Anschlußelement mit einem Dammkorper
Die Erfindung betrifft ein Anschlußelement mit einem Dammkorper zur Verwendung als warmedammender Bauteil, insbesondere für Balkon- bzw Kragplattenanschlusse Die Schwierigkeit hegt dabei dann, daß eine die beidseitigen Betonplatten verbindende Zugbewehrung und gegebenenfalls auch eine Schub- und Druckbewehrung eingebaut werden muß, die auch in dem den Dammkorper durchsetzenden Abschnitt korrosionsbeständig sein muß Ein Rostschutz durchgehend verlegter Bewehrungsstabe durch den umhüllenden Beton verringert die Gesamtwarmedammung des Bauteiles in einem hohen Ausmaß, da im Bereich der Zug-, Druck- und Schubbewehrung über die Hohe durchgehende Betonstege vorgesehen werden mußten, und sich die Dämmung auf die Zwischenbereiche beschranken wurde
Aus der DE-A 34 26 538 ist ein Anschlußelement bekannt geworden, dessen Dammkorper an der Oberseite Quernuten aufweist in die bei der Verlegung an der Baustelle Zugbewehrungsstabe eingelegt werden können Versetzte Ausnehmungen an der Unterseite lassen als Drucklager durchgehende, unbewehrte Betonbalken entstehen, sodaß Unterbrechungen des Dammkorpers zwar nicht über die Hohe durchgehen, dennoch aber Kaltebrucken mit großen Querschnitten ausbilden, wobei auf eine Schubbewehrung überhaupt verzichtet wird Die Anschlußelemente sind jedoch leicht handhabbar, da keine Bewehrungstelle vorstehen
Als Alternative für die Betonumhullung besteht die Möglichkeit, die Bewehrungsstabe aus rostfreiem Stahl zu erzeugen und im Dammkorper zu fixieren Abgesehen von den beträchtlich höheren Produktionskosten ergeben sich hier Handhabungsprobleme aufgrund der Breite der Anschlußelemente, da die Bewehrungsstabe, die von den angrenzenden Bewehrungen der Betonplatten getrennt sind, zusätzliche Verankerungslangen aufweisen müssen, um den erforderlichen Kraftschluß im Beton sicherzu- stellen
Für die Verbesserung der Krafteinleitung in die Druckbewehrungsstabe können an beiden Enden Druckplatten vorgesehen werden wie beispielsweise die CH-A 685 252 zeigt Zug- bzw Druckbewehrungsstabe sind dort jeweils zwischen zwei Kunststoff-
profiltragern eingeschlossen Die Kunststoffprofile sind mit einem ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Zwischenstuck verklebt Da die Bewehrungsstabe nicht im Beton eingehüllt sind ist eine korrosionsbeständige Ausfuhrung erforderlich Weiters müssen die Druckplatten eine bestimmte Flache aufweisen und so angeordnet sein, daß der Schwerpunkt in der Stabachse liegt Dabei können bauliche Gegebenheiten zu durch die Druckplatten bedingten Platzproblemen beim Einbauen der Anschlußelemente fuhren, wobei meist nur Überschneidungen von einigen Millimetern auftreten, beispielsweise wenn die Gebaudedecke eine verlorene Betonplattenschalung aufweist, wenn Niveauunterschiede zwischen den Unterseiten der Gebaudedecke und der Balkon- oder Kragplatte erforderlich oder gewünscht sind, usw
Bei einem Anschlußelement mit zumindest einer Quernut in der Oberseite kann erfin- dungsgemaß ein üblicher Bewehrungsstahl für die Zugbewehrung eingesetzt werden wenn in jeder Quernut ein nach oben offener, πnnenformiger Einsatzkorper angeordnet ist, der beidseitig über den Dammkorper übersteht Somit kann als Zugbewehrung für den Übergang von der Gebaudedecke in die Betonplatte eine Baustahlmatte od dgl verlegt werden, wobei zwar jeder Stab durch eine Betonumhullung gegen Korrosion geschützt wird, die Dicke der Betonumhullung jedoch wesentlich geringer aus- gefuhrt werden als für den Korrosionsschutz durch Beton allein erforderlich ist, da der πnnenformige Einsatzkorper den Zutritt von Feuchtigkeit und Luft zum Umhullungs- beton parallel zum Stabumfang verhindert Eine Betonumhullung in einer Dicke von ca einem Zentimeter ist durchaus ausreichend, sodaß die Querschnittsflache der durch die Betonumhullung gebildeten Kaltebrucke um ca zwei Drittel verringert wird Die Dämmung bzw Abschirmung der Betonumhullung wird über einen Bereich außerhalb des Dammkorpers fortgesetzt, um auch in Längsrichtung des Zugbewehrungsstabes den Zutritt von Feuchtigkeit und Luft zum Bewehrungsstab auszuschließen Der Überstand des πnnenformigen Einsatzkorpers über den Dammkorper entspricht daher zumindest dem üblichen Betonumhullungsmaß, beispielsweise 2 cm
