Beschreibung
Fahrradsattel mit einer Schutzhülle
Die Erfindung betrifft einen Fahrradsattel mit einer Schutzhülle. Die Schutzhülle dient insbesondere dazu, den Fahrradsattel vor Regen, Schnee und dgl . zu schützen.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedenartige Schutzhül- len bekannt. Diese werden vom Benutzer entweder getrennt vom Fahrrad mitgeführt und bei Bedarf über den trockenen oder nassen Sattel gestülpt oder sie werden unterhalb des Fahrradsattels verstaut. Falls der Benutzer die Schutzhülle getrennt vom Fahrrad mitführt, kann es dazu kommen, dass er sie vergisst oder verliert. Falls er sie unterhalb des Fahrradsattels verstaut, ist die Schutzhülle nachteiligerweise nicht gegen Diebstahl wirksam gesichert.
Man könnte nun daran denken, zur wirksamen Diebstahlsicherung einen abschließbaren Behälter am Fahrrad anzubringen. Das ist aber einerseits aufwändig und wirkt andererseits einer raschen Trocknung einer darin aufgenommenen nassen Schutzhülle entgegen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein Fahrradsattel angegeben werden, der einfach und zuverlässig vor Witterungseinflüssen und dgl. geschützt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen 2 bis 34
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Fahrradsattel mit einer Schutzhülle vorgesehen, welche eine aus einem wasserundurchlässigen Material hergestellte, an die Kontur des Fahrradsat- tels angepasste Hülle mit einem hinteren und einem vorderen Ende aufweist, in deren umlaufendem Saum eine dehnbare Schnur vorgesehen ist, so dass die Hülle in einem über den Fahrradsattel gestülpten Zustand durch den Zug der gedehnten Schnur gehalten ist, wobei die Hülle mittels eines daran angebrachten Befestigungsmittels diebstahlsicher mit dem Fahr- radsattel verbunden ist. - Indem die Hülle diebstahlsicher mit dem Fahrradsattel verbunden ist, wird sichergestellt, dass sie stets zur Benutzung bereitsteht. Sie kann nicht vergessen oder verloren werden. Unter einer "diebstahlsicheren" Verbindung wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Ver- bindung verstanden, die nur unter Zerstörung der Schutzhülle vom Fahrradsattel getrennt werden kann. Eine unter Zerstörung vom Fahrradsattel gelöste Schutzhülle kann nicht ohne weiteres mehr an einem anderen Fahrradsattel diebstahlsicher angebracht werden. Unter einer an die "Kontur" des Fahrradsattels angepassten Hülle wird ein Hülle verstanden, die so bemessen ist, dass sie auf im Wesentlichen alle marktgängigen Fahrradsättel passt. Die Hülle ist also ausreichend groß geschnitten. Sie wird durch die dehnbare Schnur im umlaufenden Saum eng anliegend an den Fahrradsattel gehalten.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Hülle aus Polyamid herzustellen. Aus dem vorgenannten Material lassen sich ohne weiteres geeignete Gewebe herstellen, welche preiswert verfügbar sind und außerdem wasserabweisende Eigenschaften ha- ben .
