Halbleiterstruktur für Halbleiterbauelemente
Die Erfindung betrifft eine Halbleiterstruktur für Halbleiterbauelemente, insbesondere eine Ausgangsstruktur zur Herstellung von integrationsfähigen PNP-Transistoren und Logikschaltungen (Gatter).
Zur Herstellung von pn-Übergängen in Halbleiterbauelementen sind verschiedene Verfahren bekannt, zu denen die Diffusion, Epitaxie und Ionenimplantation zählen.
Nachfolgend wird ein Standardprozess zur Herstellung von lateralen PNP- Bipolartransistoren näher beschrieben. (Alan B. Grebene , Van Nostrand Reinhold Company, Analog Integrated Circuit Design, New York, S. 8). Zur Herstellung von Bipolartransistoren wird zunächst eine auch als vergrabene Schicht bezeichnete n-dotierte Subkollektorzone in ein p-dotiertes Halbleitersubstrat eindiffundiert, durch die die Abschirmung des Transistors zu dem Substrat wirksam erreicht wird. Anschließend wird das Halbleitersubstrat mit einer epitaktischen n-leitenden Schicht überzogen. Danach werden in der epitaktischen Schicht elektrisch isolierte Gebiete abgeteilt. Die Isolation dieser sogennanten epi- Inseln erfolgt über in Sperrichtung gepolte pn-Übergänge, die durch tief eindiffundierte p-Zonen geschaffen werden. Es folgen weitere Diffusionschritte, mit denen die Basis- und Emittergebiete des Bipolartransistors definiert werden. Anschließend wird die Kontaktierung für die Transistoranschlüsse vorgenommen.
Ein lateraler PNP-Transistor, der in Bipolartechnik standardmäßig relativ leicht hergestellt wird, hat verschiedene Mängel. Seine Stromverstärkung ist wegen geringer Emittereffizienz verhältnismäßig gering im Vergleich zu einem im gleichen Prozess gefertigten NPN-Transistor. Wird durch die Verkleinerung der Basis die Stromverstärkung erhöht, so leiden dadurch die Abbruchspannung und die Earlyspannung. Beide Effekte sind höchst unerwünscht und schränken den
Einsatzbereich erheblich ein. Außerdem wird das Schaltungsdesign erschwert. Im übrigens sind laterale Transistoren wegen der relativ großen Basisweite langsam.
Neben den lateralen PNP-Transistoren sind auch vertikale PNP-Transistoren bekannt. Ein vertikaler PNP-Transistor ist der Substrat-PNP-Transistor. Dieser Transistor ist aber aufgrund seines Aufbaus auf spezielle Anwendungen beschränkt, z.B. als Emitterfolger. Sollen NPN- und PNP-Transistoren mit vertikalem Aufbau gleichzeitig erzeugt werden, so führt dies zu aufwendiger Mehrfachepitaxie.
Aus der US 5 837 590 A ist ein Verfahren zur Herstellung eines vertikalen PNP- Transistors bekannt, bei dem in schwach p-dotiertes Material eine schwach n- dotierte Insel eindiffundiert wird, die eine Isolationschicht zum Substrat eines später eingebrachten Kollektors des PNP-Transistors bildet. Große Tiefe und geringe Konzentration der n-Dotierung sind erforderlich, um eine ausreichende Spannungsfestigkeit des PNP-Transistors gegen Substrat zu erreichen. Diese schwach n-dotierte Insel gleichzeitig als Kollektor eines NPN-Transistors einzusetzen, ist wegen der geringen Stromtragfähigkeit eines solchen Transistors und wegen großer parasitärer Substratströme im Sättigungsfall nicht praktikabel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine technologisch einfach zu fertigende Halbleiterstruktur zu schaffen, die eine Ausgangsstruktur zur Herstellung von Halbleiterbauelementen, insbesondere PNP-Transistoren oder Gatter, bildet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Halbleiterstruktur weist eine wannenförmige n-dotierte Zone in einem p-dotierten Halbleitermaterial auf, die eine bis an die Oberfläche des Halbleitermaterials reichende p-dotierte Innenzone in dem Halbleitermaterial umschließt. Die wannenförmige n-dotierte Zone hat eine Dotierung, die stärker ist
als die Dotierung der p-dotierten Innenzone. Die n-dotierte Wanne ist vorzugsweise sehr viel stärker dotiert, als die vorzugsweise sehr schwach p- dotierte Innenzone. Die weiteren das Halbleiterelement bildenden Zonen liegen in der p-dotierten Innenzone.
