Rohr bzw. Rohrsystem für Rohrleitungsverteiler, Heizkreisverteiler, Kesselverteiler und dgl.
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausgestaltung mindestens eines Rohres oder eines Rohrsystems für den Einsatz in sogenannten Rohrleitungs-, Heizkreisoder Kesselverteiler nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bekannte Bauteile für die obengenannten Baugruppen sind beispielsweise in der DE OS 1 751 893 zu finden. Hier zweigen aus einem Hauptrohr mehrere kleine Einzelrohre ab. Diese Einzelrohre sind an der Mantelfläche des größeren Rohres verschweißt. Dieses Verschweißen bereitet einen hohen technischen Aufwand. Außerdem bergen die Schweißnähte eine Vielzahl von Unwägbarkeiten. Zum einen kann es beim Schweißen zu Schlackeeinschlüssen kommen, zum anderen können diese Schweißnähte eventuell nicht dicht sein. Weitere Nachteile sind der möglicherweise entstehende Verzug an den Bauteilen und auch optische Beeinträchtigunge .
In einem anderen Stand der Technik - der deutschen Schrift DE 27 07 539 C2 - wird beispielsweise ein Rohr-In-Rohr-Systerα gezeigt, bei dem das innere Rohr dem Zulauf dient, während das äußere Rohr dann entsprechend für den Rücklauf vorgesehen ist. Einige
der dort gezeigten Abzweigleitungen sind entweder nur mit dem äußeren Rohr verbunden, während andere nur mit dem inneren Rohr verbunden sind. Das Rohr-InRohr-System ist dort aus Vierkantrohren ausgebildet. Die Abzweigrohre sind dabei in den Hauptrohren entweder eingelötet oder eingeschweißt.
Ein weiterer Stand der Technik ist in der deutschen Auslegeschrift DE-AS 21 16 982 offenbart. Nach dieser wird das oben schon beschriebene Rohr-In-Rohr-System in anderer Weise realisiert. Auf einem Blechkörper befinden sich Abzweigrohre. Der Blechkörper wird mindestens von einer Seite - von einem im wesentlichen offenen rechteckigen - Querschnitt umschlossen, der wiederum auch Abzweigungen aufweist. Zusätzlich weist dieser letztgenannte Körper auch Bohrungen auf, die ein Durchstecken der Abzweigungen des blechför igen Körpers erlauben. Die andere Seite des blechförmigen Körpers wird von einem ebenfalls rechteckigen Körper umschlossen, jedoch weist dieser beispielsweise keine Abzweigungen auf. Diese drei Elemente werden derart zusammengeführt, daß sich eine umlaufende, aus drei Blechen bestehende Fügestelle ergibt, die mittels Löten oder Schweißen fixiert wird. Die Abzweigungen des blechförmigen Körpers an der Oberfläche des Körpers mit den Durchsteckbohrungen müssen ebenfalls verlötet oder verschweißt werden.
Eine andere Rohrverbindung ist aus der DE 195 12 024 C2 bekannt. Im Gegensatz zur DE-AS 21 16 982 (siehe oben) werden hier die Abzweigungen nicht verschweißt. Dort werden die Abzweigungen in Gewinde eines ersten u-förmigen Kanales eingeschraubt. Um Leckage zu verhindern, werden zwischen der Oberfläche des ersten Kanales und der Abzweigung Dichtringe verwendet. Ein zweiter Kanal wird gebildet, indem eine Trennwand zum Abschluß des ersten" Kanales angebracht wird und ein zweiter u-förmiger Kanal darauf gesetzt ist. Soll eine Abzweigung jedoch mit dem zweiten Kanal Verbindung haben, so greift diese Abzweigung mit einem längeren Stutzen durch die Trennwand hindurch. Um die Dichtheit zwischen dem ersten und dem zweiten Kanal zu gewährleisten, weist der verlängerte Stutzen eine Ringdichtung auf. Auf diese Art kommen an der Fügestelle der obere Kanal, der untere Kanal und die Trennwand zusammen. Mechanisch werden diese Teile miteinander verbunden, indem sie verschweißt werden. Dieses Schweißen führt wiederum zum Verzug und zu den weiteren, allgemein bekannten Nachteilen des Schweißens .
