Verpackung mit einer durch Faltung erzeugbaren Kopf- und/oder Bodenfläche
Die Erfindung betrifft zunächst eine Verpackung mit einer durch Faltung er¬ zeugbaren Kopf- und/oder Bodenfläche, umfassend einen vorderen und einen hinteren Stirnflachenabschnitt sowie zwei damit über Verbindungskanten verbundene Seiten- flachenabschnitte Bei der Verpackung kann es sich insbesondere um emen Seiten- faltenbeutel handeln.
Die Erfindung betnfft temer ein Verpackungsrohstuck zur Anfertigung einer derartigen Verpackung Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verpackungsrohstuck für einen Seitenfallenbeutel, daneben laßt sie sich aber auch auf andere Verpackungs¬ typen anwenden
Schließlich betrifft die Erfindung noch die Verwendung des Verpackungsroh- stücks zur Faltung einer Verpackung mit einer Kopf- und/oder Bodenfläche.
In den modernen Industπegesellschafteu besteht ein überaus großer Bedarf an leicht maschinell herstellbaren, preiswerten und dennoch sehr stabilen Etnwegverpak- kungen für die Gilter des täglichen Bedarfs. Als Mateπal für solche Verpackungen kommen insbesondere semiflexible Pappen, Kunststoffolien oder moderne Folien- Verbundstoffe in Frage. Die Verpackungen sollen in der Regel dazu geeignet sein, die Bedarfsgüter dann zu transportieren, zu lagern und dem Kunden anzubieten Verpackungen mit einer gefalteten Kopf- und/oder Bodenflache sind hierfür beson¬ ders geeignet, man findet sie deshalb als Massenartikel überall doπ, wo Konsumguter angeboten oder hergestellt werden Ihre Weiterentwicklung hin zu preiswerteren und/oder stabileren Verpackungen wird beständig versucht Dabei wird aus dem Blickwinkel des Marketings immer berücksichtigt, daß der Konsument durch eine
Verpackung angezogen werden soll und durch einen besonderen Komfort der Verpak- kung (einfache Tragbarkeit, leichtes Öffnen, leichtes Wiederverschließen) dauerhaft an das verpackte Produkt gebunden werden kann.
Ganz in diesem Sinne war es eine vornehmhche Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Verpackung anzugeben, die einerseits im Bereich ihrer Kopf- und/ oder Bodenfläche eine besondere Stabilität aufweist und andererseits besonders letcht aus einer einzigen Materialbahn herstellbar ist Gleichzeitig sollte mit der zu schaf¬ fenden Verpackung ein ästhetisch und funktional ansprechendes Design erreichbar sein. Die Verpackung sollte insbesondere - vornehmlich was die Ausbildung ihres Kopfbereichs betnfft - so ausbildbar sein, daß sie als Einzelstuck vom Konsumenten leicht transportierbar und offenbar ist Vorzugsweise sollte sie wiederverschließbar
Damit verknüpft war die Aufgabe, ein entsprechendes Verpackungs-Rohstuck - gewisseπnaßen em Zwischenprodukt bei der Herstellung der Verpackung - zu schaffen, das eine leichte Fertigstellung der Verpackung nach einem einfachen Falt¬ schema erlaubt und selber leicht aus der Materialbahn herstellbar ist.
Erfmdungsgemaß wird der erste Teil der Aufgabenstellung durch eine gat- tungsgemaße Verpackung gelöst, bei der Endbereiche der Seitenflächenabschnitte zur Ausbildung der Kopf- und/oder Bodenfläche entlang einer jeweiligen querverlaufen- den Faltlinie einwärts faltbar sind, die Länge der Endbereiche größer ist als die halbe Breite der Stirnflächenabschnitte, und die der Kopf-und/oder Bodenflache zugeord¬ neten Enden der Stirnflächenabschnitte einen Entlastungsschlitz oder eine Entla- stungsausnehmung aufweisen. Der Begriff "Endbereich" wird hier und nachfolgend - für die zur Kopf- oder Bodenfläche faltbaren Bereiche der Seiten- und/oder Stirnfla¬ chenabschnitte benutzt. Die erfindungsgemaße Verpackung erlaubt es, die Kopf- und/oder Bodenfläche vollständig aus den Settenflächen-Endbereichen zu bilden, dabei kommt es auf die Geometrie der Kopf- und/oder Bodenfläche nicht an, sie kann beispielsweise quadratisch sein, die Vorzuge der erfindungsgemäßen Verpacku¬ ng kommen aber insbesondere bei länglich-rechteckigen Kopf- und/oder Bodenfla¬ chen zum Tragen .
