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11. September 2009
Aufzeichnungsmaterial für Laserdruckverfahren
Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial für elektro- fotografische Aufzeichnungsverfahren, insbesondere das Laserdruckverfahren, mit einem harzbeschichteten Papierträger und einer toneraufnehmenden Schicht sowie die Verwendung des Aufzeichnungsmaterials zur Herstellung von Fotobüchern.
Dem Laserdrucker liegt das Prinzip der Elektrofotografie zugrunde. Die Elektrofotografie erzeugt durch eine Abbildung bzw. Belichtung eines Fotoleiters mit dem optischen Abbild einer Vorlage ein latentes Bild aus elektrischen Ladungen, welches nachfolgend dazu benutzt wird, selektiv einen Toner aufzutragen (Entwicklung) und ein Abbild (Kopie) der Vorlage, beispielsweise auf Papier, zu erzeugen. Man unterscheidet direkte und indirekte sowie nasse und trockene Elektrofotogra- fie. Die Nassverfahren nutzen als Entwickler eine Suspension aus einem aliphatischen Lösungsmittel mit geringer Dielektri- zitätskonstante und dem Toner, während das Trockenverfahren ein Pulver verwendet.
Mit Hilfe eines gebündelten Laserstrahles und eines rotierenden Spiegels wird auf die lichtempfindliche Bildtrommel ein Abbild der gewünschten Seite gezeichnet. Die Trommel ist zunächst negativ aufgeladen, wobei die Ladung an den Stellen wieder aufgehoben wird, auf die der Laserstrahl trifft. Die Form der entladenen Flächen auf der Trommel entspricht dem späteren Ausdruck. Über eine Rolle mit negativ geladenem
Toner, der an den entladenen Stellen auf der Bild-trommel haften bleibt wird der Toner auf die Trommel gebracht. Das Papier wird anschließend über die Bildtrommel geführt. Es Streift nur an der Trommel vorbei. Hinter dem Papier wird ein Potenzialfeld aufgebaut. Der Toner wird auf das Papier übertragen und ist dort zunächst lose. Anschließend wird der Toner mit Hilfe einer heißen Walze und unter Druck fixiert. Die Trommel wird entladen und überflüssiger Toner aufgesammelt.
Die mit Hilfe eines Laser-Druckers erzeugten Bilder sollten eine mit einem Foto vergleichbare Qualität erreichen. Um dem Ziel näher zu kommen, werden elektrofotografisch erzeugte Bilder auf Trägermaterialien produziert, die die Hap- tik und das Aussehen eines typischen Silbersalz-Fotos aufwei- sen. Hierzu gehören Eigenschaften wie Glanz, Steifigkeit und Opazität, eine hohe Auflösung und Bildschärfe sowie eine gute Lichtresistenz .
In der DE 44 35 350 C2 ist ein Bildempfangsmaterial für Elektrofotografie beschrieben, das ein mit Thermoplasten beschichtetes Basispapier und eine Toner-Empfangsschicht sowie eine antistatische Rückseitenschicht umfasst. Nachteilig an diesem Material ist, dass es nur einseitig bedruckbar und hinsichtlich der Tonerfixierung und des Verhaltens im Drucker noch verbesserungsbedürftig ist.
Die als Trägermaterial in den Aufzeichnungsmaterialien verwendeten harzbeschichteten Basispapiere bestehen üblicherweise aus einem geleimten Rohpapier, das beidseitig vorzugsweise mit Polyolefin mittels (Co-) Extrusion beschichtet ist. Für die Extrusionsbeschichtung des Rohpapiers werden üblicherweise thermoplastische Polymere wie Polyethylen niedriger Dichte
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(LDPE), Ethylen/cc-Olefin-Copolymer (sogenanntes lineares Po- lyethylen niedriger Dichte (LLDPE) , Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Polypropylen eingesetzt.
Werden die mit Toner bedruckten Aufzeichnungspapiere direkt nach dem Druck abgedeckt, so tritt oft ein unerwünschtes Abklatschen der Tonerpartikel auf der Rückseite des darauf liegenden Materials auf. Das Abdecken der bedruckten Papiere geschieht in der Praxis beispielsweise bei Lagerung des fri- sehen Ausdrucks in Folienverpackungen, Alben oder beim Stapeln mehrerer Ausdrucke im Drucker.
