VORRICHTUNG ZUR KLEBSTOFFAPPLIKATION
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Vorrichtungen zur Applikation von Klebstoffen.
Stand der Technik
Es gibt verschiedenste Vorrichtungen um Klebstoffe auf flächigen Substraten zu applizieren und zu verteilen.
Klebstoffe werden grossflächig vielfach mittels Vorrichtungen, welche eine Mehrzahl von Düsen für den Klebstoffaustritt aufweisen, auf ein flächiges zu verklebendes Substrat appliziert. Der Klebstoff tritt durch die beabstandeten Düsen aus der Verteilvorrichtung aus und wird in Form von einzelnen Raupen auf dem Substrat aufgetragen, indem die Vorrichtung parallel zur Oberfläche bewegt wird. Beispielsweise offenbart WO 99/65612 A1 eine derartige Klebstoffverteilvorrichtung. Nachteilig bei der Applikation eines Klebstoffs mittels einer derartigen Verteilvorrichtung ist jedoch, dass der Klebstoff häufig insoweit inhomogen aufgetragen wird, dass auf der Oberfläche einzelne isolierte Raupen vorhanden sind, was nach dem Fügen zu einem mangelhaften Klebverbund führen kann. Dies ist insbesondere bei porösen oder elastischen Substraten, welche sich schlecht verpressen lassen, der Fall.
Weiterhin kann ein Klebstoff mittels Breitschlitzdüse aufgetragen werden. Aufgrund der Viskosität des Klebstoffes und Düsengeometrie ist es jedoch sehr schwierig zu gewährleisten, dass der aus der Breitschlitzdüse austretende Klebstofffluss auf der gesamten Breite homogen ist und auf der zu verklebenden Oberfläche gleichmässig verteilt wird. Werden flächige Substrate vollflächig, bzw. in der vollen Breite verklebt, muss die Breitschlitzdüse zudem über den Rand hinausragen, was zwangsläufig zu erhöhtem Verbrauch und Abfall führt.
Klebstoff kann auch auf eine Oberfläche aufgesprüht werden. Hierbei wird der Klebstoff im Inneren einer Sprühdüse mit einem Sprühgas vermischt und anschliessend auf die Oberfläche appliziert. Allerdings sind einerseits derartige Sprühdüsen zuweilen sehr kompliziert aufgebaut und/oder sind stark anfällig auf Verschmutzungen und sind deshalb sehr arbeitsintensiv Im Unterhalt und Reinigung. Andererseits ist bei diesem Verfahren aufgrund des entstehenden Sprühnebels schwierig den Ort des Klebstoffs zu begrenzen. Es wird somit Material an Orten aufgebracht, wo es gar nicht nötig, bzw. erwünscht ist, was einen erhöhten Materialverbrauch, bzw. erhöhte Entsorgungskosten,
mit sich bringt. Zudem führt das Auftreten von Sprühnebel zu starken Verschmutzungen und birgt grosse Gesundheitsrisiken in sich, vor allem, wenn der Klebstoff reaktive, insbesondere gesundheitsgefährdende, Substanzen enthält. Deshalb sind bei Sprühanlagen teure Filter und Absaugvorrichtungen nötig. Dies alles führt zu grossen unerwünschten Mehrkosten.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche es auf eine einfache Art und Weise erlaubt, einen Klebstoff auf ein flächiges Substrat aufzutragen und zu verteilen und die Abfallmenge und/oder die beim Auftrag entstehenden Gesundheitsrisiken zu reduzieren.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass eine Vorrichtung gemäss Patentanspruch 1 und/oder ein Verfahren gemäss Patentanspruch 11 diese Aufgabe zu lösen vermag.
Sie erlaubt es, den Klebstoff schnell und grossflächig auf ein flächiges Substrat zu applizieren. Wesentliche Vorteile ergeben sich durch eine einfache, günstig zu realisierende Konstruktion der Vorrichtung und erlaubt es, auf aufwändige Zusatzinstallation zu verzichten oder zumindest stark im Umfang zu reduzieren. Aufgrund der vorteilhaften Auftragsart gelingt es, unnötigen Materialverbrauch zu verhindern sowie eine möglichst vollflächige homogene Verteilung des Klebstoffes zu erreichen.
Es wurde gefunden, dass die Vorrichtung besonders gut gemäss Patentanspruch 5 zum Verkleben von flächigen Substraten verwendet werden kann.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen, Verbesserungen und Weiterbildungen der im Patentanspruch 1 angegebenen Vorrichtung, dem im Patentanspruch 11 angegebenen Verfahren und der in Patentanspruch 15 angegebenen Verwendung.
Kern der Erfindung ist es, dass durch Klebstoff-Austrittsdüsen austretender Klebstoff durch einen, bzw. mehrere, auf den ausgetretenen Klebstoff gerichteten Gasstrahl verteilt wird, wodurch gezielt eine homogene Verteilung des Klebstoffs auf dem zu verklebenden Substrat erreicht wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit in einem ersten Aspekt eine Vorrichtung zur Klebstoffapplikation, welche ein längliches Klebstoff-Verteilgehäuse mit einer Mehrzahl von Klebstoff-Austrittsdüsen sowie mindestens eine Klebstoff-Einlassöffnung aufweist. Die Klebstoff-Austrittsdüsen sind in Abständen auf einer Seite des Klebstoff-Verteilgehäuses
angeordnet. Weiterhin weist die Vorrichtung mindestens eine Gaseintrittsöffnung sowie mindestens eine in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses angeordnete Gasaustrittsdüse auf. Diese Gasaustrittsdüse ist Teil des Klebstoff-Verteilgehäuses oder sie ist mit diesem verbunden und steht in Verbindung mit der Gaseintrittsöffnung.
