Indikator und Indikatorplakette zum Nachweis von Gasen
Die Erfindung betrifft einen Indikator zum Nachweis von Gasen mit einer Indikatorsubstanz, die bei Exposition mit dem nachzuweisenden Gas eine Verfär- bung erfährt. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Indikatorplakette mit einem Indikator.
Indikatoren und Indikatorplaketten, mit denen insbesondere gesundheitsschädliche Gase ermittelt und die Gasexposition überwacht werden, indem sich eine Indikatorsubstanz bei Exposition mit einem bestimmten Gas verfärbt, sind aus den deutschen Offenlegungsschriften 28 41 991 und 32 13 661 bekannt. Bei den Plaketten der erstgenannten Druckschrift werden zur Schaffung mehrerer Messbereiche Membranen eingesetzt, mit denen Teilflächen des Indikators abgedeckt werden, um dadurch eine abgestufte Empfindlichkeit des Nachweises zu erhalten. Bei Plaketten der letztgenannten Druckschrift sind vor wenigstens Teilbereichen der Indikatorfläche Abdeckschichten vorgesehen, die dieselbe Indikatorsubstanz wie der Indikator selbst aufweist, wobei diese Abdeckschichten bei Erreichen der Sättigungsabsorption für das nachzuweisende Gas durchlässig werden, um auf diese Weise unterschiedliche Messbereiche zu schaffen.
Der Nachteil dieser bekannten Indikatoren und Plaketten besteht unter anderem darin, dass der Fertigungsaufwand durch zusätzliche Membranen und Abdeckschichten, die getrennt hergestellt und gefertigt werden müssen, hoch ist. Darüber hinaus ist auch der Montageaufwand einer solchen Plakette hoch, was insbesondere im Hinblick auf die Massenfertigung derartiger Plaketten negativ ins Gewicht fällt.
Weitere Gasdetektoren für unterschiedlichste Anwendungsgebiete, die ebenfalls zusätzliche Elemente wie Bürsten, Gasfilter, Membranen usw. aufweisen, sind aus den Druckschriften US 4 272 480 A, US 4 472 353 A, US 4 772 560 A, EP 0 228 285 A1 und US 4 478 792 A bekannt und weisen ebenfalls die bereits zuvor beschriebenen Nachteile hinsichtlich des Herstel- lungs- und Montageaufwands auf.
Prüfsensoren und -einrichtungen unterschiedlichster Art sind weiterhin in den Druckschriften DE 32 41 992 A, EP 1 757 924 A2, EP 1 055 928 A2, DE 43 03 861 A1 , DE 10 2005 056 118 A1 , DD 300 836 A7, WO 02/46740 A1 , WO 95/02198 A1 , US 7 185 601 B2, US 4 195 056 A, EP 0 638 802 A2, US 4 495 291 A, US 4 748 930 A und EP 1 696 232 A1 beschrieben.
Chemische Nachweisverfahren sind in den Druckschriften Dixon B. E., Hands G. C: A field method for the determination os phosgene, In: Analyst, Vol. 84, Issue 1000, JuIy 1959, Seiten 463 bis 464; Linch A. L., Lord Jr. S.S., Kubitz K.A., De Brunner M. R.: Phosgene in Air-Development of Improved Detection Procedures, In: American Industrial Hygiene Association Journal, Vol. 26, Is- sue 5, Sept. 1965, Seiten 465 bis 474; Neupert M.: Fehlingsche Lösung, In: Römpp Chemie Lexikan [online], 2004 [recherchiert am 10.02.2009]. Im Internet http://www.roempp.com/prod/index1.html; Werner T., Klimant I., Wolfbeis O. S.: Ammonia-sensitive Polymer Matrix Employing Immobilized Indicator Ion Pairs, In: Analyst, Vol. 120, June 1995, Seiten 1627 bis 1631 ; US 4 169 811 A; Oter O., Ertekin K., Topkaya D., Alp S.: Emission-based op- tical carbon dioxide sensing with HPTS in green chemistry reagents: room- temperature ionic liquids, In: Anal. Bioanal. Chem., Vol. 386, 2006, Seiten 1225 bis 1234 and Klimant I., Ruckruh F., Liebsch G., Stangelmayer A., Wolfbeis O. S.: Fast Response Oxygen Micro-Optodes Based on Novel Soluble Ormosil Glasses, In: Mikrochimica Acta, Vol. 131 , Seiten 35 bis 46 beschrieben.
Ausgehend von einem Indikator der eingangs beschriebenen Art wird die gestellte Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 13 angegeben.
