Beschreibung
Nehmerqreifer mit einem hakenförmigen Einsatz und Verfahren zum Herstellen des hakenförmigen Einsatzes
Die Erfindung betrifft einen hakenförmigen Einsatz für einen Nehmergreifer, der einen Arm mit einer Klemmfläche für eine Gegenfläche eines Kopfes eines im wesentlichen lotrecht zur Klemmfläche bewegbaren Klemmhebels und einen Arm mit einer Führungsfläche für den Kopf des Klemmhebels aufweist, ein Verfahren zum Herstellen des hakenförmigen Einsatzes und einen Nehmergreifer mit einem hakenförmigen Einsatz.
Nehmergreifer der eingangs genannten Art werden bei Greiferwebmaschinen eingesetzt. Sie übernehmen bei einer Bauart etwa in der Mitte eines Webfaches einen von einem Gebergreifer in das Webfach eingebrachten Schussfaden und ziehen ihn dann weiter auf die der Eintragsseite gegenüberliegende Seite des Webfaches. Bei einer anderen Bauart übernimmt der Nehmergreifer einen Schussfaden an der Eintragsseite und zieht ihn zur gegenüberliegenden Seite.
Ein Nehmergreifer der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der EP 0 123 005 A bekannt. Der einteilige hakenförmige Einsatz, der beispielsweise aus einem verschleißfesten Material hergestellt ist, hat den Vorteil, dass bei seiner Herstellung bereits die Klemmfläche und die Führungsfläche der beiden Arme exakt zueinander ausgerichtet sind, so dass die Montagearbeit relativ einfach ist.
Nehmergreifer sind bei hohen Webgeschwindigkeiten entsprechend hohen dynamischen Belastungen ausgesetzt. Damit ein Schussfaden sicher gehalten wird, müssen relativ hohe Klemmkräfte vorgesehen werden. Es ist auch bekannt (WO 02/077343), die Klemmfläche eines ha-
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kenförmigen Teils eines Nehmergreifers mit einer aus Längsrippen und Längsnuten bestehenden Profilierung zu versehen, denen ein entsprechend profilierter Kopf eines Klemmhebels zugeordnet ist. Dadurch ist es möglich, die Klemmkräfte auf kleinere Werte zu begrenzen und dennoch einen Schussfaden sicher zu halten.
Das Herstellen einer derartigen Profilierung in der Klemmfläche ist aufwändig und erfordert spezielle Werkzeuge. Beispielsweise müssen rotierende Schleifwerkzeuge mit einem sehr kleinen Durchmesser verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit möglichst geringem Aufwand herstellbaren Einsatz für einen Nehmergreifer der eingangs genannten Art zu schaffen, der vorzugsweise keine größeren Klemmkräfte benötigt, um einen Schussfaden sicher zu halten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Klemmflächen des Arms des Einsatzes mit einer Profilierung versehen ist und dass der andere Arm des Einsatzes eine in Längsrichtung verlaufende Aussparung aufweist, durch die hindurch die Klemmfläche für ein Werkzeug zugänglich ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Einsatzes ermöglicht es, durch die Aussparung hindurch ein Werkzeug der Klemmfläche zuzustellen und diese mit dem Werkzeug zu bearbeiten. Dieses Werkzeug ist geringeren räumlichen Beschränkungen ausgesetzt. Beispielsweise kann ein rotierendes, einen relativ großen Durchmesser aufweisendes Schleifwerkzeug der Klemmfläche zugestellt werden und dort die Profilierung anbringen.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Aussparung mit ihren beiden gegenüberliegenden Flanken eine Querführung für ei-
nen Ansatz des Kopfes des Klemmhebels bildet. Damit wird erreicht, dass der Kopf quer zur Längsrichtung des Nehmergreifers geführt ist und in dieser Richtung keine Schwingungen ausführen kann, die eventuell zu einem Lösen der Klemmverbindung führen könnten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Aussparung wenigstens im Bereich nahe der Klemmfläche eine im wesentlichen der Breite der aus Längsrippen und Längsnuten gebildeten Profilierung der Klemmfläche entsprechende Weite aufweist.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines hakenförmigen Einsatzes für einen Nehmergreifer, wobei der Einsatz einen Arm mit einer Klemmfläche für eine Gegenfläche eines Kopfes eines Klemmhebels und einen Arm mit einer Führungsfläche für den Kopf des Klemmhebels aufweist, bei welchem Verfahren der Einsatz mit einer Aussparung versehen wird, durch die hindurch ein Werkzeug der Klemmfläche zugestellt wird, mit dem in die Klemmfläche eine Profilierung eingearbeitet wird.
