoreszierenden, eher größeren Partikeln zurückzuführen ist.
Es sind verschiedene Lacksysteme bekannt, beispielsweise solche, die einen Katalysator enthalten, der eine Vernetzungsreaktion der im Lack enthaltenen Stoffe auslöst. Dieser Katalysator kann beispielsweise mittels UV- oder Elektronenbestrahlung aktiviert werden. Andere Verfahren benötigen einen Trockner, der Infrarotstrahlung oder heiße Luft zum Trocknen des Lacks einsetzt. Die Trocknung solcher „Heatset-Lacke" verläuft also analog
zur Trocknung von „Heatset-Farben", die ebenso einen Trockner benötigen, in dem beispielsweise mittels heißer Luft die überschüssigen flüssigen Anteile der Farbe verdampft werden. Da hierbei die Bedruckstoffbahn aufgeheizt wird, wird üblicherweise zusätzlich eine Einrichtung benötigt, die die Bedruckstoffbahn wieder abkühlt. Die Verwendung solcher Lacke erfordert also einen relativ hohen apparativen Aufwand.
Durch die DE 102 07 184 A1 ist eine Druckmaschine bekannt, die keine „Heatset-Farben" verwendet und daher auch keinen „Heatset-Trockner" und keine Kühleinrichtung beinhaltet. Einer in dieser Druckmaschine optionalen Druckeinheit zum Auftragen einer Versiegelung folgt entweder ein IR-, ein UV- oder ein Elektronenstrahltrockner, der mit einer Thermorakel versehen sein kann. Eine aufgetragene Lackmenge ist nicht näher spezifiziert.
Durch die WO 2007/087531 A2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein im „Coldset"- Verfahren bedruckter, bahnförmiger Bedruckstoff innerhalb kurzer Zeit beidseitig mit einem wasserbasierten Lack überzogen wird, der durch Wegschlagen des flüssigen Anteils des Lacks in den Bedruckstoff trocknet. Durch den Lackierprozess tritt keine Wellung des Bedruckstoffs auf und sowohl ein Abschmieren der Druckfarbe vom Bedruckstoff als auch ein Zusammenkleben der Druckprodukte wird vermieden. Als wichtiger Parameter für die Ausbildung dieser Eigenschaften wird die aufgetragene Lackmasse pro Fläche des Bedruckstoffs spezifiziert.
Die DE 102 06 601 offenbart ein Lackierwerk einer Druckmaschine, das eine, einen wasserbasierten Lack enthaltende, Wanne und eine Rasterwalze umfasst, wobei die Rasterwalze eine Vielzahl von, gemeinsam ein Schöpfvolumen bildenden, Vertiefungen in ihrer Mantelfläche aufweist und wobei das Lackierwerk längs eines Transportwegs eines, von der Druckmaschine und dem Lackierwerk bearbeiteten, Bedruckstoffs, nach einem Druckwerk der Druckmaschine angeordnet ist, wobei, entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs, nach dem Lackierwerk, abgesehen von Leitwalzen oder anderen, eine
Transportrichtung des Bedruckstoffs ändernden, Vorrichtungen, als nächste Vorrichtung ein Falzapparat und/oder eine Schneideeinrichtung auf den Bedruckstoff einwirkend angeordnet ist. Eine aufgebrachte Lackschicht wird mit Hilfe einer Trockeneinrichtung getrocknet.
Die EP 0 930 161 B1 offenbart ein Lackierwerk einer Rollen-Rotations- Offsetdruckmaschine, das zumindest eine, einen wasserbasierten Lack enthaltende, Kammerrakel und zumindest eine Rasterwalze umfasst, wobei zumindest eine Rasterwalze eine Vielzahl von, gemeinsam ein Schöpfvolumen bildenden, Vertiefungen in ihrer Mantelfläche aufweist und wobei das Lackierwerk, längs eines Transportwegs eines, von der Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine und dem Lackierwerk bearbeiteten, Bedruckstoffs, nach einem Druckwerk der Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine angeordnet ist, wobei, entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs, nach dem Lackierwerk, abgesehen von Leitwalzen oder anderen, eine Transportrichtung des Bedruckstoffs ändernden, Vorrichtungen, als nächste Vorrichtung ein Falzapparat und/oder eine Schneideeinrichtung auf den Bedruckstoff einwirkend angeordnet ist. Es ist dabei wesentlich, dass ein Auftragen des Lacks in gegenläufiger Fahrweise der Rasterwalze bezüglich des bedruckten Bedruckstoffs durchgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine mit mindestens einem Lackierwerk und mindestens einem Druckwerk zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 oder die Merkmale des Anspruches 2 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die mit dem Lackierwerk behandelten Druckprodukte eine Vielzahl der, im Vergleich zu unlackierten Druckprodukten, durch Lackiereinrichtungen typischerweise erreichbaren Vorteile aufweisen, wie Glanz- und Kontrastverbesserung und stark vermindertes
Abschmierverhalten sowie hochwertiger wirkendes Papier, obwohl das Lackierwerk gleichzeitig relativ einfach aufgebaut ist und keines nachgeordneten Trockners bedarf. Somit können durch die Verwendung von günstigerem Papier Kosten reduziert werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine Gefahr eines Verschmierens von Druckfarben oder Lack auf einem Bedruckstoff verringert wird, weil sämtliche auftretenden Kontakte zwischen beteiligten Rasterwalzen des Lackierwerks und/oder Auftragwalzen des Lackierwerks und/oder Gegendruckwalzen des Lackierwerks und/oder Übertragungszylindern und/oder dem Bedruckstoff rollende Kontakte sind. Durch diese schonende Behandlung wird eine Trocknung ohne Trockner erleichtert, da eben kein Trockner notwendig ist, um frisch aufgetragene Druckfarben oder Lacke vor einem Verschmieren zu schützen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch eine Anordnung von einen Lackierspalt bildenden Walzen derart, dass eine ihrer Rotationsachsen und ein in der anderen Rotationsachse und innerhalb eines Volumens der dieser anderen Rotationsachse zugeordneten Walze enthaltender Punkt in einer um weniger als 45° zur Horizontalen geneigten Ebene liegen, eine Anordnung des Lackierwerks an einer besonders günstigen Stelle innerhalb einer Druckmaschine, insbesondere auf einer Druckeinheit und/oder einem Druckturm ermöglicht wird, ohne eine Bahnführung zu erschweren und/oder so zu gestalten, dass unnötig viele Leitwalzen vor einem Lackieren mit einem Druckbild in Berührung kommen.
