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Die Erfindung betrifft ein Klappfahrrad mit einem Rahmen, einer am vorderen Ende des Rahmens vorgesehenen Lagerhülse zur Lagerung einer einarmigen Vorderradgabel sowie eines Lenkers, einer schwenkbar an dem Rahmen angeordneten einarmigen Hinterradschwinge, einem Tretlager mit einer Kraftübertragung auf das Hinterrad, einer schwenkbaren Sattelstange mit einem an ihrem oberen Ende angeordneten Sattel sowie abnehmbaren Rädern.
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Klappfahrräder der genannten Art setzen sich immer mehr durch, insbesondere auch bei Berufspendlern, die verschiedene Fahrtabschnitte im Kraftfahrzeug und auf dem Fahrrad miteinander kombinieren. Ein Hauptproblem dabei ist, das Klappfahrrad auf minimale Abmessungen zu reduzieren, sodass es auch im Kofferraum von kleineren Kraftfahrzeugen bequem untergebracht werden kann.
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Bei bekannten Klappfahrrädern der genannten Art (
CN2825435Y ) werden die Einzelelemente des Fahrrads nach dem Entfernen der Räder gegeneinander geklappt, um die Außenabmessungen des Fahrrads zu reduzieren. Mit einem solchen Mechanismus lassen sich die Außenmaße des zusammengeklappten Fahrrads nicht optimal verkleinern und zum anderen liegen die zusammengeklappten Fahrradteile häufig nicht ausreichend stabil gegeneinander an.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Klappfahrrad der genannten Art derart weiterzubilden, dass sich die Außenabmessungen des Fahrrads im zusammengeklappten Zustand auf ein Minimum reduzieren lassen und die Teile einen kompakten und festen Zusammenhalt bieten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die am vorderen Ende des Rahmens angeordnete Lagerhülse zusammen mit der Vorderradgabel und dem Lenker zumindest teilweise von dem vorderen Ende des Rahmens lösbar ist, dass die gesamte Einheit aus Lagerhülse, Vorderradgabel und Lenker zusammenklappbar ist und dass die zusammengeklappte Einheit in einer an der Oberseite des Rahmens vorgesehenen Führungsbahn in Richtung auf die Sattelstange verschiebbar ist.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion gewährleistet aufgrund ihres Schiebemechanismus eine unkomplizierte Handhabung und eine Reduzierung der Außenmaße auf ein Minimum. Darüber hinaus bietet es im aufgeklappten Betriebszustand eine sichere, starre und kompakte Einheit.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klappfahrrads ist die Lagerhülse, in der die einarmige Vorderradgabel sowie der Lenker gelagert sind, über ein an ihrem oberen Ende vorgesehenes Schwenkgelenk an dem vorderen Ende des Rahmens angelenkt. Aufgrund dieser Konstruktion bleibt die Lagerhülse beim Zusammenklappen bzw. Zusammenschieben der Teile stets mit dem Rahmen verbunden.
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Das Schwenkgelenk der Lagerhülse weist zweckmäßig zwei seitlich vorspringende Gleitzapfen auf, während die an dem Rahmen vorgesehene Führungsbahn mit seitlichen Quernuten versehen ist, in die die seitlich vorspringenden Gleitzapfen des Schwenkgelenks eingreifen und in diesen geführt werden.
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An ihrer dem Rahmen zugewandten Seite weist die Lagerhülse zweckmäßig mindestens einen, vorzugsweise zwei, vorspringende Zentrierzapfen auf, während die vordere Endfläche des Rahmens mit entsprechenden Aufnahmeöffnungen versehen ist, in die die vorspringenden Zapfen im Betriebszustand des Fahrrads eingreifen und dadurch eine stabile und genau zentrierte Befestigung der Lagerhülse an dem Rahmen schaffen.
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An ihrem unteren Ende weist die Lagerhülse vorzugsweise eine Befestigungseinrichtung zur lösbaren Verbindung mit dem Rahmen auf.
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Diese Befestigungseinrichtung kann aus einem an der Lagerhülse vorgesehenen, nach unten gerichteten Haltezapfen bestehen, während an dem Rahmen ein Bügelverschluss angeordnet ist, dessen Bügel zur Festlegung der Lagerhülse an dem Rahmen den Haltezapfen umgreift.
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Der Bügelverschluss ist zweckmäßig nach Art des Kniehebelprinzips spannbar.
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Die schwenkbar angeordnete einarmige Hinterradschwinge ist vorzugsweise mittels einer lösbaren Federstütze in ihrer Betriebsstellung positionierbar.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zusammenlegen des Klappfahrrads erfolgt vorzugsweise dadurch, dass zunächst die Räder abgenommen werden, dass dann der Lenker nach unten gegen die einarmige Vorderradgabel geklappt wird, dass dann die Lagerhülse einschließlich Vorderradgabel und Lenker in der an der Oberseite des Rahmens vorgesehenen Führung gegen die Sattelstange verschoben wird, dass anschließend die Sattelstange mit dem Sattel nach vorn geklappt wird und schließlich die Hinterradschwinge gelöst und ebenfalls nach vorn geklappt wird.
