2 Einleitung
Verfahren und Anordnung zur Verkehrsinformation
Durch das stetig wachsende Verkehresaufkommen wird der Bedarf an hochwertigen Systemen zur Verkehrsinformation und Verkehrsleitung immer dringlicher. Dabei ergeben sich jedoch die Probleme, wie dem Benutzer stets aktuelle Informationen zur Verfügung gestellt werden können, die ihm gleichzeitig einen hohen Benutzerkomfort bieten.
Diese Problematik wird gelöst durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 2. Weitere mögliche Ausgestaltungsformen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar. Insbesondere können Daten auf verschiedenste Ausgangsparameter bezogen werden, z.B. Orts-, Start- oder Zielinformationen bzw. Streckeninformationen der Fahrt, zentrale- oder endgeräteseitige Abfragen, die gerätegestützt oder personengestützt durchgeführt werden können. Die Datenübertragungen können zu Informationserfassungszwecken und/oder zu Informationsübertragungszwecken wie auch zur Informationsaktualisierung durchgeführt werden.
Der vorliegende Verkehrsinformationsdienst kann insbesondere in den Diensteausprägungen „interaktive VINFO" (über gezielte SMS-Kurznachrichten und/oder Telefonie) und „kollektive VINFO" (über SMS-Kurznachrichten-Rundfunk CB) angeboten.
Der interaktive Verkehrsinformationdienst (VINFO) ermöglicht dem Kunden ein auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Abrufen von aktuellen und zuverlässigen Informationen zum Verkehrsgeschehen. Der Kunde kann Verkehrsinformationen insbesondere zu einem geometrischen Selektionsgebiet oder explizit zu einer Strecke anfordern. Die Verkehrsinformationen werden vorzugsweise in einer Zentrale kundenindividuell gefiltert. Anschließend werden die Verkehrsinfos per SMS-Kurznachrichten gezielt zum Endgerät übertragen (Ausgabe über Display) bzw. in ein Audiotext-System eingespielt (bei Audio-Ausgabe über einen Telefonie-Sprachkanal z.B. in GSM).
Der kollektive VINFO-Dienst ist funktional und inhaltlich gleich wie der interaktive VINFO- Dienst, jedoch findet die Filterung im Endgerät statt. Die Ausgabe von Verkehrsinformationen über das Audiotext-System wird nicht unterstützt.
Verkehrsinformationen können aus unterschiedlichen Quellen gesammelt, aufbereitet und individuell für die einzelnen Kunden zusammengestellt werden.
Neben offiziellen Verkehrsinformationslieferanten wie Verkehrsinformationszentralen und Landesmeldestellen kann auf private Lieferanten (mobile Staumelder, etc.) zurückgegriffen. Zusätzlich oder alternativ kann ein stationäres Erfassungssystem auf Autobahnen (BAB) errichtet werden, das mit Hilfe von Sensoren die Verkehrsdichte und den Verkehrsfluß bestimmt. Darüber hinaus kann die mobile Verkehrsdatenerfassung über die Fahrzeuge der VINFO-Kunden die umfassendsten und detailliertesten Verkehrsinformationen liefern. Neben dem BAB-Netz werden damit auch präzise Informationen über das nachgeordnete Straßennetz vorliegen.
Die in der Zentrale vorgehaltenen Datenbestände werden damit in kürzester Zeit ein Vielfaches der heute vorhandenen Verkehrsdaten betragen. Aufgabe des VINFO-Dienstes ist es daher, den Kunden mit Hilfe geeigneter Filtermechanismen nur mit den Verkehrsinformationen zu versorgen, die ihn direkt betreffen. Das „Überschütten des Kunden mit Verkehrsinfos" wird somit vermieden.
• 2.1 Übersicht über die angebotenen Dienste
Grundsätzlich können Informationen zu einem geometrischen Gebiet oder explizit zu einer Strecke abgefragt werden. In diesem Dokument werden folgende Diensteanfragen beschrieben:
• Umkreisbezogene VINFO (vom EG parametriert)
• Umkreisbezogene VINFO (von Zentrale parametriert)
• Kreissegmentbezogene VINFO
• Zielgerichtete VINFO
• Streckenbezogene VINFO
Eine grundsätzliche Beschreibung der Diensteanfragen findet sich auf den folgenden Seiten. Eine detaillierte Beschreibung der Abläufe ist den anbieterspezifischen Dienstespezifikationen zu entnehmen.
Die beiden folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die verschiedenen Diensteausprägungen.
2.1.1 Unterstützte Dienste Alternative 1
Anfra e Art Diensteaus rä unc Interne Bezeichnun
2.1.2 Unterstützte Dienste Alternative 2
Anfraαe Art Diensteausoräαunc Interne Bezeichnunc
In der vorliegenden Spezifikation werden ausschließlich die in der Spalte „Diensteausprägung" genannten Bezeichnungen verwendet.
Zusätzlich kann die Dienstevariante Himmelsrichtungsbezogene VINFO geboten werden die als Spezialfall von Umkreisbezogene VINFO (von Zentrale parametriert) realisiert und in den Kap. 2.1.4 und 4.3 beschrieben wird.
Der Kunde soll bei allen VINFO-Varianten die Auswahl haben, Verkehrsinformationen einmalig anzufordern oder mit automatischen Updates von Verkehrsinfos versorgt zu werden (siehe Kap. 4.1).
In den nachfolgenden Kapiteln werden die Verkehrsinformationen sowie die VINFO-Varianten kurz beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung der interaktiven Dienstevarianten findet sich in Kapitel 3. Die kollektiven Dienstevarianten werden in Kap. 5 beschrieben.
2.1.3 Verkehrsinformationen
Meldungen über die Verkehrslage in dem vom Kunden ausgewählten Selektionsgebiet werden als Verkehrsinformationen (TINFO) bereitgestellt.
Jede Verkehrsinformation besteht aus dem Ereignis selbst (z. B. „5 km Stau") sowie dem Ort des Ereignisses (z. B. „auf der A 3 Köln nach Frankfurt zwischen AS Köln-Königsforst und AS Lohmar"). Optional können Ursache (z. B. „wegen Unfall") und Hinweise („Bitte fahren Sie auf der rechten Spur"), Dauer des Ereignisses (z. B. „für 2 h") , Umleitunαshinweis (z. B. „Bitte benutzen Sie ab AS Köln-Königsforst die U 45"), sowie zusätzliche Ortsangaben (z. B. „Staubeginn 3 km nach AS Köln-Königsforst") enthalten sein.
Die in der Zentrale vorliegenden Infos zu einer Verkehrsstörung (Ursache(n), Hinweis(e), Um- leitungsempfehiung(en) etc.) werden dem Kunden vollständig zugestellt.
Die Kodierung der Verkehrsinformationen erfolgt über Event Codes / Geo Codes. ALERT-C- Event Codes und TMC Location Codes werden von T-Mobil im Rahmen dieser Protokollversion nicht unterstützt.
Alle Verkehrsinformationen sind anhand der Priorität (siehe Kap. 4.7.1 ) in vier Klassen unterteilt:
Priorität 4 -> Klasse 4 Warnmeldungen (z. B. Geisterfahrer, verlorene Ladung) Priorität 3 -> Klasse 3 Verkehrsinfos mit Fernwirkung Priorität 2 -> Klasse 2 Verkehrsinfos mit Mittelwirkung Priorität 1 -> Klasse 1 Verkehrsinfos mit Nahwirkung
Jede Verkehrsinformation wird von der Verkehrsredaktion in der Zentrale einer Klasse zugeordnet. Verkehrsinfos mit Fernwirkung sind typischerweise größere Staus auf BAB und Bundesstraßen. Verkehrsinfos mit Mittelwirkung sind typischerweise mittlere Staus auf Bundesund Landesstraßen. Verkehrsinfos mit Nahwirkung sind typischerweise kleine Staus, die sich nur lokal auswirken. Damit kann z. B. ein Stau von 1 km Länge auf einer BAB der Klasse 1 zugeordnet sein, falls dieser nur lokale Auswirkungen hat.
Warnmeldungen haben die höchste Priorität 4 und sind vom Endgerät sofort zur Anzeige zu bringen. Andere Dienste (wie z. B. der Navigationsdienst) sind beim Eintreffen einer Warnmeldung zu unterbrechen.
Beim interaktiven VINFO-Dienst werden die Prioritäten 1 bis 3 vom Endgerät nicht ausgewertet. Verkehrsinfos dieser Klassen werden entsprechend der gewählten VINFO-Variante zen- tralseitig gefiltert (siehe Kap. 2.1.4 bis 2.1.6). Beim VINFO-Dienst über CB werden alle Prioritäten ausgewertet (siehe Kap.5).
Bei der VINFO-Anfrage kann der Kunde wählen, ob er Verkehrsinformationen nur zum Fernstreckennetz oder für alle Straßen erhält. Das Fernstreckennetz besteht aus den BAB, den empfohlenen Umleitungstrecken und den Bundesstraßen. Defaulteinstellung ist das Fernstreckennetz. Damit wird „das Überschütten des Kunden" mit nicht relevanten Verkehrsinfos vermieden und insbesesondere bei Audiotext hohe Kommunikationskosten vermieden.
Wählt der Kunde explizit „ Verkehrsinfos zu allen Straßen", so erhält er auch Verkehrsinfos über das nachgeordnete Straßennetz. Ausnahme bei diesem Filterverfahren ist die Variante Streckenbezogene VINFO, bei der der Kunde immer alle Verkehrsinfos zu der ausgewählten Strecke erhält.
Wählt der Kunde Display als Ausgabemedium, so werden die Verkehrsinfos per SMS ans Endgerät übertragen. Die Verkehrsinfos sollten in einer Liste im Endgerät nichtflüchtig abgelegt werden. Damit sind die Verkehrsinfos nach kurzzeitigen Fahrtunterbrechungen noch präsent.
Verkehrsinfos sollten nach Ablauf der maximalen Speicherdauer (vig_t112, siehe Kap. 3.3) gelöscht werden. Die Verfallszeit von Verkehrsinformationen beim VINFO-CB-Dienst ist nicht identisch mit dieser Speicherdauer.
Im Endgerät sind Sortierverfahren für die Präsentation der Liste von Verkehrsinformationen vorzusehen (siehe auch Kap. 4.9). Folgende Sortierverfahren sollten mindestens verfügbar sein:
- Sortierung nach Aktualität (detaillierte Beschreibung siehe Kap. 4.9)
- Sortierung nach Fahrtrichtung/Abstand
Es sollte eine Sortierung der Liste nach in Fahrtrichtung nächstgelegenen Verkehrsinformationen möglich sein. Durch diese Sortierung werden dem Kunden die Verkehrsinfos in der Reihenfolge angezeigt, in der sie ihn betreffen.
- Sortierung nach Straßenklassen
Es sollte eine Sortierung der Liste nach Straßenklassen (z. B. absteigend von BAB bis Gemeindestraße) möglich sein.
Wählt der Kunde das Audiotext-System als Ausgabemodus, so werden die Verkehrsinfos im Audiotextsystem eingestellt. Zusätzlich werden die Verkehrsinfos immer per SMS ans Endgerät übertragen. Um eine synchrone Ausgabe der Verkehrsinfos über Display und Audiotext- System zu ermöglichen, enthält die TINFO Speech Message alle für den Kunden relevanten Verkehrsinfos in der Sortierreihenfolge, wie sie bei der Audiotext-Ausgabe erfolgt. Bei einer VINFO-Anfrage mit Display- und Audio-Ausgabe sind die Verkehrsinfos im Endgerät gemäß der TINFO Speech Message zu sortieren. Die vom Kunden am Endgerät eingestellte Sortierung ist bei Audiotext-Ausgabe zu unterdrücken.
Die Datenstruktur der Verkehrsinfos ist in Kap. 4.7 sowie im ADP TINFO beschrieben.
2.1.4 Kurzbeschreibung Umkreisbezogene VINFO (von Zentrale parametriert)
Die Dienstevariante Umkreisbezogene VINFO (von Zentrale parametriert) dient der Abfrage von Verkehrsinformationen aus einem kreisförmigen Selektionsgebiet um die Startposition (aktuelle Position bzw. explizit ausgewählte Startposition). Als explizit ausgewählte Startposition sind jegliche Koordinaten im vorgegebenen Format zugelassen. Die Startauswahl erfolgt beispielsweise über Städte aus der Geocodeliste oder Adressen aus dem persönlichen Adreßbuch. Bei Auswahl aus der Geocodeliste ist der Geocode in die entsprechenden Koordinaten umzuwandeln.
Der Nutzer hat bei VINFO umkreisbezogen und VINFO himmelsrichtungsbezogen folgende drei Auswahlmöglichkeiten bzgl. der Größe des Umkreises:
- Lokale Verkehrsinformationen (kleines Kreisgebiet/Sektor)
- Regionale Verkehrsinformationen (mittleres Kreisgebiet/Sektor)
- Überregionale Verkehrsinformationen (großes Kreisgebiet/Sektor)
Bei der Defaulteinstellung „Verkehrsinfos zum Fernstreckennetz" erhält der Kunde innerhalb des Selektionsgebiets nur Verkehrsinfos über das Fernstreckennetz (BAB, empfohlene Umleitungstrecken und Bundesstraßen).