Wesentlich hierbei ist, dass die Ausström-Richtungsachse der Klebstoff- Austrittsdüsen und die Ausström-Richtungsachse der Gasaustrittsdüse einen spitzen Winkel α beschreiben. Mit anderen Worten ist die Gasaustrittsdüse so ausgerichtet, dass das bei der Klebstoff-Applikation aus dieser Düse austretende Gas auf den durch die Klebstoff-Austhttsdüsen austretenden Klebstoff in einem Abstand zu den Klebstoff- Austrittsdüsen, bzw. Gasausthttsdüse(n), gerichtet ist und diesen trifft.
Als „Düse" gilt im Rahmen dieses Dokumentes jegliche sich in Flussrichtung der Medien verengende Austrittsöffnung.
Es ist hierbei wesentlich, dass mindestens eine derartige Gasaustrittsdüse vorhanden ist. Es ist jedoch bevorzugt, dass mindestens zwei Gasaustrittsdüsen vorhanden sind.
Besonders bevorzugt weist die Vorrichtung mindestens zwei Gasaustrittsdüsen, welche in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses auf unterschiedlichen Seiten der Klebstoff-Austhttsdüsen angeordnet sind, auf.
Als Gas kann grundsätzlich jedes Gas verwendet werden. Besonders geeignet sind Edelgase, Stickstoff und Luft. Bevorzugt werden Stickstoff und Luft als Gas eingesetzt. Besondere bevorzugt werden Stickstoff und getrocknete Luft. Inerte Gase sind vor allem bei der Applikation von reaktiven Klebstoffen vorteilhaft um eine ungewollte vorzeitige Reaktion des Klebstoffs zu verhindern.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Gasaustrittsdüsen in Form einer länglichen Düse ausgebildet.
Besonders bevorzugt sind Gasaustrittsdüsen mit einer Austrittsöffnung, bei denen die Austrittsöffnungsfläche ein Längen-zu-Breite-Verhältnis von mehr als 10, insbesondere von 100 bis 4000, bevorzugt zwischen 1000 und 3000, aufweist.
Die Gasaustrittsdüse kann Teil des Klebstoff-Verteilgehäuses sein oder aber mit diesem verbunden sein. Als zweckmässig hat sich gezeigt, dass die Gasaustrittsdüse(n) mit dem Klebstoff- Verteilgehäuse verschraubt sind.
Grundsätzlich können die Düsen auch vom Klebstoff-Verteilgehäuse beabstandet angeordnet sein. In diesem Fall sind sie jedoch so mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse verbunden, dass die relative Anordnung zwischen Gasaustrittsdüse(n) und Klebstoff- Verteilgehäuse fixiert ist und so miteinander bewegt werden können. Diese Ausführungsform lässt sich beispielsweise durch ein Gestänge realisieren, an welchem das Klebstoff-Verteilgehäuse sowie die Gasausthttsdüse(n) fixiert, zum Beispiel angeschraubt oder angeschweisst, sind.
Bevorzugt wird jedoch, dass die Gasausthttsdüse(n) mit dem Klebstoff- Verteilgehäuse direkt, d.h. unmittelbar, verbunden, insbesondere verschraubt, ist bzw. sind.
Die Gasaustrittsdüse(n) sind üblicherweise Teil eines Gasdüsengehäuses.
Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, dass mehrere Gasaustrittsdüsen entlang der Längsrichtung der Klebstoff-Verteilgehäuses nebeneinander angeordnet. Dergestalt ist es möglich, dass in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses mehrere Düsen angeordnet sind, welche unterschiedliche Ausrichtung und/oder Gasaustrittsmenge, bzw. -druck, aufweisen. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn es darum geht, die Verteilung des Klebstoffes zu optimieren.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Gasaustrittsdüse durch einen Spalt, welcher durch das Zusammenfügen mindestens eines Gasdüsengehäuses an das Klebstoff-Verteilgehäuse gebildet. Hierbei weist das Gasdüsengehäuse im Bereich der Düse eine Ausnehmung auf, so dass sich ein Spalt zwischen Klebstoff-Verteilgehäuse und Gasdüsengehäuse bildet, welcher als Gasaustrittsdüse wirkt.
In dieser Variante ist es besonders einfach, sehr schmale Gasaustrittsdüse(n) zu realisieren. Es hat sich gezeigt, dass ein Spalt von 0.01 bis 1 mm, insbesondere von 0.05 bis 0.5 mm, besonders geeignet als Gasaustrittsdüse ist.
Die Vorrichtung weist eine Mehrzahl von Klebstoff-Austrittsdüsen auf, welche in Abständen auf einer Seite des Klebstoff- Verteilgehäuses angeordnet sind. Die Austrittsöffnung der Klebstoff-Austrittsdüsen kann auf verschiedenste Art und Weise ausgestaltet sein. Sie kann insbesondere schlitzartig, oval oder rund sein. Bevorzugt ist die Austrittsöffnung der Klebstoff-Austrittsdüsen rund.
Die Mehrzahl an Klebstoff-Austrittsdüsen ist vorzugsweise in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses angeordnet. Bevorzugt sind sie in mindestens einer Reihe angeordnet. Meist bevorzugt sind sie in mindestens zwei parallel zu einander stehenden Reihen angeordnet.
Die Grosse, Anzahl und der Abstand der einzelnen Klebstoff-Austrittsdüsen ist stark abhängig von der Viskosität des Klebstoffs, sowie der Applikationsgeschwindigkeit und der zu erzielenden Klebstoffschichtdicke.