Vorteilhaft ist außerdem, dass durch den Wegfall des Trockners nicht nur weniger Platz benötigt wird, sondern auch Investitions- und laufende Kosten eingespart werden können, beispielsweise Energie- oder Wartungskosten.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch den relativ geringen Platzbedarf eine Nachrüstung bereits bestehender Druckmaschinen möglich ist. Beispielsweise kann das
Lackierwerk in den Oberbau einer Druckmaschine eingefügt werden. Der Platzbedarf ist dabei auch gering, weil kein Trockner angeordnet ist, ein Abstand zwischen Druckwerk und Lackierwerk relativ klein ist und das Lackierwerk relativ einfach und kompakt aufgebaut ist
Ein weiterer Vorteil besteht in dem Verzicht auf flüchtige organische Verbindungen und andere, beispielsweise umweltgefährliche Stoffe, wie sie beispielsweise in Lacken vorkommen können, die mittels UV-Strahlung getrocknet werden müssen. Es fällt somit auch kein Sonderabfall an.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der in dem Lackierwerk angeordnete Lack ein wasserbasierter Lack ist, der beispielsweise durch Wegschlagen so schnell trocknet, dass das Lackierwerk in einer Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine lackierend angeordnet sein kann, ohne dass eine Transportgeschwindigkeit eines Bedruckstoffes kleiner ausfällt, als die mit diesem Druckwerk ohne aktives Lackierwerk übliche Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffes von etwa 12 - 15 m/s. Somit ergibt sich kein Geschwindigkeitsnachteil gegenüber Lackierwerken, die beispielsweise mit einem UV-Lacksystem arbeiten. Ein Transportweg nach einem Auftragen des Lacks wird somit auch klein gehalten.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch eine Abstellbarkeit einer mit einer zumindest teilweise lackierten Seite des Bedruckstoffs in Kontakt stehenden Walze verhindert wird, dass bei einem Stillstand des Bedruckstoffs, insbesondere bei einer Notabschaltung des Lackierwerks und/oder der Druckmaschine, der Bedruckstoff an der entsprechenden Walze festklebt. Eine Richtung einer entsprechenden Abstellbewegung ist dabei so gewählt, dass sie durch eine möglichst einfache Konstruktion erreicht werden kann, ist also beispielsweise eine lineare Bewegung und/oder eine Schwenkbewegung mit Komponenten ausschließlich in Richtungen senkrecht zu Rotationsachsen von Komponenten des Lackierwerks.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass, in Verbindung mit einem vorhergehenden Bedruck eines Bedruckstoffs mittels eines Druckwerks ausschließlich mit Trockenoffset- Farben, ein besonders schnelles Wegschlagen der flüssigen Anteile des angeordneten Lackes auftritt, wodurch Verringerungen der Bedruckstoffbahngeschwindigkeit noch weiter vermieden werden können. Dieser Vorteil entsteht aus dem Umstand, dass der Bedruckstoff bis zum Auftrag des Lacks noch nicht mit wasserhaltigem Material in Berührung gekommen ist und somit noch über eine sehr große Saugfähigkeit verfügt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass, in Verbindung mit einem vorhergehenden Bedruck mit „Coldset-Farben", für den gesamten Herstellungsprozess der Druckprodukte keine Trocknungsvorrichtung nötig ist, wodurch trocknerbedingte Nachteile, wie ein zu niedriger Feuchtigkeitsgehalt des Bedruckstoffes, im Herstellungsprozess vermieden werden können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch eine Begrenzung einer übertragenen Lackmenge mittels eines Schöpfvolumens einer Rasterwalze negative Auswirkungen wie Wellen im Bedruckstoff vermieden werden können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch eigene Antriebe an den Rasterwalzen sichergestellt werden kann, dass eine übertragene Lackmenge genau den Anforderungen entspricht und nicht zuviel oder zu wenig Lack übertragen wird. Dies wird durch die zwischen allen Walzen bestehenden rollenden Kontakte weiter begünstigt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Lackierwerk, wenn es teilbar aufgebaut ist, für Wartungsarbeiten und andere Gelegenheiten besser zugänglich ist und im Fall eines mit dem Lackierwerk zusammenwirkenden, teilbaren Druckwerks mit diesem zusammen geteilt werden kann, wodurch sich beispielsweise Wartungsarbeiten an Lackierwerk und Druckwerk weiter vereinfachen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Lackierwerk in verschiedenen Konfigurationen ausgeführt sein kann, beispielsweise mit wenigen Walzen, um Kosten zu sparen, oder mit vielen Walzen, beispielsweise auch Flexodruckwalzen oder Walzen für beidseitigen Lackauftrag, um eine Lackierqualität weiter zu erhöhen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Bedruckstoffs und eines Lackierwerks a) bzw. zweier Lackierwerke b) wie in Ausführungsbeispiel 1 beschrieben, enthaltend jeweils eine Kammerrakel und eine Rasterwalze;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Bedruckstoffs und eines Lackierwerks a) bzw. zweier Lackierwerke b) wie in Ausführungsbeispiel 2 beschrieben, enthaltend jeweils eine Kammerrakel, eine Rasterwalze und eine Gegendruckwalze;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Bedruckstoffs und eines Lackierwerks a) bzw. zweier Lackierwerke b) wie in Ausführungsbeispiel 3 beschrieben, enthaltend jeweils eine Kammerrakel, eine Rasterwalze und eine Auftragwalze;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Bedruckstoffs und eines Lackierwerks a) bzw. zweier Lackierwerke b) wie in Ausführungsbeispiel 4 beschrieben, enthaltend jeweils eine Kammerrakel, eine Rasterwalze, eine Auftragwalze und eine Gegendruckwalze;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Bedruckstoffs und eines Lackierwerks wie
in Ausführungsbeispiel 5 beschrieben, enthaltend zwei Kammerrakeln, zwei Rasterwalzen und zwei Walzen, die jeweils sowohl als Auftragwalze als auch als Gegendruckwalze dienen a) und b);
Fig. 6 schematische Darstellungen verschiedener Konfigurationen a) und b) eines variabel einstellbaren Lackierwerks wie in Ausführungsbeispiel 6 beschrieben;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Druckwerks und eines Lackierwerks, wobei sowohl das Druckwerk, als auch das Lackierwerk teilbar sind und jeweils ein Teil des Druckwerks und ein Teil des Lackierwerks starr miteinander verbunden sind;
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Druckwerks und eines Lackierwerks, wobei das Druckwerk teilbar ist und ein mit einem Teil des Druckwerks starr verbundenes Lackierwerk nicht teilbar ist;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines variabel einstellbaren Druckwerks, mit dem Konfigurationen ähnlich denen oder genauso wie in Fig. 6 erzeugt werden können.
Ein Lackierwerk 01 einer Druckmaschine, vorzugsweise das einer Rollen-Rotations- Offsetdruckmaschine, umfasst bevorzugt zumindest eine als Rasterwalze 02 ausgebildete Walze 02, an die zumindest eine Kammerrakel 03 angestellt ist, so dass die Kammerrakel 03 in ihrem Inneren mit ihrer Schließrakel, ihrer Arbeitsrakel, zwei seitlichen Begrenzungen, einem Gehäuse und einem Teil einer Mantelfläche der Rasterwalze 02 ein abgeschlossenes Volumen bildet. Zu diesem Volumen existieren zumindest eine Zuleitung und eine Ableitung, durch die Lack in das Volumen hinein- und aus dem Volumen herausgepumpt werden kann. Dazu dient mindestens eine Pumpeinrichtung, die bevorzugt mit einer Maschinensteuerung verbunden ist. Im Druckbetrieb ist im Volumen im Inneren der Kammerrakel 03 Lack angeordnet und bevorzugt füllt der Lack dieses
Volumen vollständig aus. Weiter bevorzugt bilden die Zuleitung, die Ableitung, die Kammerrakel 03 und die Pumpeinrichtung mit anderen Einrichtungen, wie beispielsweise einem Vorratsbehälter, ein geschlossenes System, in welchem der Lack unter einem Druck steht, der höher ist als ein Atmosphärendruck.
Die Rasterwalze 02 weist einen eigenen Antriebsmotor auf, über den sie angetrieben ist und der bevorzugt mit der Maschinensteuerung verbunden ist. Insbesondere ist die Rasterwalze 02 damit mechanisch unabhängig von anderen Rasterwalzen 02 oder von anderen Antriebsmotoren der Druckmaschine angetrieben. Eine Mantelfläche der Rasterwalze 02 besteht bevorzugt aus einem keramischen Material, das beispielsweise Aluminiumoxid (AI2O2) und/oder Titandioxid (TiO2) und/oder Zirkoniumdioxid (ZrO2) beinhalten kann. In die Mantelfläche ist eine Gravur in Form einer Vielzahl von Vertiefungen eingebracht, vorzugsweise mittels eines Herstellungsprozesses, der als einen Schritt einen Laserbeschuss der Mantelfläche der Rasterwalze 02 umfasst. Die Vertiefungen können beispielsweise in einer regelmäßig-punktförmigen Struktur, einer Linienstruktur oder einer stochastischen Struktur angeordnet sein. Linien eines solchen Linienmusters werden auch Haschuren genannt. Eine regelmäßig-punktförmige Struktur ist eine Struktur, bei der einzelne Vertiefungen auf Punkten eines regelmäßigen Rasters liegen.
Im Fall einer Linienstruktur beträgt eine Dichte der Linien 40 bis 130 Linien pro cm. Ist das Lackierwerk 01 so ausgelegt, dass ein Bedruckstoff 06, beispielsweise eine Bedruckstoffbahn 06, im Lackierbetrieb direkt an der Rasterwalze 02 anliegt, so beträgt die Dichte der Linien bevorzugt 90 bis 130 Linien pro cm und weiter bevorzugt 100 bis 120 Linien pro cm. Ist das Lackierwerk 01 so ausgelegt, dass im Lackierbetrieb kein Bedruckstoff 06 direkt an der Rasterwalze 02 anliegt, so beträgt die Dichte der Linien bevorzugt 40 bis 80 Linien pro cm und weiter bevorzugt 50 bis 70 Linien pro cm. Eine Breite und eine Tiefe der einzelnen Linien, also eine Ausdehnung entlang der Mantelfläche bzw. senkrecht zur Mantelfläche der Rasterwalze 02, bestimmen bei
vorgegebener Dichte der Linien ein gesamtes Lackvolumen, das die Rasterwalze 02 in ihren Vertiefungen aufnehmen kann, ein so genanntes Schöpfvolumen. Das Schöpfvolumen richtet sich nach einer gewünschten Menge an Lack, die von der Rasterwalze 02 übertragen werden soll. Das Schöpfvolumen der Rasterwalze 02 ist so ausgelegt, dass der auf einen Bedruckstoff 06 übertragen Lackfilm im getrockneten Zustand eine flächenbezogene Masse von höchstens 4 g/m2 und bevorzugt von höchstens 2 g/m2 aufweist. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass das Schöpfvolumen auf einem Teil der Mantelfläche der Rasterwalze 02 mit einer Lackmenge gefüllt ist, deren, auf diesen Teil der Mantelfläche der Rasterwalze 02 bezogene, Masse abzüglich eines Wasseranteils im Durchschnitt höchstens 4 g/m2 und bevorzugt höchstens 2 g/m2 beträgt. Dadurch ergibt sich ein vorteilhaftes Verhalten des Bedruckstoffs 06 in Bezug auf Wellungen oder Zusammenkleben von lackiertem Bedruckstoff 06.
