Neue kristalline Formen von Entacapone und deren Herstellung
Entacapone ist die Kurzbezeichnung für (E) -N,N-Diethyl-2- cyano-3- (3 , 4-dihydroxy-5-nitrophenyl) acrylamid. Bei Entacapone handelt es sich um einen peripheren und selektiven Catechol-O-Methyltransferase (COMT) -Inhibitor, der in Kombination mit Levodopa (L-Dopa) und einem Decarboxylasehemmer (z. B. Carbidopa) zur Behandlung des Parkinson-Syndroms eingesetzt wird. Entacapone erhöht die Bioverfügbarkeit von L-Dopa und verlängert auch dessen Wirkungsdauer. Dieser Effekt erlaubt eine Reduktion der zu verabreichenden Menge von L-Dopa von 10-30%, indem das Dosierungsintervall verlängert und/oder die Einzeldosis von L-Dopa verringert wird. Das Präparat ist unter den Namen
COMTAN® bzw. COMTESS® im Handel.
Beschrieben und per se beansprucht wird die Substanz "N,N- Diethyl-2-cyano-3- (3 , 4-dihydroxy-5-nitrophenyl) acrylamid" in dem US-Patent 5,446,194 sowie in zur gleichen Familie gehörenden Patenten in europäischen Ländern, wie DE 37 40 383, GB 2 200 109 und CH 685 426; die entsprechenden
Patentschriften enthalten jedoch keine genaueren Angaben über die Konfiguration bzw. über die Isomerenzusammensetzung dieser Verbindung.
Die Synthese von N,N-Diethyl-2-cyano-3- (3 , 4-dihydroxy-5- nitrophenyl) acrylamid erfolgt gemäss den oben erwähnten Patentschriften durch eine Knoevenagel-Kondensation von 3 , 4-Dihydroxy-5-nitrobenzaldehyd, der durch Demethylierung von 5-Nitrovanillin mit HBr erhalten wird, und N,N-Diethyl- 2-cyanoacetamid. Diese Knoevenagel-Kondensation wird in Gegenwart einer katalytischen Menge Piperidin/Essigsäure
als Katalysator durchgeführt . Allerdings enthalten diese Patentschriften, wie bereits erwähnt, weder Angaben über die Zusammensetzung des Produktgemisches (E-/Z-Isomere) noch sind darin Methoden zur Trennung dieses Gemisches und zur Reinigung seiner Komponenten beschrieben (Ausbeute: 73 %) . Erst in den Patentschriften EP 0 426 468 und US 5135950 (siehe unten) ist die Zusammensetzung des aus der Knoevenagel-Kondensation erhaltenen Rohproduktes (70-80% E- Isomer und 30-20% Z-Isomer) angegeben.
In den soeben erwähnten Patenten EP 0 426 468 und US 5,135,950 ist die polymorphe Form A von Entacapone, d.h. (E) -N,N-Diethyl-2-cyano-3- (3 , 4-dihydroxy-5- nitrophenyl) acrylamid, sowie deren Herstellung geschützt. Neben der polymorphen Form A ist in den entsprechenden Patentschriften auch eine weitere polymorphe Form B erwähnt, allerdings sind keine Daten für diese polymorphe Form B aufgeführt. Die Ansprüche betreffen lediglich die kristallographisch im wesentlichen reine polymorphe Form A sowie deren Herstellung. Gemäss den Angaben in den entsprechenden Patentschriften bedeutet "kristallographisch im wesentlichen reine polymorphe Form A von Entacapone", dass höchstens 3% und vorzugsweise höchstens 2% einer anderen polymorphen Form oder des Z-Isomeren enthalten ist. Zur Herstellung von Entacapone in der kristallographisch im wesentlichen reinen polymorphen Form A wird gemäss diesen Patentschriften das aus der Knoevenagel-Kondensation erhaltene Rohprodukt (70-80% E-Isomer und 30-20% Z-Isomer) in Essigsäure gelöst, mit katalytischen Mengen HBr oder HCl versetzt und anschliessend auf 90°C erhitzt. Durch langsames Abkühlen kristallisiert das Produkt in der gewünschten polymorphen Form A aus (Ausbeute: 80%) .