Die erfindungsgemaße Verpackung laßt sich dabei besonders einfach aus ei¬ nem gattungsgemäßen Verpackungsrohstück herstellen, bei dem erfindungsgemaß die beiden Seitenflachenabschnitte und die beiden Stirnflachenabschnitte paar¬ weise zumindest m etwa die gleiche I orm besitzen, die Seitenflachenabschnitte eine m etwa gleiche Höhe und eine gleiche oder geπngere Breite aufweisen wie die Sπmflachenabschnitte, jeder der Flachenabschnitte in einem Abstand zu einer Endkante des Roh¬ stucks, der großer ist als die halbe Breite der Stimflächenabschnitte, eine quer zu den Verbindungskanten verlaufende Faltlinie aufweist, auf jedem der Stimflächenabschnitte rvvei weitere Faltlinien vorgesehen sind die von den Berührungspunkten der querverlaufenden Faltlinien mit den Ver- buidungskanten in einem Winkel von etwa 45° bezuglich ihrer jeweiligen Ausgangs- Verbindungskante tn Richtung der zugehörigen Endkante verlaufen, in den Sttmflachenabschnirten jeweils ein Entlastungsschlitz oder eine Entla- stungsausnehmung vorgesehen ist, die von der jeweiligen Endkante aus in Richtung auf die querverlaufende Faltlinie verläuft
Diese Angaben und Merkmale werden weiter unten anhand der Figuren naher erläutert
Seitentakenbeutel der gattungsgemaßen Art sind bereits bekannt Die Kopf¬ oder Bodenflache dieser Beutel wird dabei jedoch üblicherweise aus den Stirnfiä- chenabschnitten des zugrundeliegenden Beutei-Rohstücks gebildet, d h aus denjeni¬ gen Flachenabschnitten des Rohstucks, die beim fertigen Beutel die breitere Ansichts¬ flache bieten Die (schmaleren) Seitenflächen des Beutels sind in diesem Fall häufig partiell unter die Kopf- oder Bodenflache einwärts gefaltet
Vereinzelt werden tn der Praxis auch gattungsgemaße Seitenfaltenbeute! ange¬ troffen, bei denen Endbereiche der Seitenflachenabschnitte entlang einer jeweiligen querverlaufenden Faltlinie zur Ausbildung einer Bodenflache im wesentlichen recht¬ winklig einwärts gefaltet sind In diesem seltenen Fall sind die Endbereiche der Sei¬ tenflachenabschnitte des Beutel-Rohstucks zur Fertigstellung des Beuteis in einem ab-
schließenden Faltschntt auf zuvor einwärts gefaltete Endberetche der Stimflächenab¬ schnitte gefaltet, und die resultierende Bodenflache wird daher teilweise aus den Sei- tenflachenabschnitten des zugrundehegenden Beutel -Rohstucks gebildet Die Beutel dieser Art sind jedoch nicht für alle Emsatzzwecke ausreichend stabil, da die Lange der zuletzt gefalteten Seitenflachen-Endbereiche strukturbedingt immer nur die halbe Breite der Seitenflachenabschnitte ausmacht und sich deshalb in der Mitte der Bo¬ denfläche - zwischen den gefalteten Seitenflachen- Endbereichen - stets ein einlagiger Bereich aus Sttmflachenmateπal befindet, der nur wenig zur Beutelstabilitat beitragt Die Breite dieses einlagigen Mittel bereichs hangt dabei von den Abmessungen des Beutelendes ab Sind die Stirnflächen sehr viel breiter als die Seitenflachen, so ist der einlagige Mittelbereich ebenfalls sehr breit und entsprechend instabil Wohl deshalb konnten sich deraπige Beutel bisher nicht im Markt durchsetzen, und angesichts dieser Lage konnte nicht mehr damit gerechnet werden, daß Verpackungen, die nach einem ähnlichen Faltscheina faltbar sind, wie die zuletzt diskutierten Beutel, irgend¬ welche Vorteile bieien können Schon gar nicht war abzusehen, daß eine Faltschema- Ubertragung auf den Kopfbereich einer Verpackung nützlich sein konnte
