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Zum Schutz der Sitzfläche eines
Zweiradsattels gegen Nässe,
Schnee, Sonneneinstrahlung oder Schmutz ist es bekannt, diesen mit
einer haubenartigen Schutzhülle
zu versehen, die im Bedarfsfall über die
Sitzfläche
gezogen und mittels eines in ihren Rand eingearbeiteten elastischen
Zuges zusammengehalten wird. Ein Problem stellt jedoch das Verstauen
der Schutzhülle
dar, wenn sie nass oder schmutzig geworden ist, denn es muss dafür Sorge
getragen werden, dass sie so aufbewahrt wird, dass einerseits andere
Gegenstände
nicht befeuchtet oder verschmutzt werden und dass sie andererseits
auch abtrocknen kann. Nachteilig ist außerdem, dass die Schutzhülle ein
Teil ist, das separat mitgeführt
werden muss und dementsprechend auch häufig vergessen wird. Darüber hinaus
ist auch die Gefahr eines Diebstahles relativ groß.
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Im
DE-Gebrauchsmuster 91 12 136 U1 ist deshalb
eine Schutzhülle
für einen
Zweiradsattel vorgeschlagen worden, die in eine Halterung integriert ist,
die in Form einer Schelle am Sattelstützrohr befestigt werden kann.
Nachteilig an dieser Lösung
ist jedoch, dass am Sattelstützrohr
relativ viel Platz benötigt
wird, der unter Umständen
durch andere am Sattelstützrohr
befestigte (Batterierücklicht,
Schutzblech, Gepäckträger) oder
in das Sattelstützrohr
integrierte Teile (Federstütze),
verbraucht ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe
zu Grunde, eine Schutzhülle
für einen
Zweiradsattel anzugeben, die problemlos an einem Strukturteil am
Fahrradsattel oder in der Nähe
des Zweiradsattels befestigt werden kann, ohne dass hierzu eine
spezielle auf die Abmessungen des zur Befestigung vorgesehenen Strukturteils
abgestimmte Befestigungsvorrichtung erforderlich ist.
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Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
mit einer Schutzhülle
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Die Schutzhülle gemäß der Erfindung
enthält
eine falt- oder deformierbare Haube, an der zumindest eine Kordel
mit einer Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Haube an einem
Strukturteil am Zweiradsattel oder in der Nähe des Zweiradsattels angeordnet
ist, die zum Fixieren eines über
die Befestigungseinrichtung vorstehenden freien Endes der Kordel
ein Fixierelement derart aufweist, dass die Kordel nach dem Fixieren
des Endes eine das Strukturteil umschließbare Schlaufe bildet.
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Durch diese Maßnahme ist eine speziell an die
Geometrie des zur Befestigung ausgewählten Strukturteiles nicht
mehr erforderlich, da durch entsprechende Länge des freien Endes der Kordel
der Umfang der Schlaufe und damit auch der Umfang des zu umschlingenden
Strukturteiles entsprechend variabel sein kann.
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Vorzugsweise ist die Befestigungseinrichtung
verschiebbar an der Kordel angeordnet. Auf diese Weise ist der Durchmesser
der Schlaufe durch Verschieben der Befestigungseinrichtung veränderbar,
so dass die Schlaufe zugezogen werden kann und am Strukturteil gegen
Verrutschen gesichert ist.
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Insbesondere umfasst die Befestigungseinrichtung
ein hülsenförmiges Teil,
durch das die Kordel hindurchgeführt
ist. Dies ermöglicht
ein einfaches Verschieben der Befestigungseinrichtung entlang der Kordel.
Kordel und Befestigungseinrichtung können dabei so aufeinander abgestimmt
werden, dass ein Verschieben nur mit einem Kraftaufwand möglich ist, der
größer ist
als die durch beim Hantieren mit der Haube oder durch Erschütterungen
auf die Befestigungseinrichtung ausgeübten Kräfte, so dass die Schlaufe eng
um das Strukturteil geschlungen werden kann und in diesem zusammengezogenen
Zustand verbleibt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist eine elastisch dehnbare Kordel vorgesehen. Da sich
deren Durchmesser bei Ausüben einer
Zugkraft verringert, ist sowohl eine leichte Verschiebbarkeit der
Befestigungseinrichtung als auch ein hoher Kraftschluss zwischen
Befestigungseinrichtung und Kordel ermöglicht.
