B e s c h r e i b u n g
Dachelement
Die Erfindung betrifft ein Dachelement, das an seinen Seitenrändern und an seinem firstseitigen Rand von Dacheindeckungsplatten überdeckbar ist und im Bereich seines firstseitigen Endabschnitts zumindest eine etwa rechtwinklig von seiner Oberseite ausgehende und an die Unterseite der firstseitig überdeckenden Dacheindeckungsplatte anlegbare Dichtung aufweist.
Aus der DE 39 14 025 AI ist ein Dachelement bekannt, das zu einer in ein Schrägdach einbaubaren Lüftungsvorrichtung gehört. Das Dachelement ist als Abdeckung für eine Grundplatte mit einem Austrittsstutzen für ein Lüftungsrohr ausgebildet. Im Bereich seines firstseitigen Endabschnitts weist das Dachelement zumindest eine etwa rechtwinklig von seiner Oberseite ausgehende Dichtung auf, die als elastisch verformbarer Schaumkunststoffkeil ausgebildet ist. Das Dachelement ist beim Einbau in das Schrägdach an seinen Seitenrändern und an seinem firstseitigen Rand von Dacheindeckungsplatten überdeckbar, wobei die Dichtung an die Unterseite der das Dachelement firstseitig überdeckenden Dacheindeckungsplatte anlegbar ist.
Beim Auflegen einer stark profilierten Dacheindeckungsplatte auf den Schaumkunststoff eil wird dieser zusammengedrückt, so daß er im Bereich der Wasserläufe an der Unterseite der Dacheindeckungsplatte anliegt. Im Bereich der hohen
Mittelkrempe der Dacheindeckungsplatte wölbt sich der Schaumkunststoff geringfügig nach oben zur Mittelkrempe hin aus, liegt jedoch nicht an der Mittelkrempe an. Durch den zwischen Dichtung und Unterseite der Dacheindeckungsplatte bestehenden Spalt können Kleintiere, beispielsweise Vögel und Insekten, in die Dachhaut eindringen. Gleichzeitig begünstigt der Spalt das Eindringen von Regenwasser und Flugschnee in die Dachhaut.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Dachelement der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das universell zum Einbau in Dächer geeignet ist, auch wenn diese mit stark profilierten Dacheindeckungsplatten eingedeckt werden, und das eine dauerhafte und zuverlässige Abdichtung der Dachhaut garantiert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dichtung flüssigkeitsdicht als firstseitige Dichtlippe aus plastisch verformbarem Werkstoff ausgebildet ist und zumindest im Bereich ihres freien Randes gewellt ist, so daß dieser in Längsrichtung streckbar und an die gegenüber der Wurzel der firstseitigen Dichtlippe längere Kontur der Unterseite der firstseitig überdeckenden Dacheindeckungsplatte anpaßbar ist.
Aufgrund ihrer Ausbildung als Dichtlippe weist die Dichtung neben einer hohen Streckbarkeit in Längsrichtung eine hohe Flexibilität auf, so daß die Dichtung an jeder beliebigen Stelle zwischen ihrer Wurzel und ihrem freien Rand abwinkelbar ist. Beim Auflegen einer stark profilierten
Dacheindeckungsplatte kann sich die Dichtung beispielsweise im Bereich der Wasserläufe abwinkein und großflächig an die Unterseite der Dacheindeckungsplatte anlegen, während sie im Bereich der Mittelkrempe der Dacheindeckungsplatte noch etwa rechtwinklig von der Oberseite des Dachelements absteht und mit ihrem freien Rand linienförmig an der Unterseite der Dacheindeckungsplatte anliegt.
Da die Dichtung aus einem flüssigkeitsdichten Werkstoff besteht, ist ein kapillares Eindringen von Regenwasser und ein Durchfeuchten der Dichtung nicht möglich. Die erfindungsgemäße Dichtung besitzt deshalb gegenüber dem bekannten Schaumkunststoffkeil eine wesentlich längere Lebensdauer, weil dieser aufgrund der offenen Poren des Schaumkunststoffes
Regenwasser schwammartig aufsaugt, durchfeuchtet und durch Fäulnis, Pilzbefall und Frosteinwirkung beschädigt wird.
Eine besonders großflächige Überdeckung des Dachelements durch die firstseitige Dacheindeckungsplatte kann erreicht werden, wenn zumindest der firstseitige Endabschnitt des Dachelements die seitlichen Dacheindeckungsplatten zum First hin überragt.
Die firstseitige Dichtlippe kann sich über die gesamte Breite des Dachelements erstrecken.
Bei einem eingebauten Dachelement kann das Eindringen von Schnee oder Regen im Bereich der seitlichen
Dacheindeckungsplatten verhindert werden, wenn im wesentlichen parallel zu den Seitenrändern des Dachelements verlaufende seitliche Dichtlippen vorgesehen sind, die durch die seitlichen Dacheindeckungsplatten zur Mitte des Dachelements hin abgewinkelt werden und sich an deren Unterseite anlegen.