Unter einer wannenförmigen Zone wird ein Bereich in dem Halbleitermaterial verstanden, das einen sich unterhalb der Oberfläche des Halbleitermaterials erstreckenden Abschnitt aufweist, dessen Randbereich sich bis an die Oberfläche des Halbleitermaterials erstreckt, so daß die wannenförmige Zone einen Teilbereich des Halbleitermaterials umschließt. Die Herstellung der n-dotierten wannenförmigen Zone kann mit unterschiedlichen Verfahren erfolgen. Allein entscheidend ist, daß die n-dotierte wannenförmige Zone eine Dotierung hat, die stärker ist als die Dotierung der p-dotierten Innenzone.
Die Fertigung der obigen Halbleiterstruktur erfordert keine Mehrfachepitaxie. Die Halbleiterstruktur ist kompatibel zu modernen CMOS-Prozessen. Ausgehend von der obigen Halbleiterstruktur können PNP-Transistoren sowie Gatter ohne aufwendige Mehrfachepitaxie hergestellt werden.
Die Dotierungskonzentration der p-dotierten Innenzone ist vorzugsweise in der Spitze 1014 bis 1016 Atom/cm3, insbesondere 1015 Atom/cm3. Die Dotierungskonzentration der wannenförmigen n-dotierten Zone ist vorzugsweise in der Spitze 1017 bis 1022 Atom/cm3. Das Verhältnis zwischen der Dotierungskonzentration der Innenzone und der wannenförmigen Zone liegt vorzugsweise zwischen 102 und 103.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die n-dotierte Zone in einer auf ein p-dotiertes Halbleitersubstrat aufgebrachten vorzugsweise sehr schwach p-dotierten Epitaxieschicht. Die Dotierungskonzentration des Substrats ist vorzugsweise 1015bis 1019 Atom/cm3.
Die p-dotierte Innenzone bildet vorzugsweise den Kollektor eines PNP- Transistors, während die Basis des PNP-Transistors eine n-dotierte Zone in der p- dotierten Innenzone bildet. Der Emitter des PNP-Transistors bildet vorzugsweise eine p-dotierte Zone in der n-dotierten Zone, die in der p-dotierten Innenzone liegt.
Wenn die Halbleiterstruktur zur Herstellung eines PNP-Transistors dient, werden die n-dotierte Zone in der p-dotierten Innenzone und die an die Oberfläche des Halbleitermaterials reichende Randzone der wannenförmigen n-dotierten Zone elektrisch miteinander verbunden. Auf eine elektrische Verbindung kann aber verzichtet werden, wenn die n-dotierte Zone in der p-dotierten Innenzone sich bis in die an die Oberfläche des Halbleitermaterials reichenden Randzone der wannenförmigen n-dotierten Zone erstreckt.
Ein weiteres Halbleiterbauelement, das sich in vorteilhafter Weise ausgehend von der erfindungsgemäßen Halbleiterstruktur herstellen läßt, ist ein PL-Element. Die p-dotierte Innenzone bildet dann die Basis des PL-Elementes, während die p- dotierte Zone in der n-dotierten Zone, die in der p-dotierten Innenzone liegt, den Injektor des PL-Elementes bildet. Die Kollektoren des PL-Elementes können durch weitere n-dotierte Zonen gebildet werden, die in der p-dotierten Innenzone liegen.
Im folgenden werden drei Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Halbleiterstruktur mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines
PNP-Transistors in geschnittener Darstellung,
Figur 2 einen Schnitt durch eine Halbleiterstruktur mit einem zweiten
Ausführungsbeispiel eines PNP-Transistors,
Figur 3 eine mittels Hochvoltionenimplantation erzeugte wannenförmige n- dotierte Zone in einem Halbleitermaterial und
Figur 4 einen Schnitt durch eine Halbleiterstruktur mit einem PL-Element.
Figur 1 zeigt die Halbleiterstruktur eines integrationsfähigen PNP-Transistors in geschnittener Darstellung. In einem p-dotierten Substrat 1 mit einer Dotierungskonzentration von N « 1015bis 1019 Atom/cm3 liegt unter einer sehr schwach dotierten Schicht 2 mit einer Dotierungskonzentration von N ~ 2 x 1015 Atom/cm3 eine vergrabene Schicht 3 (burried layer BL) mit einer hohen n- Dotierung in der Spitze von N « 1017 bis 1022 Atom/cm3.
