Verfahren und Einrichtung zur Haltbarmachung von Schnee
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Haltbarmachung von Schnee.
Üblicherweise werden kritische Stellen auf Skipisten, wie z. B. überbeanspruchte und enge Abfahrtsbereiche, Sudhangberei- che und Bereiche von Talabfahrten mit Kunstschnee beschneit, damit ein möglichst langer Skibetrieb sichergestellt werden kann. Ein Problem besteht dabei m einem extrem hohen Wasserverbrauch. Üblicherweise wird das für die Kunstschneeherstellung erforderliche Wasser in Wasserreservoirs gespeichert und mit der Hilfe von Pumpen zu den einzelnen Schneekanonen gepumpt. Beim Schmelzen des auf diese Weise erzeugten Kunstschnees entstehen große Wassermengen, die die Berghange hinabfließen, versickern und somit verlorengehen. Ein weiteres Problem besteht darin, daß beim Beschneien mit Kunstschnee die Natur in erheblichem Maße geschadigt wird. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß der Kunstschnee locker auf dem Untergrund aufliegt und daher beim Befahren zur Seite geschoben wird, so daß der Untergrund schnell freigelegt und daher beschädigt wird. Beim Befahren solcher teilweise freiliegenden Untergrundbereiche besteht auch die Gefahr, daß die Skier von Skifahrern in erheblichem Maße beschädigt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, durch die Schnee derart haltbar gemacht werden kann, daß die Natur so wenig wie möglich beschädigt oder sogar geschützt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 9 gelost.
Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß durch das einfache Auslegen von Kuhlmatten an gewünschten Bereichen einer Skipiste erreicht werden kann, daß der Untergrund für Kunst- oder Naturschnee soweit gekühlt wird, daß ein unerwünscht schnelles Schmelzen des Natur- oder Kunstschnees vermieden werden kann. Da auf diese Weise an den genannten kritischen Stellen in einer relativ einfachen Weise Natur oder Kunstschnee am schnellen Abtauen gehindert werden kann, kann ein erheblich längerer Skibetrieb sichergestellt werden. Insbesondere können auch Renn- und Abfahrtsstrecken zur Austragung von Skirennen und dergleichen m der erfin- dungsgemaßen Weise haltbar gemacht werden, so daß die Ausfuhrung solcher Wettbewerbe relativ unabhängig von den Witte- rungsvehaltmssen sichergestellt werden kann. Zudem wird auch gewahrleistet, daß alle Skiläufer wahrend eines solchen Wettbewerbes, soweit dies möglich ist, dieselben Bedingungen vorfinden.
Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht jedoch darin, daß der bei herkömmlichen Schneekanonen anfallende enorme Wasserverbrauch wegen der Haltbarmachung des Schnees vermindert werden kann. Da die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangenen Kuhlmatten Leitungen mit einem sehr kleinen Durchmesser besitzen, besteht nur ein relativ kleiner Kuhlmittelbedarf.
Bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung handelt es sich bei dem verwendeten Kuhlmittel um Glysantm oder ähnliche umweltvertragliche Kuhlmittel, die vorzugsweise eine Färbung aufweisen, die im Falle einer Leitungsunterbrechung im Schnee den Unterbrechungsort anzeigt . Zur Reparatur kann dann besonders einfach zu dem Fehlerort Zugriff erhalten werden und es kann die Leitung einfach durch Erhitzen und Zu- schmelzen vom System abgeklemmt werden, wobei die Funktion des gesamten Systems im wesentlichen erhalten bleibt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform weist die Matteneinrichtung Einfuhrtrichter auf, n die von der dem Untergrund abgewandten Seite her besonders einfach ein Bohrer eines Bohrgerätes eingeführt und durch die Matteneinrichtung in den Bodengrund gelenkt wird, so daß spater durch die Trichtereinrichtungen Kippstangen einfuhrbar und im Untergrund befestigbar sind.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteranspruchen hervor.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen m Zusammenhang mit den Figuren naher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des erfindungsgemaßen Verfahrens zum Haltbarmachen von Schnee;
Figur 2 einen Querschnitt durch die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Matteneinrichtung, und
Figur 3 bis 5 Weiterbildungen der Erfindung.
