B E S C H R E I B U N G
Technisches Gebiet
Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln aus Zuschnitten
Die Erfindung betrifft eine Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln aus Zuschnitten mit einer Einrichtung zum Fördern der Zuschnitte durch die Maschine, wobei die Einrichtung untere Förderriemen, die an einer mittels eines Antriebs quer verschiebbar gelagerten Rollenwange gelagert sind und obere Förder- riemen enthält, die ebenfalls an einer quer verschiebbar gelagerten Rollenschiene gelagert sind.
Stand der Technik
Faltschachtelklebemaschinen zur Herstellung von Faltschachteln aus Zuschnitten weisen bekannterweise mehrere Bearbeitungsstationen auf, die von den Zuschnitten/Schachteln nacheinander durchlaufen werden:
Die Zuschnitte werden zunächst in einem Einleger mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abgezogen und einzeln entweder direkt einer Faltstation oder zunächst einem sogenannten Vorbrecher zugeführt, der der Faltstation vorgeschaltet ist. In der Faltstation werden die mit einem Klebestreifen versehenen Zuschnitteile zur Herstellung einer Klebeverbindung um 1 80° umgelegt, also gefaltet. Im Vorbrecher werden die Faltlappen vor dem Auftragen von Klebstoff vor- und zurückgefaltet, damit die entsprechenden Längsrillinien durch Knicken um 1 80 ° weich und geschmeidig gemacht werden.
Im Anschluß an die Faltstation folgt üblicherweise eine sogenannte Überleitstation, in der die Schachteln gezählt, markiert und - falls schadhaft - ausgeschleust werden
können. Danach folgt eine Sammel- und Preßeinrichtung, in der zunächst ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet wird, der anschließend zwischen Preßbändern für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die beiden Zuschnitteile an der Klebenaht verbunden werden. Als Abschluß folgt üblicherweise eine Packeinrichtung, in der die flachliegend gefalteten Faltschachteln in Umkartons gepackt werden.
Der Transport der Zuschnitte durch die einzelnen Bearbeitungsstationen erfolgt mittels oberer und unterer Förderriemen, die jeweils auf ihrer den Zuschnitten abgewandten Seite abgestützt sind. In der Regel werden über die Maschinenbreite zwei Paare von schmalen Riemen eingesetzt, die zur Anpassung auf verschiedene Schachtelformate für die optimale Berührungslinie mit den Zuschnitten quer positioniert werden können. Bekannterweise sind die oberen Förderriemen mit ihrer Befestigung anhebbar, damit bei einem Stau in der Maschine die Schachteln entfernt werden können.
Es ist bekannt, die Förderstrecken aus einzelnen Segmenten aufzubauen. Jeder der unteren Transportriemen eines Segments ist in einer sogenannten Rollenwange gelagert, die sich über die gewünschte Förderstrecke erstreckend angeordnet ist und an ihrer Oberseite über ihre Länge eine Reihe von schmalen Rollen enthält, die den oberen Trum des Förderriemens an seiner Unterseite abstützen. Jeder obere Förderriemen eines Segments ist an einer sogenannten Rollenschiene gelagert, die sich ebenfalls in Transportrichtung über die gewünschte Förderstrecke erstreckt und an ihrer Unterseite eine Reihe von Rollen aufweist, von denen die Oberseite der unteren Trums der Förderriemen abgestützt werden. Rollenwangen und Rollenschienen sind jeweils quer positionierbar, damit sie in der gewünschten Arbeitsposition unmittelbar übereinander angeordnet sind, um die Zuschnitte zwischen den fördernden Trums der Förderriemen zu halten und zu transportieren. Zumindest die Förderriemen der unten angeordneten Rollenwangen sind angetrieben. Die Förderriemen der zugehörigen oberen Rollenschienen sind entweder freilaufend gelagert oder - beispielsweise bei der Verarbeitung von dicken Zuschnitten aus Wellpappe - ebenfalls angetrieben, damit keine Markierungen auftreten.
Bei den bekannten Faltschachtelklebemaschinen sind die Teile, an denen die oberen Rollenschienen befestigt sind, konstruktiv sehr aufwendig gestaltet, damit sie synchron zu den zugehörigen Rollenwangen quer positioniert und zugleich angehoben werden können.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Faltschachtel- klebemaschine konstruktiv zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels:
Figur 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht die einzelnen Stationen einer Faltschachtelklebemaschine.