Insgesamt läßt sich feststellen, daß aus dem Stand der Technik Rohrverbindungen bzw. Rohrverteilersysteme bekannt sind, die jedoch eine Vielzahl von Schweiß- und/oder Lötnähten aufweisen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein Rohr oder Rohrsystem für Rohrleitungsverteiler, vorzugsweise
für Heizkreis- oder Kesselverteiler, zu finden, bei dem für das . Verbinden einzelner Teile ein Verschweißen oder Verlöten weitestgehend entfällt und mit dem die Herstellung bzw. die Montage kostengünstiger wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Rohr bzw. Rohrsystem für den Einsatz in sogenannten Rohrleitungs-, Heizkreisoder Kesselverteiler und dgl. Vorrichtungen mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 - insbesondere durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles - gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen werden durch die folgenden Patentansprüche 2 bis 19 offenbart.
Ausgangspunkt für die Erfindung war die Überlegung, wie eine Verbindungstelle zwischen einem Hauptrohr und einem Abzweigrohr aussehen könnte, die nicht verschweißt oder verlötet wird. Bekannt war, daß Schweiß- bzw. Lötverbindungen deshalb ausgeführt werden, weil eine Gewindeverbindung zwischen einem Rohr in die Umfangsfläche eines größeren Rohres mit Kreisquerschnitt oder äquivalentem Querschnitt nicht ohne weiteres dicht ist, weil keine ebene Dichtflächen vorhanden sind. Bekannte Rohre für derartige Rohrverbindungen sind daher äußerst dickwandig ausgeführt, damit Dichtflächen spanend ein- bzw. angearbeitet werden können; zudem wird in der Regel als Rohrmaterial teures Messing verwendet.
Daher sieht die Erfindung vor, daß ein gegenüber den genannten Rohren dünnwandiges Rohr im Bereich einer Abzweigung, bleibend verformt, abgeflacht wird und damit eine ebene Anschlußstelle für ein Abzweigrohr entsteht.
Diese Abflachung kann in spezieller Art auch dadurch geschehen, daß das größere Rohr nicht abgeflacht wird, sondern das größere Rohr im Bereich der Anschlußstelle (Abzweigung) - also partiell über seine Längserstreckung - erweitert wird.
Die damit erzielte domartige Erweiterung des Querschnittes des bzw. der betreffenden, für eine Abzweigung vorgesehen, Bereiches bzw. Bereiche des Rohres ist ein wesentliches neues Merkmal des Gegenstandes der Erfindung.
Wird diese so geschaffene ebene Montagefläche an einem Rohr nun noch, z.B. mittels spanloser Umformung, durchbrochen und die dabei entstandene, vorzugsweise nach innen gerichtete Aushalsung mit einem Gewinde versehen, kann ein Abzweigrohr, welches ebenfalls ein Gewinde aufweist, in diese Öffnung hinein geschraubt werden, bis dessen Gewindeauslauf, der z.B. ein Bund besitzt, an die ebene Montagefläche anliegt .
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht zudem vor, daß durch Anbringung einer Außensicke im Endbereich des Abzweigrohres eine erweiterte Anlagefläche zwischen dem Abzweigrohr und der im erweiterten Querschnitt des größeren Rohres geschaffenen ebenen Montagefläche
entsteht. Zwischen diesen Anlageflächen kann beispielsweise noch ein Dichtring angebracht werden, um diese Verbindung, falls notwendig, z.B. bei hohen Drücken im Rohrsystem, noch besser abzudichten.