Gemäß Figur 1 wird nach dem erfindungsgemaßen Verfahren auf einem Untergrund 1, auf dem Schnee haltbar gemacht werden soll, eine Kuhlmattenemrichtung 2 ausgelegt. Bei dem Untergrund 1 handelt es sich beispielsweise um eine besonders kritische, in hohem Maße beanspruchte Stelle einer alpinen Abfahrt, den Bereich einer Talabfahrt eines Skigebietes, eine alpine Abfahr- oder Slalomstrecke oder dergleichen. Die Kuhlmattenemrichtung 2 umfaßt eine Kuhlmittel-Zufuhrleitung 21, eine Kuhlmittel-Ruckfuhrleitung 22 und zwischen diesen verlaufenden Leitungsschleifen 23. Die Kuhlmittel-Zufuhrleitung 21 wird durch eine Pumpe 3 gespeist, die über eine Leitung 4
das Kuhlmittel einem Kuhlmittel-Reservoir 5 entnimmt. Von der Zufuhrleitung 21 aus gelangt das Kuhlmittel über die Schleifen 23 auf den zu kühlenden Bereich 1 und schließlich zur Kuhlmittel-Ruckfuhrleitung 22 und von dieser zurück in das Kuhlmittel-Reservoir 5 (Leitung 7) . Bei dem verwendeten Kuhlmittel handelt es sich um e n unweltvertragliches Kuhlmittel, vorzugsweise um Glysantm. Vorzugsweise sind das Kuhlmittel-Reservoir 5 und die Pumpe 4 in einem Gehäuse 6 oder Unterstand beweglich oder stationär untergebracht und ist die Kuhlmattenemπchtung 2 dann, wenn sie auf dem Untergrund 1 nicht benotigt wird, ebenfalls in dem Gehäuse 6 verstaubar.
Zur Haltbarmachung von Schnee auf dem Untergrund 1 wird wie folgt vorgegangen: Nach dem Ausbreiten der Kuhlmattenemπch- tung 2 auf dem Untergrund 1 wird mit der Hilfe der Pumpe 3 Kuhlmittel aus dem Kuhlmittel-Reservoir 5 über die Zufuhrleitung 21 und die Ruckfuhrleitung 22 durch die Leitungsschlei- fen 23 gepumpt. Dabei wird im Bereich der Kuhlmattenemnch- tung 2 der Untergrund 1 und dessen Oberflache gekühlt, beispielsweise auf eine Temperatur im Bereich von -3° bis -7° C. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit der Umgebung wird die Kuhlmat- tenemrichtung 2 dabei vereist. Wenn nun auf die Kuhlmatten- emrichtung 2 von oben her (Pfeilrichtung P) Kunst- oder Naturschnee aufgebracht wird, wird dieser Schnee aufgrund der Kühlung des Untergrundes 1 und der Kuhlmattenemrichtung 2 nicht schmelzen, so daß kein Schmelzwasser anfallt, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist und der Untergrund 1 praktisch so lange befahrbar ist, wie die Kuhlmattenemrichtung 2 m Betrieb gesetzt wird. Bedarfsweise kann durch Abkratzen und Verschieben von Schnee bedingte Verschlechterungen dadurch ausgeglichen werden, daß künstlich Schnee aus Schneekanonen nachgespruht wird.
Bei der Ausfuhrungsform der Figur 1, bei der die Zufuhrleitung 21 und die Ruckfuhrleitung 22 nebeneinander parallel
verlaufen, wird eine besonders gleichmaßige Kühlung des Untergrundes 1 erreicht, weil das Kühlmittel der abgekühlten Seite zum Kühlmittel der Zulaufseite zurückgeführt wird.
Bei der in der Figur 3 dargestellten Ausfuhrungsform, bei der die Zuführleitung 21 und die Rückführleitung 22 entsprechend der Länge der Leitungen 23' voneinander beabstandet sind und parallel zueinander verlaufen, kann mit der Kühlmitteleinrichtung 2 eine doppelte Breite des Untergrundes 1 abgedeckt werden, wobei jedoch in Kauf zu nehmen ist, daß entlang den Leitungen 23' eine größere Aufwärmung des Kühlmittels erfolgt.
