Tragegurtanordnung zur Halterung von Krankentragen in Land-, Luft- oder Seefahrzeugen
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft eine Tragegurtanordnung zur Halterung von Krankentragen in Land-, Luft- oder Seefahrzeugen mit einem zwischen Fahrzeugdecke und Fahrzeugboden spannbar verlaufenden und an seinen Enden jeweils mittels Beschlagteilen an Fahrzeugdecke und Fahrzeugboden festzulegenden Tragegurt.
Eine derartige, durch Benutzung bereits bekannte Tragegurtanordnung dient dem Transport von kranken beziehungsweise verletzten Personen in Land-, Luft- oder Seefahrzeugen, soweit diese Personen auf Krankentragen liegend bewegt werden müssen. Hierzu sind in dem der Länge einer Krankentrage entsprechenden Abstand dem vorderen beziehungsweise hinteren Ende der Krankentrage zugeordnet jeweils zwei Tragegurte zwischen Fahrzeugdecke und Fahrzeugboden gespannt. Zur Halterung der Krankentrage an den Tragegurten sind an den Tragegurten metallische Beschlagteile befestigt, in welche die Krankentrage mit ihren Tragegriffen eingehängt wird.
Mit einer derartigen Tragegurtanordnung ist der Nachteil verbunden, dass die verwendeten Beschlagteile ein hohes Gewicht aufweisen, bei
Demontage der Tragegurtanordnung aus dem Fahrzeug ein entsprechendes Verstauvolumen mit sich bringen und in der Auslegung der Tragegurtanordnung erhebliche Kosten verursachen. Es kommt hinzu, dass bei im Fahrzeug montierter Tragegurtanordnung von den Beschlagteilen eine Verletzungsgefahr beim schnellen Besteigen beziehungsweise Verlassen des Fahrzeuges ausgehen kann. Auch erfordern die Beschlagteile beim Einhängen der Krankentrage einen zusätzlichen Handhabungsaufwand, um die Krankentrage während der Bewegung des Fahrzeuges in den Beschlagteilen sicher festzulegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tragegurtanordnung der vorbeschriebenen Art in ihrer Ausbildung und Handhabung zu vereinfachen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
Die erfindungsgemäße Tragegurtanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass an dem Tragegurt wenigstens ein in eine Gurtschlinge zur Aufnahme des Tragegriffes einer Krankentrage gelegter Haltegurt angeordnet ist, der zur Ausbildung der Gurtschlinge gleitend durch einen Durchlaufbeschlag geführt und mit seinen Ende an dem Durchlaufbeschlag derart befestigt ist, dass unter Last der Haltegurt durch den Durchlaufbeschlag gezogen wird und sich die Gurtschlinge zusammenzieht, und wobei in die Gurtschlinge ein die unbelastete Gurtschlinge aufspreizendes Federelement eingelegt ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass die nach dem Stand der Technik notwendigen Beschlagteile durch eine an dem jeweiligen Tragegurt angeordnete Gurtschlinge ersetzt sind, in welche der Tragegriff einer Krankentrage einschiebbar ist; bei entsprechender Belastung zieht sich die Gurtschlinge selbsttätig zusammen, und legt somit den Tragegriff der
Krankentrage entsprechend fest. Zur Erleichterung des Einsetzens des Tragegriffes in die Gurtschlinge ist ein die Gurtschlinge vor dem Einsetzen des Tragegriffes aufspreizendes Federelement vorgesehen, so dass die Gurtschlinge selbsttätig eine das Einsetzen des Tragegriffes erleichternde Form einnimmt. Eine derartige Tragegurtanordnung weist nur wenig metallische Bestandteile auf, ist leicht herstell- und handhabbar und erfordert bei Demontage aus dem Fahrzeug nur ein geringes Verstauvolumen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Durchlaufbeschlag über ein elastisches Element derart mit dem Tragegurt verbunden und daran aufgehängt ist, dass bei unbelasteter Gurtschlinge die Gurtschlinge in der Position gehalten ist, in welcher das eingelegte Federelement die Gurtschlinge spreizt. Das elastische Element unterstützt in vorteilhafter Weise die Wirkung des in die Gurtschlinge eingesetzten Federelements, indem das elastische Element bei unbelasteter Gurtschlinge den Durchlaufbeschlag mit trägt, so dass das elastische Element die Gewichtskraft des für die Ausbildung der Gurtschlinge erforderlichen Durchlaufbeschlages beim Aufspreizen der Gurtschlinge nicht überwinden muss. Im Einzelnen kann dabei nach einem Ausführungsbeispiel das elastische Element als ein Gummizug ausgebildet sein, der parallel zum Haltegurt verläuft, und mit dem Durchlaufbeschlag einerseits und dem Tragegurt andererseits verbunden ist. Bei dem die Gurtschlinge aufspreizenden Federelement kann es sich nach Ausführungsbeispielen der Erfindung um eine Blattfeder oder auch um ein entsprechend ausgebildetes und funktionsgleiches Kunststoffteil handeln.