Wählt der Kunde „Verkehrsinfos zu allen Straßen", so erhält er folgende Informationen:
- bei VINFO lokal: Verkehrsinfos zu den Klassen 1 bis 4 innerhalb Kreis/Sektor
„lokal",
- bei VINFO regional: Verkehrsinfos zu den Klassen 1 bis 4 innerhalb Kreis/Sektor „lokal", Verkehrsinfos zu den Klassen 2 bis 4 außerhalb Kreis/Sektor„lokal" und innerhalb Kreis/Sektor „regional"
- bei VINFO überregional: Verkehrsinfos zu den Klassen 1 bis 4 innerhalb Kreis/Sektor
„lokal", Verkehrsinfos zu den Klassen 2 bis 4 außerhalb Kreis/Sektor„lokal" und innerhalb Kreis/Sektor„regional", Verkehrsinfos zu den Klassen 3 und 4 außerhalb Kreis/Sektor „regional" und innerhalb Kreis/Sektor „überregional"
Die Festlegung der entsprechenden Kreisradien für „Kreis lokal" (rjoc), „Kreis regional" (r_reg) und „Kreis überregional" (r_überreg) sowie des Öffnungswinkels des Sektors bei VINFO himmelsrichtungsbezogen erfolgt in der Zentrale. Dabei wird die Verkehrsinfrastruktur an der Startposition berücksichtigt. Als Richtwerte für die Radien können folgende Werte angenommen werden:
Defaulteinstellung "Fernstreckennetz" Einstellung "alle Straßen"
loka *l > \ lokal /- %<
"•/' l Verkehrsinfos
Verkehrsinfos zum 1 - 4 Femstreckennetz ') 1 der Klassen 1 - 4
regional regional
Verkehrsinfos zum Bis r_loc Verkehrsinfos Kl. 1 - 4, Fernstreckennetz r_loc bis r_reg Verkehrsinfos Kl. 2 - 4
überregional
Bis r_loc Verkehrsinfos Kl. 1 - 4,
Verkehrsinfos zum r_loc bis r_reg Verkehrsinfos Kl.2 - 4, Fernstreckennetz r_reg bis r_überreg Verkehrsinfos Kl. 3 - 4
(Mögliche Geometrien der kreisförmigen Selektionsgebiete bei VINFO umkreisbezogen (von Zentrale param etriert))
Zusätzlich sollte der Kunde durch Angabe einer Himmelsrichtung (Himmelsrichtungsbezogene VINFO) die Möglichkeit zur weiteren Filterung haben. In diesem Fall erhält er Verkehrsinformationen aus einem sektorförmigen Selektionsgebiet. Bei der Auswahl der Himmelsrichtung hat der Kunde 8 mögliche Alternativen (N, NO, O, SO, S, SW, W, NW).
Zentralseitig ist eine Erweiterung der Dienstevariante VINFO himmelsrichtungsbezogen geplant, die eine zusätzliche Selektion der Verkehrsinfos in gewählter Himmelsrichtung erlaubt. Diese Richtungsselektion ist für das Endgerät transparent und erfordert keine SW-Änderung im Endgerät.
VINFO himmelsrichtungsbezogen, Defaulteinstellung " Fernstreckennetz "
Süd (Beispiel für ein sektorförmiges Selektionsgebiet)
2.1.5 Kurzbeschreibung Zielgerichtete VINFO
Wählt der Kunde die Dienstevariante Zielgerichtete VINFO, so erhält er Verkehrsinfos aus einem Selektionsgebiet, das die Startposition (aktuelle Position bzw. explizit ausgewählte Startposition) und das ausgewählte Ziel enthält. Bei der Start- und Zielauswahl sind jegliche Geocodes zugelassen (z. B. Städte aus der Geocodeliste sowie Adressen aus dem persönlichen Adreßbuch). Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Adreßkoordinaten in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
Bei der Defaulteinstellung „Verkehrsinfos zum Femstreckennetz" erhält der Kunde innerhalb des Selektionsgebiets nur Verkehrsinfos über das Fernstreckennetz (BAB, empfohlene Umleitungstrecken und Bundesstraßen).
Wählt der Kunde „Verkehrsinfos zu allen Straßen", so filtert die Zentrale innerhalb des Selektionsgebiets zusätzlich nach Klassen von Verkehrsinformationen. Der Kunde erhält Verkehrsinfos der Klassen 1 bis 4 in seiner unmittelbaren Umgebung (Kreis „lokal", siehe Kap. 2.1.4) und mit zunehmendem Abstand vom aktuellen Bezugspunkt höherklassige Verkehrsinfos.
Größe und Ausrichtung des Selektionsgebiets werden in der Zentrale festgelegt.
Zentralseitig ist eine Erweiterung der Dienstevariante VINFO zielgerichtet geplant, die eine zusätzliche Selektion der Verkehrsinfos in Zielrichtung erlaubt. Diese Richtungsselektion ist für das Endgerät transparent und erfordert keine SW-Änderung im Endgerät.
Defaulteinstellung " Fernstreckennetz "
Verkehrsinfos zum Fernstreckennetz
Einstellung "alle Straßen"
Verkehrsinfos der Klassen:
1 - 4 innerhalb Kreis "lokal"
2 - 4 außerhalb Kreis "lokal" und innerhalb Sektor "regional" 3 - 4 außerhalb Sektor "regional"
und innerhalb Sektor "überregional"
(Beispiele für Selektionsgebiete bei Zielgerichteter VINFO)
δ
2.1.6 Kurzbeschreibung Strecken bezogene VINFO
Wählt der Kunde die Dienstevariante Streckenbezogene VINFO, so erhält er Verkehrsinformationen über ausgewählte Streckenabschnitte. Die Strecke kann eine manuell eingegebene Folge von Straßen oder eine im Endgerät abgelegte Route sein.
Bei der manuell eingegebenen Strecke ist die Kennung und Nummer der Straße bzw. mehrerer Straßen (maximal 5 Straßen, siehe Kap. 2.3, Parameter vig250_street_max) anzugeben (z. B. A 59, A 565, A3). Der Kunde wird aufgefordert, die ausgewählten Straßen in Durchfahrtreihenfolge einzugeben. Die Eingabe von Straßen in Freitext (z. B. Kölnstraße) wird nicht unterstützt.
Zusätzlich wird die Startposition (aktuelle Position bzw. explizit ausgewählte Startposition) und die Zielposition ausgewählt. Bei der Start- und Zielauswahl sind jegliche Geocodes zugelassen (z. B. Städte aus der Geocodeliste sowie Adressen aus dem persönlichen Adreßbuch). Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Adreßkoordinaten in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
Bei VINFO streckenbezogen werden innerhalb eines rechteckförmigen Selektionsgebiets, das Start- und Zielposition enthält, alle Verkehrsinfos zu den ausgewählten Straßen selektiert.
Alternativ sollte der Kunde eine im Endgerät gespeicherte Route (siehe Dienstespezifikation Navigationsdienst Orientierungshilfe) auswählen können. Diese Route ist in eine Folge von Straßen mit Start- und Zielposition umzuwerten und kann damit mit derselben VINFO-Anfrage wie bei der manuell eingegebenen Strecke übertragen werden (siehe Kap. 4.6).
Bei VINFO streckenbezogenen erhält der Kunde die Verkehrsinformationen aller Klassen 1 bis 4 zu der ausgewählten Strecke. Es erfolgt keine Filterung nach Fernstreckennetz o. ä.
Zentralseitig ist eine Erweiterung der Dienstevariante VINFO streckenbezogen geplant, die eine zusätzliche Selektion der Verkehrsinfos in Fahrtrichtung erlaubt. Diese Richtungsselektion ist für das Endgerät transparent und erfordert keine SW-Änderung im Endgerät.
(Beispiel für ein Selektionsgebiet bei VINFO streckenbezogen)
2.2 Begriffsdefinitionen
Folgende Begriffe sind für dieses Dokument eindeutig festgelegt:
ADP Application Data Protocol CAS Conditional Access and Security Protocol
Datentelegramm zwischen zwei Systemen ausgetauschte digitale Nachricht Endgerät (EG) mit der Zentrale interagierendes, in der Regel mobiles System zur Abwicklung von Telematikdiensten
Event-Code Eindeutige Festlegung und Identifikation von Ereignissen, Ur Sachen und Hinweisen für Verkehrsinformationsmeldungen (vgl. gleichnamige Spezifikation) Geo-Code Eindeutige Festlegung und Identifikation eines geographischen Objektes durch Koordinaten (vgl. Spezifikation)
VTG Verkehrstelematik-(End-)Gerät (siehe Endgerät) • Zentrale vom Diensteanbieter bereitgestelltes System zur Abwicklung von Telematikdiensten.
2.3 Über die Dokumente
Diensteübergreifende Spezifikationen, die für das Verständnis der vorliegenden Spezifikation erforderlich sind:
• Dienstespezifikation Interne Dienste
• Conditional Access and Security Protocol
• Key Management and Security
Die aufgeführten Message Types finden sich in den Dokumenten:
• ADP Traffic Information (TINFO)
• ADP Message Types of General Interest
Richtlinien für die Codierung spezieller Datentypen finden sich in folgenden Dokumenten:
• Codin g of Text and Transparent Data
• Address Coding
• Coding of Extended Location Message
• Coding of Absolute Time
• Area and Location Coding
Λ O
• Event-Codes
• Geo-Codes
Der Transportrahmen für die Message Types ist festgelegt in:
• Transport Protocol
Die jeweils aktuellen Versionsnummern der aufgeführten Dokumente werden bei jeder Änderung an die Partner der Diensteanbieter weitergegeben.
-M
3 Allgemeine Abläufe
3.1 Transportprotokoll - Handling
Zur Nutzung des interaktiven Verkehrsinformations-Dienstes wird das Transportprotokoll wie folgt verwendet:
Der Transportrahmen unterstützt das Versenden von Nutzdaten über mehrere Short- Messages hinweg. Das Verfahren ist im Dokument „Transport Protocol" festgelegt.
λl
Für den Empfang der Meldungen über Cell-Broadcast wird kein spezielles Transport Protokoll verwendet. Vielmehr wird die Dienstekennung (siehe Kapitel 3.1.1) aus der Cell Broadcast Message ID abgeleitet. Die Länge der Nutzdaten wird im CAS-Protokoll übertragen.
Der volle Funktionsumfang des im Dokument „CAS Protocol" beschriebenen CAS-Layers ist endgeräteseitig zu implementieren und zu unterstützen.
3.1.1 Dienstekennung
Dienstekennungen sind eindeutige, von der Zentrale vergebene Adressinformationen zum Routing zwischen dem Kommunikationsinterface und den Applikationen. Diese werden im Feld Application ID im Transport-Layer übertragen.
Die Diensteanbieter können innerhalb der definierten Abläufe eigenständige Dienste definieren. Diese können beispielsweise dadurch gekennzeichnet sein, daß die übermittelten Informationsinhalte eingeschränkt werden. Zu Identifizierung der angebotenen Dienste werden Dienstekennungen vergeben. Die Dienstekennungen sind in den separaten Dienstespezifikationen aufgeführt.
Folgende Dienstekennungen werden für den Verkehrsinformationsdienst verwendet: interaktiver VINFO-Dienst
Service ID BOh VINFO umkreisbezogen (von Zentrale parametriert) / himmelsrichtungsbezogen Service ID B1 h VINFO zielgerichtet
Service ID 13h VINFO streckenbezogen
Service ID B2h TINFO Code Request Message
CB-Freischaltung / interaktive Anfrage aus CB
Fall a: CB nicht verfügbar
Service ID B3h VINFO umkreisbezogen (von Zentrale parametriert) / himmelsrichtungsbezogen Service ID B4h VINFO zielgerichtet
Service ID B5h VINFO streckenbezogen
Fall b: Bei „Telefonie" bzw. „Selektionsαebiet größer als viαlOO r max" Service ID B6h VINFO umkreisbezogen (von Zentrale parametriert) / himmelsrichtungsbezogen Service ID B7h VINFO zielgerichtet
Service ID B8h VINFO streckenbezogen
3.1.2 Auftragsidentifikation und Zuordnung der Antworten
Die Zuordnung von Transaktionen erfolgt über die beiden Felder:
• Initiative Flag
• Context Number im Transport-Layer.
Im Auftrag an die Zentrale vergibt das Verkehrstelematik-Endgerät eine frei wählbare Context Number (Einschränkung: MSB = 1). Mit Initiative Flag = 1 (Initiative) wird die erste Transaktion der Kette, der Auftrag, gekennzeichnet.
Erfolgt eine Antwort an das Verkehrstelematik-Endgerät wird wieder dessen Context Number gesetzt. Das Initiative Flag wird bei allen zugehörigen Antworten auf 0 gesetzt. Damit kann der Auftraggeber die Antwort eindeutig dem erteilten Auftrag zuordnen.
Bei nicht vom Endgerät initiierten Messages vergibt die Zentrale eine frei wählbare Context Number (Einschränkung: MSB = 0). Das Initiative Flag = 1 (Initiative).
3.2 Codierung des Communication Headers der verwendeten ADPs
Die Werte für Protocol Discriminator und Message Type sind dem Dokument „Message Type Numbering" zu entnehmen. Das Bulk Flag wird stets auf 0 gesetzt.