Die Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die vorliegenden Kühlmatteneinrichtung 2. Demnach ist auf dem Untergrund 1, der bereits eine Schneeauflage besitzen kann, eine Kühlmatteneinrichtung 2 angeordnet, die aus einzelnen Schleifen 23 besteht, die mit der Zuführleitung 21 und der Rückführleitung 22 verbunden sind. Bei der Kühlung durch die Kühlmatteneinrichtung 2 entsteht auf dem Bodengrund 1 vorzugsweise eine Schnee- und Eisschutzschicht 8, die den Untergrund 1 vor mechanischen Beschädigungen schützt. Eine solche Schnee- und Eisscnutzschicht 8 entsteht auch auf der Oberflache der Kühlmitteleinrichtung 2. Auf diese Schutzschicht 8 wird der Kunst- oder Naturschnee 9 aufgebracht.
In der aus der Figur 2 ersichtlichen Weise können im Bereich der Kühlmatteneinrichtung 2, um eine Beschädigung derselben zu vermeiden, bei der Anordnung derselben auf dem Untergrund Trichtereinrichtungen 10 angeordnet werden, die durch die Lücken zwischen den Leiterschleifen 23 bzw. Leitungen 23' geführt werden. Diese Trichtereinrichtungen 10 weisen die Form von Rohren 101 auf, die an ihren, dem Untergrund 1 abgewandten Seite trichterförmige Erweiterungen 102 besitzen. Da die Orte der Trichtereinrichtungen bekannt sind, können auch im zugeschneiten Zustand der Matteneinrichtungen 2 von der dem
Untergrund 1 abgewandten Seite her Bohrer in die Erweiterungen 102 eingeführt und von diesen dann automatisch durch das Rohr 101 in den Bodengrund 1 gefuhrt werden, so daß in diesem ohne Beschädigung der Matteneinrichtung 2 Locher zur Befestigung von Kippstangen oder dergleichen gebohrt werden können.
Wenn die Leitungen der Leiterschleifen 23 der Anordnung der Figur 1 eine Lange von sechs Metern besitzen, kann mit der Anordnung der Figur 1 eine Breite des Untergrundes 1 von sechs Metern abgedeckt werden. Wenn bei derselben Matteneinrichtung die Zufuhrleitung 21 und die Ruckfuhrleitung 22 der aus der Figur 3 ersichtlichen Weise voneinander getrennt werden, kann eine Breite des Untergrundes 1 von zwölf Metern abgedeckt werden.
Die Matteneinrichtung 2 kann beliebig lang ausgebildet werden, weil an den freien Enden der Zufuhrleitung 21 und der Ruckfuhrleitung 22 als Abschluß Stopselteile 24 eingesetzt sind. Zur Verlängerung können diese Stopselteile 24 entfernt werden, damit weitere Mattene richtungste le an die Leitungen 21 und 22 angeschlossen werden können, die ihrerseits, sofern sie nicht verlängert werden sollen, und daher nur Zwischenteile darstellen, durch die Stopselteile 24 abgeschlossen werden.
In Verbindung mit den Figuren 4 und 5, die einen Längsschnitt bzw. eine Aufsicht der Matteneinrichtung 2 zeigen, wird eine weitere Ausfuhrungsform beschrieben, bei der an der Matten- e richtung 2 noppenartige Vorsprunge 30, 30' angeordnet sind, die von unten und/oder oben mit den Leitungen 23 bzw. 23' verbunden sind. Diese noppenartigen Vorsprunge 30, 30', die nach unten bzw. oben über die Leitungen 23, 23' vorstehen, sind vorzugsweise nach unten bzw. nach oben offen, damit sich Schnee und/oder Eis in ihnen verfangen kann. Dies erbringt den Vorteil, daß der Schnee einen noch besseren Halt an der Matteneinrichtung hat. Aus diesem Grunde werden die
Leitungen 23 bzw. 23' besser vor Außeneinwirkungen, wie sie z.B. durch Skikanten oder Pistenwalzen verursacht werden, geschützt .