Zur Verbesserung der Handhabungssicherheit der erfindungsgemäßen Tragegurtanordnung ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass an dem Durchlaufbeschlag ein Sicherungsgurt mit einem an seinem freien Ende angebrachten Verschlussteil angeschlagen und an
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dem Tragegurt ein korrespondierendes Verschlussteil angebracht ist derart, dass bei zusammengezogener Gurtschlinge der Sicherungsgurt an dem Tragegurt mittels des Verschlusses befestigbar ist und dabei die zusammengezogene Gurtschlinge umschließt, wobei nach alternativen Ausführungsbeispielen der Verschluss als Druckknopfverschluss oder Klettverschluss oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein kann. Der bei eingesetzter Krankentrage zu schließende beziehungsweise geschlossene Sicherungsgurt verhindert bei einwirkenden vertikalen Beschleunigungen und der damit verbundenen Entlastung der Gurtschlinge das selbsttätige Aufspreizen der Gurtschlinge aufgrund der Wirkung des in diese eingesetzten Federelements beziehungsweise des den Durchlaufbeschlag haltenden elastischen Elements.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sicherungsgurt optisch vom Haltegurt abgesetzt ist. Damit wird in vorteilhafter Weise erkennbar gemacht, ob bei eingesetzter Krankentrage der Sicherungsgurt geschlossen ist und somit seine Sicherungsfunktion erfüllt, weil bei aufgespreizter Gurtschlinge vor dem Einsetzen der Krankentrage der Sicherungsgurt frei von dem Durchlaufbeschlag herunterhängt.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Haltegurt an dem Tragegurt befestigt ist; dies gilt insbesondere dann, wenn bei entsprechender Fahrzeughöhe und Länge des Tragegurtes mehrere Halterungen zur Aufnahme von übereinander einzuhängenden Krankentragen ausgebildet sein sollen, indem nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Mehrzahl von Haltegurten mit zugeordneten Gurtschlingen angeordnet ist.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Haltegurt einstückiger Bestandteil des über das obere, für die Verankerung an der Fahrzeugdecke
vorgesehene Beschlagteil weitergeführten Tragegurtes ist; damit ist die Herstellung der Tragegurtanordnung vereinfacht. Bei einer Einstückigkeit von Tragegurt und Haltegurt ist der Tragegurt an dem oberen, der Verankerung des Tragegurtes an der Fahrzeugdecke dienenden Beschlagteil zu befestigen, vorzugsweise in einer durch das Beschlagteil geführten Schlaufe mit sich selbst zu verbinden. In einer ähnlichen Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Sicherungsgurt einstückiger Bestandteil des über den Durchlaufbeschlag hinaus geführten Haltegurtes ist; auch hier ist das Ende des entweder getrennt oder einstückig mit dem Tragegurt ausgebildeten Haltegurtes an dem Durchlaufbeschlag befestigt und als einstückig anschließender Sicherungsgurt weiter geführt.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tragegurt an dem oberen, für die Deckenverankerung vorgesehenen Beschlagteil befestigt ist und das für die Bodenverankerung vorgesehene Beschlagteil eine Verstelleinrichtung zum Spannen des Tragegurtes aufweist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. l eine in jeweils ihren äußeren Tragegriffen zugeordneten
Tragegurtanordnungen eingehängte Krankentrage,
Fig. 2 eine einzelne Tragegurtanordnung mit einer der Halterung der
Krankentrage dienenden Gurtschlinge in einer vergrößerten Einzeldarstellung.
Wie sich zunächst aus Figur 1 ergibt, hat eine Krankentrage 10 an ihren vier Eckpunkten über ein zwischen zwei Stangenelementen aufzuspannendes Liegetuch 12 herausragende Tragegriffe 1 1. Jeder
einzelne Tragegriff 1 1 ist in eine Gurtschlinge 26 eines jeweils zugeordneten Tragegurtes 13 eingeschoben, wobei bei der aus Figur 1 ' ersichtlichen Position die Krankentrage 10 nicht belastet ist, so dass auch die an den Tragegurten 13 jeweils ausgebildete Gurtschlinge 26 sich noch nicht zusammengezogen hat, wie dies bei einer Belastung der Krankentrage 10 durch eine auf dem Liegetuch 12 liegende Person gegeben ist.
Wie sich im einzelnen aus Figur 2 ergibt, ist der vertikal in einem nicht dargestellten Fahrzeug gespannte Tragegurt 13 an seinem oberen Ende an ein oberes Beschlagteil 14 angeschlossen, welches beispielsweise als Karabinerhaken ausgebildet ist, der in eine entsprechende, an dem nicht dargestellten Fahrzeug ausgebildete Öse einhängbar ist. Entsprechend befindet sich am unteren Ende des Tragegurtes 13 ein ebenfalls als Karabinerhaken ausgebildetes unteres Beschiagteil 15, welche in sich eine Verstelleinrichtung 16 aufweist, mittels welcher der Tragegurt zwischen den fahrzeugfest verankerten Beschlagteilen 14 und 15 gespannt werden kann. Derartige Verstelleinrichtungen mit Rücklaufsperre sind bekannt, so dass hierauf nicht weiter eingegangen wird.