Zu den neuesten, einen guten Absatz findenden Entwicklungen im Bereich der Bilderzeugung gehören sogenannte Fotobücher, die individuell gestaltet werden können. Zur Gestaltung solcher Fotobücher steht eine breite Auswahl an Drucktechniken und den hierzu verwendbaren Aufzeichnungsmaterialien, insbesondere das Fotopapier, zur Verfügung.
Zur Herstellung solcher Fotobücher wird ein mit fotografischen Emulsionen beschichtetes Fotobasispapier verwendet, auf dem vorderseitig Bilder gemäß konventionellem Silbersalzverfahren nasschemisch erzeugt werden. Die auf der Vorderseite bebilderten Papierbögen werden im nächsten Schritt auf den Rückseiten miteinander verklebt und zu einem Buch zusammengebunden. Dies ist aufwendig und mit höheren Herstellungskosten verbunden. Daher werden zur Herstellung der Fotobücher beidseitig bedruckbare gestrichene satinierte Papiere verwendet, die in einem elektrofotografischen Prozess bedruckt werden können. Die bei dieser Vorgehensweise erzeugten Bilder sind jedoch hinsichtlich der Farbdichte, der Licht- und Ozonstabi-
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lität sowie des Verhaltens in der Druckeinrichtung (Einzug, Transport und Ausbildung von Stapeln) verbesserungsbedürftig.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Aufzeichnungsmaterial bereit zu stellen, welches beidseitig bedruckbar ist, eine gute Bildqualität, eine gute Licht- und Ozonresistenz bei Lagerung sowie ein gutes Einzugs- und Transport-Verhalten im Drucker und eine gute Stapelfähigkeit aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Aufzeichnungsmaterial, das ein auf beiden Seiten mit einem Kunstharz beschichtetes Rohpapier und eine toneraufnehmende Schicht enthält, wobei das kunstharzbeschichtete Papier eine spezifische Oberflä- chentopografie, ausgedrückt durch einen Rauhigkeitswert Rz von 1,5 bis 13 μm und einen mittleren Ra-Wert von 0,05 bis 2 μm aufweist, die toneraufnehmende Schicht eine Polymerkombination aus einem toneraufnehmenden Ethylen-Acrylsäure- Copolymer (A), einem carboxylierten Acrylcopolymer (B) und einem Polymer (C) enthält, und das Polymer (C) eine mittlere Partikelgröße d5o von 5 bis 20 μm und einen Schmelzpunkt aud- weist, der oberhalb des Schmelzbereiches des Copolymers (A) und unterhalb des Schmelzbereichs des Copolymers (B) liegt .
Für die Zwecke der Erfindung versteht man unter dem Begriff Rohpapier ein unbeschichtetes oder oberflächengeleimtes Papier. Ein Rohpapier kann neben Zellstofffasern, Leimungsmittel wie Alkylkentendimere, Fettsäuren und/oder Fettsäuresalze, epoxydierte Fettsäureamide, Alkenyl- oder Alkylbernstein- säureanhydrid, Nassfestmittel wie Polyamin-Polyamid-
Epichlorhydrin, Trockenfestmittel wie anionische, kationische oder amphotere Polyamide, optische Aufheller, Füllstoffe,
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Pigmente, Farbstoffe, Entschäumer und weitere in der Papierindustrie bekannte Hilfsmittel enthalten kann. Das Rohpapier kann oberflächengeleimt sein. Hierzu geeignete Leimmittel sind beispielsweise Polyvinylalkohol oder oxydierte Stärke. Das Rohpapier kann auf einer Fourdrinier- oder einer Yankee- Papiermaschine (Zylinder-Papiermaschine) hergestellt werden. Das Flächengewicht des Rohpapiers kann 50 bis 250 g/m2, insbesondere 80 bis 180 g/m2, betragen. Das Rohpapier kann in unverdichteter oder verdichteter Form (geglättet) eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind Rohpapiere mit einer Dichte von 0,8 bis 1,2 g/cm3, insbesondere 0,90 bis 1,1 g/cm3.