Dieses Verfahren, bei welchem zunächst der Einsatz mit einer Aussparung versehen wird, erlaubt die Verwendung von relativ großen Werkzeugen zum Bearbeiten der Klemmfläche, da diese durch die Aussparung hindurch der Klemmfläche zugestellt werden.
Bei einer ersten Ausgestaltung wird vorgesehen, dass die Profilierung der Klemmfläche mittels eines rotierenden Schleifwerkzeuges hergestellt wird. Wegen der Aussparung in dem Einsatz kann ein rotierendes Schleifwerkzeug mit relativ großem Durchmesser verwendet werden, das dennoch die Klemmfläche erreicht.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgesehen, dass die Profilierung der Klemmfläche mittels eines in Längsrichtung der
Klemmfläche ausgerichteten Drahtes einer Funkenerosionseinrichtung hergestellt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Nehmergreifers für eine Greiferwebmaschine,
Fig.2 eine vergrößerte Ansicht auf den Nehmergreifer im Bereich eines hakenförmigen Einsatzes in geschlossener Stellung,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 in geöffneter Stellung,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht auf den Einsatz während der Herstellung einer Profilierung mittels einer Funkenerosionseinrichtung,
Fig. 5 eine etwas vergrößerte, perspektivische Ansicht des Einsatzes in
Richtung auf die Profilierung der Klemmfläche, Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie Vl-Vl der Fig. 2,
Fig. 7 eine Teilansicht ähnlich Fig. 1 auf eine abgewandelte Ausführungsform in geöffneter Stellung und
Fig. 8 eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 7 in Klemmstellung.
Der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Nehmergreifer 10 besitzt ein im wesentlichen nadelartiges Gehäuse 11, dessen Spitze als Haken 12 ausgebildet ist. In dem Gehäuse 11 ist ein Klemmhebel 13 geführt, der in Längsrich-
tung des Nehmergreifers 10 mittels eines Antriebes bewegbar ist. Der Antrieb besteht aus einem aus dem Gehäuse 11 herausragenden Betätigungshebel 14, der um eine Achse 15 verschwenkbar ist. Der Betätigungshebel 14 ist derart mit dem Klemmhebel 13 verbunden, dass er den Klemmhebel 13 in das Gehäuse 11 hinein und von dem Haken 12 hinwegzieht, wenn er in das Gehäuse 11 hineingedrückt wird. Der Klemmhebel 13 und damit auch der Betätigungshebel 14 sind mit einer Druckfeder 16 belastet, die den Klemmhebel 13 in Richtung zu dem Haken 12 drückt.
Der Haken 12 ist mit einem Einsatz 17 aus verschleißfestem Material versehen, insbesondere aus Stahl oder Keramik. Der Einsatz 17 besitzt einen längeren Arm 18 und einen kürzeren Arm 19, die über ein im wesentlichen halbkreisförmiges Endstück 20 miteinander verbunden sind. Der längere Arm 18 des Einsatzes 17 ist auf seiner Innenseite mit einer Klemmfläche 21 versehen, der eine Gegenfläche 22 des Kopfes 23 des Klemmhebels 13 zustellbar ist.
