Futtermittelzufuhr und Fütterungsanlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine dosierbare Futtermittelzufuhr in Viehställen, insbesondere Schweineställen. Die Erfindung betrifft ferner eine Fütterungsanlage zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Eine Fütterungsanlage zur dosierbaren Futtermittelzufuhr ist in der DE-GM 93 00 346 offenbart. Vorgesehen ist hier ein an eine Futterzentrale angeschlossenes, einen eingebauten Futtermittelförderer umschließendes, im Wesentlichen horizontales Futterzubringrohr mit mehreren, in seiner Unterseite mit jeweils axialem Abstand voneinander angeordneten Futter- Ausfallöffnungen. Das angeforderte Futter fällt durch eine Futter- Ausfallδffnung durch ein angeschlossenes Futterausfallrohr auf einen Futtermittelauffang- und -verteilertisch mit jeweils zwei Futterabfallkanten. Auf jedem Tisch ist ein Futterschieber angeordnet, der mit einem Hub zwischen den Futterabfallkanten in einer Hubfrequenz hin- und herverfahrbar ist. Unterhalb der Futterabfallkanten ist jeweils ein Trog angeordnet. Der auf dem Tisch hin- und herverfahrbare Futterschieber schiebt das Futter in die obere Öffnung eines dem Tisch zugeordneten Zuteilrohres. Durch jedes Zuteilrohr erfolgt die Befüllung jeweils eines Presstroges. Dabei sind die Futterauffang- und verteilertische in einer für die Tiere nicht erreichbaren Höhe angeordnet.
Die Schweine werden in Gruppen von voneinander getrennten Buchten gehalten, denen jeweils ein ebenbodiger Fresstrog zugeordnet ist. Die Befüllung der einem Futterausfallrohr zugeordneten Fresströge erfolgt durch die Hin- und Herbewegung des Futterschiebers auf dem Verteilertisch zeitlich aufeinanderfolgend. Die Vorschubgeschwindigkeit des Futterschiebers ist dabei so dosiert, dass die pro Zeiteinheit in den
Fresstrog fallende Futtermittelmenge sofort und insgesamt von den in der Bucht gehaltenen Tieren aufgefressen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren für die Futtermittelzufuhr sowie eine verbesserte Fütterungsanlage zur Verfügung zu stellen.
Für das eingangs genannte Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch Verwendung eines an eine Futterzentrale angeschlossenen, im geschlossenen Kreislauf unmittelbar über in einer Reihe von hintereinander angeordneten Trögen geführten und einen Futtermittelförderer umschließenden Futterrohres, durch das Futtermittel kontinuierlich hindurch gefördert wird, aus dem Teilmengen durch in der Unterseite des Futterrohres vorgesehene, den einzelnen Trögen zugeordnete Ausfallöffnungen unmittelbar in die zugeordneten Tröge abgeworfen werden, indem während zeitlich gesteuerter Fütterungsphasen in einer Folge kurzzeitiger Freigaben eines hinsichtlich seiner Größe zuvor einstellbaren Auslaufquerschnittes jeder Ausfall-Öffnung bei jeder Freigabe aus dem Futterrohr nur so viel Futtermittel aus der geöffneten Ausfallöffnung abfließt, dass in dem Futterrohr ausreichend Futtermittel für die Beschickung der jeweils nachfolgenden Ausfallöffnungen verbleibt.
Hinsichtlich der eingangs genannten Fütterungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein an eine Futterzentrale angeschlossenes, einen eingebauten Futtermittelförderer umschließendes, im Wesentlichen horizontales Futterrohr, das unmittelbar oberhalb einer Reihe von Trögen angeordnet ist und in seiner Unterseite zumindest eine jedem Trog zugeordnete Ausfallöffnung aufweist, der ein Schieber zugeordnet ist, und durch einen zeitgesteuerten Antrieb zur Relativverschiebung zwischen Ausfallöffnung und Schieber.