Vorzugsweise werden die noppenartigen Vorsprunge 30, 30' in Form von Bandern, bei denen die Vorsprunge 30, 30' jeweils seitlich (in Querrichtung) über auf die Leitungen 23, 23' aufsteckbare Elemente 31 miteinander verbunden sind, n Querrichtung in bestimmten Abstanden an den Matteneinrichtungen 2 befestigt. Die Bander verlaufen in der Längsrichtung der Matteneinrichtung 2 (Fig. 5). Die Elemente 31 weisen vorzugsweise die Form von an die Gestalt der kreisförmigen Leitungsquerschnitte angepaßten Kappenteilen auf, die ebenfalls kreisförmig ausgebildet sind und auf die Leitungen 23, 23' aufsteckbar sind. Auf diese Weise sind die Bander mit den Vorsprungen 30, 30' an den Leitungen 23, 23' in der Querrichtung der Matteneinrichtung verschiebbar und von dieser jederzeit wieder entfernbar. Vorzugsweise können mit derartigen Bandern mehrere Matteneinrichtungen m der Längsrichtung miteinander verbunden werden.
Die unteren Vorsprunge 30 werden als Abstandshalter zum Untergrund benutzt und schützen daher die Matteneinrichtung 2 vor Steinen oder sonstigen Gegenstanden.
Die Vorsprunge 30, 30' können auch zur Befestigung der Matteneinrichtung 2 am Boden dienen, wobei durch die oberen und unteren Vorsprunge 30, 30' oder nur durch die unteren Vorsprunge 30 Halteelemente, vorzugsweise m der Form von Nageln 32 oder Dornen den Untergrund getrieben werden.
Die Bander mit den Vorsprungen 30 bzw. 30' bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, der mit Metalleinlagerungen verstärkt sein kann.
Die unteren Vorsprunge 30 und die oberen Vorsprunge 30' können durch Steckverbindungen 33 aneinander befestigt werden.
Wenn die Leitungen 23 zu Schleifen gelegt sind, werden die Bander zweckmäßigerweise jeweils nur an einer Leitung 23 einer Schleife befestigt, wobei die andere Leitung der Schleife vorzugsweise in den Abstand zwischen zwei benachbarten oberen Vorsprungen 30' eingelegt wird.
Mit den vorliegenden Matteneinrichtungen können aufgrund ihrr Flexibilität eine Vielzahl von Gegenstanden aus Schnee bzw. Eis geformt werden. Insbesondere können zum Snowbordfahren die sogenannten „Half Pipes" oder ahnliche Gelandeformatio- nen, sowie zum Trickskifahren oder zum Skifliegen Sprungschanzen gebildet werden. Damit werden für diese Sportarten, auch in weniger gunstigen Regionen auf relativ geringem Raum, beste Voraussetzungen geschaffen. Ebenso ist es möglich Skulpturen und alle Arten von Gegenstanden aus Schnee oder Eis über längere Zeit haltbar zu machen, dies kann auch in geschlossenen Räumen oder in Regionen mit warmen, beziehungsweise heißem Klima möglich sein (z.B. Skischanzen in Fußgangerzonen von Städten, „Half Pipes" am Strand, Iglus in der Wüste u.s.w.) .
Im folgenden werden besondere bevorzugte Verfahren zur Haltbarmachung von Schnee mit der vorliegenden Kühlmatteneinrichtung 2 erläutert.
Wenn die Kuhlmatteneinrichtung 2, die aus mehreren Kühlmattenteilen zusammengesetzt ist, auf einem Untergrund 1 mit bereits vorhandenen Schneeschichten verlegt wird, schiebt eine Pistenwalze oder ein anderes Räumgerat zunächst eine Schneeschicht von beispielsweise 30 cm Tiefe aus einer vorhandenen Fläche des Untergrundes 1, beispielsweise einer Skipiste heraus, so daß eine geglättete Flache entsteht, auf der die Kuhlmattenteile der Kuhlmatteneinrichtung 2 ausgelegt und
über flexible Kunststoffschlauche mit dem Kuhlmittel- Reservoir 5 verbunden werden.