Es hat sich gezeigt, dass der Abstand zwischen den einzelnen Klebstoff- Austrittsdüsen insbesondere zwischen dem doppelten und dem fünffachen Düsendurchmesser besonders geeignet sind. Der (kleinste) Durchmesser der Klebstoff- Austrittsdüsen ist vorzugsweise zwischen 1 mm und 5 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 3 mm.
Die Anzahl der Klebstoff-Austrittsdüsen ist vorzugsweise zwischen 20 und 200. Besonders geeignet haben sich Vorrichtungen mit 50 bis 100 Klebstoff-Austrittsdüsen, insbesondere angeordnet in zwei parallel zueinander stehenden und vorzugsweise seitlich versetzten Reihen.
Die Klebstoff-Austrittsdüsen können durch das Material des Klebstoff- Verteilgehäuses oder aus einem anderen Material gebildet sein. In der einfachsten Ausführungsform sind dies Löcher oder Schlitze, welche in den Boden des Klebstoff- Verteilgehäuses eingebracht werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass dies zu erhöhtem Reinigungsaufwand führt, weil derartige Düsen bei Gebrauch, insbesondere nach längerem Gebrauch oder längeren Standzeiten, leicht verstopfen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden deshalb auswechselbare entfernbare Klebstoff-Austrittsdüsen verwendet.
Hierbei sind im Klebstoff-Verteilergehäuse eine Mehrzahl an Bohrungen vorhanden, in welche auswechselbare entfernbare Klebstoff-Austrittsdüsen eingelassen angeordnet sind. Dies hat den grossen Vorteil, dass in regelmässigen Abständen die auswechselbaren Klebstoff-Austrittsdüsen ohne grossen Aufwand entfernt und gegen neue Klebstoff-Austrittsdüsen ausgewechselt werden können. Derartige auswechselbare Klebstoff-Austrittsdüsen können einfach aus Kunststoffen gefertigt werden. Damit die Düsen-Auswechsel-Intervalle möglichst lange sind, ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Kunststoffe sich dadurch auszeichnen, dass die Haftung des Klebstoffs auf diesem Kunststoff möglichst schlecht ist. Als besonders geeignet gezeigt haben sich
auswechselbare Klebstoff-Austrittsdüsen aus Polyethylen oder Polypropylen. Polyethylen- und Polypropylen-Düsen können zudem auf einfache Art und Weise hergestellt werden und sind besonders kostengünstig. Die Bohrungen sind vorzugsweise dergestalt, dass sie ein lediglich minimal grosseren Durchmesser als der Aussendurchmesser der entsprechenden auswechselbaren Klebstoff-Austrittsdüsen aufweisen, so dass die Klebstoff-Austrittsdüsen zwar gut ausgewechselt werden können, sie aber ohne weitere Haltmittel in der Bohrung verbleiben und nicht etwa ungewollt herausfallen oder herausrutschen.
Es ist auch möglich, dass die Düse verschliessbar ist. Der Schliessmechanismus wird insbesondere durch einen Computer gesteuert. Somit ist es auch möglich, gezielt einzelne derartige Schliessmittel anzusteuern und so gezielt einzelne Klebstoff- Austrittsdüsen zu verschliessen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn es gilt gezielt, gewisse Teilbereiche des zu verklebenden flächigen Substrates mit Klebstoff nicht zu beschichten. Dies kann beispielsweise dann gefordert sein, wenn das zu fügende Substrat kleiner als das zu verklebende Substrat ist. Weiterhin ist dies wichtig bei zu verklebenden Substraten, welche Öffnungen aufweisen, wie sie zum Beispiel bei Türen mit Aussparungen für Glaspartien vorkommen. Diese Möglichkeit erlaubt es, die Klebstoffmenge stark zu reduzieren. Durch den Einsatz von Computersteuerungen im Verschliessen der Klebstoff-Austrittsdüsen und gegebenenfalls im Ausrichten der Gasaustrittsdüsen und/oder der Klebstoff-Austrittsdüsen erlaubt es sehr komplexe Beschichtungsmuster des Klebstoffs auf dem zu verklebenden Substrates zu erlauben und vergrössert sehr stark die möglichen Einsatzgebiete dieser Klebstoffapplikationsvorrichtungen.
Als Klebstoff sind vor allem Klebstoffe mit einer viskosen, bzw. viskoelastischen Konsistenz verwendbar.
Wenn die Klebstoffe eine zu geringe Viskosität aufweisen, haben sie die Tendenz, über die Kanten des zu verklebenden Substrates zu fliessen. Dadurch entstehen hohe Abfallmengen und verunmöglicht eine Klebstoffschichtdicke in der üblich gewünschten Dicke von mehr 0.1 mm5 bevorzugt zwischen 0.2 - 1 mm, als zu erhalten.
Ist die Viskosität jedoch zu hoch, entstehen Probleme bei der Förderung und dem Erreichen einer homogenen Klebstoffverteilung.
Ein optimaler Klebstoff sollte deshalb vorzugsweise bei der Applikationstemperatur von Hand mittels Spatel verstreichbar sein. Typischerweise weist der Klebstoff bei der Applikationstemperatur eine Viskosität von 0.5 bis 5 Pas auf.
Der Klebstoff kann beispielsweise ein einkomponentiger oder zweikomponentiger wässriger Dispersionsklebstoff sein. Bevorzugt ist ein derartiger Dispersionsklebstoff ein wässriger Polyurethan- und/oder Acyrlat- Dispersionsklebstoff und ist vorzugsweise ein hochgefüllter, d.h. mit einem Füllstoff Anteil von mehr als 70 Gew.-%, insbesondere mit mehr als 80 Gew.-%.
