Beschreibung Spannratsche
Die Erfindung betrifft eine Spannratsche für Spann¬ stränge, insbesondere Gurte, mit einem Ratschenkörper, der einen Haltebolzen zur Befestigung eines Spanngurts aufweist, einer Schlitzrolle für das darauf aufzuwik- kelnde Befestigungsende des Spanngurts, welche an einem dem Haltebolzen gegenüberliegendem Ende des Ratschen¬ körpers angeordnet ist, einem Ratschenhebel, der um die Achse der Schlitzrolle drehbeweglich ist, und zwei am Umfang mit Zähnen versehenen Klinkenrädern, die beid- seitig an der Schlitzrolle koaxial zueinander angeord¬ net sowie mit ihr drehfest verbunden sind, wobei am Ratschenkörper eine federnd verschieblich gelagerte Sperrklinke und am Ratschenhebel eine federnd ver¬ schieblich gelagerte Antriebsklinke angeordnet sind, die mit den beiden Klinkenrädern in Eingriff stehen.
Derartige Spannratschen sind in der Praxis in zahl¬ reichen Variationen bekannt. So offenbart zum Beispiel die deutsche Gebrauchsmusterschrift G 88 05 725 UI eine derartige Spannratsche, die zum Festzurren von Gurten dient. Dadurch werden insbesondere Transportgüter zum Beispiel auf Lastkraftwagen gesichert. Hierzu weist eine bekannte Spannratsche gemäß der Darstellung in Fig. 3 einen Ratschenkörper 3 und einen Ratschenhebel 5 auf, die über eine Schlitzrolle 4 zueinander drehbar angeordnet sind. Beidseitig der Schlitzrolle 4 liegen mit umfangseitig angeordneten Zähnen versehene Klinken¬ räder 6 vor, die einerseits mit einer federnd ver¬ schieblich gelagerten Sperrklinke 32 des Ratschen- körpers 3 und andererseits mit einer federnd verschieb-
lieh gelagerten Antriebsklinke 51 des Ratschenhebels 5 in Eingriff sind.
Im Betrieb wird das Befestigungsende des Spanngurts in einen Schlitz in der Schlitzrolle 4 eingeführt und der Spanngurt durch Drehen der Schlitzrolle 4 auf diese aufgewickelt. Die erforderliche Drehbewegung wird dabei durch den Ratschenhebel 5 bewirkt, der zum Spannen des Gurts drehend auf den Ratschenkörper 3 zubewegt wird. Hierbei rutscht die Antriebsklinke 51 über die schräge Fläche der sägezahnartig ausgebildeten Zähne auf den Klinkenrädern 6, während die Sperrklinke 32 an den auf¬ rechten Abschnitten der Zähne anliegt und so eine Dre¬ hung der Schlitzrolle 4 in dieser Richtung verhindert. Die Antriebsklinke 51 des Ratschenhebels 5 gleitet da¬ her über die Zähne der Klinkenräder 6 hinweg und rastet jeweils an der aufrechten Kante der Zähne ein. Zum Spannen wird der Ratschenhebel 5 in die entgegengesetz¬ te Richtung bewegt, wodurch er aufgrund des formschlüs- sigen Eingriffs in die Zähne der Klinkenräder 6 eine Drehbewegung der Schlitzrolle 4 bewirkt. Durch diese wird der Spanngurt weiter aufgewickelt, wodurch sich der Gurt um den zu befestigenden Gegenstand festzurren läßt.