Desweiteren kann die Hülle an ihrer dem Fahrradsattel zugewandten Innenseite mit einer wasserundurchlässigen, Vorzugs-
weise aus Polyurethan hergestellten, Kunststoffschicht beschichtet sein. Damit wird eine vollständige Wasserundurchlässigkeit der Hülle gewährleistet. Indem die wasserundurchlässige Kunststoffschicht an der Innenseite der Hülle vorge- sehen ist, kann sie auch in einer anderen, das Design der Außenseite der Hülle nicht störenden Farbe hergestellt sein. Das schafft Freiheiten in der Färb- und Designgestaltung der Außenseite. D. h. es können verschiedenartig gestaltete, insbesondere aus Polyamidfasern hergestellte, Hüllen an ihrer Innenseite jeweils mit der gleichen wasserundurchlässigen Beschichtung beschichtet werden. Damit kann unter Aufrechterhaltung der Wasserundurchlässigkeit der Hülle schnell und einfach deren Design und an den jeweiligen Geschmack der Benutzer angepasst werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Enden der dehnbaren Schnur zur Ausbildung einer ersten ringartigen Struktur miteinander verbunden. Die dehnbare Schnur ist in diesem Fall nach Art eines Gummizugs ausgeführt, welche eine Öffnung der Hülle zusammenzieht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Befestigungsmittel eine weitere Schnur auf, welche mittels eines Verbindungsmittels zu einer zweiten ringartigen Struktur irreversi- bei verbunden und damit unlösbar am Fahrradsattel angebracht ist. Das Verbindungsmittel kann eine die beiden Enden der weiteren Schnur verbindende Hülse sein. Bei der Hülse kann es sich zweckmäßigerweise um eine verquetschte Metallhülse, eine verschweißte oder mit Spreizhacken versehene Hülse handeln. Die Hülse kann aus Kunststoff hergestellt sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, die beiden Enden der weiteren Schnur mit einem anderen geeigneten Verbindungsmittel irreversibel so zu verbinden, dass die zweite ringartige Struktur
nur durch Zerstörung geöffnet werden kann. Das Verbindungsmittel kann auch ein am einen Ende der weiteren Schnur angebrachtes Steckelement und ein am anderen Ende der weiteren Schnur angebrachtes korrespondierendes Steckgegenelement um- fassen, wobei das Steckelement unlösbar mit dem Steckgegenelement verbindbar ist.
Nach einer weiteren besonderes vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verbindungsmittel zwei in eine Un- terseite des Fahrradsattels eingearbeitete Befestigungselemente zur irreversiblen Befestigung der beiden Enden der weiteren Schnur umfasst. In diesem Fall bildet also eine beispielsweise aus Kunststoff hergestellte die Unterseite des Sattels bildende Trägerstruktur bzw. -platte einen Bestand- teil des Verbindungsmittels. Jede der Befestigungselemente kann eine Ausnehmung zum Einstecken eines Endes der weiteren Schnur aufweisen, welche mit einer einem Herausziehen der weiteren Schnur entgegenwirkenden Haltestruktur versehen ist. Bei der Haltestruktur kann es sich beispielsweise um von der Innenwand der Ausnehmung vorspringende Spreizhaken handeln. Die vorgeschlagenen Befestigungselemente können ohne großen Aufwand in einstückiger Ausbildung mit der Trägerplatte aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, die Befestigungselemente als separate Bauteile auszuführen, welche beispielsweise erst nach der Herstellung in an der Trägerplatte vorgesehene Durchbrüche eingesetzt und damit beispielsweise durch ein selbstschneidendes Gewinde oder durch eine Schweißverbindung verbunden werden. In diesem Fall sind die Befestigungselemente beispielsweise als Hülsen ausgeführt, welche an ihrer Außenseite ein Gewinde aufweisen und an der Innenseite mit den vorgenannten Spreizhaken versehen sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die weitere Schnur durch einen Abschnitt des Saums oder durch einen weiteren Saum geführt. Der weitere Saum erstreckt sich zweckmäßigerweise lediglich über einen Abschnitt des hinteren Endes der Hülle.
Die Länge der weiteren Schnur kann so gewählt sein, dass damit die Schutzhülle in einem zusammengeknüllten Zustand anliegend an die Unterseite des Fahrradsattels gehalten wird. Das ermöglicht ein einfaches und sicheres Verstauen der
Schutzhülle. Die Schutzhülle wird bei der vorgeschlagenen Unterbringung von Fahrtwind umspült und schnell getrocknet. Bei Regen ist die Schutzhülle durch den darüber befindlichen Sattel geschützt. Es entfällt die Notwendigkeit des Vorsehens eines besonderen Gehäuses zur Aufnahme der Schutzhülle.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die weitere Schnur dehnbar ist. Das erleichtert das Überstülpen der Schutzhülle auf den Fahrradsattel. Abgesehen davon wird durch diese Maßnahme die Schutzhülle stets straff gespannt auf dem Fahrradsattel gehalten. Schließlich können bei einer dehnbaren Ausbildung der weiteren Schnur Fertigungstoleranzen hinsichtlich der Länge der weiteren Schnur großzügiger ausgelegt werden. Die Schnur und/oder die weitere Schnur sind zweckmäßigerweise aus einer Gummischnur gebildet. Derartige Gummischnüre sind herkömmlich verfügbar und preiswert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die weitere Schnur an der Unterseite durch eine den Fahrradsattel aufnehmende Stützstruktur geführt ist. Bei der Stützstruktur handelt es sich um aus Metall hergestellte Streben und/oder Federn, welche ein Sattelrohr mit der plattenartigen, meist
aus Kunststoff hergestellten, Trägerplatte bzw. -Struktur verbinden.