Die ausgelegte Kuhlmatteneinrichtung 2 kann dann m Bereichen von Schneekanonen mit Kunstschnee eingeschneit werden oder es kann vom Rand der Kuhlmatteneinrichtung 2 her Schnee mit der Hilfe der Pistenwalze auf die Kuhlmatteneinrichtung 2 aufgebracht werden. Im letzteren Falle muß darauf geachtet werden, daß die Kuhlmatteneinrichtung 2 vor dem Befahren mit der Pistenwalze nicht gekühlt wird, da die einzelnen Kuhlmattenteile beim Befahren mit der Pistenwalze brechen konnten.
Durch die zuvor beschriebene Verlegungsart kann vorteilhaf- terweise innerhalb einer kurzen Zeit eine relativ große Schneeflache auf dem Untergrund 1 haltbar gemacht werden. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich besonders im Frühjahr (Februar bis April), wenn durch starke Sonneneinstrahlung und Erwärmung des Untergrundes 1 einzelne Bereiche der Piste auftauen oder zur temporaren Haltbarmachung von Schnee auf Parkplatzen oder dergleichen wahrend der Durchfuhrung von Großveranstaltungen.
Besonders vorteilhaft ist auch ein Verfahren, bei dem die Kuhlmattenteile auf eine bereits auf dem Untergrund 1 vorhandene Schneeschicht aufgebracht werden und zu einer Kuhlmatteneinrichtung 2 verbunden werden. Wenn dann durch die Kuhlmatteneinrichtung 2 erwärmtes Kuhlmittel, das beispielsweise im Kuhlmittel-Reservoir 5 auf etwa 20 bis 60 °C aufgeheizt wurde, eingeleitet wird, werden die einzelnen Kuhlmattenteile erwärmt, so daß sie in die bereits auf dem Untergrund 1 vorhandene Schneeschicht einsinken. Vorteilhafterweise sind die einzelnen erwärmten Kuhlmattenteile beim Betreten oder beim Befahren mit einer Pistenwalze elastisch, so daß sie nicht brechen. Bei sehr kalten Außentemperaturen kann durch dieses Einschmelzen eine bessere Verbindung zwischen dem Schnee und der Kuhlmatteneinrichtung 2 erreicht werden.
Am Ende der Wintersaison können die Kuhlmatteneinrichtungen durch Aufwärmen in der zuvor beschriebenen Art, beispielsweise auf 40°C mit warmen Wasser, erwärmt werden, so daß sie aus dem Schnee herausschmelzen, dabei elastisch werden und gleichzeitig auch gereinigt werden. Es ist dabei von Vorteil, daß beim Abschmelzen des Schnees keine Eisschichten entstehen. Vom Blickwinkel des Umweltschutzes gesehen, entspricht dies einem naturlichen Ausapern.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anschlüsse der einzelnen Kuhlmattenteile untereinander und die Verbindungen mit dem Kühlmittel-Reservoir 5 mit flexiblen Kunststoffschlauchen hergestellt werden. Ein umständliches und kostenintensives Verschweißen der Kuhlmattenteile miteinander ist daher nicht erforderlich. Stattdessen können die einzelnen Kuhlmattenteile im Steckverfahren miteinander verbunden werden. Wenn die flexiblen Kunststoffschlauche durchsichtig sind, ergibt sich der Vorteil, daß Luftansammlungen von außen sichtbar festgestellt werden können, so daß ein einwandfreier Kühlbetrieb sichergestellt werden kann.
Zweckmaßigerweise werden die genannten Kunststoffschlauche auf Schlauchrollen aufgerollt und sie können daher in kurzer Zeit bedarfsweise vor Ort von diesen Schlauchrollen abgerollt werden. Dies bringt eine erhebliche Platzeinsparung beim Transport und bei der Lagerung. Ebenso können die flexiblen Kunststoffschlauche auch zur Reparatur von beschädigten Leitungen der Kuhlmattenteile verwendet werden.