Die Erfindung basiert nun aber gerade auf der überaus überraschenden Er¬ kenntnis, daß bei herkömmlichen gattungsgemaßen Seitenfaltenbeutel-Rohstucken mit im wesentlichen rechteckigen Stirnflachenabschnitten durch die techmscn einfache Anbringung eines Schlitzes oder einer Ausnehmung in den Stirnflachenabschnitten eine entscheidende Vergrößerung der zuletzt zu faltenden Seitenflachen-Endbereiche und damit eine Stabilisierung der Beutel-Kopt- und/oder Bodenfläche möglich wird, ohne daß beim Faltvorgang nennenswerte Widerstände auftreten. Ohne die Anbnn- gung des Schlitzes oder der Ausnehmung ist eine wirksame Vergrößerung der Seiten¬ flächen-Endbereiche hingegen nicht möglich Die Seitenflachen-Endbereiche sind dann nämlich durchgangig über die Stimflächenabschnitte miteinander verbunden, und das Stirnflachenmaterial steht einer abschließenden Faltung der (versuchsweise) vergrößerten Seitenflachen-Endbereiche im Wege
Die erfindungsgemaße Verpackung, bei der es sich ja vorzugweise um einen Seitenfaltenbeutel handelt, weist im Faltungs-Lndzustaπd überlappende Endbereiche
der Seitenflächenabschnitte auf, und diese bilden somit gemeinsam die Kopf- oder Bodenfläche der Verpackung Iin Faltungs-Endzustand der erfmdungsgemaßen Ver¬ packung ist im Vergleich mit den bekannten Seitenfaltenbeuteln. bei denen die Kopf¬ oder Bodenfläche nur teilweise durch Seitenflachenabschnitte gebildet ist, statt ei¬ nem einlagigen Mittelbereich em fünftägiger vorhanden, und der dadurch erreichte Gewinn an Stabilität ist enorm. Bei dem Verpackungsrohstuck, das der erfindungs¬ gemaßen Verpackung normalerweise zugrundeliegt, ist dementsprechend der Abstand jeder der querv erlaufenden Faltlinien zu ihrer entsprechenden Endkante - dieser Ab¬ stand entspricht der Länge der einwärts zu faltenden Seitenflachen-Endbereiche - großer als die halbe Breite der Stirnflächen
Zusammenfassend sind also zwei Merkmale von überragender Bedeutung für die Erfindung
a) vergrößerte Endbereiche der Seitenflachen sowie b) ein Schlitz oder eine Ausnehmung in den Stirnflächen,
wobei der Schlitz oder die Ausnehmung ein im wesentlichen widerstandsfreies Falten der Seitenflachen-Endbereiche auf die zuvor einwärts gefalteten Stimflachen-Endbe- reiche ermöglicht "Vergrößert" heißt in diesem Zusammenhang übrigens, daß die Endbereiche der Seitenflächen eine Lange besitzen, die größer ist als die halbe Breite der Stirnflächen
Verbindet man die überlappenden Seitenflachen-Endbereiche des Beutels (der Verpackung) losbar oder unlösbar miteinander, so ergibt sich unterhalb der dadurch gebildeten Kopf- oder Bodenflache automatisch eine Griff- oder Tragmulde, die dem Konsumenten oder dem Transportpersonal gute Dienste leisten kann
Die überlappenden Seitenflächen-Endbereiche des Beutel-Rohstucks können leicht und unter Erreichung besonders gleichmaßiger Ansichten mit beschreibenden oder werbenden Texten und/oder Motiven versehen sein
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich den Ansprü¬ chen entnehmen. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von vorteilhaften Ausfüh¬ rungsbeispielen, unter Bezugnahme auf die Figuren, näher beschrieben. Es stellen dar:
Fig. l Draufsicht auf die Stirnfläche des flachen Rohstücks eines Seitenfal- tenbeutels mit Ausnehmungen an seinem oberen und unteren Ende.
Fig. 2 Stark schematischer, gegenüber Fig. l vergrößerter Querschnitt durch die obere Schmalseite des Beutelrohstücks aus Fig. 1 , entlang der Li¬ nie A-A und mit Blick nach unten.
Fig. 3-7 Perspektivische Ansichten eines Seitenfaltenbeutels in verschiedenen
Bemitzungsziiständen, jeweils mit einer aus überlappenden f'altenflä- chen gebildeten ebenen Standfläche.