Auch bei einer anderen Anordnung der Vertiefungen, beispielsweise in einer regelmäßig- punktförmigen oder stochastischen Struktur, ist ein solches definiertes, auf die Anwendung abgestimmtes Schöpfvolumen bevorzugt, insbesondere in dem oben genannten Rahmen. Im Lackierbetrieb nimmt die Rasterwalze 02 Lack auf, indem durch die Rotation der Rasterwalze 02 die Vertiefungen in Kontakt mit dem im Inneren der Kammerrakel 03 angeordneten Lack kommen und so gefüllt werden. Überschüssiger Lack wird bei der weiteren Rotation der Rasterwalze 02 von der Arbeitsrakel abgestreift und nur der in den Vertiefungen angeordnete Lack gelangt aus dem Inneren der Kammerrakel 03 heraus. Im Anschluss kommt der Teil der Mantelfläche der Rasterwalze 02, der mit Lack gefüllte Vertiefungen aufweist, in Kontakt mit dem Bedruckstoff 06 oder einem anderen Bestandteil des Lackierwerks 01 , der eine, als Auftragwalze 07 ausgebildete, Walze 07 sein kann, und überträgt Lack auf den Bedruckstoff 06 oder diesen anderen Bestandteil des Lackierwerks 01. Der Lack wird bevorzugt auf einen Bedruckstoff 06 aufgetragen, der bereits mit Farbe bedruckt wurde.
Die von der Druckmaschine verarbeitete Farbe kann beispielsweise Farbe für den
konventionellen Offset-Druck oder bevorzugt Trockenoffset-Druckfarbe sein und sie ist bevorzugt schon zumindest teilweise getrocknet, bevor der Lack aufgetragen wird. Auf Grund der besseren Wasseraufnahmefähigkeiten des Bedruckstoffes 06, der vor einem Lackauftrag noch nicht mit Wasser in Verbindung gekommen ist, wird die Verwendung von Trockenoffset-Druckfarben bevorzugt. Als Bedruckstoff 06 kommt beispielsweise Papier in Frage. Dabei können ungestrichene und gestrichene Papiersorten verwendet werden und es kommen leichtere, für den Coldset-Druck typische Papiersorten mit einer flächenbezogenen Masse von bis zu 50 g/m2 oder auch eher für den Heatset-Druck übliche Papiersorten mit einer flächenbezogenen Masse von mehr als 40 g/m2 in Frage. Um den Vorgang des Wegschiagens des Wasseranteils des Lacks in den Bedruckstoff 06 zu unterstützen, ist wenig gestrichenes oder ungestrichenes Papier zu bevorzugen, beispielsweise mit einem Strichgewicht von weniger als 10 g/m2. Wenn, wie bevorzugt, Coldset-Druckfarben Verwendung finden, ist es bevorzugt, Papier zu verwenden, das mit diesen Farben erwünschte Ergebnisse erzielt.
Der im Volumen im Inneren der Kammerrakel 03 angeordnete Lack zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften aus. Er ist ein Dispersionslack, also ein wasserbasierter Lack. Insbesondere trocknet der Lack auf dem Bedruckstoff 06 hauptsächlich durch Wegschlagen. Das bedeutet, Wasser und andere eventuell enthaltene flüssige Bestandteile des Lacks werden von dem Bedruckstoff 06 aufgenommen und feste Bestandteile des Lacks bleiben an einer Oberfläche des Bedruckstoffs 06 zurück. Der Lack ist so beschaffen, dass ein solcher Trocknungsvorgang relativ schnell geschieht und zwar so schnell, dass der Lack, der sich auf dem Bedruckstoff 06 befindet, nach seinem Auftrag trocknet, bevor der Bedruckstoff 06 mit seiner lackierten Stelle einen nächsten Kontakt zu einem weiteren Bestandteil einer das Lackierwerk 01 enthaltenden Druckmaschine hat. Dadurch wird gewährleistet, dass sowohl von dem Lack bedeckte Farbe, als auch der Lack selbst nicht mehr von dem Bedruckstoff 06 abschmieren können und selbst bei hoher Farbbelegung saubere Druckprodukte entstehen.
Das Lackierwerk 01 ist längs eines Transportwegs des von der Druckmaschine und dem Lackierwerk 01 bearbeiteten Bedruckstoffs 06 nach einem Druckwerk 1 1 angeordnet. Bevorzugt wird der Bedruckstoff 06 bei angestelltem Lackierwerk 01 mit einer gleichen Geschwindigkeit durch die Druckmaschine transportiert wie ohne angestelltes Lackierwerk 01 , nämlich mit 10 bis 17 m/s und bevorzugt mit 12 bis 15 m/s, ohne dass der ungetrocknete Lack, nachdem er auf den Bedruckstoff 06 aufgetragen wurde, mit etwas anderem als dem Bedruckstoff 06 und der umgebenden Luft in Berührung kommt. Ein Trockner ist für diesen Trocknungsvorgang nicht notwendig. Bevorzugt ist entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs 06 zwischen einer Walze 12 des Druckwerks 1 1 (Wobei mit einer Walze 12 in diesem Zusammenhang auch ein Zylinder 12 bezeichnet sein soll.) und einer Walze 02; 07; 09 des Lackierwerks 01 , die eine Rasterwalze 02 oder eine Auftragwalze 07 sein kann, kein Trockner angeordnet. Weiter bevorzugt ist entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs 06 zwischen dem Druckwerk 1 1 und einem Falzapparat und/oder einer Schneideeinrichtung kein Trockner angeordnet und noch weiter bevorzugt ist in der Druckmaschine überhaupt kein Trockner angeordnet. Bevorzugt folgt dementsprechend dem Lackierwerk 01 entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs 06, abgesehen, von Leitwalzen oder anderen Vorrichtungen, die einer Richtungsänderung des Transportwegs dienen, direkt ein Falztrichter bzw. ein Falzapparat, eine Schneideeinrichtung oder ein anderer Bestandteil der Druckmaschine, in dem und/oder von dem der Bedruckstoff 06 und/oder auf bzw. in dem Bedruckstoff 06 befindliche Farben und/oder Lacke und/oder Bestandteile dieser Farben und/oder Lacke lediglich mechanisch, keinesfalls aber chemisch oder durch Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung oder Elektronenstrahlen oder Änderungen von Temperaturen, behandelt werden. Unter einer Schneideeinrichtung ist dabei auch eine Perforiereinrichtung zu verstehen.
Außerdem ist bevorzugt entlang dieses Transportwegs des Bedruckstoffs 06 zwischen der Walze 12 des Druckwerks 1 1 und einer Walze 02; 07; 09 des Lackierwerks 01 , abgesehen von eventuell vorhandenen Leitwalzen, kein anderer Bestandteil der
Druckmaschine den Bedruckstoff 06 berührend angeordnet. Auf diese Weise wird verhindert, dass ein Druckbild, das durch das Aufbringen von Lack gegen Verschmieren geschützt werden soll, bereits vor dem Aufbringen von Lack verschmiert wird. Aus diesem Grund ist auch die Anzahl eventuell vorhandener Leitwalzen in diesem Bereich möglichst gering zu halten; bevorzugt sind zwischen der Walze 12 des Druckwerks 1 1 und der Walze 02; 07; 09 des Lackierwerks 01 höchstens 2 Leitwalzen an den Bedruckstoff 06 angeordnet, weiter bevorzugt sind gar keine Leitwalzen in diesem Bereich an den Bedruckstoff 06 angeordnet. Um möglichst schnell nach dem Auftragen von Farbe im Druckwerk 1 1 den Lack auf den Bedruckstoff 06 auftragen zu können ist bevorzugt eine kleinste Abmessung zwischen einer den Bedruckstoff 06 berührenden Walze 12 des Druckwerks 1 1 und einer Lack übertragenden Walze 02; 07; 09 des Lackierwerks 01 entlang des Transportwegs des Bedruckstoffs 06 kleiner als 4 m und weiter bevorzugt kleiner als 2 m. Der im Inneren der Kammerrakel 03 angeordnete Lack kann beispielsweise ein Glanzlack, ein Mattlack oder ein milchiger Lack sein, er kann auch einen Metallic- und/oder einen G litter- Effekt erzeugen und/oder er kann ein Duftlack sein, der Duftstoffe in winzigen Kapseln enthält, die beispielsweise bei Reibung freigesetzt werden.