Erfindungsgemäß entfallen somit die bisher für die Überführung des Futters von den Futter-Ausfallöffnungen bis zum Verteilertisch bzw. dem zugeordneten Trog erforderlichen Futterausfallrohre. Da das Futterrohr unmittelbar über den Trögen verlaufen kann, können z.B. Schweine mühelos das Futterrohr überspringen. Die erfindungsgemäße Fütterungsanlage ermöglicht somit einen insbesondere in der Höhe Platz sparenden Aufbau; Einrichtungen zur Stabilisierung der aufgebauten Anlage sind weitgehend überflüssig. Die bei der vorbekannten Anlage erforderlichen Verteilertische können ersatzlos entfallen; damit entfällt auch das Problem, dass die Tiere das Futter unmittelbar vom Verteilertisch fressen.
Durch den Verzicht auf Futterausfallrohre, Zuteilrohre und Verteilertische wird eine gegenüber dem Stand der Technik kostengünstigere Fütterungsanlage zur Verfügung gestellt.
Die Fütterung kann in Zeitintervallen von z.B. einer Viertelstunde und z.B. dreimal am Tag erfolgen. Bei der Fütterung von Ferkeln beträgt das Zeitintervall z.B. nur fünf Minuten, jedoch erfolgt dann die Fütterung z.B. achtmal pro Tag. Pro Dosiertakt beträgt die Futtermittelauswurfzeit z.B. ein bis drei Sekunden, wobei bei jedem Auswurftakt für die Fütterung von Ferkeln z.B. etwa 10 g Futter aus der Ausfallöffnung des Futterrohres fallen. Die Freigabe der einzelnen Ausfallöffnungen liegt daher vorzugsweise im Sekundenbereich.
Die Dimensionierung des Futterrohres bzw. die vom Futtermittelförderer durch das Futterrohr hindurchgeförderte Futtermittelmenge muss so bemessen werden, dass alle zu beschickenden Tröge mit ausreichender Futtermittelmenge beschickt werden können. Da diese Forderung bei einer
sehr großen Anzahl hintereinander geschalteter Tröge zu einer sehr großen Dimensionierung des Futterrohres und zu einer sehr großen Förderleistung des Futtermittelförderers führen würde, ist es zweckmäßig, nach einer Teilanzahl aller zu beschickenden Tröge eine Reserve- Futtermittelzufuhr in das Futterrohr vorzusehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die hierfür vorgesehene Anlage geben die Möglichkeit, den maximal zu öffnenden Auslaufquerschnitt gemeinsam für mehrere hintereinander angeordnete Tröge voreinzustellen, wobei diese Voreinstellung auch sektionsweise unterschiedlich erfolgen kann.
Zur Einstellung bzw. Veränderung des jeweils wirksamen Auslaufquerschnittes der Ausfallöffnungen können in Rohrlängsrichtung verschiebbare Schieber vorgesehen werden, die durch dem Außendurchmesser des Futterrohres angepasste Halbschalen gebildet sein können. Alternativ ist es aber auch möglich, die Schieber als ortsfeste Muffen auszubilden, denen gegenüber das Futterrohr verdrehbar ist. Die muffenförmigen Schieber weisen dann erfindungsgemäß ein im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufendes Langloch auf, das mit der zugeordneten, vorzugsweise ebenfalls als entsprechend verlaufendes Langloch ausgebildeten Ausfallöffnung des Futterrohres vollständig oder teilweise in Deckung gebracht werden kann. Bei beiden Alternativlösungen können die Schieber sowohl zur Dosierung der jeweiligen Teilmengen als auch zum Verschließen der Ausfallöffnungen verwendet werden.
Der Futtermittelförderer kann eine Schnecke, eine Spirale, eine Noppenkette oder dergl. sein. Während der Fütterungszeiten unterliegt der
Futtermittelförderer einem kontinuierlichen Antrieb. Die eigentliche Futtermittelzufuhr zu den einzelnen Trögen wird somit ausschließlich durch
die Schieber gesteuert, von denen mehrere Schieber sektionsweise zusammengefasst und durch Beaufschlagung eines dieser Sektion zugeordneten Antriebs gemeinsam gegenüber dem Futterrohr verschiebbar sein können.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden mit weiteren Vorteilen der Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Fütterungsanlage in
Draufsicht;
Figur 2 in gegenüber Figur 1 vergrößertem Maßstab einen
Antrieb für einen längsverschiebbaren Schieber;
Figur 3 einen Querschnitt durch ein Futterrohr gemäß der Schnittlinie lll-lll in Figur 2, mit einem das Futterrohr gegenüber einem ortsfesten Schieber verdrehenden Antrieb, wobei Figur 3 die die Ausfallöffnungen verschließende Position des Futterrohres und
Figur 4 die Futterzuteilposition des Futterrohres zeigen.