An der Unterseite des Fahrradsattels kann ferner auch ein Haltebügel zum Halten der Schutzhülle im zusammengeknüllten Zustand vorgesehen sein. Der Haltebügel kann Bestandteil der Stützstruktur sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Befestigungsmittel eine an der Hülle angebrachte Lasche aufweist, welche an der Unterseite des Fahrradsattels fest angebracht ist. Die Lasche kann aus dem Material der Hülle gebildet und in einstückiger Ausbildung damit hergestellt sein. An einem freien Ende der Lasche kann eine Verbindungsstruktur zum irreversiblen Befestigen an einer an der Unterseite des
Fahrradsattels vorgesehenen korrespondierenden Verbindungsgegenstruktur vorgesehen sein. Bei der Verbindungsstruktur kann es sich beispielsweise um mit der Lasche verschweißte Druckknöpfe handeln, welche unlösbar in einer zur Aufnahme der Druckknöpfe geeigneten Verbindungsgegenstruktur am Fahrradsattel befestigt werden können. Das freie Ende der Lasche kann aber auch an der Unterseite in den Fahrradsattel eingearbeitet, angetackert, damit verschweißt oder verklebt sein. Die Lasche kann auch zwischen der Trägerstruktur und einer darauf aufgebrachten Polsterung bzw. Satteldecke unlösbar eingeklemmt sein. Zu diesem Zweck können zum Anbringen der Satteldecke einer Trägerstruktur vorgesehene Klemme genutzt werden. In diesem Fall kann die Lasche einen Durchbruch aufweisen, mit dem die Lasche in eine der Klemmen vor deren Ver- bindung gelegt wird. Unter dem Begriff "Unterseite" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein hinterer Randabschnitt eines umlaufenden Rands des Fahrradsattels verstanden. Die Lasche kann auch im hinteren Randabschnitt in den
Fahrradsattel eingearbeitet sein. Die Lasche kann - ähnlich wie die weitere Schnur - aus einem dehnbaren Material, beispielsweise einem breiten Gummiband, Gummizug oder dgl., hergestellt sein.
Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Hülle an die Kontur des Fahrradsattels derart angepasst, dass deren hinteres Ende breit und das vordere Ende spitz zulaufend ausgebildet ist. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das Befestigungsmittel am hinteren Ende der Hülle angebracht ist. Das ermöglicht ein besonders einfaches Verstauen der Hülle innerhalb einer unterhalb des Fahrradsattels vorgesehenen Stützstruktur.
Die Schutzhülle kann nach einer weiteren Ausgestaltung eine falt- oder deformierbare Haube bzw. Hülle aufweisen, an der zumindest eine Kordel mit einer Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Hülle an einem Strukturteil am Zweiradsattel oder in der Nähe des Zweiradsattels angeordnet ist, die zum Fixieren eines über die Befestigungseinrichtung vorstehenden freien Endes der Kordel ein Fixierelement derart aufweist, dass die Kordel nach dem Fixieren des Endes eine das Strukturteil umschließbare Schlaufe bildet.
Durch diese Maßnahme ist eine speziell an die Geometrie des zur Befestigung ausgewählten Strukturteiles nicht mehr erforderlich, da durch entsprechende Länge des freien Endes der Kordel der Umfang der Schlaufe und damit auch der Umfang des zu umschlingenden Strukturteiles entsprechend variabel sein kann .
Vorzugsweise ist die Befestigungseinrichtung verschiebbar an der Kordel angeordnet. Auf diese Weise ist der Durchmesser
der Schlaufe durch Verschieben der Befestigungseinrichtung veränderbar, so dass die Schlaufe zugezogen werden kann und am Strukturteil gegen Verrutschen gesichert ist.