Figur 2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung die Befestigung und die Versteileinrichtung eines Förderriemenpaares.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In Förderrichtung (von rechts nach links) beginnt die Faltschachtelmaschine mit einem Einleger 1 , der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden Bearbeitungsstation zuführt. Auf den Einleger 1 folgt ein Vorbrecher 2, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweistufig ausgebildet ist. Der Vorbrecher 2 enthält Faltelemente, um Faltlappen vor und zurück zu falten, damit die entsprechenden Längsrillinien durch
Knicken um 180° weich und geschmeidig gemacht werden. Die zweistufige Ausführungsform ermöglicht es, mehr Längs- und Querrillinien zu brechen und zusätzliche Faltungen durchzuführen. Bei bestimmten Schachtelformen werden auch bereits innerhalb des Vorbrechers Klebstoffauftragwerke angeordnet, um zusätzliche Klebestreifen in Längsrichtung aufzutragen. Auf den Vorbrecher 2 folgt als nächste Arbeitsstation die Faltstation 3, an deren Anfang ein Auftragwerk 4 für Klebstoff, üblicherweise für Leim, angeordnet ist. Das Klebstoffauftragwerk 4 enthält Leimdüsen oder Leimscheiben, von denen der Klebstoff streifenförmig auf die Zuschnitte aufgebracht wird. Anschließend werden die Faltlappen der Zuschnitte von Faltelementen gefaltet.
Die flachliegend gefalteten Schachteln werden anschließend einer Überleitstation 5 zugeführt, von der sie einer nachfolgend angeordneten Sammel- und Preßeinrichtung 6 übergeben werden. Beim Übergang von der Überleitstation 5 zur Sammel- und
Preßeinrichtung 6 wird ein Schuppenstrom aus den gefalteten Schachteln hergestellt. Die Sammel- und Preßeinrichtung 6 weist Preßbänder auf, mittels deren die Klebenähte unter Druck gehalten werden, bis der Klebstoff sicher abgebunden ist.
Beim Transport durch den Vorbrecher 2 und die Faltstation 3 werden die flachiiegend gefalteten Zuschnitte zwischen oberen und unteren Förderriemen gehalten, wobei üblicherweise zwei Riemenpaare über die Maschinenbreite angeordnet sind, die sich in Förderrichtung aus einzelnen Segmenten aufbauen. Jedes der aus einem oberen und unteren Förderriemen bestehenden Riemenpaare eines Segments muß zur Einstellung der optimalen Angriffsposition an den sich ändernden Zuschnittsformaten querpositio- nierbar im Rahmen der Maschine gelagert sein. In Figur 2 sind der Aufbau eines Riemenpaares mit seiner Lagerung in der Maschine einschließlich der Mittel zur Querverstellung detailliert dargestellt:
Der untere Förderriemen 7 ist an einer sich in Förderrichtung erstreckenden Rollenwange 8 gelagert, die auf bekannte Weise im Maschinenrahmen aufgehängt und mittels Verstellspindeln querpositionierbar ist. Die in Figur 2 nicht dargestellten Verstellspindeln sind mit ihren Enden in den Seitenwänden 9, 10 der Klebemaschine befestigt. Sie sind mit einem Drehantrieb verbunden, der eine Querverschiebung der
Rollenwange 8 bewirkt. An der Oberkante der Rollenwange 8 ist eine Reihe von Rollen 1 1 frei drehbar befestigt, von denen der obere Trum des Förderriemens 7 abgestützt wird. Der Förderriemen 7 ist endlos in sich geschlossen. Er wird zu Beginn und am Ende der Rollenwange 8 von Riemenscheiben 1 2, 1 3 umgelenkt, wobei die auslaufseitig umlenkende Riemenscheibe 1 3 zum Antreiben des Riemens 7 quer verschiebbar auf einer angetriebenen Welle sitzt, z. B. einer Vielkantwelle, die ebenfalls mit ihren Enden in den Seitenwänden 9, 10 der Maschine gelagert ist. Die Rollenwange 8 mit dem unteren Förderriemen 7 kann so zwischen den Seitenwänden 9, 10 querverschoben werden, um die gewünschte Arbeitsposition einzunehmen.
Der obere Förderriemen 14 ist an einer sogenannten Rollenschiene 1 5 gelagert, die am unteren Ende eines gabelförmigen Tragteils 1 6 befestigt ist. Der untere Trum des Förderriemens 14 wird an seiner Oberseite ebenfalls von Rollen abgestützt. Der obere Förderriemen 14 ist entweder frei umlaufend gelagert oder er ist ebenfalls angetrieben, dann allerdings gegensinnig zum unteren Förderriemen 7, damit sich die fördernden Trums beider Riemen 7, 14 in die gleiche Richtung bewegen.
Der obere Teil des Tragteils 1 6 der Rollenschiene 1 5 ist als Laufwagen 1 7 gestaltet, der an einem Tragbalken 1 8 aufgehängt ist. Der Tragbalken 1 8 erstreckt sich über die Maschinenbreite in einer gewissen Höhe oberhalb der Förderebene der Zuschnitte. Er ist mit seinen beiden Enden jeweils an einem seitlichen Ständer 1 9, 20 vertikal bewegbar befestigt. Die Ständer 1 9, 20 sind an den Seitenwänden 9, 10 der Maschine festgeschraubt. Durch diese Konstruktion ist der Laufwagen 1 7 mit der daran hängend befestigten Rollenschiene 1 5 frei querverschiebbar in der Maschine aufgehängt.