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde nun festgestellt, dass Entacapone in zwei neue polymorphe
Formen gebracht werden kann, welche nachstehend als "Form C" und "Form D" bezeichnet werden.
Form C von Entacapone ist charakterisiert durch die folgenden XRD-Daten:
Tabelle 1 XRD-Daten der polymorphen Form C von Entacapone
Anmerkung Aufgrund von Textureffekten können die Intensitäten bekanntermassen variieren
Form D von Entacapone ist charakterisiert durch die folgenden XRD-Daten:
Anmerkung Aufgrund von Textureffekten können die Intensitäten bekanntermassen variieren
Die erfindungsgemässen kristalline Formen C und D von Entacapone eignen sich zur Anwendung als therapeutische
Wirkstoffe. Sie können nach allgemein üblichen Verfahren unter Verwendung gebräuchlicher Hilfsstoffe zu Arzneimitteln verarbeitet werden, welche die kristalline Form C und/oder die kristalline Form D von Entacapone und einen therapeutisch inerten Träger enthalten.
Zweckmässigerweise enthalten diese Arzneimittel zusätzlich Levodopa und einen Decarboxylasehemmer, wie z.B. Carbidopa.
Da verschiedene kristalline Formen eines pharmazeutischen Wirkstoffes in der Regel verschiedene Bioverfügbarkeiten, Löslichkeiten und Lösungsgeschwindigkeiten aufweisen, erweitern die neuen kristallinen Formen C und D von Entacapone die Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung der Patienten. So kann es für den Patienten von grossem Nutzen sein, wenn z. B. aufgrund der Eigenschaften dieser neuen kristallinen Formen die Bioverfügbarkeit von Entacapone erhöht wird (die Bi'overfügbarkeit des handelsüblichen Entacapones beträgt nur 35%) und somit die Dosis verkleinert werden kann oder die Dosisintervalle vergrδssert werden können. Dies würde nicht nur die unerwünschten Nebenwirkungen von Entacapone reduzieren, die insbesondere bei höherer Dosierung häufiger auftreten als bei niedriger, sondern darüber hinaus auch eine Senkung der Medikamentenkosten bedeuten.
Erfindungsgemäss können die kristallinen Formen C und/oder D von Entacapone, gegebenenfalls in Kombination mit Levodopa und einem Decarboxylasehemmer, wie Carbidopa, bei der Behandlung des Parkinson-Syndroms bzw. zur Herstellung entsprechender Arzneimittel verwendet werden.
Die kristalline Form C von Entacapone kann erfindungsgemäss dadurch hergestellt werden, dass man Entacapone aus einem Gemisch von mindestens einem aromatischen und mindestens einem aliphatischen Kohlenwasserstoff kristallisiert. Dabei verwendet man als aromatischen Kohlenwasserstoff vorzugsweise Toluol und als aliphatischen Kohlenwasserstoff vorzugsweise n-Heptan. Andere hierfür geeignete aromatische
und aliphatische Kohlenwasserstoffe sind Benzol und alkylsubstituierte Derivate, z. B. p-Xylol, o-Xylol, Ethylbenzol und dergleichen bzw. n-Pentan, n-Hexan, Petrolether und dergleichen. Die Temperatur hängt natürlich zu einem gewissen Grad von den verwendeten
Kohlenwasserstoffen ab; im Allgemeinen liegt sie zweckmässigerweise in einem Bereich von etwa Raumtemperatur bis etwa 100°C.
Beispielsweise kann man so vorgehen, dass man Entacapone unter Erhitzen in Toluol löst und die Lösung in auf etwa 95°C erhitztes n-Heptan gibt, wobei sofort eine Kristallisation eintritt. Dabei kann man rohes oder aufgereinigtes Entacapone einsetzen. Der kristallisierte Feststoff der Form C von Entacapone kann durch Filtration bei etwa 90 °C oder durch Filtration nach Abkühlen auf etwa Raumtemperatur und stehen lassen während mehrerer Stunden, beispielsweise während etwa 14 Stunden, gewonnen werden.