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Vor der Verschiebung der Lagerhülse in Richtung auf die Sattelstange wird zweckmäßig das untere Ende der Lagerhülse von dem Rahmen gelöst und die Lagerhülse um das Schwenkgelenk in die Ebene der Oberseite des Rahmens verschwenkt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und im Nachstehenden im Einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1: eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klappfahrrads,
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2: eine Draufsicht auf die Lagerhülse,
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3: eine Frontansicht des Rahmens,
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4: eine Draufsicht auf den Rahmen mit der in 2 dargestellten Lagerhülse,
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5: einen Ausschnitt einer Seitenansicht des Rahmens einschließlich der Lagerhülse,
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6: einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht des Rahmens mit zurückverschobener Lagerhülse und
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7: die einzelnen Verfahrensschritte zum Zusammenlegen des Klappfahrrads.
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Nach 1 der Zeichnung besteht das erfindungsgemäße Klappfahrrad aus einem Rahmen 1, einer einarmigen Vorderradgabel 2 mit einem lösbar daran befestigten Vorderrad 3, einer Hinterradschwinge 4 mit einem lösbar daran befestigten Hinterrad 5, einer am vorderen Ende des Rahmens vorgesehenen Lagerhülse 6 zur Lagerung der einarmigen Vorderradgabel 2 sowie eines Lenkers 7, einem Tretlager 8 mit einer Kraftübertragung auf das Hinterrad 5 sowie einer schwenkbaren Sattelstange 9 mit einem an ihrem oberen Ende angeordneten Sattel 10.
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Zur Halterung der schwenkbar angeordneten Hinterradschwinge 4 dient eine Federstütze 11, die mit ihrem einen Ende schwenkbar an dem Rahmen 1 und mit ihrem anderen Ende lösbar an der Hinterradschwinge 4 befestigt ist.
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Die am vorderen Ende des Rahmens 1 angeordnete Lagerhülse 6, die gemeinsam mit der einarmigen Vorderradgabel 2 sowie dem Lenker 7 eine zusammenhängende Einheit bildet, ist über ein an ihrem oberen Ende vorgesehenes Schwenkgelenk 12 an dem vorderen Ende des Rahmens 1 angelenkt.
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Wie insbesondere aus den 3 bis 6 hervorgeht, weist der Rahmen 1 an seiner Oberseite eine Führungsbahn 13 auf, die mit seitlichen Quernuten 14 versehen ist. In der Führungsbahn 13 kann eine Öffnung angeordnet sein, die das Entfernen der Lagerhülse 6 erlaubt, z. B. für Reparaturarbeiten.
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Das an der Lagerhülse 6 vorgesehene Schwenkgelenk 12 ist mit zwei seitlich vorspringenden Gleitzapfen 15 versehen, die in die Quernuten 14 eingreifen und in diesen geführt sind.
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Die einarmige Vorderradgabel 2 sowie der Lenker 7 sind an der Lagerhülse 6 angelenkt und an dieser gegeneinander zusammenklappbar. Die aus der Lagerhülse 6, der Vorderradgabel 2 und dem Lenker 7 bestehende Einheit ist, wenn die Lagerhülse 6 nach oben geschwenkt ist und zu der Ebene der Oberseite des Rahmen 1 ausgerichtet ist, in der Führungsbahn 13 des Rahmens 1 in Richtung auf die Sattelstange 9 verschiebbar.
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Die Lagerhülse 6 ist an ihrer dem Rahmen 1 zugewandten Seite mit zwei Zentrierzapfen 16 versehen. Die vordere Endfläche 17 des Rahmens 1 weist an entsprechenden Stellen Aufnahmeöffnungen 18 auf, in die vorspringenden Zentrierzapfen 16 im Betriebszustand des Fahrrads eingreifen. Die Form der Aufnahmeöffnungen 18 ist dabei so gewählt, dass die Zentrierzapfen 16 genau in diese hineinpassen, sodass dadurch ein stabiler Sitz der Lagerhülse an der vorderen Endfläche 17 des Rahmens 1 gewährleistet ist. Die vordere Endfläche 17 weist zudem eine konkave Gestalt auf, die genau an den äußeren Umfang der Lagerhülse 6 angepasst ist. Auch durch diese Formgebung ist ein guter Sitz der Lagerhülse 6 an dem Rahmen 1 gewährleistet.
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Wie insbesondere aus 5 hervorgeht, ist für die Lagerhülse 6 im Bereich ihres unteren Endes eine Befestigungseinrichtung 19 zur lösbaren Verbindung mit dem Rahmen 1 vorgesehen. Diese Befestigungseinrichtung 19 weist einen an der Lagerhülse 6 vorgesehenen, nach unten gerichteten Haltezapfen 20 auf, während an dem Rahmen 1 ein Bügelverschluss angeordnet ist, dessen Bügel 21 zur Festlegung der Lagerhülse 6 an dem Rahmen 1 den Haltezapfen 20 umgreift. Der Bügelverschluss ist nach Art des Kniehebelprinzips ausgebildet und mittels eines Handhebels 22 spannbar.