Derartige Spannratschen 1 erwiesen sich in der Praxis vielfach als vorteilhaft zum Festzurren von Ge¬ genständen, weisen jedoch nachteilige Eigenschaften beim Lösen der Spannung auf. Da sich sowohl der Rat- schenkörper 3 als auch der Ratschenhebel 5 unmittelbar auf der Schlitzrolle 4 abstützen, wird durch die Span¬ nung am festgezurrten Gegenstand ein Verspreizen des Ratschenkörpers 3 und des Ratschenhebels 5 gegen die als Lagerung dienende Schlitzrolle 4 bewirkt. Wird nun die Antriebsklinke 51 am Ratschenhebel 5 gelöst, um den
Spanngurt zu lockern, so bewirkt die vorliegende Span¬ nung in der Anordnung, daß eine Drehbewegung der Schlitzrolle 4 unterbleibt. Daher kann sich der Spann¬ gurt nicht von der Schlitzrolle 4 abwickeln. Zum Lösen der Verbindung ist folglich zusätzlicher Aufwand not¬ wendig, um die Verklemmung zwischen dem Ratschenkörper 3, der Schlitzrolle 4 und dem Ratschenhebel 5 im Be¬ reich der Schlitzrolle 4 zu überwinden. Die Handhabung der bekannten Spannratschen ist daher insbesondere beim Lösen umständlich und unbequem.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Spann¬ ratsche zu schaffen, deren Schlitzrolle selbst im ge¬ spannten Zustand nach einem Lösen der formschlüssigen Verbindung durch die Antriebsklinke frei drehbar zwi¬ schen dem Ratschenkörper 3 und dem Ratschenhebel 5 ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ratschenkörper und der Ratschenhebel gegen- einander drehbar gelagert sind.
Die Erfindung schafft somit eine Spannratsche, bei der nicht die Schlitzrolle, sondern entweder der Rat¬ schenkörper oder der Ratschenhebel als Lagerung für das jeweils andere Teil dienen. Die Schlitzrolle ist daher in vorteilhafter Weise nicht mehr zwischen dem Rat¬ schenkörper und dem Ratschenhebel eingeklemmt, sondern in einem der beiden Teile gelagert. Dadurch ist die Schlitzrolle auch im gespannten Zustand frei drehbar.
Damit wird auf einfache Weise ohne großen konstruk¬ tiven Aufwand eine Spannratsche ermöglicht, die beque¬ mer als nach dem Stand der Technik bedienbar und ins¬ besondere wesentlich leichter lösbar ist. Zum Lösen wird lediglich die Antriebsklinke in bekannter Weise
außer Eingriff mit den Klinkenrädern gebracht. Da die Schlitzrolle erfindungsgemäß frei drehbar gelagert ist, kann sie ohne weiteres eine Drehbewegung zum Abwickeln des Spanngurtes ausführen.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn entweder der Rat¬ schenkörper oder der Ratschenhebel an dem der Schlitz¬ rolle zugewandten Ende starr mit einer Lagerung verbun¬ den ist, in welcher das jeweils andere Element gelagert ist. Dann kann auf einfache Weise eine zuverlässige und stabile Lagerung auch im gespannten Zustand erreicht werden. Gleichzeitig kann diese Lagerung auch als Lagersitz für die Schlitzrolle verwendet werden, wo¬ durch ein einfacher konstruktiver Aufbau möglich ist.
Ist die Lagerung dabei am Ratschenkörper ausgebil¬ det, so liegt sie in vorteilhafter Weise am ruhenden Teil vor, da in der Regel der Ratschenhebel beim Span¬ nen bewegt wird. Die zu bewegenden Massen sind daher geringer als im umgekehrten Falle, wenn die Lagerung am Ratschenhebel ausgebildet wäre.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Lagerung als Hülse ausgebildet ist, die die Schenkel des Ratschen- hebeis durchgreift. Die innere Wandung kann dann als Lager für die Schlitzrolle und die äußere Wandung als Lager für den Ratschenhebel dienen. Der konstruktive Aufwand zur Herstellung der Spannratsche ist daher ge¬ ring, und eine sichere Abstützung des Ratschenhebels ist gewährleistet, ohne daß Kräfte vom Ratschenhebel auf die Schlitzrolle ausgeübt werden.
Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungs¬ beispielen anhand der Figuren der Zeichnung näher er- läutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spann¬ ratsche gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spann¬ ratsche gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Spannratsche gemäß dem Stand der Technik.
Ein Spannratsche 1 gemäß der Darstellungen in den Figuren dient zum Spannen eines Spanngurts 2, wodurch ein beliebiger Gegenstand festgezurrt bzw. ortsfest ge¬ sichert werden kann. Die Spannratsche 1 weist hierzu einen Ratschenkörper 3 und einen Ratschenhebel 5 auf, die im Bereich einer Schlitzrolle 4 drehbar zueinander gelagert sind.
Die Schlitzrolle 4 weist einen Haltebolzen 41 auf, welcher mit einem den Bolzen vorzugsweise vollständig durchdringenden Schlitz 42 ausgebildet ist. Mit der Schlitzrolle 4 sind zwei beabstandet zueinander an¬ geordnete Klinkenräder 6 drehfest verbunden. Diese wei¬ sen an ihrem Umfang sägezahnförmige Zähne auf. Eine fe- dernd verschieblich gelagerte Sperrklinke 32 ist am Ratschenkörper 3 gelagert und wird durch eine Feder 33 derart mit Druck beaufschlagt, daß die Sperrklinke 32 dazu neigt, in die Zähne der Klinkenräder 6 einzugrei¬ fen. Am Ratschenhebel 5 ist ferner eine federnd ver- schieblich gelagerte Antriebsklinke 51 angeordnet, die ihrerseits mittels einer Feder 52 gegen die Verzahnung der Klinkenräder 6 gedrückt wird, um damit in Eingriff zu gelangen.
- D -
Der Ratschenkörper 3 weist ferner einen Haltebolzen 31 auf, an dem ein Ende des Spanngurts 2 befestigt wird. Das andere Ende des Spanngurts 2 wird zum Spannen in den Schlitz 42 der Schlitzrolle 4 eingeführt und der Spanngurt 2 beim Spannen auf die Schlitzrolle 4 auf¬ gewickelt.
Gemäß Fig. 1 ist der Ratschenkörper 3 im Bereich der Schlitzrolle 4 beidseitig mit seiner Lagerung 7 versehen. Diese ist als Hülse 71 ausgebildet, welche im ersten Ausführungsbeispiel mit dem Ratschenkörper 3 verschweißt ist. Die Hülse 71 ist dabei bevorzugt im Grundzustand als einfaches Rohr ausgebildet. Um den Ratschenhebel 5 sicher lagern zu können, ist der äußere Bereich nach dem Aufschieben des jeweiligen Schenkels des Spannhebels 5 durch ein Umformverfahren, zum Bei¬ spiel Drücken, erweitert, wodurch ein Formschluß ent¬ steht.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Er¬ findung, in der die Hülse 71 vom Innenbereich durch die Bohrung im Ratschenkörper 3 und dem Ratschenhebel 5 derart gefügt ist, daß sie sich nach außen erstreckt. Hierbei ist die Hülse 71 durch Schweißen starr mit dem Ratschenkörper 3 verbunden.
Alternativ ist es auch möglich, die Hülse 71 von außen nach innen verlaufen zu lassen und starr mit dem Ratschenhebel 5 m:* tels Schweißen zu verbinden. In einer weiteren Auε ihrungsform ist es auch denkbar, eine Hülse vorzusehen, die als Lagerung sowohl für den Ratschenkörper 3 als auch für den Ratschenhebel 5 dient und mit keinem der beiden Elemente starr verbunden ist. Diese Hülse müßte dann lediglich verlustsicher auf der Schlitzrolle 4 angeordnet werden.
Ebenso ist es möglich, die Lagerung 71 einstückig mit dem Ratschenkörper 3 oder dem Ratschenhebel 5 aus¬ zubilden, wobei dann z.B. durch ein Präge-, Zieh- bzw. Drückverfahren die hülsenförmige Erstreckung durch das jeweils andere Teil hindurch ausgebildet wird.