Mit dem, voranstehend genannten, neuen Prinzip für die Verbindung des Endes eines Rohres über ein Loch in der Mantelfläche eines anderen Rohres, welches in der Regel einen größeren Querschnitt aufweist, der kreis- bis elipsen- oder linsenförmig gehalten ist, ist in Weiterung der Erfindung die Realisierung eines Rohr-In-Rohr-Systemes möglich, welches die in der Beschreibungseinleitung genannten Nachteile vorbekannter Verbindungen nicht aufweist. Bei dieser Weiterung werden zwei Rohre, die einen oder mehrere erfindungsgemäße Durchbrüche aufweisen, ineinander gesteckt und durch Verwendung von Abzweigrohren, mit unterschiedlich langen Einschraubstücken, eine Verbindung der Abzweigrohre mit dem Inneren des jeweiligen Hauptrohres hergestellt.
Wobei die Verbindung zum Raum, der zwischen dem äußeren Hauptrohr und dem inneren Hauptrohr liegt, mit einem Abzweigrohr mit kurzem Einschraubstück und die Verbindung mit dem Inneren des innere Hauptrohres mittels einem Abzweigrohr mit langem Einschraubstück erzielt wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist die thermische Isolierung der in Rohr-In-Rohr-Systemen fließenden Vor- und RücklaufStrömungen gegeneinander.
Beispielsweise strömt durch das innere Hauptrohr der sogenannte Vorlauf eines Heizungssystemes und deshalb in dem Raum zwischen dem inneren Hauptrohr und dem äußeren Hauptrohr der Rücklauf. Es ist sinnvoll den Vorlauf in das innere Rohr hineinzulegen, weil der Vorlauf die höhere Temperatur aufweist und durch den das innere Hauptrohr umströmenden Rücklauf thermisch gegenüber der Außenluft isoliert ist. Bei diesen Rohr-In-Rohr-Systemen gibt es eine Temperaturdif¬ ferenz zwischen dem inneren Hauptrohr und dem äußeren Hauptröhr.
Um den Temperaturfluß zwischen diesen beiden Rohren zu minimieren, ist nach einer anderen Weiterung der Erfindung, die erst durch das neuartige Verbindungsprinzip möglich ist, auf das innere Hauptrohr eine Isolationsschicht aufgebracht, beispielsweise durch Aufschieben eines Schlauches aus einem gummiartigen Material (Weichschaum, z.B. Neopren) , die durch das Schweißen, welches bei Rohr- In-Rohr-Systemen nach dem Stand der Technik notwendig ist, Schaden nehmen würde.
Eine andere, weitere Ausführung der Erfindung befaßt sich mit der axialen Verbindung des, mit domartigen Erweiterungen versehenen, neuen Hauptrohres mit weiterführenden Rohren.
Für besagte axiale Verbindungen gibt es zwar schon schraubbare Verbindungen, die Schweißnähten einsparen bzw. vermeiden, jedoch ist bei diesen bekannten schraubbaren Verbindungen im Innern des Hauptrohres ein Gewinde und zusätzlich ein spezieller, aufwendiger Adapter (Nippel) notwendig sowie auf dem Adapter eine zusätzliche Überwurfmutter, welche mit dem Außengewinde des weiterführenden Rohres verbunden wird. Die weitere Ausführung der Erfindung ist derart, daß das Ende des erfindungsgemäß ausgeführten Rohres durch spanlose Umformung des Rohrdurchmessers auf das Anschlußmaß des weiterführenden Rohres angepaßt, beispielsweise reduziert, und nach Aufstecken einer Überwurfmutter, ebenfalls durch spanlose Umformung, mit einem nach außen gerichteten Kragen (Bördelrand) versehen wird. Eine optional, zusätzlich zwischen Bördelrand und Durchmesserreduzierung angebrachte Sicke, ermöglicht das Einlegen eines Dichtringes.
