Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
kolorimetrischen Nachweis von gas- und/oder
dampfförmigen Komponenten in einem Gasgemisch, welches
in eine oder mehrere kanalförmig in einen Träger
eingearbeitete Reaktionszonen dringt, auf deren
Grundfläche ein Farbindikator aufgebracht ist, mit dem
die nachzuweisende Komponente eine Farbreaktion
eingeht.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 39 02 402
bekanntgeworden.
Bei der bekannten Vorrichtung sind kanalförmige
Vertiefungen in einen Träger eingearbeitet, die
jeweils einen Farbindikator und zusätzliche
Reaktionsteilnehmer für die kolorimetrische
Nachweisreaktion enthalten. Dabei können die
Reaktionsteilnehmer in jedem der Kanäle identisch oder
auch unterschiedlich sein, je nachdem, ob ein
mehrfacher Nachweis derselben Gaskomponente, oder von
unterschiedlichen Gaskomponenten in Luft durchgeführt
werden soll. Jeder der Kanäle besitzt mindestens eine
Zutrittsöffnung für den nachzuweisenden Schadstoff,
der entweder durch den Kanal hindurchgesaugt wird oder
in den Kanal hineindiffundiert. Jeder einzelne Kanal
wirkt somit wie ein herkömmliches Einzelprüfröhrchen
für den kolorimetrischen Nachweis von gasförmigen
Komponenten in Luft. Durch die Anordnung mehrerer
parallel angeordneter Kanäle auf dem Träger erhält man
in miniaturisierter Form ein Mehrfachmeßgerät für den
kolorimetrischen Nachweis von gasförmigen
Schadstoffen. Der chipförmige Träger wird über ein
optoelektronisches Abtastgerät ausgewertet. Dazu wird
automatisch eine Sender- und Detektoreinheit auf
gleicher Höhe und in identischer Erstreckung zu jedem
der Einzelkanäle geführt, und das von der verfärbten
Kanalzone reflektierte Licht ausgewertet. Die Länge
der Verfärbungszone gibt Auskunft über die in der
Nachweisprobe enthaltene Konzentration oder Menge der
untersuchten Gaskomponente, je nachdem ob die Kanäle
als Prüfröhrchen in Durchströmung oder als Dosimeter
mittels Diffusion des Schadstoffes ausgelegt sind.
Bei der bekannten Vorrichtung sind die Reaktionszonen
als Kanäle in das Grundmaterial des Träger-Werkstoffes
in Form von Ausnehmungen mit geringer Tiefe
hergestellt. Die nachträgliche Beschichtung bzw.
Belegung der Kanalvertiefungen ist nur unter
erschwerten Fertigungsbedingungen möglich und ergibt
ein unbefriedigendes Ergebnis im Hinblick auf eine
möglichst gleichmäßige Verteilung der
Reaktionspartner, insbesondere des Farbindikators
längs der gesamten Streckenführung der
Kanalvertiefungen. Dies ist besonders dadurch
begründet, daß das Einbringen der Reaktionspartner aus
einer flüssigen Emulsion geschieht, so daß in den
Kanalvertiefungen, durch Oberflächenspannungen der
Flüssigkeit und durch ungleichmäßige Verteilung der
festen Bestandteile in der Suspension bedingt,
unregelmäßig dichte Verteilungen der Reaktionspartner
innerhalb der Kanalführung auftreten. Diese
Problematik wird noch verschärft, wenn in den
verschiedenen Kanälen unterschiedliche Reagenzträger
zum Nachweis von verschiedenartigen Gaskomponenten
eingesetzt werden, so daß auch unterschiedliche
Suspensionen mit verschiedenen Oberflächenspannungen
und unterschiedlichen, in den Suspensionen verteilten
festen Reaktionsträgern verwendet werden. Eine
ungleichmäßige Verteilung der Reaktionspartner längs
der Kanalführung ergibt eine schwankende
Verfärbungsanzeige, die eben nicht durch den
nachzuweisenden Schadstoff verursacht ist, und die
somit zu einer Verfälschung des Meßergebnisses führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen Träger der genannten Art so zu
verbessern, daß eine einfach durchzuführende,
individuell veränderbare Belegung der Reaktionszonen
mit den erforderlichen, unter Umständen
unterschiedlichen Indikatoren bzw. Adsorbentien bei
gleichmäßiger Belegungsdichte verwirklicht werden
kann. Dabei soll auf die Möglichkeit einer
vollständigen Umsetzung des nachzuweisenden
Schadstoffes an den Farbindikatoren bzw. Sammlung in
den Adsorbentien besonderer Wert gelegt werden.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß die die
Reaktionszone enthaltende Grundfläche als ein sich
längs der Reaktionskanäle erstreckendes
Reagenzträgerband ausgeführt ist, auf welches der
Indikator mit seinen zugehörigen Reagenzien flächig,
dem Kanalverlauf folgend, aufgebracht ist, und die auf
einem die übrigen Seitenwände des Reaktionskanals
bildenden Kanalträger befestigt ist.