Von dem Randbereich der vergrabenen Schicht 3 erstreckt sich eine ringförmige n-dotierte Zone 4 bis an die Oberfläche des Halbleitermaterials. Die ringförmige Zone 4 bildet zusammen mit der vergrabenen Schicht 3 eine wannenförmige n- dotierte Zone 5, die eine bis an die Oberfläche des Halbleitermaterials reichende sehr schwach p-dotierte Innenzone 6 umschließt, die mit einer maximalen Konzentration von N « 2 x 1015 Atom/cm3 dotiert ist.
Innerhalb der Innenzone 6 liegt eine n-dotierte Zone 7 mit einer Dotierungskonzentration N « 1018 Atom/cm3. Die innerhalb der Innenzone 6 liegende n-dotierte Zone 7 ist über eine externe elektrische Verbindung 8 mit der wannenförmigen n-dotierten Zone 5 verbunden. Die wannenförmige n- dotierte Zone 5 bildet zusammen mit der innerhalb der Innenzone 6 liegenden n-dotierten Zone 7 die Basis B des PNP-Transistors. Die Basisanschlüsse erfolgen in bekannter Weise mit oberflächennahen hochdotierten n+ -Zonen 9,10 in den Zonen 4 und 7.
In der n-dotierten Zone 7, die sich innerhalb der Innenzone 6 befindet, liegt eine hochkonzentrierte p+-Zone 11 mit einer Dotierungskonzentration N « 1022 Atom/cm3. Die hochkonzentrierte p+-Zone 11 bildet den Emitter E des PNP-
Transistors. Den Kollektor C des PNP-Transistors bildet die Innenzone 6, wobei der Anschluß wieder in bekannter Weise über eine hochdotierte p+-Zone 12 erfolgt.
Das Halbleitermaterial ist mit einer Isolationsschicht 13 abgedeckt, die im Bereich der Transistoranschlüsse durchbrochen ist.
Die Verstärkung des PNP-Transistors wird durch die vertikale Basisweite mit entsprechender Dotierung der Basis eingestellt. Die Verstärkung kann sehr hoch gewählt werden, beispielsweise >200, ohne die Abbruch- und Earlyspannung unzulässig zu reduzieren. Die Stromverstärkung wird durch Oberflächenrekombination kaum beeinträchtigt und ist wegen der hohen Effizienz des Emitters auch bei kleinen Strömen noch hoch. Das Frequenzverhalten ist wegen der kurzen Transitzeit in der dünnen Basiszone gut. Der hohe Kollektorbahnwiderstand hat dabei relativ wenig Einfluß.
Der PNP-Transistor ist bei gleicher Abbruchspannung nicht wesentlich größer als ein NPN-Transistor, insbesondere wenn Basis und Wanne wie in Fig. 2 verschmolzen sind. Er kann trotz hoher Abbruchspannung mit sehr flachen CMOS-kompatiblen Strukturen aufgebaut werden.
Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des PNP-Transistors, wobei die Elemente der Ausf hrungsform gemäß Figur 1 und die entsprechenden Elemente des Aus-ulirungsbeispiels gemäß Figur 2 mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 dadurch, daß die innerhalb der Innenzone 6 liegende n-dotierte Zone 7 sich bis in den nach oben gezogenen Randbereich der wannenförmigen n-dotierten Zone 5 erstreckt. Damit ist die Zone 7 direkt mit der Zone 5 verschmolzen, so daß eine externe elektrische Verbindung entfallen kann. Der Basisanschluß erfolgt an der n+-dotierten Zone 9, während der Emitter- Anschluß an der innerhalb der Zone 7 liegenden p+-Zone 11 und der Kollektor- Anschluß an der p+-Zone 12 erfolgt, die innerhalb der Innenzone 6 liegt.
In der unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 beschriebenen Halbleiterstruktur kann die vergrabene Schicht 3 beispielsweise mittels Diffusion oder Ionenimplantation in das p-dotierte Substrat 1 eingebracht werden. Die schwach p-dotierte Schicht 2 kann beispeilsweise durch Epitaxie aufgebracht werden, wobei die Schichtdicke zum Beispiel 1,5 μ betragen kann. Die p-dotierte Innenzone 6 kann durch eine ringförmige Diffusion oder Implantation von dem übrigen Halbleitermaterial abgegrenzt werden. Alle weiteren Dotierungen können nach den bekannten Standardverfahren in der Halbleitertechnik erzeugt werden. Abwandlungen des Fertigungsablaufs, wie sie der Fachmann leicht vornehmen kann, sind möglich. Dazu zählt insbesondere die Dotierung aus einer Polysiliziumschicht. Es besteht die Möglichkeit, optimierte Dotierungsprofile durch Mehrfachimplantation der gleichen Spezies zu erzeugen.