Eine andere Weiterung der Erfindung besteht in ihrer Anwendung bei parallel verlaufenden - nicht ineinander gesteckten - Hauptleitungen (Hauptrohren) . Aus den Hauptleitungen zweigen mittels der erfindungsgemäßen Verbindung (domartige Erweiterungen; Abzweigrohr mit Sicke; Schraubverbindung mit Dichtring) die Abzweigrohre ab. Diese Abzweigrohre besitzen zwischen einem Fixpunkt
- beispielsweise einer Flanschverschraubung - und ihrer Verschraubung mit dem Hauptrohr einen flexiblen Abschnitt, welcher z.B. ein Wellrohr ist. Bei der Vormontage eines derartigen Verteilersystems werden diese Abzweigrohre, welche im allgemeinen recht kurz und auf die jeweils erforderliche Länge abgestimmt sind, zunächst abseits der Anschlußstellen mit dem jeweiligen Hauptrohr verschraubt, anschließend jedes vorgesehene, mit Abzweigrohren bestückte Hauptrohr in den Bereich der Anschlußstellen gebracht und dann die noch freien Enden der Abzweigrohre mit der betreffenden Anschlußstelle verbunden. Zur Montage- und Schweiß- Erleichterung kann den Flanschen eine an sich bekannte Montagehilfe zugeordnet sein.
Soll ein weiterer Rohrleitungsverteiler mit Hauptrohr und Abzweigrohren montiert werden, deren Flansche in der gleichen Ebene liegen sollen, wie die des ersten Rohrleitungssystemes, so wird die zuerst montierte Hauptleitung mitsamt ihren Abzweigrohren quer zur Längsachse der Hauptleitung zur Seite gebogen. Der zweite Rohrleitungsverteiler wird nun, wie zuvor beschrieben, in gleicher Weise wie der erste Rohrleitungsverteiler montiert. Aus konstruktiven Gründen kann hier die Hauptleitung mitsamt ihren Abzweigrohren auch zur Seite gebogen werden, jedoch nun in die andere Richtung. Bei den beiden Systemen aus Rohrleitungsverteiler und Abzweigrohren kann es sich um Vor- und Rücklauf, aber auch um Systeme mit
gleichen Strömungsrichtungen handeln, die aus Gründen einer Kreislaufaufteilung separat geführt werden.
Die Erfindung wird anschließend anhand von in Zeichnungen schematisiert dargestellten, vorteil¬ haften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1: einen erfindungsgemäßen Rohrleitungsver- teuer mit drei verschiedenen Ausführungsformen einer domartigen Erweiterungen;
Figur 2: den Endbereich eines verjüngten Hauptrohres mit nach außen gerichtetem Kragen;
Figur 3a: den erfindungsgemäßen Rohrleitungsverteiler bei Rohr-In-Rohr-Montage;
Figur 3b: einen Querschnitt durch den Rohrleitungs- Verteiler bei Rohr-In-Rohr-Montage;
Figur 3c: einen Rohrleitungsverteiler bei Rohr-In- Rohr-Montage und strömungstechnischer Verbindung eines Abzweigrohres mit einem inneren Hauptröhr;
Figur 4: eine weitere Variante der bei Figur 3c beschriebenen Verbindung und
Figur 5: ein System von Rohrleitungsverteiler, mit separaten Hauptrohren für Vor- und
Rücklauf, bei dem die geflanschten Enden der Abzweigrohre, sowohl des Vorlaufes als auch des Rücklaufes, in einer Ebene liegen.
Die Figur 1 zeigt drei verschiedene Grundformen eines erfindungsgemäßen Rohrleitungsverteilers. In der Mitte der Figur sind drei verschiedene Rohre 1 in ihrer Längserstreckung zu sehen. Am rechten Rand der Figur 1 ist der Schnitt B-B durch die unveränderten Rohrquerschnitte zu sehen. Am linken Rand sind die Schnitte der Schnittlinie A-A durch die domartigen Erweiterungen 2a, 2b, 2c zu sehen. Dabei zeigt der obere Querschnitt 2a einen nahezu rechteckig erweiterten Querschnitt auf.