Für die Distanzierung des Stabes vom Einsatzkorper weist dieser bevorzugt nach innen vorstehende Abstandhalter auf
Bei einem weiteren Anschlußelement, bei dem eine den Dammkorper quer durchsetzende Druckbewehrung vorgesehen ist, wird die Druckbewehrung durch mindestens einen beidseitig über den Dammkorper vorstehenden Druckbewehrungsstab gebildet, der an zumindest einem der beiden Enden eine Druckplatte aufweist, wobei erfindungsgemaß das Verhältnis des Minimalabstandes und des Maximalabstandes zwischen der Umfangslinie und dem Schwerpunkt der Druckplatte zumindest 1 2 ist
Die Differenz der Abstände zum Schwerpunkt kann ausgenutzt werden, um dem vorhandenen Platz gerecht zu werden oder einen erforderlichen Abstand zur Schalung oder einem vorhandenen Bauteil sicherzustellen Jede Druckplatte wird entsprechend diesen Vorgaben am druckbewehrenden Stab fixiert Gegebenenfalls kann die Befestigung auch verdrehbar sein, sodaß der Abstand beim Einbau gewählt bzw angepaßt werden kann
Unter Berücksichtigung üblicher Dimensionierungen und Belastungen kann sich beispielsweise für die Flache der Druckplatte das 10-fache der Querschnittsflache des Druckstabes ergeben Daraus resultiert ein radialer Überstand der Druckplatte über den Druckstab, dessen Maximum zumindest das Doppelte des Minimums ist Die Flache der Druckplatte ist von der Form unabhängig, nicht aber deren Dicke, die mit zunehmendem Verhältnis der Abstände der Umfangslinie zum Schwerpunkt zunehmen muß
Das Abstandsverhaltnis von 1 2 laßt sich in einer Reihe von verschiedenen Formen verwirklichen beispielsweise auch in einer elliptischen oder ovalen Form der Druck- platte Insbesondere lassen sich aber eckige Formen beispielsweise gleichseitig dreieckig, rautenförmig, usw einsetzen, bevorzugt solche, die sich abfallfrei aus einem Band zuschneiden lassen In der Form eines gleichseitigen Dreiecks ist die Be- lastungsverteilung am gunstigsten, sodaß die Druckplatte die geringste Dicke aufweisen kann
Die Druckplatte kann ebenso wie der druckbewehrende Stab einen korrosionshem- menden Überzug aufweisen Insbesondere eine Druckplatte in der Form eines gleichseitigen Dreiecks die verdrehbar auf dem Stab angeordnet wird, kann aber auch aus Kunststoff bestehen
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen naher beschrieben, ohne darauf beschrankt zu sein
Es zeigen
Fig 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsge- maßen Anschlußelements, nach der Linie l-l der Fig 3, Fig 2 eine Stirnansicht von der Gebaudeinnenseite her, Fig 3 eine Draufsicht auf das Anschlußelement, Fig 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig 2,
Fig 5 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausfuhrungsbeispiel, und
Fig 6 eine Stirnansicht des zweiten Ausfuhrungsbeispiels von der
Gebaudeinnenseite her
Ein Anschlußelement weist einen Dammkorper 1 auf, dessen Hohe der Dicke der Gebaudedecke bzw Balkon- oder Kragplatte entspricht, und dessen Lange (in Längsrichtung der Gebaudewand), insbesondere dem Gitterabstand eines als obere Ge- baudedeckenbewehrung dienenden Baustahlgitters entspricht, also beispielsweise 15 oder 20 cm betragt. Der Dammkorper ist insbesondere aus zwei Teilen zusammenge- setzt, die entlang ihrer Berührungsflächen 11 miteinander verbunden, insbesondere verklebt sind
Der Dammkorper ist im unteren Bereich von mindestens einem druckbewehrenden Stab 3 durchsetzt, dessen beide annähernd gleich weit aus dem Dammkorper 1 vor- stehende Enden jeweils mit einer Druckplatte 4 versehen sind Der Dammkorper 1 ist weiters von einem etwa S-formigen Schubbewehrungselement 2 durchsetzt, das beid- seits des Dammkorpers 1 mit dem druckbewehrenden Stab 3 verbunden ist Das S- formige Schubbewehrungselement 2 ist so angeordnet, daß das nach unten ruckgebogene Ende in die Gebaudedecke eingebunden ist Die Elemente 2, 3 sind in Aus- nehmungen 12 (Fig 4) der Berührungsflächen 11 der beiden Teile 1' des Dammkorpers 1 eingelegt
An der Oberseite weist der Dammkorper 1 eine nach oben offene Quernut 5 auf, in der ein πnnenformiger Einsatzkorper 6 angeordnet ist, der beidseitig um das Maß a
aus dem Dammkorper 1 vorsteht In den Einsatzkorper 6 kann an der Baustelle ein