Die Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine umfasst zumindest eine Maschinensektion, jede Maschinensektion umfasst zumindest eine Druckeinheit und jede Druckeinheit umfasst zumindest ein Druckwerk 1 1. Bevorzugt umfasst jede Druckeinheit vier Druckwerke 1 1 , die als Doppeloffsetdruckwerke 1 1 ausgebildet sind, also insbesondere zwei Formzylinder 14 und zwei mit den Formzylindern 14 in Kontakt stehende, sich gegenseitig als Gegendruckzylinder 12 dienende Übertragungszylinder 12.
Das Lackierwerk 01 kann so aufgebaut sein, dass Bedruckstoff 06 während des Lackiervorgangs vertikal oder horizontal oder schräg, also mit vertikalen und horizontalen Richtungskomponenten, transportiert wird. Bevorzugt wird der Bedruckstoff 06 in einer Richtung durch das Lackierwerk 01 transportiert, deren vertikale Komponente größer ist,
als ihre horizontale Komponente und weiter bevorzugt wird der Bedruckstoff 06 ausschließlich vertikal durch das Lackierwerk 01 transportiert, da sich Vorteile im Zusammenhang mit einer vertikalen Bahnführung in dem mit der Lackiervorrichtung 01 zusammen wirkenden Druckwerk 1 1 ergeben. Für den bevorzugten Fall, dass zumindest ein Paar aus jeweils zwei Walzen 02; 07; 08; 09 angeordnet ist, die zusammen einen Lackierspalt bilden, durch den in einem Lackierbetrieb der Bedruckstoff 06 transportiert wird, sind diese zwei Walzen 02; 07; 08; 09 so angeordnet, dass eine erste Ebene mit einer horizontalen Ebene einen Winkel von weniger als 45° und weiter bevorzugt von weniger als 30° und noch weiter bevorzugt zwischen 1 ° und 20°einschließt. Die erste Ebene ist dabei derart festgelegt, dass sie eine Rotationsachse einer dieser zwei Walzen 02; 07; 08; 09 enthält und dass sie einen Punkt einer Rotationsachse der anderen dieser zwei Walzen 02; 07; 08; 09 enthält, der innerhalb eines von der anderen dieser zwei Walzen 02; 07; 08; 09 festgelegten Volumens liegt. Es ist möglich, das Lackierwerk 01 so anzuordnen, dass ein Bedruckstoff 06 nach einem Bedrucken direkt dem Lackierwerk 01 zugeführt wird. Es ist aber auch möglich, dass zwischen dem Bedrucken und dem Lackiervorgang weitere Schritte zur Behandlung des Bedruckstoffs 06 erfolgen, wie beispielsweise eine Zusammenführung mehrerer Lagen Bedruckstoff 06 zu einem Bedruckstoffstrang. Das Lackierwerk 01 ist bevorzugt direkt auf einer Druckeinheit oder in einem Oberbau einer Druckmaschine angeordnet. Bevorzugt ist das Lackierwerk 01 so angeordnet, dass zumindest eine Rotationsachse einer Rasterwalze 09 des Lackierwerks 01 weiter oben angeordnet ist, als sämtliche Rotationsachsen von Formzylindern 14 und anderen Zylindern 12 und Walzen 12 die in einer dem Lackierwerk 01 bezüglich einer Transportrichtung des Bedruckstoffs 06 vorgeordneten Druckeinheit angeordnet sind.
Das Lackierwerk 01 kann neben den beschriebenen Bestandteilen noch weitere Bestandteile umfassen, beispielsweise die genannte oder mehrere Auftragwalzen 07 und/oder eine oder mehrere als Gegendruckwalzen 08 ausgebildete Walzen 08. Eine Reihe von verschiedenen Ausführungsbeispielen wird im Folgenden beschrieben. In allen Ausführungsbeispielen ist die Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalzen 02 und/oder
Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 bevorzugt gleich der Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 im Druckbetrieb durch die Druckmaschine und insbesondere durch das Lackierwerk 01 transportiert wird. Die Drehrichtung der Rasterwalzen 02 und/oder Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 sorgt dafür, dass nur rollende Kontakte zwischen Rasterwalzen 02 und/oder Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 sowie dem Bedruckstoff 06 möglich sind. Diese Reihe von Ausführungsbeispielen ist nicht erschöpfend, andere Ausführungsformen sind ebenfalls denkbar.
Ausführungsbeispiel 1 : „direkt, mit Umschlingung"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 1 a) zu sehen. Die Bedruckstoffbahn 06 steht im Druckbetrieb in direktem Kontakt mit der Rasterwalze 02. Der Lack wird also aus den Vertiefungen in der Mantelfläche der Rasterwalze 02 direkt auf den Bedruckstoff 06 übertragen. Die von den einzelnen Vertiefungen übertragenen Lackpunkte verlaufen im Anschluss an ihre Übertragung noch leicht und verbinden sich untereinander, so dass an den gewünschten Stellen auf dem Bedruckstoff 06 eine durchgehende Lackfläche erzielt wird. Zu diesem Zweck wird eine relativ fein gerasterte Rasterwalze 02 verwendet, was bedeutet, dass im Falle einer Linienstruktur die Dichte der Linien bevorzugt zwischen 90 und 130 Linien pro cm beträgt. Der Bedruckstoff 06 wird durch eine Umschlingung an die Rasterwalze 02 gedrückt, d. h. der Bedruckstoff 06 berührt die Rasterwalze 02 nicht nur auf einer Linie parallel zu einer Rotationsachse der Rasterwalze 02, sondern der Bedruckstoff 06 berührt die Rasterwalze 02 flächig, indem er ein Stück weit entlang eines Umfangs der Rasterwalze 02 mitgeführt wird. Der Anteil der Mantelfläche der Rasterwalze 02, der mit dem Bedruckstoff 06 zu einem Zeitpunkt in Kontakt steht, hängt von dem Winkel ab, den der zur Rasterwalze 02 hin transportierte und der von der Rasterwalze 02 weg transportierte Bedruckstoff 06 einschließen. Dieser Winkel beeinflusst auch die Kraft, mit der der Bedruckstoff 06 gegen die Rasterwalze 02 gedrückt wird.
Es ist auch möglich, zwei Lackierwerke 01 (Fig. 1 b) ) dieser Ausführungsform anzuordnen, so dass das eine Lackierwerk 01 eine erste Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert und das andere Lackierwerk 01 eine zweite Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert. Der Bedruckstoff 06 wird im Lackierbetrieb zunächst mit seiner einen Seite an der Rasterwalze 02 des einen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen, im Anschluss wird die andere Seite des Bedruckstoffs 06 an der Rasterwalze 02 des anderen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen. Bei jedem der beiden Kontakte zwischen einer Rasterwalze 02 und dem Bedruckstoff 06 wird durch die Umschlingung des Bedruckstoffs 06 um die jeweilige Rasterwalze 02 eine Anpresskraft erzeugt, wodurch der Lack aus den Vertiefungen der Rasterwalze 02 heraus auf den Bedruckstoff 06 übertragen wird. Da die Rasterwalzen 02 nicht von beiden Seiten gegen die gleiche Stelle des Bedruckstoffs 06 drücken, wird im Lackierbetrieb eine Stelle des Bedruckstoffs 06 nicht gleichzeitig von beiden Seiten lackiert, sondern zwischen dem Auftragen des Lacks auf die eine Seite des Bedruckstoffs 06 und dem Auftragen des Lacks auf die andere Seite des Bedruckstoffs 06 vergeht eine Zeitdifferenz Δt, die von der Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 transportiert wird und dem Abstand der Rasterwalzen 02 voneinander abhängt.