Der Klebstoff kann beispielsweise ein nicht-reaktiver oder reaktiver Heiss- schmelzklebstoff sein. Derartige Klebstoffe sind beispielsweise bei Sika Automotive GmbH unter dem Handelsnamen SikaMelt® erhältlich. In diesem Fall kann es von Vorteil sein, die Vorrichtung und/oder Zuführungsleitungen zu beheizen.
Besonders bevorzugt sind reaktive, Raumtemperatur-härtende Klebstoffe, insbesondere zweikomponentige Klebstoffe.
Als Raumtemperatur-härtende zweikomponentige Klebstoffe gelten vor allem zweikomponentige Epoxydharz-Klebstoffe und zweikomponentige Polyurethanklebstoffe.
Derartige zweikomponentige Klebstoffe sind dem Fachmann bestens bekannt und sind beispielsweise bei Sika Denmark A/S unter dem Handelsnamen SikaForce® erhältlich.
Eine weitere bevorzugte Klebstoffklasse sind einkomponentige feuchtig- keitshärtende Polyurethanklebstoffe, welche auf Isocyanat-aufweisenden Polymeren basieren. Beispielsweise sind derartige Klebstoffe unter dem Handelsnamen Sikaflex® von Sika Schweiz AG oder unter dem Handelsnamen SikaForce® von Sika Denmark A/S erhältlich.
Die Klebstoff-Austrittsdüsen und Gasaustrittsdüsen sind so ausgerichtet, dass die Ausström-Richtungsachse der Klebstoff-Austrittsdüsen und die Ausström-Richtungsachse der Gasaustrittsdüse einen spitzen Winkel α beschreiben.
Dieser spitze Winkel α weist vorzugsweise einen Wert zwischen 70° und 2°, insbesondere zwischen 5° und 45°, bevorzugt zwischen 10° und 300C, auf. Mit diesen spitzen Winkeln ist eine Homogenisierung des Klebstoffauftrages besonders effizient.
Sind mehrere Gasaustrittsdüsen vorhanden, kann jede Gasaustrittsdüse oder jede Gruppe von Gasaustrittsdüsen unterschiedlich ausgerichtet sein und unterschiedlich spitze Winkel aufweisen. Je nach Bewegungsgeschwindigkeit und Klebstoffviskosität kann es vor
allem sinnvoll sein, dass die auf verschieden Seiten der Klebstoff-Austrittsdüsen liegenden Gasaustrittsdüsen unterschiedlich ausgerichtet sind, so dass die Ausström-Richtungs- achse der Klebstoff-Austrittsdüsen und die Ausström-Richtungsachse der jeweiligen Gasaustrittsdüsen einen unterschiedlichen spitzen Winkel α beschreiben.
In einer weiteren Ausführungsform sind die Gasaustrittsdüsen beweglich, insbesondere schwenkbar, ausgebildet. Dies kann beispielsweise durch einen in der Vorrichtung drehbar gelagerten Zylinder, welcher einen Schlitz aufweist, realisiert werden.
Es ist dem Fachmann selbstverständlich klar, dass die Gasaustrittsdüsen, sowohl einzelne oder als auch alle, automatisch, beispielsweise durch einen Computer, bzw. damit verbundene Motoren, durch geeignete Bewegungsmittel ausgerichtet und damit die Winkel α eingestellt werden können. Zudem ist es ebenfalls möglich, dass die Ausrichtung der Gasaustrittsdüsen, und damit der spitze Winkel α während der Klebstoffapplikation variiert wird.
Auf diese Weise können beispielsweise auch komplexere Substratoberflächen, insbesondere umgeformte oder gewölbte Substratoberflächen, gezielt homogen mit Klebstoff beschichtet werden.
Das Klebstoff-Verteilgehäuse weist mindestens eine Mehrzahl von Klebstoff- Austrittsdüsen sowie mindestens eine Klebstoff-Einlassöffnung auf. Vorzugsweise ist eine Klebstoff-Einlassöffnung vorhanden, welche vorzugsweise mittig in Bezug auf die Längsausdehnung des länglichen Klebstoff-Verteilgehäuses angeordnet ist. Es ist aber auch möglich, dass mehrere Einlassöffnungen vorhanden sind. Falls dies der Fall ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn sie gleichmässig über die Längsausdehnung des Klebstoff- Verteilgehäuses verteilt sind.
Um eine über die gesamte Länge des Klebstoff-Verteilgehäuses, und damit möglichst gleichmässige Klebstoffmenge durch die Klebstoff-Austrittsdüsen zu verteilen, ist es vorteilhaft, wenn das Klebstoff-Verteilgehäuse einen Klebstoff-Verteilgehäuse- Innenraum, insbesondere in Kombination mit einer Verteilerplatte mit einer Mehrzahl an Durchgangsöffnungen, aufweist. Um die Verteilerplatte in der richtigen Position zu halten, ist es vorteilhaft, wenn im Klebstoff-Verteilgehäuse-Innenraum Vertiefungen vorhanden sind. Die Grosse, Anordnung und Anzahl der Durchgangsöffnungen ist auf die Applikationsparameter, insbesondere Materialfluss, -Förderdruck oder Applikationsgeschwindigkeit, sowie die Viskosität des Klebstoffs anzupassen.
Um eine möglichst einfache Reinigung des Innenraums zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn der Innenraum ausgekleidet ist. Hierfür geeignete Auskleidungselemente, insbesondere Kunststoff-Extrusionsteile oder -Umformteile, lassen sich auf einfache Art und Weise herstellen. Es können dies Folien oder Schalen sein. Im Klebstoff- Verteilgehäuse-Innenraum sind hierfür vorzugsweise Haltmittel, insbesondere Vertiefungen oder Absätze vorhanden, welche dazu dienen, die Auskleideelemente in ihrer gewünschten Position zu halten. Bei Bedarf lassen sich diese Auskleidungselemente einfach entfernen und ersetzen.