Vorteilhafterweise wird zur Erhöhung der Flexibilität des Verfahrens die Schlauchverbindung zwischen dem Kühlmittel- Reservoir 5 und den Zuführ- und Rückführleitungen 21, 22 über sogenannte Ruckschlagventilverschlüsse hergestellt, wie sie beispielsweise aus Garten-Bewässerungssystemen bekannt sind. Dadurch kann sichergestellt werden, daß die Verbindung zum
Kuhlmittel-Reservoir 5 innerhalb von Sekunden hergestellt bzw. unterbrochen werden kann, ohne daß Kuhlmittel aus der Zufuhrleitung 21 bzw. der Ruckfuhrleitung 22 austreten kann.
Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemaßen Verfahren ist es besonders wichtig, daß die Kühlung der Kuhlmatteneinrichtung 2 nur temporar erfolgen muß . Beispielsweise kann die Verbindung zwischen der Kuhlmatteneinrichtung 2 und dem Kuhlmittel- Reservoir 5 abgeschaltet werden, nachdem die Kuhlmatteneinrichtung 2 anfänglich, vorzugsweise etwa 24 Stunden mit einer Kuhlmitteltemperatur von etwa -11°C b s -20°C, gekühlt wurde. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung, wie sie insbesondere in den Monaten März und April auftritt, sind auch nach vier bis fünf Tagen keine großen Veränderungen zu erwarten. Die bei der Kühlung entstandene Hartschneeschicht von ca. 20 bis 40 cm wird erst durch sehr starke Sonnenerwarmung und insbesondere durch einen Anstieg der Bodentemperatur im Frühjahr beeinträchtigt. In der kalten Jahreszeit, in den Monaten von November bis Februar sind kaum Beeinträchtigungen zu erwarten. Es ist daher ausreichend, wenn ein stark leistungsfähiges Kuhlgerat im Kuhlmittel-Reservoir 5 am Beginn der Kuhlperiode ca. 24 Stunden im Bereich der Kuhlmatteneinrichtung 2 eine Hartschneeschicht aufbaut. Dieses Kuhlgerat kann dann abgeoaut und für ein anderes zu kühlendes Feld mit einer anderen Kuhlmatteneinrichtung verbunden werden. An den Kuhlmatteneinrichtungen 2 werden vorzugsweise Meßsensoren 40 installiert, die über eine Leitung 41 den Zustand der jeweiligen Kuhlmatteneinrichtung 2 an einen Zentralrechner 50 melden (Figur 1) . Sobald ein bestimmter Wert, vorzugsweise des Verhältnisses aus Schneetemperatur zu Schneehohe im Bereich der Kuhlmatteneinrichtung unterschritten wird, kann dann ein kleines zur Umlaufkühlung geeignetes Gerat von ca. 9 kW Kuhlmittel aus dem Kuhlmittel-Reservoir 5 zur Kuhlmatteneinrichtung 2 liefern. Hierbei können Kuhlgerate eingespart werden.
Die einzelnen Leitungen 23, 23 Λ der Kuhlmattenteile können vorteilhafterweise im Falle von Beschädigungen mit der Hilfe eines speziell präparierten Gaslotkolbens von einer Stromversorgung unabhängig auch im Schnee liegend wieder voll funktionsfähig miteinander verschweißt werden. Es wurde festgestellt, daß bei PE-Leitungen eine derart hergestellte Schweißverbindung einen Druck von ca. 35 bar aushalt. Da der Betriebsdruck bei etwa 2 bar liegt, ist dies mehr als ausreichend.
Anstelle der in den Figuren 4 und 5 beschriebenen noppenartigen Vorsprunge 30, 30 , die auch als Abstandshalter dienen, ist es denkbar, einfache Strukturklebebander zu verwenden, die aus demselben Material wie die Matteneinrichtungsteile bestehen. Diese Klebebander ermöglichen es, daß die Matten- emrichtungsteile jederzeit ein- und ausgerollt werden können, ohne daß die dünnen Leitungen 23, 23 λ sich verhedern bzw. verknoten. Der Mattentransport wird dadurch erleichtert.