Die kristalline Form D von Entacapone kann erfindungsgemäss dadurch hergestellt werden, dass man Entacapone a) in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel löst und diese Lösung in Wasser oder ein gemischtwässriges System gibt, wobei sofort eine Kristallisation eintritt; oder b) in einem polaren aprotischen oder alkoholischen Lösungsmittel löst und diese Lösung zu einem mit diesem Lösungsmittel mischbaren aliphatischen Kohlenwasserstoff, in welchem Entacapone nicht löslich ist, gibt; oder c) in einem nicht sauren Lösungsmittel oder einem Losungsmittelgemisch mit mindestens einer nicht sauren Komponente in Gegenwart einer starken Säure kristallisiert.
Für die beiden Verf hrensvarianten a) und b) kann man rohes oder aufgereinigtes Entacapone einsetzen, nicht jedoch ein E/Z-Gemisch, wie es bei der Knoevenagel-Kondensation von 3 , -Dihydroxy-5-nitro-benzaldehyd und N,N-Diethyl-2-cyano- acetamid anfällt .
Für Verfahrensvariante c) kann man indessen durchaus das Produkt dieser Knoevenagel-Kondensation von 3 , 4-Dihydroxy- 5-nitro-benzaldehyd und N,N-Diethyl-2-cyano-acetamid in situ einsetzen, als E/Z-Isomerengemisch, ohne dass dieses vorgängig isoliert und in seine Bestandteile aufgetrennt werden muss; bei der Behandlung mit einer starken Säure wandelt sich das im Isomerengemisch zu etwa 30% vorhandene Z-Isomere grösstenteils in das E-Isomere um, und das E- Isomere fällt vorwiegend in der polymorphen Form D an.
Als starke Säure für Verfahrensvariante c) verwendet man vorzugsweise Bromwasserstoff; andere hierfür geeignete Säuren sind Chlorwasserstoff, Iodwasserstoff, Schwefelsäure in Gegenwart von Alkalihalogeniden und dergleichen.
Zweckmässigerweise erfolgt die Kristallisation zu Form D gemäss Verfahrensvariante a) in einem Gemisch von Wasser und mindestens einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, vorzugsweise in THF/Wasser, Aceton/Wasser, Aceton/DMSO/Wasser, n-Propanol/Wasser, gemäss Verfahrensvariante b) in einem Gemisch von einem polar aprotischen oder alkoholischen organischen Lösungsmittel und einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, vorzugsweise THF/Hexan oder Isopropanol/Hexan, und gemäss
Verfahrensvariante c) durch Säurebehandlung in einem nicht sauren Lösungsmittel oder einem Gemisch organischer Lösungsmittel mit mindestens einer nicht sauren Komponente, vorzugsweise in Toluol/Acetonitril oder Toluol/Acetonitril/Essigsäure .
Verfahrensvariante c) ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser Verfahrensvariante c) verwendet man als starke Säure Bromwasserstoff und als
Losungsmittelgemisch Toluol/Acetonitril/Essigsäure .
Die Temperatur hängt natürlich zu einem gewissen Grad von der zur Anwendung gelangenden Verfahrensvariante und dem verwendeten Reaktionsmedium ab; im Allgemeinen liegt sie zweckmässigerweise in einem Bereich von etwa -10°C bis etwa 30 °C, für das im Zusammenhang mit Verfahrensvariante b) erwähnte System Isopropanol/Hexan indessen in einem Bereich von etwa 0°C bis etwa 68 °C.
Wie weiter oben erwähnt, kann man gemäss Verfahrensvariante c) für die Herstellung der polymorphen Form D von Entacapone als Ausgangsmaterial das Produkt einer Knoevenagel-Kondensation von 3 , 4-Dihydroxy-5-nitro- benzaldehyd und N,N-Diethyl-2 -cyano-acetamid in situ einsetzen. Diese Knoevenagel-Kondensation kann man erfindungsgemäss dadurch verbessern, dass man als
Katalysator Diethylamin/Essigsäure verwendet . Dies hat gegenüber dem in der Kondensation gemäss Stand der Technik verwendeten Katalysator Piperidin/Essigsäure den Vorteil, dass sich eine nur sehr schwierig zu entfernenden Verunreinigung, nämlich die dem Entacapone entsprechende Verbindung, jedoch mit Piperidino- anstatt Diethylaminogruppe, nicht bilden kann.