Um eine einfachen Unterhalt der Vorrichtung zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Gasausthttsdüse(n), bzw. Gasdüsengehäuse, lösbar mit dem Klebstoff- Verteilgehäuse verbunden sind. Diese Verbindung erfolgt insbesondere durch Schrauben. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn dass Klebstoff-Verteilgehäuse mehrstückig ausgestaltet ist, insbesondere dergestalt, dass das Klebstoff-Verteilgehäuse aus mehreren Klebstoff- Verteil-Teilgehäusen aufgebaut ist, welche lösbar miteinander verbunden sind. Für das Verbinden der Klebstoff-Verteil-Teilgehäuse sind ebenfalls Schrauben als Verbindungsmittel bevorzugt.
Die Gasaustrittsdüse steht in Verbindung mit der Gaseintrittsöffnung. Je nach Erfordernis, kann eine Gaseintrittsöffnung lediglich eine oder aber auch mehrere Gasaustrittsdüsen mit Gas speisen. Es ist bevorzugt, dass zumindest jedes Gasdüsengehäuse eine eigene Gaseintrittsöffnung aufweist. Weist eine Gasaustrittsdüse eine längliche Form auf, insbesondere mit einer Austrittsöffnungsfläche mit einem Längen- zu-Breite-Verhältnis von mehr als 10, insbesondere von 100 bis 4000, bevorzugt zwischen 1000 und 3000, ist es vorteilhaft, dass die Düse zwei oder mehre Gaseintrittsöffnungen aufweist. Mehrere Gaseintrittsöffnungen sind vorzugsweise über die Länge der Gasaustrittsdüse verteilt.
Das Klebstoff-Verteilgehäuse und die Gasausthttsdüse(n), bzw. Gasdüsengehäuse, sind vorteilhaft aus einem Metall oder Kunststoff hergestellt. Als Metall eignen sich insbesondere Aluminium und seine Legierungen. Als Kunststoff eignen sich insbesondere Kunststoffe, welche gut über Spritzgussverfahren verarbeitet werden können oder gut fräsbar, insbesondere CNC-fräsbar, sind. Die Vorrichtung, insbesondere das Klebstoff-Verteilgehäuse und die Gasaustrittsdüse(n), bzw. Gasdüsengehäuse, lassen
sich vor allem durch Spritzguss, Extrusion oder Fräsen herstellen, allenfalls gefolgt von konventionellen Bearbeitungsschritten, wie zum Beispiel Bohren.
Klebstoff und Gas werden typischerweise über Zuleitungen, welche einen Klebstoffzufuhrkanal, bzw. Gaszufuhrkanal, aufweisen der Klebstoff-Einlassöffnung, bzw. Gaseintrittsöffnung, zugeführt. Typsicherweise sind derartige Zuleitungen Rohre oder Schläuche, welche vorzugsweise mit Schraubverbindungen verbunden werden. Klebstoffe und Gas werden typischerweise über Pumpen aus einem Vorratsbehälter der Vorrichtung zugefördert.
Falls es sich beim Klebstoff um einen zwei- oder mehrkomponentigen Klebstoff handelt, ist es vorteilhaft, wenn ein Mischer, insbesondere ein Statikmischer, im Klebstoffzufuhrkanal, welcher mit der Klebstoff-Einlassöffnung verbunden ist, vorhanden ist. Im Mischer oder diesem in Flussrichtung vorgelagert werden die zwei oder mehreren Klebstoff-Komponenten zugeführt.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Applizieren und Verteilen eines Klebstoffes, bei welchem i) ein Klebstoff einer vorgängig beschriebenen Vorrichtung über die mindestens eine Klebstoff-Einlassöffnung zugeführt wird und durch die Mehrzahl von Klebstoff-Austrittsdüsen aus der Vorrichtung austritt und auf eine Substratoberfläche aufgebracht wird; sowie ii) ein Gas einer vorgängig beschriebenen Vorrichtung über die mindestens eine Gaseintrittsöffnung zugeführt wird, durch die mindestens eine Gasaustrittsdüse aus der Vorrichtung austritt und den Klebstoff anströmt.
Bei diesem Verfahren ist es vorteilhaft, dass die Vorrichtung zur Klebstoffapplikation quer zur Längsrichtung des Klebstoff- Verteilgehäuses in einem Abstand xi zwischen Klebstoff-Verteilgehäuse und Substratoberfläche über die Substratoberfläche bewegt wird. Bevorzugt erfolgt die Bewegung maschinell, insbesondere durch einen Roboter oder eine Computer-unterstütze Anlage.
Als Substrat sind grundsätzlich alle flächigen Substrate geeignet. Insbesondere plattige Substrate, bevorzugt Panellen, sind besonders geeignet für dieses Verfahren.
Nachdem der Klebstoff appliziert ist, erfolgt innerhalb der Offenzeit des Klebstoffs ein Kontaktieren mit einem zu verklebenden Fügeteil, so dass nach dem Aushärten des Klebstoffs ein Klebverbund entsteht.
Bei der vorhängig beschriebene Vorrichtung oder das vorgängig beschriebene Verfahren kann somit zum Verkleben von flächigen Substraten, insbesondere von Panelen, verwendet werden.
Insbesondere geeignet ist es für das Verkleben von Tür-Panelen und für das Sandwich-Panel-Bonding.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen ausgewählte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist. Die Richtungen von Bewegungen, beziehungsweise Strömungsrichtungen von Medien, sind mit Blockpfeilen angegeben.