Die darunter befindliche Figur zeigt einen U-förmig erweiterten Querschnitt 2b und die untere Figur zeigt schließlich einen tonnenförmig erweiterten Querschnitt 2c.
Die Linien 7 sollen jeweils nur die Lichtkanten der Verformung andeuten. Die domartigen Erweiterungen 2a, 2b, 2c haben zum Teil Öffnungen 5, deren Ränder vorzugsweise in den Innenraum des Rohres 1 gerichtet sind. Die Öffnungen 5 sind mit einem nicht dargestellten Feingewinde versehen.
Wie aus der Figur 1 zu entnehmen ist, sind die domartigen Erweiterungen 2a, 2b, 2c teilweise nur in der oberen Rohrhälfte lo und nicht in der unteren
Rohrhälfte lu enthalten, sie können aber auch in beiden Rohrhälften angebracht werden. Die letztere Variante hat den Vorteil, daß ein möglicherweise entstehender, einseitiger Verzug bei nur einseitiger spanloser Verformung, kompensiert wird. Im Rahmen der Erfindung ist bei einer zweiseitigen Anordnung der domartigen Erweiterungen 2a, 2b 2c, nicht deren diametrale (also um 180 Winkelgrad versetzte) Ausrichtung zwingend erforderlich. Es können auch je nach Anwendungsfall verschiedene Typen der domartigen Erweiterungen 2a, 2b, 2c auf einem Rohr vorhanden sein.
Um ein Rohr 1 axial an ein weiterführendes Rohr anzukoppeln, weisen diese in ihrem Endbereich lb vorzugsweise eine Querschnittsreduzierung auf. Eine nach der Querschnittsreduzierung aufgeschobene Überwurfmutter 6 wird durch einen spanlos angeformten Kragen lc auf dem Endbereich lb des Rohres 1 gehalten.
Eine Detailzeichnung des verjüngten Endbereiches lb eines Rohres 1 ist in der Figur 2 veranschaulicht. Eine nicht dargestellte Überwurfmutter 6 liegt linksseitig an einem Kragen lc (Bördelrand) an. Wenn die Überwurfmutter 6 beispielsweise mittels eines bandförmigen Dichtungsmaterials (Hanffasern, Dichtungsband) gegenüber einem weiterführenden Rohr abgedichtet ist, so ist zwischen dem Bund der Überwurfmutter 6 und dem verjüngten Endbereich ein
Dichtungsring 9 erforderlich. Zur Aufnahme dieses Dichtungsringes. 9 (beispielsweise ein O-Ring) ist eine Sicke 8 angeformt. Ist jedoch die Stirnfläche des weiterführenden Rohres ausreichend eben, so kann auch zwischen der rechten Planfläche des Kragens lc und der Stirnfläche des weiterführenden Rohres mit Hilfe einer Dichtung 10 (Flachdichtung) gedichtet werden.
In der Figur 3a wird das Prinzip eines Rohr-In-Rohr- Systemes 11 mit den erfindungsgemäß einschraubbaren Abzweigrohren 12, 13 dargestellt. Die einschraubbaren Abzweigrohre 12 sind zum einen im äußeren Hauptrohr 15 eingeschraubt und zum anderen gleichzeitig im inneren Hauptrohr 16 eingesteckt. Somit kann das Strömungsmedium nur zwischen dem inneren Hauptrohr 16 und den Abzweigrohren 12 fließen. Da das Abzweigrohr 13 nur im äußeren Hauptrohr 15 eingeschraubt ist und einen Abstand zum inneren Hauptrohr 16 aufweist, besteht nur eine Fließverbindung zwischen diesen beiden. Zur Abdichtung sind die einschraubbaren
Abzweigrohre 12 sowohl mit einer Dichtung 9
(beispielsweise ein O-Ring) - die in einer Sicke 4 der Aushalsung des inneren Hauptrohres 16 liegt - als auch mit einer Dichtung 9 am äußeren Hauptrohr 15 versehen. Damit der Dichtring 9 bei den Abzweigrohren 12, 13 eine Anlagefläche hat, haben diese 12, 13 eine Außensicke 14. In diesem Ausführungsbeispiel haben nur die domartigen Erweiterungen 2 des äußeren Hauptrohres 15 in ihrer Öffnung 5 ein Feingewinde.