3.3 Parameter der Kommunikationsabläufe
Die für die Verkehrsinformationsdienste relevanten Parameter und Timerwerte sind nachfolgend aufgeführt. Die Hinterlegung und das Updaten der Parameter im Endgerät wird in der Telematikdienstespezifikation „Interne Dienste" erläutert.
Die folgende Tabelle ist gegenüber der Basisspezifikation um die letzte Spalte (T-Mobil) erweitert worden. Dabei kennzeichnet „v" von T-Mobil verwendete, „nv" nicht verwendete Parameter. Ferner werden Änderungen gegenüber der Basisspezifikation durch nicht kursive, fette Schrift sowie durch graue Hinterlegung gekennzeichnet.
A I
3.4 Ablaufsteuerung
Zur Parametrierung der Abläufe stehen drei 16 Bit-Switches (vgl. Kap. 2.5: VIG_Ctrl 1 - 3) zur Verfügung, die wie folgt belegt sind.
Bedeutung der Bits:
• 0 = feature not supported / off
• 1 = feature supported / on
VIG_Ctrl1 ist in folgender Tabelle aufgeschlüsselt:
VIG_Ctrl2 ist in folgender Tabelle aufgeschlüsselt:
3.5 Codierung von Text
Alle Textelemente innerhalb der Verkehrsinformationsdienste verwenden folgendes Format:
Information Element Type Length (bits) iiimEmi
4 Beschreibung des interaktiven VINFO-Dienstes
4.1 Anfrageablauf bei Nutzung der VINFO-Dienste
Im gesamten Kapitel 4 wird der Anfrageablauf für die Ausgabe auf einem Display (Grundablauf) beschrieben. Der Ablauf für die Audiotext-Ausgabe ist separat in Kap. 4.1.6 beschrieben.
Der Anfrageablauf bei Nutzung der verschiedenen VINFO-Dienstevarianten ist einheitlich.
Der Kunde wählt am Endgerät die gewünschte VINFO-Variante aus. Das Endgerät sendet daraufhin die entsprechende TINFO Request Message ab und erhält von der Zentrale als Antwort eine Traffic Information Message, TINFO Deletion Message oder Text Message. Im Fehlerfall wird eine entsprechende Error-Message ans Endgerät übertragen.
Liegen im Endgerät gültige Verkehrsinformationen vor, so werden bei allen VINFO-Varianten die Versionsnummern dieser Verkehrsinformationen mit der entsprechenden TINFO Request Message an die Zentrale übertragen. Die Zentrale schickt nur neue oder aktualisierte Verkehrsinformationen zurück (mit der Traffic Information Message) bzw. schickt mit der TINFO Deletion Message die Versionsnummern zu löschender TINFOs zurück.
Liegen in der Zentrale keine Verkehrsinformationen bzw. keine neuen oder aktualisierten Verkehrsinformationen für den Kunden vor, wird eine Text Message mit IE Status 03h (no traffic news) bzw. 04h (Situation on roads has not changed) übermittelt.
Der Kunde sollte bei allen VINFO-Varianten die Möglichkeit haben, die Verkehrsinformationen einmalig oder mit einem automatischen Update anzufordern. Die beiden Update- Varianten Endgerätegesteuerter Update (siehe Kap. 4.1.2) und Zentralgesteuerter Update (siehe Kap. 4.1.3) werden von T-Mobil in der reinen Form nicht unterstützt. Der T-Mobil-Update von Verkehrsinformationen ist eine Kombination aus Endgerätegesteuertem und Zentralgesteuertem Update (siehe Kap. 4.1.5).
4.1.1 Einmalige Anfrage von Verkehrsinformationen
Beim einmaligen Abruf von Verkehrsinformationen sendet das Endgerät die entsprechende TINFO Request Message (vgl. ADP TINFO, Kap. 3) an die Zentrale. Bei der einmaligen Abfrage ist das IE Update Duration (siehe ADP TINFO, Kap. 5.5) der entsprechenden Message auf „no update" (0x0) gesetzt. Nach einmaliger Zustellung einer Antwortnachricht ist der Auftrag für die Zentrale vollständig abgearbeitet.
1Λ
4.1.2 Endgerätegesteuerter Update von Verkehrsinformationen
Bei der Variante endgerätegesteuerter Update von Verkehrsinformationen sendet das Endgerät periodisch Anfragen nach Verkehrsinformationen mit der entsprechenden TINFO Request Message. Das IE Update Duration wird dabei auf „no update" (OxO) gesetzt. Die Zentrale antwortet auf jede Anfrage einmalig mit der entsprechenden Antwortnachricht.
Onboard Unit Service Center
Update-Timer is started Trigger beliebige TINFO Request Message
Traffic Information Message new or changed TIN- or FOs
Text Message
TINFO Deletion Message deleted TINFOs
Trigger beliebige TINFO Request Message
Traffic Information Message new or changed TINor FOs
Text Message
TINFO Deletion Message deleted TINFOs
...
Timer is stopped
V
4.1.3 Zentralgesteuerter Update von Verkehrsinformationen
Bei der Variante zentralgesteuerter Update von Verkehrsinformationen sendet das Endgerät die entsprechende TINFO Request Message, wobei das IE Update Duration auf die Update- Dauer gesetzt wird. Die Zentrale überträgt die Verkehrsinformationen sowie deren Aktualisierungen innerhalb der Update-Dauer.
4.1.4 Ausgabeformat
Als Ausgabeformat wird standardmäßig nur Event Code/Geo Code unterstützt. Kann das Endgerät einen Event Code/Geo Code nicht interpretieren, so wird eine Übersetzung in Klartext angefordert. Der genaue Ablauf ist in den separaten Dienstespezifikationen beschrieben.
ALERT-C-Event Codes und TMC Location Codes werden von T-Mobil im Rahmen dieser Protokollversion nicht unterstützt.
Die Behandlung nicht dekodierbarer Verkehrsinfos ist in Kap. 4.7.12 beschrieben.
4.1.5 Update von Verkehrsinformationen
Der Update von Verkehrsinformationen ist eine Kombination von Endgerätegesteuertem Update (siehe Kap. 4.1.2) und Zentralgesteuertem Update (siehe Kap. 4.1.3).
Die Wahl „Update von Verkehrsinformationen" sollte der Kunde über die Eingabe „Update- Modus ein/aus" bzw. über die Eingabe einer Dauer für den Update-Modus treffen. Der Update-Modus muß zu jeder Zeit vom Kunden deaktiviert werden können (z. B. bei frühzeitigem Erreichen des Ziels).
Im Update-Modus stellt das Endgerät periodisch Anfragen nach Verkehrsinformationen mit der entsprechenden TINFO Request Message. Die Anfragefrequenz wird gesteuert durch einen Zeittrigger und einen Weglängentrigger. Der Zeittrigger legt die zeitliche Anfrageperiode des Endgeräts fest. Hat das Kfz innerhalb einer Zeitperiode eine Weglänge zurückgelegt, die den Schwellwert vig_up_dist (siehe Kap. 3.3) überschreitet, so wird eine neue Anfrage ausgelöst. In diesem Fall sind anschließend sowohl Zeit- als auch Streckenzähler erneut auf 0 zu setzen.
Die maximale Anfrageperiode wird durch vig_up_per_max (Defaultwert 15 min) festgelegt. Der Schwellwert für zurückgelegte Weglänge wird durch vig_up_dist (Defaultwert 50 km) bestimmt. Der Schwellwert ist als Empfehlung zu werten und sollte innerhalb des Bereiches frei wählbar sein.
Bei jeder Anfrage wird das IE Update Duration auf „000001" gesetzt. (Dieser Code wird von der Zentrale nicht als Update von 30 min, wie im ADP TINFO beschrieben, interpretiert.)
Die Zentrale beantwortet jede der periodischen VINFO-Anfragen unmittelbar mit der entsprechenden Antwortnachricht. Zusätzlich wird, initiiert durch den Update-Duration-Code 000001 , die VINFO-Anfrage in der Zentrale für eine Buchungszeit (größer oder gleich der maximalen Anfrageperiode vig_up_per_max) vorgemerkt. Ergeben sich vor Ablauf des Buchungstimers wichtige Änderungen der Verkehrslage in dem betreffenden Selektionsgebiet (beispielsweise die Entstehung eines neuen Staus aufgrund eines Unfalls) oder liegt eine Warnmeldung für das betreffende Gebiet vor (z. B. Geisterfahrer), so sendet die Zentrale initiativ eine Traffic Information Message oder TINFO Deletion Message. Das Endgerät wertet die zentralseitig initiierten Messages aus und bringt die Verkehrsinformationen zur Anzeige.
Nach Ablauf des Buchungstimers wird die VINFO-Anfrage in der Zentrale gelöscht. Damit ist zentralseitig der Auftrag beendet. Trifft eine neue periodische VINFO-Anfrage mit einem Upda-
te-Duration-Code 000001 in der Zentrale ein, wird diese Anfrage erneut vorgemerkt und ein neuer Buchungstimer gestartet.
Das Endgerät schickt bei jeder der periodischen VINFO-Anfragen die Versionsnummern schon bekannter, gültiger Verkehrsinformationen mit. Die dem Endgerät bekannten Versionsnummern werden für die Zeit des Buchungstimers in der Zentrale vorgemerkt. Die Zentrale überträgt nur neue oder aktualisierte Verkehrsinformationen.
Die Kombination aus endgerätegesteuertem Update und zentralgesteuertem Update nutzt die Vorteile beider Verfahren: Bei jeder periodischen Anfrage wird die aktuelle Fahrzeugposition übertragen, auf deren Grundlage in der Zentrale das entsprechend aktualisierte Selektionsgebiet neu berechnet wird. Die Filterung von Verkehrsinfos wird damit periodisch aktualisiert, weshalb keine überflüssigen Informationen an das Endgerät übertragen werden. Durch das Vormerken der VINFO-Anfrage in der Zentrale wird sichergestellt, daß wichtige Verkehrsinfos den Kunden auch zwischen den periodischen Anfragen des Endgeräts erreichen.
zs
(Anfrageablauf beim Update von Verkehrsinfos)
4.1.6 Anfrageablauf bei Audiotext-Ausgabe
Bei Audiotext-Ausgabe ist beim Aufbau der GSM-Sprachverbindung (MO) immer die MSISDN zu übertragen.
Der Anfrageablauf bei Nutzung des Audiotext-Systems als Ausgabemedium ist für die verschiedenen VINFO-Varianten einheitlich.
Zusätzlich zur Bereitstellung der Verkehrsinfos im Audiotext-System werden die Verkehrsinfos wie beim Grundablauf Display-Ausgabe per SMS zum Endgerät übertragen. Der Ausgabemodus der entsprechenden TINFO Request Message wird daher bei Audiotextausgabe immer auf „data and speech" gesetzt.
Damit ist der Anfrageablauf bei der Audiotext-Ausgabe eine Erweiterung des Grundablaufs Display-Ausgabe (siehe Kap. 4.1.1 bis 4.1.5).
Nach Erhalt einer entsprechenden TINFO Request Message sendet die Zentrale als Antwort neben der Traffic Information Message und TINFO Deletion Message zusätzlich eine TINFO Speech Message, um anzuzeigen, daß Verkehrsinfos im Audiotext-System bereitliegen. Das Endgerät baut nun zusätzlich eine Speech Connection (MO) auf, um das Abhören der Verkehrsinfos zu ermöglichen.
Die TINFO Speech Message enthält immer aüe für den Kunden selektierten Verkehrsinfos in der Sortierreihenfolge, wie sie bei der Voice Server-Ausgabe erfolgt. Nach einer VINFO- Anfrage mit Display- und Audiotext-Ausgabe sind die Verkehrsinfos im Endgerät gemäß der TINFO Speech Message zu sortieren. Die vom Kunden am Endgerät eingestellte Sortierung ist bei Audiotext-Ausgabe zu unterdrücken.
Schickt das Endgerät Versionsnummern ihm bekannter Verkehrsinfos an die Zentrale, so erhält es, wie in Kap. 4.1 beschrieben, mit der Traffic Information Message nur die neuen oder aktualisierten Verkehrsinfos und mit der TINFO Deletion Message die zu löschenden Verkehrsinfos zurück. In der TINFO Speech Message werden aNe für den Kunden relevanten Verkehrsinfos in aktueller Sortierung angezeigt (analog beim T-Traffic-Update: wichtige Meldung mit der Traffic Information Message, aNe relevanten Verkehrsinfos in aktueller Sortierung mit der TINFO Speech Message).
Liegen in der Zentrale keine Verkehrsinformationen bzw. keine neuen oder aktualisierten Verkehrsinformationen für den Kunden vor, wird eine Text Message mit IE Status 03h (no traffic news) bzw. 04h (Situation on roads has not changed) übermittelt. Die gleichzeitig übertragene TINFO Speech Message enthält bei Status 03h keine Verkehrsinfos (IE Number of ltems=0) bzw. bei Status 04h die alten, weiterhin gültigen Verkehrsinfos in aktueller Sortierung. Der automatische Aufbau einer Sprachverbindung vom Endgerät sollte nach Erhalt der Text Message mit IE Status 03h bzw. 04h entfallen.
Der Anfrageablauf bei Audiotext-Ausgabe für den T-Mobil-Update ergibt sich entsprechend durch Erweiterung des Grundablaufs (Kap. 4.1.5) um die Übertragung der TINFO Speech Message von der Zentrale sowie den Aufbau der Speech Connection (MO) durch das Endgerät.