Insbesondere umfasst die Befestigungseinrichtung ein hülsen- förmiges Teil, durch das die Kordel hindurchgeführt ist. Dies ermöglicht ein einfaches Verschieben der Befestigungseinrichtung entlang der Kordel. Kordel und Befestigungseinrichtung können dabei so aufeinander abgestimmt werden, dass ein Ver- schieben nur mit einem Kraftaufwand möglich ist, der größer ist als die durch beim Hantieren mit der Hülle oder durch Erschütterungen auf die Befestigungseinrichtung ausgeübten Kräfte, so dass die Schlaufe eng um das Strukturteil geschlungen werden kann und in diesem zusammengezogenen Zustand verbleibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine elastisch dehnbare Kordel vorgesehen. Da sich deren Durchmesser bei Ausüben einer Zugkraft verringert, ist sowohl eine leichte Verschiebbarkeit der Befestigungseinrichtung als auch ein hoher Kraftschluss zwischen Befestigungseinrichtung und Kordel ermöglicht.
Vorzugsweise ist als Fixierelement eine Klemme vorgesehen, die zwei zueinander schwenkbare und in Klemmposition gegenseitig verrastbare Klemmschenkel umfasst, zwischen die das freie Ende der Kordel eingelegt werden kann. Insbesondere ist einer der Klemmschenkel starr mit dem hülsenförmigen Teil verbunden, wobei an seinem vom hülsenförmigen Teil abgewand- ten Ende der andere Klemmschenkel schwenkbar angeordnet ist. Dieser weist einen Rasthaken, der im geschlossenen Zustand einen in einer Öffnung am starr mit der Hülse verbundenen Klemmschenkel angeordneten Vorsprung hintergreift. Dies er-
möglicht ohne die Verwendung eines Werkzeuges eine besonders einfache irreversible Fixierung des freien Endes der Kordel in der Befestigungseinrichtung und damit eine besonders diebstahlsichere Befestigung der Schutzhülle am Strukturteil.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als Fixierelement eine Klemmhülse vorgesehen, die an ihren insbesondere einen kegelstumpfförmigen Hohlraum begrenzenden Innenwänden mit zumindest einem in den Hohlraum in Richtung zum sich verjüngenden Ende hineinragenden Zahn versehen ist. Auf diese Weise kann die Kordel an der größeren Öffnung in die Klemmhülse eingeführt, durch diese hindurchgefädelt und durch Zug in Gegenrichtung arretiert werden.
Um ein einfaches Hindurchfädeln zu ermöglichen, ist die Kordel an ihrem freien Ende in einer vorteilhaften Weiterbildung sich konisch verjüngend versteift.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind an der Hülle zwei Kordeln angeordnet, die jeweils mit einer Befestigungseinrichtung versehen sind. Dies ermöglicht die Befestigung der Schutzhülle an den unter der Sitzfläche des Zweiradsattels befindlichen Sattelstreben.
Dabei sind vorzugsweise die zwei Kordeln zwischen den Befestigungseinrichtungen und der Hülle durch eine verschiebbare Federklemme geführt. Dies verhindert zuverlässig, dass die unter der Sitzfläche verstaute Hülle nach unten fällt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist es auch möglich, dass das Befestigungsmittel aus einem Kabelbinder gebildet ist. Ein solcher Kabelbinder ist kostengünstig verfügbar. Er kann nur durch Zerstörung vom Fahrradsattel gelöst werden.
Schließlich ist es auch möglich an der Hülle lediglich eine, vorzugsweise dehnbar ausgebildete, Schnur anzubringen, welche an ihrem freien Ende beispielsweise unter Verwendung einer der vorgenannten Verbindungsmittel diebstahlsicher mit dem Fahrradsattel verbunden ist. In diesem Fall ist das an der Hülle befestigte Ende der Schnur derart befestigt, dass es ohne eine Zerstörung der Schutzhülle davon nicht gelöst werden kann .
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Untersicht auf ein erstes Ausführungsbei- spiel einer Schutzhülle,
Fig. 2 eine erste Ausgestaltung eines Verbindungsmittels,
Fig. 3 eine zweite Ausgestaltung eines Verbindungsmittels,
Fig. 4 eine dritte Ausgestaltung eines Verbindungsmittels .