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Vorzugsweise ist als Fixierelement
eine Klemme vorgesehen, die zwei zueinander schwenkbare und in Klemmposition
gegenseitig verrastbare Klemmschenkel umfasst, zwischen die das
freie Ende der Kordel eingelegt werden kann. Insbesondere ist einer
der Klemmschenkel starr mit dem hülsenförmigen Teil verbunden, wobei
an seinem vom hülsenförmigen Teil
abgewandten Ende der andere Klemmschenkel schwenkbar angeordnet
ist. Dieser weist einen Rasthaken, der im geschlossenen Zustand
einen in einer Öffnung
am starr mit der Hülse verbundenen
Klemmschenkel angeordneten Vorsprung hintergreift. Dies ermöglicht ohne
die Verwendung eines Werkzeuges eine besonders einfache irreversible
Fixierung des freien Endes der Kordel in der Befestigungseinrichtung
und damit eine besonders diebstahlsichere Befestigung der Schutzhülle am Strukturteil.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist als Fixierelement eine Klemmhülse vorgesehen, die an ihren
insbesondere einen kegelstumpförmigen
Hohlraum begrenzenden Innenwänden
mit zumindest einem in den Hohlraum in Richtung zum sich verjüngenden
Ende hineinragenden Zahn versehen ist. Auf diese Weise kann die
Kordel an der größeren Öffnung in
die Klemmhülse
eingeführt,
durch diese hindurchgefädelt
und durch Zug in Gegenrichtung arretiert werden.
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Um ein einfaches Hindurchfädeln zu
ermöglichen,
ist die Kordel an ihrem freien Ende in einer vorteilhaften Weiterbildung
sich konisch verjüngend versteift.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind an der Haube zwei Kordeln angeordnet, die jeweils
mit einer Befestigungseinrichtung versehen sind. Dies ermöglicht die
Befestigung der Schutzhülle
an den unter der Sitzfläche des
Zweiradsattels befindlichen Sattelstreben.
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Dabei sind vorzugsweise die zwei
Kordeln zwischen den Befestigungseinrichtungen und der Haube durch
eine verschiebbare Federklemme geführt. Dies verhindert zuverlässig, dass
die unter der Sitzfläche
verstaute Haube nach unten fällt.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf
das Ausführungsbeispiel
verwiesen. Es zeigen:
- 1 und 2 einen
Zweiradsattel mit einer über
die Sitzfläche
gestülpten
bzw. unter der Sitzfläche verstauten
Haube einer Schutzhülle
gemäß der Erfindung
jeweils in einer Prinzipdarstellung,
- 3 die erfindungsgemäße Schutzhülle in einer Draufsicht
auf die Öffnung
der Haube,
- 4 und 5 eine Seitenansicht bzw.
eine Draufsicht auf die Befestigungseinrichtung zum Befestigen der
Schutzhülle
an einem Strukturteil am Sattel.
- 6 und 7 eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
in einer Endmontageposition sowie in einem Längsschnitt.
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Gemäß 1 ist ein Zweiradsattel 2 mit
seinen beiden Sattelstreben 4, von denen in der Figur nur
eine sichtbar ist, an einem Sattelstützrohr 6 eines Zweirades
befestigt. Die Sattelstreben 4 tragen gemeinsam mit gegebenenfalls
vorhandenen Federn 8 die gepolsterte Sitzfläche 10 des
Zweiradsattels 2.
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An den Sattelstreben 4 ist
eine Schutzhülle 20 fixiert,
die eine falt- oder deformierbare Haube 22 umfasst, deren Öffnung 24 einen
dehnbaren Zug enthält.
An der Haube 22 ist im Bereich der Öffnung 24 eine Kordel 26 fixiert,
die die Sattelstrebe 4 umschlingt und die Haube 20 mit
Hilfe eines Verbindungselementes oder einer Befestigungseinrichtung 30 unverlierbar
und unter Reibschluss an der Sattelstrebe 4 befestigt.
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Grundsätzlich kann die Schutzhülle 20 auch an
einem anderen Strukturteil am Zweiradsattel 2, beispielsweise
an den Federn 8, oder an einem in der Nähe des Zweiradsattels 2 befindlichen
und unverlierbar mit dem Zweirad verbundenen Strukturteil, beispielsweise
an einen fest installierten Fahrradkorb angebracht werden. Diese
variable Befestigung der Schutzhülle 20 ist
dadurch möglich,
dass die Befestigungseinrichtung 30 verschiebbar auf der
Kordel 26 angeordnet ist und auf diese Weise der Durchmesser der
von der Kordel gebildeten Schlaufe in weiten Grenzen variierbar
ist.