Ausführungsbeispiel 2: „direkt, mit Gegendruck"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 2 a) zu sehen. Der Bedruckstoff 06 wird, wie im Ausführungsbeispiel 1 , direkt von der Rasterwalze 02 mit Lack versehen. Die Rasterwalze 02 ist wie in Ausführungsbeispiel 1 ausgebildet und die Übertragung des Lacks geschieht genauso wie in Ausführungsbeispiel 1 , auch hier verlaufen die übertragenen Lackpunkte noch an den gewünschten Stellen auf dem Bedruckstoff 06 zu einer durchgehenden Lackfläche. Eine Gegendruckwalze 08 presst den Bedruckstoff 06 gegen die Rasterwalze 02, um einen besseren Kontakt zwischen Rasterwalze 02 und Bedruckstoff 06 zu erreichen und dadurch die Übertragung des Lacks aus den Vertiefungen der Rasterwalze 02 auf den Bedruckstoff 06 zu verbessern. Der
Bedruckstoff 06 kann die Rasterwalze 02 und/oder die Gegendruckwalze 08 umschlingen oder auch geradlinig zwischen der Rasterwalze 02 und der Gegendruckwalze 08 hindurch geführt werden, d. h. eine Berührzone zwischen Bedruckstoff 06 und Rasterwalze 02 kann Linienförmig parallel zur Rotationsachse der Rasterwalze 02 oder flächig auf der Mantelfläche der Rasterwalze 02 ausgeprägt sein. Die Gegendruckwalze 08 ist an ihrer Mantelfläche bevorzugt aus einem relativ weichen Material gebildet, um dafür zu sorgen, dass der Bedruckstoff 06 passend an die Rasterwalze 02 angedrückt wird und die Übertragung des Lacks auf den Bedruckstoff 06 verbessert wird. Bevorzugt weist die Mantelfläche der Gegendruckwalze 08 eine Shore-A-Härte zwischen 30 und 70 auf, weiter bevorzugt weist die Mantelfläche der Gegendruckwalze 08 eine Shore-A-Härte von 60 auf. Das Material der Mantelfläche der Gegendruckwalze 08 kann beispielsweise Gummi oder Polyurethan sein.
Es ist auch möglich, zwei Lackierwerke 01 dieser Ausführungsform anzubringen (Fig. 2 b) ), so dass das eine Lackierwerk 01 eine erste Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert und das andere Lackierwerk 01 eine zweite Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert. Der Bedruckstoff 06 wird im Lackierbetrieb zunächst mit seiner einen Seite an der Rasterwalze 02 des einen Lackierwerks 01 entlang geführt und durch die Anpresskraft einer Gegendruckwalze 08 mit Lack versehen, im Anschluss wird die andere Seite des Bedruckstoffs 06 an der Rasterwalze 02 des anderen Lackierwerks 01 entlang geführt und durch die Anpresskraft einer Gegendruckwalze 08 mit Lack versehen. Da die Rasterwalzen 02 nicht von beiden Seiten gegen die gleiche Stelle des Bedruckstoffs 06 drücken wird im Lackierbetrieb eine Stelle des Bedruckstoffs 06 nicht gleichzeitig von beiden Seiten lackiert, sondern zwischen dem Auftragen des Lacks auf die eine Seite des Bedruckstoffs 06 und dem Auftragen des Lacks auf die andere Seite des Bedruckstoffs 06 vergeht eine Zeitdifferenz Δt, die von der Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 transportiert wird und dem Abstand der Rasterwalzen 02 voneinander abhängt.
Ausführungsbeispiel 3: „mit Auftragwalze, mit Umschlingung"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 3 a) zu sehen. Die Rasterwalze 02 steht neben der Kammerrakel 03 auch noch mit einer Auftragwalze 07 in Kontakt. Die Auftragwalze 07 steht wiederum mit dem Bedruckstoff 06 in rollendem Kontakt. Da der Bedruckstoff 06 nicht in direktem Kontakt mit der Rasterwalze 02 steht, liegt, im Falle einer linienförmigen Struktur der Vertiefungen in der Mantelfläche der Rasterwalze 02, die Dichte der Linien bevorzugt im Bereich von 40 bis 80 Linien pro cm. Der Bedruckstoff 06 umschlingt die Auftragwalze 07, so dass der Kontakt zwischen Auftragwalze 07 und Bedruckstoff 06 nicht als Linie, sondern als Fläche ausgebildet ist und eine Anpresskraft zwischen Bedruckstoff 06 und Auftragwalze 07 erzeugt wird. Lack wird aus dem Inneren der Kammerrakel 03 über die Rasterwalze 02 auf die Auftragwalze 07 und von dort aus auf den Bedruckstoff 06 übertragen. Der Anteil einer Mantelfläche der Auftragwalze 07, der mit dem Bedruckstoff 06 zu einem Zeitpunkt in Kontakt steht, hängt von dem Winkel ab, den der zur Auftragwalze 07 hin transportierte und der von der Auftragwalze 07 weg transportierte Bedruckstoff 06 einschließen. Die Auftragwalze 07 ist an ihrer Mantelfläche bevorzugt aus einem relativ weichen Material gebildet, um dafür zu sorgen, dass der Lack effektiv aus den Vertiefungen der mit der Auftragwalze 07 in Kontakt stehenden Rasterwalze 02 auf die Mantelfläche der Auftragwalze 07 übertragen wird. Bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte zwischen 30 und 70 auf, weiter bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte von 60 auf. Das Material der Mantelfläche der Auftragwalze 07 kann beispielsweise Gummi oder Polyurethan sein. Die Auftragwalze 07 kann auch als eine Spotlackierwalze ausgebildet sein, so dass mit ihr eine Spot-Lackierung durchgeführt werden kann. Dazu ist die Auftragwalze 07 in ihrer Größe so beschaffen, dass ihr Umfang gleich dem Umfang eines Übertragungszylinders 12 in einem Druckwerk 1 1 der Druckmaschine ist. Außerdem ist die Auftragwalze 07 so beschaffen, dass nur bestimmte, gezielt wählbare Teile der Mantelfläche der Auftragwalze 07 Lack annehmen und somit übertragen können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass pro bedrucktem Abschnitt des Bedruckstoffs 06, beispielsweise pro bedruckter Seite eines Druckprodukts, immer ein gleicher Teil des
Abschnitts lackiert bzw. nicht lackiert wird.
Es ist auch möglich, zwei Lackierwerke 01 dieser Ausführungsform anzubringen (Fig. 3 b) ), so dass das eine Lackierwerk 01 eine erste Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert und das andere Lackierwerk 01 eine zweite Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert. Der Bedruckstoff 06 wird im Lackierbetrieb zunächst mit seiner einen Seite an der Auftragwalze 07 des einen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen, im Anschluss wird die andere Seite des Bedruckstoffs 06 an der Auftragwalze 07 des anderen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen. Bei jedem der beiden Kontakte zwischen einer Auftragwalze 07 und dem Bedruckstoff 06 wird durch die Umschlingung des Bedruckstoffs 06 um die jeweilige Auftragwalze 07 eine Anpresskraft erzeugt, wodurch der Lack von der Auftragwalze 07 auf den Bedruckstoff 06 übertragen wird. Da die Auftragwalzen 07 nicht von beiden Seiten gegen die gleiche Stelle des Bedruckstoffs 06 drücken, wird im Lackierbetrieb eine Stelle des Bedruckstoffs 06 nicht gleichzeitig von beiden Seiten lackiert, sondern zwischen dem Auftragen des Lacks auf die eine Seite des Bedruckstoffs 06 und dem Auftragen des Lacks auf die andere Seite des Bedruckstoffs 06 vergeht eine Zeitdifferenz Δt, die von der Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 transportiert wird und dem Abstand der Auftragwalzen 07 voneinander abhängt. Die Auftragwalze 07 eines oder beider Lackierwerke 01 kann so ausgebildet sein, dass mit ihr eine Spot-Lackierung durchgeführt werden kann.