Fig. 8 Schematische Draufsicht auf die Kopf- oder Bodenfläche eines erfin¬ dungsgemäßen Beutels.
Fig. 9 Schematischc Ansicht des Kopf- bzw. Bodenbereichs des zum Beutel aus Fig.8 gehörigen Rohsriicks.
In den Fig 1 -7 wird die Erfindung anhand eines bevorzugt ausgestalteten Sei¬ tenfaltenbeutels beschrieben. Seitenfallenbeutel sind ganz besonders für die Verwirk¬ lichung der Erfindung geeignet.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte, weitgehend flache Rohstück eines Sei¬ tenfaltenbeutels l umfaßt einen vorderen Stimflächenabschnitt 2, einen hinteren Stimflächenabschnitt 12 (s. Fig. 2) und zwei zwischen die Stimflächenabschnitte ein¬ gelegte seitliche Faltenflächenabschnitle 3,3 '. Diese sind über seitliche vordere Sie¬ gelstege 4, 4' mit dem vorderen Stimflächenabschnitt 2 und über analoge, in Fig. 1 verdeckte hintere Siegelstege 14, 14' mit dem hinteren Stirnflächenabschnir» 12 ver¬ bunden. Statt Siegelstegen kann natürlich auch jede andere Art von Kanten-Verbin¬ dung gewählt werden, Siegelstege erhöhen jedoch die Stabilität eines fertiggestellten Beutels beträchtlich. Statt von Stim- oder Faltenflächenabschnitten wird im folgenden auch abkürzend von Stim- oder Faltenflächen gesprochen
Die Faltenflächen 3,3 sind von ihren jeweiligen seitlichen Siegelstegen 4, 14 bzw 4 ,14' bis zu in Fig 1 gestrichelt dargestellten Faltenkanten 5 bzw 5' zwischen die Stirnflächen 2 und 12 eingelegt, sie besitzen daher jeweils eine vordere und eine hintere Schenkelpartie Der flache Beutel 1 (Rohstuck) ist in den seitlichen Berei¬ chen zwischen den Siegelstegen und den zugehörigen Faltenkanten 5 bzw 5' vier¬ tägig (zwei Stim- plus zwei Seitenlagen) und im Bereich 6 zwischen diesen Falten¬ kanten zweilagig ausgebildet
Die obere und die dazu symmetπsch ausgebildete untere Endkante des flachen Beutels 1 verlaufen gemäß Fig 1 ausgehend von den seitlichen Siegelstegen bis über die Faltenkanten 5, 5' hinweg jeweils hoπzontal besitzen aber im zweilagigen Be- reicn 6 eine mittig angeordnete, gestanzte Ausnehmung 7 bzw 7 mit im wesentli¬ chen rechteckigem Grundriß Die obere Ausnehmiing 7 besitzt in geringem Abstand zu den Faltenkanten 5,5 seitliche Absiegelungen 8, 8 sowie eine untere horizontale Absiegelung 9, die untere Ausnehmiing 7 besitzt entsprechende Absiegelungen Die Absiegelungen 8, 8', 9 verbinden die direkt tibcreinanderhegenden Stirnflächen 2, 2 des Beutels miteinander ln der Regel werden einige oder alle Absiegelungen 8, 8', 9 erst nach dem Aufrichten und/oder Befullen eines Beutels angebracht Die hoπzonta¬ len Enden (Endkanten) des Beutels rechts und links der Ausnehmungen können dabei - wie in Fig 1 bereits dargestellt - ebenfalls abgesiegelt werden Auf die Absiegelun¬ gen kann auch ganz verzichtet werden, wie bereits die Siegelstege erhohen aber auch sie die Stabilität eines fertiggestellten Beutels beträchtlich und tragen überdies zu einer einfachen Faltbarkeit bei