Fig. 5 eine Untersicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schutzhülle,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Fahrradsattels mit der Schutzhülle gemäß Fig. 5,
Fig. 7 eine Untersicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel einer Schutzhülle,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Fahrradsattels mit der Schutzhülle gemäß Fig. 7,
Fig. 9 eine Untersicht auf ein viertes Ausführungs- beispiel einer Schutzhülle,
Fig. 10 eine Seitenansicht eines Fahrradsattels mit der Schutzhülle gemäß Fig. 9,
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht eines hinteren Endes eines Fahrradsattels gemäß der vorhergehenden Ausführungsbeispiele,
Fig. 12 und 13 einen Zweiradsattel mit einer über die Sitzfläche gestülpten bzw. unter der Sitzfläche verstauten Hülle einer Schutzhülle gemäß der Erfindung jeweils in einer Prinzipdarstellung,
Fig. 14 die erfindungsgemäße Schutzhülle in einer Draufsicht auf die Öffnung der Haube,
Fig. 15 und 16 eine Seitenansicht bzw. eine Draufsicht auf die Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Schutzhülle an einem Strukturteil am Sattel und
Fig. 17 und 18 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung in einer Endmontageposition sowie in einem Längsschnitt .
Fig. 1 zeigt eine Sicht auf eine Unterseite einer allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Schutzhülle für einen Fahrradsattel. Die Schutzhülle 1 besteht aus einer der Kontur des Fahrradsattels angepassten Hülle 2 mit einem breiten hin- teren Ende El und einem spitz zulaufenden vorderen Ende E2.
In einem umlaufenden Saum 3 ist eine dehnbare Schnur 4 vorgesehen, deren Enden mit einander nach Art eines Gummizugs verbunden sind. Am hinteren Ende El der Hülle 2 ist eine allgemein mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnetes Befestigungsmittel zur diebstahlsicheren Verbindung der Hülle 2 mit dem (hier nicht gezeigten) Fahrradsattel angebracht.
Die Hülle 2 ist beispielsweise aus einem Polyamidgewebe hergestellt, welches an seiner dem Sattel zugewandten Innenseite 6 mit einer aus Polyurethan hergestellten Kunststoffschicht versiegelt sein kann.
Bei dem in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispielen ist das Befestigungsmittel 5 aus einer weiteren Schnur 7 ge- bildet, welche dehnbar sein kann. Die weitere Schnur 7 ist durch einen am breiten Ende der Hülle 1 vorgesehenen weiteren Saum 8 geführt .
Die beiden Enden der weiteren Schnur 7 können - wie in Fig. 1 schematisch gezeigt ist - mittels einer verquetschten Metallhülse 9 miteinander verbunden sein. Anstelle der Metallhülse können auch andere geeignete Verbindungsmittel vorgesehen sein.
Fig. 2 zeigt eine z. B. aus Kunststoff hergestellte Hülse 10, welche zum Halten der darin eingesteckten Enden der weiteren Schnur 7 mit Spreizhaken 11 versehen ist.
Fig. 3 zeigt eine Doppelhülse 12, welche wiederum mit Spreizhaken 11 versehen ist. Die Spreizhaken 11 verhindern ein Herausziehen der Enden der weiteren Schnur 7.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Befestigungsmittels. Dabei ist das eine Ende der weiteren Schnur mit ei- nem Steckelement 13 und das andere Ende mit einem korrespondierend ausgebildeten Steckgegenelement 14 versehen. Das Steck- 13 sowie das Steckgegenelement 14 können unlösbar miteinander verrastet werden.