Weiterhin kann man diese Knoevenagel-Kondensation erfindungsgemäss dadurch verbessern, dass man das eingesetzte N,N-Diethyl-2 -cyano-acetamid durch Umsetzung von Cyanessigsäure mit Diethylamin in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid herstellt . Dies ist gegenüber herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von N,N-Diethyl-2- cyano-acetamid insofern vorteilhaft, als niedrige Ausbeuten bzw. der Einsatz relativ teurer Chemikalien (wie 2-Chlor- N,N-diethylacetamid oder Butyllithium) bzw. in technischem Massstab nur mit Mühe realisierbare Bedingungen (wie -70 °C) vermieden werden und dass das Produkt ohne vorhergehende Reinigung in die Knoevenagel-Kondensation eingesetzt werden kann, wodurch das Verfahren bei geringerem Energiebedarf (keine Notwendigkeit einer Hochvakuumdestillation) und
weniger Abfallprodukten wesentlich vereinfacht wird und hohe Ausbeuten liefert.
Schliesslich kann man die Knoevenagel-Kondensation erfindungsgemäss dadurch verbessern, dass man den eingesetzten 3 , 4-Dihydroxy-5-nitro-benzaldehyd durch Demethylierung von 5-Nitrovanillin mittels AlCl3/Pyridin in Chlorbenzol herstellt. Der so erhaltene 3 , 4-Dihydroxy-5- nitro-benzaldehyd fällt in hoher Ausbeute an, und seine gute Reinheit erlaubt es, dass er als Rohprodukt ohne vorangehende Reinigung in die Knoevenagel-Kondensation eingesetzt werden kann.
Die Knoevenagel-Kondensation kann zweckmässigerweise so durchgeführt werden, dass man 3 , 4-Dihydroxy-5- nitrobenzaldehyd, rohes N,N-Diethyl-2-cyanoacetamid, Essigsäure und Diethylamin in Toluol erhitzt, wobei das entstehende Wasser durch azeotrope Destillation mittels eines Wasserabscheiders entfernt wird.
Nach der Knoevenagel-Reaktion (Verhältnis E-/Z-Isomer = 70/30) kann man zweckmässigerweise wie folgt vorgehen: Das Reaktionsgemisch wird mit Acetonitril versetzt, um ölige Bestandteile zu lösen. Die erhaltene Lösung wird nach Behandlung mit Aktivkohle noch heiss in kaltes Toluol getropft, und anschliessend wird mit einer 33 %igen Lösung von HBr in Essigsäure versetzt. Dabei setzt langsam die Isomerisierung ein, wobei der Anteil des E-Isomers auf >. 90% ansteigt. Danach wird die erhaltene Suspension filtriert, und das Rohprodukt wird in einem Gemisch aus 2- Propanol und Wasser geschlämmt . Zur weiteren Reinigung wird das Rohprodukt unter Erwärmen in Aceton/Wasser (10/1) gelöst, und die Lösung wird in ein eiskaltes Gemisch aus Aceton und Wasser (5/95) getropft. Nach Schlämmung des Feuchtproduktes in Wasser erhält man das Entacapone in einer einheitlichen polymorphen Form und in einer HPLC- Reinheit von 99.7%.
Eine Untersuchung der polymorphen Formen während des Prozesses hat ergeben, das bereits nach der ersten Fällung aus kaltem Toluol die neue polymorphe Form D, ev. teilweise im Gemisch mit der neuen Form C, vorliegt. Daneben kann sich die Form D bei der Schlämmung aus 2-Propanol/Wasser in ein Gemisch der Formen C und D umwandeln. Bei der letzten Fällung von Entacapone aus Aceton und Wasser wird die nahezu reine polymorphe Form D erhalten. Die Ausbeute beträgt insgesamt >70%.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ihren Umfang jedoch in keiner Weise beschränken.