Als Zellstofffasern können beispielsweise gebleichter Hart- holz-Kraftzellstoff (LBKP) , gebleichter Nadelholz- Kraftzellstoff (NBKP) , gebleichter Laubholzsulfitzellstoff (LBSP) oder gebleichter Nadelholzsulfitzellstoff (NBSP) eingesetzt werden. Diese können auch gemischt eingesetzt werden. Insbesondere jedoch werden Zellstofffasern aus 100% Laubholz- zellstoff eingesetzt. Die mittlere Faserlänge des ungemahlenen Zellstoffs beträgt vorzugsweise 0,6 bis 0,85 mm (Kajaani- Messung) . Ferner weist der Zellstoff einen Ligningehalt von weniger als 0,05 Gew.% auf, insbesondere 0,01 bis 0,03 Gew.%, bezogen auf die Masse des Zellstoffs.
Als Füllstoff können beispielsweise Kaoline, Calciumcarbonat in seinen natürlichen Formen wie Kalkstein, Marmor oder Dolomitstein, gefälltes Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Bariumsulfat, Titaniumdioxid, Talkum, Silica, Aluminiumoxid und de- ren Gemische im Rohpapier eingesetzt werden. Besonders geeignet ist Calciumcarbonat mit einer Korngrößenverteilung, bei der mindestens 60 % der Teilchen kleiner sind als 2 μm und
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höchstens 40 % kleiner sind als 1 μm. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird Calcit mit einer Korngrößenverteilung eingesetzt, bei der etwa 25 % der Teilchen eine Teilchengrößen von weniger als 1 μm und etwa 85 % der Teil- chen eine Teilchengröße von weniger als 2 μm aufweisen.
Die auf beiden Seiten des Rohpapiers angeordneten Kunstharzschichten (vorderseitige und rückseitige Kunstharzschicht) können vorzugsweise ein thermoplastisches Polymer enthalten. Insbesondere geeignet hierfür sind Polyolefine, beispielsweise Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) , Polyethylen hoher Dichte (HDPE) , Polypropylen, 4-Methylpenten-l und deren Gemische sowie Polyester, beispielsweise Polycarbonate .
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung enthält die vorderseitige und rückseitige Kunstharzschicht mindestens 40 Gew.% HDPE mit einer Dichte von mehr als 0,935 g/cm3, insbesondere 50 bis 70 Gew.%. Besonders bevorzugt ist eine Zusammensetzung, die aus 50 Gew.% HDPE mit einer Dichte von mehr als 0,935 g/cm3und 50 Gew.% LDPE mit einer Dichte von weniger als 0,935 g/cm3besteht .
Die Kunstharzschichten können Weißpigmente wie Titandioxid sowie weitere Hilfsstoffe wie optische Aufheller, Farbstoffe und Dispergierhilfsmittel enthalten. Das Auftragsgewicht der Kunstharzschichten kann 5 bis 50 g/m2, insbesondere 5 bis 30 g/m2, bevorzugt jedoch 10 bis 20 g/m2 betragen. Die Kunstharzschicht kann einschichtig extrudiert oder mehrschichtig coextrudiert werden. Die Extrusionsbeschichtung kann mit Maschinengeschwindigkeiten bis 600 m/min erfolgen.
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Erfindungsgemäß werden die Kunstharzschichten symmetrisch auf beiden Seiten des Rohpapiers aufgetragen, d. h. die vorderseitige und die rückseitige Kunstharzschicht weisen dieselbe Zusammensetzung auf. Auch hinsichtlich der Oberflächentopo- grafie sind diese Schichten identisch.
Die Oberflächenstruktur (Topografie) wird mit Hilfe von den bei der Extrusionsbeschichtung eingesetzten Kühlzylindern erzeugt. Sie lässt sich durch Rauhigkeitswerte charakterisie- ren.
In einer besonderen Ausgestaltung weist die Oberfläche der Kunstharzschicht auf beiden Seiten Rauhigkeitswerte Rz von 1,8 bis 11 μm und einen mittleren Ra-Wert von 0,1 bis 1,8 μm auf.