Ausführungsbeispiel 4: „mit Auftragwalze, mit Gegendruck"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 4 a) zu sehen. Die Rasterwalze 02 steht neben der Kammerrakel 03 auch noch mit einer Auftragwalze 07 in Kontakt. Die Auftragwalze 07 steht wiederum mit dem Bedruckstoff 06 in rollendem Kontakt. Da der Bedruckstoff 06 nicht in direktem Kontakt mit der Rasterwalze 02 steht, liegt, im Falle einer linienförmigen Struktur der Vertiefungen in der Mantelfläche der Rasterwalze 02, die Dichte der Linien bevorzugt im Bereich von 40 bis 80 Linien pro cm. Eine
Gegendruckwalze 08 presst den Bedruckstoff 06 gegen die Auftragwalze 07, um einen besseren Kontakt zwischen Auftragwalze 07 und Bedruckstoff 06 zu erreichen und dadurch die Übertragung des Lacks von der Auftragwalze 07 auf den Bedruckstoff 06 zu verbessern. Der Bedruckstoff 06 kann die Auftragwalze 07 und/oder die Gegendruckwalze 08 umschlingen oder auch geradlinig zwischen der Auftragwalze 07 und der Gegendruckwalze 08 hindurch geführt werden. Die Auftragwalze 07 ist an ihrer Mantelfläche bevorzugt aus einem relativ weichen Material gebildet, um dafür zu sorgen, dass der Lack effektiv aus den Vertiefungen der mit der Auftragwalze 07 in Kontakt stehenden Rasterwalze 02 auf die Mantelfläche der Auftragwalze 07 übertragen wird. Bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte zwischen 30 und 70 auf, weiter bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A- Härte von 60 auf. Das Material der Mantelfläche der Auftragwalze 07 kann beispielsweise Gummi oder Polyurethan sein. Das Material der Mantelfläche der Gegendruckwalze 08 ist härter als das Material der Mantelfläche der Auftragwalze 07, hat bevorzugt eine Shore-A- Härte von mehr als 70 und kann beispielsweise Rilsan sein. Die Auftragwalze 07 kann auch als Spotlackierwalze ausgebildet sein. Dazu ist die Auftragwalze 07 in ihrer Größe so beschaffen, dass ihr Umfang gleich dem Umfang eines Übertragungszylinders in einem Druckwerk 1 1 der Druckmaschine ist. Außerdem ist die Auftragwalze 07 so beschaffen, dass nur bestimmte, gezielt wählbare, Teile der Mantelfläche der Auftragwalze 07 Lack annehmen und somit übertragen können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass pro bedrucktem Abschnitt des Bedruckstoffs 06, beispielsweise pro bedruckter Seite eines Druckprodukts, immer ein gleicher Teil des Abschnitts lackiert bzw. nicht lackiert wird.
Es ist auch möglich, zwei Lackierwerke 01 dieser Ausführungsform anzubringen (Fig. 4 b) ), so dass das eine Lackierwerk 01 eine erste Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert und das andere Lackierwerk 01 eine zweite Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert. Der Bedruckstoff 06 wird im Lackierbetrieb zunächst mit seiner einen Seite an der Auftragwalze 07 des einen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen, im
Anschluss wird die andere Seite des Bedruckstoffs 06 an der Auftragwalze 07 des anderen Lackierwerks 01 entlang geführt und mit Lack versehen. Bei jedem der beiden Kontakte zwischen einer Auftragwalze 07 und einem Bedruckstoff 06 wird durch die jeweilige Gegendruckwalze 08 eine Anpresskraft erzeugt, wodurch der Lack von der Auftragwalze 07 auf den Bedruckstoff 06 übertragen wird. Der Bedruckstoff 06 kann jeweils die Auftragwalze 07 und/oder die Gegendruckwalze 08 umschlingen oder auch geradlinig zwischen der Auftragwalze 07 und der Gegendruckwalze 08 hindurch geführt werden. Da die Auftragwalzen 07 nicht von beiden Seiten gegen die gleiche Stelle des Bedruckstoffs 06 drücken wird im Lackierbetrieb eine Stelle des Bedruckstoffs 06 nicht gleichzeitig von beiden Seiten lackiert, sondern zwischen dem Auftragen des Lacks auf die eine Seite des Bedruckstoffs 06 und dem Auftragen des Lacks auf die andere Seite des Bedruckstoffs 06 vergeht eine Zeitdifferenz Δt, die von der Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 transportiert wird und dem Abstand der Auftragwalzen 07 voneinander abhängt. Die Auftragwalze 07 eines oder beider Lackierwerke 01 kann so ausgebildet sein, dass mit ihr eine Spot-Lackierung durchgeführt werden kann.
Ausführungsbeispiel 5: „zweiseitig, mit Auftragwalze gleich Gegendruckwalze"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 5 a) zu sehen. Dieses Ausführungsbeispiel beschreibt die bevorzugte Ausführungsform des Lackierwerks 01 . Das gesamte Lackierwerk 01 umfasst zumindest zwei Kammerrakeln 03, zwei Rasterwalzen 02 und zwei Auftragwalzen 07, die gleichzeitig als Gegendruckwalzen 08 dienen. Der Bedruckstoff 06 steht im Lackierbetrieb auf beiden Seiten gleichzeitig mit je einer Auftragwalze 07 in Kontakt und wird daher auf beiden Seiten gleichzeitig mit Lack versehen. Dabei bilden die beiden Auftragwalzen 07 jeweils die Gegendruckwalze 08 der jeweils anderen Auftragwalze 07, um einen besseren Kontakt zwischen Auftragwalze 07 und Bedruckstoff 06 zu erreichen und dadurch die Übertragung des Lacks von der Auftragwalze 07 auf den Bedruckstoff 06 zu verbessern. Der Bedruckstoff 06 kann eine oder beide Auftragwalzen 07 umschlingen oder auch geradlinig zwischen den beiden
Auftragwalzen 07 hindurch geführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jede Auftragwalze 07 an ihrer Mantelfläche bevorzugt aus einem relativ weichen Material gebildet, um dafür zu sorgen, dass der Lack effektiv aus den Vertiefungen der, mit der Auftragwalze 07 in Kontakt stehenden, Rasterwalze 02 auf die Mantelfläche der Auftragwalze 07 übertragen wird. Bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte zwischen 30 und 70 auf, weiter bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte von 60 auf. Das Material der Mantelfläche der Auftragwalze 07 kann beispielsweise Gummi oder Polyurethan sein. Eine oder beide Auftragwalzen 07 kann auch als Spotlackierwalze ausgebildet sein. Dazu ist die entsprechende Auftragwalze 07 in ihrer Größe so beschaffen, dass ihr Umfang gleich dem Umfang eines Übertragungszylinders 12 in einem Druckwerk 1 1 der Druckmaschine ist. Außerdem ist die Auftragwalze 07 so beschaffen, dass nur bestimmte, gezielt wählbare, Teile der Mantelfläche der Auftragwalze 07 Lack annehmen und somit übertragen können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass pro bedrucktem Abschnitt des Bedruckstoffs 06, beispielsweise pro bedruckter Seite eines Druckprodukts, immer ein gleicher Teil des Abschnitts lackiert bzw. nicht lackiert wird. Sollten die Spotlackierwalzen als Flexodruckwalzen ausgebildet sein, so ist es nötig, auf jeder Seite des Bedruckstoffs 06 eine Rasterwalze 02, eine damit in Kontakt stehende, als Flexodruckwalze ausgebildete Auftragwalze 07 und eine gleichzeitig als Übertragungswalze und als Gegendruckwalze 08 wirkende Walze 08 anzuordnen (Fig. 5 b) ).
Ausführungsbeispiel 6: „flexibles Lackierwerk zur Realisierung verschiedener Anordnungen"
Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in Fig. 6 und 9 zu sehen. Neben zumindest zwei Kammerrakeln 03 und zumindest zwei Rasterwalzen 02 sind noch mindestens zwei, vorzugsweise jedoch vier, weitere Walzen 09 angeordnet, die als Auftragwalzen 07 und/oder als Gegendruckwalzen 08 eingesetzt werden können. Dazu sind diese Walzen
09 so gelagert, dass sie jeweils senkrecht zu einer Richtung ihrer Rotationsachse verschiebbar sind und es sind Vorrichtungen 13 zur Verschiebung dieser Rotationsachsen angeordnet. Bevorzugt sind die Walzen 09 so gelagert, dass ihre Rotationsachsen bei einer Verschiebung der Walzen 09 entlang einer virtuellen Zylindermantelfläche verschoben werden können, deren Symmetrieachse mit einer Rotationsachse der an die entsprechende Walze 09 anliegenden Rasterwalze 02 zusammenfällt. In diesem Fall stehen die Walzen 09 immer in Kontakt mit der entsprechenden Rasterwalze 02. Weiterhin sind bevorzugt und gegebenenfalls zusätzlich Vorrichtungen angeordnet, mit denen die entsprechende Walze 09 unabhängig von dieser virtuellen Zylindermantelfläche senkrecht zu ihrer Rotationsachse verschoben werden kann. Solche Vorrichtungen können beispielsweise von der Art der in der DE 101 52 021 C2 offenbarten Vorrichtung sein.
Im Lackierbetrieb können zwei Walzen 09 so verschoben werden, dass sie jeweils mit einer Rasterwalze 02 in Kontakt stehen und zusammen von beiden Seiten gegen den zwischen ihnen hindurch geführten Bedruckstoff 06 drücken. Andere Walzen 09 spielen keine Rolle. Auf diese Weise entsteht die Lackierwerkskonfiguration wie im Ausführungsbeispiel 5 (Fig. 6 b) ).