Durch die Aufteilung der zur Bildung des
Nachweiskanals erforderlichen Elemente in für die
Präparation der Auskleidung der kanalförmigen
Reaktionszonen geeignete Baugruppen, nämlich in ein im
wesentlichen flächiges Reagenzträgerband einerseits
und ein die Seitenwände bildenden Kanalträger
andererseits, kann eine für jeden einzelnen
Arbeitsschritt optimierte Fertigungstechnologie
benutzt werden. So kann die Reaktionszone auf dem
Reagenzträgerband durch bekannte Techniken zur
Aufbringung von Flüssigkeiten auf Oberflächen gebildet
werden; dazu wird z. B. eine den Verlauf der
Reaktionszone vorgebende Maske über das
Reagenzträgerband gelegt und die freibleibenden
Ausschnitte der Maske werden mit der für den
entsprechenden Nachweis notwendigen Flüssigkeit
ausgefüllt, welche nach Verdunstung oder Abtrocknung
der Lösungsmittel die Reaktionspartner, insbesondere
den Farbindikator, in fester Form zurückläßt. Nach
Entfernung der MKke bleibt die Reaktionszone als Spur
auf dem Reagenzträgerband zurück. Probleme mit
unterschiedlichen Oberflächenspannungen oder
ungenügend gleichmäßiger Verteilung der
Reaktionspartner entlang der Reaktionszone werden
eliminiert, da keine Beschränkung im Hinblick auf ein
gleichmäßiges Aufbringen der Suspensionslösung durch
Kanalwände hingenommen werden muß. Nach erfolgter
Abtrocknung der Reaktionszone wird das
Reagenzträgerband auf den Kanalträger, z. B. auf dessen
Unterseite, aufgebracht, beispielsweise durch Klebung.
Das Reagenzträgerband bildet mit seinen Reaktionszonen
die jeweilige Grundfläche für einen Reaktionskanal,
dessen Seitenwände durch den Kanalträger gebildet
werden. Gegebenenfalls wird der Kanalträger noch mit
einer dünnen Deckplatte versehen, durch die die Kanäle
zur Umgebung hin und voneinander abgedeckt werden. Der
Kanalträger kann aber auch schon selbst mit einer
einstückigen Abdeckung für die Kanalwände versehen
sein, so daß sich eine separate Deckplatte erübrigt.
Das Reagenzträgerband kann großflächig für mehrere
Kanäle gleichzeitig als Grundfläche dienen, oder es
kann streifenförmig für jeden Kanal einzeln die
Grundfläche bilden, und muß dann auch als
Einzelstreifen jeder für sich auf den Kanalträger, dem
Kanalverlauf folgend, aufgebracht bzw. aufgeklebt
werden.
Das Reagenzträgerband und/oder der Kanalträger können
aus Kunststoff in Form von dünnen Plättchen
(Materialdicke etwa 2mm) und aus geeignetem, für die
Reagenzien resistenten Material bestehen, jedoch ist
es besonders vorteilhaft, das Reagenzträgerband , den
Kanalträger und gegebenenfalls eine zusätzliche, die
Kanäle abdeckende Deckplatte, als dünne Folien
auszubilden, die zu einem sandwichartigen
Folienverbund zusammengefaßt sind. Die Kanalfolie
besitzt Durchbrüche, die in ihrer Form und in ihren
Abmessungen den Reaktionszonen entsprechen. Jede der
Folien ist etwa 75 bis 100 Mikrometer dick. Als
Folienmaterial kommen zweckmäßigerweise Glas, Kermaik,
Metall oder transparente perfluorierte
Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Perfluorpropylenethylen
(FEP) in Frage.