Es zeigen dabei:
Fig. 1 a eine schematische Querschnitt-Darstellung durch eine Vorrichtung 1 , bei welcher die Gasaustrittsdüse mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse verbunden ist;
Fig. 1 b eine schematische Ansicht der Unterseite einer Vorrichtung 1 mit in einer Reihe angeordneten Klebstoff-Austrittsdüsen;
Fig. I c eine schematische Ansicht der Unterseite einer Vorrichtung 1 mit in zwei Reihen angeordneten Klebstoff-Austrittsdüsen;
Fig. 2a eine schematische Querschnitt-Darstellung durch eine Vorrichtung 1 , bei welcher die Gasaustrittsdüse Teil des Klebstoff-Verteilgehäuses ist;
Fig. 2b eine schematische Ansicht der Unterseite einer Vorrichtung 1 mit in einer Reihe angeordneten Klebstoff-Austrittsdüsen;
Fig. 3a eine schematische Querschnitt-Darstellung entlang der Linie AA von Fig.3b, bzw. Fig.3c, durch eine besonders geeignete Vorrichtung 1 , bei welcher die Gasaustrittsdüse mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse verbunden ist;
Fig. 3b eine schematische Ansicht der Oberseite einer Vorrichtung 1 ; Fig. 3c eine schematische Längsseitenansicht einer Vorrichtung 1 ;
Fig. 4a eine schematische Querschnitt-Darstellung durch eine besonders geeignete Vorrichtung 1 , mit beweglichen Gasaustrittsdüsen 8;
Fig. 4b eine schematische Ansicht der Unterseite einer Vorrichtung 1 mit beweglichen Gasaustrittsdüsen 8;
Fig. 5a eine schematische perspektivische Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung beim Auftragen eines Klebstoffes auf ein flächiges Substrat;
Fig. 5b eine schematische perspektivische Querschnittsansicht einer nicht-erfindunqs- gemässen Vorrichtung beim Auftragen eines Klebstoffes auf ein flächiges Substrat.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Die Figuren 1a, 1 b und 1 c zeigen unterschiedliche schematische Ansichten und einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der Vorrichtung 1 zur Klebstoffapplikation, bei welcher die Gasaustrittsdüse mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse verbunden ist.
Figur 1 a zeigt im Querschnitt eine Vorrichtung 1 mit einem Klebstoff-Verteilgehäuse 2 mit einer Klebstoff-Einlassöffnung 4 und Klebstoff-Austrittsdüsen 3, welche auf der der Klebstoff-Einlassöffnung entgegen gesetzten Seite angeordnet sind (Oberseite 25, bzw. Unterseite 26 der Vorrichtung 1 ). Der Klebstoff 6 wird der Vorrichtung durch die Klebstoff-Einlassöffnung zugeführt und entströmt der Vorrichtung nach dem Durchlaufen des Klebstoff-Verteilgehäuse-Innenraums 16 durch die Klebstoff-Austrittsdüsen 3. Des Weiteren sind zwei Gasdüsengehäuse 12 mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse 2 verbunden, welche je eine Gaseintrittsöffnung 7 aufweisen. Die Gasaustrittsdüsen 8 werden durch einen Spalt 14, welcher durch das Zusammenfügen mindestens eines Gasdüsengehäuses 12 an das Klebstoff-Verteilgehäuses 2 gebildet. Hierbei weist das Gasdüsengehäuse im Bereich der Düse eine Ausnehmung 13 auf, so dass sich ein Spalt 14 zwischen Klebstoff- Verteilgehäuse und Düsengehäuse bildet, welcher als Gasaustrittsdüse wirkt. Das Gas 10 wird der Vorrichtung durch Gaseintrittsöffnung 7 zugeführt und entströmt der Vorrichtung nach Durchlaufen des Gasdüsengehäuses-Innenraums durch die Gasaustrittsdüsen 8. Somit stehen Gaseintrittsöffnung 7 und Gasaustrittsdüse 8 miteinander in Verbindung. Die Ausström-Richtungsachse 5 der Klebstoff-Austrittsdüsen 3 und die Ausström-Richtungs- achse 9 der Gasaustrittsdüse 8 beschreiben hierbei einen spitzen Winkel α, das heisst der Fluss von Klebstoff 6 und Gas 10 treffen unterhalb der Vorrichtung in einem spitzen Winkel aufeinander.
Fig. 1 b zeigt eine schematische Ansicht der Unterseite 26, d.h. die Seite, auf welcher die Klebstoff-Austrittsdüsen 3 angeordnet sind, der Ausführungsform einer Vorrichtung 1 , wie sie in Fig. 1 beschrieben wurde. Die Klebstoff-Austrittsdüsen 3 sind hierbei in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses 2 in einer Reihe angeordnet.
Fig. 1c zeigt eine zur Fig. 1 b analoge Ansicht einer Ausführungsform einer bei der die Klebstoff-Austrittsdüsen 3 in Längsrichtung des Klebstoff-Verteilgehäuses 2 in zwei parallel zu einander stehenden und seitlich versetzten Reihen angeordnet sind.
Fig. 2a und Fig.2b zeigen eine schematische Längsseiten-Ansicht und einen Querschnitt durch eine der Fig. 1a und 1 b entsprechender Ausführungsform einer
Vorrichtung 1 zur Klebstoffapplikation, bei welcher jedoch die Gasaustrittsdüse Teil des Klebstoff-Verteilgehäuses ist.
Die Figuren 3a, 3b und 3c zeigen unterschiedliche schematische Ansichten und einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur Klebstoffapplikation, bei welcher die Gasaustrittsdüse mit dem Klebstoff-Verteilgehäuse verbunden ist.