Die Hohe der Ausnehmungen 7 und 7 (im Bereich der Absiegelungen 8, 8') ist etwas geπnger als deren Breite (im Bereich der Absiegelung 9) Anordnung, Brei¬ te und Höhe der Ausnehmungen können abweichend von der in Fig 1 dargestellten Konfiguration variieren, bevorzugt ist jedoch aus Gründen einer hohen Beutelstabili- tat und einfachen Faltbarkeit, daß sich die Ausnehmung nicht bis tn den vierlagigen Bereich erstreckt Weitere wesentliche Gesichtspunkte bei der Konzeption erfindungs- gemaßer Beutel werden unten anhand dei Fig 8 und 9 naher erläutert
In Fig I sind gepunktete Linien 19, 19' eingezeichnet; sie entsprechen quer zu αen Siegelstegen verlaufenden, hoπzontalen Faltlinien, deren vertikaler Abstand voneinander in etwa die Höhe eines quaderförmig gefalteten Beutels angibt (s. dazu weiter unten). Die Ausnehmungen 7, 7' weisen zu ihren zugehörigen Faltlinien 19 bzw. 19' einen Abstand auf, der geringfügig größer ist, als die Breite eines Schenkels der einwärts gefalteten Faltenflächen 3,3'. Außerdem sind noch durch ebenfalls ge¬ punktete Linien 10 diagonale Faltlinien angedeutet, die ihren Ausgangspunkt an den Verbindungspunkten der Faltlinien 19, 19' mit den Siegelstegen 4, 4', 14, 14 ' haben und mit diesen Stegen einen Winkel von etwa 45 ° einschließen. Sie verlaufen je¬ weils bis zu einer Ecke der Ausnehmungen 7, 7' . Jeweils zwei diagonale Faltlinien 10 und eine horizontale Faltlinie 19 definieren gemeinsam mit der Absiegelung 9 einen trapezförmigen Bereich 22. Die diagonalen Faltlinien 10 begrenzen gleichzeitig Eckbereiche 1 1 des Beutels, die bei dessen Aufrichtung in den Benutzungszustand um die Faltlinien 10 herum flügelartig in Richtung auf die angrenzenden trapezförmi¬ gen Bereiche 22 gefaltet werden (dazu sogleich anhand der Figuren 3- 7).
In den Fig. 3 bis 7 ist ein Seitenfaltenbeutel, der dem in den Fig 1 und 2 dargestellten Rohstück im wesentlichen entspricht, in verschiedenen Benutzungszu- ständen dargestellt; die bisher eingeführten Bezugszeichen werden in entsprechender Weise weiterverwendet.
Der in den Fig. 3 bis 7 gezeigte Beutel l besitzt ein un wesentlichen quader¬ artig ausgestaltetes unteres Ende. Die zu diesem unteren Ende gehörige ebene Stand¬ fläche 20 (vgl. Fig. 3) des Beutels 1 wird dabei durch überlappende untere Abschnit¬ te der in den Eckbereichen aufeinander zu gefalteten Beutelfaltenflächen 3, 3 ' gebil¬ det. Die Faltungsschntte zur Erzeugung einer solchen Stand- oder Bodenfläche ent¬ sprechen den Schritten zur Erzeugung einer Kopffläche des Beutels, die anhand der Fig. 3 bis 7 erläutert werden.
Fig. 3 zeigt den Beutel I in einem typischen Benutzungszustand, bei dem im oberen Endbereich (Beutelkopfbereich) die jeweiligen Schenkelpartien der seithchen Faltenflächen 3 und 3 ' des Beutels flach aneinander und den benachbarten Stimflä-
chen anliegen. Diese flache Anlage geht zur Standfläche des Beutels hin verloren Vom Kopfbereich zur Standfläche des Beutels l hin schließen die jeweiligen Schen- kelpaπien der Faltenflachen 3 bzw. 3 ' zunehmend größere Winkel ein, die Faltenkan¬ ten 5 und 5', die im Kopfbereich benachbart zur mittig angeordneten Ausnehmung 7 liegen, streben von der Beutelmitte weg nach außen, und folglich weitet sich der Beutel-Innenraum nach unten hin kontinuierlich auf.