Damit bei unterschiedlichen Temperaturen der Strömungsmedien im inneren Hauptrohr 16 und dem äußeren Hauptrohr 15 und dem damit verbundenen unterschiedlichen Längenausdehnungen dieser Hauptrohre 15, 16, keine nennenswerten LängsSpannungen und damit verbundenen Versprödungen des Materiales entstehen, ist beispielsweise am inneren Hauptrohr 16 ein wellrohrartiger Rohrabschnitt ld vorgesehen.
Im allgemeinen wird dieses Rohr-In-Rohr-System sicherlich für die Realisierung eines Vor- und Rücklaufes verwendet. Jedoch ist auch denkbar, daß zwei gleichgerichtete Strömungen mit unterschied- liehen Durchsatzmengen und/oder unterschiedlichen Temperaturen zum Einsatz kommen.
Anstelle eines O-Ringes als Dichtung 9, kann auch eine pastöse Dichtmasse verwendet werden, die vorzugsweise aushärtend eingestellt ist.
Zur Veranschaulichung wird in Figur 3b das Rohr-In- Rohr-System 11 im Querschnitt mit einer nur im äußeren Hauptrohr 15 eingeschraubten Abzweigrohr 13 gezeigt. Zusätzlich zu den schon beschriebenen Elementen, ist hier eine Isolierung 17 um das innere Hauptrohr 16 zu sehen. Diese Isolierung 17 kann aus einem Schlauch aus Weichschaum - beispielsweise Neopren - bestehen. Ein möglicherweise hinter dieser
Schnittebene befindliches, anderes einschraubbare Abzweigrohr 12, wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die Figur 3c verdeutlicht einen anderen wichtigen Querschnitt durch das Rohr-In-Rohr-System 11. Hier ist ein einschraubbares Abzweigrohr 12 zu sehen, welches sowohl mit dem inneren Hauptrohr 16, als auch mit dem äußeren Hauptrohr 15 verbunden ist. Gegenüber der Figur 3b ist hier zusätzlich das Einstecken des einschraubbaren Abzweigrohres 12 im inneren Hauptrohr 16 gezeigt. Die domartige Erweiterung 2b weist eine Sicke 4 zur Aufnahme eines Dichtringes 9 auf. Die Isolierung 17 ist, um die domartige Erweiterung 2b herum zum Durchlaß der einschraubbaren Abzweigung 12, ausgespart.
Mit der Figur 4 wird eine Variante der in Figur 3c beschriebenen Abzweigung veranschaulicht. Das Abzweigrohr 12 ist im inneren Hauptrohr 16 nicht wie in Figur 3c eingesteckt, sondern ebenfalls eingeschraubt. Zwar ist diese Verbindungsstelle dann nicht unbedingt absolut abgedichtet, jedoch ist in manchen Einsatzfällen eine geringe Leckage zwischen dem inneren Hauptrohr 16 und dem äußeren Hauptrohr 15 technisch vertretbar. Ein möglicherweise Nicht- Zusa menpassen der Gewindeanfänge in der domartigen Erweiterung 2b und dem Abzweigrohr 12 wird durch Elastizitäten in der Längsachse des Rohr-In-Rohr- Systemes 1 ausgeglichen.
Dieses in Figur 4 dargestellte Ausführungsbeispiel ist gewissermaßen eine "Spar"-Version des erfindungsgemäßen Rohrsystemes für Rohrleitungsverteiler und dgl. Vorrichtungen.