Die gestellte Aufgabe wird weiterhin durch eine Indikatorplakette gemäß Anspruch 14 oder 19 gelöst. Die Merkmale der Ansprüche 15 bis 18 bzw. 20 stellen sehr vorteilhafte Ausgestaltungen der Indikatorplakette, insbesondere im Hinblick auf eine kostengünstige Fertigung, dar.
Erfindungsgemäß weist der Indikator zusätzlich zur Indikatorsubstanz eine Abfangsubstanz auf, welche die Verfärbung der Indikatorsubstanz wenigstens teilweise verhindert. Durch die Verwendung einer Abfangsubstanz ist es daher möglich, auf einfache Weise die Nachweis- und Messbereiche des Indikators zu verändern und/oder einzustellen. Dadurch ist es nicht erforderlich, zusätzliche Bauteile bzw. Indikatorelemente zu verwenden, wie dies bei herkömmlichen Indikatoren und Plaketten der Fall ist. Die Herstellung derartiger Indikatoren und Plaketten ist daher insbesondere im Hinblick auf die Massenferti- gung kostengünstig möglich, ohne dass dadurch die Wahl und Einstellung der Messbereiche und deren Genauigkeit leidet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Reaktivität des Gases mit der Abfangsubstanz größer als mit der Indikatorsubstanz. Da- durch wird das Gas, das auf den Indikator trifft, zunächst vollständig von der Abfangsubstanz kompensiert, so dass keine Reaktion mit der Indikatorsubstanz und damit auch keine Verfärbung eintritt, wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung das Abfangsubstrat mit dem Gas zu einem farblosen Reaktionsprodukt reagiert. Nachdem die Abfangsubstanz vollständig mit dem nachzuweisenden Gas zu dem farblosen Reaktionsprodukt reagiert hat, beginnt erst eine Reaktion des Gases mit der Indikatorsubstanz und eine Verfärbung.
Die Erfindung ermöglicht die Fertigung eines Indikators, dessen Verfärbung erst ab einer gewissen Gasdosis beginnt, wobei der Beginn der Verfärbung d.h. der Beginn der Reaktion des Gases mit der Indikatorsubstanz durch die Menge der Abfangsubstanz frei wählbar und einstellbar ist. Daher ist bei Ver- wendung des erfindungsgemäßen Indikators auf einfache Weise und schnell erkennbar, ob eine bestimmte Gasdosis überschritten wurde oder nicht. Keine Verfärbung bedeutet, dass eine definierte Dosis nicht überschritten ist. Wird diese Dosis dagegen überschritten, ist dies sofort durch die beginnende Verfärbung sichtbar. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn beispielsweise die Verfärbung eines Indikators etwa bei der Überwachung von Personen hinsichtlich gesundheitsschädlicher Gase schon bei einer sehr geringen Dosis beginnt, so dass der Benutzer derartiger Indikatoren oder Plaketten bereits eine gesundheitsschädliche Gefährdung annimmt, ohne dass dies der Fall ist. Der erfindungsgemäße Indikator vermeidet dies und verhindert sogenannte "Toxicopy"-Effekte, gemäß denen der Benutzer Vergiftungssymptome fälschlicherweise empfindet, ohne dass er einer schädlichen Dosis ausgesetzt war.
Vorzugsweise und insbesondere im Hinblick auf eine Optimierung des Herstellungsverfahrens ist der Indikator ein Indikatorpapier, das mit der Indikator- Substanz getränkt ist und das danach getrocknet wird. Obgleich es möglich ist, die Auffangsubstanz erst nach dem Tränken des Indikatorpapiers mit der Indikatorsubstanz und ggf. nach dessen Trocknung die Auffangsubstanz aufzubringen, ist es besonders vorteilhaft, wenn vor dem eigentlichen Tränkungsund Trocknungsvorgang ein Reagens aus wenigstens der Indikator- und der Auffangsubstanz gebildet wird, und das Indikatorpapier dann mit dieser Substanz getränkt und danach getrocknet wird. Durch das einfache Beimischen der Auffangsubstanz zu der Indikatorsubstanz entsteht kein höherer Aufwand bei der Herstellung des Indikators, obgleich auf diese Weise unterschiedliche Dosis- bzw. Nachweisbereiche erreicht werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das nachzuweisende Gas Phosgen und die Indikatorsubstanz eine Lösung umfassend wenigstens 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin und Benzylanilin, wobei das Phos-
gen mit den Indikatorsubstanzen zu einem farbigen Reagensprodukt, dem sogenannten Königschen Salz reagiert, das eine in Abhängigkeit von der Reaktionsmenge rot werdende Farbe annimmt. Diese Reaktion ist auf Phosgen sehr empfindlich. Bereits eine Dosisbelastung von deutlich unter 3 ppm x min. zeigt eine Rotfärbung eines solchen Indikators an, die sich proportional zur Gasdosis verstärkt.
