WO2001035878A2

WO2001035878A2 - Medizintechnische wärmvorrichtung

Info

Publication number: WO2001035878A2
Application number: PCT/DE2000/004056
Authority: WO
Inventors: Rainer Lenhardt; Burkart Weber; Kai Trompeter
Original assignee: Thermamed Gmbh
Priority date: 1999-11-18
Filing date: 2000-11-17
Publication date: 2001-05-25
Also published as: WO2001035878A3; DE19955490A1; AU2350101A

Abstract

Eine Medizintechnische Wärmvorrichtung für Hand und Arm zur Vorbehandlung der Venen im Armbereich stark geschwächter Patienten oder Patentinnen, deren Venen lagebedingt oder krankheitsbedingt von einer den Patienten behandelnden Person schwer auffindbar sind, umfasst eine Hülle mit einer Öffnung zur Aufnahme von Hand und Arm aus einem wärmeisolierenden Material und mit einer Wärmeeinrichtung, die in die Hülle integriert ist und über einen Anschluss mit einer Steuereinrichtung zur Wärmesteuerung verbunden ist.

Description

Medizintechnische Wärmvorrichtung

Medizmtechnische Wärm Vorrichtung für Hand und Arm zur Vorbehandlung der Venen im Nrmbereich stark geschwächter Patienten oder Patienten, deren Venen lagebedingt oder krankheitsbedingt von emer den Patienten behandelnden Person schwer auffindbar sind

Medizintechnische Wärmvorrichtungen sind in unterschiedhcher Form bekannt, wie z. B. Heizkissen. Infrarotstrahler. Wärmflaschen oder dergleichen. Es ist allerdings nicht bekannt eme medizmtechnische Wärmvorπchtung für eine Vorbehandlung der Venen in bestimmten Fällen einzusetzen, in denen dies für die Behandlung emes Patienten erforderlich ist. Bei sehr stark geschwächten Patienten oder bei Patienten mit langen Liegezeiten oder aber bei Patienten während einer Chemotherapie und auch bei Patienten mit chronischer Polyarthritis ist es für den behandelnden Arzt oder den geschulten Mitarbeiter häufig sehr schwer, für Injektionen und Punktionen immer wieder die Venen im Arm, insbesondere im Unterarm, zu finden. Zum Teil benötigen selbst erfahrene Ärzte bis zu zwölf Versuche, bis sie in solchen Fällen die Vene gefunden haben. Dies ist für die betreffenden Patienten sehr schmerzhaft und führt zu Vertrauensverlusten gegenüber dem Arzt oder der behandelnden Person und zu emem erheblichen Zeitverlust für den .Arzt bei der Behandlung seiner Patienten.

Die bekannten meάizintechnischen Wärmvorrichtungen smd unpraktisch und nicht geeignet gezielt dafür eingesetzt zu werden. Venen im Nrmbereich emes Panenten für den behandelnden Arzt oder semem Mitarbeiter besser auffindbar zu machen

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eme medizintechnische Wärm- voirichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der die Aiif indbarkeit der Venen bei Patienten mit entsprechender Problematik nach der Vorbehandlung erheblich zu verbessern. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine medizintechnische Wärmvorrichtung gelöst, die gekennzeichnet ist durch eine Hülle mit einer Öffnung zur Aufnahme von Hand und Arm aus einem wärmeisolierenden Material und mit einer Wärmeeinrich- tung, die in die Hülle integriert ist und über einen Anschluß mit einer Steuereinrichtung zur Wärmesteuerung verbunden ist.

Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche 2 bis 9.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer medizintechnischen Wärmvorrichtung der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 ein schematischer Längsschnitt durch die medizintechnische Wärmvorrichtung aus Fig. 1.

In Fig. 1 und Fig. 2 ist schematisch eine medizintechnische Wärmvorrichtung 1 dar- gestellt. Die medizintechnische Wärmvorrichtung 1 umfaßt eine Hülle 3. in der eine Öffnung 5 zur Einführung einer Hand ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Öffnung 5 an einem Ende der Hülle 3 ausgebildet und ist die Hülle 3 an einem der Öffnung entgegengesetzten Ende geschlossen, so daß sie insgesamt eine sackförmige Gestalt aufweist. Die Länge der Hülle zwischen den beiden Enden ist so gewählt, daß die Hand und der Unterarm in der Hülle 3 aufgenommen werden können. Gegebenenfalls ist die Hülle 3 so lang, daß auch ein Oberarm mitaufgenommen werden kann. Vorzugsweise beträgt die Länge ca. 50 cm.