Es ist auch möglich, dass die eine Seite des Bedruckstoffs 06 von einer Walze 09 lackiert wird, die als Auftragwalze 07 eingesetzt wird, während die andere Seite des Bedruckstoffs
06 von einer anderen Walze 09 lackiert wird, die ebenfalls als Auftragwalze 07 eingesetzt wird und beide als Auftragwalze 07 eingesetzten Walzen 09 jeweils mit einer anderen Rasterwalze 02 in Kontakt stehen. Der Bedruckstoff 06 umschlingt jeweils die Auftragwalze 07, so dass die Kontaktflächen zwischen Bedruckstoff 06 und Auftragwalze
07 nicht linienförmig, sondern flächig ausgebildet sind. Die beiden als Auftragwalzen 07 eingesetzten Walzen 09 lackieren den Bedruckstoff 06 an unterschiedlichen Stellen und dienen sich nicht gegenseitig als Gegendruckwalze 08. Es entsteht eine Lackierwerkskonfiguration wie in Ausführungsbeispiel 3 (Fig. 6 c) ). Zusätzlich kann noch
einer (Fig. 6 d) ) oder beiden (Fig. 6 d) ) als Auftragwalze 07 eingesetzten Walzen 09 eine, von der jeweils anderen Seite des Bedruckstoffs 06 angepresste, nicht mit einer Rasterwalze 02 in Kontakt stehende, als Gegendruckwalze 08 eingesetzte Walze 09 zugeordnet sein. In dem Fall, dass beiden Auftragwalzen 07 eine Gegendruckwalze 08 zugeordnet wird, entsteht eine Lackierwerkskonfiguration wie in Ausführungsbeispiel 4 (Fig. 6 d) ). Eine in diesem Fall als Gegendruckwalze 08 eingesetzte Walze 09 kann eine Walze 09 sein, die sowohl als reine Gegendruckwalze 08, als auch gleichzeitig als Gegendruckwalze 08 und Auftragwalze 07 eingesetzt werden kann. Es ist mit diesem Druckwerk 01 auch möglich, alle Walzen 02; 07; 08; 09 so auszurichten, dass nur eine Seite des Bedruckstoffs 06 lackiert wird.
Jede in diesem Ausführungsbeispiel beschriebene Auftragwalze 07 weist bevorzugt eine Mantelfläche mit einer Shore-A-Härte zwischen 30 und 70 auf, weiter bevorzugt weist die Mantelfläche der Auftragwalze 07 eine Shore-A-Härte von 60 auf. Das Material der Mantelfläche der Auftragwalze 07 kann beispielsweise Gummi oder Polyurethan sein. Jede in diesem Ausführungsbeispiel beschriebene Auftragwalze 07 kann auch als Spotlackierwalze ausgebildet sein. Dazu ist die entsprechende Auftragwalze 07 in ihrer Größe so beschaffen, dass ihr Umfang gleich dem Umfang eines Übertragungszylinders 12 in einem Farbwerk der Druckmaschine ist. Außerdem ist die Auftragwalze 07 so beschaffen, dass nur bestimmte, gezielt wählbare, Teile der Mantelfläche der Auftragwalze 07 Lack annehmen und somit übertragen können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass pro bedrucktem Abschnitt des Bedruckstoffs 06, beispielsweise pro bedruckter Seite eines Druckprodukts, immer ein gleicher Teil des Abschnitts lackiert bzw. nicht lackiert wird.
Jede in diesem Ausführungsbeispiel ausschließlich als Gegendruckwalze 08 eingesetzte Walze 09 besteht an ihrer Mantelfläche vorzugsweise aus einem Material, das den vor dem Kontakt mit dieser Gegendruckwalze 08 auf den Bedruckstoff 06 aufgebrachten Stoff, nämlich entweder Farbe oder Lack, abweist, um die auf ihrer Seite des
Bedruckstoffs 06 aufgebrachte Farbe oder den auf ihrer Seite des Bedruckstoffs 06 aufgebrachten Lack während des Lackiervorgangs der anderen Seite des Bedruckstoffs 06 nicht zu verschmieren.
Im Folgenden werden Einzelheiten des Lackierwerks 01 beschrieben, die für alle Ausführungsformen gleichermaßen gültig sind.
Bevorzugt kann das Lackierwerk 01 , beispielsweise für Wartungsarbeiten, geteilt werden. Dafür wird bevorzugt zumindest ein Teil des Lackierwerks 01 verschoben, während zumindest ein anderer Teil des Lackierwerks 01 in seiner Position festgehalten oder in eine andere Richtung verschoben wird. Weiter bevorzugt findet eine Teilung so statt, dass solche Bestandteile des Lackierwerks 01 , wie beispielsweise eine Kammerrakel 03, eine Rasterwalze 02 und eventuell vorhandene Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 und/oder allgemein Walzen 09, die im Lackierbetrieb eine Seite des Bedruckstoffs 06 berührend angeordnet sind oder mit solchen Bestandteilen in Kontakt stehen, nicht verschoben werden, während solche Bestandteile des Lackierwerks 01 , wie beispielsweise eine Kammerrakel 03, eine Rasterwalze 02 und eventuell vorhandene Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 und/oder allgemein Walzen 09, die im Lackierbetrieb eine andere Seite des Bedruckstoffs 06 berührend angeordnet sind oder mit solchen Bestandteilen in Verbindung stehen, so verschoben werden, dass sie sich von den unverschobenen Bestandteilen des Lackierwerks 01 entfernen. Das Lackierwerk 01 lässt sich somit teilen, unabgängig davon, ob sich gerade ein Bedruckstoff 06 im Lackierwerk 01 befindet oder nicht. Noch weiter bevorzugt ist ein Teil eines Gehäuses des Lackierwerks 01 , der nicht verschoben wird, mit einem Teil eines Gehäuses des Druckwerks 1 1 starr verbunden, der ebenfalls nicht verschoben wird, während ein anderer Teil des Gehäuses des Lackierwerks 01 , der verschoben wird, mit einem anderen Teil des Gehäuses des Druckwerks 1 1 starr verbunden ist, der beispielsweise für Wartungsarbeiten verschoben werden kann (Fig. 7).
Wenn das Lackierwerk 01 nicht teilbar ausgebildet ist, so ist bevorzugt sein Gehäuse mit zumindest einem Teil des Gehäuses des Druckwerks 1 1 starr verbunden (Fig. 8). Unter einer starren Verbindung ist eine Verbindung zwischen zwei Teilen zu verstehen, die zwar prinzipiell, beispielsweise durch ein Lösen von Schrauben oder ähnliches, getrennt werden können, jedoch im Normalfall und speziell im Fall eines laufenden Betriebs nicht relativ zueinander bewegt werden können.
Unabhängig davon, ob das Lackierwerk 01 teilbar ausgebildet ist, können bevorzugt sämtliche jeweils mit einer zumindest teilweise lackierten Seite des Bedruckstoffs 06 in Kontakt stehenden Rasterwalzen 02 und/oder Auftragwalzen 07 und/oder Gegendruckwalzen 08 des Lackierwerks 01 von dem Bedruckstoff 06 abgestellt werden. Für den Fall, dass eine Auftragwalze 07 und/oder eine Gegendruckwalze 08 an den Bedruckstoff 06 angestellt ist, kann diese beispielsweise durch eine lineare und/oder gekrümmte, beispielsweise kreissegmentförmige Bewegung, beispielsweise um eine Rotationsachse einer benachbarten Walze 09 von dem Bedruckstoff 06 abgestellt werden. Auch Kombinationen solcher Bewegungen sind möglich. Für den Fall, dass eine Rasterwalze 02 direkt an den Bedruckstoff 06 angestellt ist, gilt für deren Abstellbewegung das Gleiche, zusätzlich muss jedoch zusammen mit der Rasterwalze 02 die angrenzende Kammerrakel 03 bewegt werden, und zwar bevorzugt so, dass kein Lack unkontrolliert aus der Kammerrakel 03 austritt. Entsprechendes gilt für Zu- und Abflussleitungen. Die Abstellbewegung erfolgt in jedem Fall bevorzugt in Richtungen ausschließlich senkrecht zu einer jeweiligen Rotationsachse der mit dem Bedruckstoff 06 in Kontakt stehenden Walze 02; 07; 08; 09.