4.2 VINFO umkreisbezogen (vom Endgerät parametriert)
Die Dienstevariante VINFO umkreisbezogen (vom Endgerät parametriert) wird von T-Mobil nicht unterstützt.
Die Anfrage Umkreis-Info (vom Endgerät parametriert) erlaubt die Abfrage von meldungswürdigen Verkehrsereignissen aus einem kreisförmigen Selektionsgebiet mit einer Reichweite von vig250_circle_min km bis vig250_circle_max km (vgl. Kap. 3.3).
Protokoll: TINFO Update Request Message
IE Message Type: 0x04
IE Protocol Discriminator: 0x03
Service ID 0x11
Bei der Anfrage für einen Umkreis sind die Parameter Radius und Bezugspunkt an den Diensteanbieter zu übertragen.
Tabelle 4-1: Parameter derVINFO umkreisbezogen (vom Endgerät parametriert)
4.3 VINFO umkreisbezogen (von Zentrale parametriert)
Beim VINFO-Dienst umkreisbezogen (von Zentrale parametriert) erhält der Kunde Verkehrsinformationen aus einem kreisförmigen bzw. sektorförmigen Selektionsgebiet. Wird eine Himmelsrichtung angegeben, so werden Verkehrsinformationen aus einem nach dieser Himmelsrichtung ausgerichteten Sektor selektiert. Wird keine Himmelsrichtung angegeben, so werden Verkehrsinformationen aus einem kreisförmigen Gebiet selektiert.
Der Kunde hat die drei Auswahlmöglichkeiten
- Lokale Verkehrsinformationen,
- Regionale Verkehrsinformationen,
- Überregionale Verkehrsinformationen.
Alternativ zur aktuellen Position kann eine Startposition eingegeben werden.
Protokoll: Relative Regional TINFO Request Message
IE Message Type: OxOE
IE Protocol Discriminator: 0x03
Service ID OxBO
Die Wahl der Dienstevariante Umkreisbezogene VINFO (von Zentrale parametriert) bzw. Himmelsrichtungsbezogene VINFO erfolgt typischerweise nach folgendem Ablauf:
1. Auswahl lokal / regional / überregional
Der Kunde wählt eine der Varianten lokal / regional / überregional aus.
2. Auswahl der Startposition
Der Kunde wird aufgefordert, die aktuelle Position als Startposition zu bestätigen. Bestätigt er dies nicht, so wird er zur Auswahl einer Startposition aus der Geocode-Städteliste bzw. aus seinem persönlichen Adreßbuch aufgefordert. Bei Auswahl aus der Geocode- Städteliste ist der Geocode in die entsprechenden Koordinaten umzuwandeln.
A
3. Auswahl einer Himmelsrichtung bei VINFO himmelsrichtungsbezogen
Bei VINFO Himmelsrichtungsbezogen wählt der Kunde eine Himmelsrichtung aus (8 mögliche Alternativen: N, NO, O, SO, S, SW, W, NW).
4. Auswahl „Verkehrsinfos zum Fernstreckennetz" / „Verkehrsinfos zu allen Straßen"
Die Defaulteinstellung ist „Verkehrsinfos zum Fernstreckennetz". Alternativ kann der Kunde „Verkehrsinfos zu allen Straßen" auswählen.
5. Auswahl Update von Verkehrsinfos
Der Kunde erhält die Möglichkeit, einen automatischen Update der Verkehrsinfos anzufordern. Dazu wird ihm ein Schalter „Update-Modus ein/aus" bzw. die Eingabe einer Dauer für den Update-Modus angeboten. Der Update-Modus ist jederzeit manuell deaktivierbar.
6. Übertragung der VINFO-Anfrage
Das Endgerät stellt die Relative Regional TINFO Request Message zusammen (siehe Kap. 4.3.1) und überträgt sie zur Zentrale.
7. Filterung der Verkehrsinfos
Nach Erhalt der VINFO-Anfrage bestimmt die Zentrale das Selektionsgebiet. Innerhalb des Selektionsgebiets werden die Verkehrsinfos herausgefiltert. Zusätzlich wird der Filter „Fernstreckennetz" / „alle Straßen" verwendet (siehe Kap. 2.1.4).
8. Übertragung der Verkehrsinfos
Die Zentrale überträgt die ausgefilterten Verkehrsinfos mit der Traffic Information Message (Kodierung siehe Kap. 4.7). Liegen keine Verkehrsinfos vor bzw. können keine Verkehrsinfos übertragen werden (Überlast, Ausfall von Zentralenkomponenten, etc.), wird der Kunde durch Übertragung der Text Message informiert (Kodierung siehe Kap. 2.7, ADP TINFO). Die Zentrale sendet die TINFO Deletion Message, um ungültige Verkehrsinfos im Endgerät zu löschen (Kodierung siehe Kap. 2.4, ADP TINFO).
9. Präsentation der Verkehrsinfos
Die Verkehrsinfos werden vom Endgerät entsprechend dem gewählten Sortierverfahren sortiert und zur Anzeige gebracht (siehe Kap. 4.9). Die Liste der Verkehrsinformationen wird im Endgerät gespeichert.
10.Update von Verkehrsinfos
Bei einem Update-Duration-Code von 000001 merkt die Zentrale die VINFO-Anfrage vor und schickt bei Vorlage von wichtigen Warn- und Verkehrsmeldungen initiativ eine Traffic Information Message oder TINFO Deletion Message. Das Endgerät stellt, gesteuert durch Zeit- und Weglängentrigger, neue VINFO-Anfragen (siehe Kap. 4.1.5). Der Ablauf wird ab Punkt 6 erneut angestoßen.
3ß 4.3.1 Kodierung der Relative Regional TINFO Request Message
Die Relative Regional TINFO Request Message (siehe Kap. 3.4, ADP TINFO) wird bei VINFO umkreisbezogen (von Zentrale parametriert) bzw. bei VINFO himmelsrichtungsbezogen wie folgt kodiert:
4.4 VINFO kreissegmentbezogen
Bei kreissegmentbezogener VINFO erhält der Kunde Verkehrsinformationen aus einem kreis- segmentförmigen Selektionsgebiet mit einer Reichweite von bis zu vig250_dist_max km. Das Kreissegment wird ergänzt durch einen Umkreis von maximal vig250_r_max km Radius um die aktuelle Position. Die Ausrichtung des Kreissegments ergibt sich durch Angabe des Richtungswinkels.
Protokoll: TINFO Update Request Message
IE Message Type: 0x04
IE Protocol Discriminator: 0x03
Service ID 0x10
Der Öffnungswinkel des Selektionsgebietes wird durch die Grundeinstellungen des Endgerätes festgelegt (z.B. 30°) und liegt zwischen vig250_phi_min und vig250_phi_max. Der Öffnungswinkel kann in 1 "-Schritten eingestellt werden.
Die Parameter auf einen Blick
4.5 VINFO zielgerichtet
Beim zielgerichteten VINFO-Dienst erhält der Kunde Verkehrsinformationen aus einem Selektionsgebiet, daß die aktuelle Position sowie die Zielposition enthält. Dazu wird vom Kunden die Zielposition eingegeben. Die genaue Festlegung der Geometrie und Ausrichtung des Selektionsgebiets erfolgt in der Zentrale.
Alternativ zur aktuellen Position kann eine Startposition eingegeben werden. Wird die Startposition nicht verwendet, so ist sie auf 0 zu setzen.
Protokoll: Extended TINFO Request Message
IE Message Type: 0x03
IE Protocol Discriminator: 0x03
Service ID OxB1
Onboard Unit Service Center
Extended TINFO Request Message
Traffic Information Message new or changed TINor FOs
Text Message
TINFO Deletion Message deleted TINFOs
Die Wahl der Dienstevariante Zielgerichtete VINFO erfolgt typischerweise nach folgendem Ablauf:
1. Auswahl des Ziels
Der Kunde wählt das Ziel aus der im Endgerät hinterlegten Geocode-Städteliste bzw. aus seinem persönlichen Adreßbuch aus. Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Koordinaten der Adresse in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
2. Auswahl der Startposition
Der Kunde wird aufgefordert, die aktuelle Position als Startposition zu bestätigen. Bestätigt er dies nicht, so wird er zur Auswahl einer Startposition aus der Geocode-Städteliste bzw. aus seinem persönlichen Adreßbuch aufgefordert. Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Koordinaten der Adresse in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
3. Auswahl „Verkehrsinfos zum Fern st recken netz" / „Verkehrsinfos zu allen Straßen"
Die Defaulteinstellung ist „Verkehrsinfos zum Fernstreckennetz". Alternativ kann der Kunde „Verkehrsinfos zu allen Straßen" auswählen.
4. Auswahl Update von Verkehrsinfos
Der Kunde erhält die Möglichkeit, einen automatischen Update der Verkehrsinfos anzufordern. Dazu wird ihm ein Schalter „Update-Modus ein/aus" bzw. die Eingabe einer Dauer für den Update-Modus angeboten. Der Update-Modus ist jederzeit manuell deaktivierbar.
5. Übertragung der VINFO-Anfrage
Das Endgerät stellt die Extended TINFO Request Message zusammen (siehe Kap. 4.5.1 ) und überträgt sie zur Zentrale.
6. Filterung der Verkehrsinfos
Nach Erhalt der VINFO-Anfrage bestimmt die Zentrale aus Start- und Zielposition das Selektionsgebiet. Innerhalb des Selektionsgebiets werden die Verkehrsinfos herausgefiltert. Zusätzlich wird der Filter „Fernstreckennetz" / „alle Straßen" verwendet (siehe Kap. 2.1.5).
7. Übertragung der Verkehrsinfos
Die Zentrale überträgt die ausgefilterten Verkehrsinfos mit der Traffic Information Message (Kodierung siehe Kap. 4.7). Liegen keine Verkehrsinfos vor bzw. können keine Verkehrsinfos übertragen werden (Überlast, Ausfall von Zentralenkomponenten, etc.), wird der Kunde durch Übertragung der Text Message informiert (Kodierung siehe Kap. 2.7, ADP TINFO). Die Zentrale sendet die TINFO Deletion Message, um ungültige Verkehrsinfos im Endgerät zu löschen (Kodierung siehe Kap. 2.4, ADP TINFO).
8. Präsentation der Verkehrsinfos
Die Verkehrsinfos werden vom Endgerät entsprechend dem gewählten Sortierverfahren sortiert und zur Anzeige gebracht (siehe Kap. 4.9). Die Liste der Verkehrsinformationen wird im Endgerät gespeichert.
9. Update von Verkehrsinfos
Bei einem Update-Duration-Code von 000001 merkt die Zentrale die VINFO-Anfrage vor und schickt bei Vorlage von wichtigen Warn- und Verkehrsmeldungen initiativ eine Traffic Information Message oder TINFO Deletion Message. Das Endgerät stellt, gesteuert durch Zeit- und Weglängentrigger, neue VINFO-Anfragen (siehe Kap. 4.1.5). Der Ablauf wird ab Punkt 6 erneut angestoßen.
2M 4.5.1 Kodierung der Extended TINFO Request Message bei VINFO zielgerichtet
Die Extended TINFO Request Message (siehe Kap. 3.2, ADP TINFO) wird bei VINFO zielgerichtet wie folgt kodiert:
4.6 VINFO streckenbezogen
Beim VINFO-Dienst streckenbezogen erhält der Kunde Verkehrsinformationen über eine ausgewählte Strecke. Die Strecke kann eine Straße oder eine Folge von Straßen sein.
Beim IE Street wird nur Location Type 001 (street) und Street Type 0 - 6 unterstützt. (Text wird generell nicht unterstützt.)
Alternativ zur aktuellen Position kann eine Startposition eingegeben werden. Wird die Startposition nicht verwendet, so ist sie auf 0 zu setzen. Wird die Zielposition nicht verwendet, so ist sie auf 0 zu setzen.
Protokoll: Extended TINFO Request Message
IE Message Type: 0x03
IE Protocol Discriminator: 0x03
Service ID 0x13
3G
Bei VINFO streckenbezogen sollte der Kunde zusätzlich die Möglichkeit haben, eine im Endgerät gespeicherte Route auszuwählen. Die Routenbeschreibung enthält im Block Waypoint die Ortsbezeichnung, welche ensprechend Kap. 3.4, ADP Navigation Services, eine Straßenbeschreibung (Kennung und Nummer, Freitext wird nicht unterstützt) enthält, welche als Straßenbeschreibung in das IE Street der Extended TINFO Request Message (siehe Kap. 3.2, ADP TINFO) gesetzt wird. Straßen des nachgeordneten Netzes sollten zunächst nicht berücksichtigt werden. Zusätzlich ist eine Start- und Zielposition aus der Routenbeschreibung zu extrahieren. Jeder Geocode ist hierfür zulässig. Damit kann die VINFO-Anfrage für die Route gleich der Anfrage über die manuell eingegebene Strecke erfolgen und wird von der Zentrale nicht differenziert behandelt. Besteht die Route aus mehr als 15 Straßenabschnitten, so ist die Route in mehrere Teilstrecken mit entsprechenden Start- und Zielpositionen zu zerlegen. Für jede Teilstrecke ist eine separate Anfrage mit neuer Context-Nummer (siehe Kap. 3.1) zu stellen. Eine Aufteilung auf mehr als 4 Teilstrecken sollte vermieden werden.