Beispiel 1: Herstellung* von 3 , 4-Dihvdroxy-5-nitro- benzaldehyd
175.0 g 5-Nitro-vanillin und 135.1 g Aluminiumchlorid wurden in 774.2 g Chlorbenzol suspendiert. Es entstand eine orange-rote Suspension. Anschliessend wurden 319.9 g
Pyridin derart zugetropft, dass die Innentemperatur 25°C nicht überstieg. Nach der Zugabe erhielt man eine tiefrote Suspension, die auf eine Innentemperatur von 70-80°C erhitzt wurde. Nach vollständigem Umsatz wurde das Reaktionsgemisch langsam mit einer Lösung aus 525 g Wasser und 603.75 g 32%iger Salzsäure (halbkonzentrierte Salzsäure) versetzt. Während der Hydrolyse lag zunächst ein tiefrotes zweiphasiges Gemisch vor, aus dem gegen Ende der Hydrolyse ein gelber Feststoff ausfiel. Nach vollständiger Zugabe der halbkonzentrierten Salzsäure wurde die
Suspension im Vakuum auf die Hälfte aufkonzentriert . Anschliessend wurde die Suspension mit 475 g Wasser versetzt und zum Sieden erhitzt. Dabei löste sich der Feststoff. Nach 5-10 min unter Rückfluss liess man die Lösung langsam abkühlen, worauf ein Feststoff ausfiel. Die Suspension wurde auf 20-25 °C gekühlt, bei dieser Temperatur gerührt und anschliessend abgesaugt . Der Feststoff wurde mit 1000 g Wasser gewaschen und bei 60°C im Vakuum getrocknet (Ausbeute: 152.47 g) .
Beispiel 2: Herstellung- von N,N-Diethyl-2 -cyano-acetamid 25.0 g Cyanessigsäure wurden in 163.08 g Ethylacetat gelöst. Zu der erhaltenen farblosen Lösung gab man langsam 21.70 g Diethylamin derart zu, dass die Innentemperatur 25 °C nicht überstieg. Anschliessend wurde eine Lösung aus 61.10 g Dicyclohexylcarbodiimid in 54.06 g Ethylacetat zugetropft, wobei langsam ein Feststoff ausfiel. Nach der Zugabe wurde die Suspension über Nacht bei 35-40°C gerührt. Nach beendeter Reaktion wurde die Suspension auf 20-25°C gekühlt und abgesaugt. Den Feststoff wusch man mit 64.87 g Ethylacetat nach. Die vereinigten Filtrate wurden im Vakuum aufkonzentriert , wobei ein Feststoff ausfiel. Die Suspension nahm man in 45.05 g Ethylacetat auf, rührte bei
20-25°C, filtrierte den Feststoff ab und wusch mit 45.05 g Ethylacetat nach. Die vereinigten Filtrate wurden erneut im Vakuum eingeengt. Den Rückstand nahm man in 18.02 g Ethylacetat auf, filtrierte, wusch mit 13.52 g Ethylacetat nach und engte das Filtrat im Vakuum ein. Das so erhaltene Rohprodukt wurde anschliessend im Vakuum destilliert (Dampftemperatur 107-110°C, Druck 4xl0"3-2xl0"2 Torr) . Man erhielt in der Hauptfraktion 39.25 g (89%) 2-Cyano- essigsäurediethylamid .
Beispiel 3 : Herstellung von Entacapone in der polymorphen Form D
3.1. Knoevenagel-Kondensation und anschliessende Isomerisierung
Ein Gemisch aus 120 g 3 , 4-Dihydroxy-5-nitro-benzaldehyd, 94.56 g N,N-Diethyl-2-cyano-acetamid, 3.76 g Essigsäure und 4.58 g Diethylamin in 432 g Toluol wurden am Wasserabscheider erhitzt. Nach nahezu vollständigem Umsatz (E/Z- Isomerenverhältnis = 70/30) gab man 109 g Acetonitril und 38.4 g Aktivkohle zu und erhitzte 0.5-4 h unter Rückfluss. Die Suspension filtrierte man noch heiss über
14.0 g Celite und wusch anschliessend den Feststoff mit
66.1 g Acetonitril nach. Die Lösung wurde in eine Vorlage mit 432 g Toluol gegeben. Die Temperatur sollte dabei 20 °C nicht übersteigen. Nach vollständiger Zugabe gab man 43.2 g einer 33 %igen HBr-Lösung in Essigsäure zu und liess das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur rühren. Anschliessend wurde die Suspension auf 0-5°C gekühlt und abgesaugt. Das feuchte Rohprodukt wurde in einem Gemisch aus 67.2 g
Isopropanol und 100.8 g Wasser geschlämmt und mit 200 g Wasser gewaschen. Die Ausbeute betrug 143.21 g (73.8% gehaltskorrigiert) .