Zugbewehrungsstab 7 eingelegt werden, der insbesondere ein überstehender
Endbereich eines oberen Gebaudedeckenbewehrungsstabes ist Besteht die obere
Gebaudedeckenbewehrung aus einer Baustahlmatte, so kann diese in die Balkon- oder Kragplatte durchgehend verlegt werden
Durch den Einsatzkorper 6 wird eine Abschirmung des in den Einsatzkorper 6 einzubringenden Umhullungsbeton gegen Feuchtigkeit und Luft erreicht, sodaß die Dicke b der Betonumhullung des aus normalem, korrosionsfahigem Bewehrungsstahl beste- henden Zugbewehrungsstabes 7 wesentlich geringer sein kann, als für den Korrosionsschutz durch Beton allein vorgeschrieben ist Wenn die Dicke b etwa die Hälfte der vorgeschriebenen Korrosionsschutzdicke betragt, so reduziert sich die Betonquerschnittsflache um etwa zwei Drittel, sodaß die unumgängliche Kaltebrucke wesentlich verkleinert ist
Durch den beidseitigen Überstand des Einsatzkorpers 6 über den Dammkorper 1 um das Maß a, das zumindest dem vorgeschriebenen Betonumhullungsmaß entspricht, wird der Zutritt von Feuchtigkeit und Luft zum Zugbewehrungsstab 7 auch von den Stirnseiten vermieden Die Uberdeckung des Zugbewehrungsstabes 7 ist mit der vor- geschriebenen Dicke möglich, wobei eine seitliche Teilabschirmung durch die schräg zueinander gerichteten Langsrandbereiche 10 des Einsatzkorpers 6 zusätzlich gegeben ist
Der Einsatzkorper 6 ist mit nach innen ragenden Zentπervorsprungen 8 versehen, um den Zugbewehrungsstab 7 in der die ausreichende Betonumhullung gewahrleistenden Position zu halten Der Druckstab 3, die Druckplatten 4, das Schubbewehrungselement 2 und der Einsatzkorper 6 können aus rostfreiem Stahl bestehen oder einen korrosionshemmenden Überzug aufweisen Weiters können insbesondere der Einsatzkorper 6 und die Druckplatten 4 auch aus einem geeigneten Kunststoff bestehen
In der Ausfuhrung nach Fig 5 und 6 ist der πnnenformige Einsatzkorper 6 mit größerem Überstand über den Dammkorper 1 dargestellt sodaß er mit dem Schubbeweh-
rungselement 2 verbunden werden kann Dies erhöht die Stabilität des Anschlußelementes und bildet eine Transport- und Montageverstarkung
Jede Druckplatte 4 muß aufgrund der notwendigen gleichmaßigen Kraftumlenkung in den Druckstab 3 so angeordnet sein, daß ihr Schwerpunkt in der Stabachse liegt Die Druckplatten 4 weisen daher zwangsläufig eine vertikale Erstreckung rund um den Druckstab 3 auf, die einerseits zur Festlegung eines Abstands zur Betonschalung eingesetzt werden kann, andererseits aber Platzprobleme bereiten kann, beispielsweise wenn die Gebaudedecke eine Fertigteilplattenschalung 9 aufweist, wie in Fig 5 ange- deutet, usw Erfindungsgemaße Druckplatten 4 weisen daher eine Umfangslinie auf, deren Abstand zum Schwerpunkt unterschiedlich ist, wobei das Verhältnis des Mini- malabstandes zum Maximalabstand mindestens 1 2 betragt
Besonders gunstige Verhaltnisse ergeben sich, wenn die Druckplatte 4, die in Figur 6 gezeigte Form eines gleichseitigen Dreiecks aufweist, in dem der Schwerpunkt von jeder Ecke doppelt so weit entfernt ist wie von der gegenüberliegenden Seite Maximum und Minimum des radialen Uberstands der Druckplatte 4 über den Druckstab 3 verhalten sich in der gezeigten Ausfuhrung etwa wie 1 3 Somit laßt sich beispielsweise der maximale radiale Überstand zur Festlegung des Abstands verwenden, der für die Betonumhullung des Druckstabes erforderlich ist (linke Seite der Fig 5), wenn die dreieckige Druckplatte 4 mit einer Ecke auf einer Betonschalung aufsteht An der rechten Seite ist die Druckplatte 4 um 180° gedreht (Fig 6) und daher mit minimalem Überstand nach unten vorgesehen Es genügt, wie gezeigt, eine leichte Aufbiegung des Druckstabes 3 um die Druckplatte 4 beispielsweise über einer verlorenen Beton- plattenschalung 9 anordnen zu können
Das erfindungsgemaße Anschlußelement ist einerseits verhältnismäßig klein, handlich, platzsparend transportierbar und einfach verlegbar, da nur die Schub- und Druckbewehrung 2, 3 aus dem Dammkorper 1 beidseitig vorstehen, nicht aber eine beidseitige, wesentlich längere Zugbewehrung als Bestandteil des Anschlußelements vorgesehen ist, und laßt andererseits durch eine klemstmogliche Betonumhullung der durchgehenden Zugbewehrungsstabe 7 minimale Kaltebrucken entstehen