DE19651854A1 - Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von Dachkantenbereichen - Google Patents
Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von DachkantenbereichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dachdeckungselement, insbe
sondere zur Abdeckung von Dachkantenbereichen, vorzugsweise ei
nen Firststein oder einen Ortgangstein.
An den Enden von Dachkanten können Dachdeckungsprobleme,
insbesondere Dichtigkeitsprobleme auftreten, insbesondere wenn
die Enden von Dachkanten auf Dachflächen stoßen und sich in die
sem Stoßbereich Winkelbereiche ausbilden, die mit üblichen Dach
bedeckungselementen nicht dicht genug und formgenau abgedeckt
werden können. Dies ist insbesondere in Dachkantenwinkeln der
Fall, die beispielsweise durch bestimmte Krüppelwalmdachformen
bzw. durch Gaubendächer sich ausbilden.
Es ist bisher üblich, entsprechende Problemwinkelberei
che dadurch abzudichten, daß planen- oder deckenartige Abdich
tungsstücke im Bereich der den Problemwinkelbereich begrenzenden
Dachsteinen angeordnet werden, so daß durch die in dem Problem
winkelbereich nicht ganz dicht aneinanderliegenden Dachsteine
kein Wasser eindringen kann, sondern eventuell auftretendes Was
ser auf die nächstgelegenen Dachflächenbereiche zum Ablauf rück
geführt wird. Für entsprechende Abdichtungen werden vom Dach
decker zumeist Bleibleche zugeschnitten und entsprechend des
Problemwinkelbereiches ausgeformt und verlegt und in notwendiger
Weise geführt und an benachbarte Dachsteine angelegt bzw. ange
formt.
Derartige Bereiche erfordern dadurch aber einen sehr er
höhten Zeit- und Arbeitsaufwand. Der normale Dachdeckungsablauf
muß ergänzt werden, es muß eventuell entsprechendes Bleimaterial
besorgt und zugeschnitten und im entsprechenden Problembereich
verlegt werden, wobei die in der Nachbarschaft befindlichen,
vorplazierten Dachdeckungselemente eventuell mehrfach umplaziert
werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abdeckung
bzw. Bedeckung von vorgeschilderten Problemwinkelbereichen zu
erleichtern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein gattungsge
mäßes Dachdeckungselement gelöst, welches sich auszeichnet durch
einen die Bedeckungsfläche des Dachdeckungselementes
vergrößernden Lappen.
Mit Vorteil wird also erfindungsgemäß für entsprechende
Problemwinkelbereiche ein besonderes Dachdeckungselement bereit
gestellt, welches einerseits ein mehr oder weniger herkömmliches
Dachdeckungselement, z. B. einen Firststein oder einen Ortgang
stein umfaßt, aber andererseits bereits einen Lappen, und zwar
einen vorbefestigten Lappen aufweist, der im Prinzip wie ein
früher gesondert zu beschaffendes Deckelement fungiert. Dieser
vorzugsweise auf der Oberseite des Dachdeckungselementes befe
stigte und flexibel ausgebildete Lappen wird also erfindungs
gemäß als Bestandteil des Dachdeckungselementes bereitgestellt,
so daß ein entsprechendes, erfindungsgemäßes Dachdeckungselement
schon von vornherein bei dem normalen Dachdeckungsablaufin dem
Problembereich vorplaziert werden kann. Zur ordnungsgemäßen Ab
dichtung des entsprechenden Problemwinkelbereiches muß dann al
lenfalls noch der entsprechende Lappen genauer mit einer Schere
oder einem Messer zugeschnitten werden, wozu das erfindungsge
mäße Dachdeckungselement nur kurzzeitig abgehoben oder verscho
ben werden muß.