Die Wahl der Dienstevariante Streckenbezogene VINFO erfolgt typischerweise nach folgendem Ablauf:
1. Auswahl: Manuelle Eingabe einer Strecke/Wahl einer gespeicherten Route
Der Kunde wählt zwischen den Varianten „Manuelle Eingabe einer Strecke" und „Wahl einer gespeicherten Route" aus.
Wählt der Kunde „Manuelle Eingabe einer Strecke", so ist der weitere Ablauf ab Punkt 2 beschrieben.
Wählt er „Wahl einer gespeicherten Route", so werden ihm die Routengrobbeschreibungen (Route Briefing, siehe ADP Navigation Services) aller gespeicherten Routen angezeigt (siehe Dienstespezifikation Navigationsdienst Orientierungshilfe). Der Kunde wählt eine Route aus. Das Endgerät wertet die Route in eine Folge von Straßen inklusive Startposition und Zielposition um (weiterer Ablauf ab Punkt 5).
2. Auswahl des Ziels
Der Kunde wählt das Ziel aus der im Endgerät hinterlegten Geocode-Städteliste bzw. aus seinem persönlichen Adreßbuch aus. Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Koordinaten der Adresse in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
Auswahl der Startposition
Der Kunde wird aufgefordert, die aktuelle Position als Startposition zu bestätigen. Bestätigt er dies nicht, so wird er zur Auswahl einer Startposition aus der Geocode-Städteliste bzw. aus seinem persönlichen Adreßbuch aufgefordert. Bei Auswahl aus dem Adreßbuch sind die Koordinaten der Adresse in den entsprechenden Geocode umzuwandeln.
4. Eingabe der Straße(n)
Der Kunde wird aufgefordert, die Straße bzw. die Straßen (maximal 5 Straßen, siehe Parameter vig250_street_max) in Durchfahrtreihenfolge einzugeben. Für jede Straße ist Kennung und Nummer anzugeben (z. B. A 59). Die Eingabe einer Straße in Freitext wird nicht unterstützt.
5. Auswahl Update von Verkehrsinfos
Der Kunde erhält die Möglichkeit, einen automatischen Update der Verkehrsinfos anzufordern. Dazu wird ihm ein Schalter „Update-Modus ein/aus" bzw. die Eingabe einer Dauer für den Update-Modus angeboten. Der Update-Modus ist jederzeit manuell deaktivierbar.
6. Übertragung der VINFO-Anfrage
Das Endgerät stellt die Extended TINFO Request Message zusammen (siehe Kap. 4.6.1 ) und überträgt sie zur Zentrale.
7. Filterung der Verkehrsinfos
Nach Erhalt der VINFO-Anfrage filtert die Zentrale die Verkehrsinfos auf der Strecke in Fahrtrichtung heraus. Der Kunde erhält für die gewählte Strecke Verkehrsinformationen aller Klassen (keine Filterung nach Fern st recken netz o. ä.).
8. Übertragung der Verkehrsinfos
Die Zentrale überträgt die ausgefilterten Verkehrsinfos mit der Traffic information Message (Kodierung siehe Kap. 4.7). Liegen keine Verkehrsinfos vor bzw. können keine Verkehrsinfos übertragen werden (Überlast, Ausfall von Zentralenkomponenten, etc.), wird der Kunde durch Übertragung der Text Message informiert (Kodierung siehe Kap. 2.7, ADP TINFO). Die Zentrale sendet die TINFO Deletion Message, um ungültige Verkehrsinfos im Endgerät zu löschen (Kodierung siehe Kap. 2.4, ADP TINFO).
9. Präsentation der Verkehrsinfos
Die Verkehrsinfos werden vom Endgerät entsprechend dem gewählten Sortierverfahren sortiert und zur Anzeige gebracht (siehe Kap. 4.9). Die Liste der Verkehrsinformationen wird im Endgerät gespeichert.
10.Update von Verkehrsinfos
Bei einem Update-Duration-Code von 000001 merkt die Zentrale die VINFO-Anfrage vor und schickt bei Vorlage von wichtigen Warn- und Verkehrsmeldungen initiativ eine Traffic Information Message oder TINFO Deletion Message. Das Endgerät stellt, gesteuert durch Zeit- und Weglängentrigger, neue VINFO-Anfragen (siehe Kap. 4.1.5). Der Ablauf wird ab Punkt 6 erneut angestoßen.
4.6.1 Kodierung der Extended TINFO Request Message bei VINFO streckenbezogen
Die Extended TINFO Request Message (siehe Kap. 3.2, ADP TINFO) wird bei VINFO strek- kenbezogen wie folgt kodiert:
4.7 Kodierung der Verkehrsinformationen (Traffic Information Message)
Die Verkehrsinformationen, die mit der Traffic Information Message an das Endgerät geschickt werden, bestehen aus maximal 11 Blöcken (siehe Kap. 4, ADP). (s. Erklärung unten)
Die Basis-TINFO enthält die Blöcke General Information (Allgemeine Info), Location (Ort des Ereignisses), Event (Ereignis) und End (Ende).
Die Basis-TINFO kann optional um die Blöcke Cause (Ursache des Ereignisses), Hint (Verkehrshinweis), Duration (Dauer des Ereignisses), Bypass (Umleitungsempfehlung), Aver- age Speed (Mittlere Geschwindigkeit am Ort des Ereignisses) und Event position (Genaue Position des Ereignisses) erweitert werden.
Der Block FCD (Steuerung von FCD über TINFO) wird nicht unterstützt.
Eine TINFO kann aus 11 verschiedenen Typen von Blöcken bestehen, von denen einige immer vorhanden sind (mandatory, nachfolgend fett dargestellt) und andere optional. Die Reihenfolge der 11 Blocktypen (von Block 1 General Information bis Block 11 End) ist durch die Blocknumerierung festgelegt. Optionale Blöcke können mehrfach vorhanden sein und werden durch einen 4-Bit Header eingeleitet (z. B. tritt bei 2 Hinweisen der Block 5 (Hint) zweimal hintereinander auf). Eine Besonderheit ist der Block 3 (Event): der erste Event Block ist mandatory und hat keinen Header, optional können weitere Event Blöcke folgen, die mit einem Header eingeleitet werden. (Dadurch kann eine TINFO in Ausnahmefällen auch aus mehr als 11 Blöcken bestehen):
Der erste Event Block beschreibt immer die Verkehrsstörung selber, lokalisiert durch den Location Block. Optionale weitere Event Blocks liefern ausschließlich Zusatzinformationen (Beispiel: „2h Wartezeit") zu der Verkehrsstörung und beziehen sich damit auf den ersten Event Block. Eine TINFO beschreibt immer nur eine Verkehrsstörung. Dementsprechend liefern die optionalen Blöcke Cause, Hint, Duration, Bypass, Average Speed und Event Position Zusatzinformationen zu der Verkehrsstörung und referenzieren damit immer den ersten Event Block.
General Information (Typ Block 1 gem. ADP TINFO)
Location (Typ Block 2 gem. ADP TINFO), Ort des Ereignisses, nur einmal vorhanden Event (Typ Block 3 gem. ADP TINFO), Ereignis weitere Events (Zusatzinfos, ebenfalls Typ Block 3 gem. ADP TINFO) Cause (Typ Block 4), Ursache Hint (Typ Block 5), Hinweis
Duration (Typ Block 6), Gültigkeitsdauer der Verkehrsinformation, z.B. geschätzte Lebensdauer eines Ereignisses; die Gültigkeitsdauer ist nicht identisch mit der Speicherdauer bei ptp bzw. der Verfallszeit der TINFO's im Cell Broadcast) Bypass (Typ Block 7), Umleitungshinweis
Average Speed (Typ Block 8), mittlere Geschwindigkeit am Ort des Ereignisses Event Position (Typ Block 9), genaue Position des Ereignisses FCD-Flag (Block Typ 10), dient der FCD-Steuerung und wird nicht unterstützt End (Block Typ 11 ), definiert das Ende der TINFO
Die genaue Codierung der TINFO ist detailliert im ADP TINFO beschrieben. Im Regefall wird jeder Block maximal einmal vorhanden sein (Ausnahme Event, s. u.).
Übersicht über die Codierung der Verkehrsinformationen mittels Geo- und Event-Codes:
Ortsinformationen für Verkehrsinformationen werden durch Geocodes übertragen. Die Struktur der Geo-Code-Tabellen, die im Endgerät abzulegen sind, ist im Dokument „Geo-Codes: Inhalts- und Strukturbeschreibung der Endgerätetabellen" detailliert beschrieben.
Die Geo-Code-Tabelle wird zunächst für das Gebiet Deutschland erstellt (das Verfahren ist allerdings europaweit anwendbar) und wird in der ersten Realisierungsstufe alle Bundesautobahnen sowie Bundesstraßen abdecken, die unterbrochene Autobahnen direkt verbinden (Straßenknoten). Damit ist das deutsche Fernstraßenkernnetz durch Geocodes beschrieben. Zusätzlich werden zumindest alle wichtigen Städte geocodiert.
Die Geo-Code-Tabelle enthält:
• den Geo-Code
• den Geo-Code-Tvp (z. B. Anschlußstelle, Autobahnkreuz, Autobahndreieck, Grenzübergang, Stadt)
• die referenzierte Straße (A3, B8)
• den Namen (z. B. Beuel, Köln)
• bei Autobahnanschlußstellen/-kreuzen/-dreiecken die Nummer der Ausfahrt gemäß der offziellen Verzeichnisse (für beide Fahrtrichtungen)
• der Name der Fernziele für das Autobahnteilstück („Von_Ort" und „Nach Drt", z. B. A2 „Dortmund", „Hannover", die Richtungsinformation wird gemäß ADP TINFO zusätzlich übertragen)
Die Information „A3, Autobahnkreuz Bielefeld" ist dementsprechend codiert durch den Geo- code-Typ „Autobahnkreuz", die Straße „A3", (evtl. Referenz-Geocodes), den amtlichen Nummern sowie den Fernzielen „Dortmund" und „Hannover" (siehe Beispiel in Dokument Geo- Codes, Kap. 3.1).
Die Umrechnung des Geo-Codes in geographische Koordinaten (WGS84) sowie die Umkehrung ist möglich.
Die Beschreibung von Ereignissen, Ursachen, Hinweisen und Umleitungshinweisen erfolgt im Regelfall über Event-Codes (in Ausnahmefällen Freitext), die im Dokument „Event-Codes" detailliert beschrieben sind.
Folgende Hauptgruppen von Event Codes sind im Dokument „Event Codes" festgelegt (diese können sowohl Ereignisse, Ursachen, Hinweise oder Umleitungshinweisen bezeichnen):
• Behinderung (z. B. Stau, hohes Verkehrsaufkommen, Unfall)
• Wetter (z. B. Glatteis, Reifglätte, Nebel)
• Gefahr (z. B. brennendes Fahrzeug, Personen auf der Fahrbahn)
• Sonstige (Ausfall der Notrufsäulen, Messe, Sportveranstaltung)
• Umleitung (z. B. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den orangefarbenen Pfeilen zu folgen), diese Event-Typen werder nur im Block 7, Bypass, genutzt.
Die Hauptgruppen können dazu genutzt werden, bei der Präsentation der Verkehrsinformation die Meldung entsprechend zu bezeichnen (z. B. „Warnung: Glatteis"). Vielen Event Codes sind Quantifier zugeordnet, mit denen z. B. die Länge eines Staus oder die zeitliche Dauer einer Verkehrsmeldung codiert werden. Allerdings können im ADP TINFO nur beim Block 3 (Event) und Block 7 (Bypass) Quantifier gesetzt werden. Hinweise und Ursachen, die mit Quantifiem versehen sind, sind daher als optionaler (zusätzlicher) Block 3 (Event) codiert (z. B. „Wartezeit 2h").
Folgende Quantifiertypen wurden festgelegt:
Typ 1 km, z. B. 6 km Stau
Typ 2 h
Typ 3 m
Typ 4 %
Typ 5 Phrases (z. B. „kurzfristig", „teilweise", „streckenweise", etc.)
Typ 6 min
Der Typ 8 ist für Umleitungs-Quantifier reserviert (s. Kapitel 4.7.7). Typ 6 ist reserviert für Mannesmann Autocom.
Die Übertragung der durchschnittlichen Geschwindigkeit für einen Streckenabschnitt erfolgt nicht durch Event-Code und Quantifier, sondern mittels Block 8 (Average Speed).
Nachfolgend wird an Beispielen die Codierung einer Verkehrsmeldung in den einzelnen Blökken erläutert:
1. Beispiel: A3, Köln nach Frankfurt, zwischen AK Bonn/Siegburg und AS Siebengebirge
5 km Stau wegen Unfall
2. Beispiel: wie 1., zusätzlich „Bitte benutzen Sie ab Bonn die U 123"
3. Beispiel: wie 1., zusätzlich „der Verkehr wird über den Standstreifen geleitet" und „Wartezeit 2h"
4. Beispiel: streckenweise Nebel im Raum Köln
4.7.1 Block 1 (General Information), mandatory
Dieser Block dient der Identifikation einer Verkehrsmeldung. Er legt die Priorität fest und gibt mit dem Flag Bypass Information Auskunft über das Vorliegen einer Umleitungsempfehlung beim Diensteanbieter.