Vorteilhafterweise werden als Auffangsubstanz primäre, sekundäre und/oder aromatische Amine, insbesondere 4-Pyrrolidinopyridin oder A- Morpholinopyridin verwendet. Diese Reagenzien sind bezüglich Phosgen reaktiver als 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin und gehen mit Phosgen eine stabile und farblose Verbindung ein, so dass die rote Farbe des Indikators nicht verfälscht wird. Werden die Substanzen auf einem Indikatorpapier mit relativ großer Oberfläche aufgebracht, so erweisen sich diese in der Regel empfindlich auf Feuchtigkeit. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von >80 % r.H. werden diese Substanzen nicht nur von Phosgen, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit angegriffen und verbraucht. Damit sinkt der mit diesen Substanzen eingestellte Anzeigewert der Dosisbelastung auf kleinere Werte, d.h. das Indikatorpapier zeigt schon bei kleineren Dosen eine Verfärbung an. Die Feuchtigkeitsemp- findlichkeit kann zum einen mit Zusätzen feuchtigkeitsresistenter Komponenten wie beispielsweise Diethylphthalat, zum anderen durch die Wahl von feuchtigkeitsresistent beschichteten Papiersorten zurückgedrängt werden. So behandelte Indikatorpapiere überstehen eine Exposition von 80 % r.H. Luftfeuchte ohne eine Einbuße des eingestellten Schwellenwertes.
Vorzugsweise wird die Gasdosis durch einen Farbvergleich mit einer Referenzskala bestimmt. Um unterschiedliche Reaktionsbereiche zu erhalten, ist es zusätzlich vorteilhaft, wenn über wenigstens einem Teilbereich des Indikators ein den Durchgang des Gases zu dem Indikator hemmendes Diffusions- element angeordnet ist. Das Diffusionselement ist vorzugsweise ein Filterpapier, ein Kunststoff-Sinterelement, eine Kunststofffolie oder ein Keramikelement.
Zur praktischen Verwendung in einer wiederverwendbaren Plakette beispielsweise bei Überwachung von Personen auf die Exposition von toxischen Gasen, wie Phosgen, ist erfindungsgemäß eine Indikatorplakette zum Anbringen derselben an Kleidungsstücken oder in Räumen vorgesehen, die einen zuvor beschriebenen Indikator aufweist, wobei der Indikator in einem Plakettenhalter mit wenigstens einem Expositionsfenster eingelegt ist. Dabei ist es für eine einfache Fertigung und einen einfachen Austausch des Indikators und/oder der Diffusionselemente besonders vorteilhaft, wenn der Plakettenhalter einen rechten und einen linken Flügel aufweist, die nach Einlegen wenigstens eines Indikatorpapiers und/oder wenigstens eines Diffusionselements zu deren Fixierung einklappbar sind. Der Plakettenhalter weist dabei vorzugsweise wenigstens zwei Expositionsöffnungen auf, hinter denen sich unterschiedliche Indikatorpapiere und/oder unterschiedliche Diffusionselemente befinden können.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Indikatorplakette ist das Indikatorpapier bei einer nicht wiederverwertbaren Plakette in zwei Folien, vorzugsweise aus Kunststoff, eingeschweißt. Eine der beiden Folien weist dabei vorzugsweise wenigstens zwei Expositionsöffnungen auf, die im Auslieferungszustand verschlossen und durch den Anwender leicht einzeln zu öffnen sind. Dadurch können dem Anwender mehrere Einwegplaketten auf einem Plakettenhalter angeboten werden, was die Benutzung wesentlich begünstigt.
Nachfolgend werden Beispiele zur Herstellung erfindungsgemäßer Indikatoren beschrieben, wobei die erfindungsgemäßen Indikatoren und deren Herstellung nicht auf diese Beispiele beschränkt sind.
Zu Herstellung eines Phosgen-Indikators wird ein geeignetes Trägermaterial, z.B. Filterpapier, mit einer Lösung von 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin und N- Benzylanilin in Toluol getränkt und getrocknet.