Der erfindungsgemäße Lappen ist vorzugsweise so angeord
net, daß er im wesentlichen die Längserstreckung des Dach
deckungselementes verlängert, also mit einem mehr oder weniger
großen Überlapp das Dachdeckungselement in Längsrichtung fort
setzt, wobei er den eigentlichen Körper des Dachdeckungselemen
tes auch natürlich gegebenenfalls seitlich überragen kann. Die
ser Lappen ist vorzugsweise aus verformbaren Material ausgebil
det, und zwar vorzugsweise ebenfalls wie bekannte Deckenelemente
aus Blei, wobei eine Wellung des Materials die notwendige Ver
formbarkeit des Materials aber gleichzeitig auch die Steifigkeit
und die Wasserleitfähigkeit begünstigen kann.
Der Lappen kann in irgendeiner geeigneten Weise an dem
aus Stein oder Ton geformten Körper des Dachdeckungselementes
befestigt sein. Insbesondere kann er bei gleichzeitiger Abdich
tung mit einer entsprechenden Dichtungsmasse oder einem entspre
chenden Klebemittel verklebt sein. Entsprechende Dichtungsmassen
bzw. Klebemassen sind im Dachdeckungsbereich durchaus verschie
dentlich für andere Zwecke bekannt.
Der Körper des Dachdeckungselementes kann gegenüber her
kömmlichen gattungsgemäßen Dachdeckungselementen etwas verkürzt
sein, um die Handhabung und insbesondere die Verschiebung oder
Umplazierung dem Dachdeckungselementes zu erleichtern, da es
relativ unwesentlich ist, ob der ohnehin erfindungsgemäß vorhan
dene Lappen einen etwas größeren oder kleineren Lückenbereich in
einem Problemwinkelbereich abdichten muß. Zur Begünstigung der
Umplazierbarkeit bzw. Verschiebbarkeit des erfindungsgemäßen
Dachdeckungselementes kann dieses auch an seiner unterseitigen
Auflagefläche von eine Verschiebung in Richtung seiner Längs
achse behindernden Vorsprüngen oder Graten befreit sein, insbe
sondere weitgehend glatt geschliffen sein, oder bereits glatter
ausgeformt sein. Eventuell notwendige Vorsprünge zur Befestigung
der Dachsteine an den Dachlatten können beibehalten werden
und/oder es können Nagellöcher oder dergleichen als (weitere)
Befestigungsmöglichkeit vorgesehen sein.
Nur der Vollständigkeit halber soll noch einmal darauf
hingewiesen werden, daß der erfindungsgemäße Lappen nicht unbe
dingt aus flexiblem Material bzw. verformbaren Material ausge
bildet sein muß. Er könnte auch eine feste Form vorgegeben ha
ben, die geeignet ist, einen entsprechenden Problemwinkelbereich
der üblichen Erscheinungsform abzudichten. Insbesondere könnte
beispielsweise das erfindungsgemäße Dachdeckungselement etwa
sattelförmig ausgebildet sein.
Ausführungsbeispiele, aus denen sich weitere erfinderi
sche Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung relativ schematisch
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Firststeinelementes, mit einem weitgehend
herkömmlichen Firststeinkörper und einem erfin
dungsgemäßen Lappen in der perspektivischen An
sicht,
Fig. 2 das erfindungsgemäße Dachdeckungselement gemäß
Fig. 1 in der Draufsicht,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Dachdeckungselementes als Ortgangstein
und
Fig. 4 eine Dachform in perspektivischer Ansicht, die
verschiedene Problemwinkelbereiche zur Verwendung
eines erfindungsgemäßen Dachdeckungselementes
zeigt.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Dachdeckungselementes.
Das Dachdeckungselement weist als Körper einen im Prin
zip bekannten Firststein 1 auf, an dem ein Lappen 2 angeordnet
ist, nämlich mit einer Dichtungs- und Klebmasse 3 angeklebt ist.
Der Lappen 2 ist aus einem verformbaren Material, vor
zugsweise unter Verwendung von Blei, ausgebildet, wie der in
Fig. 1 angedeutete Faltenwurf zeigt. Zudem weist der Lappen 2
eine Wellung mit in Längsrichtung des Firststeines 1 verlaufen
den Wellenkämmen und Wellentälern auf.
Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in der
Draufsicht. Gleiche Bauelemente sind mit den gleichen Bezugszah
len bezeichnet wie in in Fig. 1. Der Einfachheit halber ist die
Wellung des Lappens 2 in der Darstellung der Fig. 2 fortgelas
sen.
In der Fig. 2 ist aber dafür zu erkennen, daß sich der
Lappen 2 und der Firststein 1 ein Stück weit überlappen, wobei
der Firststein 1 gegenüber einem herkömmlichen Firststein etwas
verkürzt ist, um die Handhabung des erfindungsgemäßen Dach
deckungselementes zu erleichtern.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäßen Dachdeckungselementes in einer ähnlichen Dar
stellung wie Fig. 1.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
allerdings der Körper des erfindungsgemäßen Dachdeckungselemen
tes nicht als Firststein, sondern als Ortgangstein 4 ausgebil
det. Der Lappen 2 ist in prinzipiell gleicher Weise ausgebildet
und angeordnet wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
Fig. 4 zeigt in perspektivischer Ansicht eine bei
spielhafte prinzipielle Dachform. Es handelt sich um ein Krüp
pelwalmdach, wie es in dieser Art insbesondere in Norddeutsch
land beliebt ist. Dabei verfügt das Dach über einen Giebelbe
reich 5, wie er bei einem Satteldach üblich ist. An den Giebel
bereich 5 schließt sich darüber ein kurzer Krüppelwalmdachbereich 6
an und darüber befindet sich noch wieder ein kleiner
senkrechter, dreieckiger Giebelabschnitt 7.
Aufgrund dieser stufigen Giebelform entstehen zweifach
abgeknickte Dachkantenbereiche 8, die die Giebelbereiche 5 bis 7
begrenzen. In den Knickstellen 9,10 entstehen Problemwinkel
bereiche, die in besonderer Weise abgedichtet werden müssen.
Hierfür können erfindungsgemäße Dachdeckungselemente verwendet
werden. Für den Winkelbereich 9 käme ein erfindungsgemäßes
Dachdeckungselement auf der Basis eines Ortgangsteines gemäß der
Fig. 3 in Betracht, wobei dann der Lappen 2 im Dachkantenbereich
8 unter die Dachsteine des Krüppelwalmdaches 6 und der normalen
Dachfläche 11 geschoben wird, so daß auftretendes Wasser mittels
des Lappens 2 zur Ableitung auf die Oberseite des Ortgangsteines
4 geleitet wird. Da der Lappen 2 aus einem verformbaren Material
gefertigt ist, kann er an den Dachkantenbereich 8 angeschmiegt
werden. Gegebenenfalls könnte der Lappen 2 vom Dachdecker auch
noch in gewünschter Weise zugeschnitten werden. Für den Winkel
bereich 10 eignet sich ein erfindungsgemäßes Dachdeckungselement
auf der Basis eines Firststeines 1 gemäß der Darstellung der
Fig. 1. Auch hierfür könnte der Lappen 2 zugeschnitten werden
und insbesondere unter die Dachsteine der Dachfläche 11 gescho
ben werden, wobei es sich bei den Dachsteinen der Dachfläche 11
an der Dachkante 8 im Bereich des Giebelabschnittes 7 ebenfalls
um Ortgangsteine handeln könnte.
Anhand der in den Winkelbereichen 9 und 10 vorliegenden
Problematik könnte auch daran gedacht werden, die erfindungsge
mäßen Dachdeckungselemente in anderer Weise auszubilden als in
den Darstellungen der Fig. 1 und 3. Es könnte nämlich beispiels
weise daran gedacht werden, den Lappen 2 jeweils auf der Unter
seite des Dachsteines zu befestigen, und zwar so, daß er das je
weils andere Ende des Dachsteines überragt. Er könnte dann ange
hoben und über den nächstfolgenden unteren Dachstein gelegt wer
den. Die Handhabung wäre dadurch etwas komplizierter, aber
durchaus nicht unmöglich. Es könnte dann für den Winkelbereich 9
ein entsprechend ausgebildeter Firststein verwendet werden und
für den Winkelbereich 10 ein entsprechend ausgebildeter Ortgang
stein.