Fig 4 zeigt den Zustand, der sich ergibt, wenn die seitlichen Stirnflächenpar¬ tien bzw. die zugehöngen Faltenflächenschenkel des Beutelkopfbereichs (nach Lösen etwaiger Absiegelungen) aus dem in Fig. 3 gezeigten Anlage-Zustand heraus ausein¬ anderbewegt werden. Es bilden sich beidseitig der Ausnehmung 7 tn etwa V-formige Öffnungen, die Faltenkanten 5. 5 ' schieben sich im Kopfbereich von der Beutelmitte nach außen
Ausgehend von dem in Fig. 4 dargestellten Zustand lassen sich die Faltenfla¬ chen 3 bzw. 3 ' unter Bildung einer am oberen Ende in etwa rautcnartig begrenzten Schuttöffnung herausstülpen. In Fig. 5 ist beispielhaft ein Beutel 1 mit herausgestülp¬ ter linker Faltenfläche 3' dargestellt. Die Absiegelung 8' der Ausnehmung 7 begrenzt die Schüttöffnung 30 zur Mitte des Beutels hin. Es wird also ein klar definierter Schüttkanal gebildet, der im Bedarfsfall ein gezieltes Entleeren des Beutels 1 ermög¬ licht
In Fig 6 ist ein weiterer Folgezustand zum Zustand der Fig 4 abgebildet. Die rechte Ausnehmungs-Absiegelung 8 ist nur teilweise sichtbar, die untere und die linke Absiegelung 9 bzw. 8' sind durch gepunktete Linien angedeutet. Die vordere horizontale Faltlinie 19 und ein Teil der entsprechenden hinteren sind ebenso wie ei¬ ne diagonale Faltlinie 10 (vorne rechts) sichtbar, andere Faltlinien sind ebenfalls angedeutet. Die Fig. 6 zeigt den Zustand nach einem weiteren Auseinanderfalten der Stirnflächen- und Faltenflächenschenkelpartien im Kopfbereich. Die seitlichen Falten¬ flächen 3, 3' (sowie ihre zugehörigen Siegelstege; verlaufen im Basisbereich des Beutels noch in etwa vertikal; auf Höhe der Faltlinie 19 sind jedoch die Endbereiche der Faltenflachen scharf einwärts abgebogen und besitzen dabei in etwa geradlinig
verlaufende Endkanten 35, 35' Die oberen Eckbereiche 1 1 (vgl Fig 1 ) der Stirn¬ flächen verlaufen von der Ausnehmung 7 in Schieflage zu den zugehöngen Verbin- dungskanten
Zur Erzeugung eines quaderformigen Beutels wird aus der in Fig. 6 darge¬ stellten Konfiguration wahlweise einer der beiden Endbereiche der Faltenflachen 3, 3 ' ohne Beruhπing der jeweils gegenüberliegenden Ausnehmungs-Absiegelung 8 oder 8' in Richtung auf die gegenüberliegende Faltenfläche 3 oder 3'eιnwärts und abwärts gefaltet. Dieses sowohl wahlweise als auch beriihrungslose Herabfalten ist aufgrund der an die Lage der querverlaufendcn Faltlinien 19 angepaßten Ausgestaltung der - Ausnehmung 7 unproblematisch, vgl. die Erläuterungen zu den Fig 8 und 9
Das Herabfalten des Endbereichs einer ersten Faltenflache ist untrennbar mit einem entsprechenden Falten der Stirπflachen-Eckbereiche und der zugehörigen Ab¬ siegelung 8 oder 8' verbunden und führt letztlich dazu, daß diese mitgefaltete Absie¬ gelung an der unteren Absiegelung 9 der Ausnehmiing 7 in Anlage kommt. Der verbleibende Endbereich der zweiten Faltenfläche 3 oder 3' (mit den zugehörigen Stimflachen-Eckbereichen) läßt sich dann auf den zunächst herabbewegien Faltenflä- chen-Endbereich herunterfalten, die zugehörige zweite Absiegelung 8'oder 8 gelangt dabei von oben mit dieser in Anlage. Besonders wichtig ist die Feststellung, daß letzlich beide herabgefalteten Faltenflächen-Endbereiche uber die Mitte des Beutels hinausragen und es deshalb zu einer Überlappung der Faltenflachen-Enden kommt, die Überlappungszone ist dabei im wesentlichen rechteckig.