Zur Stabilitätserhöhung für das Reagenzträgerband und
für den Folienverbund ist es günstig, den Träger aus
einem stabilen Trägeroberteil und einem
Trägerunterteil zusammenzusetzen, zwischen denen das
Reagenzträgerband, mit oder ohne Deckplatte, bzw. der
gesamte Folienverbund, ortsfest aufgenommen sind.
In allen Fällen muß zur kolorimetrischen Auswertung
derjenige Bereich des Reagenzträgerbandes und/oder der
Deckplatte sowie des Trägeroberteils für die die
Auswertung erforderliche Strahlung durchscheinend
sein. Genügt eine Auswertung durch den Benutzer, d. h.
handelt es sich um eine mit dem Auge durchführbare
Auswertung, dann ist die Strahlung das sichtbare
Licht; ansonsten ist bei einem elektrischen
Auswertegeräte unter Verwendung von speziellem
Infrarot- oder Licht besonderer Wellenlänge
benutzenden Detektoren, für die Durchlässigkeit der
entsprechenden Strahlung in bekannter Weise zu sorgen.
Eine Ausbildungsform in Folienverbundbauweise kann
noch günstiger zu einer Vorrichtung zusammengebaut
werden, da auch in diesem Fall nach erfolgter
Abtrocknung der aus der Flüssigphase aufgebrachten
Reaktionszone die Kanalfolie deckungsgleich zu dem
Verlauf der Reaktionszonen auf die Reagenzträgerfolie
aufgebracht wird, welche mittels ihrer Durchbrüche die
Kanalwände neben der einzelnen Reaktionszone
errichtet. Auch hierbei ist es von Vorteil, daß die
Kanalstruktur in eine Folie eingearbeitet ist, da sie
in einfacher Form als Folienausschnitt ausgebildet
sein kann, die ihrerseits nicht mit dem Indikator
ausgekleidet sein muß, und wobei die zwischen den
jeweiligen Ausschnitten bzw. Durchbrüchen
stehenbleibenden Stege einfach mit der
darunterliegenden Reagenzträgerfolie zu einer Einheit
verschweißt werden können, so daß benachbarte Kanäle
voneinander bzw. zur Umgebung hin dicht abgeschlossen
sind. Über die Kanalausschnitte wird die Deckfolie
gelegt, die die Kanalwände abschließt. Anfang und/oder
Ende der so gebildeten geschlossenen Kanäle sind mit
einer Kanalöffnung versehen, über welche die
nachzuweisende Komponente (z. B. ein Schadstoff)
Zutritt zu den Reaktionszonen erhält. Die
Kanalöffnungen können ihrerseits durch Folienmembranen
abgedichtet sein, die dann gleichzeitig Bestandteil
der zusätzlichen, über die Kanalfolie gezogenen
Deckfolie sind. Diese Versiegelung wird beim Gebrauch
des Trägers als Prüfröhrchen durchstoßen, was entweder
mechanisch geschieht oder auch gleich beim Ansetzen
einer Saugpumpe zur Durchströmung des Kanals, wie es
z. B. aus dem Stand der Technik nach der
DE-PS 39 02 402 bekannt ist.
Weitere Möglichkeiten, die Reaktionsemulsion auf die
Reagenzträgerfolie aufzubringen, bestehen darin, daß
vorpräparierte Streifen als Kanalflächen die
Reaktionszone bilden. Dazu werden z. B. großflächige
Trägermaterialien, wie Papier (Zellstoff),
Kunststoffolie, mit dem Indikator imprägniert und
anschließend in Streifen geschnitten, die dann auf das
Reagenzträgerband geklebt werden oder selbst das
Reagenzträgerband bilden. Die Imprägnierung erfolgt
entweder direkt (z. B. auf Papier), oder es werden
imprägniertes Silicagel oder Aluminiumoxid auf das
Reagenzträgerband aus Glas oder Kermaik aufgebracht.