Das Zustellen der Gegenfläche 22 zu der Klemmfläche 21 des Armes 18 des Einsatzes 17 erfolgt dadurch, dass die Längsbewegung des Klemmhebels 13 in eine im wesentlichen lotrecht zur Klemmfläche 21 verlaufende Bewegung umgelenkt wird. Diese Umlenkung erfolgt an einer Führungsfläche 24 des Arms 19 des Einsatzes 17, an welcher eine Gegenführungsfläche 25 des Kopfes 23 des Klemmhebels 13 entlang gleitet. Die Führungsfläche 24 des Arms 19 des Einsatzes 17 und die Gegenführungsfläche 25 des Kopfes 23 des Klemmhebels 13 verlaufen unter einem Winkel von etwa 30° zur Klemmfläche 21 des Armes 18 und zur Gegenfläche 22 des Kopfes 23. Die Klemmfläche 21 des Arms 18 und die Gegenfläche 22 des Kopfes 23 des Klemmhebels 13 sind mit einander entsprechenden Profilierungen versehen, die in einander greifen. Diese Profilierungen bestehen aus Längsnuten 26 und Längsrippen
27, wie dies anhand von Fig. 4 und 5 noch weiter beschrieben werden wird.
Wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen ist, besitzt die Klemmfläche 21 des Arms 18 des Einsatzes 17 eine Profilierung aus parallelen Längsnuten 26 und Längsrippen 27, denen entsprechend eine Profilierung der Ge- genklemmfläche 22 des Kopfes 23 zugeordnet ist. Um die Klemmfläche 21 für ein Bearbeitungswerkzeug zugänglich zu machen, ist der dem Arm 18 gegenüberliegende Arm 19 des Einsatzes mit einer schlitzartigen, sich in Längsrichtung der Klemmfläche 21 erstreckenden Aussparung 28 versehen, die den Arm 19 und damit auch die Führungsfläche 24 in zwei Teile teilt. Die Aussparung 28 erstreckt sich auch in dem Endstück 20 bis in die Höhe der Klemmfläche 21. Sie teilt den Arm 19 in zwei Teilarme 34, 35.
Durch die Aussparung 28 hindurch ist die Klemmfläche für ein Bearbeitungswerkzeug zugänglich, mit welchem die Längsnuten 26 und die dazwischen liegenden Längsrippen 27 geformt werden können. Bevorzugt geschieht dies durch Funkenerosion mit einem Draht 29, wie das in Fig. 4 dargestellt ist. Der Draht 29 gehört zu einer Funkenerosionseinrichtung und kann durch die Aussparung 28 hindurch der Klemmfläche 21 zugestellt werden, um die Längsnuten 26 und die dazwischen liegenden Längsrippen 27 zu bilden. Aufgrund der Herstellung sind in dem Endstück 20 den Längsnuten 26 und den Längsrippen entsprechende Profilierungen 36 vorhanden, die allerdings keine Klemmfunktion haben.
Der Einsatz 17 wird zunächst in seiner Grundform hergestellt. Beispielsweise erfolgt das durch Sintern. Dabei wird eine feinkörnige, pul- verförmige Masse vorzugsweise aus Hartmetall zu einem Grundkörper geformt, d.h. durch Erhitzen bis nahe zu ihrem Schmelzpunkt zusammengebacken und verfestigt. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird der Einsatz 17 in seiner Grundform aus einem Metallblock heraus-
gearbeitet, insbesondere durch Schleifen. Nach einer weiteren Abwandlung wird der Einsatz in seiner Grundform gegossen. Die Grundform des Einsatzes 17 besitzt eine im wesentlichen U-förmige Aussparung 41 , die sich zwischen den beiden Armen 18 und 19 befindet und die lotrecht zur Schusseintragsrichtung verläuft. Die U-förmige Aussparung 41 wird mit der Grundform des Einsatzes 17 hergestellt. Die Führungsfläche 24 für den Kopf eines Klemmhebels wird zweckmäßigerweise mittels Schleifen gebildet.