An seinem oberen Ende ist der Tragegurt 13 durch einen in dem oberen Beschlagteil 14 ausgebildeten Gurtschlitz 17 geführt und umgelenkt und anschließend in einer nicht dargestellten Weise mit sich selbst befestigt, so dass der Tragegurt 13 an dem oberen Beschlagteil 14 fixiert ist. Das freie Ende des Tragegurtes 13 geht in einen Haltegurt 18 über, der mittels eines an ihm angeordneten Durchlaufbeschlages in eine Gurtschlinge 26 gelegt ist. Hierzu ist der Haltegurt 18 durch einen Durchlaufschlitz 20 des Durchlaufbeschlages 19 geführt und an einem Befestigungsschlitz 21 des Durchlaufbeschlages 19 befestigt, wobei der Haltegurt 18 zwischen dem Durchlaufschlitz 20 und dem Befestigungsschlitz 21 die zur Ausbildung einer Gurtschlinge 26 erforderliche Länge aufweist. In die Gurtschlinge 26 ist ein beispielsweise als Blattfeder ausgebildetes Federelement 27 derart
eingelegt und mit dem Haltegurt 18 verbunden, dass bei unbelasteter Tragegurtanordnung, wie in Figur 2 dargestellt, das Federelement 27 die Gurtschlinge 26 aufspreizt und in einer Form hält, in welcher ein Tragegriff 11 einer Krankentrage 10 leicht in die Gurtschlinge 26 eingelegt werden kann. Zusätzlich ist der Durchlaufbeschlag 19 über einen parallel zum Haltegurt 18 verlaufenden Gummizug 22 als federndes Element mit dem Tragegurt 13 verbunden, so dass das Gewicht des Durchlaufbeschlages 19 einerseits von dem Gummizug 22 getragen und andererseits auch durch das in der Gurtschlinge 26 liegende Federelement 27 gestützt ist. Wird allerdings die Gurtschlinge 26 durch einen eingehängten Tragegriff 1 1 einer mit einer Person belasteten Krankentrage 10 belastet, so zieht sich die Gurtschlinge 26 selbsttätig zusammen und spannt dabei auch den Gummizug 22, indem sich der Durchlaufbeschlag 19 unter Durchlaufen des Haltegurtes 18 durch den Durchlaufschlitz 20 des Durchlaufbeschlages 19 in Richtung des unteren Beschlagteils 15 verschiebt und dadurch zusammenzieht. Nach Entlastung der Gurtschlinge 26 zieht der Gummizug 22 den Durchlaufbeschlag 19 wieder nach oben und wird dabei durch die Wirkung des in der Gurtschlinge 26 befindlichen Federelementes 25 unterstützt.
Zusätzlich ist ein an den Durchlaufbeschlag 19 anschließender Sicherungsgurt 23 vorgesehen, wobei bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Sicherungsgurt 23 ein einstückiger Bestandteil des sich über den Durchlaufbeschlag 19 fortsetzenden Haltegurtes 18 ist. In gleicher Weise wie hinsichtlich der Einstückigkeit von Tragegurt 13 und Haltegurt 18 beschrieben, ist der Haltegurt in dem Befestigungsschlitz 21 des Durchlaufbeschlages 19 durch Bildung einer mittels einer Befestigung der zugeordneten Abschnitte des Haltegurtes 18 an sich selbst gebildeten Schlaufe befestigt und alsdann als frei von dem Durchlaufbeschlag 19 abhängender Sicherungsgurt 23 weitergeführt. An seinem freien Ende weist der Sicherungsgurt 23 ein erstes Verschlussteil 24 auf, dem im oberen
Bereich des Tragegurtes 13 ein zweites, zur Ausbildung eines gemeinsamen Verschlusses passendes Verschlussteil 25 zugeordnet ist. Diese Verschlussteile können als Druckknopfverschluss oder Klettverschluss ausgebildet sein. Die Länge des Sicherungsgurtes 23 ist dabei so bemessen, dass bei zusammengezogener Gurtschlinge 26 der Sicherungsgurt um den die Gurtschlinge 26 ausbildenden Haltegurt 18 herumgeführt und an dem Tragegurt 13 befestigt ist, wobei der Sicherungsgurt 23 die belastete und zusammengezogene Gurtschlinge 26 eng umschließt. Damit verhindert der Sicherungsgurt 23 bei negativen vertikalen Beschleunigungen, die zu einer Entlastung der Gurtschlinge 26 und damit zu einem Aufspreizen der Gurtschlinge 26 führen würden, ein derartiges Aufspreizen, was dazu führen könnte, dass der Tragegriff 1 1 einer Krankentrage 10 aus der Gurtschlinge 26 herausrutschen könnte. Soweit nach einem Ausführungsbeispiel der Sicherungsgurt 23 sich optisch von dem übrigen, für die Herstellung des Tragegurtes 13 beziehungsweise des Haltegurtes 18 verwendeten Gurtband abhebt, ist bei eingesetzter Krankentrage 10 leicht erkennbar, ob die Tragegurtanordnung vorschriftsmäßig gesichert ist.