Fig. 5 zeigt eine Untersicht eines zweiten Ausführungsbei- spiels der Schutzhülle 1. Fig. 6 zeigt die Schutzhülle gemäß Fig. 5 in ihrem an einem Fahrradsattel 15 montierten Zustand. Dabei sind die beiden Enden der weiteren Schnur 7 in an einer Unterseite 16 des Fahrradsattels 15 vorgesehenen Befestigungselementen 17 irreversibel lösbar befestigt. Bei den Befestigungselementen 17 kann es sich beispielsweise um in die Unterseite 16 eingearbeitete weitere Hülsen handeln. Die wei- teren Hülsen können ähnlich zu den Fig. 2 oder 3 gezeigten Hülsen 10, 12 ausgebildet und mit Spreizhaken versehen sein. Derartige weitere Hülsen können in einstückiger Ausbildung mit in eine die Unterseite 16 bildende, meist aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellte, Tragstruktur hergestellt sein.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine dritte Ausführungsform. Dabei ist das Verbindungsmittel 5 in Form einer am hinteren Ende El der Hülle 2 angebrachten Verbindungslasche 18 ausgeführt. Die Verbindungslasche 18 ist an ihrem freien Ende mit einer Verbindungsstruktur 19 versehen. Es kann sich dabei beispielsweise um eine aus einem flexiblen Material hergestellte aufgeschweißte Kunststoffplatte handeln, welche mit Durchbrüchen 20 versehen ist. Die Verbindungsstruktur 19 kann - wie aus Fig. 8 ersichtlich ist - mittels geeigneter Verbindungselemente 21 an einer Unter- bzw. Rückseite des Fahrradsattels 15 irreversibel befestigt werden. Bei den Verbindungselementen 21 handelt es sich beispielsweise um aus Metall oder Kunststoff hergestellte Spreizelemente, welche irreversibel mit dem Fahrradsattel 15 durch einfaches Einstecken verbunden werden können .
Bei der in den Fig. 9 und 10 gezeigten vierten Ausführungsform ist die VerbindungsStruktur 19 der Lasche 18 im Bereich der Unterseite 16 des Sattels 15 angeschweißt oder verklebt. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Verbindungsstruktur 19 durch eine geeignete Quetschverbindung fest an der Unterseite 16 des Fahrradsattels 15 anzubringen.
Fig. 11 zeigt eine perspektivische Ansicht des Fahrradsattels 15, wobei die Hülle 1 in zusammengeknülltem Zustand unterhalb des Fahrradsattels 15 in einer aus Streben und Federn gebil- deten Stützstruktur 22 gehalten ist.
Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiele nutzen die Stützstruktur 22 zur irreversiblen Befestigung der weiteren dehnbaren Schnur 7. Sie kann dazu durch die Stützstruktur 22 geführt werden. Die Stützstruktur 22 kann dabei auch so ausgeführt sein, dass es sich um eine Haltestruktur für einen Warenkorb oder einen mit dem Sattel über die Stützstruktur 22 verbundenen Warenkorb handelt. Eine Länge der weiteren Schnur ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass die Hülle 2 im über den Fahrradsattel 15 gestülpten Zustand straff gespannt ist.
Gemäß Figur 12 ist ein Zweiradsattel 102 mit seinen beiden Sattelstreben 104, von denen in der Figur nur eine sichtbar ist, an einem Sattelstützrohr 106 eines Zweirades befestigt. Die Sattelstreben 104 tragen gemeinsam mit gegebenenfalls vorhandenen Federn 108 die gepolsterte Sitzfläche 110 des Zweiradsattels 102.
An den Sattelstreben 104 ist die Schutzhülle 120 fixiert, die eine falt- oder deformierbare Hülle 122 umfasst, deren Öffnung 124 einen dehnbaren Zug enthält. An der Hülle 122 ist im Bereich der Öffnung 124 eine Kordel 126 fixiert, die die Sattelstrebe 104 umschlingt und die Hülle 122 mit Hilfe eines Verbindungselementes oder einer Befestigungseinrichtung 130 unverlierbar und unter Reibschluss an der Sattelstrebe 104 befestigt .
Grundsätzlich kann die Schutzhülle 120 auch an einem anderen Strukturteil am Zweiradsattel 102, beispielsweise an den Fe- dern 108, oder an einem in der Nähe des Zweiradsattels 102
befindlichen und unverlierbar mit dem Zweirad verbundenen Strukturteil, beispielsweise an einen fest installierten Fahrradkorb angebracht werden. Diese variable Befestigung der Schutzhülle 120 ist dadurch möglich, dass die Befestigungs- einrichtung 130 verschiebbar auf der Kordel 126 angeordnet ist und auf diese Weise der Durchmesser der von der Kordel gebildeten Schlaufe in weiten Grenzen variierbar ist.