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In 2 ist
eine Situation dargestellt, in der die Haube 22 der Schutzhülle 20 unter
die Sitzfläche 10 des
Zweiradsattels gesteckt ist.
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In der Draufsicht gemäß 3 ist zu erkennen, dass
die Öffnung 24 der
Haube 22 mit einem Hohlsaum 29 versehen ist, in
den ein elastisches Zugband eingenäht ist. Am Rand der Öffnung sind zwei
Kordeln 26 befestigt, die ebenfalls aus einem elastisch
dehnbaren Material bestehen. Kordeln 26 und das im Hohlsaum
angeordnete Zugband können grundsätzlich auch
durch eine einzige zusammenhängende
Schnur gebildet sein.
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Die Kordeln 26 sind durch
eine verschiebbare und mittels einer Feder arretierbare Federklemme 32 geführt („Tanka"), deren Position,
wie dies durch den Doppelpfeil 34 angedeutet ist verändert werden kann.
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Jedes der über den Klemmverschluss 32 hinausragenden
freien Enden 36 der Kordel 26 ist mit der Befestigungseinrichtung 30 versehen.
Diese umfasst ein hülsenförmiges Teil 40,
durch das die Kordel 26 hindurchgeführt ist, so dass das freie
Ende 36 über
die Befestigungseinrichtung 30 vorsteht. Der Innendurchmesser
des hülsenförmigen Teiles 40,
der Außendurchmesser
und die elastische Verformbarkeit der Kordel 26 sind so
aufeinander abgestimmt, dass die Befestigungseinrichtung 30 unter
Reibschluss auf der Kordel 26 fixiert ist, jedoch unter Krafteinwirkung
hin und her geschoben werden kann, so dass die Länge des freien Endes 36 verändert werden
kann.
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Am hülsenförmigen Teil 40 ist
ein als Klemme ausgebildete Fixierelement 42 angeordnet, das einen
beweglichen Klemmschenkel 42a und einen starr mit der Hülse verbundenen
Klemmschenkel 42b enthält.
Der bewegliche Klemmschenkel 42a ist um einen in der Figur
gestrichelt dargestellte Schwenkachse 44 schwenkbar am
feststehenden Klemmschenkel 42b angeordnet und trägt einen
in der Figur symbolisch dargestellten Rasthaken der einen am feststehenden
Klemmschenkel 42b ebenfalls nur symbolisch angedeuteten,
in einer Öffnung
befindlichen Vorsprung hintergreift, wenn der Klemmschenkel 42a um
die Schwenkachse 44 in die Rastposition geschwenkt wird.
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Die Befestigung der Schutzhülle 20 an
den Sattelstreben des Zweiradsattels oder einem anderen Strukturteil
erfolgt nun dadurch, dass das freie Ende 36 der Kordel 26 um
die Sattelstrebe bzw. das Strukturteil herumgeschlungen und in die
von den Klemmschenkeln 42a, b gebildete Klemme (Fixierelement 42)
eingelegt, d. h. zurück
zur Befestigungseinrichtung 30 geführt, und durch Schwenken des Klemmschenkels 42a in
die Rastposition fixiert wird. Dadurch wird eine Schlaufe 28 (1, 2) gebildet, die die Sattelstrebe bzw.
das Strukturteil umschlingt.
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Die reibschlüssige Fixierung der Schlaufe 28 an
der Sattelstrebe bzw. dem Strukturteil erfolgt dann dadurch, dass
die gesamte Befestigungseinrichtung 30 entlang der Kordel 26 verschoben
wird, um den Radius der gebildeten Schlaufe zu verringern.
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Da die Kordeln 26 zwischen
der Haube 22 und der Befestigungseinrichtung 30 mit
Hilfe der Federklemme 32 zusammengeführt werden, bildet die Kordel 26 eine
Art Haltestrebe zwischen den beiden Sattelstreben, die verhindert,
dass die Schutzhülle 20, wenn
sie unter der Sitzfläche
des Zweiradsattels verstaut ist, nach unten fallen kann.