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Zum Befestigen der Lagerhülse 6 an der vorderen Endfläche 17 des Rahmens 1 wird der Bügel 21 des Bügelverschlusses um den Haltezapfen 20 gelegt, und dann wird der Handhebel 22 über den Totpunkt des Bügelverschlusses gegen die Unterseite des Rahmens 1 gedrückt. Zum Lösen der Befestigungseinrichtung 19 wird der Handhebel 22 in die entgegengesetzte Richtung nach unten gezogen, sodass der Bügel 21 den Haltezapfen 20 freigibt und somit die Lagerhülse 6 aus der in 5 dargestellten Befestigungsposition in die gestrichelte Position nach oben geschwenkt werden kann, bis sie genau in der Ebene der Oberseite des Rahmens 1 liegt. Aus dieser Position kann dann die Hülse 6 gemeinsam mit der einarmigen Vorderradgabel 2 und dem heruntergeklappten Lenker 7 in Richtung des in 5 dargestellten Pfeils 23 in der Führungsbahn 13 des Rahmens 1 in Richtung auf die Sattelstange 9 verschoben werden, bis die Hülse 6 die in 6 dargestellte Endposition erreicht.
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In 7 ist anhand von zehn Positionen a bis j veranschaulicht, wie das erfindungsgemäße Klappfahrrad aus seiner Position a zu dem in Position j dargestellten Faltpaket 24 zusammengelegt wird.
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Zum Zusammenlegen des Klappfahrrads werden zunächst das Vorderrad 3 und das Hinterrad 5 abgenommen. Dies ist relativ einfach, da sowohl die Vorderradgabel 2 als auch die Hinterradschwinge 4 einarmig ausgebildet sind, sodass die Räder 3 und 5 nach dem Lösen ihrer Halterungen seitlich abgenommen werden können.
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Das Klappfahrrad weist dann ohne die Räder 3 und 5 die in Abbildung b dargestellte Gestalt auf.
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Aus der Position b wird der Lenker 7 seitlich nach unten gegen die einarmige Vorderradgabel 2 geschwenkt, sodass die Position c entsteht.
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Dann wird die in 3 und 5 dargestellte Befestigungseinrichtung 19 der Hülse 6 gelöst, sodass die Hülse 6 frei nach oben in die Ebene der Oberseite des Rahmens 1 geschwenkt werden kann. Die Hülse 6 gelangt dann in die in Abbildung d veranschaulichte Position.
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Aus dieser Position heraus werden die in der Hülse 6 gelagerte Vorderradgabel 2 und der Lenker 7 um 90° gedreht, sodass die in Abbildung e dargestellte Position entsteht.
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Aus dieser Position heraus kann die aus der Lagerhülse 6, der einarmigen Vorderradgabel 2 und dem Lenker 7 bestehende Einheit in der in 4 dargestellten Führungsbahn 13 des Rahmens 1 in Richtung auf die Sattelstange 9 verschoben werden, bis die Einheit die in Abbildung e veranschaulichte Position einnimmt.
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Aus dieser Position heraus wird die Sattelstange 9 nach vorn geklappt, sodass die in Abbildung g veranschaulichte Position entsteht.
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Dann wird die Federstütze 11 von der Hinterradschwinge 4 gelöst, sodass die Hinterradschwinge 4 in die in Abbildung h dargestellte Position nach vorn geschwenkt werden kann.
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Dann wird die Federstütze 11 gemäß Abbildung i an den Rahmen 1 herangeklappt, sodass i ein sehr kleines Faltpaket 24 entsteht.
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Dann werden die Räder 3 und 5 gemäß Abbildung j seitlich an das Faltpaket 24 angelegt. Wenn es gewünscht wird, können die Räder dann an diesem Faltpaket 24 befestigt werden, sodass es als Ganzes gehandhabt werden kann.
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Das Faltpaket 24 kann dann anschließend, wenn es gewünscht ist, in eine Aufnahmetasche gesteckt werden. Anschließend kann es entweder mit oder ohne Aufnahmetasche auf engstem Raum in einem Kofferraum verstaut werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen
- 2
- einarmige Vorderradgabel
- 3
- Vorderrad
- 4
- Hinterradschwinge
- 5
- Hinterrad
- 6
- Lagerhülse
- 7
- Lenker
- 8
- Tretlager
- 9
- Sattelstange
- 10
- Sattel
- 11
- Federstütze
- 12
- Schwenkgelenk
- 13
- Führungsbahn
- 14
- Quernuten
- 15
- Gleitzapfen
- 16
- Zentrierzapfen
- 17
- vordere Endfläche des Rahmens 1
- 18
- Aufnahmeöffnungen
- 19
- Befestigungseinrichtung
- 20
- Haltezapfen
- 21
- Bügel
- 22
- Handhebel
- 23
- Pfeil
- 24
- Faltpaket
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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