Die zur Erzeugung der Oberflächenstruktur verwendeten Kühlzy- linder werden auf bekannte Weise hergestellt. Hierzu kann die Oberfläche eines Stahlzylinders durch Strahlen mit Sand, Glas oder anderem Strahlgut behandelt und anschließend verchromt werden. Die Oberfläche des Zylinders kann aber auch auf herkömmliche Weise in einem Chrombad elektrolytisch aufgebaut werden .
Das Polymer (A) der Polymerkombination in der tintenaufnehmenden Schicht weist vorzugsweise einen Schmelzbereich von 70 bis 1000C und das Polymer (B) einen Schmelzbereich von 160 bis 2100C auf.
Das Polymer (B) kann durch eine sogenannte Säurezahl charakterisiert werden. Über eine Säurezahl wird die Menge der im Polymer enthaltenen freien Carboxyl-Gruppen definiert. Sie
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gibt an, welche Menge (mg) einer 0,1 molaren KOH-Lösung benötigt wird, um die freien Säuregruppen in 1 g Polymer zu neutralisieren. Das erfindungsgemäß eingesetzte Polymer (B) weist eine Säurezahl von mehr als 100 auf. Besonders gut geeignet sind Polymere mit einer Säurezahl von 120 bis 160.
Die Polymere (A) und (B) werden vorzugsweise in einem Mengenverhältnis von 70:30 bis 30:70 eingesetzt. Besonders gute Effekte wurden bei einem Mengenverhältnis von 60:40 bis 40:60 erreicht.
Das Polymer (C) hat vorzugsweise einen Schmelzpunkt in einem Temperaturbereich von 120 bis 1500C. Hierfür besonders gut geeignet sind Polyethylenwachse, Polyamide und Mischungen da- von.
Das Polymer (C) wird vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5,0 Gew.%, insbesondere von 1,0 bis 4,0 Gew.% eingesetzt, bezogen auf die getrocknete Schicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein antistatisches Mittel in einer Menge von 0,1 bis 5,0 Gew.%, insbesondere 1,0 bis 4,0 Gew.%, bezogen auf die getrocknete Schicht, in der toneraufnehmenden Schicht enthalten.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung enthält die toneraufnehmende Schicht zusätzlich anionische oder nichtionische oberflächenaktive Mittel in einer Menge von 0,1 bis 4,0 Gew.%, insbesondere 0,5 bis 2,5 Gew.%, bezogen auf die getrocknete Schicht.
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Die toneraufnehmende Schicht kann gegebenenfalls auch weitere Hilfsmittel enthalten, beispielsweise Mattierungsmittel, Pigmente, Farbstoffe, Vernetzungsmittel, Gleitmittel und andere übliche Additive.
Die Beschichtungsmasse zur Bildung der toneraufnehmenden Schicht kann mit allen in der Papierherstellung üblichen Auftragsaggregaten inline oder offline aufgebracht werden, wobei die Menge so gewählt wird, dass nach dem Trocknen das Auf- tragsgewicht höchstens 3 g/m2, insbesondere 0,1 bis 2 g/m2, oder gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform 0,3 bis 0,7 g/m2 beträgt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Beschichtungsmasse als Strich mit Hilfe eines üblichen, innerhalb der Extrusionsbeschichtungsanlage integrier- ten Auftragswerkes aufgetragen. Hierzu besonders gut geeignet ist beispielsweise ein 3-Walzenauftrag oder eine Rakelvorrichtung.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zwischen dem Rohpapier und der Kunstharzschicht eine pigmenthaltige
Schicht angeordnet sein. Das Pigment kann ein Metalloxid, Silikat, Carbonat, Sulfid oder Sulfat sein. Besonders gut geeignet sind Pigmente wie Kaoline, Talkum, Calciumcarbonat und/oder Bariumsulfat.
Besonders bevorzugt ist ein Pigment mit einer engen Korngrößenverteilung, bei der mindestens 70% der Pigmentpartikeln eine Größe von kleiner als lμm aufweisen. Der Anteil des Pigments mit der engen Korngrößenverteilung an der gesamten Pig- mentmenge beträgt mindestens 5 Gew.% , insbesondere 10 bis 90 Gew. %. Besonders gute Ergebnisse sind mit einem Anteil von 30 bis 80 Gew. % des Gesamtpigments zu erreichen.