Ist die Hülse 71 starr mit dem Ratschenhebel 5 verbunden, so wird dieser bei gespannten Spanngurt 2 über die Hülse 71 in sofern mit Kräften beaufschlagt, daß er etwas schwerer zu betätigen ist, als in der ersten Ausführungsform. Andererseits kann diese Kraft¬ beaufschlagung einen Überlastschutz in dem Fall ermög¬ lichen, wenn die Rückbewegung des Ratschenhebels 5 mit- tels einer hier nicht dargestellten Federeinrichtung ausgeführt wird. Sobald die auftretende Kraft einen be¬ stimmten Wert übersteigt, reicht die Federkraft dann nicht mehr aus, um die Rückstellung des Ratschenhebels 5 nach einer Spannbewegung zu ermöglichen. Auf diese Weise kann die Größe der Spannkraft des Spanngurts 2 eingestellt und eine Überlastung mit der Gefahr einer Zerstörung des Spanngurts 2 vermieden werden.
In allen Ausführungsbeispielen ist es ferner mög- lieh, den Haltebolzen 41 entweder durch eine ent¬ sprechende konstruktive Ausgestaltung im Bereich der Klinkenräder 6 oder durch Stifte 43 vor einem Heraus¬ fallen zu sichern.
Zum Spannen des Gurts wird das freie Befestigungs¬ ende in bekannter Weise in den Schlitz 42 des Haltebol¬ zens 41 eingeführt und dieser über die Klinkenräder 6' zu einer einseitig gerichteten Drehbewegung durch den Ratschenhebel 5 veranlaßt. Der Spanngurt 2 wickelt sich daher auf den Haltebolzen 41 auf, wobei die Sperrklinke
32 ein Lösen während des Aufwickeins verhindert und die Antriebsklinke 51 zum Aufbringen des notwendigen Dreh¬ moments betätigt wird.
Mit der in den Ausführungsbeispielen aufgezeigten Gestaltungsweise wird erreicht, daß sich der Ratschen¬ körper 3 und der Ratschenhebel 5 direkt gegeneinander abstützen. Damit wird anders als im Stand der Technik bewirkt, daß auf die Schlitzrolle 4 keine Scherkräfte zum einen durch den Ratschenkörper 3 und zum anderen durch den Ratschenhebel 5 aufgebracht werden, welche diese drehfest einklemmen würden.
Beim Lösen der Spannung des Spanngurts wird der Ratschenhebel 5 außer Eingriff mit den Klinkenrädern 6 gebracht und dabei in eine derartige Stellung bewegt, daß auch die Sperrklinke 32 durch eine entsprechende Gestaltung eines Endbereichs 53 des Ratschenhebels 5 außer Eingriff mit den Klinkenrädern 6 bewegt wird. Da sich der Ratschenkörper 3 und der Ratschenhebel 5 un¬ mittelbar gegeneinander abstützen, liegt die Schlitz¬ rolle 4 frei von äußeren Kräften vor und kann sich zum Abwickeln des Spanngurts 2 frei drehen.
Die Erfindung schafft somit eine Spannratsche 1 zum Spannen von Spanngurten 2, bei der der Ratschenkörper 3 und der Ratschenhebel 5 unmittelbar gegeneinander ge¬ lagert sind. Diese stützen sich daher auch im gespann¬ ten Zustand aneinander ab, wodurch bewirkt wird, daß die Schlitzrolle 4 frei von äußeren Spannungen vor¬ liegt. Dadurch ist die Schlitzrolle beim Lösen der An¬ ordnung frei beweglich und kann derart gedreht werden, daß sich der Spanngurt 2 abwickelt. Die Handhabung der Spannratsche 1 vereinfacht sich dadurch wesentlich, ohne daß die Zuverlässigkeit der Spannratsche leidet.