Zum Anformen der firstseitigen Dichtlippe an die firstseitige Dacheindeckungsplatte bzw. der seitlichen Dichtlippen an die seitlichen Dacheindeckungsplatten ist es vorteilhaft, wenn die seitlichen Dichtlippen von der firstseitigen Dichtlippe getrennt sind.
Auf der Oberseite des Dachelements können im Bereich der Seitenränder je zwei seitliche Dichtlippen angeordnet sein, so daß zwischen den beiden Dichtlippen ein zusätzlicher
Wasserlauf entsteht. Hierbei kann die äußere seitliche Dichtlippe höher ausgebildet sein als die innere Dichtlippe.
Die seitlichen Dichtlippen können zumindest im Bereich des firstseitigen Endabschnitts im Bereich ihrer freien Ränder gewellt sein, so daß sie in ihrer Längsrichtung streckbar und an die gegenüber den Wurzeln der seitlichen Dichtlippen längere Kontur der seitlichen Dacheindeckungsplatten anpaßbar sind. Dies ist vorteilhaft, wenn die Dacheindeckungsplatten an ihrer Unterseite vorspringende Nasen zum Einhängen an einer Dachlatte aufweisen.
Das Dachelement kann ebenfalls an einer Dachlatte einhängbar sein. Hierzu kann in den firstseitigen Endabschnitt des Dachelement zumindest eine Vertiefung eingeformt sein, die gleichzeitig einen an der Dachlatte einhängbaren Vorsprung und eine Aufnahme für die Nase einer seitlichen Dacheindeckungsplatte bildet.
Das Dachelement wird beim Einbau mit seinem traufseitigen Endabschnitt auf die Oberseite einer traufseitig verlegten Dacheindeckungsplatte aufgelegt. Das Dachelement in
Längsrichtung streckbar und damit besonders gut an die Oberseite der profilierten traufseitigen Dacheindeckungsplatte anformbar sein, wenn das Dachelement im Bereich seines traufseitigen Endabschnitts einen im Querschnitt wellenförmigen Abschnitt aufweist.
Ein Abheben des traufseitigen Endabschnitts von der traufseitigen Dacheindeckungsplatte bei Sturm kann verhindert werden, wenn auf der Unterseite des Dachelements am traufseitigen Endabschnitt ein streckbares Band aus Metall und/oder ein selbstklebendes Dichtungsband angeordnet ist. Das streckbare Band kann als gewelltes oder geschlitztes Bleiband ausgebildet sein.
Das Dachelement kann in seiner Gesamtheit aus einem plastisch verformbaren Material bestehen. Eine formstabilere Ausführung des Dachelements ergibt sich, wenn das Dachelement als Abdeckung einer das Dachelement versteifenden Grundplatte ausgebildet ist. Die Grundplatte kann einen die Dachfläche überragenden Stutzen und das Dachelement eine den Stutzen aufnehmende Durchlaßöffnung aufweisen, so daß Antennenmasten, Dunstrohre, Kaminrohre oder Stützen für Dachaufbauten durch das Dachelement hindurch zur Oberseite des Daches geführt werden können.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgendem näher erläutert wird.
Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Dachelement in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen firstseitigen Bereich des in Fig. 1 dargestellten und in ein Schrägdach eingebauten Dachelements im Längsschnitt II-II und
Fig. 3 einen seitlichen Bereich des in Fig. 1 dargestellten und in ein Schrägdach eingebauten Dachelements im Querschnitt III-III.
In Fig. 1. ist ein erfindungsgemäßes Dachelement 10 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Dachelement 10 ist aus plastisch verformbarem Weich-PVC hergestellt und als rechteckige Abdeckung einer kleineren ebenfalls rechteckigen Grundplatte 12 ausgebildet. Die Grundplatte 12 ist aus Hart- PVC hergestellt und mittig mit einem Stutzen 14 versehen, durch den beispielsweise ein Antennenmast, ein Dunstrohr oder ein Kaminrohr geführt werden kann. Das Dachelement 10 ist mittig mit einer Durchlaßöffnung 16 für den Stutzen 14 versehen, auf die Oberseite der Grundplatte 12 aufgesetzt und mit dem Stutzen 14 festgeklemmt.
Das Dachelement 10 weist einen firstseitigen Endabschnitt 18 mit einer von der Oberseite des Dachelements 10 etwa rechtwinklig ausgehende Dichtung auf, die als firstseitige Dichtlippe 20 flüssigkeitsdicht aus plastisch verformbarem Werkstoff ausgebildet und zumindest im Bereich ihres freien Randes 30 gewellt ist, so daß dieser in Längsrichtung streckbar ist. Die firstseitige Dichtlippe 20 erstreckt sich über die gesamte Breite des Dachelements 10. Im Bereich der Seitenränder des Dachelements 10 sind anliegend an der firstseitige Dichtlippe 20 aber getrennt von dieser von der Oberseite des Dachelements 10 etwa rechtwinklig ausgehend je
zwei parallele seitliche Dichtlippen 22, 24 bzw. 26, 28 angeordnet. Hierbei sind die äußeren seitlichen Dichtlippen 22, 28 höher ausgebildet als die inneren seitlichen Dichtlippen 24, 26. Die aus flüssigkeitsdichtem plastisch verformbarem Material bestehenden seitlichen Dichtlippen 22, 24, 26, 28 weisen freie Ränder 32, 34, 36, 38 auf, die in den an die firstseitige Dichtlippe 20 angrenzenden Bereichen gewellt ausgebildet und in ihrer Längsrichtung streckbar sind.