Um die Gleichmäßigkeit der Verteilung der
Reaktionspartner für die kolorimetrische Reaktion,
insbesondere den Indikator selbst, entlang der
Reaktionszone noch zu erhöhen und somit eine räumlich
definierte Ausdehnung des Indikators zu erzeugen,
damit beim Vorbeiführen eines mit der nachzuweisenden
Gaskomponente angereicherten Trägergases eine
möglichst reproduzierbare, quantitative chemische
Umsetzung erlangt wird, hat es sich als günstig
erwiesen, die Reaktionszonen auf der
Reagenzträgerfolie als eine Lochmatrix darzustellen,
in welche Trägerkugeln eingebracht sind, die
ihrerseits mit dem Farbindikator imprägniert sind. Auf
diese Weise hat man dem Indikator vordefinierte
Aufnahmeplätze zugeordnet, so daß die Gleichmäßigkeit
der Indikatorverteilung längs der Reaktionszone noch
erhöht wird. Auch hier ist die Präparation der
Reaktionszone selbst noch in weitere
Fertigungsschritte aufgeteilt, die jeder für sich
kontrolliert beherrschbar ist: nämlich zum einen das
Anbringen bzw. Herstellen einer Lochmatrix, und zum
anderen das Verteilen der imprägnierten Trägerkugeln
in die vorgesehenen Löcher; dabei ist das Imprägnieren
dieser Trägerkugeln selbst ebenfalls ein gut
beherrschbarer und reproduzierbarer Fertigungsvorgang.
Da es bei der Miniaturisierung des Trägers und der
damit einhergehenden Miniaturisierung von Prüfröhrchen
bzw. Dosimeterröhrchen verstärkt auf die
Gleichmäßigkeit und Reproduzierbarkeit der Verteilung
der Reaktionspartner entlang des Kanalverlaufes
ankommt, ist diese Ausbildung der Reagenzträgerfolie
von ausschlaggebender Bedeutung. Dies gilt
insbesondere für den Fall, daß mehrere Reaktionszonen
zu einem Array auf einen chipförmigen Träger
zusammengefaßt sind.
Als zweckmäßiger Lochdurchmesser hat sich die Größe
von etwa 100 Mikrometer und als Kugeldurchmesser von
etwa 125 Mikrometer erwiesen. Bei der Beladung einer
derartigen Lochmatrix wird auf einer Seite dieser
Folie ein Vakuum erzeugt, wodurch die kugelförmigen
Träger in die Löcher gesaugt werden. Aufgrund dieser
Selbstdichtung steigt der Unterdruck auf der
vakuumseitigen Oberfläche der Folie bis zu ihrer
vollständigen Beladung, wenn alle vorgegebenen Löcher
belegt sind. Überschüssige Kugeln können mit Druckluft
entfernt werden. Ein weiterer Vorteil der Lochmatrix
besteht darin, daß zwischen den Trägerkugeln
definierte Zwischenräume gebildet werden, welche einen
reproduzierbaren Strömungswiderstand für die
nachzuweisende Gasprobe durch den Strömungskanal
erzeugen und einen intensiven Kontakt zwischen dem
Schadstoffgas und dem Reagenzmaterial ermöglichen.
Die Trägerkugeln bestehen aus Silicagel, welches
vorteilerhafterweise nach dem sogenannten
Sol-Gel-Verfahren hergestellt ist. Bei der Anwendung
des Sol-Gel-Verfahrens (EP-A-94 060 beschreibt ein
derartiges Verfahren) zur Herstellung der Kugeln aus
Silicagel erhält man den Vorteil, daß die Kugeln
entsprechend den Erfordernissen leichter modifiziert
werden können; so können notwendige Indikatoren in das
Kugelvolumen unmittelbar eingebracht werden, wodurch
eine homogenere Verteilung insbesondere auf der
Kugeloberfläche erzielt wird. Es können auch weitere
Chemikalien in die Kugelstruktur eingebaut werden, wie
z. B. funktionelle Gruppen, die Indikatorsubstanzen
immobilisieren, gewünschte hydrophobe Eigenschaften
besitzen und auch eine gezielte Porosität
verwirklichen.