Der Block enthält
• den Typ des verwendeten TINFO-Frames (immer Typ 1)
• die Priorität der TINFO
• eine Version der Verkehrsmeldung (TINFO Version), die Version enthält eine ID für die Verkehrsmeldung, welche für die gesamte Lebensdauer der Meldung identisch ist, sowie einen Time-Stamp, der den Zeitpunkt der letzten Aktualisierung der Meldung enthält
• ein Flag Bypass Information, mit dem angezeigt wird, daß für die TINFO in der Zentrale eine Umleitungsempfehlung vorliegt.
Priorität der TINFO:
Die Prioritäten sind wie folgt festgelegt:
• Priorität 4 -> Klasse 4 Warnmeldungen (z. B. Geisterfahrer, verlorene Ladung)
• Priorität 3 -> Klasse 3 Verkehrsinfos mit Fernwirkung
• Priorität 2 -> Klasse 2 Verkehrsinfos mit Mittelwirkung
• Priorität 1 -> Klasse 1 Verkehrsinfos mit Nahwirkung
Beim interaktiven VINFO-Dienst ist ausschließlich die Priorität 4 auszuwerten (sofortige Anzeige der Warnmeldung mit Warnton o. ä.). Bei VINFO über CB sind auch die anderen Prioritäten auszuwerten (siehe Kap. 5.3).
Der Parameter A2VIG2 steuert die Bedeutung des Flags Bypass Information. T-Mobil unterstützt nicht die Abfrage von Umleitungsempfehlungen über die Bypass Request Message. Vielmehr wird bei gesetztem Flag Bypass Information empfohlen, mittels des Navigationsdienstes Orientierungshilfe eine Routenberechnung für eine Umleitungsroute durchführen zu lassen (nur möglich bei Endgeräten, die auch Navigationsdienste unterstützen).
4.7.2 Block 2 (Location), mandatory
Dieser Block legt den Ort der Verkehrsinformation fest.
Der Ort kann auf verschiedene Arten codiert werden. Befindet sich das Ereignis zwischen zwei definierten Punkten (z. B. AS Köln-Süd und AS-Köln-Poll), so werden die IE First Intersection und Last Intersection mit den entsprechenden Geocodes gesetzt. Es wird nur der Standard Location Block (siehe Kap. 4.2.1, ADP) unterstützt, nicht jedoch der Special Location Block (siehe Kap. 4.2.2, ADP).
Innerhalb des Standard-Information-Blocks werden folgende Informationen übertragen:
• die betroffene Straße
• die Richtungsinformation, welche beschreibt, in welcher Richtung zwischen dem übertragenen Anfang und Ende der Störung das Ereignis liegt
• die Geo-Codes für den Ort der Störung (Anfang und Ende)
Im Beispiel wird wie folgt codiert:
Beispiel Straße Richtung Geo-Code Anfang Geo-Code Ende
1 A3 01 AK Bonn/Siegburg AS Siebengebirge
2 wie Beispiel 1
3 wie Beispiel 1
4 s. unten 00 Köln (s. unten) Köln (s. unten)
Ist der Ort des Ereignisses durch eine Ortsangabe eindeutig beschrieben (z. B. bei Verkehrsmeldungen für Großräume), dann wird der gleiche Geo-Code für Anfang und Ende des Ereignisses übertragen. Für das IE Straße gilt in diesem Fall folgende Vereinbarung: Straßentyp Text (15), das Textfeld ist leer.
Die zusätzlichen Informationen in der Meldung von „Köln" nach „Frankfurt" sind aus der Geo- Code-Tabelle des Endgeräts zu entnehmen („Von_Ort", „NachJDrt").
Mittels des Blocks 9 (Event Position) kann die zusätzliche Information übertragen werden, in welchem Abstand vom IE first intersection das Ereignis liegt (z . B. Stau „10 km" nach AK Bonn/Siegburg").
4.7.3 Block 3 (Event), mandatory
Dieser Block beschreibt das oder die Ereignis(se) (siehe Kap. 4.3, ADP). Es wird der Event Type 1 (im Endgerät gespeicherte Event-Codes oder Text) unterstützt, nicht jedoch der Event Type 2 (AlertC-Codes).
Ereignisse, die in der Event Code Liste abgelegt sind, werden durch den Event Code beschrieben, sonst Klartext. Ereignisse, die sich quantifizieren lassen, werden mit Hilfe der Quantifier beschrieben, sonst ohne.
Eine TINFO enthält immer den ersten Event Block, optional mehrere. Die optionalen Event Blocks liefern Zusatzinfos zu der Verkehrsstörung und können Hinweise/Ursachen sein, welche jedoch wegen des Quantifiers mit dem Block 3 (Event) gesetzt werden müssen (z. B. Wartezeit 2h).
Im Beispiel wird wie folgt codiert:
Beispiel Event-Header Event-Type Code-Flag Event-Code Quantifier
1 entfällt Type 1 1 Stau ($080) 5 km
2 wie Beispiel 1
3 wie Beispiel 1 (Stau), zusätzlich optionaler Event Block:
0001 Type l 1 Wartezeit ($210) 2h
4 entfällt Type 1 1 Nebel streckenweise
4.7.4 Block 4 (Cause), optional
Dieser Block beschreibt die Ursache des Ereignisses (siehe Kap. 4.4, ADP). Es wird der Cause Type 1 (im Endgerät gespeicherte Event Codes oder Text) unterstützt, nicht jedoch der Cause Type 2 (AlertC-Codes).
Ursachen, die in der Event Code Liste abgelegt sind, werden durch den Event Code beschrieben, sonst Klartext.
Einem Cause Block kann kein Quantifier zugeordnet werden. Ursachen mit Quantifier werden als optionaler Event Block codiert (siehe Kap. 4.7).
<f
Im Beispiel wird wie folgt codiert:
Beispiel Cause-Header Cause-Type Code-Flag Event-Code
1 0010 Type 1 1 Unfall ($0a5) 2 wie Beispiel 1 3 wie Beispiel 1 4 kein Cause-Block
4.7.5 Block 5 (Hint), optional
In diesem Block können ein oder mehrere Hinweise zu der Verkehrsinformation gegeben werden. Es wird nur der Hint Type 1 (im Endgerät gespeicherte Event Codes oder Text) unterstützt.
Hinweise, die in der Event Code Liste abgelegt sind, werden durch den Event Code beschrieben, sonst Klartext
Einem Hint Block kann kein Quantifier zugeordnet werden. Hinweise mit Quantifier werden als optionaler Event Block codiert (siehe Kap. 4.7).
Im Beispiel wird wie folgt codiert:
Beispiel Hint-Header Hint-Tvpe Code-Flao Event-Code
1 kein Hint-Block 2 kein Hint-Block 3 0011 Type 1 1 „der Verkehr wird über den Standstreifen geleitet" ($28a) kein Hint-Block
4.7.6 Block 6 (Duration), optional
In diesem Block kann die Zeitdauer, für die die Verkehrsinformation gilt, gesetzt werden. Es werden alle drei Duration Types unterstützt.
Dieser Block wird von T-Traffic benutzt, um die Gültigkeitsdauer der Verkehrsmeldung anzugeben. Die angegebene Duration bezieht sich immer auf ein Ereignis (z.B. Demonstration von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr).
Der Block 6 (Duration) bezieht sich auf den 1. Event Block. Er tritt daher in der TINFO nur höchstens einmal auf.
4.7.7 Block 7 (Bypass), optional
In diesem Block kann ein Umleitungshinweis gesetzt werden. Umleitungshinweise werden als Event Codes (für Umleitungshinweise) oder als Klartext unterstützt. Ortsangaben werden als Geo Code oder über das IE Street unterstützt.
S
Es werden keine Umleitungsrouten unterstützt, d.h. das IE Presence of IE des Building Blocks Bypass Route ist 0.
Der Bypass-Block kann unabhängig vom Bypass-Flag vorhanden sein. Mittels des Bypass- Blocks werden insbesondere die offiziellen Umleitungen, codiert mittels der Event-Codes aus der Hauptgruppe Umleitung, übertragen (Codierungsbeispiel s. unten).
4.7.7.1 Building Block Additional Location
Der Building Block Additional Location bestimmt das Format und den oder die Orte. Für den Umleitungshinweis werden unterstützt: Location Type = 000 Geo Code, 001 Text, 011 Street sowie 100 Differential Geo Code, (siehe Kap. 5.10, ADP). Bei Differential Geo Code bezieht sich der differentielle Geo Code auf den ersten Geo Code im Building Block.
Für Geo Code bzw. Differential Geo Code siehe Kap. 5.8, ADP. Für Street siehe Kap. 5.7, ADP. Zur Codierung von Text siehe „Coding of text and transparent data".
Mittels des Building Block Additional Information werden die Quantifier für durch Event-Codes codierte Umleitunghinweise gesetzt. Die Reihenfolge der gesetzten Quantifier entspricht der Reihenfolge der Platzhalter in der Event-Code-Liste (s. Beispiel).
Die Umleitungsempfehlung aus Beispiel 2 („Bitte benutzen Sie ab AK Bonn/Siegburg die U 123) wird folgendermaßen codiert:
Bypass Header 0101
Bypass Hint/Presence of IE 1
Flag Code/Text 1 (Event-Code)
Hint Bitte benutzen Sie ab $ die $($295)
Number of addition Locations 2
Additional Location 1 Type Geo-Code (000),
Geo-Code AK Bonn/Siegburg
Additional Location 2 Type Street (011 )
Street Type 5 (Umleitungsstrecke), Street Number 123 Bypass Route/Presence of IE 0
4.7.8 Block 8 (A verage Speed), optional
Mit diesem Block kann die mittlere Geschwindigkeit am Ort des Ereignisses angegeben werden.
Der Block 8 (Average Speed) bezieht sich auf den 1. Event Block. Er tritt daher in der TINFO nur höchstens einmal auf.
4.7.9 Block 9 (Event Position), optional
Mit diesem Block kann der Abstand des Events von dem in „first intersection" angegebenen Ort (siehe Kap. 4.7.2) angegeben werden.
Der Block 9 (Event Position) bezieht sich auf den 1. Event Block. Er tritt daher in der TINFO nur höchstens einmal auf.
4.7.10 Block 10 (FCD-Flag), wird nicht unterstützt
Der Block FCD-Flag wird nicht unterstützt.
4.7.11 Block 11 (End), mandatory
Der End Block zeigt das Ende der TINFO an.
4.7.12 Behandlung nicht dekodierbarer Verkehrsinfos
Kann das Endgerät Teile einer Verkehrsinfo nicht dekodieren (Event Code/Geo-Code, der in der Event Code/Geo Code-Tabelle des Endgeräts nicht enthalten ist), so fordert es eine Übersetzung des/der unbekannten Codes in Klartext an.
Das Endgerät sendet dazu eine TINFO Code Request Message (siehe Kap. 3.6, ADP TINFO) an die Zentrale. Für jeden unbekannten Code wird jeweils ein Translation Block gesetzt. Als Source Format wird nur 0 (Event Code) und 1 (Geo Code) unterstützt. Als Destination Format wird nur 0 (Text) unterstützt.
Die Zentrale schickt die Übersetzung des/der Codes mit der TINFO Code Message (siehe Kap. 2.2, ADP TINFO) zurück. Für jeden übersetzten Code wird jeweils ein Explanation Block gesetzt. Als Source Format wird nur 0 (Event Code) und 1 (Geo Code) unterstützt. Als Destination Format wird nur 0 (Text) unterstützt.
4.8 Fehlerbehandlung
Siehe Dokumente:
• „Message Type of General Interest", Kap. 4 General Error Message,
• „Diensteübergreifende Fehlerbehandlung".
4.9 Präsentation von Verkehrsinformationen
Grundsätzlich muß der Kunde zwischen den VINFO-Ausgabemedien Audiotext oder Display sowie Audiotext und Display (gleichzeitig) wählen können.
Bei der Fahrtvorbereitung oder bei Aufenthalt in einem dem Kunden nicht bekannten Gebiet kann es für ihn hilfreich sein, die übermittelten Informationen nur auf dem Display zu lesen und abzuspeichern (z.B. zur Planung von Alternativen).
Während der Fahrt bietet die Audiotext-Ausgabe durch die Zentrale dem Kunden im Interesse der Verkehrsssicherheit den Vorteil, die gewünschten Informationen anzuhören, ohne den Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden zu müssen.
Auch die gleichzeitige Ausgabe per Audiotext und Display kann für den Kunden sinnvoll sein (z.B. zum genaueren Nachblättern der Meldungen), insbesondere unter dem Gesichtspunkt der automatischen Speicherung relevanter, aktueller Meldungen im Endgerät. Als besonders kundenfreundlich regt T-Mobil hierbei die synchrone Ausgabe der Meldungen über Audiotext und Display an. Dies ist im Endgerät realisierbar durch Auswertung der TINFO Speech Message, die bei Audio-Ausgabe von der Zentrale übertragen wird (siehe Kap. 4.1.6). Die TINFO Speech Message liefert Reihenfolge und Länge der im Audiotext-System eingestellten Verkehrsinfos, wodurch die synchrone Ausgabe der Verkehrsinfos auf dem Display ermöglicht wird.