Das Klebstoff-Verteilgehäuse 2 weist eine Klebstoff-Einlassöffnung 4 auf, welche mit einem Klebstoffzufuhrkanal 21 verbunden ist. Diese Klebstoff-Einlassöffnung ist zentral auf der Oberseite 25 des Klebstoff-Verteil-Teilgehäuses, bzw. der Vorrichtung, angebracht. In diesem Klebstoffzufuhrkanal ist ein Mischer 20 vorhanden. Als Mischer besonders gut eignet sich ein Statikmischer, welcher die zwei Komponenten eines Klebstoffs (in dieser Darstellung nicht gezeigt) vermischt und der Vorrichtung zuführt.
Das Klebstoff-Verteilgehäuse 2 weist in der hier gezeigten Ausführungsform zwei Klebstoff-Verteil-Teilgehäuse 2a und 2b auf, die miteinander mittels Schrauben 24 verschraubt sind. Im Klebstoff- Verteilgehäuse-Innenraum 16 ist eine Verteilerplatte 18 mit einer Mehrzahl an Durchgangsöffnungen 19 vorhanden. Diese Verteilerplatte ist insbesondere aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Kunststoff, auf welchem der Klebstoff schlechter Adhäsion aufweist, bevorzugt Polyolefin oder Teflon®. Um einen einfachen Unterhalt zu gewährleisten, weisen die zwei Klebstoff-Verteil-Teilgehäuse 2a und 2b an der Berührungskante zum Innenraum 16 hin eine Ausnehmung auf um die Verteilerplatte zu positionieren und zu fixieren.
Auf der Unterseite 26 der Vorrichtung 1 sind zwei parallele, seitlich versetzte, und in Längsrichtung der Vorrichtung laufenden Reihen an Klebstoff-Austrittsdüsen 3 vorhanden. Die Klebstoff-Austrittsdüsen 3 sind in der hier gezeigten besonders vorteilhaften Ausführungsform durch auswechselbare entfernbare Klebstoff-Austrittsdüsen 17 realisiert, welche der Klarheit halber nochmals in der separaten eingekreisten Querschnitt-Darstellung rechts der Hauptfigur dargestellt sind. Die Klebstoff-Austrittsdüsen 17 sind vorteilhaft aus einem Polyolefin, insbesondere aus Polyethylen oder Polypropylen, gefertigt. Die auswechselbare entfernbare Klebstoff-Austrittsdüsen 17 sind in Bohrungen 15 eingelassen, welche im Klebstoff-Verteilergehäuse auf der Unterseite 26 der Vorrichtung vorhanden sind. Diese Bohrungen sind im Durchmesser so bemessen, dass die Klebstoff-Austrittsdüsen 17 satt sitzen, d.h. dass sie zwar leicht entfernbar sind, dass sie aber nicht ungewollt aus den Bohrungen fallen oder rutschen können.
Die Gasaustrittsdüsen 8 werden je durch einen Spalt 14 gebildet, welcher durch das Zusammenfügen der zwei Gasdüsengehäuse 12 an das Klebstoff- Verteilgehäuse 2 entsteht. Hierbei weist das Gasdüsengehäuse im Bereich der Düse eine Ausnehmung 13 auf, so dass sich ein Spalt 14 zwischen Klebstoff- Verteilgehäuse und Düsengehäuse bildet, welcher als Gasaustrittsdüse wirkt. Die Gasdüsengehäuse sind mit dem dazwischen liegenden Klebstoff-Verteilergehäuse 2 mittels Schrauben von den Längs- Seitenflächen 27 der Gasdüsengehäuse, bzw. der Vorrichtung, her verschraubt.
An jedem Düsengehäuse sind je zwei Gaseintrittsöffnungen 7 vorhanden, an welchem eine Gaszuleitung, bzw. Gaszufuhrkanal 22, angebracht sind. Die Ausström- Richtungsachse 5 der Klebstoff-Austrittsdüsen 3 und die Ausström-Richtungsachse 9 der Gasaustrittsdüse 8 beschreiben hierbei je einen spitzen Winkel α.
Fig. 3b zeigt eine schematische Ansicht der Oberseite der soeben beschriebenen Vorrichtung 1.
Fig. 3c zeigt eine schematische Seitenansicht in Längsrichtung einer Vorrichtung 1.
Fig. 3a zeigt eine schematische Querschnitt-Darstellung entlang der Linie AA von Fig.3b bzw. Fig.3c durch eine Vorrichtung 1.
Figur 4a zeigt eine schematische Querschnitt-Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung 1 mit beweglichen Gasaustrittsdüsen 8. Die Auswahl des Querschnitts entspricht demjenigen von Fig. 3a. Die beweglichen Gasaustrittsdüsen 8 sind in der hier gezeigten Ausführungsform in Form von schwenkbaren Gasaustrittsdüsen 8a realisiert. Auf der Unterseite 26 der Vorrichtung weisen Gasdüsengehäuse 12 und Klebstoff- Verteilgehäuse 2, bzw. 2b, eine Ausnehmung auf, in welche ein drehbarer Zylinder 30 mit einem schmalen Einschnitt, welcher als Gasaustrittsdüse wirkt, eingelassen ist.