Die Reagenzträgerfolie mit der Kanalfolie werden
mittels einer Grundfolie und einer Schutzfolie gegen
äußere Beschädigungen geschützt und machen die
Handhabung während der Herstellung des vollständigen
Trägers sicherer.
Günstige Materialien für die Trägerfolie bestehen
entweder aus Keramik, Glas oder Metall. Als
Kunststoffmaterial für die Folien hat sich auch PTFE
bewährt. Werden sämtliche Folien aus dem gleichen
Kunststoffmaterial hergestellt, ist eine zuverlässige
thermische Verschweißung z. B. mittels Laserstrahl
möglich.
Eine hervorragende Eigenschaft bezüglich der
Haftfähigkeit für die aufzubringenden Substanzen und
Indikatoren zeigt das Material Perfluorpropylenethylen
(FEP), und dies umso erstaunlicher, als es eine Art
PTFE ist, aber dennoch bessere Benetzungseigenschaften
für die zumeist aus flüssiger Phase aufgebrachten
polaren Reagenzien und Indikatoren/Substanzen zeigt.
Auch die Handhabung dünnster Folien aus FEP führt
nicht zum Abplatzen der Beschichtung für die
Reaktionszonen.
Mehrere hintereinander liegende Teilbereiche in den
Reaktionszonen sind zweckmäßigerweise dann vorzusehen,
wenn für den nachzuweisenden Schadstoff keine direkt
anzeigenden Farbreagenzien zur Verfügung stehen, oder
wenn sie auf einfache Weise nicht langzeitstabil
herstellbar sind. Für solche Fälle ist der
Indikatorschicht eine Umwandlungsschicht
vorzuschalten, die solche Reagenzien enthält, die die
nachzuweisende Komponente auf chemischem Wege in
Reaktionsprodukte zerlegt, von denen mindestens ein
Reaktionsprodukt mit der nachfolgenden
Indikatorschicht eine Farbreaktion eingeht. Zur
Auswahl geeigneter Umwandlungsbereiche (Vorschichten)
und Indikatorbreiche können die aus der herkömmlichen
Prüfröhrchentechnik bekannten Reagenzien gewählt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Figuren dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines chipförmigen Trägers
mit mehreren Reaktionszonen,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Träger längs
einer kanalförmigen Reaktionszone,
Fig. 3 die Grundfolie bzw. die Deckfolie,
Fig. 4 die Reagenzträgerfolie,
Fig. 5 die Kanalfolie,
Fig. 6 die Einzelansicht einer Reaktionszone in
Form einer Lochmatrix,
Fig. 7 den Schnitt durch die Lochmatrix nach
Fig. 6,
Fig. 8 ein aus Deckfolie, Kanalfolie,
Reagenzträgerfolie und Grundfolie
bestehender Folienverbund.
In Fig. 1 ist ein chipförmiger Träger (1) dargestellt,
der aus einem Trägeroberteil (2) und einem
Trägerunterteil (3), Fig. 2, zusammengefügt ist,
wobei zwischen den Teilen (2, 3) ein Folienverbund (4)
eingespannt ist. Das aus durchsichtigem
Kunststoffmaterial bestehende Oberteil (2) läßt den
Blick frei auf zehn parallel verlaufende
Reaktionszonen (5), welche als Bodenfläche für einen
Reaktionskanal (6) ausgebildet ist. Endseitig zu den
Kanälen (6) sind Zutrittsöffnungen (7) vorgesehen,
durch die das nachzuweisende Gasgemisch entweder mit
Hilfe einer nicht dargestellten Pumpe hindurchgesaugt,
oder bei einseitiger Öffnung per Diffusion zu der
Reaktionszone (5) längs des Kanals (6) migrieren kann.