Das Ausgabemedium Audiotext / Display bzw. Audiotext und Display sollte bei einer VINFO- Anfrage vom Kunden einstellbar sein (evtl. durch die Grundeinstellungen). Im Update-Modus sollte ein Wechsel des Ausgabemediums per Menüpunkt jederzeit möglich sein und nicht dazu führen, daß z.B. die Ersteingabe (Ziel u.a.) wiederholt werden muß. Als Default wird „Audiotext" für die Fälle vorgeschlagen, in denen kein abgesetztes, großes Display vorhanden ist.
Die Zentrale sendet in jedem Fall alle Meldungen auch per SMS (auch bei Kundenauswahl Audiotext allein), damit im Endgerät stets eine vollständige, aktuelle Liste der Verkehrsmeldungen vorhanden ist und der Kunde bei Wechsel von Audiotext zu Display oder bei Einschalten des Endgerätes nach kurzer Abwesenheit diese Liste ohne erneute VINFO-Anfrage sofort verfügbar hat.
Untersuchungen haben gezeigt, daß - gleiche Bedienerfreundlichkeit vorausgesetzt - der Sprachausgabe überwiegend der Vorzug gegeben wird (sofern nicht ein integriertes Anzeigesystem im Fahrerblickfeld vorgerüstet ist).
Mit der privatwirtschaftlichen Erfassung der Verkehrsdaten werden Menge sowie Änderungsgeschwindigkeit der Verkehrsinformationen (und deren Verläßlichkeit!) im Vergleich zu heute deutlich ansteigen. Der Kunde wird dies als nützliche Neuerung aber nur dann empfinden, wenn er nicht mit unnötigen Verkehrsinformationen belästigt wird. Dazu dient einerseits die Selektion bei der Anfrage durch Auswahl einer VINFO-Variante (umkreisbezogen, himmelsrichtungsbezogen, zielgerichtet oder streckenbezogen). Zusätzlich sollten die dem Kunden übertragenen Verkehrsinfos bei der Präsentation geeignet sortiert werden. Eine unkomplizierte Benutzerführung zur Sortierung ist daher von entscheidender Bedeutung.
Zur Sortierung der im Endgerät vorliegenden Verkehrsinfos und deren Updates schlägt T- Mobil folgendes Vorgehen für ein entsprechendes Nutzermenü vor:
I. Sortierung nach Aktualität: automatische Ausgabe (nach Erhalt einer Traffic Information Message. Text Message oder TINFO Speech Message):
1. neue VINFO ...z.B. mit dem Zusatz „neu"
2. geänderte VINFO...z.B. mit dem Zusatz „aktuell" oder „jetzt"
3. allgemeine Textnachrichten („keine neuen Meldungen", „unverändert" o.a.) Ergibt der Update keinerlei neue Meldungen, sollte trotzdem eine Funktionsmeldung als allgemeine Textnachricht angezeigt werden, um das Kundenvertrauen in die Funktion von Endgerät und Dienst zu stärken.
S Demgegenüber erscheint es unter Kostengesichtspunkten nicht vertretbar, im Falle der Audio-Ausgabe für den gleichen Zweck automatisch eine Sprachverbindung zum Audiotext-System herzustellen. Hier sollte die vertrauensbildende Meldung lediglich per SMS / Display erfolgen oder darauf verzichtet werden. manueller Aufruf:
Zusätzlich sollte der Kunde die Liste aller vorliegenden Verkehrsinfos durch manuellen Aufruf per Display aus dem Endgerätepeicher erhalten können (z.B. wenn er sich vergewissern will). Bei Audio-Ausgabe baut der Kunde per Menüpunkt eine Sprachverbindung auf. Im Audiotext-System wird zwischen „table 1 " mit den neuen und geänderten Meldungen und „table 2" mit den übrigen (unveränderten) Meldungen unterschieden. Der Ablauf der Anfrage entspricht der D1 - Mobilbox-Anfrage.
II. Sortierung nach Fahrtrichtung/Abstand
Bei der Display-Ausgabe sollte eine Sortierung der Liste nach in Fahrtrichtung nächstgelegenen Verkehrsinformationen möglich sein. Durch diese Sortierung werden dem Kunden die Verkehrsinfos in der Reihenfolge angezeigt, in der sie ihn betreffen Bei der Audiotext-Ausgabe ist diese Sortierung nicht möglich.
III. Sortierung nach Straßenklassen
Bei der Display-Ausgabe sollte eine Sortierung der Liste mit Verkehrsinformationen nach Straßenklassen (z. B. absteigend von BAB bis Gemeindestraße) möglich sein.
Warnmeldungen haben stets höchste Priorität und müssen bevorzugt angezeigt bzw. zugesprochen werden. Dabei wäre ein Warnton o.a. sinnvoll.
4.9.1 Display
Die ans Endgerät übertragenen Verkehrsinformationen sollen dem Kunden auf dem Display des Endgerätes in möglichst übersichtlicher Form präsentiert werden, um so für ihn möglichst schnell erfaßbar zu sein und einen eventuellen Ablenkungseffekt zu minimieren.
Jede Verkehrsinformation setzt sich aus einer Anzahl von Blöcken zusammen (siehe Kap. 4.7). Die Darstellungskapazität eines Displays ist naturgemäß eingeschränkt. Zum eindeutigen Verständnis einer Verkehrsinformation muß jedoch nicht unbedingt der vollständige Wortlaut der Event Codes/Geo Codes dargestellt werden; vielmehr wird die Umsetzung in sinnvolle Abkürzungen ausdrücklich angeregt. Die entsprechenden Regeln und Zeichen für Abkürzungen sind endgerätespezifisch zu realisieren.
Eine abgekürzte Verkehrsinformation wie in Beispiel 2 (siehe Kap. 4.7) könnte auf dem Display folgendermaßen aussehen:
A3 Köln > Frankf./M. zw. AK BN u. Siebeng. 5 km Stau wg. Unfall 2 h Wartez. » U 123
Je nach Anzahl der vorliegenden Nachrichten zum betreffenden Streckenabschnitt liegen mehrere solcher Meldungen vor, die nacheinander zur Anzeige kommen sollen. Daher sollte
eine Scroll-Funktion vorgesehen werden, die (zeilen- oder) seitenweises Scrollen bzw. Hin und Herspringen zwischen einzelnen Meldungen zuläßt. Zusätzlich sollte ein Automatikmodus das bequeme Ablesen aller Meldungen nacheinander unterstützen (z.B. automatischer Seitenwechsel nach 10 Sek.).
Zusatzbefehle bzw. weitere Menüfunktionen, wie z. B. das Abspeichern einzelner Nachrichten oder Strecken, sollen ebenfalls auf dem Display dargestellt werden. Ebenfalls sollten gängige Sonderzeichen (z.B. +, -, *, #, <, >, etc.) darstellbar sein.
Um das Ablesen der Informationen auch bei Dämmerung oder Dunkelheit zu ermöglichen, sollte ein Tastendruck gleichzeitig die Hintergrundbeleuchtung des Displays für einen bestimmten Zeitraum auslösen (mindestens Ablesen einer Seite).
Die Abdeckung des Displays sollte spiegelfrei sein, so daß die Informationen auch bei Schrägstehen des Gerätes problemlos abgelesen werden können. Für die Anzeige von Verkehrsinformationen ist Grafikfähigkeit nicht erforderlich (anders beim Navigationsdienst Orientierungshilfe).
4.9.2 Audiotext-System
In vielen Situationen ist die Ausgabe der Verkehrsinfos per Audiotext vorteilhafter und sicherer als das Ablesen vom Display. Nutzt der Kunde z.B. bei längeren Fahrten den Update (Kap. 4.1.5), werden ihm die von ihm selektierten Verkehrsinfos für seine Fahrtstrecke zugesprochen.
D Nachdem die Zentrale Verkehrsinformationen für den Kunden in das Audiotext-System eingestellt hat, sendet sie die TINFO Speech Message an das Endgerät, das daraufhin automatisch eine Sprachverbindung zum Audiotext-System aufbaut. Das zentrale Audiotext-System der T- Mobil unterstützt das rasche Scrollen zum Überspringen oder Wiederholen von Verkehrsinfos in besonderer Weise, um die Kundenakzeptanz zu erhöhen.
Das Audiotext-System wird über Tonwahlverfahren gesteuert (DTMF), das vom Endgerät unterstützt werden muß. Der Nutzer soll mit möglichst nur einem Endgerätebefehl die Möglichkeit zum Vor- und Zurückspringen zwischen einzelnen Nachrichten sowie den verschiedenen Menüebenen haben (z.B. über Skip-Schalter bzw. Cursor-Kreuz). Eine Fernbedienung vom Lenkrad aus kann unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit nur begrüßt werden.
5 Beschreibung des VINFO-Dienstes über Cell Broadcast
5.1 Einleitung
Der VINFO Cell Broadcast Subdienst ist ein Broadcast Dienst, bei dem alle Verkehrsinformationen in einem Umkreis von mindestens vig100_r_max km via Cell Broadcast im GSM Netz übertragen werden. Die Verkehrsinformationen werden zyklisch in einem Zeitraster kleiner 15 Minuten als VINFO Datentelegramm „Traffic Information Message" - Message Type 0x01, Protocol Discriminator 0x03 - versendet. Dabei können innerhalb eines Datentelegramms mehrere Verkehrsmeldungen übertragen werden. Die einzelnen Meldungen sind anhand ihrer Versionsnummer (ID+Time Stap) eindeutig identifizierbar (gleiche Kennung bei interaktivem und kollektivem Dienst).
Um eine unberechtigte Nutzung zu unterbinden, können die Daten im Cell Broadcast Betrieb verschlüsselt sein. Die Art der Verschlüsselung wird im CAS-Rahmen für den Cell Broadcast Betrieb bestimmt, in den die Nutzdaten eingebettet sind.
Die Nutzung des VINFO-Dienstes über Cell-Broadcast soll für den Kunden gleichartig wie die des interaktiven VINFO-Dienstes erfolgen. Daher sollten auch hier die Selektionskriterien umkreisbezogene VINFO, himmelsrichtungsbezogene VINFO, zielgerichtete VINFO und strek- kenbezogene VINFO unterstützt werden. Die Menüstruktur sollte identisch wie bei den interaktiven VINFO-Diensten sein. Die entsprechenden Gebietsfilter sind für VINFO CB endgeräte- seitig zu realisieren. Empfehlungen für deren Parametrisierung sind in Kapitel 5.5 zusammengestellt. Darüber hinaus sollte die Filterung nach „Fernstreckennetz" bzw. „alle Straßen" realisiert werden (siehe Kap. 2.1.4 bis 2.1.6).
Der interaktive VINFO-Dienst wird als Rückfallösung bei unterbrochenem CB-Empfang, zur Abfrage von Meldungen, die außerhalb des aktuellen CB-VINFO-Versorgungsbereichs liegen, und zur Übersetzung nicht dekodierbarer Nachrichten genutzt (s. Kapitel 5.4).
5.2 Gültigkeit von Verkehrsmeldungen
Jeder Verkehrsmeldung ist eine Verfallszeit zugeteilt. Die Verfallszeit beginnt mit Empfang des Datentelegramms in dem die Verkehrsmeldung auftritt. Nach Ablauf der Verfallszeit verliert die Verkehrsmeldung ihre Gültigkeit und ist zu löschen.
5.3 Der Ablauf
Der Diensteanbieter sendet permanent via Cell Broadcast die aktuellen Verkehrsereignisse für das Ausstrahlungsgebiet.
Nach dem Empfang einer Cell Broadcast Seite muß das in ihr enthaltene Datentelegramm mit Hilfe des Diensteschlüssels dechiffriert werden - siehe Interne Dienste und Key Management. Die einzelnen Verkehrsmeldungen innerhalb des dechiffrierten Datentelegramms werden se¬ pariert. Auf sie sind folgende Regeln anzuwenden.
51 Regeln:
1 Vorbedingung:
Verkehrsmeldung hat Priorität 1 (OxOO)
Aktion:
Füge die Verkehrsmeldung in die Verkehrsinformation ein.
Setze die Verfallszeit der Verkehrsmeldung auf die definierte Zeit vig_k101.
2 Vorbedingung:
Verkehrsmeldung hat Priorität 2 (0x01)
Aktion:
Füge die Verkehrsmeldung in die Verkehrsinformation ein.
Setze die Verfallszeit der Verkehrsmeldung auf die definierte Zeit vig_k102.
3 Vorbedingung:
Verkehrsmeldung hat Priorität 3 (0x02)
Aktion:
Füge die Verkehrsmeldung in die Verkehrsinformation ein.
Setze die Verfallszeit der Verkehrsmeldung auf die definierte Zeit vig_k103.
4 Vorbedingung:
Verkehrsmeldung hat Priorität 4 (0x03)
Aktion:
Füge die Verkehrsmeldung in die Verkehrsinformation ein.
Setze die Verfallszeit der Verkehrsmeldung auf die definierte Zeit vig_k104.
5 Vorbedingung:
Alle empfangenen Verkehrsmeldungen haben als Ereignis 0x223
Aktion:
Lösche alle Verkehrsmeldungen aus der Verkehrsinformation
6 Vorbedingung:
Die Verfallszeit einer Verkehrsmeldung läuft ab und seit definierter Zeit vig_t110 wurden keine Verkehrsmeldungen via Cell Broadcast empfangen
Aktion:
Setze die Verfallszeit der im Cell Broadcast Betrieb empfangenen Verkehrsmeldung unabhängig von ihrer Priorität einmalig auf den Wert vig_J111.