In Fig. 13 ist eine Situation dargestellt, in der die Hülle 122 der Schutzhülle 120 unter die Sitzfläche 110 des Zweiradsattels gesteckt ist.
In der Draufsicht gemäß Fig. 14 ist zu erkennen, dass die Öffnung 124 der Hülle 122 mit einem Hohlsaum 129 versehen ist, in den ein elastisches Zugband eingenäht ist. Am Rand der Öffnung sind zwei Kordeln 126 befestigt, die ebenfalls aus einem elastisch dehnbaren Material bestehen. Kordeln 126 und das im Hohlsaum angeordnete Zugband können grundsätzlich auch durch eine einzige zusammenhängende Schnur gebildet sein.
Die Kordeln 126 sind durch eine verschiebbare und mittels einer Feder arretierbare Federklemme 132 geführt („Tanka"), deren Position, wie dies durch den Doppelpfeil 134 angedeutet ist verändert werden kann.
Jedes der über den Klemmverschluss 132 hinausragenden freien Enden 136 der Kordel 126 ist mit der Befestigungseinrichtung 130 versehen. Diese umfasst ein hülsenförmiges Teil 140, durch das die Kordel 126 hindurchgeführt ist, so dass das freie Ende 36 über die Befestigungseinrichtung 130 vorsteht. Der Innendurchmesser des hülsenförmigen Teiles 140, der Außendurchmesser und die elastische Verformbarkeit der Kordel
126 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Befestigungseinrichtung 130 unter Reibschluss auf der Kordel 126 fixiert ist, jedoch unter Krafteinwirkung hin und her geschoben werden kann, so dass die Länge des freien Endes 136 verändert werden kann .
Am hülsenförmigen Teil 140 ist ein als Klemme ausgebildete Fixierelement 142 angeordnet, das einen beweglichen Klemmschenkel 142a und einen starr mit der Hülse verbundenen Klemmschenkel 142b enthält. Der bewegliche Klemmschenkel 142a ist um einen in der Figur gestrichelt dargestellte Schwenkachse 144 schwenkbar am feststehenden Klemmschenkel 142b angeordnet und trägt einen in der Figur symbolisch dargestellten Rasthaken der einen am feststehenden Klemmschenkel 142b ebenfalls nur symbolisch angedeuteten, in einer Öffnung befindlichen Vorsprung hintergreift, wenn der Klemmschenkel 142a um die Schwenkachse 144 in die Rastposition geschwenkt wird.
Die Befestigung der Schutzhülle 120 an den Sattelstreben des Zweiradsattels oder einem anderen Strukturteil erfolgt nun dadurch, dass das freie Ende 136 der Kordel 126 um die Sattelstrebe bzw. das Strukturteil herumgeschlungen und in die von den Klemmschenkeln 142a, b gebildete Klemme (Fixierele- ment 142) eingelegt, d. h. zurück zur Befestigungseinrichtung 130 geführt, und durch Schwenken des Klemmschenkels 142a in die Rastposition fixiert wird. Dadurch wird eine Schlaufe 128 (Fig. 12, 13) gebildet, die die Sattelstrebe bzw. das Strukturteil umschlingt.
Die reibschlüssige Fixierung der Schlaufe 128 an der Sattelstrebe bzw. dem Strukturteil erfolgt dann dadurch, dass die gesamte Befestigungseinrichtung 130 entlang der Kordel 126
verschoben wird, um den Radius der gebildeten Schlaufe zu verringern.
Da die Kordeln 126 zwischen der Hülle 122 und der Befesti- gungseinrichtung 130 mit Hilfe der Federklemme 132 zusammengeführt werden, bildet die Kordel 126 eine Art Haltestrebe zwischen den beiden Sattelstreben, die verhindert, dass die Schutzhülle 120, wenn sie unter der Sitzfläche des Zweiradsattels verstaut ist, nach unten fallen kann.