In Fig. 7 ist das Ergebnis des Faltvorgangs dargestellt, ein im wesentlichen quaderform iger Beutel. Die Höhe des Beutels 1 (Fig. 7) entspricht in etwa dem - am besten aus der analogen Fig. 1 zu ersehenden - vertikalen Abstand zwischen den Falt¬ linien 19 einer Stirnfläche. Deutlich zu erkennen ist im Kopfbereich des Beutels die Überlappung der herabgefalteten Endbereiche der Faltenflachen 3 und 3' (in Fig 7 liegt die Faltenflache 3' oben, es konnte aber auch umgekehrt sein) Die Breite der Überlappung ergibt sich aus dein Abstand zwischen der oberen Faltlinie 19 und der oberen ( hoπzontalen) Endkante des Beutel-Rohstucks. Zur Fixierung der Überlappung
und/oder der ebenen Beutel-Endfläche können in Fig 7 nicht dargestellte Absiegelun¬ gen, Verklebungen oder dergleichen vorgesehen werden Es wird dann eine stabile Gπffmulde unterhalb der Beutelkopffläche erhalten
Die Eckbereiche 1 1 der vorderen Stirnflache (vgl Fig 1) liegen beim fertig¬ gestellten quaderformigen Beutel auf dem trapezförmigen Bereich 22 auf. der m diesem Beutelzustand von der vorderen Faltlinie 19 aus im rechten Winkel mit der Bεutel-Vorderfläche nach hinten verlauft (auf einen analogen hinteren Trapezbereich zu) Dies ist in Fig 7 nicht zeichnerisch dargestellt, wird aber bereits aus Fig 6 klar Die nachfolgenden Figuren dienen zur weiteren Verdeutlichung
Anhand der Fig 8 und 9 werden nachfolgend wesentliche Eigenschaften und Ausgestaltungsmoglichkeiten eines bevorzugten erfindungsgemaßen Verpackungsroh¬ stucks bzw einer bevorzugten erfindungsgemaßen Verpackung zusammengefaßt, ohne daß naher auf die Faltvorgangc eingegangen wird
Fig. 8 stellt die Kopf- oder Bodenfläche einer erfindungsgemaßen Verpackung dar, Fig 9 das zugehoπge Rohstuck Es handelt sich wiederum um einen Seitenfalten- beutcl, auf andere Verpackungstypeπ lassen sich die nachfolgenden Ausfuhrungen aber leicht übertragen Mit kleinen lateinischen Buchstaben sind relevante Abmessun¬ gen und mit dem griechischen Buchstaben α ein relevanter Winkel bezeichnet Die übrigen Bezugszeichen (arabische Ziffern) werden - soweit möglich - entsprechend ihrer bisherigen Bedeutung weiterverwendet
Die in Fig 8 dargestellte Kopf- oder Bodenflache ist rechteckig Ihre zuun¬ terst dargestellte Kante entspneht der Faltlinie 19 (vgl Fig 9), die Breite b der Kopf¬ oder Bodenflache entspπcht damit der Breite der Rohstuck-Stimflache 2 Die Tiefe t der Kopf- oder Bodenflache entspπcht der Breite der bis zur gestπchelten Linie 5 bzw 5 eingelegten seitlichen Faltenflachen 3 bzw 3 ' (Seitenflachen)
Ein Endbereich der linken Faltenflache des Rohstucks, der gemäß Fig 9 eine Lange f besitzt, bildet gemäß Fig 8 einen maßgeblichen Teil der dargestellten Kopf-
oder Bodenfläche. Er überlappt mit dem entsprechend bemessenen Endbereich der rechten Faltenflache des Rohstücks; dieser Endbereich liegt teilweise unterhalb des linken Faltenflächen-Endberetchs, wurde also zuerst gefaltet. Die Breite der Überlap¬ pung ergibt sich im Fall einer ebenen Kopf- oder Bodenflache aus der Rechen- vorschrift:
2 x f - b = Breite der Überlappung Abweichungen davon können sich vor allem durch die Elastizität des Verpackungs¬ materials und die Ungenauigkeit der Faltvorgänge ergeben. Es kann aber auch eine bewußte Abweichung von einer ebenen Kopf- oder Bodenfläche erwünscht sein und zu einer entsprechend verringerten Überlappung führen
Strichpunktiert dargestellte Faltlinien 10 verlaufen gemäß Fig. 9 in einem Winkel von 45° zu den seitlichen Verbindungskanten 24, 24'. Ihr Ausgangspunkt ist dabei jeweils der Berührungspunkt einer der Verbindungskanten mit der Faltlinie 19, ihr Endpunkt ist dort, wo sie auf die Faltkanten 5 bzw. 5 treffen. Die Faltlinien 10 finden sich im Faitzustand der Fig. 8 wieder. Sie verlaufen unterhalb der einwärts ge¬ falteten Endbereiche der Faltenflächen und begrenzen in der schematischen Darstel¬ lung gleichzeitig zwei dariiberliegende dreieckige Zonen der dargestellten Kopf- oder Bodenfläche. Diese dreieckigen Zonen der Kopf- oder Bodenfläche sind im Ausfüh¬ rungsbeispiel einlagig ( 1 Faltenflächenlage). Die sich zur Mitte hin daran anschlie¬ ßenden Zonen sind zunächst zumindest dreitägig (von unten nach oben: Stιrn-/Stιrn- /Faltenflächenlage) und im Bereich der mittigen Überlappung sogar zumindest fünftä¬ gig (Stιm-/Stιm-/rechte Faltenflächenlage/Stim-/hnke Faltenflächenlage).