Das Dachelement 10 weist im Bereich des firstseitigen Endabschnitts 18 zwei von den Seitenrändern des Dachelements 10 ausgehende und beabstandet zur firstseitigen Dichtlippe 20 angeordnete Vertiefungen 40, 42 auf, die an einer Dachlatte einhängbare Vorsprünge und gleichzeitig
Aufnahmen für die Nasen von seitlichen Dacheindeckungsplatten bilden.
An seinem traufseitigen Endabschnitt 44 weist das Dachelement 10 einen im Querschnitt wellenförmig ausgebildeten Abschnitt 46 auf, der auf die Oberseite einer traufseitigen Dacheindeckungsplatte auflegbar und an die Oberseite einer traufseitigen Dacheindeckungsplatte anformbar ist.
In Fig. 2 ist ein firstseitiger Bereich des in Fig. 1 dargestellten in ein Schrägdach eingebauten Dachelements 10 im Längsschnitt II-II dargestellt. Das Dachelement 10 ist auf die Oberseite der Grundplatte 12 aufgeklebt und im Bereich des firstseitigen Endabschnitts 18 zusätzlich mit der Grundplatte 12 zusammengefalzt. Beim Einbau des Dachelements 10 in das Schrägdach ist das Dachelement 10 mit der Vertiefung 42 an eine Dachlatte 48 eingehängt und anschließend mit einer seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 eingedeckt worden, so daß der Seitenrand des Dachelements 10 von der seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 überdeckt ist. Die seitliche Dacheindeckungsplatte 50 ist mit einer in die Vertiefung 42 eingesetzten Einhängenase 52 versehen. Die
innere Dichtlippe 26 ist zur Mitte des Dachelements 10 hin abgewinkelt. Hierbei hat sich der freie Rand 36 der inneren Dichtlippe 26 in dem gewellt ausgebildeten Bereich gestreckt und von der Unterseite her an die Einhängenase 52, bzw. die Unterseite der seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 angeformt.
Der die firstseitige Dichtlippe 20 tragende firstseitige Endabschnitt 18 des Dachelements 10 überragt die seitliche Dacheindeckungsplatte 50 zum First hin, so daß die firstseitige Dichtlippe 20 durch eine den firstseitigen Rand des Dachelements 10 überdeckende firstseitige Dacheindeckungsplatte 54 zur Traufe des Schrägdaches hin abgewinkelt ist. Auf diese Weise ist der firstseitige Rand der seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 zwischen dem firstseitigen Endabschnitt 18 und der abgewinkelten firstseitigen
Dichtlippe 20 taschenförmig eingebettet. Da die firstseitige Dichtlippe 20 im Bereich ihres freien Randes 30 in ihrer gesamten Längsrichtung streckbar ist, legt sich deren freier Rand 30 von der Unterseite her an die gegenüber der Wurzel der firstseitigen Dichtlippe 20 längere Kontur der firstseitigen Dacheindeckungsplatte 54 an.
In Fig. 3 ist ein firstseitiger Bereich des in Fig. 1 dargestellten und in ein Schrägdach eingebauten
Dachelements 10 im Querschnitt III-III dargestellt. Das Dachelement 10 ist mit einer seitlichen
Dacheindeckungsplatte 50 eingedeckt, so daß der Seitenrand des Dachelements 10 von der seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 überdeckt ist. Die Einhängenase 52 der seitlichen
Dacheindeckungsplatte 50 ist in die Vertiefung 42 eingesetzt, so daß die äußere Dichtlippe 28 zur inneren Dichtlippe 26 hin abgewinkelt ist. Beim Abwinkein haben sich die äußere Dichtlippe 28 und die innere Dichtlippe 26 in den gewellt ausgebildeten Bereichen gestreckt, so daß sich die äußere
Dichtlippe 28 und die innere Dichtlippe 26 an die Unterseite der seitlichen Dacheindeckungsplatte 50 angeformt haben.
Der firstseitige Rand des Dachelements 10 ist durch eine firstseitige Dacheindeckungsplatte 54 abgedeckt. Da die firstseitige Dichtlippe 20 aus plastisch verformbarem Werkstoff besteht und im Bereich ihres freien Randes 30 in ihrer gesamten Längsrichtung streckbar ist, legt sich der freie Rand 30 von der Unterseite her an die gegenüber der Wurzel der firstseitigen Dichtlippe 20 längere Kontur der firstseitigen Dacheindeckungsplatte 54 an.