Eine schematische Darstellung der Reaktionsvorgänge ist nachfolgend wiedergegeben.
(6)
Im Reaktionsweg Il reagiert Phosgen (COCI2) zunächst mit 4-(4- Nitrobenzyl)pyridin (1 ) zu gelbem Pyridinium-Salz (6) (vergleiche die Numme- rierung in der schematischen Übersicht). Durch nachfolgende Zugabe von Benzylanilin (2) wird jedoch nicht die Entstehung des roten Königschen Salzes (3) beobachtet. Daher wurde hier eine Synchron-Reaktion unter gleichzeitiger Ringöffnung und Anlagerung des Benzylanilins (2) postuliert. Die Grundlagen der Ringöffnung von Pyridinium-Salzen mittels Aminen und der Bildung eines roten Methin-Farbstoffes sind bekannt.
Da die Reaktion gemäß Reaktionsweg Il sehr empfindlich auf Phosgen ist, zeigt bereits eine Dosisbelastung von deutlich unter 3 ppm x min. eine Rotfärbung eines solchen Indikatorpapiers an.
Erfindungsgemäß wird dem Phosgen daher eine Abfangsubstanz angeboten, um erfindungsgemäß eine Anzeigeschwelle zu schaffen. Die Abfangsubstanz befindet sich vorteilhafterweise ebenfalls auf dem Indikatorpapier und soll
Phosgen zunächst vollständig abfangen. Dazu muss das Abfangreagens reaktiver sein als 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin (1 ) und mit Phosgen eine stabile und farblose Verbindung eingehen, damit die rote Farbe des Indikators nicht verfälscht wird.
Als Abfangreagenzien für Phosgen eignen sich vor allem aromatische Amine. Als besonders geeignet haben sich 4-Pyrrolidinopyridin (4a) und A- Morpholinopyridin (4b) erwiesen.
Pyrrolidinopyridin (4a) oder Morpholinopyridin (4b) reagiert mit Phosgen zu Pyridinium-Salz (5). Dabei stabilisiert die Dimethylaminogruppe das Reaktionsprodukt. Eine Ringöffnung, wie sie unter Reaktionsweg (II) beschrieben wurde, wird durch die Mesomeriestabilisierung unterdrückt. Auf diese Weise wird Phosgen über den Reaktionsweg I solange gebunden, bis kein A- Pyrrolidinopyridin (4a) oder 4-Morpholinopyridin (4b) mehr vorhanden ist. Ist alles 4-Pyrrolidinopyridin (4a) oder 4-Morpholinopyridin (4b) verbraucht, beginnt die Reaktion nach Reaktionsweg II. Die Verfärbung des Indikators wird dabei nicht verfälscht.
Die Substanzen 4-Pyrrolidinopyridin (4a) oder 4-Morpholinopyridin (4b) können der Lösung, welche die Indikatorsubstanz enthält, einfach beigemischt werden, so dass der Herstellungsaufwand im Vergleich zum herkömmlichen Indikatorpapier nicht erhöht ist. Die gewünschte Anzeigenschwelle, ab der das Indikatorpapier beginnt sich zu verfärben, kann mittels der zugesetzten Menge an den Substanzen 4-Pyrrolidinopyridin (4a) oder 4-Morpholinopyridin (4b) auf einfache Weise eingestellt werden.
Um die Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Schwellenwertsubstanz herabzusetzen, kann die Indikatorlösung, die das Abfangreagenz enthält, mit Diethylphthalat in einfacher Weise gemischt werden. Wird ein feuchtigkeitsre- sistentes Trägermaterial verwendet, so kann auf den Zusatz von Diethylphta- lat verzichtet werden.
Ein Indikatorpapier mit beispielsweise einer Anzeigeschwelle von 10 ppm x min. wird gemäß dem nachfolgenden angegebenen Beispiel hergestellt:
In einer Lösung von 94 Gew.-% Toluol, 2 Gew.-% 4-(4-Nitrobenzyl)pyridin und 4 Gew.-% N-Phenylbenzylamin werden 12,5 g pro kg Lösung 4- Morpholinopyridin oder 4-Pyrrolidinopyridin vollständig gelöst. Ein geeignetes feuchtigkeitsresistentes Trägerpapier wird mit der entstandenen Lösung getränkt und getrocknet.
Wird ein geeignetes herkömmliches Filterpapier verwendet, so wird die Indikatorlösung mit Diethylphthalat im Volumenverhältnis 1 :1 gemischt. Das Filterpapier wird dann mit der entstandenen Lösung getränkt und getrocknet.