Wenn die vorliegende Kuhlmatteneinrichtung 2 auf einer bereits mit einer Schneeschicht beschneiten Untergrund 1 aufgebracht wird, oder direkt mit Abstandshaltern auf einem schneefreien Untergrund 1 aufgebracht wird, so daß vom Boden ein Abstand von etwa 10 bis 25 cm besteht, bildet die Kuhlmatteneinrichtung 2 zwischen dem Untergrund 1 und der Kuhlmatteneinrichtung eine Schneeschicht als Schneepuffer, der eine Luftisolierung des Erdbodens verhindert, so daß die Vegetation nicht beeinträchtigt wird. Die entstandene Hart- schneeschicht ist mit natürlichen Eisplatten auf Pisten vergleichbar.
Um den Fahrern von Pistenwalzen und dergleichen das Vorhandensein von bereits verlegten, nicht sichtbaren Kuhlmatteneinrichtungen 2 zu signalisieren, empfiehlt es sich, insbesondere die Mattenrander der Kuhlmatteneinrichtung 2 mit dünnen Metallbandern 60 zu versehen, derern Anwesenheit von Sen-
soren in der Pistenwalze erfaßt und signalisiert wird. Somit können Beschädigungen durch unsachgemäßes Befahren der Kuhlmatteneinrichtung 2 vermieden werden.
Zum Schütze der Ränder der Kuhlmatteneinrichtung 2, insbesondere in sehr steilem Gelände (über 28 % Steigung) , empfiehlt es sich, an sich z.B. aus dem Baugewerbe bekannte Gitterbänder 70 (z. B. unter dem Markennamen Gittex ® bekannt) etwa 10 cm über den Rändern der Kuhlmatteneinrichtung 2 zu verlegen. Diese Gitterstruktur, die sich mit der Hartschneeschicht zu einer sehr kompakten und stabilen Schutzschicht oberhalb der Ränder der Kuhlmatteneinrichtung 2 verbindet, wird insbesondere dann, wenn sie z. B. blau eingefärbt ist, vom Personal einer Pistenwalze sofort erkannt, so daß ein weiteres Befahren und eine Beschädigung der Kühlmattenrändern vermieden werden können.
Ein besonders erfolgversprechender Einsatz der vorliegenden Matteneinrichtungen 2 empfiehlt sich in denjenigen Bereichen, in denen Lawinenabgänge zu befürchten sind. Die vorliegenden Kuhlmatteneinrichtungen werden in solchen Gefahrenbereichen ausgelegt und beispielsweise mit der Hilfe von Metallstangen, die zwischen Leitungen 23, 23 Λ der Matteneinrichtungsteile in den Untergrund eingetrieben werden, arretiert. Durch eine temporäre Kühlung dieser Gefahrenbereiche wird ein Festhalten der darauf befindlichen Schneemassen am Untergrund erreicht, so daß der Abgang von besonders gefährlichen Grundlawinen vermieden werden kann.
Weitere Einsatzbereiche der vorliegenden Kuhlmatteneinrichtungen liegen im Bereich des Anlaufturmes von Skiflugschanzen oder als sogenannten , Greens , bei Wintergolfplätzen. Die Kuhlmatteneinrichtungen können durch Kühlen bzw. Anwärmen konstante Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer garantieren, da durch sie die Bodentemperaturen konstant gehalten werden können. Beispielsweise kann vermieden werden, dass die
Anlaufspur einer Skiflugschanze am Morgen stark gefroren und am Nachmittag sehr weich ist. Beispielsweise können auch Brücken über Bäche im Verlauf von Skipisten durch Auslegen der vorliegenden Kuhlmatteneinrichtungen mit einer haltbar gemachten Schneeschicht versehen werden. Ferner ist es denkbar, auf einem Untergrund auch in relativ wenig schneesicheren Gebieten Langlaufstrecken durch Auslegen der vorliegenden Kuhlmatteneinrichtungen herzustellen und langzeitig zu betreiben.