Damit die Zuschnitte sicher zwischen den beiden Förderriemen 7, 14 gehalten werden, muß die Rollenschiene 1 5 jeweils exakt oberhalb einer Rollenwange 8 angeordnet sein. Bei einer Änderung der Position müssen somit die Rollenwange 8 und die Rollenschiene 1 5 synchron verschoben werden. Dies erfolgt nach der Erfindung mit folgenden, konstruktiv sehr einfachen Mitteln:
Ein in sich geschlossenes, also endloses band- oder seilförmiges Element, vorzugsweise ein Drahtseil 21 , ist so zwischen den beiden Seitenplatten 9, 10 der Maschine in seine Längsrichtung frei bewegbar gespannt, daß eine Schlaufe 21 unterhalb der Förderebene der Zuschnitte im Bereich der Rollenwange 8 quer über die Maschinenbreite verläuft. Die zweite Schlaufe 22 am anderen Ende des Drahtseils verläuft parallel zur ersten Schlaufe 21 oberhalb der Förderebene, bevorzugt oberhalb der Rollenschiene 1 5 im Bereich des Laufwagens 1 7, quer über die Maschinenbreite. Zwischen der unteren Schlaufe 21 und der oberen Schlaufe 22 werden die beiden Stränge 23 des Drahtseils in einem seitlichen Ständer (Ständer 19) nach oben geführt. Wie aus Figur 2 ersichtlich, beginnt das doppelsträngig geführte Drahtseil an einer Umlenkrolle 24, die an der Innenseite einer Seitenwand (Seitenwand 10) frei drehbar gelagert ist. Eine erste untere Schlaufe 21 verläuft dann geradlinig unterhalb des Bereichs der Rollenwange 8 zu der anderen Seitenwand (Seitenwand 9) . Dort werden beide Stränge 23 senkrecht nach oben umgelenkt und verlaufen innerhalb des
Ständers 1 9 nach oben bis in den Bereich oberhalb des Tragbalkens 1 8. In dieser Höhe werden die beiden Stränge 23 in einen waagerechten Verlauf umgelenkt und verlaufen wieder waagerecht, die Schlaufe 22 bildend, zu der anderen Maschinenseite. Dort ist das Ende der Schlaufe 22 um Umlenkrollen geführt, die frei drehbar an dem Ständer 20 gelagert sind.
Das Drahtseil 21 , 22, 23 dient als Schleppseil für die obere Rollenschiene 1 5, um diese bei einer Querverstellung der Rollenwange 8 synchron mitzuschleppen. Dazu ist die Rollenwange 8 mit einem Strang der unteren Schlaufe 21 über ein laschenförmi- ges Element 25 verbunden, so daß bei einer Verstellung der Rollenwange 8 mittels des Sprindeltriebs dieser Strang in die entsprechende Richtung mitgezogen wird. Der Laufwagen 1 7 der Rollenschiene 1 5 weist eine Klemmeinrichtung 26 auf, mit der er an den anderen Strang der oberen Schlaufe 22 festgeklemmt werden kann. In festgeklemmtem Zustand bewegt sich der Lauf wagen 1 7 mit der daran befestigten Rollenschiene 1 5 so synchron mit der Rollenwange 8. Er wird bei einer Querverschiebung der Rollenwange 8 in die entsprechende Richtung mitgezogen, ohne daß er einen eigenen Antrieb benötigt.
Bevorzugt ist der unterhalb der oberen Schlaufe 22 angeordnete Tragbalken 1 8 begrenzt vertikal bewegbar in den Ständern 1 9, 20 gelagert. Die vertikale Bewegbarkeit des Tragbalkens 1 8 mit den darauf aufgehängten Rollenschienen 1 5 ermöglicht es, einen vorbestimmten Abstand zwischen den fördernden Trums der beiden
Förderriemen 7, 14 einzustellen. Zugleich können die Rollschienen 1 5 nach oben in eine Wartungsposition bewegt werden, bei der beispielsweise sich stauende Zuschnitte entfernt werden können. Bevorzugt erfolgt die vertikale Bewegung des Tragbalkens 1 8 mittels zweier Pneumatikzylinder, die jeweils in einem Ständer 1 9, 20 angeordnet den Tragbalken 1 8 nach oben gegen einen einstellbaren Anschlag drücken. Die gewünschte vertikale Position der Rollschienen 1 5 kann so über die verstellbaren Anschläge eingestellt werden.