Die Zutrittsöffnungen (7) sind mit einer Versiegelung
(8), Fig. 2, verschlossen, die für die Durchführung
einer Messung durchgestoßen werden. Die
Zutrittsöffnungen (7) sind mit den Kanälen (6) über
einen Kanalanschluß (9) verbunden. Auf der Oberfläche
des Trägeroberteils (2) ist ein Datenfeld (10)
aufgedruckt, welches technische Informationen und
Handhabungshinweise für den Gebrauch des
kolorimerischen Nachweisgerätes beinhaltet. Diese
Informationen sind entweder vom Anwender lesbar oder
mit Hilfe eines Barcodes durch eine nicht dargestellte
Auswerteeinheit erfaßbar. Eine derartige
Auswerteeinheit ist in der DE 39 02 402 beschrieben.
Ein Richtungspfeil (11) gibt an, welche Seite des
Trägers (1) zuerst in das Auswertegerät einzuschieben
ist. Während des Einschiebens wird das Datenfeld (10)
ausgelesen und die darin enthaltene Information an die
Auswerteeinheit weitergegeben. Der Träger (1) wird
soweit in die Auswerteeinheit vorgeschoben, bis der
erste nicht benutzte Reaktionskanal (6) über die
optische Auswerteeinheit gelangt. Diese enthält eine
Anordnung von Strahlern und Empfängern, die mit einer
bestimmten Wellenlänge entlang des Verlaufs der
Reaktionszone (5) die Verfärbung abtastet.
Gleichzeitig wird nach Durchstoßen der Versiegelung
(8) eine Pumpe angeschlossen, die das zu untersuchende
Meßgas durch den Kanal (6) hindurchsaugt. Je nach
Gehalt der Gaskomponente in dem Meßgas verfärbt sich
die Reaktionszone (5) mehr oder weniger weit. Dies
wird durch die Auswerteeinheit erfaßt und zu einem
Meßwert verarbeitet. Nach erfolgter Auswertung des
ersten Kanals (6) erfolgt ein automatischer Transport
zum benachbarten zweiten Kanal (6), dessen Auswertung
in gleicher Weise wie beschrieben erfolgt. Auf diese
Art können bei Bedarf bis zu zehn unterschiedliche
Gase untersucht und gemessen werden.
Fig. 2 zeigt den Schnitt längs eines Kanals (6) aus
dem Träger (1) nach Fig. 1, wobei der Folienverbund
(4) eine Reagenzträgerfolie (12) in Form einer
Lochmatrix enthält. Die Lochmatrix (12) hat eine
definierte Anzahl von Trägerkugeln (13) aufgenommen,
welche in dem Kanal (6) dem zu untersuchenden Gas
ausgesetzt sind. Das Trägeroberteil (2) besitzt die
über den Zutrittsöffnungen (7) befindliche
Versiegelung (8), welche zum Anschluß beispielsweise
einer nicht dargestellten Gasförderpumpe durchstochen
werden. Über die Zutrittsöffnungen (7) gelangt das
nachzuweisende Gas zu dem Kanal (6) und somit zu dem
auf den Trägerkugeln (13) aufgebrachten Indikator. Das
Trägeroberteil (2) ist mit dem Trägerunterteil (3)
über eine Klebenaht (14) ringsum laufend verbunden,
wodurch der Folienverbund (4) zwischen beiden Teilen
(2, 3) eingeklemmt ist.
Die in Fig. 3 gezeigte Grundfolie besteht lediglich
aus einer rechteckigen Folie aus Kunststoff mit vier
Zentrier- bzw. Befestigungslöchern (15) in ihrem
Eckbereich. Dieselbe Grundfolie (16) kann auch als
Deckfolie (17) eingesetzt werden.
In Fig. 4 ist die Reagenzträgerfolie (12) aus FEP
dargestellt, welche einzelne, parallel zueinander
verlaufende Spuren als Reaktionszonen (18) aufweist,
welche mit den für den kolorimetrischen Nachweis
erforderlichen Reagenzien beschichtet sind. Die
Reaktionszonen können entweder aus einer Beschichtung
(19) an aus einer Suspension aufgebrachten
Indikator Lösung bestehen, sie kann aber auch als eine
mit Trägerkugeln (13), Fig. 6, gefüllten Lochmatrix
(18) ausgebildet sein. Die Reagenzträgerfolie (12)
besitzt gleichfalls durchgestanzte Zutrittsöffnungen
(7) mit zugehörigen Kanalanschlüssen (9). Als
Positionierhilfen sind auf der Reagenzträgerfolie (12)
ebenfalls Zentrierlöcher (15) deckungsgleich mit denen
der Grundfolie (16) angebracht.