Mit dem Lackierwerk 01 kann auf Wunsch auch nur eine Teilbahn lackiert werden, d. h. es wird, auf die Richtung parallel zu der Rotationsachse der Rasterwalze 02 bezogen, nur ein Teil des Bedruckstoffs 06 lackiert, beispielsweise die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Falls eine Auftragwalze 07 in dem Lackierwerk 01 angeordnet ist, kann diese so beschaffen sein, dass sie nur auf dem Teil ihrer
Ausdehnung in der Richtung parallel zur Rotationsachse der Rasterwalze 02 Lack aufnehmen und übertragen kann, der mit dem Teil des Bedruckstoffs 06 in Berührung kommt, auf den Lack aufgetragen werden soll. Unabhängig davon, ob eine Auftragwalze 07 in dem Lackierwerk 01 angeordnet ist, ist bevorzugt eine Kammerrakel 03 angeordnet, die in ihrer Ausdehnung in Bezug auf die Richtung parallel zu einer Rotationsachse einer anliegenden Rasterwalze 02 genauso groß ist, wie der zu lackierende Bereich des Bedruckstoffs 06, also gegebenenfalls kleiner, als eine Ausdehnung des Bedruckstoffs 06 in der Richtung senkrecht zur Transportrichtung des Bedruckstoffs 06, und die so angeordnet ist, dass im Lackierbetrieb Lack letztendlich ausschließlich auf die gewünschten Stellen des Bedruckstoffs 06 übertragen wird. Auch eine Veränderung der Ausdehnung der Auftragwalze 07 in Richtung ihrer Rotationsachse ist zu diesem Zweck denkbar.
Wird ein ganzer Bedruckstoffstrang, also mehrere übereinander liegende Schichten Bedruckstoff 06, durch das sich im Lackierbetrieb befindliche Lackierwerk 01 transportiert, so kann auch dieser Bedruckstoffstrang lackiert werden, d. h. es werden, je nach Lackierwerkskonstellation, entweder eine oder beide äußeren Schichten des Bedruckstoffs 06, jeweils auf ihrer dem restlichen Bedruckstoffstrang abgewandten Seite, mit einer Lackschicht überzogen. Beteiligte Spalte zwischen Auftragwalzen 07 und Rasterwalzen 02 oder Gegendruckwalzen 08 sollten in ihrer Ausdehnung entsprechend angepasst werden.
Werden zur Lackierung beider Seiten des Bedruckstoffs 06 zwei Lackierwerke 01 eingesetzt, wobei Lack auf eine Stelle auf der einen Seite des Bedruckstoffs 06 nicht genau zum gleichen Zeitpunkt auf den Bedruckstoff 06 aufgetragen wird, wie auf eine exakt gegenüberliegende Stelle der anderen Seite des Bedruckstoffs 06, so sind bevorzugt die Geschwindigkeit, mit der der Bedruckstoff 06 transportiert wird, und der Abstand der beiden Stellen, an denen Lack aufgetragen wird, so aufeinander abgestimmt, dass die sich ergebende Zeitdifferenz Δt zwischen dem Auftragen von Lack auf die beiden
genannten Stellen kleiner als 0,5 Sekunden ist. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass ein Produkt aus einer Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs 06 und einer Zeit von 0,5 Sekunden größer sein muss, als der Abstand der beiden Stellen, an denen jeweils eine Seite des Bedruckstoffs 06 mit einer entsprechenden Lack auftragenden Walze 02; 07; 09 des Lackierwerks 01 in Kontakt steht.
Jede Spotlackierwalze kann als Flexodruckwalze ausgebildet sein, bei der die Auswahl der lackierenden Bereiche durch einen unterschiedlichen Radius an der entsprechenden Stelle bestimmt wird. Es ist zu beachten, dass zwei Spotlackierwalzen sich bevorzugt nicht gegenseitig als Gegendruckwalzen 08 dienend angebracht sein sollten, da auftretende unterschiedliche Radien an zumindest einer Flexodruckwalze keinen über eine Umfangsfläche der Flexodruckwalze konstanten Gegendruck sicherstellen können. Stattdessen kann die Eigenschaft, ob Lack übertragen wird oder nicht, beispielsweise durch die Wahl des Oberflächenmaterials beeinflusst werden, beispielsweise in der Art, wie dies auch beim Offsetdruck gehandhabt wird.
In einer anderen Ausführungsform ist das Lackierwerk 01 zumindest teilweise als kontaktloses Lackierwerk 01 ausgebildet. Ein solches kontaktloses Lackierwerk 01 kann beispielsweise zumindest eine Sprühvorrichtung, vorzugsweise einen Sprühbalken mit mehreren Sprühvorrichtungen in einer Richtung senkrecht zu einer Transportrichtung des Bedruckstoffs 06 und/oder parallel zu der Transportrichtung des Bedruckstoffs 06 umfassen. Derartige Sprühdüsen sind an sich bekannt. Über eine Steuerung oder eine Regelung, die bevorzugt mit der Maschinensteuerung verbunden ist, können die Sprühdüsen an- und ausgeschaltet werden. Dadurch ist es möglich, das Lackierwerk 01 nur optional zu betreiben und eine vollflächige Lackierung vorzunehmen. Insbesondere ist es aber dadurch auch möglich, Spot-Lackierungen durchzuführen, indem beispielsweise jede Sprühdüse gemäß eines gewünschten Lackauftrags mit jeder Umdrehung eines Formzylinders 14 eines den zu lackierenden Bedruckstoff 06 bedruckenden Druckwerks 1 1 einen bestimmten, bevorzugt identischen, Sprühvorgang ausführt. Ein solcher
Sprühvorgang kann für jede Sprühdüse individuell aus einem dauerhaften Sprühbetrieb, einer dauerhaften Abschaltung oder einer Folge von beliebig vielen Sprühbetrieben und Abschaltungen im Wechsel bestehen. Die Sprühdüsen werden dabei einzeln ein- und ausgeschaltet, abhängig von einem gewünschten Lackbild. Insbesondere sind Ein- und Ausschaltvorgänge unterschiedlicher Sprühdüsen unabhängig voneinander.
Das Lackierwerk 01 bildet in sämtlichen beschriebenen Ausführungsformen zusammen mit dem Bedruckstoff 06 ein System, bestehend aus dem jeweiligen Lackierwerk 01 und dem darin angeordneten Bedruckstoff 06.
Eine Anzahl von Walzen 09 zwischen Kammerrakel 03 und Bedruckstoff 06 lässt sich auch noch vergrößern, wenn eine gewünschte übertragene Lackmenge entsprechend kleiner ausfallen soll.
Eine durchgehende Lackfläche wird bevorzugt dadurch erreicht, dass eine Lack auf den Bedruckstoff 06 übertragende Mantelfläche einer entsprechenden Walze 07; 08; 09 zu zumindest 80 % und bevorzugt zu zumindest 90 %mit Lack bedeckt ist. Lack übertragende Mantelflächen von Walzen 07; 08; 09, die keine Rasterwalzen 02 sind, sind bevorzugt dadurch gebildet, dass Aufzüge die Mantelflächen dieser Walzen 07; 08; 09 bildend angeordnet sind. Ein solcher Aufzug kann beispielsweise als Drucktuch, also als beschichtete, formstabile Trägeplatten ausgebildet sein, die mehrere Schichten aufweisen kann, beispielsweise eine einen Grundkörper bildende Schicht aus einem Metall und eine Schicht aus einem Elastomer entsprechender Härte. Ein solcher Aufzug ist auf die entsprechenden Zylinder 07; 08; 09 aufziehbar oder aufgezogen und in entsprechenden Kanälen der Walzen 07; 08; 09 befestigbar oder befestigt.
Bevorzugt ist auf zumindest einer Walze (07; 08; 09) des Lackierwerks (01 ) ein Aufzug anordenbar oder aufgeordnet, der eine gleiche Folge von Schichten aufweist, wie zumindest ein in zumindest einem, denselben Bedruckstoff (06) bearbeitenden Druckwerk
angeordneter Aufzug. Dadurch werden eingesetzte Komponenten vereinheitlicht, was zu weniger Verwaltungs- und Arbeitsaufwand führt.
Bezugszeichenliste
01 Lackierwerk
02 Walze, Rasterwalze
03 Kammerrakel
04 -
05 -
06 Bedruckstoff, Bedruckstoffbahn
07 Walze, Auftragwalze (01 )
08 Walze, Gegendruckwalze (01 )
09 Walze
10 -
1 1 Druckwerk, Doppeloffsetdruckwerk
12 Walze, Zylinder, Übertragungszylinder, Gegendruckzylinder (1 1 )
13 Vorrichtung
14 Formzylinder (1 1 )