Die Aussparung 28 kann bereits in der Grundform des Einsatzes 17 vorgesehen werden und anschließend vorzugsweise durch Schleifen nachbearbeitet werden. Die Aussparung 28 wird bei einer anderen Ausführungsform mittels Funkenerosion mit dem Draht 29 in die Grundform des Einsatzes 17 eingearbeitet. Wenn die Profilierung aus Längsnuten 26 und Längsrippen 27 mit dem gleichen Draht 29 durch Funkenerosion gebildet wird, so ergibt das den Vorteil, dass alle Bearbeitungsschritte in einem Arbeitsgang mit einer Einspannung des Einsatzes 17 ausgeführt werden. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen, dass die Aussparung 28 in die Grundform des Einsatzes 17 mittels eines dickeren Drahtes eingearbeitet wird, während anschließend mit einem dünneren Draht 29 die Profilierung mit den Längsnuten 26 und den Längsrippen 27 erzeugt wird.
Wie aus Fig. 5 zu ersehen ist, besitzt die Aussparung 28 nur in dem Bereich der Klemmfläche 21 eine Weite, d.h. in dem Endstück 20, die der Breite der Klemmfläche 21 des Arms 18 entspricht. In dem übrigen Bereich ist sie auf weniger als die Hälfte reduziert. Eine derartige Aussparung 28 reicht aus, um den Draht 29 der Funkenerosionseinrichtung der Klemmfläche 21 zuzustellen. Wenn die Profilierung der Klemmfläche 21 , d.h. die Längsnuten 26 und die Längsrippen 27, mittels eines rotierenden Schleifwerkzeuges hergestellt werden sollen, so muss die Aussparung 28 auch in dem Bereich des Armes 19 eine Weite haben, die der
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Breite der Klemmfläche 21 angepasst ist, d.h. eine Weite entsprechend dem Abstand der beiden äußeren Längsnuten 26.
Wie insbesondere in Fig. 2 und 6 zu sehen ist, ist der Kopf 23 des Klemmhebels 13 bei dem Ausführungsbeispiel mit einem Ansatz 30 versehen, der zwischen den beiden Flanken der Aussparung 28 in dem Arm 19 des Einsatzes 17 geführt ist. Damit ist der Kopf 23 gegen Bewegungen quer zur Längsrichtung des Klemmhebels 13 gesichert, auch wenn die Profilierungen der Klemmfläche 21 des Arms 18 und der Gegenfläche 22 des Kopfes 23 noch nicht ineinander greifen. Die Flanken der Aussparung 28 bilden Führungsflächen 42 für den Ansatz 30 des Kopfes 23.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird die Aussparung 28 auch dazu verwendet, den Einsatz 17 bezüglich des Hakens 12 auszurichten und zu fixieren. Der Haken 12 ist mit einem Vorsprung 32 versehen, der zwischen die Teilarme 34, 35 des Armes 19 in die Aussparung 28 eingesetzt wird, wenn der Einsatz 17 in dem Haken 12 montiert wird. Der Einsatz 17 ist auch auf dem unteren Abschnitt 31 des Hakens 12 abgestützt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 ist ein Klemmhebel 43 vorgesehen, der keine Längsbewegung ausführt, sondern nur eine Drehbewegung um eine Drehachse 48, wie das beispielsweise aus der WO 02/077343 bekannt ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist ein Einsatz entsprechend den vorausgegangenen Ausführungsbeispielen vorgesehen, der zwei Arme 18 und 19 enthält. Auch bei dieser Bauart ist der Arm 19 mittels einer Aussparung 28 in zwei Teilarme 34, 35 geteilt. Der Kopf 44 des Klemmhebels 43 ist mit einem Ansatz 45 versehen, der ähnlich wie der Ansatz 30 in Fig. 6 dargestellt ist, zwischen den Flanken der Aussparung 28 geführt ist. Wie in Fig. 8 dargestellt ist, kann der Klemmhebel 43 sich in Richtung des Doppelpfeils A bewegen, ohne
dass der Ansatz 45 die von der Aussparung 28 des Arms 19 gebildete Führung verlässt. Der Rand 46 ist bis zu dem Arm 19 bewegbar.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere wenn die Profilierung der Klemmfläche 21 des Arms 18 des Einsatzes nicht mit einem rotierenden Schleifwerkzeug hergestellt wird, sondern mittels einer Funkenerosionseinrichtung mit einem Draht 29, kann die Aussparung 28 eine von dem Ausführungsbeispiel abweichende Gestalt aufweisen.