Die Hülle 3 umfaßt ein nach außen wärmeisolierendes Material 7 (Fig. 2), das ein beliebiges zur Wärmeisolierung geeignetes Material sein kann. Solche wärmeisolierenden Materialien sind dem Fachmann allgemein bekannt und sollen daher hier nicht weiter beschrieben werden. Innenseitig umfaßt die Hülle 3 eine Wärmeeinrichtung 9 zur Erzeugung und Abgabe von Wärme an den von der Hülle 3 begrenzten Innenraum. Die Wäπneeinrichtung 9 ist über einen Anschluß 11 mit einer Steuereinrichtung 13 verbunden. Die Steuereinrichtung 13 wird von einer Energiequelle versorgt, wie z. B. einem 12 V Akkumulator oder einem Wechselstromanschluß mit einer Netzspannung von 100-240 V. Die Steuereinrichtung 13 umfaßt ein Bedienungsfeld 15, über daß die Wärmeregelung gradgenau eingestellt werden kann. In der Steuereinrichtung 13 sind allgemein bekannte Sicherheitskreisläufe und Temperatur-Feedback-Systeme vorgesehen, um Hautverbrennungen durch Überhitzung zu vermeiden.

Die Wärmeeinrichtung 9 kann als Wärmespeicher- und Wärmetauschmedium ein Kanalsystem zum Durchblasen eines erwärmbaren Fluids, wie z. B. Wasser oder Luft umfassen. Es ist auch denkbar, daß die Wäπneeinrichtung 9 eine elektrische Widerstandsheizung ist. Ferner ist denkbar, daß die Wärmeeinrichtung 9 aber auch auf Kohlefasern basierende Wärmesysteme wie Flies, Graphitgemische oder Kohle- fasergewebe umfaßt.

Über die Steuereinrichtung 13 wird die Wäraieeinrichtung 9 derart temperaturgere- gelt, daß in dem von der Hülle 3 begrenzten Innenraum eine Temperatur von ca. 40 - 52°C vorliegt.

Zwischen dem wärmeisolierenden Material 7 und der Wärmeeinrichtung 9 ist eine Trennschicht 17 ausgebildet um das wärmeisolierende Material 7 vor einem Kon- takt mit der Wärmeeinrichtung 9 zu schützen.

Das wärmeisolierende Material 7, die Wärmeeinrichtung 9 und die Trennschicht 17 sind von einer Außenschicht 19 umhüllt. Die Außenschicht 19 besteht aus einem blut- und flüssigkeitsresistenten Material. Bei ansteckenden Patienten ist innenseitig ein austauschbares Einweg-Inlay (nicht dargestellt) vorgesehen. In der Praxis wird die medizintechnische Wärmvorrichtung 1 wie folgt benutzt:

Der "Handschuh" wird über das Bedienfeld 15 der Steuereinrichtung 13 aktiv auf ca. 40 - 52°C erwärmt. Der Patient steckt dann den zu behandeln, z. B. zu punktie- renden. Arm durch die Öffnung 5 in die Hülle 3. Nach ca. 10 Minuten haben sich die Venen in dem in der Hülle 3 ruhenden Armbereich durch die warme Umgebung geweitet. Der Patient zieht dann den Arm wieder aus der Hülle 3 heraus und kann dann von dem behandelnden Arzt ohne Probleme z. B. punktiert werden.

Erste nicht-veröffentlichte Studien an der Universitätsklinik in Wien mit dem Erfindungsgegenstand führten zu eindruckvollen Ergebnissen. Es konnten die benötigten Versuche für die Punktierung von Problempatienten in 83 % der Fälle von z. T. 7 Versuchen auf einen einzigen Versuch reduziert werden. Der verbleibende Rest von 17 % wurde jedoch spätestens im zweiten Versuch erfolgreich punktiert.

Claims

Patentansprüche

1. Medizintechnische Wärmvorrichtung für Hand und Arm zur Vorbehandlung der Venen im Armbereich stark geschwächter Patienten oder Patentienten. deren Venen lagebedingt oder krankheitsbedingt von einer den Patienten behandelnden Person schwer auffindbar sind. gekennzeichnet durch eine Hülle (3) mit einer Öffnung (5) zur Aufnahme von Hand und Arm aus einem wärmeisolierenden Material (7) und mit einer Wärmeeinrichtung (9). die in die Hülle (3) integriert ist und über einen Anschluß ( 1 1 ) mit einer Steuereinrichtung

(13) zur Wärmesteuerung verbunden ist.

2. Medinzintechnische Wärmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wärmeeinrichtung (9) und dem wärmeisolierenden Material (7) eine Trennschicht (17) ausgebildet ist.

3. Medizintechnische wärmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeeinrichtung (9) und das isolierende Material (7) mit einer gemeinsamen Außenschicht (19) umhüllt sind.

4. Medinzintechnische Wärmvorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (19) aus einem blut- und flüssigkeitsresistenten Material besteht.

5. Medizintechnische Wärmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (13) mit einem 12 Volt-Akkumulator wirkverbunden ist.

6. Medizmtechnische Wärmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung ( 13) mit einer Wechselstromquelle von 100 bis 240 Volt wirkverbunden ist.

7. Medizintechnische Wärmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeeinrichtung (9) im Inneren der Hülle (3) eine Temperatur von 40 bis 52°C erzeugt.

8. Medizintechnische Wärmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (3) sackförmig ausgebildet ist, mit einem der Öffnung (5) gegenüber liegenden geschlossenen Ende.

9. Medizintechnische Wärmvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite ein Einweg-Inlay lösbar angeordnet ist.