$>3
Werden bereits bekannte bzw. aktualisierte Verkehrsmeldungen (gleiche Meldungs-ID) aufgrund der zyklischen Ausstrahlung wiederholt empfangen, ist die zugehörige Verfallszeit wieder auf den Wert vig_k101 bis vigj<104 zu setzen. Der zugehörige Ablauf ist in Abb. 6-3 in Kapitel 7 dargestellt.
Über CB werden alle vorliegenden Meldungen (Prioritätenklassen 1 bis 4, alle Straßenklassen) für eine Reichweite von mindestens vig_100_r_max km (Radius) bezogen auf die aktuelle Fahrzeugposition verteilt. Folgende Kriterien sind zur Beurteilung ihrer Relevanz für eine Ausgabe auszuwerten: Ereignisort innerhalb des Selektionsgebiets, Prioritätenklasse, Gültigkeitszeitraum, Straßenklasse, Status: neu, aktualisiert, gelöscht, alt. Die Dekodierung der Meldungen erfolgt wie beim interaktiven VINFO-Dienst mit Hilfe der Referenztabellen (Event- und Geo-Codes).
Transaktionen via Cell Broadcast:
Service Center
Traffic Information Message
Traffic Information Message
5.4 Verknüpfung mit interaktiven VINFO-Diensten
Der interaktive VINFO-Dienst wird als Rückfallösung bei unterbrochenem CB-Empfang, z. B. während einer GSM-Sprachverbindung, zur Abfrage von Meldungen, die außerhalb des aktuellen CB-VINFO-Versorgungsbereichs liegen, und zur Übersetzung nicht dekodierbarer Nachrichten genutzt. Die aus dem CB-Mode interaktiv abgefragten Verkehrsmeldungen werden bezüglich Priorität, Verfallszeit, etc. wie reguläre CB-Meldungen behandelt.
5.4.1 Kein CB-Empfang
Zur Steuerung der CB-Emulation werden die Timer T1 10 und T111 (s. Abb 6-3 in Kapitel 7) genutzt. T1 10 wird beim Empfang jedes CB-Datentelegramms zurückgesetzt und erneut gestartet. Erreicht T1 10 seinen Maximalwert VIG_T110, ohne daß ein weiteres CB-Datentele- gramm empfangen wurde, werden die Verfallszeiten aller gespeicherten Verkehrsmeldungen unabhängig von ihrer Priorität einheitlich und einmalig auf VIG_T111 gesetzt. Für diesen Fall prüft das Endgerät, ob eine GSM-Sprach- oder Datenverbindung besteht.
Fall a): Kein CB-Empfang wegen bestehender GSM-Verbindung
Der Kunde erhält eine Meldung darüber, daß seit n * VIG_T1 10 (n = 1 ... VIG_T1 1 1/VIG_T1 10) keine neuen Verkehrsinformationen empfangen wurden und die Möglichkeit zur Abfrage per interaktivem VINFO-Dienst besteht. Macht er von dieser keinen Gebrauch, wird die Meldung maximal n= VIG_T111/VIG_T1 10 wiederholt. Anschließend bekommt der Kunde den Hinweis, daß keine gültigen Verkehrsinformationen mehr vorliegen.
Wünscht der Kunde die Abfrage über den interaktiven Dienst, wird der Zähler vig_cb_req1 um 1 erhöht. Dieser Ablauf kann bis zum Erreichen der Wertes vig_cb_req1_max (s. Kapitel 3.3) wiederholt werden. Der Zähler wird nach 24 h zurückgesetzt. Ist der Maximalwert vig_cb_req1_max noch nicht erreicht, wird die interaktive Abfrage durchgeführt. Dabei sind die gewählten Selektionsgebiete und - Parameter auf die Anfragetypen umkreis-, himmelsrichtungs-, streckenbezogen bzw. zielgerichtet abzubilden. Empfehlungen für die entsprechenden Parameter sind in Kapitel 5.5 zusammengestellt. Es werden im Rahmen der CB-Emulation nur einmalige Anfragen unterstützt. Die Zentrale stellt über den Zeitraum VIG_T110 die Versorgung mit besonders wichtigen VINFO's sicher. Nicht unterstützt werden Anfragen mit Sprachausgabe.
Fall b): Kein CB-Empfang wegen temporärer/lokaler Nichtverfüobarkeit des Dienstes
Zunächst wird der Zähler vig_cb_req2 um 1 erhöht. Dieser Ablauf kann bis zum Erreichen der Wertes vig_cb_req2_max (s. Kapitel 3.3) wiederholt werden. Der Zähler wird nach 24 h zurückgesetzt. Ist der Maximalwert vig_cb_req2_max noch nicht erreicht, wird die interaktive Abfrage durchgeführt. Dabei sind die gewählten Selektionsgebiete und -parameter auf die Anfragetypen umkreis-, himmelsrichtungs-, streckenbezogen bzw. zielgerichtet abzubilden. Empfehlungen für die entsprechenden Parameter sind in Kapitel 5.5 zusammengestellt. Es werden im Rahmen der CB-Emulation nur einmalige Anfragen unterstützt. Die Zentrale stellt über den Zeitraum VIG_T110 die Versorgung mit besonders wichtigen VINFO's sicher. Nicht unterstützt werden Anfragen mit Sprachausgabe.
SS- Für beide Fälle a) und b) gilt, daß nach Erreichen des jeweiligen Maximalwertes (vig_cb_req1_max bzw. vig_cb_req2jnax) interaktive Abfragen nur noch über die Service IDs 10h bis 14h (siehe Kapitel 3.1.1 ) zulässig sind.
5.4.2 Selektionsgebiet größer als CB-Gebiet
Grundsätzlich sind die in CB einzustellenden Selektionsgebiete in ihrer Größe nur durch die aktuelle Parametrierung (s. Kapitel 3.3 für Wertebereiche) beschränkt. T-Mobil wird zunächst alle Verkehrsinformationen mit „Fernwirkung" bundesweit ausstrahlen, wobei die Wiederholfrequenz mit abnehmender Entfernung zum Ereignisort erhöht wird. Daher ist auch für große Reiseentfernungen zunächst keine interaktive Anfrage zur Ergänzung der CB-Information nötig und zulässig.
Wird es aus Kapazitätsgründen notwendig, eine Regionalisierung der CB-Inhalte vorzunehmen, werden alle Verkehrsinformationen in einem Umkreis von mindestens vig100_r_max km übertragen. Zusätzlich werden ausgewählte Meldungen der Klasse 3 ausgestrahlt. Wünscht der Kunde eine vollständige Versorgung mit Verkehrsinformationen über den versorgten Bereich hinaus, kann er eine interaktive VINFO-Abfrage durchführen Dabei sind die gewählten Selektionsgebiete und -parameter auf die Anfragetypen umkreis-, himmelsrichtungs-, strek- kenbezogen bzw. zielgerichtet abzubilden. Empfehlungen für die entsprechenden Parameter sind in Kapitel 5.5 zusammengestellt. Auch hier werden wie im Rahmen der CB-Emulation nur einmalige Anfragen unterstützt. Nicht unterstützt werden Anfragen mit Sprachausgabe. Die Freischaltung dieser interaktiven Abfrage erfolgt über VIG_Ctrl2, A2VIG3 (siehe Kapitel 3.4).
5.4.3 Nicht dekodierbare Meldung
Erhält das Endgerät über den CB-VINFO-Dienst Meldungen, die mit den verfügbaren Referenzlisten (Event Codes, Geo Codes) nicht dekodierbar sind, kann mit der TINFO Code Request Message, entsprechend des in Kapitel 4.7.12 beschriebenen Ablaufs eine Übersetzung angefordert werden.
5.5 Parameter für den CB-Dienst
VINFO umkreisbezogen
Die Nutzung der Parameter vig250_circle_min, vig250_circle_med, vig250_circle_max ist abweichend von der Funktionsdefinition in Kapitel 3.3. Die Defaulteinstellungen der Parameter sind fest und durch den Kunden nicht zu beeinflussen.
b
VINFO himmelsrichtungsbezogen
Radius des Umkreises = rjoc (Wert siehe oben Kap. 5.5, VINFO umkreisbezogen) Radius des Sektors r_seg: entsprechend Wahl des Kunden „lokal, regional, überregional", (Wert siehe oben Kap. 5.5, VINFO umkreisbezogen)
Himmelsrichtung gemäß Wahl des Kunden (8 Alternativen N, NO, O, SO, S, SW, W, NW)
Öffnungswinkel phi: vom Kunden einstellbar innerhalb des Bereichs zwischen vig250__phi_min und vig250_phi_max.
VINFO zielgerichtet
Radius des Umkreises = rjoc (Wert siehe oben Kap. 5.5, VINFO umkreisbezogen). Radius des Sektors = dist (Abstand Start-Ziel)
Öffnungswinkel phi: vom Kunden einstellbar innerhalb des Bereichs zwischen vig250_phi_min und vig250_phi_max.
3
6 Anforderungen an die Endgeräte
6.1.1 Kommunikation
Die Daten-Kommunikation zwischen dem Endgerät und der Zentrale wird durch den im GSM zur Verfügung stehenden Kurznachrichtendienst abgewickelt. Dazu werden die Kurznachrichtendienste SMS-MT (TS 21) und SMS-MO (TS 22) benötigt werden.
Zur Abwicklung des kollektiven VINFO-Dienstes muß der SMS Cell Broadcast Dienst unterstützt werden.
6.1.2 Ortung
Das Endgerät muß über eine Ortungskomponente (GPS-Empfänger) verfügen. Der Ortungsgenauigkeit muß im Mittel < 250 m sein.
6.1.3 Speicher
Für den VINFO-Dienst muß das Endgerät mindestens 200 Verkehrsinformationen speichern können.
Die Verkehrsinformationen sind nichtflüchig zu speichern, um z. B. nach kurzzeitigen Fahrtunterbrechungen noch präsent zu sein.
Die im Endgerät gespeicherte Geocode-Tabelle sollte zur Eingabe von Start- und Zielpositionen genutzt werden können.
Um die Eingabe von Start- und Zielpunkten zu erleichtern, sollte im Endgerät ein Notizbuch mit mind. 50 Einträgen existieren, aus dem u.a. auch die Adreßbeschreibung übernommen werden kann.
6.1.4 MMI
Das Endgerät sollte über ein Text-Display und über eine komfortable Eingabemöglichkeit ver¬ fügen.
Empfehlung für das Display: 4 Zeilen, 20 Zeichen/Zeile
Es wird empfohlen, bei kostengünstiger Realisierbarkeit künftig eine einfache Sprachausgabe einzurichten.
53
7 Verkehrsmeldungsverwaltung - Realisierungsvorschlag
Verkehrsmeldungsverwaltung mit Buchung
Abbildung 6-7; Verkehrsmeldungsverwaltung mit Buchung
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Abbildung 6-2: Verkehrsmeldungsverwaltung Point-to-Point
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Abbildung 6-3: Verkehrsmeldungsverwaltung bei CB
8 Verbindung des VINFO-Dienstes zum Navigationsdienst
Folgende Verbindungen des Verkehrsinformationsdienstes zum Navigationsdienst Orientierungshilfe sind vorgesehen:
1. Bei der VINFO-Variante streckenbezogen hat der Kunde die Möglichkeit, Verkehrsinfos für eine im Endgerät abgelegte Route anzufordern (siehe Kap. 2.1.6), die im Rahmen des Navigationsdienstes Orientierungshilfe zentralseitig berechnet und zum Endgerät übertragen wurde. Die Route wird mit der Extended TINFO Request Message als streckenbezogene VINFO-Anfrage zur Zentrale übertragen.
2. Für die VINFO-Varianten umkreisbezogen, himmelsrichtungsbezogen, zielgerichtet und streckenbezogen sowie für den VINFO-Dienst über CB ist im Endgerät neben den Sortierverfahren nach Aktualität, Fahrtrichtung/Abstand und Straßenklasse eine Zuordnungsfunktion der Verkehrsinfos zur aktuellen Route vorzusehen. Der Bezug wird über die Straßenbezeichnungen und die Korridorgeometrien der Routenbeschreibung hergestellt (siehe Kap. 3.2.1 , Dienstespezifikation Navigationdienst Orientierungshilfe). Dazu sind aus dem Block 2 (Location) der TINFO die Straßenbezeichnung sowie die Geocodes der lE's first intersection und last intersection auszuwerten.
Um festzustellen, ob die Route von einer vorliegenden Verkehrsinformation betroffen ist, sind alle Anschlußstellen, Kreuze und Dreiecke der referenzierten Straße, deren Geocodes zwischen den im IE first intersection und IE last intersection angegebenen Orten liegen, zu identifizieren. Die Selektion ist anhand der Straßenbezeichnung (siehe Kap. 3.2.2, Geo- Codes) sowie der Nummer (siehe Kap. 3.2.6, Geo-Codes) durchzuführen. Liegen ein oder mehrere der selektierten Geocodes innerhalb einer der Korridore der Routenbeschreibung, sollte die Verkehrsinformation als relevant betrachtet und dem Kunden zur Anzeige gebracht werden.