Die in Fig. 4 beispielhaft dargestellte Dachform verfügt
auch über zwei aus der Dachfläche 11 vorragende Gauben 12 und
13. Diese beiden Dachgauben 12 und 13 weisen wiederum unter
schiedliche Dachformen auf. Die Dachform der Dachgaube 12 ist
prinzipiell nach Art eines Walmdaches aufgebaut, während die
Dachform der Dachgaube 13 prinzipiell nach Art eines Sattelda
ches aufgebaut ist. In beiden Fällen stoßen Firststeine der
Dachform der jeweiligen Dachgaube in winkliger Weise in den Pro
blembereichen 14 und 15 auf die Dachfläche 11. In diesen Berei
chen 14,15 kann also wiederum ein erfindungsgemäßes Dach
deckungselement auf der Basis eines Firststeines 1 gemäß der
Darstellung der Fig. 1 Verwendung finden.
Claims (10)
1. Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von
Dachkantenbereichen, vorzugsweise ein Firststein oder ein Ort
gangstein,
gekennzeichnet durch
einen die Bedeckungsfläche des Dachdeckungselementes vergrößern
den Lappen (2).
2. Dachdeckungselement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lappen (2) oberseitig befestigt ist.
3. Dachdeckungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lappen (2) eine im wesentlichen die
Längserstreckung des Dachdeckungselementes verlängernde, ange
setzte Schürze ist.
4. Dachdeckungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lappen (2) aus verformbarem Ma
terial ausgebildet ist.
5. Dachdeckungselement nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lappen (2) im wesentlichen aus Blei ausgebil
det ist.
6. Dachdeckungselement nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lappen (2) eine Wellung
mit vorzugsweise in Längsrichtung des Dachdeckungselementes ver
laufenden Wellenkämmen aufweist.
7. Dachdeckungselement nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lappen
(2) mit gleichzeitig dichtendem Klebemittel (3) angeklebt ist.
8. Dachdeckungselement nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach
deckungselement selbst (Firststein 1 bzw. Ortgangstein 4) gegen
über herkömmlichen, gattungsgemäßen Dachdeckungselementen ver
kürzt ist.
9. Dachdeckungselement nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es an seiner
unterseitigen Auflagefläche von seine Verschiebung in Richtung
seiner Längsachse behindernden Vorsprüngen oder Graten befreit
ist.
10. Dachdeckungselement nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seine unterseitige Auf
lagefläche weitgehend glatt ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651854A DE19651854A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von Dachkantenbereichen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651854A DE19651854A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von Dachkantenbereichen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19651854A1 true DE19651854A1 (de) | 1998-06-18 |
Family
ID=7814577
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651854A Withdrawn DE19651854A1 (de) | 1996-12-13 | 1996-12-13 | Dachdeckungselement, insbesondere zur Abdeckung von Dachkantenbereichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19651854A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7519877U (de) * | 1975-06-23 | 1976-03-04 | Simon, Reinhold, 3569 Dautphetal | Firstpfanne |
DE3610098A1 (de) * | 1986-03-25 | 1987-10-01 | Braas & Co Gmbh | Dachflaechen-begrenzungsstein |
DE19518746A1 (de) * | 1995-05-22 | 1996-11-28 | Braas Gmbh | Dachelement |
EP0773334A1 (de) * | 1995-11-08 | 1997-05-14 | Klöber, Johannes | Durchgangspfanne für ein Schrägdach |
-
1996
- 1996-12-13 DE DE19651854A patent/DE19651854A1/de not_active Withdrawn
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
MITTAG,Martin: Baukonstruktionslehre, C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh, 1952, S.168-173 * |
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