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Unter einem Pigment mit einer engen Korngrößenverteilung werden erfindungsgemäß auch Pigmente mit einer Korngrößenverteilung verstanden, bei der mindestens etwa 70 Gew.% der Pig- mentpartikel eine Größe von kleiner als etwa 1 μm aufweist und bei 40 bis 80 Gew.% dieser Pigmentpartikeln die Differenz zwischen dem Pigment mit der größten Korngröße (Durchmesser) und dem Pigment der kleinsten Korngröße kleiner als etwa 0,4 μm ist. Als besonders vorteilhaft erwies sich ein Calciumcar- bonat mit einem d5o%-Wert von etwa 0,7 μm.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann in der pigmenthaltigen Schicht eine Pigmentmischung eingesetzt werden, die aus dem oben genannten Calciumcarbonat und Kaolin besteht. Das Mengenverhältnis Calciumcarbonat/Kaolin beträgt vorzugsweise 30:70 bis 70:30.
Das Mengenverhältnis Bindemittel/Pigment in der pigmenthaltigen Schicht kann 0,1 bis 2,5, vorzugsweise 0,2 bis 1,5, insbesondere jedoch etwa 0,9 bis 1,3 betragen.
In der pigmenthaltigen Schicht kann jedes bekannte wasserlösliche und/oder wasserdispergierbare Bindemittel eingesetzt werden. Besonders geeignet sind hierzu filmbildende Stärken wie thermisch modifizierte Stärken, insbesondere Maisstärken oder hydroxypropylierte Stärken.
Die pigmenthaltige Schicht kann mit allen in der Papierherstellung üblichen Auftragsaggregaten inline oder offline auf- gebracht werden, wobei die Menge so gewählt wird, dass nach dem Trocknen das Auftragsgewicht 0,1 bis 30 g/m2, insbesondere 1 bis 20 g/m2, oder gemäß einer besonders bevorzugten Aus-
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führungsform 2 bis 8 g/m2 beträgt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die pigmenthaltige Schicht mit einer innerhalb der Papiermaschine integrierten Leimpresse oder Filmpresse aufgetragen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können auf die toneraufnehmende Schicht weitere Schichten wie Schutzschichten oder glanzverbessernde Schichten aufgetragen werden. Das Auftragsgewicht ist vorzugsweise kleiner als 1 g/m2.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Beispiele
Herstellung des Rohpapiers
Zur Herstellung des Rohpapiers wurde ein Eukalyptus-Zellstoff eingesetzt. Zur Mahlung wurde der Zellstoff als etwa 5 %ige wässrige Suspension (Dickstoff) mit Hilfe eines Refiners auf einen Mahlgrad von 35 0SR gemahlen. Die mittlere Faserlänge betrug 0,65 mm. Die Konzentration der Zellstofffasern im Dünnstoff betrug 1 Gew. %, bezogen auf die Masse der ZellstoffSuspension . Dem Dünnstoff wurden Zusatzstoffe zugesetzt wie ein neutrales Leimungsmittel Alkylketendimer (AKD) in ei- ner Menge von 0,48 Gew.%, Nassfestmittel Polyamin-Polyamid- Epichlorhydrinharz (Kymene®) in einer Menge von 0,36 Gew.% und ein natürliches CaCθ3 in einer Menge von 20 Gew.%. Die Mengenangaben beziehen sich auf die Zellstoffmasse. Der Dünnstoff, dessen pH-Wert auf etwa 7,5 eingestellt wurde, wurde vom Stoffauflauf auf das Sieb der Papiermaschine gebracht, worauf die Blattbildung unter Entwässerung der Bahn in der
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Siebpartie der Papiermaschine erfolgte. In der Pressenpartie erfolgte die weitere Entwässerung der Papierbahn auf einen Wassergehalt von 60 Gew. %, bezogen auf das Bahngewicht. Die weitere Trocknung erfolgte in der Trocken-partie der Papier- maschine mit beheizten Trockenzylindern. Es entstand ein Rohpapier mit einem Flächengewicht von 163 g/m2 und einer Feuchte von etwa 6%.