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Gemäß 4 ist der feststehende Klemmschenkel 42b über seitliche
Streben 48 am hülsenförmigen Teil 40 der
Befestigungseinrichtung 30 fixiert. Die Streben 48 tragen
an ihrem vom hülsenförmigen Teil 40 abgewandten
Ende eine halbschalenförmige Aufnahme 49b für das in
der Figur gestrichelt dargestellte freie Ende 36 der Kordel.
Zwischen den beiden Streben 48 verläuft ein an der halbschalenförmigen Aufnahme 49b angeordnete
und in der Figur – nicht sichtbar – gestrichelt
eingezeichneter Längssteg 50, der
den vorstehend erwähnten
Vorsprung für
den Rasthaken 54 bildet.
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Der schwenkbare Klemmschenkel 42a ist schwenkbar
am vom hülsenförmigen Teil
abgewandten Ende des feststehenden Klemmschenkels 42b angeordnet
und umfasst ebenfalls eine halbschalenförmige Aufnahme 49a.
Als Werkstoff für
die Befestigungseinrichtung ist vorzugsweise Kunststoff, insbesondere
Polyamid, vorgesehen. Dies ermöglicht
die in der Figur dargestellte einfache Ausführungsform, bei der ein Filmscharnier 52 die
beiden Klemmschenkel 42a, b zueinander schwenkbar verbindet.
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An seinem freien Ende trägt der schwenkbare
Klemmschenkel 42a den Rasthaken 54. Diesen Rasthaken 54 hintergreift
im zusammengeklappten Zustand den vom Steg 50 gebildeten
Vorsprung, so dass das freie Ende 36 unverrutschbar verklemmt wird.
Da sich der Rasthaken 54 im arretierten Zustand in einer
zwischen den Streben 48, dem hülsenförmigen Teil 40 und
der halbschalenförmigen
Aufnahme 49b gebildeten Öffnung (Aussparung oder Durchbruch) 56 befindet,
ist er von außen
nicht mehr zugänglich.
Die Klemmverbindung kann somit nicht mehr gelöst werden, ohne dabei die gesamte
Befestigungsvorrichtung 30 zu zerstören. Auf diese Wiese ist das
Risiko eines Diebstahls erheblich verringert, da die Schutzhülle ohne
Befestigungseinrichtung 30 für einen möglichen Dieb nur noch wenig
Wert besitzt.
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In der Draufsicht gemäß 5 ist deutlich die Aussparung 56 sowie
der vom Steg 50 gebildete Vorsprung zu erkennen.
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In den 4 und 5 ist die Befestigungseinrichtung
in einem vergrößerten Maßstab dargestellt (etwa
5:1). In einer konkreten Ausführung
ist die verfügbare
Aussparung demnach so klein, dass es mit üblichen Werkzeugen praktisch
nicht möglich
ist, die durch Rasthaken 54 und Steg 50 gebildete
Verriegelung zerstörungsfrei
zu lösen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 6 umfasst die Fixiereinrichtung 42 der
Befestigungseinrichtung 30 eine am hülsenförmigen Teil 40 über einen
Steg 78 starr und angeordnete Klemmhülse 80, durch die
das freie Ende 36 der Kordel 26 hindurchgefädelt ist.
Um ein Hindurchfädeln
durch Klemmhülse 80 zu
erleichtern, ist das freie Ende 36 mit einem versteiften
Einfädelkonus 82 versehen,
der beispielsweise durch thermische Einwirkung auf die Kordel 26 oder
durch ein aufgepresstes Element gebildet sein kann.
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In 7 ist
zu erkennen, dass die Klemmhülse 80 einen
kegelstumpfförmigen
Hohlraum 84 aufweist, dessen größere Öffnung 86 zum Einfädeln der Kordel
dient. An der Innenwand der Klemmhülse 80 sind eine Vielzahl
von Zähnen 88 angeordnet,
die in den Hohlraum 84 hineinragen und in Richtung zum sich
verjüngenden
Ende des konusförmigen
Hohlraumes 84, d. h. zu seiner kleineren Öffnung 90 geneigt sind.
Wird nach Hindurchfädeln
der Kordel, die in Richtung des Pfeiles 92 erfolgt, ein
Zug in entgegengesetzter Richtung ausgeübt, ist die durch die Befes tigungseinrichtung 30 gebildete
Schlaufe unlösbar,
d. h. nur durch Zerstörung
der Kordel oder der Befestigungseinrichtung 30 lösbar, fixiert.