Die wannenförmige n-dotierte Zone kann alternativ auch durch eine Hochvoltionenimplantation erfolgen. Figur 3 zeigt den Schritt der Erzeugung der n-dotierten Wanne in dem Halbleitermaterial mittels Hochvoltionenimplantation. Auf ein schwach p-dotiertes Halbleitersubstrat 15 (Wafer) wird eine Maske 16 aufgebracht, die ein Fenster 17 aufweist, das von einer umlaufenden Kante 18 begrenzt wird. Für das Grundmaterial wird vorzugsweise ein Wafer aus schwach dotiertem monokristallinem Silizium mit einem Widerstand von z.B. 5 Ohm cm verwendet. Das Maskenmaterial kann aus Fotolack, Metall, Glas oder anderen Materialien bestehen. Vorzugsweise wird die Struktur durch fotolithographische Verfahren geschaffen. Für die weiteren Verfahrensschritte ist die Ausbildung der Kante 18 des Maskenfensters 17 nicht relevant. Die Kante des Maskenfensters kann senkrecht, schräg nach außen oder schräg nach innen verlaufen.
Nach der Maskenherstellung, die mit den bekannten Prozessen erfolgen kann, erfolgt eine Dotierung, vorzugsweise eine Implantation von Phosphor-Ionen mit einer Dosis von 2xl013 Atom/cm2, um die wannenförmige n-dotierte Zone 19 in dem Halbleitersubstrat zu schaffen. Die Implantationsenergie ist dabei so hoch, daß oberhalb der Wanne 19 in dem Halbleitersubstrat noch eine p— dotierte
Innenzone 20 verbleibt. Bei einer Dosis von 2xl013 Atome/cm2 ist dies trotz der rückgestreuten Phosphorionen beispielsweise dann der Fall, wenn die Implantationsenergie der Phosphorionen 6 MeV beträgt. Die Streuung der Ionen an der Maskenkante führt zur Trennung von p-dotierter Innenzone und p- dotiertem Halbleitersubstrat. Eine weitere Erhöhung der Dotierungskonzentration des Wannenrandes ist durch zusätzliche Implantationen oder Diffusion möglich.
Die Halbleiterstruktur des unter Bezugsnahme auf die Figuren 1 und 2 beschriebenen PNP-Transistors kann leicht zu einem Bauelement erweitert werden, daß für den Aufbau von Logikschaltungen (Gatter) geeignet ist.
Figur 4 zeigt einen Schnitt durch die Halbleiterstruktur eines PL-Elementes. Die einzelnen Elemente, die denjenigen der Ausführungsbeispiele gemäß der Figuren 1 und 2 entsprechen, sind wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Halbleiterstruktur des PL-Element unterscheidet sich von der Halbleiterstruktur des PNP-Transistor gemäß Figur 2 dadurch, daß die wannenförmige n-dotierte Zone 5 eine größere Länge hat, so daß weitere n- dotierte Zonen in der Innenzone 6 Platz finden. In die Innenzone 6 sind zwei n- dotierte Zonen 21, 22 implantiert, in denen n+-dotierte Zonen 23, 24 zum Anschluß der Kollektoren Cl, C2 liegen. Damit wird ein NPN-Transistor geschaffen, der invers betrieben zwei Kollektoren C1,C2 hat. Die Innenzone 6 bildet die Basis B des MultikoUektor-Transistors, wobei der Basisanschluß wieder an der in der Innenzone liegenden p+-Zone 12 erfolgt. Der Injektor- Anschluß INJ erfolgt an der p+-Zone 11 in der n-dotierten Zone 7, die in der Innenzone 6 liegt. Die Einspeisung des Versorgungsstromes in das PL-Element über einen vertikalen Injektor-PNP ist nur eine bevorzugte Möglichkeit. Auch ein hochohmiger Widerstand oder eine Stromquelle sind denkbar.
Die Herstellung der Halbleiterstruktur für das PL-Element kann mit den bekannten Standardverfahren wie Implantation, Diffusion und Epitaxie erfolgen. Das Gatter hat eine hohe Verstärkung, bedingt durch die niedrige
Dotierungskonzentration der Basis des NPN-Transistors. Auch bei schwächer dotierter Wanne und einem dadurch stärker wirkenden Substrat-PNP reicht die Verstärkung des invers betriebenen NPN-Transistors noch aus. Der vertikale Injektor-PNP ist hoch verstärkend und wenig empfindlich bezüglich Oberflächenrekombination. Insbesondere bei einer mittels
Hochvoltionenimplantation erzeugten Wanne sind die NPN-Transistoren praktisch defektfrei und sichern eine hohe Ausbeute.