Figur 1 zeigt ein an eine Futterzentrale 1 angeschlossenes, im geschlossenen Kreislauf unmittelbar über in zwei Parallelreihen hintereinander angeordneten Trögen 2 geführtes, einen Futtermittelförderer 3 umschließendes Futterrohr 4. Durch das Futterrohr 4 wird während der Fütterungsperioden Futtermittel kontinuierlich hindurchgefördert, aus dem Teilmengen durch in der Unterseite des Futterrohres 4 vorgesehene, den einzelnen Trögen 2 zugeordnete Ausfallöffnungen 5 (siehe insbesondere Figur 2) unmittelbar in die zugeordneten Tröge 2 abgeworfen werden können.
Da in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine größere Anzahl von Trögen 2 mit Futtermittel beschickt werden muss, wobei sichergestellt sein muss, dass auch der - bezogen auf die Umlaufrichtung des Futtermittelförderers 3 - letzte Trog 2 eine ausreichende Teilfuttermittelmenge erhält, ist nach der ersten Hälfte der zu beschickenden Tröge 2 eine Reserve-Futtermittelzufuhr 6 vorgesehen, über die Futtermittel in das Futterrohr 4 eingespeist werden kann.
Die eigentliche Zuteilung der Teilfuttermittelmengen erfolgt über Schieber 7, für die in den Figuren 2 - 4 Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Die Schieber 7 sind bei diesen Ausführungsbeispielen jeweils durch dem Außendurchmesser des Futterrohres 4 angepasste Halbschalen gebildet, die zumindest ein Langloch 8 aufweisen, das vorzugsweise gleiche Größe aufweist wie die vorzugsweise ebenfalls als Langloch ausgebildete Ausfallöffnung 5 des Futterrohres 4.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schieber 7 über einen Antrieb 9 gegenüber dem Futterrohr 4 längsverschieblich, so dass das sich weitgehend in Rohrachsrichtung erstreckende Langloch 8 des Schiebers 7 durch Längsverschiebung des Schiebers 7 ganz oder teilweise mit der sich im Wesentlichen in Rohrachsrichtung erstreckenden Ausfallöffnung 5 des Futterrohres 4 in Deckung bringbar ist. Der Antrieb 9 ist gemäß Ausführungsbeispiel ein doppelt wirkender Pneumatikzylinder, dessen Kolbenstange 1 1 mit dem von diesem Antrieb beaufschlagten Schieber 7 über eine auf eine Gewindestange 12 aufgeschraubte Justiermutter 13 kinematisch verbunden ist, die einen zwischengeschalteten zweiarmigen Hebel 15 beaufschlagt. Die Gewindestange 12 ist durch eine glatte Durchgangsbohrung des Hebels 15 hindurchgesteckt , so dass durch Verdrehen der Justiermutter 13 auf der
Gewindestange 12 der wirksame Kolbenhub und damit der Verschwenkweg des Hebels 15 und dadurch wiederum das Maß der Längsverschiebung des Schiebers 7 auf die gewünschte Dosierposition eingestellt werden kann.
Figur 3 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie lll-lll in Figur 2, aber eine gegenüber Figur 2 alternative oder zusätzliche Schiebersteuerung. Der hier vorgesehene Antrieb 10 beaufschlagt einen drehfest mit dem Futterrohr 4 verbundenen Radialarm 16 und kann dadurch das Futterrohr 4 um seine Rohrlängsachse gegenüber dem Schieber 7 verdrehen.
In Figur 1 ist angedeutet, dass auch eine kombinierte Schiebersteuerung über die Antriebe 9 und 10 gemäß den Figuren 2 und 3 möglich ist. Ferner ist in Figur 1 angedeutet, dass jeweils fünf Tröge 2 zu einer Sektion 14 zusammengefasst sind, wobei dann alle Schieber 7 einer Sektion 14 durch eine gemeinsame, sich durchgehend über diese Sektion erstreckende Halbschale gebildet sind.