Beispiele Bl und B2 Das Rohpapier wurde in herkömmlicherweise Weise auf beiden
Seiten mit einem Kunstharzgemisch folgender Zusammensetzung beschichtet: 50 Gew. eines Polyethylens niedriger Dichte (LDPE, d=0,923 g/m2) und 50 Gew. % eines Polyethylens hoher Dichte (HDPE, d=0,964 g/cm3). Die Beschichtung erfolgte in einem Laminator (Tandemextruder) bei einer Extrusions- geschwindigkeit von 250 m /min unter dem Einsatz eines Kühl- zylinders der Fa. BEP Service Technology, dessen Oberfläche einen mittleren Rz-Wert von 11,03 μm und einen Ra-Wert von 1,87 μm aufwies. Die Oberfläche des Kühlzylinders wurde durch Sandstrahlen bzw. Strahlen mit anderem Strahlgut erzeugt und verchromt. Die Auftragsgewichte auf beiden Seiten betrugen jeweils 15 g/m2.
Der anschließende Auftrag der toneraufnehmenden Schicht er- folgte mit Hilfe eines innerhalb der Extrusionsanlage integrierten Walzenauftragswerkes. Hierzu wurde wässrige Beschich- tungsmassen mit einem Feststoffgehalt von 19 Gew.% mit folgender Zusammensetzung verwendet:
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erhältlich als eine wässrige Dispersion mit einem
Feststoffanteil von 32 Gew.% erhältlich als eine wässrige Emulsion mit einem Feststoff¬ anteil von 50 Gew.% erhältlich als eine wässrige Dispersion mit einem Feststoffanteil von 60 Gew.%
' erhältlich als eine wässrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 45 Gew.%
Das Auftragsgewicht der getrockneten toneraufnehmenden Schicht betrug auf beiden Seiten jeweils 0,5 g/m2.
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Vergleichsbeispiele
Vergleichsbeispiel 1
Als Vergleich diente ein marktübliches Aufzeichnungsmaterial für elektrofotografische Anwendungen Zander Silver Digital.
Vergleichsbeispiel 2
Als Vergleich diente ein marktübliches Aufzeichnungsmaterial für elektrofotografische Anwendungen Zander Profi Gloss.
Prüfung der gemäß den Beispielen und den Vergleichsbeispielen hergestellten Aufzeichnungsmaterialien
Das erfindungsgemäß hergestellte Material wurde auf Bildqua- lität, Licht- und Ozonbeständigkeit geprüft.
Grundlage der Prüfungen waren Farbdrucke, die mit dem Laser- Drucker HP Color Laser Jet 2605dn (Nasstoner) und dem Farbkopierer Konica Minolta MC5550 erzeugt wurden. Gedruckt wurden balkenartige Flächen in den Farben Cyan, Magenta, Gelb, Rot, Grün, Blau, und Schwarz, bei 100%iger Farbsättigung.
Ozon-Resistenz
Die bedruckten Papierproben wurden unter Ausschuss von Licht- , Gas- und Feuchtigkeitsauswirkung 24 Stunden lang aufbewahrt. Anschließend wurden die colorimetrischen L*a*b*-Werte der Farbflächen ermittelt.
Im nächsten Schritt wurden die Proben 24 Stunden lang in ei- ner Ozon-Kammer bei einer Ozonkonzentration von 3,5 ppm, einer Temperatur von 20 bis 22°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50% gelagert. Anschließend wurden nochmals
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die colorimetrischen L*a*b*-Werte der Farbflächen gemessen und der Grad des Ausbleichens ΔE ermittelt.
L*a*b*-Werte wurden mit einem X-Rite Color Digital Swatchbook (X-Rite Inc., Grandville, Michigan, USA) gemessen. Die Berechnung der Farbtondifferenz ΔE erfolgt gemäß der Gleichung: ΔE = ((ΔL*)2 + (Δa*)2 + (Δb*)2)1/2. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Lichtbeständigkeit
Die bedruckten Papierproben wurden unter Xenon-Lampe 50 Stunden lang, bei einer Temperatur von 26°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% gehalten. Die Bewertung erfolgte nach dem oben beschriebenen CIE L*a*b*-System.
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Prüfergebnisse
Tabelle 1 Lichtresistenz
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Tabelle 2
Ozonresistenz
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