In der hier gezeigten Darstellung ist es ersichtlich, dass die Grosse des spitzen Winkel α zwischen Ausström-Richtungsachse 5 der Klebstoff-Austrittsdüsen 3 und die Ausström-Richtungsachse 9 der schwenkbare Gasaustrittsdüse 8a durch Drehen des Zylinders leicht variiert werden kann. Die auf der linken Seite der Darstellung vorhandene schwenkbare Gasaustrittsdüse 8a beschreibt einen relativ grossen spitzen Winkel Ct1, während die auf der rechten Seite der Darstellung vorhandene schwenkbare Gasaustrittsdüse 8a einen relativ kleinen spitzen Winkel α2 beschreibt. Die Winkel α, bzw. oti und α2, der einzelnen schwenkbaren Düsen können auch bei der Applikation unterschiedlich eingestellt sein, bzw. sich während der Applikation verändern.
Fig. 4b zeigt die Unterseite 26 der soeben unter Fig. 4a beschriebenen Vorrichtung 1. Die Bewegung der Zylinder 30 kann manuell oder automatisch erfolgen. Insbesondere ist eine derartige automatische Bewegung möglich, indem zum Beispiel, wie in Fig. 4b gezeigt, an zumindest einem Ende des Zylinders ein Zahnrad 29 vorhanden ist, welche über einen Motor gedreht werden kann. Eine derartige Bewegungseinrichtung ist vorteilhaft in den Stirn-Seitenflächen 28 der Vorrichtung eingebaut. Die Stirnseitenfläche kann an das Klebstoff-Verteilgehäuse und / oder Gasdüsengehäuse insbesondere angeschraubt sein.
In einer anderen, hier nicht dargestellten, Variante ist die bewegliche bzw. schwenkbare, Gasaustrittsdüse nicht in Form eines über den Grossteil der Länge der Vorrichtung reichenden Schlitzes sondern in Form von mehreren kleineren einzeln oder zusammen bewegbaren bzw. schwenkbaren, Gasaustrittsdüsen realisiert. Diese Mehrzahl von Gasdüsen kann gegebenenfalls einzeln oder in Gruppen bewegt, bzw. geschwenkt, werden.
Figur 5a zeigt eine schematische perspektivische Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung, insbesondere einer im Detail bereits in Fig. 3a 3b und 3c beschriebenen Vorrichtung 1 , beim Auftragen und Verteilen eines Klebstoffes auf ein flächiges Substrat. Die Vorrichtung 1 wird hierbei parallel zur Substrat-Oberfläche in einem Abstand xi bewegt. Hierbei wird der Klebstoff 6 durch die Klebstoffzufuhrkanal der Vorrichtung 1 zugeführt, über die Verteilerplatte 18 im Innern des Klebstoff-Verteilgehäuse-Innenraums 16 durch die einzelnen Klebstoff-Austhttsdüsen ausgepresst und auf die Oberfläche des Substrates appliziert. Das Gas 10 wird über den Gaszufuhrkanal 22 und Gaseintrittsöffnung 7 der Vorrichtung 1 , genauer dem Gasdüsengehäuse 12, zugeführt und unter Druck über die Gasaustrittsdüse 8 auf den Klebstoff hin gerichtet. Durch die Interaktion von Gasstrom und Klebstoffstrom wird der Klebstoff verwirbelt und es bildet sich ein gleichmässiger flächiger Klebstoffauftrag. Aufgrund der seitlichen Versetzung der zwei Reihen von Klebstoff-Austrittesdüsen wird die Klebstofffront leicht gewellt ausgebildet.
Fig. 5b dagegen zeigt eine entsprechend schematische perspektivische Querschnittsansicht einer nicht-erfindunqsqemässen Vorrichtung 1 ' beim Auftragen eines Klebstoffes auf ein flächiges Substrat. Die Vorrichtung 1 ' wird hierbei parallel zur Substrat-Oberfläche in einem Abstand xi' bewegt. Durch das Fehlen der Gasaustrittsdüsen erfolgt der Klebstoffauftrag sehr inhomogen auf der Substratoberfläche 23 verteilt.
Selbstverständlich können die Ausführungsbeispiele gemäss den Fig. 1 a bis 5a beliebig miteinander kombiniert werden.
Die Erfindung ist nicht auf den in den vorstehenden Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung 21 Klebstoffzufuhrkanal
2 Klebstoff-Verteilgehäuse 22 Gaszufuhrkanal
2a: ,2b Klebstoff-Verteil-Teilgehäuse 2 CIs3 Substratoberfläche
3 Klebstoff-Austrittsdüsen 24 Schrauben
4 Klebstoff-Einlassöffnung 25 Oberseite der Vorrichtung 1
5 Ausström-Richtungsachse der 26 Unterseite der Vorrichtung 1
Klebstoff-Austrittsdüse 3 27 Längsseitenfläche der Vorrichtung 1
6 Klebstoff 28 Stirnseitenfläche der Vorrichtung
7 Gaseintrittsöffnung 29 Zahnrad
8 Gasaustrittsdüse 30 drehbarer Zylinder
8a: ,8b schwenkbare Gasaustrittsdüse αα,,<αi,α2 Winkel zwischen Achsen 5 und 9
9 Ausström-Richtungsachse der X1 Abstand zwischen Klebstoff-
Gas-Austrittsdüse 8 Verteilgehäuse 2 und
10 Gas Substratoberfläche 23
11 Spalt
12 Gasdüsengehäuse
13 Ausnehmung r Vorrichtung gemäss Stand der
14 Spalt Technik
15 Bohrung Verteilgehäuse gemäss Stand der
16 Klebstoff-Verteilgehäuse- Technik
Innenraum 3' Klebstoff-Austrittsdüsen gemäss
17 auswechselbare Klebstoff- Stand der Technik
Austrittsdüsen xi ' Abstand zwischen Klebstoff-Verteilge¬
18 Verteilerplatte häuse 2' und Substratoberfläche 23
19 Durchgangsöffnung
20 Mischer, Statikmischer