In Fig. 9 ist noch ein eine punktierte Linie 61 dargestellt, die hoπzontal zwi¬ schen den Endpunkten der Faltlinien 10 verlauft und einen Abstand 1/2 t zu der par¬ allel zu ihr verlaufenden Faltlinie 19 aufweisen. Die Linie 61 , die Faltlinie 19 und die diagonal verlaufenden Faltlinien 10 begrenzen geineinsam einen trapezförmigen Bereich, der dem Bereich 22 der Fig. 1 bis 7 entspncht Dieser Bereich und der ent¬ sprechende Bereich der hinteren Stirnfläche sind auch in Fig 8 zu erkennen, es han¬ delt sich dort um die unterste (Stιrnflächen-)Lage der zumindest drei- bzw fünftägi¬ gen 2,onen. Die Linie 61 ist demnach gemäß Fig 8 eine Mittellinie der dargestellten
Beutel-Kopf- oder Bodenflache
Das Wort "zumindest" weist im Zusammenhang mit der Anzahl vorhandener Lagen übrigens darauf hin, daß bereichsweise zusätzliches, gefaltetes Beutel-Mateπal zwischen die angegeben drei bzw fünf Lagen gezwangt sein kann Dies hangt von der Ausgestaltung und Anordnung des Entlastυngsschlitzes oder der Entlastungsaus- nehmung ab Dafür gibt es namhch eine Vielzahl von Möglichkeiten In Fig 9 darge¬ stellt ist bspw ein Entlastungsschhtz 51 , der im wesentlichen senkrecht von den oberen Endkanten der Stirnflächen des Rohstucks aus nach unten verlauft. Er besitzt einen Abstand zur rechten Verbindungskante 24, der etwas großer ist als die Abmes¬ sung f, und er endet in einem geringen Abstand zur (Mιttel-)Lιnιe 61 Auf diese Weise ist zum einen sichergestellt, daß der Schlitz nach Fertigstellung des Beutels nicht in die unterste (Stirnflächen-) Lage des zumindest dreitägigen Bereichs der Beutel-Kopf- oder Bodenflache hineinragt und diese dadurch schwächt Zum anderen wird auf diese Weise das vollständige Herabfalteπ des rechten Faltenflachen-Endbe- reichs ermöglicht
Statt des Entlastungsschlitzes 51 ist aber m manchen Fallen eine Entlastungs- ausnchmung bevorzugt Und diese wiederum ist vorzugsweise rechteckig, mittig an¬ geordnet und so großzugig bemessen, daß sie nahezu vollständig den rechteckigen Bereich des Rohstucks ausmacht, der rechts und links von den Faltenkanten 5 bzw 5 sowie unten von der Linie 61(der Mittellinie des gefalteten Beutels, Fig 8) be¬ grenzt ist Ein Beutel mit einer derart gestalteten Endpartie ist besonders leicht faltbar und sehr stabil Zudem wird beim Fertigstellen des Beutels aus dem Rohstuck nur in geπngem Maße zusatzliches Mateπal zwischen die oben angegeben drei bzw fünf Lagen gezwangt, das insbesondere die "Gnfftnulden-Eigenschaft" des Beutels beein¬ trächtigen kann Wie bereits zu den Fig 1 -7 bemerkt, ist durch eine Absiegelung einer so gestalteten Entlastungsausnehmung eine weitere Stabilisierung und Falter- leichterung zu erzielen
Es soll abschließend noch angemerkt werden, daß man durch eine geeignete Anordnung von Absiegelungen entlang der Endkanten und/oder Faltlinien 10 Neben-
kammem ausbilden kann Absiegelungen entlang der Faltlinien 10 können auch den Faltvorgang erleichtem.