Ein auf diese Weise hergestelltes Indikatorpapier zeigt bis zu einer Phosgen- dosis von 10 ppm x min. keine Verfärbung. Danach beginnt eine Rotfärbung des Indikatorpapiers, die proportional mit der Gasdosis zunimmt.
Ein Ausführungsbeispiel für eine wiederverwendbare Indikatorplakette unter Verwendung des erfindungsgemäßen Indikators wird nachfolgend anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben.
Fig. 1 und 2 zeigen einen Plakettenhalter 1 , der aus einem Mittelteil 2, einem rechten Flügel 3 und einem linken Flügel 4 besteht. Der Mittelteil weist drei Fenster 5, 6, 7 in Form von Durchbrechungen, ebenso wie der rechte Flügel auf.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird zunächst im Fenster 5 des Mittelteils 2 ein Diffusionselement 8 in eine vorgesehene Vertiefung 9 eingelegt. Danach wird der rechte Flügel 3 auf das Mittelteil 2 eingeklappt (vgl. Fig. 1 , Pfeil 11 ), so dass dadurch das Diffusionselement 8 fixiert ist. Der rechte Flügel 3 dient gleichzeitig als Abstandshalter zwischen Diffusionselement 8 und Indikatorpapier 10.
Danach wird ein beispielsweise in der zuvor beschriebenen Weise hergestelltes Indikatorpapier 10 in eine dort vorgesehene Vertiefung eingelegt.
Durch Einklappen des linken Flügels 4 wird das Indikatorpapier 10 dann zwi- sehen der Rückseite des rechten Flügels 3 und der Vorderseite des eingeklappten linken Flügels 4 fixiert (vgl. Fig.2, Pfeil 12). Auf der Rück- bzw. Außenseite des eingeklappten linken Flügels 4 befindet sich ein (nicht dargestellter) Trageclip, mit dem der Benutzer die Indikatorplakette beispielsweise an einem Kleidungsstück befestigen kann.
Ein Ausführungsbeispiel für eine nicht wiederverwendbare Indikatorplakette mit mehreren Indikatorfeldern wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschrieben.
Wie Fig. 3 zeigt, wird das Indikatorpapier 10 zwischen zwei Folien 14, 15, vorzugsweise Kunststoff-Folien, eingelegt. Eine der Folien 14, 15 weist Ausstanzungen als Expositionsöffnungen 16 auf. Die Folien 14, 15 werden durch ein Laminierverfahren miteinander und mit dem Indikatorpapier 10 dauerhaft verbunden. Die Expositionsöffnungen 16 sind vor Aktivierung einzeln mit leicht abzutrennenden Schutzfolien 17 vor Verschmutzung geschützt. Zur Aktivierung eines einzelnen Expositionsfensters 16 wird die entsprechende Schutzfolie 17 durch den Benutzer vor Gebrauch entfernt.
Eine Befestigungsöffnung 18, die beispielsweise durch Ausstanzen in der fertigen Indikatorplakette oder auch vor dem Zusammensetzen der Indikatorplakette in den Folien 14, 15 ausgestanzt ist, ermöglicht die Anbringung eines (nicht dargestellten) Trageclips, der an der Kleidung des Benutzers befestigt werden kann. Wenigstens eine der Folien 14, 15 weist auf der jeweiligen Au- ßenseite ein Beschriftungsfeld 19 auf.
Während das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel eine Einweg- Plakette betrifft, bei der der Anwender nach der Verwendung die gesamte Plakette entsorgt, stellt die Plakette gemäß Fig. 3 eine wieder verwendbare Lösung mit der Möglichkeit einer längeren Nutzung dar, indem der Benutzer bei- spielsweise jeweils pro Tag eine Schutzfolie 17 entfernt und eine der Expositionsöffnungen 16 aktiviert. Auch ist es möglich, ein Indikatorpapier zu verwenden, das im Bereich der einzelnen Expositionsöffnungen unterschiedliche Indikatorsubstanzen, dieselben Indikatorsubstanzen unterschiedlicher Menge und/oder mit unterschiedlichen Schwellwerten oder unterschiedlichen Abfang- Substanzen und/oder Abfangsubstanz-Konzentrationen aufweist. Eine einzige Indikatorplakette ist dadurch für verschiedene Einsatzmöglichkeiten verwendbar.
Die Erfindung wurde zuvor anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele be- schrieben. Dem Fachmann sind jedoch zahlreiche Abwandlungen, Ausgestaltungen und Modifikationen möglich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.