3.2. Herstellung des Entacapone in der polymorphen Form D
Vorschrift 1: 131.72 g des unter 3.1. erhaltenen Produktes wurden in 381.8 g Aceton und 38.2 g Wasser unter Erhitzen
auf 58 °C gelöst. Diese Lösung gab man noch heiss zu einer kalten (0°C) Mischung aus 1211.2 g Wasser und 37.5 g Aceton sowie 0.3 g Entacapone (polymorphe Form D) derart zu, dass die Innentemperatur bei 0-12 °C gehalten wurde. Anschliessend wurde die Suspension abgesaugt und das
Produkt in 1300 g Wasser 5-10 min bei 0°C geschlämmt. Es wurde erneut filtriert und das Produkt mit 130 g Wasser gewaschen. Die Ausbeute betrug 126.45 g (95.9% gehaltskorrigiert) .
Vorschrift 2 : 5.00 g des unter 3.1. erhaltenen Produktes wurden in 14.3 g THF in einem Rundkolben bei Siedetemperatur gelöst. Diese Lösung wurde noch heiss, bei einer Temperatur knapp unter dem Siedepunkt, in 124 g Eiswasser gegossen, danach wurde der Rundkolben mit 4.0 g THF nachgespült und diese Lösung ebenfalls zum Eiswasser gegeben. Die Suspension wurde bei einer Innentemperatur von 10°C abfiltriert, der Filterkuchen mit 15 g Eiswasser gewaschen und 15 h bei 50 °C getrocknet. Die Ausbeute betrug 4.93 g (97.7% gehaltskorrigiert).
Vorschrift 3 : 5.00 g des unter 3.1. erhaltenen Produktes wurden in 16.7 g THF in einem Rundkolben bei Siedetemperatur gelöst. Diese Lösung wurde noch heiss, bei einer Temperatur knapp unter dem Siedepunkt, in 86.4 g n- Hexan (Innentemperatur 3°C) gegossen, danach wurde der Rundkolben mit 4.1 g THF nachgespült und diese Lösung ebenfalls zur n-Hexan-Suspension gegeben. Die Suspension wurde bei einer Innentemperatur von 10 °C abfiltriert und das Rohprodukt bei 50 °C getrocknet. Die Ausbeute betrug 4.89 g (97.3% gehaltskorrigiert).
Vorschrift 4 : 5.00 g des unter 3.1. erhaltenen Produktes wurden in 41.4 g Isopropanol bei Siedetemperatur gelöst. Diese Lösung wurde auf 68°C abgekühlt und in 126.0 g n-
Hexan (Innentemperatur 68 °C) gegossen. Die Suspension wurde sofort abfiltriert und der Filterkuchen 20 h bei 50°C
getrocknet. Die Ausbeute betrug 4.08 g (83.2% gehaltskorrigiert) .
Vorschrift 5 : 5.00 g des unter 3.1. erhaltenen Produktes wurden in 12.0 g n-Propanol bei Siedetemperatur gelöst. Diese Lösung wurde noch heiss, bei einer Temperatur knapp unter dem Siedepunkt, in 40.0 g Eiswasser gegossen. Die Suspension wurde bei einer Innentemperatur von 23 °C abfiltriert, der Filterkuchen mit 10 g Eiswasser gewaschen und 15 h bei 70 °C getrocknet. Die Ausbeute betrug 4.64 g (93.1% gehaltskorrigiert).
Beispiel 4 : Herstellung von Entacapone in der polymorphen Form C
5.00 g Entacapone wurden in 189.3 g Toluol unter Erhitzen gelöst und bei 95°C in 267 g heisses n-Heptan gegeben. Dabei setzte sofort eine Kristallisation ein. Die Hälfte der Suspension wurde bei 90 °C heiss filtriert. Man erhielt 2.23 g Entacapone in der polymorphen Form C. Die zweite
Hälfte der Suspension wurde auf Raumtemperatur gekühlt und nach 14 h abfiltriert. Man erhielt 2.57 g Entacapone, ebenfalls in der polymorphen Form C.