Gemäß Fig. 15 ist der feststehende Klemmschenkel 142b über seitliche Streben 148 am hülsenförmigen Teil 140 der Befestigungseinrichtung 130 fixiert. Die Streben 148 tragen an ihrem vom hülsenförmigen Teil 140 abgewandten Ende eine halb- schalenförmige Aufnahme 149b für das in der Figur gestrichelt dargestellte freie Ende 136 der Kordel. Zwischen den beiden Streben 148 verläuft ein an der halbschalenförmigen Aufnahme 149b angeordnete und in der Figur - nicht sichtbar - gestrichelt eingezeichneter Längssteg 150, der den vorstehend er- wähnten Vorsprung für den Rasthaken 154 bildet.
Der schwenkbare Klemmschenkel 142a ist schwenkbar am vom hül- senförmigen Teil abgewandten Ende des feststehenden Klemmschenkels 142b angeordnet und umfasst ebenfalls eine halb- schalenförmige Aufnahme 149a. Als Werkstoff für die Befestigungseinrichtung ist vorzugsweise Kunststoff, insbesondere Polyamid, vorgesehen. Dies ermöglicht die in der Figur dargestellte einfache Ausführungsform, bei der ein Filmscharnier 152 die beiden Klemmschenkel 142a, b zueinander schwenkbar verbindet.
An seinem freien Ende trägt der schwenkbare Klemmschenkel 142a den Rasthaken 154. Diesen Rasthaken 154 hintergreift im
zusammengeklappten Zustand den vom Steg 150 gebildeten Vorsprung, so dass das freie Ende 136 unverrutschbar verklemmt wird. Da sich der Rasthaken 154 im arretierten Zustand in einer zwischen den Streben 148, dem hülsenförmigen Teil 140 und der halbschalenförmigen Aufnahme 149b gebildeten Öffnung
(Aussparung oder Durchbruch) 156 befindet, ist er von außen nicht mehr zugänglich. Die Klemmverbindung kann somit nicht mehr gelöst werden, ohne dabei die gesamte Befestigungsvorrichtung 130 zu zerstören. Auf diese Wiese ist das Risiko ei- nes Diebstahls erheblich verringert, da die Schutzhülle 120 ohne Befestigungseinrichtung 130 für einen möglichen Dieb nur noch wenig Wert besitzt.
In der Draufsicht gemäß Fig. 16 ist deutlich die Aussparung 156 sowie der vom Steg 150 gebildete Vorsprung zu erkennen.
In den Figuren 15 und 16 ist die Befestigungseinrichtung in einem vergrößerten Maßstab dargestellt (etwa 5:1). In einer konkreten Ausführung ist die verfügbare Aussparung demnach so klein, dass es mit üblichen Werkzeugen praktisch nicht möglich ist, die durch Rasthaken 154 und Steg 150 gebildete Verriegelung zerstörungsfrei zu lösen.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 17 umfasst die Fixierein- richtung 142 der Befestigungseinrichtung 130 eine am hülsen- förmigen Teil 140 über einen Steg 178 starr und angeordnete Klemmhülse 180, durch die das freie Ende 136 der Kordel 126 hindurchgefädelt ist. Um ein Hindurchfädeln durch Klemmhülse 180 zu erleichtern, ist das freie Ende 136 mit einem ver- steiften Einfädelkonus 182 versehen, der beispielsweise durch thermische Einwirkung auf die Kordel 126 oder durch ein auf- gepresstes Element gebildet sein kann.
In Figur 18 ist zu erkennen, dass die Klemmhülse 180 einen kegelstumpfförmigen Hohlraum 184 aufweist, dessen größere Öffnung 186 zum Einfädeln der Kordel dient. An der Innenwand der Klemmhülse 180 sind eine Vielzahl von Zähnen 188 angeord- net, die in den Hohlraum 184 hineinragen und in Richtung zum sich verjüngenden Ende des konusförmigen Hohlraumes 184, d. h. zu seiner kleineren Öffnung 190 geneigt sind. Wird nach Hindurchfädeln der Kordel, die in Richtung des Pfeiles 192 erfolgt, ein Zug in entgegengesetzter Richtung ausgeübt, ist die durch die Befestigungseinrichtung 130 gebildete Schlaufe unlösbar, d. h. nur durch Zerstörung der Kordel oder der Befestigungseinrichtung 130 lösbar, fixiert.