Die Figur 5 zeigt ein System von Rohrleitungsverteilern aus zwei parallelen, nicht ineinander gesteckten Hauptrohren 1. Der linke Teil der Figur 5 ist ein Querschnitt durch das System, während der rechte Teil der Figur eine Seitenansicht zeigt. Aus beiden Hauptrohren 1 zweigen einschraubbare Abzweigrohre 13 ab. Die Abzweigrohre 13 weisen an ihren, den Hauptrohren 1 abgewandten Enden, Flansche 18 auf. Zwischen den Flanschen 18 und ihren einschraubbaren Enden ist jeweils ein wellrohrartiger Rohrabschnitt ld angeordnet (im rechten Teil der Figur 5 ist der wellrohrartige Rohrabschnitt nicht explizit hervorgehoben worden; im linken Teil der Figur 5 wurde dessen zeichnerische Darstellung stark vereinfacht) . Die Flansche 18 liegen alle in einer Ebene 22.
Um dieses System von Rohrleitungsverteiler zu fertigen, wird zunächst nur eine Reihe mit Abzweigrohren 13 und dem dazugehörigen Hauptrohr 1 montiert. Die Abzweigrohre 13 werden auf entsprechende Länge gearbeitet und in das Rohr 1 eingeschraubt. Danach können die freien Enden der Abzweigrohre 13, hier die Flansche 18, jeweils mit einer Anschlußstelle, die in der Fig. 5 nicht weiter dargestellt sind, verbunden werden, denn die
Abzweigrohre 13 erfahren jetzt keine Drehung mehr und der Flansch hat eine definierte Lage zu seiner Anschlußstelle. Zudem können die Flansche, z.B. wenn diese mit der Anschlußstelle verschweißt werden, mit einer nicht dargestellten Montagehilfe arretiert werden.
Nachdem die vorgenannten Arbeitsschritte erfolgt sind, wird das Rohr 1 dann mitsamt den Abzweigrohren 13 aus der Ausgangsposition 21 der Ebene 22 entweder in Richtung 19 oder 20 geschwenkt, um Platz zu schaffen für die Montage des zweiten Hauptrohres 1 mit Abzweigrohren 13. Die Verformung der Abzweigrohre 13 beim Schwenken ist plastisch. Die Montage des zweiten Hauptrohres 1 erfolgt in gleicher Weise, wie beim ersten Hauptrohr 1.
Für das zweite Hauptrohr 1 ist ein Verschwenken nicht zwingend erforderlich, außer man will ein System von Rohrleitungsverteilern mit insgesamt drei oder noch mehr Hauptrohren 1 herstellen. Wird für das zweite Hauptrohr 1 keine Verschwenkung vorgenommmen, liegen die Hauptrohre 1 derart nah beieinander, daß selbige z.B. mit einer gemeinsamen Wärmeisolierung versehen werden können.
Bezugszeichenliste
1 Hauptrohre (Hauptleitung) lo obere Rohrhälfte des Hauptrohres 1 lu untere Rohrhälfte des Hauptrohres 1 la Innenraum des Hauptrohres 1 lb verjüngter Endbereich des Hauptrohres 1 lc Kragen, nach außen gerichtet ld wellrohrartiger Rohrabschnitt
2 domartige Erweiterung
2a rechteckiger Querschnitt der domartigen
Erweiterung
2b U-förmiger Querschnitt der domartigen
Erweiterung
2c tonnenförmiger Querschnitt der domartigen
Erweiterung
3 Aushalsung 4 Sicke in der Aushalsung 5 Öffnung 6 Überwurfmutter 7 Lichtkante
Sicke
9 Dichtung
10 Dichtung (Flachdichtung)
11 Rohr-In-Rohr-System
12 einschraubbare Abzweigrohre
13 einschraubbare Abzweigrohre
14 Außensicke
15 äußeres Hauptrohr beim Rohr-In-Rohr-System
16 inneres Hauptrohr beim Rohr-In-Rohr-System
17 Isolierung
18 Flansch
19 Biegerichtung
20 Biegerichtung
21 Ausgangsposition
22 Ebene