Die Kanalfolie (20) nach Fig. 5 weist in
Übereinstimmung mit dem Verlauf der Reaktionszonen
(18) Durchbrechungen (21) auf, die als Kanal für die
zu untersuchende Gaskomponente dienen. Zu jedem der
Kanäle (21) ist eine Verbindung mit der
Zutrittsöffnung (7) über den Kanalanschluß (9)
hergestellt. Die Durchbrechungen (21) des Kanals
bilden später beim Auflegen der Kanalfolie (20) auf
die Reagenzträgerfolie (12) die Kanalwände, auf die
die Deckfolie (17) gelegt wird, und die somit die
Kanäle (21) sowohl voneinander bzw. von der Umgebung
abtrennt.
Ein Beispiel einer Lochmatrix (18) als Reaktionszone
ist in Fig. 6 dargestellt, wobei ausschnittsweise nur
eine einzige Reaktionszone (18) gezeigt ist. Die mit
Trägerkugeln (13) gefüllte Lochmatrix (18) ist im
Schnitt in Fig. 7 gezeigt, in welcher die Trägerkugeln
(13) in den Löchern (22) der Reagenzträgerfolie (12)
aufgenommen sind. Jede einzelne Reaktionszone (18)
bildet eine einzelne Lochmatrix, aber auch die gesamte
Reagenzträgerfolie (12) kann als eine gesamte
Lochmatrix angesehen werden. Die Reaktionszone (18)
ist unterteilt in einen Teilbereich A und B, wobei der
Teilbereich A eine Beschichtung trägt, die die zu
untersuchende Komponente in ein solches Produkt
chemisch umwandelt, das im strömungsmäßig
nachfolgenden Teilbereich B eine Farbreaktion mit dem
im Bereich B vorgesehenen Farbindikator eingeht
(Teilbereich A ist als Umwandlungsschicht, Teilbereich
B als Indikatorschicht anzusehen).
Das zu einem Folienverbund (4) zusammengefügte Paket
aus Grundfolie (16), Reagenzträgerfolie (12) in Form
einer Lochmatriz, Kanalfolie (20) und Deckfolie (17)
ist in Fig. 8 gezeigt. Der Schnitt zeigt die Ansicht
längs des Kanals (21) in Sicht auf die Öffnung des
Kanalanschlusses (9). Wie man erkennt, ist der Kanal
(21) seitlich durch die Wände (23) der in der
Kanalfolie (20) vorgenommenen Durchbrüche gebildet,
und die Kanaloberseite ist durch die Deckfolie (17)
abgeschlossen. Die Reaktionszone (18) setzt sich
zusammen aus der insgesamten Oberfläche einer jeden
Trägerkugel (13), die in den Kanal (21) hineinragt.
Die Fig. 9 zeigt ein weiteres Beispiel für eine
Reagenzträgerfolie (12), auf welcher eine Vielzahl von
Kapillarröhren als Kanäle (6) mit einer Auskleidung
(18) als Reaktionszone aufgebracht ist (nur eine davon
ist dargestellt). Die Kapillarröhre (6) besitzt an
ihren Endseiten jeweils den Kanalanschluß (9), welcher
in die Zutrittsöffnung (7) mündet.
In Fig. 10 ist ein Teilschnitt durch den Folienverbund
(4) gezeigt, auf dessen Trägerfolie (12) drei
Kapillarröhren als Kanäle (6) gelegt sind, die mit
einer Innenauskleidung (18) von Reagenzien beschichtet
ist, die wegen des kleinen Darstellungsmaßstabes nicht
separat gezeigt ist. Über die Röhrchen (6) ist die
Kanalfolie (20) gelegt, welche sowohl die Röhrchen (6)
als auch die Trägerfolie (12) abdeckt, bis auf
diejenigen Flächenteile, welche die Zutrittsöffnungen
(7) (Fig. 9) aussparen. Diese Flächenteile werden
nachträglich mit einer Versiegelung (8) versehen
(Fig. 2), die zum Gebrauch durchstoßen werden.